Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 24 Faulheit und Rast verzehren mehr, als sie einbringen.

25 Faulheit und Schlafen macht keine Grafen.

"Faulheit und Dummheit", sagt Seume, "und die aus beiden gemischte Furcht sind die Quellen des meisten Unfugs, den Bosheit und Uebermuth anrichten. Wo keine Sklaven sind, kann kein Tyrann entstehen. Faulheit ist Dummheit des Körpers und Dummheit - Faulheit des Geistes."

26 Faulheit verderbet witz vnd sinn. - Henisch, 1022; Petri, II, 310.

27 Faulheit vnd gute tage verleiten zur Sünde. - Henisch, 1022.

Lat.: Variam dant otia mentem. (Lucan.) (Binder I, 1821, II, 3470.)

28 Faulheit wendet sich herfür, wie die Angel in der Thür. - Brandt, Nsch., 97; Kloster, I, 734.

29 Faulheyt lohnet mit armut. - Agricola I, 97; Gruter, I, 40; Eyering, II, 613; Petri, II, 309; Lehmann, 194, 9; Guttenstein, 27; Schottel, 1119b; Simrock, 2306; Körte, 1309a; Siebenkees, 85.

Engl.: Poverty is the reward of idleness. (Gaal, 431.)

Frz.: Renard qui dort la matinee, n'a pas la gueule emplumee.

It.: La poverta e il premio della pigrizia. (Gaal, 431.)

30 Nach Faulheit folgt Krankheit. - Simrock, 2305.

31 Wenn Faulheit einen guten Geruch hätte, man fände Häuser von lauter Moschus.

32 Wenn Faulheit, einreisst im Haus, fallen die Balken von selber aus. (Sachsen.) - Boebel, 141.

*33 Die Faulheit sieht ihm aus den Augen heraus.

Holl.: De luiheid ziet hem uit de oogen. (Harrebomee, II, 39.)

*34 Einem die Faulheit ausklopfen.

Frz.: Relever quelqu'un du peche de paresse. (Lendroy, 1151.)

*35 Er weiss vor Faulheit nicht, was er machen soll.

Holl.: Hij weet van luiheid niet, wat hij doen zal. (Harrebomee, II, 39.)


Faulkeit.

1 Die Faulkeit ist ein ernehrerin aller Laster. - Henisch, 1022.

Lat.: Pigritia omnium vitiorum nutrix est.

2 Faulkeit bringt nichts guts. - Henisch, 1022.

3 Faulkeit, bulschafft, nacht vnd spiel bringt manchen schaden viel. - Henisch, 1022.

4 Faulkeit ist des Teuffels Knecht. - Henisch, 1022; Petri, II, 309.

Lat.: Ocium est pulvinar Satanae.

5 Faulkeit ist ein anfang der bossheit. - Henisch, 1022.

Lat.: Ignavia mali operis initium.

6 Faulkeit lohnet mit Armut. - Henisch, 1022.

Lat.: Multam malitiam docuit otiositas. (Sutor, 581.)


Faulpelz.

1 Den Faulpelz geit die Arbeit vonne Hand, as Pick vonne Wand. (Mecklenburg.) - Dr. Schiller's Ms.; hochdeutsch bei Simrock, 2298.

Einer der auf der faulen Haut liegt. Bei Maaler (133a) findet sich aber auch: "von feule ein belz überkommen", sodass der Pelz den Schimmel, die Haut ausdrückt, wovon das Faulende überzogen wird. (Vgl. Grimm, III, 1376.)

2 "Ist's auch geschält?" fragte Faulpelz, als man ihm ein Ei bot.

Aehnlich in Litauen. (Reinsberg VII, 70.)

3 Wo du Faulpelz di düssen Morgen wuschen hest, dar ligt en olen Daler. - Volksbote, IX.


Faulpelzen.

* Er faulpelzt. - Eiselein, 161.

Liegt auf der faulen Haut.


Faulthier.

Ein Faulthier hebt nicht zwei Füsse auf einmal.


Faust (Name).

* Auf Doctor Faust's Mantel reiten.


Faust.

1 Aus seiner Faust einen Hammer machen, ist Thorheit.

2 Besser in die Faust, als ins Gesicht lachen. - Simrock, 2093; Eiselein, 161.

3 Die Faust ist kein Binderschlägl. (Steiermark.)

Um zu sagen, dass man nicht gleich überall dreinschlagen muss.

Holl.: Het is een zot, die van zijne vuist een' beitel maakt. (Harrebomee, II, 425.)

[Spaltenumbruch] 4 Die Fäuste sind den Geistlichen (Predigern) nicht umsonst gewachsen.

5 Eine Faust ohne Mark ist nicht stark.

Holl.: Al heft een zwak man een groot zwaard inde vuis, hij zal daarom niet te harder slaan. (Harrebomee, II, 425.)

6 Eine kräftige Faust ist besser als ein zierlicher Bart. - Scheidemünze, II, 171.

7 Es ist etwa besser in die faust, dann inn die lufft geredt. - Franck, II, 169b; Henisch, 1510; Gruter, I, 33; Körte, 1313.

8 Es schicket sich nicht ein jede faust zu einem guten Schneider. - Henisch, 1024; Körte2, 1631.

9 Faust muss man mit der Faust wehren. - Schottel, 1119a.

10 In der Faust liegt das Recht.

11 Mach e Fust, wenn d' keini Finger hest. (Schaffhausen.) - Hochdeutsch bei Körte, 1314.

12 Man soll keine Faust im Sacke machen. - Simrock, 2308.

13 Starke Fäuste haben einen durchdringenden Verstand. - Scheidemünze, I, 3411.

*14 Alles auf die Faust setzen. - Schottel, 1118b.

*15 Ar macht a Faust in di Taschen. (Franken.) - Frommann, VI, 167, 83.

*16 Auf eigene Faust handeln (wagen u. s. w.). - Eiselein, 161.

Lat.: Nostro Marte. (Cicero.) (Philippi, II, 47.) - Proprio Marte. (Eiselein, 161.)

*17 Aus der Faust einen Hammer machen. - Körte, 1316.

Frz.: De grand folie s'entremet qui de son poing fait un maillet. (Leroux, I, 182.)

*18 Aus der Faust essen. - Tappius, 13a.

Eyering, I, 240, hat: "Er frist aus der Faust" und sagt, "dass dies sprichwort kargen geitzhälss angehört, die nur jr maul gern sehen essen, vnd alle ding allein wolln fressen".

*19 Aus der Faust ins Maul leben.

*20 Einem etwas für der Faust abschlagen. - Chemnitius, II, 295.

*21 Einen mit Feusten abtrocknen. - Basler Chronik, XCI.

*22 Er frisset aus der Faust. - Schottel, 1115a.

*23 Er lacht in die Faust. - Franck, II, 70a.

*24 Er macht eine Faust im Sack (in der Tasche). - Eiselein, 161; Körte, 1316a; Kirchhofer, 146.

Einem drohen, wenn er's nicht sieht. Zeichen des Trotzes, der Vergeltung hinter dem Rücken des andern. Die Franzosen sagen: Er schimpft zwischen Haut und Fleisch. (Pester entre cuir et chair. Lendroy, 1195.)

Lat.: Manum continet intra pallium. (Quinctil.) (Binder II, 1792.)

*25 Es auf die Faust ankommen lassen.

*26 Es ist zur Faust kommen. - Schottel, 1119a.

*27 Etwas auf seine Faust thun.

*28 Etwas mit der Faust beweisen.

Auf eine plumpe, ungeschickte, grobe Art.

Lat.: Plumbeo jugulare gladio. (Philippi, II, 98.)

*29 Etwas mit der ganzen Faust halten (haben).

Fest, sicher.

*30 Faust up't Oge (oder: Faust an't Or). (Holst.) - Schütze, III, 346.

Für Ohrfeige.

*31 Glik sla'k di met der Faust an de Prust, dat di de Friäte im Kaustall liet. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 90, 192.

*32 In die Faust lachen. - Henisch, 1023; Mathesy, 180a.

Wenn jemand lachen will, dass man es nicht merken soll, so legt er die Hand auf den Mund, als ob er gähnen oder sich abwischen wollte.

Holl.: Hij lacht in zijne vuist. (Harrebomee, II, 425.)

*33 Mit Faust und Ferse losschlagen. (Wieland.) - Grimm, III, 1545, 5.

*34 Von der Faust in den Mund leben. - Eiselein, 161.

Lat.: Fusum vivere. - Pensum vivere. ( Eiselein, 161.)

*35 Warum schall ick mi de Füst1 verbrennen. - Goldschmidt, 95.

1) Faust, Hand. - Im Hochdeutschen: den Mund (durch Aeusserungen) verbrennen (die mir nachtheilig werden können).

*36 Wie die Faust aufs Auge passen.

Sehr schlecht. Von allem Unpassenden, Unschicklichen.


[Spaltenumbruch] 24 Faulheit und Rast verzehren mehr, als sie einbringen.

25 Faulheit und Schlafen macht keine Grafen.

„Faulheit und Dummheit“, sagt Seume, „und die aus beiden gemischte Furcht sind die Quellen des meisten Unfugs, den Bosheit und Uebermuth anrichten. Wo keine Sklaven sind, kann kein Tyrann entstehen. Faulheit ist Dummheit des Körpers und Dummheit – Faulheit des Geistes.“

26 Faulheit verderbet witz vnd sinn.Henisch, 1022; Petri, II, 310.

27 Faulheit vnd gute tage verleiten zur Sünde.Henisch, 1022.

Lat.: Variam dant otia mentem. (Lucan.) (Binder I, 1821, II, 3470.)

28 Faulheit wendet sich herfür, wie die Angel in der Thür.Brandt, Nsch., 97; Kloster, I, 734.

29 Faulheyt lohnet mit armut.Agricola I, 97; Gruter, I, 40; Eyering, II, 613; Petri, II, 309; Lehmann, 194, 9; Guttenstein, 27; Schottel, 1119b; Simrock, 2306; Körte, 1309a; Siebenkees, 85.

Engl.: Poverty is the reward of idleness. (Gaal, 431.)

Frz.: Renard qui dort la matinée, n'a pas la gueule emplumée.

It.: La povertà è il premio della pigrizia. (Gaal, 431.)

30 Nach Faulheit folgt Krankheit.Simrock, 2305.

31 Wenn Faulheit einen guten Geruch hätte, man fände Häuser von lauter Moschus.

32 Wenn Faulheit, einreisst im Haus, fallen die Balken von selber aus. (Sachsen.) – Boebel, 141.

*33 Die Faulheit sieht ihm aus den Augen heraus.

Holl.: De luiheid ziet hem uit de oogen. (Harrebomée, II, 39.)

*34 Einem die Faulheit ausklopfen.

Frz.: Relever quelqu'un du péché de paresse. (Lendroy, 1151.)

*35 Er weiss vor Faulheit nicht, was er machen soll.

Holl.: Hij weet van luiheid niet, wat hij doen zal. (Harrebomée, II, 39.)


Faulkeit.

1 Die Faulkeit ist ein ernehrerin aller Laster.Henisch, 1022.

Lat.: Pigritia omnium vitiorum nutrix est.

2 Faulkeit bringt nichts guts.Henisch, 1022.

3 Faulkeit, bulschafft, nacht vnd spiel bringt manchen schaden viel.Henisch, 1022.

4 Faulkeit ist des Teuffels Knecht.Henisch, 1022; Petri, II, 309.

Lat.: Ocium est pulvinar Satanae.

5 Faulkeit ist ein anfang der bossheit.Henisch, 1022.

Lat.: Ignavia mali operis initium.

6 Faulkeit lohnet mit Armut.Henisch, 1022.

Lat.: Multam malitiam docuit otiositas. (Sutor, 581.)


Faulpelz.

1 Den Fûlpelz geit die Arbeit vonne Hand, as Pick vonne Wand. (Mecklenburg.) – Dr. Schiller's Ms.; hochdeutsch bei Simrock, 2298.

Einer der auf der faulen Haut liegt. Bei Maaler (133a) findet sich aber auch: „von feule ein belz überkommen“, sodass der Pelz den Schimmel, die Haut ausdrückt, wovon das Faulende überzogen wird. (Vgl. Grimm, III, 1376.)

2 „Ist's auch geschält?“ fragte Faulpelz, als man ihm ein Ei bot.

Aehnlich in Litauen. (Reinsberg VII, 70.)

3 Wo du Fûlpelz di düssen Morgen wuschen hest, dar ligt en olen Daler.Volksbote, IX.


Faulpelzen.

* Er faulpelzt.Eiselein, 161.

Liegt auf der faulen Haut.


Faulthier.

Ein Faulthier hebt nicht zwei Füsse auf einmal.


Faust (Name).

* Auf Doctor Faust's Mantel reiten.


Faust.

1 Aus seiner Faust einen Hammer machen, ist Thorheit.

2 Besser in die Faust, als ins Gesicht lachen.Simrock, 2093; Eiselein, 161.

3 Die Faust ist kein Binderschlägl. (Steiermark.)

Um zu sagen, dass man nicht gleich überall dreinschlagen muss.

Holl.: Het is een zot, die van zijne vuist een' beitel maakt. (Harrebomée, II, 425.)

[Spaltenumbruch] 4 Die Fäuste sind den Geistlichen (Predigern) nicht umsonst gewachsen.

5 Eine Faust ohne Mark ist nicht stark.

Holl.: Al heft een zwak man een groot zwaard inde vuis, hij zal daarom niet te harder slaan. (Harrebomée, II, 425.)

6 Eine kräftige Faust ist besser als ein zierlicher Bart.Scheidemünze, II, 171.

7 Es ist etwa besser in die faust, dann inn die lufft geredt.Franck, II, 169b; Henisch, 1510; Gruter, I, 33; Körte, 1313.

8 Es schicket sich nicht ein jede faust zu einem guten Schneider.Henisch, 1024; Körte2, 1631.

9 Faust muss man mit der Faust wehren.Schottel, 1119a.

10 In der Faust liegt das Recht.

11 Mach e Fust, wenn d' keini Finger hest. (Schaffhausen.) – Hochdeutsch bei Körte, 1314.

12 Man soll keine Faust im Sacke machen.Simrock, 2308.

13 Starke Fäuste haben einen durchdringenden Verstand.Scheidemünze, I, 3411.

*14 Alles auf die Faust setzen.Schottel, 1118b.

*15 Ar macht a Faust in di Taschen. (Franken.) – Frommann, VI, 167, 83.

*16 Auf eigene Faust handeln (wagen u. s. w.).Eiselein, 161.

Lat.: Nostro Marte. (Cicero.) (Philippi, II, 47.) – Proprio Marte. (Eiselein, 161.)

*17 Aus der Faust einen Hammer machen.Körte, 1316.

Frz.: De grand folie s'entremet qui de son poing fait un maillet. (Leroux, I, 182.)

*18 Aus der Faust essen.Tappius, 13a.

Eyering, I, 240, hat: „Er frist aus der Faust“ und sagt, „dass dies sprichwort kargen geitzhälss angehört, die nur jr maul gern sehen essen, vnd alle ding allein wolln fressen“.

*19 Aus der Faust ins Maul leben.

*20 Einem etwas für der Faust abschlagen.Chemnitius, II, 295.

*21 Einen mit Feusten abtrocknen.Basler Chronik, XCI.

*22 Er frisset aus der Faust.Schottel, 1115a.

*23 Er lacht in die Faust.Franck, II, 70a.

*24 Er macht eine Faust im Sack (in der Tasche).Eiselein, 161; Körte, 1316a; Kirchhofer, 146.

Einem drohen, wenn er's nicht sieht. Zeichen des Trotzes, der Vergeltung hinter dem Rücken des andern. Die Franzosen sagen: Er schimpft zwischen Haut und Fleisch. (Pester entre cuir et chair. Lendroy, 1195.)

Lat.: Manum continet intra pallium. (Quinctil.) (Binder II, 1792.)

*25 Es auf die Faust ankommen lassen.

*26 Es ist zur Faust kommen.Schottel, 1119a.

*27 Etwas auf seine Faust thun.

*28 Etwas mit der Faust beweisen.

Auf eine plumpe, ungeschickte, grobe Art.

Lat.: Plumbeo jugulare gladio. (Philippi, II, 98.)

*29 Etwas mit der ganzen Faust halten (haben).

Fest, sicher.

*30 Fûst up't Ôge (oder: Fûst an't Ôr). (Holst.) – Schütze, III, 346.

Für Ohrfeige.

*31 Glik sla'k di met der Fûst an de Prust, dat di de Friäte im Kaustall liet. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 90, 192.

*32 In die Faust lachen.Henisch, 1023; Mathesy, 180a.

Wenn jemand lachen will, dass man es nicht merken soll, so legt er die Hand auf den Mund, als ob er gähnen oder sich abwischen wollte.

Holl.: Hij lacht in zijne vuist. (Harrebomée, II, 425.)

*33 Mit Faust und Ferse losschlagen. (Wieland.) – Grimm, III, 1545, 5.

*34 Von der Faust in den Mund leben.Eiselein, 161.

Lat.: Fusum vivere. – Pensum vivere. ( Eiselein, 161.)

*35 Warum schall ick mi de Füst1 verbrennen.Goldschmidt, 95.

1) Faust, Hand. – Im Hochdeutschen: den Mund (durch Aeusserungen) verbrennen (die mir nachtheilig werden können).

*36 Wie die Faust aufs Auge passen.

Sehr schlecht. Von allem Unpassenden, Unschicklichen.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0501" n="[473]"/><cb n="945"/>
24 Faulheit und Rast verzehren mehr, als sie einbringen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">25 Faulheit und Schlafen macht keine Grafen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Faulheit und Dummheit&#x201C;, sagt <hi rendition="#i">Seume,</hi> &#x201E;und die aus beiden gemischte Furcht sind die Quellen des meisten Unfugs, den Bosheit und Uebermuth anrichten. Wo keine Sklaven sind, kann kein Tyrann entstehen. Faulheit ist Dummheit des Körpers und Dummheit &#x2013; Faulheit des Geistes.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Faulheit verderbet witz vnd sinn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1022; Petri, II, 310.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Faulheit vnd gute tage verleiten zur Sünde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1022.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Variam dant otia mentem. (<hi rendition="#i">Lucan.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder I, 1821, II, 3470.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Faulheit wendet sich herfür, wie die Angel in der Thür.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Brandt, Nsch., 97; Kloster, I, 734.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Faulheyt lohnet mit armut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 97; Gruter, I, 40; Eyering, II, 613; Petri, II, 309; Lehmann, 194, 9; Guttenstein, 27; Schottel, 1119<hi rendition="#sup">b</hi>; Simrock, 2306; Körte, 1309<hi rendition="#sup">a</hi>; Siebenkees, 85.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Poverty is the reward of idleness. (<hi rendition="#i">Gaal, 431.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Renard qui dort la matinée, n'a pas la gueule emplumée.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La povertà è il premio della pigrizia. (<hi rendition="#i">Gaal, 431.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Nach Faulheit folgt Krankheit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2305.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">31 Wenn Faulheit einen guten Geruch hätte, man fände Häuser von lauter Moschus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Wenn Faulheit, einreisst im Haus, fallen die Balken von selber aus.</hi> (<hi rendition="#i">Sachsen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 141.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*33 Die Faulheit sieht ihm aus den Augen heraus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De luiheid ziet hem uit de oogen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 39.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*34 Einem die Faulheit ausklopfen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Relever quelqu'un du péché de paresse. (<hi rendition="#i">Lendroy, 1151.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*35 Er weiss vor Faulheit nicht, was er machen soll.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij weet van luiheid niet, wat hij doen zal. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 39.</hi>)</p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Faulkeit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Die Faulkeit ist ein ernehrerin aller Laster.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1022.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Pigritia omnium vitiorum nutrix est.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Faulkeit bringt nichts guts.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1022.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Faulkeit, bulschafft, nacht vnd spiel bringt manchen schaden viel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1022.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Faulkeit ist des Teuffels Knecht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1022; Petri, II, 309.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ocium est pulvinar Satanae.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Faulkeit ist ein anfang der bossheit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1022.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ignavia mali operis initium.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Faulkeit lohnet mit Armut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1022.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Multam malitiam docuit otiositas. (<hi rendition="#i">Sutor, 581.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Faulpelz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Den Fûlpelz geit die Arbeit vonne Hand, as Pick vonne Wand.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Dr. Schiller's Ms.;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Simrock, 2298.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Einer der auf der faulen Haut liegt. Bei <hi rendition="#i">Maaler (133<hi rendition="#sup">a</hi>)</hi> findet sich aber auch: &#x201E;von feule ein belz überkommen&#x201C;, sodass der Pelz den Schimmel, die Haut ausdrückt, wovon das Faulende überzogen wird. (Vgl. <hi rendition="#i">Grimm, III, 1376.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 &#x201E;Ist's auch geschält?&#x201C; fragte Faulpelz, als man ihm ein Ei bot.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aehnlich in Litauen. (<hi rendition="#i">Reinsberg VII, 70.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Wo du Fûlpelz di düssen Morgen wuschen hest, dar ligt en olen Daler.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Volksbote, IX.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Faulpelzen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er faulpelzt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 161.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Liegt auf der faulen Haut.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Faulthier.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Ein Faulthier hebt nicht zwei Füsse auf einmal.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Faust</hi> (Name).</head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Auf Doctor Faust's Mantel reiten.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Faust.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Aus seiner Faust einen Hammer machen, ist Thorheit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Besser in die Faust, als ins Gesicht lachen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2093; Eiselein, 161.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Die Faust ist kein Binderschlägl.</hi> (<hi rendition="#i">Steiermark.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen, dass man nicht gleich überall dreinschlagen muss.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is een zot, die van zijne vuist een' beitel maakt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 425.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="946"/>
4 Die Fäuste sind den Geistlichen (Predigern) nicht umsonst gewachsen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Eine Faust ohne Mark ist nicht stark.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Al heft een zwak man een groot zwaard inde vuis, hij zal daarom niet te harder slaan. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 425.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Eine kräftige Faust ist besser als ein zierlicher Bart.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scheidemünze, II, 171.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Es ist etwa besser in die faust, dann inn die lufft geredt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 169<hi rendition="#sup">b</hi>; Henisch, 1510; Gruter, I, 33; Körte, 1313.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Es schicket sich nicht ein jede faust zu einem guten Schneider.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1024; Körte<hi rendition="#sup">2</hi>, 1631.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Faust muss man mit der Faust wehren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1119<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 In der Faust liegt das Recht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Mach e Fust, wenn d' keini Finger hest.</hi> (<hi rendition="#i">Schaffhausen.</hi>) &#x2013; Hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Körte, 1314.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Man soll keine Faust im Sacke machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2308.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Starke Fäuste haben einen durchdringenden Verstand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scheidemünze, I, 3411.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Alles auf die Faust setzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1118<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Ar macht a Faust in di Taschen.</hi> (<hi rendition="#i">Franken.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VI, 167, 83.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 Auf eigene Faust handeln (wagen u. s. w.).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 161.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nostro Marte. (<hi rendition="#i">Cicero.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 47.</hi>) &#x2013; Proprio Marte. (<hi rendition="#i">Eiselein, 161.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Aus der Faust einen Hammer machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 1316.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: De grand folie s'entremet qui de son poing fait un maillet. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 182.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Aus der Faust essen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 13<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Eyering, I, 240,</hi> hat: &#x201E;Er frist aus der Faust&#x201C; und sagt, &#x201E;dass dies sprichwort kargen geitzhälss angehört, die nur jr maul gern sehen essen, vnd alle ding allein wolln fressen&#x201C;.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*19 Aus der Faust ins Maul leben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 Einem etwas für der Faust abschlagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Chemnitius, II, 295.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 Einen mit Feusten abtrocknen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Basler Chronik, XCI.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 Er frisset aus der Faust.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1115<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*23 Er lacht in die Faust.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 70<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*24 Er macht eine Faust im Sack (in der Tasche).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 161; Körte, 1316<hi rendition="#sup">a</hi>; Kirchhofer, 146.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Einem drohen, wenn er's nicht sieht. Zeichen des Trotzes, der Vergeltung hinter dem Rücken des andern. Die Franzosen sagen: Er schimpft zwischen Haut und Fleisch. (Pester entre cuir et chair. <hi rendition="#i">Lendroy, 1195.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Manum continet intra pallium. (<hi rendition="#i">Quinctil.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 1792.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*25 Es auf die Faust ankommen lassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*26 Es ist zur Faust kommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1119<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*27 Etwas auf seine Faust thun.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*28 Etwas mit der Faust beweisen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auf eine plumpe, ungeschickte, grobe Art.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Plumbeo jugulare gladio. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 98.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*29 Etwas mit der ganzen Faust halten (haben).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Fest, sicher.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*30 Fûst up't Ôge (oder: Fûst an't Ôr).</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, III, 346.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Für Ohrfeige.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*31 Glik sla'k di met der Fûst an de Prust, dat di de Friäte im Kaustall liet.</hi> (<hi rendition="#i">Grafschaft Mark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 90, 192.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*32 In die Faust lachen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1023; Mathesy, 180<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn jemand lachen will, dass man es nicht merken soll, so legt er die Hand auf den Mund, als ob er gähnen oder sich abwischen wollte.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij lacht in zijne vuist. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 425.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*33 Mit Faust und Ferse losschlagen.</hi> (<hi rendition="#i">Wieland.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Grimm, III, 1545, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*34 Von der Faust in den Mund leben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 161.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fusum vivere. &#x2013; Pensum vivere. ( <hi rendition="#i">Eiselein, 161.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*35 Warum schall ick mi de Füst<hi rendition="#sup">1</hi> verbrennen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Goldschmidt, 95.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Faust, Hand. &#x2013; Im Hochdeutschen: den Mund (durch Aeusserungen) verbrennen (die mir nachtheilig werden können).</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*36 Wie die Faust aufs Auge passen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sehr schlecht. Von allem Unpassenden, Unschicklichen.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[473]/0501] 24 Faulheit und Rast verzehren mehr, als sie einbringen. 25 Faulheit und Schlafen macht keine Grafen. „Faulheit und Dummheit“, sagt Seume, „und die aus beiden gemischte Furcht sind die Quellen des meisten Unfugs, den Bosheit und Uebermuth anrichten. Wo keine Sklaven sind, kann kein Tyrann entstehen. Faulheit ist Dummheit des Körpers und Dummheit – Faulheit des Geistes.“ 26 Faulheit verderbet witz vnd sinn. – Henisch, 1022; Petri, II, 310. 27 Faulheit vnd gute tage verleiten zur Sünde. – Henisch, 1022. Lat.: Variam dant otia mentem. (Lucan.) (Binder I, 1821, II, 3470.) 28 Faulheit wendet sich herfür, wie die Angel in der Thür. – Brandt, Nsch., 97; Kloster, I, 734. 29 Faulheyt lohnet mit armut. – Agricola I, 97; Gruter, I, 40; Eyering, II, 613; Petri, II, 309; Lehmann, 194, 9; Guttenstein, 27; Schottel, 1119b; Simrock, 2306; Körte, 1309a; Siebenkees, 85. Engl.: Poverty is the reward of idleness. (Gaal, 431.) Frz.: Renard qui dort la matinée, n'a pas la gueule emplumée. It.: La povertà è il premio della pigrizia. (Gaal, 431.) 30 Nach Faulheit folgt Krankheit. – Simrock, 2305. 31 Wenn Faulheit einen guten Geruch hätte, man fände Häuser von lauter Moschus. 32 Wenn Faulheit, einreisst im Haus, fallen die Balken von selber aus. (Sachsen.) – Boebel, 141. *33 Die Faulheit sieht ihm aus den Augen heraus. Holl.: De luiheid ziet hem uit de oogen. (Harrebomée, II, 39.) *34 Einem die Faulheit ausklopfen. Frz.: Relever quelqu'un du péché de paresse. (Lendroy, 1151.) *35 Er weiss vor Faulheit nicht, was er machen soll. Holl.: Hij weet van luiheid niet, wat hij doen zal. (Harrebomée, II, 39.) Faulkeit. 1 Die Faulkeit ist ein ernehrerin aller Laster. – Henisch, 1022. Lat.: Pigritia omnium vitiorum nutrix est. 2 Faulkeit bringt nichts guts. – Henisch, 1022. 3 Faulkeit, bulschafft, nacht vnd spiel bringt manchen schaden viel. – Henisch, 1022. 4 Faulkeit ist des Teuffels Knecht. – Henisch, 1022; Petri, II, 309. Lat.: Ocium est pulvinar Satanae. 5 Faulkeit ist ein anfang der bossheit. – Henisch, 1022. Lat.: Ignavia mali operis initium. 6 Faulkeit lohnet mit Armut. – Henisch, 1022. Lat.: Multam malitiam docuit otiositas. (Sutor, 581.) Faulpelz. 1 Den Fûlpelz geit die Arbeit vonne Hand, as Pick vonne Wand. (Mecklenburg.) – Dr. Schiller's Ms.; hochdeutsch bei Simrock, 2298. Einer der auf der faulen Haut liegt. Bei Maaler (133a) findet sich aber auch: „von feule ein belz überkommen“, sodass der Pelz den Schimmel, die Haut ausdrückt, wovon das Faulende überzogen wird. (Vgl. Grimm, III, 1376.) 2 „Ist's auch geschält?“ fragte Faulpelz, als man ihm ein Ei bot. Aehnlich in Litauen. (Reinsberg VII, 70.) 3 Wo du Fûlpelz di düssen Morgen wuschen hest, dar ligt en olen Daler. – Volksbote, IX. Faulpelzen. * Er faulpelzt. – Eiselein, 161. Liegt auf der faulen Haut. Faulthier. Ein Faulthier hebt nicht zwei Füsse auf einmal. Faust (Name). * Auf Doctor Faust's Mantel reiten. Faust. 1 Aus seiner Faust einen Hammer machen, ist Thorheit. 2 Besser in die Faust, als ins Gesicht lachen. – Simrock, 2093; Eiselein, 161. 3 Die Faust ist kein Binderschlägl. (Steiermark.) Um zu sagen, dass man nicht gleich überall dreinschlagen muss. Holl.: Het is een zot, die van zijne vuist een' beitel maakt. (Harrebomée, II, 425.) 4 Die Fäuste sind den Geistlichen (Predigern) nicht umsonst gewachsen. 5 Eine Faust ohne Mark ist nicht stark. Holl.: Al heft een zwak man een groot zwaard inde vuis, hij zal daarom niet te harder slaan. (Harrebomée, II, 425.) 6 Eine kräftige Faust ist besser als ein zierlicher Bart. – Scheidemünze, II, 171. 7 Es ist etwa besser in die faust, dann inn die lufft geredt. – Franck, II, 169b; Henisch, 1510; Gruter, I, 33; Körte, 1313. 8 Es schicket sich nicht ein jede faust zu einem guten Schneider. – Henisch, 1024; Körte2, 1631. 9 Faust muss man mit der Faust wehren. – Schottel, 1119a. 10 In der Faust liegt das Recht. 11 Mach e Fust, wenn d' keini Finger hest. (Schaffhausen.) – Hochdeutsch bei Körte, 1314. 12 Man soll keine Faust im Sacke machen. – Simrock, 2308. 13 Starke Fäuste haben einen durchdringenden Verstand. – Scheidemünze, I, 3411. *14 Alles auf die Faust setzen. – Schottel, 1118b. *15 Ar macht a Faust in di Taschen. (Franken.) – Frommann, VI, 167, 83. *16 Auf eigene Faust handeln (wagen u. s. w.). – Eiselein, 161. Lat.: Nostro Marte. (Cicero.) (Philippi, II, 47.) – Proprio Marte. (Eiselein, 161.) *17 Aus der Faust einen Hammer machen. – Körte, 1316. Frz.: De grand folie s'entremet qui de son poing fait un maillet. (Leroux, I, 182.) *18 Aus der Faust essen. – Tappius, 13a. Eyering, I, 240, hat: „Er frist aus der Faust“ und sagt, „dass dies sprichwort kargen geitzhälss angehört, die nur jr maul gern sehen essen, vnd alle ding allein wolln fressen“. *19 Aus der Faust ins Maul leben. *20 Einem etwas für der Faust abschlagen. – Chemnitius, II, 295. *21 Einen mit Feusten abtrocknen. – Basler Chronik, XCI. *22 Er frisset aus der Faust. – Schottel, 1115a. *23 Er lacht in die Faust. – Franck, II, 70a. *24 Er macht eine Faust im Sack (in der Tasche). – Eiselein, 161; Körte, 1316a; Kirchhofer, 146. Einem drohen, wenn er's nicht sieht. Zeichen des Trotzes, der Vergeltung hinter dem Rücken des andern. Die Franzosen sagen: Er schimpft zwischen Haut und Fleisch. (Pester entre cuir et chair. Lendroy, 1195.) Lat.: Manum continet intra pallium. (Quinctil.) (Binder II, 1792.) *25 Es auf die Faust ankommen lassen. *26 Es ist zur Faust kommen. – Schottel, 1119a. *27 Etwas auf seine Faust thun. *28 Etwas mit der Faust beweisen. Auf eine plumpe, ungeschickte, grobe Art. Lat.: Plumbeo jugulare gladio. (Philippi, II, 98.) *29 Etwas mit der ganzen Faust halten (haben). Fest, sicher. *30 Fûst up't Ôge (oder: Fûst an't Ôr). (Holst.) – Schütze, III, 346. Für Ohrfeige. *31 Glik sla'k di met der Fûst an de Prust, dat di de Friäte im Kaustall liet. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 90, 192. *32 In die Faust lachen. – Henisch, 1023; Mathesy, 180a. Wenn jemand lachen will, dass man es nicht merken soll, so legt er die Hand auf den Mund, als ob er gähnen oder sich abwischen wollte. Holl.: Hij lacht in zijne vuist. (Harrebomée, II, 425.) *33 Mit Faust und Ferse losschlagen. (Wieland.) – Grimm, III, 1545, 5. *34 Von der Faust in den Mund leben. – Eiselein, 161. Lat.: Fusum vivere. – Pensum vivere. ( Eiselein, 161.) *35 Warum schall ick mi de Füst1 verbrennen. – Goldschmidt, 95. 1) Faust, Hand. – Im Hochdeutschen: den Mund (durch Aeusserungen) verbrennen (die mir nachtheilig werden können). *36 Wie die Faust aufs Auge passen. Sehr schlecht. Von allem Unpassenden, Unschicklichen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/501
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [473]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/501>, abgerufen am 19.04.2024.