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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] *37 Das feld verlieren. - Henisch, 1057.

Lat.: Sinistro Marte pugnare.

*38 Das ist kein Feld für den Läufer. - Burckhardt, 647.

Vom Schachbret entlehnt. Wenn jemand nicht den seinen Kräften entsprechenden Platz für seine Wirksamkeit einnimmt.

*39 Das ist nicht auf seinem Felde gewachsen. - Tendlau, 127; Eiselein, 166.

Lat.: Non absque Theseo. - Non ex tua officina. - Non proprio Marte. (Eiselein, 166.)

*40 Das ist nicht mein Feld.

"Aber lassen sie mich nur erst in mein Feld kommen." (Gellert.)

*41 Dat is noch in widen Felde. - Eichwald, 487.

*42 Ein Feld voll Teufel. - Grimm, III, 1479.

Voll Gift und Zorn. "Die Frau sah wie ein Feld voll Teufel aus."

*43 Ein weites Feld vor sich haben.

Viel Raum für seine Wirksamkeit, noch viel Geschäfte.

Frz.: Il y a encore champ pour faire glane. (Lendroy, 839.)

*44 Einem freies Feld geben. - Körte, 1346.

Raum für seine Thätigkeit; ihn gewähren lassen.

*45 Er ist auf allen Feldern bewandert. - Grimm, III, 1479.

In allen Gebieten des Wissens bekannt.

*46 Er ist aus dem Felde geschlagen.

Holl.: Hij is uit het veld geslagen. (Harrebomee, II, 367.)

*47 Er ist hier ganz auf seinem Felde.

*48 Er ist vber feld. - Henisch, 1057.

Nicht anwesend, zerstreut, in Gedanken versunken.

*49 Es gibt ihm ein Feld (Stück). (Rottenburg.)

Er arbeitet rasch vorwärts; es fleckt.

*50 Es ist ein schön Feld, aber es hat mehr Raden als Korn!

*51 Es ist noch viel Feld zur Nachlese da.

Es lässt sich noch ein kleiner Gewinn machen. Auch: Es lässt sich noch viel darüber sagen; der Gegenstand ist noch nicht erschöpft.

*52 Es steht noch im weiten Felde. - Eiselein, 166; Körte, 1346.

Die Entscheidung ist noch fern, der Ausgang ungewiss. (Meinau, 44.)

Lat.: Adhuc in herbis est. (Cicero.) - Adhuc tua messis in herba est. (Eiselein, 166.)

*53 Etwas ins weite Feld spielen.

Machen, dass eine Sache lange nicht zu Stande kommt. Entweder vom Schachspiel entlehnt, wo man einen in die Enge getriebenen Stein ins weite Feld stellt, oder vom Maillespiel, wo die Kugel in die Weite getrieben wird.

*54 Frisch aos Feld, og nicht wet noas. (Schles.) - Gomolcke, 391.

Spott auf die Vielthuer mit dem Munde.

*55 Hei heat einen1 öewert Feld schicket. (Büren.)

1) Nämlich: seiner Sinne. - Er ist zerstreut oder nicht bei gesundem Verstande.

*56 Im Felde bleiben.

*57 Ins blinde Feld hinein disputiren. - Mathesy, 122b.

Von sinn- und zwecklosem Geschwätz.

*58 Sich auf (in) ein neues Feld werfen.

Lat.: In alieno foro litigare. (Philippi, I, 190.)

*59 Zu Felde ziehen.


Feldarbeit.

Feldarbeit ist also beschaffen, thut man eine zu spath, so kompt alle andere zu langsam. - Lehmann, 366, 27.


Feldbischof.

* Er wird Feldbischof werden und den Segen mit den Füssen geben. (S. Hochzeit und Seilerstochter.)

Wird als Verbrecher an den Galgen kommen.

Frz.: Eveque des champs (ou eveque de campagne) qui donne la benediction avec les pieds. (Leroux, I, 17.)


Feldbrille.

* He sett die Feldbrill up. (Mecklenburg.) - Latendorf, 226.

Wenn man im Freien, um schärfer zu sehen, mit der flachen Hand die Augen beschirmt.


Felddieb.

Feld Diebe, böse Diebe. - Petri, II, 310; Henisch, 1053; Graf, 364, 360.

Felddiebstahl wurde als ein schwerer angesehen. Wenn ein Mann Korn vom umzäunten Acker stahl, so brach er "Gottes Schloss" und wurde wegen solcher That gewöhnlich am Leben bestraft.


Feldherr.

1 Ein guter Feldherr ist so gut als eine halbe Armee.

Als der Fürst von Hohenlohe einen Theil seines Corps abgeben sollte, wollte er nicht. Seinen Vorstellungen [Spaltenumbruch] dagegen setzte man aber das Compliment entgegen: ein Feldherr wie er schlage den Feind auch ohne Armee.

2 Feldherren und Reichsräthe lassen sich nicht aus Samen ziehen.

3 Viel Feldherren verlieren die Schlacht.

4 Wenn der Feldherr den Kopf verliert, so schlägt's den Soldaten in die Beine.

Sie suchen ihr Leben zu retten und fliehen. In Habesch hat man für den Gedanken: wenn der Feldherr ein Ausreisser ist, so halten auch die Soldaten nicht Stand, das Sprichwort: Wenn der Feldherr zu den Gazellen in die Schule gegangen, wie kann sein Heer die Weisheit der Palmen haben?


Feldkümmel.

Feldkümmel1 und Flaschenkümmel2 machen beid' im Hause Getümmel.

1) Hier eine gute Kümmelernte, die viel Geld ins Haus liefert.

2) Das Kümmeltrinken.


Feldmaus.

1 Die Feldmaus ist noch kein Einsiedler, wenn sie auch einmal in Waldbruders Zell hart Brot knubbert. - Fischart, Trostb.

2 Feldmaus und Katze feiern ein Fest vom Fette des Unglücklichen.


Feldoberster.

Ein Feldoberst muss mit einem bleiernen Fusse reisen.


Feldprediger.

* Er gäbe einen guten Feldprediger, er hat die Kanzel schon bei sich.

Vom Buckeligen.


Feldruf.

Der Feldruf gehört der Herrschaft. - Graf, 32, 55.

Der Ruf ins Feld, zu den Waffen, dem Oberherrn.


Feldtaube.

1 Eine Feldtaube zu sein, ist gefährlich. - Parömiakon, 2434.

Gegen das Herumschlendern der Mädchen und die daraus für sie erwachsenden Gefahren.

2 Wer sich zur Feldtaube macht, beklage sich nicht, wenn ihn der Habicht frisst.


Feldtrommel.

Wo die Feldtrommel spricht, muss die Maultrommel schweigen.

Wo Thaten reden, reichen Worte nicht zu.


Feldzeichen.

Die Feldzeichen sind schon ausgetheilt, es fehlen nur noch die Federbüsche. - Eiselein, 166.


Felgen.

Die Felgen sind zwar von Eisen, aber die Radwelle ist von Tannenholz.


Fell.

1 Aus fremdem Felle kann man gut wohlfeile Sohlen schneiden.

2 Das Fell zittert, wenn andere geschoren (gegerbt) werden. (Lit.)

3 Ein durchstampftes Fell ist weicher und eine durchstampfte Ehefrau stiller. (Lit.)

4 Felle und Weiber werden vom Stampfen weicher. (Lit.)

5 Man kann niemandem mehr als Ein Fell herunterziehen.

Dän..: Vil du have meere end tre skind til en tröie, da give dig dem fanden. (Prov. dan., 18.)

6 Man muss das Fell nicht verhandeln, bis man das Thier gefangen.

Lat.: E vitibus non amputatis ne libabis Diis. (Binder II, 918.)

7 Man muss nicht das Fell geben, wenn man mit der Wolle zahlen kann. - Simrock, 2382; Eiselein, 166.

8 Wenn das Fell seinen Geruch verloren, dann ist's gemeines Leder. (Pers.)

9 Wer nicht ein dickes Fell hat, muss nicht mit dem Dachs nach Honig gehen. - Scheidemünze, II, 87.

Der Honigdachs am Vorgebirge der Guten Hoffnung, der bei Sonnenuntergang auf den Heimflug der Bienen Acht gibt, um Honig zu naschen, hat ein zottiges Fell Stichen der Bienen sichert.

*10 Allhie schiert man die Felle nicht. - Eiselein, 166.

[Spaltenumbruch] *37 Das feld verlieren.Henisch, 1057.

Lat.: Sinistro Marte pugnare.

*38 Das ist kein Feld für den Läufer.Burckhardt, 647.

Vom Schachbret entlehnt. Wenn jemand nicht den seinen Kräften entsprechenden Platz für seine Wirksamkeit einnimmt.

*39 Das ist nicht auf seinem Felde gewachsen.Tendlau, 127; Eiselein, 166.

Lat.: Non absque Theseo. – Non ex tua officina. – Non proprio Marte. (Eiselein, 166.)

*40 Das ist nicht mein Feld.

„Aber lassen sie mich nur erst in mein Feld kommen.“ (Gellert.)

*41 Dat is noch in widen Felde.Eichwald, 487.

*42 Ein Feld voll Teufel.Grimm, III, 1479.

Voll Gift und Zorn. „Die Frau sah wie ein Feld voll Teufel aus.“

*43 Ein weites Feld vor sich haben.

Viel Raum für seine Wirksamkeit, noch viel Geschäfte.

Frz.: Il y a encore champ pour faire glane. (Lendroy, 839.)

*44 Einem freies Feld geben.Körte, 1346.

Raum für seine Thätigkeit; ihn gewähren lassen.

*45 Er ist auf allen Feldern bewandert.Grimm, III, 1479.

In allen Gebieten des Wissens bekannt.

*46 Er ist aus dem Felde geschlagen.

Holl.: Hij is uit het veld geslagen. (Harrebomée, II, 367.)

*47 Er ist hier ganz auf seinem Felde.

*48 Er ist vber feld.Henisch, 1057.

Nicht anwesend, zerstreut, in Gedanken versunken.

*49 Es gibt ihm ein Feld (Stück). (Rottenburg.)

Er arbeitet rasch vorwärts; es fleckt.

*50 Es ist ein schön Feld, aber es hat mehr Raden als Korn!

*51 Es ist noch viel Feld zur Nachlese da.

Es lässt sich noch ein kleiner Gewinn machen. Auch: Es lässt sich noch viel darüber sagen; der Gegenstand ist noch nicht erschöpft.

*52 Es steht noch im weiten Felde.Eiselein, 166; Körte, 1346.

Die Entscheidung ist noch fern, der Ausgang ungewiss. (Meinau, 44.)

Lat.: Adhuc in herbis est. (Cicero.) – Adhuc tua messis in herba est. (Eiselein, 166.)

*53 Etwas ins weite Feld spielen.

Machen, dass eine Sache lange nicht zu Stande kommt. Entweder vom Schachspiel entlehnt, wo man einen in die Enge getriebenen Stein ins weite Feld stellt, oder vom Maillespiel, wo die Kugel in die Weite getrieben wird.

*54 Frisch aos Feld, og nicht wêt noas. (Schles.) – Gomolcke, 391.

Spott auf die Vielthuer mit dem Munde.

*55 Hei heat einen1 öewert Feld schicket. (Büren.)

1) Nämlich: seiner Sinne. – Er ist zerstreut oder nicht bei gesundem Verstande.

*56 Im Felde bleiben.

*57 Ins blinde Feld hinein disputiren.Mathesy, 122b.

Von sinn- und zwecklosem Geschwätz.

*58 Sich auf (in) ein neues Feld werfen.

Lat.: In alieno foro litigare. (Philippi, I, 190.)

*59 Zu Felde ziehen.


Feldarbeit.

Feldarbeit ist also beschaffen, thut man eine zu spath, so kompt alle andere zu langsam.Lehmann, 366, 27.


Feldbischof.

* Er wird Feldbischof werden und den Segen mit den Füssen geben. (S. Hochzeit und Seilerstochter.)

Wird als Verbrecher an den Galgen kommen.

Frz.: Évêque des champs (ou évêque de campagne) qui donne la bénédiction avec les pieds. (Leroux, I, 17.)


Feldbrille.

* He sett die Feldbrill up. (Mecklenburg.) – Latendorf, 226.

Wenn man im Freien, um schärfer zu sehen, mit der flachen Hand die Augen beschirmt.


Felddieb.

Feld Diebe, böse Diebe.Petri, II, 310; Henisch, 1053; Graf, 364, 360.

Felddiebstahl wurde als ein schwerer angesehen. Wenn ein Mann Korn vom umzäunten Acker stahl, so brach er „Gottes Schloss“ und wurde wegen solcher That gewöhnlich am Leben bestraft.


Feldherr.

1 Ein guter Feldherr ist so gut als eine halbe Armee.

Als der Fürst von Hohenlohe einen Theil seines Corps abgeben sollte, wollte er nicht. Seinen Vorstellungen [Spaltenumbruch] dagegen setzte man aber das Compliment entgegen: ein Feldherr wie er schlage den Feind auch ohne Armee.

2 Feldherren und Reichsräthe lassen sich nicht aus Samen ziehen.

3 Viel Feldherren verlieren die Schlacht.

4 Wenn der Feldherr den Kopf verliert, so schlägt's den Soldaten in die Beine.

Sie suchen ihr Leben zu retten und fliehen. In Habesch hat man für den Gedanken: wenn der Feldherr ein Ausreisser ist, so halten auch die Soldaten nicht Stand, das Sprichwort: Wenn der Feldherr zu den Gazellen in die Schule gegangen, wie kann sein Heer die Weisheit der Palmen haben?


Feldkümmel.

Feldkümmel1 und Flaschenkümmel2 machen beid' im Hause Getümmel.

1) Hier eine gute Kümmelernte, die viel Geld ins Haus liefert.

2) Das Kümmeltrinken.


Feldmaus.

1 Die Feldmaus ist noch kein Einsiedler, wenn sie auch einmal in Waldbruders Zell hart Brot knubbert.Fischart, Trostb.

2 Feldmaus und Katze feiern ein Fest vom Fette des Unglücklichen.


Feldoberster.

Ein Feldoberst muss mit einem bleiernen Fusse reisen.


Feldprediger.

* Er gäbe einen guten Feldprediger, er hat die Kanzel schon bei sich.

Vom Buckeligen.


Feldruf.

Der Feldruf gehört der Herrschaft.Graf, 32, 55.

Der Ruf ins Feld, zu den Waffen, dem Oberherrn.


Feldtaube.

1 Eine Feldtaube zu sein, ist gefährlich.Parömiakon, 2434.

Gegen das Herumschlendern der Mädchen und die daraus für sie erwachsenden Gefahren.

2 Wer sich zur Feldtaube macht, beklage sich nicht, wenn ihn der Habicht frisst.


Feldtrommel.

Wo die Feldtrommel spricht, muss die Maultrommel schweigen.

Wo Thaten reden, reichen Worte nicht zu.


Feldzeichen.

Die Feldzeichen sind schon ausgetheilt, es fehlen nur noch die Federbüsche.Eiselein, 166.


Felgen.

Die Felgen sind zwar von Eisen, aber die Radwelle ist von Tannenholz.


Fell.

1 Aus fremdem Felle kann man gut wohlfeile Sohlen schneiden.

2 Das Fell zittert, wenn andere geschoren (gegerbt) werden. (Lit.)

3 Ein durchstampftes Fell ist weicher und eine durchstampfte Ehefrau stiller. (Lit.)

4 Felle und Weiber werden vom Stampfen weicher. (Lit.)

5 Man kann niemandem mehr als Ein Fell herunterziehen.

Dän..: Vil du have meere end tre skind til en trøie, da give dig dem fanden. (Prov. dan., 18.)

6 Man muss das Fell nicht verhandeln, bis man das Thier gefangen.

Lat.: E vitibus non amputatis ne libabis Diis. (Binder II, 918.)

7 Man muss nicht das Fell geben, wenn man mit der Wolle zahlen kann.Simrock, 2382; Eiselein, 166.

8 Wenn das Fell seinen Geruch verloren, dann ist's gemeines Leder. (Pers.)

9 Wer nicht ein dickes Fell hat, muss nicht mit dem Dachs nach Honig gehen.Scheidemünze, II, 87.

Der Honigdachs am Vorgebirge der Guten Hoffnung, der bei Sonnenuntergang auf den Heimflug der Bienen Acht gibt, um Honig zu naschen, hat ein zottiges Fell Stichen der Bienen sichert.

*10 Allhie schiert man die Felle nicht.Eiselein, 166.

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[[489]/0517] *37 Das feld verlieren. – Henisch, 1057. Lat.: Sinistro Marte pugnare. *38 Das ist kein Feld für den Läufer. – Burckhardt, 647. Vom Schachbret entlehnt. Wenn jemand nicht den seinen Kräften entsprechenden Platz für seine Wirksamkeit einnimmt. *39 Das ist nicht auf seinem Felde gewachsen. – Tendlau, 127; Eiselein, 166. Lat.: Non absque Theseo. – Non ex tua officina. – Non proprio Marte. (Eiselein, 166.) *40 Das ist nicht mein Feld. „Aber lassen sie mich nur erst in mein Feld kommen.“ (Gellert.) *41 Dat is noch in widen Felde. – Eichwald, 487. *42 Ein Feld voll Teufel. – Grimm, III, 1479. Voll Gift und Zorn. „Die Frau sah wie ein Feld voll Teufel aus.“ *43 Ein weites Feld vor sich haben. Viel Raum für seine Wirksamkeit, noch viel Geschäfte. Frz.: Il y a encore champ pour faire glane. (Lendroy, 839.) *44 Einem freies Feld geben. – Körte, 1346. Raum für seine Thätigkeit; ihn gewähren lassen. *45 Er ist auf allen Feldern bewandert. – Grimm, III, 1479. In allen Gebieten des Wissens bekannt. *46 Er ist aus dem Felde geschlagen. Holl.: Hij is uit het veld geslagen. (Harrebomée, II, 367.) *47 Er ist hier ganz auf seinem Felde. *48 Er ist vber feld. – Henisch, 1057. Nicht anwesend, zerstreut, in Gedanken versunken. *49 Es gibt ihm ein Feld (Stück). (Rottenburg.) Er arbeitet rasch vorwärts; es fleckt. *50 Es ist ein schön Feld, aber es hat mehr Raden als Korn! *51 Es ist noch viel Feld zur Nachlese da. Es lässt sich noch ein kleiner Gewinn machen. Auch: Es lässt sich noch viel darüber sagen; der Gegenstand ist noch nicht erschöpft. *52 Es steht noch im weiten Felde. – Eiselein, 166; Körte, 1346. Die Entscheidung ist noch fern, der Ausgang ungewiss. (Meinau, 44.) Lat.: Adhuc in herbis est. (Cicero.) – Adhuc tua messis in herba est. (Eiselein, 166.) *53 Etwas ins weite Feld spielen. Machen, dass eine Sache lange nicht zu Stande kommt. Entweder vom Schachspiel entlehnt, wo man einen in die Enge getriebenen Stein ins weite Feld stellt, oder vom Maillespiel, wo die Kugel in die Weite getrieben wird. *54 Frisch aos Feld, og nicht wêt noas. (Schles.) – Gomolcke, 391. Spott auf die Vielthuer mit dem Munde. *55 Hei heat einen1 öewert Feld schicket. (Büren.) 1) Nämlich: seiner Sinne. – Er ist zerstreut oder nicht bei gesundem Verstande. *56 Im Felde bleiben. *57 Ins blinde Feld hinein disputiren. – Mathesy, 122b. Von sinn- und zwecklosem Geschwätz. *58 Sich auf (in) ein neues Feld werfen. Lat.: In alieno foro litigare. (Philippi, I, 190.) *59 Zu Felde ziehen. Feldarbeit. Feldarbeit ist also beschaffen, thut man eine zu spath, so kompt alle andere zu langsam. – Lehmann, 366, 27. Feldbischof. * Er wird Feldbischof werden und den Segen mit den Füssen geben. (S. Hochzeit und Seilerstochter.) Wird als Verbrecher an den Galgen kommen. Frz.: Évêque des champs (ou évêque de campagne) qui donne la bénédiction avec les pieds. (Leroux, I, 17.) Feldbrille. * He sett die Feldbrill up. (Mecklenburg.) – Latendorf, 226. Wenn man im Freien, um schärfer zu sehen, mit der flachen Hand die Augen beschirmt. Felddieb. Feld Diebe, böse Diebe. – Petri, II, 310; Henisch, 1053; Graf, 364, 360. Felddiebstahl wurde als ein schwerer angesehen. Wenn ein Mann Korn vom umzäunten Acker stahl, so brach er „Gottes Schloss“ und wurde wegen solcher That gewöhnlich am Leben bestraft. Feldherr. 1 Ein guter Feldherr ist so gut als eine halbe Armee. Als der Fürst von Hohenlohe einen Theil seines Corps abgeben sollte, wollte er nicht. Seinen Vorstellungen dagegen setzte man aber das Compliment entgegen: ein Feldherr wie er schlage den Feind auch ohne Armee. 2 Feldherren und Reichsräthe lassen sich nicht aus Samen ziehen. 3 Viel Feldherren verlieren die Schlacht. 4 Wenn der Feldherr den Kopf verliert, so schlägt's den Soldaten in die Beine. Sie suchen ihr Leben zu retten und fliehen. In Habesch hat man für den Gedanken: wenn der Feldherr ein Ausreisser ist, so halten auch die Soldaten nicht Stand, das Sprichwort: Wenn der Feldherr zu den Gazellen in die Schule gegangen, wie kann sein Heer die Weisheit der Palmen haben? Feldkümmel. Feldkümmel1 und Flaschenkümmel2 machen beid' im Hause Getümmel. 1) Hier eine gute Kümmelernte, die viel Geld ins Haus liefert. 2) Das Kümmeltrinken. Feldmaus. 1 Die Feldmaus ist noch kein Einsiedler, wenn sie auch einmal in Waldbruders Zell hart Brot knubbert. – Fischart, Trostb. 2 Feldmaus und Katze feiern ein Fest vom Fette des Unglücklichen. Feldoberster. Ein Feldoberst muss mit einem bleiernen Fusse reisen. Feldprediger. * Er gäbe einen guten Feldprediger, er hat die Kanzel schon bei sich. Vom Buckeligen. Feldruf. Der Feldruf gehört der Herrschaft. – Graf, 32, 55. Der Ruf ins Feld, zu den Waffen, dem Oberherrn. Feldtaube. 1 Eine Feldtaube zu sein, ist gefährlich. – Parömiakon, 2434. Gegen das Herumschlendern der Mädchen und die daraus für sie erwachsenden Gefahren. 2 Wer sich zur Feldtaube macht, beklage sich nicht, wenn ihn der Habicht frisst. Feldtrommel. Wo die Feldtrommel spricht, muss die Maultrommel schweigen. Wo Thaten reden, reichen Worte nicht zu. Feldzeichen. Die Feldzeichen sind schon ausgetheilt, es fehlen nur noch die Federbüsche. – Eiselein, 166. Felgen. Die Felgen sind zwar von Eisen, aber die Radwelle ist von Tannenholz. Fell. 1 Aus fremdem Felle kann man gut wohlfeile Sohlen schneiden. 2 Das Fell zittert, wenn andere geschoren (gegerbt) werden. (Lit.) 3 Ein durchstampftes Fell ist weicher und eine durchstampfte Ehefrau stiller. (Lit.) 4 Felle und Weiber werden vom Stampfen weicher. (Lit.) 5 Man kann niemandem mehr als Ein Fell herunterziehen. Dän..: Vil du have meere end tre skind til en trøie, da give dig dem fanden. (Prov. dan., 18.) 6 Man muss das Fell nicht verhandeln, bis man das Thier gefangen. Lat.: E vitibus non amputatis ne libabis Diis. (Binder II, 918.) 7 Man muss nicht das Fell geben, wenn man mit der Wolle zahlen kann. – Simrock, 2382; Eiselein, 166. 8 Wenn das Fell seinen Geruch verloren, dann ist's gemeines Leder. (Pers.) 9 Wer nicht ein dickes Fell hat, muss nicht mit dem Dachs nach Honig gehen. – Scheidemünze, II, 87. Der Honigdachs am Vorgebirge der Guten Hoffnung, der bei Sonnenuntergang auf den Heimflug der Bienen Acht gibt, um Honig zu naschen, hat ein zottiges Fell Stichen der Bienen sichert. *10 Allhie schiert man die Felle nicht. – Eiselein, 166.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [489]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/517>, abgerufen am 28.03.2024.