Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *584 Seinen Freund heimlich durchhecheln.

Frz.: Dechirer ses amis dessous mains. (Kritzinger, 25.)

*585 Seinen Freund zwischen seiner Haut verbergen wollen.

Einem Freunde alle mögliche Zuflucht gönnen, ihn auf alle Art sicherzustellen, vor Gefahr zu schützen suchen.

*586 Seinen Freunden ausläuten.

*587 Sie sind Freunde wie Eck und Luther.

*588 Sie sind Freunde wie kaltes Wasser und glühendes Eisen. - Parömiakon, 389.

*589 Sie sind Freunde wie Katz und Ratz.

Manchmal bildet sich dennoch unter den feindseligsten Elementen ein zärtliches Verhältniss. So wird aus Königsberg i. d. Neumark von einer Katze berichtet, die sich an Stelle einiger ihr geraubten Jungen vier junge Ratten gesucht, welche in gemüthlicher Eintracht unter den jungen Katzen lagen und zum Erstaunen des Besitzers an der alten Katze sogen. (Schles. Morgenblatt, Breslau 1864, Nr. 137.)

*590 Sie waren gute Freunde, sie hätten Pferde miteinander stehlen können. - Meisner, 102.


Freundchen.

1 Et es gen beisster1 Fröngche, äls wie sin eige Möngche2. (Aachen.) - Firmenich, I, 491, 5.

1) Kein besser.

2) Mündchen

2 Freundchen hat gesucht, Freundchen hat gefunden, Freundchen hat getragen. (Surinam.) - Wullschlägel.

Wie du dich gebettet, so musst du liegen, du hast es nicht anders haben wollen.


Freundesbiss.

Freundsbiss schweren am längsten. - Sutor, 187.

It.: Niun odio e maggiore di quel che nasce dall' amore. (Pazzaglia, 249, 1.)

Lat.: Vulnera cognatae sunt graviora manus. (Sutor, 187; Philippi, II, 262.)


Freundesgabe.

Freundesgabe, wie die sei, muss man merken Liebe bei. - Kirchhofer, 233.


Freundeshülfe.

Freundshilff Reit auff der Ochsen oder Krebs Post. - Lehmann, 205, 3.

Lat.: Amici magnam partem cessatores sunt. (Buchler, 24; Binder I, 48; II, 149; Philippi, I, 26; Seybold, 23.)


Freundeskost.

Freundeskost ist bald bereit.

Holl.: Vrienden-kost is haast gekookt (bereid). (Harrebomee, II, 414.)


Freundeslob.

Freundeslob hält nicht Prob'.


Freundesrath.

1 Freundesrath ist Gottesstimme. - Müller, 19, 5.

Span.: Consejo de quien bien te quiere, aunque te parezca mal, escribele. (Cahier, 3334.)

2 Freundesrath ist wohlfeile Waare.

Holl.: Vrienden-raad is goed koop. (Harrebomee, II, 414.)


Freundesschläge.

1 Freundesschläge sind liebe Schläge. - Petri, II, 315; Henisch, 1235.

2 Freundesschlege sind besser denn Feindesküsse. - Petri, II, 315; Henisch, 1235.


Freundesschwelle.

Freundesschwelle betritt nicht zu schnelle. - Philippi, I, 27.

D. h. nicht zu oft hintereinander. (S. Freund 341.)


Freundesstimme.

Freundesstimme - Gottesstimme, Freundesschläge - Liebesschläge.


Freundeszorn.

Freundeszorn ist besser als Feindeshass.

Ein nordafrikanisches Sprichwort lautet: Freundesworte machen weinen, Feindesworte lachen. Die Aegypter sagen: Mit dem Freunde zürnen ist besser als beständig Feindschaft halten mit dem Feinde. (Burckhardt, 461.)


Freundin.

Ich bin eine Freundin der Wappenkunst, sagte die Frau, da setzte sie ihrem Manne ein Geweih auf.


Freundlich.

1 Besser freundtlich, denn feindtlich. - Henisch, 1223.

2 De gar te fründelk is, hett Een bedragen o'r will Een bedregen. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4077; Goldschmidt, 79; Bueren, 138; Frommann, III, 431, 300; Eichwald, 579.

[Spaltenumbruch] 3 Freundlich ein jeder einen empfaht, dieweil er Gelt im Seckel hat; hat er kein Gelt im Beutel nicht, so ist niemand, der jhn ansicht. - Gruter, III, 39.

4 Freundlich mit allen, gemein mit wenigen.

Dän.: Hos hver du dig venligen forhold, troe dog ei let, kierlighed er kold. (Prov. dan., 178.)

5 Freundlich und falsch daneben ist ein böses Leben.

6 Freundlich vnd falsch daneben ist (gemeiniglich) der Huren Leben. - Petri, II, 315.

7 Freundlich vnd stille ist aller Jungfrawen wille. - Petri, II, 315.

8 Freundlich vnd wenig rede sind der Jungfrawen zierde. - Gruter, III, 39.

9 Freundlich vom Mund und falsch vom Herzen pflegt die Welt zu scherzen. - Parömiakon, 2849.

10 Freundlich, Wort wenig vnnd wol formirt, seynd der Jungfrawen beste zierd. - Gruter, III, 39.

11 Mit jedermann dich freundlich halt, vertraw doch nicht, die Lieb ist kalt. - Lehmann, II, 413, 78.

12 Wer nicht freundlich ist gesinnt, dessen Freundschaft ist nur Wind.

Frz.: Ne crois nul, s'il n'est ton ami. (Cahier, 89.)

13 Wer sich freundlicher erzeigt, als er zu thun schuldig, der sagt so viel: hut dich, ich schlag dich. - Lehmann, 337, 74.

Dän.: Hvo anstiller sig venligere end han bör, det er som han vilde sige: Vaer dig, jeg slaaer dig. (Prov. dan., 31.)

Span.: Quien te hace fiesta que no te suele hacer, o te quiere engannar, o te ha menester. (Bohn I, 252.)

*14 Er ist so freundlich, es wäre gut Teufel daraus zu machen.

*15 Er ist so freundlich wie ein Maikätzchen.

Lat.: Magis audet is, qui senectam exuit. (Philippi, I, 233.)

*16 Er ist so freundlich wie eine Klosterfrau von Hermetschweil. - Klosterspiegel, 74, 9.

Ironisch von einem sehr gehässigen und neidischen Menschen.

*17 Freundlich wie ein junger Wolf. (Schles.)

*18 Freundlich wie eine faust uffm aug. - Lehmann, 872, 43.

*19 Freundlich wie rauch im aug. - Lehmann, 872, 43.

Ironisch von etwas Widerwärtigem, weil der Rauch zu den Augen in keiner freundlichen Beziehung steht.

*20 He is so freundlich as en Orworm. (Holst.) - Schütze, III, 176; für Altmark: Danneil, 58; hochdeutsch bei Lehmann, 871, 43.

Wird von einem Menschen gesagt, der sich bei jemand auf alle Weise einzuschmeicheln sucht. Von den leichten, gefälligen Hin- und Herbewegungen desselben.

*21 So freundlich, als wenn er Holzäpfelessig getrunken hätte. - Parömiakon, 2313.


Freundlichkeit.

1 Freundlichkeit macht angenehm. - Körte, 1574.

2 Freundlichkeit macht, dass man der Schönheit nicht acht't.


Freundschaft.

1 Alte Freundschafft ist bald wieder erneuert. - Petri, II, 10.

2 Alte Freundschaft die beste.

Ein hebräisches Sprichwort empfiehlt daher, alte Freundschaft nicht sterben zu lassen. (Cahier, 2482.)

Mhd.: Ez wart nie bezzer nach gebaur, denn ein bewaertiu friuntschaft. (Zingerle, 41.)

3 Besser weite freundtschafft, denn nahe feindtschafft. - Henisch, 1052; Petri, II, 40.

4 Besser zehen Mann freundtschaft, denn eines mannes feindtschafft. - Henisch, 1225.

5 Da hört die Freundschaft auf, wo man eine Erbschaft theilt.

6 Der Freundschaft Treu' springt meist in der Prob' entzwei. - Parömiakon, 2037.

7 Die Freundschaft bleibt in ihrem Stand, so lang als was ist bei der Hand.

8 Die Freundschaft der Armen ist zum Erbarmen.

Lat.: Nulla fides unquam miseros elegit amicos. (Lucan.) (Binder I, 1227; II, 2283; Fischer, 157, 123; Kruse, 718; Philippi, II, 50; Seybold, 388.)

[Spaltenumbruch] *584 Seinen Freund heimlich durchhecheln.

Frz.: Déchirer ses amis dessous mains. (Kritzinger, 25.)

*585 Seinen Freund zwischen seiner Haut verbergen wollen.

Einem Freunde alle mögliche Zuflucht gönnen, ihn auf alle Art sicherzustellen, vor Gefahr zu schützen suchen.

*586 Seinen Freunden ausläuten.

*587 Sie sind Freunde wie Eck und Luther.

*588 Sie sind Freunde wie kaltes Wasser und glühendes Eisen.Parömiakon, 389.

*589 Sie sind Freunde wie Katz und Ratz.

Manchmal bildet sich dennoch unter den feindseligsten Elementen ein zärtliches Verhältniss. So wird aus Königsberg i. d. Neumark von einer Katze berichtet, die sich an Stelle einiger ihr geraubten Jungen vier junge Ratten gesucht, welche in gemüthlicher Eintracht unter den jungen Katzen lagen und zum Erstaunen des Besitzers an der alten Katze sogen. (Schles. Morgenblatt, Breslau 1864, Nr. 137.)

*590 Sie waren gute Freunde, sie hätten Pferde miteinander stehlen können.Meisner, 102.


Freundchen.

1 Et es gen beisster1 Fröngche, äls wie sin eige Möngche2. (Aachen.) – Firmenich, I, 491, 5.

1) Kein besser.

2) Mündchen

2 Freundchen hat gesucht, Freundchen hat gefunden, Freundchen hat getragen. (Surinam.) – Wullschlägel.

Wie du dich gebettet, so musst du liegen, du hast es nicht anders haben wollen.


Freundesbiss.

Freundsbiss schweren am längsten.Sutor, 187.

It.: Niun odio è maggiore di quel che nasce dall' amore. (Pazzaglia, 249, 1.)

Lat.: Vulnera cognatae sunt graviora manus. (Sutor, 187; Philippi, II, 262.)


Freundesgabe.

Freundesgabe, wie die sei, muss man merken Liebe bei.Kirchhofer, 233.


Freundeshülfe.

Freundshilff Reit auff der Ochsen oder Krebs Post.Lehmann, 205, 3.

Lat.: Amici magnam partem cessatores sunt. (Buchler, 24; Binder I, 48; II, 149; Philippi, I, 26; Seybold, 23.)


Freundeskost.

Freundeskost ist bald bereit.

Holl.: Vrienden-kost is haast gekookt (bereid). (Harrebomée, II, 414.)


Freundeslob.

Freundeslob hält nicht Prob'.


Freundesrath.

1 Freundesrath ist Gottesstimme.Müller, 19, 5.

Span.: Consejo de quien bien te quiere, aunque te parezca mal, escríbele. (Cahier, 3334.)

2 Freundesrath ist wohlfeile Waare.

Holl.: Vrienden-raad is goed koop. (Harrebomée, II, 414.)


Freundesschläge.

1 Freundesschläge sind liebe Schläge.Petri, II, 315; Henisch, 1235.

2 Freundesschlege sind besser denn Feindesküsse.Petri, II, 315; Henisch, 1235.


Freundesschwelle.

Freundesschwelle betritt nicht zu schnelle.Philippi, I, 27.

D. h. nicht zu oft hintereinander. (S. Freund 341.)


Freundesstimme.

Freundesstimme – Gottesstimme, Freundesschläge – Liebesschläge.


Freundeszorn.

Freundeszorn ist besser als Feindeshass.

Ein nordafrikanisches Sprichwort lautet: Freundesworte machen weinen, Feindesworte lachen. Die Aegypter sagen: Mit dem Freunde zürnen ist besser als beständig Feindschaft halten mit dem Feinde. (Burckhardt, 461.)


Freundin.

Ich bin eine Freundin der Wappenkunst, sagte die Frau, da setzte sie ihrem Manne ein Geweih auf.


Freundlich.

1 Besser freundtlich, denn feindtlich.Henisch, 1223.

2 De gâr te fründelk is, hett Een bedrâgen o'r will Een bedrêgen. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4077; Goldschmidt, 79; Bueren, 138; Frommann, III, 431, 300; Eichwald, 579.

[Spaltenumbruch] 3 Freundlich ein jeder einen empfaht, dieweil er Gelt im Seckel hat; hat er kein Gelt im Beutel nicht, so ist niemand, der jhn ansicht.Gruter, III, 39.

4 Freundlich mit allen, gemein mit wenigen.

Dän.: Hos hver du dig venligen forhold, troe dog ei let, kierlighed er kold. (Prov. dan., 178.)

5 Freundlich und falsch daneben ist ein böses Leben.

6 Freundlich vnd falsch daneben ist (gemeiniglich) der Huren Leben.Petri, II, 315.

7 Freundlich vnd stille ist aller Jungfrawen wille.Petri, II, 315.

8 Freundlich vnd wenig rede sind der Jungfrawen zierde.Gruter, III, 39.

9 Freundlich vom Mund und falsch vom Herzen pflegt die Welt zu scherzen.Parömiakon, 2849.

10 Freundlich, Wort wenig vnnd wol formirt, seynd der Jungfrawen beste zierd.Gruter, III, 39.

11 Mit jedermann dich freundlich halt, vertraw doch nicht, die Lieb ist kalt.Lehmann, II, 413, 78.

12 Wer nicht freundlich ist gesinnt, dessen Freundschaft ist nur Wind.

Frz.: Ne crois nul, s'il n'est ton ami. (Cahier, 89.)

13 Wer sich freundlicher erzeigt, als er zu thun schuldig, der sagt so viel: hut dich, ich schlag dich.Lehmann, 337, 74.

Dän.: Hvo anstiller sig venligere end han bør, det er som han vilde sige: Vær dig, jeg slaaer dig. (Prov. dan., 31.)

Span.: Quien te hace fiesta que no te suele hacer, ó te quiere engañar, ó te ha menester. (Bohn I, 252.)

*14 Er ist so freundlich, es wäre gut Teufel daraus zu machen.

*15 Er ist so freundlich wie ein Maikätzchen.

Lat.: Magis audet is, qui senectam exuit. (Philippi, I, 233.)

*16 Er ist so freundlich wie eine Klosterfrau von Hermetschweil.Klosterspiegel, 74, 9.

Ironisch von einem sehr gehässigen und neidischen Menschen.

*17 Freundlich wie ein junger Wolf. (Schles.)

*18 Freundlich wie eine faust uffm aug.Lehmann, 872, 43.

*19 Freundlich wie rauch im aug.Lehmann, 872, 43.

Ironisch von etwas Widerwärtigem, weil der Rauch zu den Augen in keiner freundlichen Beziehung steht.

*20 He is so freundlich as en Ôrworm. (Holst.) – Schütze, III, 176; für Altmark: Danneil, 58; hochdeutsch bei Lehmann, 871, 43.

Wird von einem Menschen gesagt, der sich bei jemand auf alle Weise einzuschmeicheln sucht. Von den leichten, gefälligen Hin- und Herbewegungen desselben.

*21 So freundlich, als wenn er Holzäpfelessig getrunken hätte.Parömiakon, 2313.


Freundlichkeit.

1 Freundlichkeit macht angenehm.Körte, 1574.

2 Freundlichkeit macht, dass man der Schönheit nicht acht't.


Freundschaft.

1 Alte Freundschafft ist bald wieder erneuert.Petri, II, 10.

2 Alte Freundschaft die beste.

Ein hebräisches Sprichwort empfiehlt daher, alte Freundschaft nicht sterben zu lassen. (Cahier, 2482.)

Mhd.: Ez wart nie bezzer nâch gebûr, denn ein bewaertiu friuntschaft. (Zingerle, 41.)

3 Besser weite freundtschafft, denn nahe feindtschafft.Henisch, 1052; Petri, II, 40.

4 Besser zehen Mann freundtschaft, denn eines mannes feindtschafft.Henisch, 1225.

5 Da hört die Freundschaft auf, wo man eine Erbschaft theilt.

6 Der Freundschaft Treu' springt meist in der Prob' entzwei.Parömiakon, 2037.

7 Die Freundschaft bleibt in ihrem Stand, so lang als was ist bei der Hand.

8 Die Freundschaft der Armen ist zum Erbarmen.

Lat.: Nulla fides unquam miseros elegit amicos. (Lucan.) (Binder I, 1227; II, 2283; Fischer, 157, 123; Kruse, 718; Philippi, II, 50; Seybold, 388.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0628" n="[600]"/><cb n="1199"/>
*584 Seinen Freund heimlich durchhecheln.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Déchirer ses amis dessous mains. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 25.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*585 Seinen Freund zwischen seiner Haut verbergen wollen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Einem Freunde alle mögliche Zuflucht gönnen, ihn auf alle Art sicherzustellen, vor Gefahr zu schützen suchen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*586 Seinen Freunden ausläuten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*587 Sie sind Freunde wie Eck und Luther.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*588 Sie sind Freunde wie kaltes Wasser und glühendes Eisen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 389.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*589 Sie sind Freunde wie Katz und Ratz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Manchmal bildet sich dennoch unter den feindseligsten Elementen ein zärtliches Verhältniss. So wird aus Königsberg i. d. Neumark von einer Katze berichtet, die sich an Stelle einiger ihr geraubten Jungen vier junge Ratten gesucht, welche in gemüthlicher Eintracht unter den jungen Katzen lagen und zum Erstaunen des Besitzers an der alten Katze sogen. (<hi rendition="#i">Schles. Morgenblatt, Breslau 1864, Nr. 137.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*590 Sie waren gute Freunde, sie hätten Pferde miteinander stehlen können.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Meisner, 102.</hi></p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Freundchen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Et es gen beisster<hi rendition="#sup">1</hi> Fröngche, äls wie sin eige Möngche<hi rendition="#sup">2</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 491, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Kein besser.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Mündchen</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Freundchen hat gesucht, Freundchen hat gefunden, Freundchen hat getragen.</hi> (<hi rendition="#i">Surinam.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Wullschlägel.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wie du dich gebettet, so musst du liegen, du hast es nicht anders haben wollen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Freundesbiss.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Freundsbiss schweren am längsten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 187.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Niun odio è maggiore di quel che nasce dall' amore. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 249, 1.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vulnera cognatae sunt graviora manus. (<hi rendition="#i">Sutor, 187; Philippi, II, 262.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Freundesgabe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Freundesgabe, wie die sei, muss man merken Liebe bei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 233.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Freundeshülfe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Freundshilff Reit auff der Ochsen oder Krebs Post.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 205, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Amici magnam partem cessatores sunt. (<hi rendition="#i">Buchler, 24; Binder I, 48; II, 149; Philippi, I, 26; Seybold, 23.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Freundeskost.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Freundeskost ist bald bereit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Vrienden-kost is haast gekookt (bereid). (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 414.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Freundeslob.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Freundeslob hält nicht Prob'.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Freundesrath.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Freundesrath ist Gottesstimme.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Müller, 19, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Consejo de quien bien te quiere, aunque te parezca mal, escríbele. (<hi rendition="#i">Cahier, 3334.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Freundesrath ist wohlfeile Waare.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Vrienden-raad is goed koop. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 414.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Freundesschläge.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Freundesschläge sind liebe Schläge.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 315; Henisch, 1235.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Freundesschlege sind besser denn Feindesküsse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 315; Henisch, 1235.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Freundesschwelle.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Freundesschwelle betritt nicht zu schnelle.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Philippi, I, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. nicht zu oft hintereinander. (S.  Freund 341.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Freundesstimme.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Freundesstimme &#x2013; Gottesstimme, Freundesschläge &#x2013; Liebesschläge.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Freundeszorn.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Freundeszorn ist besser als Feindeshass.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein nordafrikanisches Sprichwort lautet: Freundesworte machen weinen, Feindesworte lachen. Die Aegypter sagen: Mit dem Freunde zürnen ist besser als beständig Feindschaft halten mit dem Feinde. (<hi rendition="#i">Burckhardt, 461.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Freundin.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Ich bin eine Freundin der Wappenkunst, sagte die Frau, da setzte sie ihrem Manne ein Geweih auf.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Freundlich.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Besser freundtlich, denn feindtlich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1223.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 De gâr te fründelk is, hett Een bedrâgen o'r will Een bedrêgen.</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Weserzeitung, 4077; Goldschmidt, 79; Bueren, 138; Frommann, III, 431, 300; Eichwald, 579.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1200"/>
3 Freundlich ein jeder einen empfaht, dieweil er Gelt im Seckel hat; hat er kein Gelt im Beutel nicht, so ist niemand, der jhn ansicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 39.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Freundlich mit allen, gemein mit wenigen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hos hver du dig venligen forhold, troe dog ei let, kierlighed er kold. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 178.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Freundlich und falsch daneben ist ein böses Leben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Freundlich vnd falsch daneben ist (gemeiniglich) der Huren Leben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 315.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Freundlich vnd stille ist aller Jungfrawen wille.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 315.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Freundlich vnd wenig rede sind der Jungfrawen zierde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 39.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Freundlich vom Mund und falsch vom Herzen pflegt die Welt zu scherzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2849.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Freundlich, Wort wenig vnnd wol formirt, seynd der Jungfrawen beste zierd.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 39.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Mit jedermann dich freundlich halt, vertraw doch nicht, die Lieb ist kalt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 413, 78.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Wer nicht freundlich ist gesinnt, dessen Freundschaft ist nur Wind.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Ne crois nul, s'il n'est ton ami. (<hi rendition="#i">Cahier, 89.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Wer sich freundlicher erzeigt, als er zu thun schuldig, der sagt so viel: hut dich, ich schlag dich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 337, 74.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvo anstiller sig venligere end han bør, det er som han vilde sige: Vær dig, jeg slaaer dig. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 31.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Quien te hace fiesta que no te suele hacer, ó te quiere engañar, ó te ha menester. (<hi rendition="#i">Bohn I, 252.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*14 Er ist so freundlich, es wäre gut Teufel daraus zu machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*15 Er ist so freundlich wie ein Maikätzchen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Magis audet is, qui senectam exuit. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 233.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 Er ist so freundlich wie eine Klosterfrau von Hermetschweil.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 74, 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ironisch von einem sehr gehässigen und neidischen Menschen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Freundlich wie ein junger Wolf.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Freundlich wie eine faust uffm aug.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 872, 43.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Freundlich wie rauch im aug.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 872, 43.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ironisch von etwas Widerwärtigem, weil der Rauch zu den Augen in keiner freundlichen Beziehung steht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 He is so freundlich as en Ôrworm.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, III, 176;</hi> für Altmark: <hi rendition="#i">Danneil, 58;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Lehmann, 871, 43.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wird von einem Menschen gesagt, der sich bei jemand auf alle Weise einzuschmeicheln sucht. Von den leichten, gefälligen Hin- und Herbewegungen desselben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 So freundlich, als wenn er Holzäpfelessig getrunken hätte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2313.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Freundlichkeit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Freundlichkeit macht angenehm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 1574.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Freundlichkeit macht, dass man der Schönheit nicht acht't.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Freundschaft.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Alte Freundschafft ist bald wieder erneuert.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 10.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Alte Freundschaft die beste.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein hebräisches Sprichwort empfiehlt daher, alte Freundschaft nicht sterben zu lassen. (<hi rendition="#i">Cahier, 2482.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Ez wart nie bezzer nâch gebûr, denn ein bewaertiu friuntschaft. (<hi rendition="#i">Zingerle, 41.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Besser weite freundtschafft, denn nahe feindtschafft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1052; Petri, II, 40.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Besser zehen Mann freundtschaft, denn eines mannes feindtschafft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1225.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Da hört die Freundschaft auf, wo man eine Erbschaft theilt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Der Freundschaft Treu' springt meist in der Prob' entzwei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2037.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Die Freundschaft bleibt in ihrem Stand, so lang als was ist bei der Hand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Die Freundschaft der Armen ist zum Erbarmen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nulla fides unquam miseros elegit amicos. (<hi rendition="#i">Lucan.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder I, 1227; II, 2283; Fischer, 157, 123; Kruse, 718; Philippi, II, 50; Seybold, 388.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[600]/0628] *584 Seinen Freund heimlich durchhecheln. Frz.: Déchirer ses amis dessous mains. (Kritzinger, 25.) *585 Seinen Freund zwischen seiner Haut verbergen wollen. Einem Freunde alle mögliche Zuflucht gönnen, ihn auf alle Art sicherzustellen, vor Gefahr zu schützen suchen. *586 Seinen Freunden ausläuten. *587 Sie sind Freunde wie Eck und Luther. *588 Sie sind Freunde wie kaltes Wasser und glühendes Eisen. – Parömiakon, 389. *589 Sie sind Freunde wie Katz und Ratz. Manchmal bildet sich dennoch unter den feindseligsten Elementen ein zärtliches Verhältniss. So wird aus Königsberg i. d. Neumark von einer Katze berichtet, die sich an Stelle einiger ihr geraubten Jungen vier junge Ratten gesucht, welche in gemüthlicher Eintracht unter den jungen Katzen lagen und zum Erstaunen des Besitzers an der alten Katze sogen. (Schles. Morgenblatt, Breslau 1864, Nr. 137.) *590 Sie waren gute Freunde, sie hätten Pferde miteinander stehlen können. – Meisner, 102. Freundchen. 1 Et es gen beisster1 Fröngche, äls wie sin eige Möngche2. (Aachen.) – Firmenich, I, 491, 5. 1) Kein besser. 2) Mündchen 2 Freundchen hat gesucht, Freundchen hat gefunden, Freundchen hat getragen. (Surinam.) – Wullschlägel. Wie du dich gebettet, so musst du liegen, du hast es nicht anders haben wollen. Freundesbiss. Freundsbiss schweren am längsten. – Sutor, 187. It.: Niun odio è maggiore di quel che nasce dall' amore. (Pazzaglia, 249, 1.) Lat.: Vulnera cognatae sunt graviora manus. (Sutor, 187; Philippi, II, 262.) Freundesgabe. Freundesgabe, wie die sei, muss man merken Liebe bei. – Kirchhofer, 233. Freundeshülfe. Freundshilff Reit auff der Ochsen oder Krebs Post. – Lehmann, 205, 3. Lat.: Amici magnam partem cessatores sunt. (Buchler, 24; Binder I, 48; II, 149; Philippi, I, 26; Seybold, 23.) Freundeskost. Freundeskost ist bald bereit. Holl.: Vrienden-kost is haast gekookt (bereid). (Harrebomée, II, 414.) Freundeslob. Freundeslob hält nicht Prob'. Freundesrath. 1 Freundesrath ist Gottesstimme. – Müller, 19, 5. Span.: Consejo de quien bien te quiere, aunque te parezca mal, escríbele. (Cahier, 3334.) 2 Freundesrath ist wohlfeile Waare. Holl.: Vrienden-raad is goed koop. (Harrebomée, II, 414.) Freundesschläge. 1 Freundesschläge sind liebe Schläge. – Petri, II, 315; Henisch, 1235. 2 Freundesschlege sind besser denn Feindesküsse. – Petri, II, 315; Henisch, 1235. Freundesschwelle. Freundesschwelle betritt nicht zu schnelle. – Philippi, I, 27. D. h. nicht zu oft hintereinander. (S. Freund 341.) Freundesstimme. Freundesstimme – Gottesstimme, Freundesschläge – Liebesschläge. Freundeszorn. Freundeszorn ist besser als Feindeshass. Ein nordafrikanisches Sprichwort lautet: Freundesworte machen weinen, Feindesworte lachen. Die Aegypter sagen: Mit dem Freunde zürnen ist besser als beständig Feindschaft halten mit dem Feinde. (Burckhardt, 461.) Freundin. Ich bin eine Freundin der Wappenkunst, sagte die Frau, da setzte sie ihrem Manne ein Geweih auf. Freundlich. 1 Besser freundtlich, denn feindtlich. – Henisch, 1223. 2 De gâr te fründelk is, hett Een bedrâgen o'r will Een bedrêgen. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4077; Goldschmidt, 79; Bueren, 138; Frommann, III, 431, 300; Eichwald, 579. 3 Freundlich ein jeder einen empfaht, dieweil er Gelt im Seckel hat; hat er kein Gelt im Beutel nicht, so ist niemand, der jhn ansicht. – Gruter, III, 39. 4 Freundlich mit allen, gemein mit wenigen. Dän.: Hos hver du dig venligen forhold, troe dog ei let, kierlighed er kold. (Prov. dan., 178.) 5 Freundlich und falsch daneben ist ein böses Leben. 6 Freundlich vnd falsch daneben ist (gemeiniglich) der Huren Leben. – Petri, II, 315. 7 Freundlich vnd stille ist aller Jungfrawen wille. – Petri, II, 315. 8 Freundlich vnd wenig rede sind der Jungfrawen zierde. – Gruter, III, 39. 9 Freundlich vom Mund und falsch vom Herzen pflegt die Welt zu scherzen. – Parömiakon, 2849. 10 Freundlich, Wort wenig vnnd wol formirt, seynd der Jungfrawen beste zierd. – Gruter, III, 39. 11 Mit jedermann dich freundlich halt, vertraw doch nicht, die Lieb ist kalt. – Lehmann, II, 413, 78. 12 Wer nicht freundlich ist gesinnt, dessen Freundschaft ist nur Wind. Frz.: Ne crois nul, s'il n'est ton ami. (Cahier, 89.) 13 Wer sich freundlicher erzeigt, als er zu thun schuldig, der sagt so viel: hut dich, ich schlag dich. – Lehmann, 337, 74. Dän.: Hvo anstiller sig venligere end han bør, det er som han vilde sige: Vær dig, jeg slaaer dig. (Prov. dan., 31.) Span.: Quien te hace fiesta que no te suele hacer, ó te quiere engañar, ó te ha menester. (Bohn I, 252.) *14 Er ist so freundlich, es wäre gut Teufel daraus zu machen. *15 Er ist so freundlich wie ein Maikätzchen. Lat.: Magis audet is, qui senectam exuit. (Philippi, I, 233.) *16 Er ist so freundlich wie eine Klosterfrau von Hermetschweil. – Klosterspiegel, 74, 9. Ironisch von einem sehr gehässigen und neidischen Menschen. *17 Freundlich wie ein junger Wolf. (Schles.) *18 Freundlich wie eine faust uffm aug. – Lehmann, 872, 43. *19 Freundlich wie rauch im aug. – Lehmann, 872, 43. Ironisch von etwas Widerwärtigem, weil der Rauch zu den Augen in keiner freundlichen Beziehung steht. *20 He is so freundlich as en Ôrworm. (Holst.) – Schütze, III, 176; für Altmark: Danneil, 58; hochdeutsch bei Lehmann, 871, 43. Wird von einem Menschen gesagt, der sich bei jemand auf alle Weise einzuschmeicheln sucht. Von den leichten, gefälligen Hin- und Herbewegungen desselben. *21 So freundlich, als wenn er Holzäpfelessig getrunken hätte. – Parömiakon, 2313. Freundlichkeit. 1 Freundlichkeit macht angenehm. – Körte, 1574. 2 Freundlichkeit macht, dass man der Schönheit nicht acht't. Freundschaft. 1 Alte Freundschafft ist bald wieder erneuert. – Petri, II, 10. 2 Alte Freundschaft die beste. Ein hebräisches Sprichwort empfiehlt daher, alte Freundschaft nicht sterben zu lassen. (Cahier, 2482.) Mhd.: Ez wart nie bezzer nâch gebûr, denn ein bewaertiu friuntschaft. (Zingerle, 41.) 3 Besser weite freundtschafft, denn nahe feindtschafft. – Henisch, 1052; Petri, II, 40. 4 Besser zehen Mann freundtschaft, denn eines mannes feindtschafft. – Henisch, 1225. 5 Da hört die Freundschaft auf, wo man eine Erbschaft theilt. 6 Der Freundschaft Treu' springt meist in der Prob' entzwei. – Parömiakon, 2037. 7 Die Freundschaft bleibt in ihrem Stand, so lang als was ist bei der Hand. 8 Die Freundschaft der Armen ist zum Erbarmen. Lat.: Nulla fides unquam miseros elegit amicos. (Lucan.) (Binder I, 1227; II, 2283; Fischer, 157, 123; Kruse, 718; Philippi, II, 50; Seybold, 388.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/628
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [600]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/628>, abgerufen am 28.03.2024.