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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] *8 Einem den Furt verstellen.

Hindernisse machen.

*9 Neben der Furt gehen.


Fürwitz (s. Vorwitz).

1 Fürwitz baldt einsitzt. - Gruter, I, 42.

2 Fürwitz bestehet wie Schnee an der Sonn'. - Lehmann, 226, 14.

3 Fürwitz drehet das Rad vngebetten. - Lehmann, 225, 5.

4 Fürwitz gereth selten. - Petri, II, 323.

5 Fürwitz hat manch rein Hertz vergifftet. - Petri, II, 323.

6 Fürwitz hat manchen Helt im Krieg vnd sonst gefelt. - Petri, II, 323.

7 Fürwitz hat viel Brüder und Schwestern. - Lehmann, 225, 11.

8 Fürwitz ist Jungfern lützel nütz. - Simrock, 2954; Eiselein, 199.

9 Fürwitz macht böse Megde. - Petri, II, 323.

10 Fürwitz macht, dass man viel Megde find, aber wenig Jungfrawen. - Petri, II, 323.

11 Fürwitz macht die magdt teuwer. - Gruter, I, 42.

12 Fürwitz macht Dina bald zur Concubina. - Megerle nach 1 Mos. 34; Eiselein, 199.

13 Fürwitz macht Hurerey. - Lehmann, 225, 10.

14 Fürwitz macht nicht alleine die mayde theuer, er macht auch die Christen theuer. - Agricola, II, 167.

15 Fürwitz macht Jungfrawen tewr. - Petri, II, 323; Eiselein, 199.

16 Fürwitz macht viel Thoren. - Petri, II, 313.

17 Fürwitz verdrehet alles guts. - Petri, II, 323.

18 Fürwitz verführt Jung vnd Alt, bringt viel vmb Ehre, Gesundheit vnd Leben. - Lehmann, 225, 7.

19 Fürwitz vnd vntrew strafft Gott. - Petri, II, 323.

20 Fürwitz vrsacht vnd find Vnglück. - Petri, II, 323.

21 Fürwitz will das Ding wissen vnd erfahren. - Lehmann, 225, 1.

22 In Fürwitz ist der Jungfrawen sitz, daher thewrung der ehrlichen folget. - Lehmann, 225, 6.

23 Juncker fürwitz verursacht Irrthumb. - Petri, I, 64.

24 Wenn Fürwitz bey müssigen Leuten verfürwitzigt hat, so ist ein ander schon im Anzug. - Lehmann, 225, 4.

*25 Den Fürwitz woran, wie an einer neuen Zeitung büssen. - Schottel, 1119a.


Fürwitzig.

Fürwitzig macht faulwitzig. - Petri, II, 323.


Furz.

1 Alte Fürze1 stinken. - Simrock, 2957.

1) Zur Verhüllung hat man die scherzhafte Bezeichnung "Darmstädter" dafür.

2 Besser ein Furz entrant, als ein Dorf abgebrant. - Weinhold, 24.

3 Der Furz ist heraus, ehe die Hand zum Arsche kommt.

Holl.: Zoo lang is de hand aan den aars, tot er de veest uit is. (Harrebomee, II, 364.)

4 Doctor Furz hilft den Armen.

5 Eigene Fürze riechen wohl. - Simrock, 2956; Eiselein, 199.

Lat.: Suus cuique crepitus bene olet. (Eiselein, 199.)

6 En Fuort es kain Duenerpal. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 68, 82.

7 Jeder riecht seine eigenen Fürze gern.

Lat.: Cuique suus crepitus pomo est fragantior omni. (Binder II, 628.) - Suus cuique crepitus olet. (Binder I, 1709; II, 628.)

8 Man kann nicht jeden Furz auf die Wage bringen.

Holl.: Men cans niet al in waghen weghen dat beghiaen vijsten. (Harrebomee, II, 429.)

Lat.: Non librat libra quod sibulat ipsa begutta. (Fallersleben, 481.)

9 'N Furz in de wide Welt is beter as in 'n eng'n Bauk. (Altmark.) - Danneil, 59.

10 Wenn auch ein Furz geht quer, holt man nicht gleich den Doctor her.

[Spaltenumbruch] Engl.: Go not for every grief to the physician, for every quarrel to the lawyer, nor for every thirst to the pot. (Bohn II, 362.)

Span.: Ni con cada mal a fisico, ni con cada rifa al letrado, ni con cada sed al jarro. (Bohn II, 196.)

11 Wer die Fürtz verkrümmen will, den krümmen sie wieder viel. - Lehmann, II, 872, 165.

Holl.: Zeven veesten maken een apostema. (Harrebomee, II, 365.)

12 Wer eigene Fürze hat, braucht keine fremden zu riechen.

13 Wer einen grössern Fortz mit seinem Hindern lassen will, als er kan, der reitzet das Blut herfür. - Henisch, 1009, 23.

Lat.: Qui podice crepitum crassiorem efficere vult, sanguinem elicit. (Henisch, 1009.)

*14 Da kann man keinen ruhigen Furz lassen. (Rottenburg.)

Man ist da zu beschäftigt oder zu genirt.

*15 Dei äs wä der Furz in der Latär (Laterne). (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 37, 99.

Er ist unstet, Hans überall.

*16 Dei moacht gärn de Furz zem Danner. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 37, 98.

Von einem Aufschneider.

*17 Du lassest einen furtz bey einem Tauben. - Henisch, 1315, 42.

*18 Du wilt auss einem furtz ein Donnerschlag (Büchssenschuss) machen. - Henisch, 1315, 44; Eyering, II, 458; für Köln: Weyden, III, 11; Firmenich, I, 475, 203.

Engl.: He makes a very fart a thunderclap. (Bohn II, 159.)

*19 Ein furtz dem donnerschlag vergleichen. - Henisch, 728, 46.

*20 Er hält seine Fürze für Weihrauch.

Engl.: He farts frank-incense. - He thinks his fart as sweet as musk. (Bohn II, 159.)

*21 Er ist auf einen Furz gepfropft.

Es ist vorbei mit ihm.

*22 Er macht auss einem furtz einen Donner- (Kanonen-)schlag. - Franck, II, 103b; Henisch, 1009; Tappius, 161a; Simrock, 2958; Eiselein, 199.

Nordfries.: Hi maghat fan an Fört an Thonnersliak.

Lat.: Tibiam tubae compares. (Philippi, II, 219.)

*23 Er riecht einen Furz, eh' er heraus ist.

Holl.: Eenen veest ruiken, eer ze gescheete is. (Harrebomee, II, 365.)

*24 Er will einem Furz einen Knopf machen. - Fischart, Gesch.

*25 Er will einen Furz in zwölf Theile spalten.

*26 Er will Fürze von einem todten Esel sammeln.

Holl.: Hij wil veesten van een dooden ezel hebben. (Harrebomee, II, 365.)

*27 Es ist keinen Furz werth.

Dän.: Som er kun som er fiser. (Prov. dan., 126.)

*28 Geröst Fürtz in der Schaffschellen. - Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 171.

Antwort auf die Frage, was es zu essen gibt.

*29 He will 'n Fort in dren klöw'n. (Altmark.) - Danneil, 56.

Von einem Erzknicker.

*30 Jeder Furz kommt ihm die Quere. - Frischbier, 207.

*31 Man kon nich sicher an Furtz fürem (vor ihm) lon. - Robinson, 364.

*32 Man soll ihn mit Fürzen begraben. - Murner, Vom luth. Narren (Kloster, X, 148).

"Mit fürtzen müst man mich begraben, wan ich von deinem treuwen stürb." (Kloster, X, 148.)

Holl.: Hij is met een' veest voort te jagen. (Harrebomee, II, 365.)

*33 Man würde eher einen Furz aus einem todten Esel herausbringen, als ein Wort aus ihm. - Fischart.

*34 Ut 'n Fort 'n Dunerslag maok'n. (Altmark.) - Danneil, 56.

*35 Wenn ihm ein Furz in die Quere kommt, so ist er krank. - Frischbier, 208.


Furzen.

1 Fortzen vnd wünschens halben darff man nit aussm Bette steigen. - Lehmann, 452, 11.

[Spaltenumbruch] *8 Einem den Furt verstellen.

Hindernisse machen.

*9 Neben der Furt gehen.


Fürwitz (s. Vorwitz).

1 Fürwitz baldt einsitzt.Gruter, I, 42.

2 Fürwitz bestehet wie Schnee an der Sonn'.Lehmann, 226, 14.

3 Fürwitz drehet das Rad vngebetten.Lehmann, 225, 5.

4 Fürwitz gereth selten.Petri, II, 323.

5 Fürwitz hat manch rein Hertz vergifftet.Petri, II, 323.

6 Fürwitz hat manchen Helt im Krieg vnd sonst gefelt.Petri, II, 323.

7 Fürwitz hat viel Brüder und Schwestern.Lehmann, 225, 11.

8 Fürwitz ist Jungfern lützel nütz.Simrock, 2954; Eiselein, 199.

9 Fürwitz macht böse Megde.Petri, II, 323.

10 Fürwitz macht, dass man viel Megde find, aber wenig Jungfrawen.Petri, II, 323.

11 Fürwitz macht die magdt teuwer.Gruter, I, 42.

12 Fürwitz macht Dina bald zur Concubina.Megerle nach 1 Mos. 34; Eiselein, 199.

13 Fürwitz macht Hurerey.Lehmann, 225, 10.

14 Fürwitz macht nicht alleine die mayde theuer, er macht auch die Christen theuer.Agricola, II, 167.

15 Fürwitz macht Jungfrawen tewr.Petri, II, 323; Eiselein, 199.

16 Fürwitz macht viel Thoren.Petri, II, 313.

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18 Fürwitz verführt Jung vnd Alt, bringt viel vmb Ehre, Gesundheit vnd Leben.Lehmann, 225, 7.

19 Fürwitz vnd vntrew strafft Gott.Petri, II, 323.

20 Fürwitz vrsacht vnd find Vnglück.Petri, II, 323.

21 Fürwitz will das Ding wissen vnd erfahren.Lehmann, 225, 1.

22 In Fürwitz ist der Jungfrawen sitz, daher thewrung der ehrlichen folget.Lehmann, 225, 6.

23 Juncker fürwitz verursacht Irrthumb.Petri, I, 64.

24 Wenn Fürwitz bey müssigen Leuten verfürwitzigt hat, so ist ein ander schon im Anzug.Lehmann, 225, 4.

*25 Den Fürwitz woran, wie an einer neuen Zeitung büssen.Schottel, 1119a.


Fürwitzig.

Fürwitzig macht faulwitzig.Petri, II, 323.


Furz.

1 Alte Fürze1 stinken.Simrock, 2957.

1) Zur Verhüllung hat man die scherzhafte Bezeichnung „Darmstädter“ dafür.

2 Besser ein Furz entrant, als ein Dorf abgebrant.Weinhold, 24.

3 Der Furz ist heraus, ehe die Hand zum Arsche kommt.

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4 Doctor Furz hilft den Armen.

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10 Wenn auch ein Furz geht quer, holt man nicht gleich den Doctor her.

[Spaltenumbruch] Engl.: Go not for every grief to the physician, for every quarrel to the lawyer, nor for every thirst to the pot. (Bohn II, 362.)

Span.: Ni con cada mal a físico, ni con cada rifa al letrado, ni con cada sed al jarro. (Bohn II, 196.)

11 Wer die Fürtz verkrümmen will, den krümmen sie wieder viel.Lehmann, II, 872, 165.

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*14 Da kann man keinen ruhigen Furz lassen. (Rottenburg.)

Man ist da zu beschäftigt oder zu genirt.

*15 Dî äs wä der Furz in der Latär (Laterne). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 37, 99.

Er ist unstet, Hans überall.

*16 Dî moacht gärn de Furz zem Danner. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 37, 98.

Von einem Aufschneider.

*17 Du lassest einen furtz bey einem Tauben.Henisch, 1315, 42.

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*20 Er hält seine Fürze für Weihrauch.

Engl.: He farts frank-incense. – He thinks his fart as sweet as musk. (Bohn II, 159.)

*21 Er ist auf einen Furz gepfropft.

Es ist vorbei mit ihm.

*22 Er macht auss einem furtz einen Donner- (Kanonen-)schlag.Franck, II, 103b; Henisch, 1009; Tappius, 161a; Simrock, 2958; Eiselein, 199.

Nordfries.: Hi maghat fan an Fört an Thonnersliak.

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*23 Er riecht einen Furz, eh' er heraus ist.

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*24 Er will einem Furz einen Knopf machen.Fischart, Gesch.

*25 Er will einen Furz in zwölf Theile spalten.

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*27 Es ist keinen Furz werth.

Dän.: Som er kun som er fiser. (Prov. dan., 126.)

*28 Geröst Fürtz in der Schaffschellen.Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 171.

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*29 He will 'n Fort in drên klöw'n. (Altmark.) – Danneil, 56.

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*30 Jeder Furz kommt ihm die Quere.Frischbier, 207.

*31 Man kon nich sicher an Furtz fürem (vor ihm) lon.Robinson, 364.

*32 Man soll ihn mit Fürzen begraben.Murner, Vom luth. Narren (Kloster, X, 148).

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Holl.: Hij is met een' veest voort te jagen. (Harrebomée, II, 365.)

*33 Man würde eher einen Furz aus einem todten Esel herausbringen, als ein Wort aus ihm.Fischart.

*34 Ut 'n Fort 'n Dunerslag maok'n. (Altmark.) – Danneil, 56.

*35 Wenn ihm ein Furz in die Quere kommt, so ist er krank.Frischbier, 208.


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[[647]/0675] *8 Einem den Furt verstellen. Hindernisse machen. *9 Neben der Furt gehen. Fürwitz (s. Vorwitz). 1 Fürwitz baldt einsitzt. – Gruter, I, 42. 2 Fürwitz bestehet wie Schnee an der Sonn'. – Lehmann, 226, 14. 3 Fürwitz drehet das Rad vngebetten. – Lehmann, 225, 5. 4 Fürwitz gereth selten. – Petri, II, 323. 5 Fürwitz hat manch rein Hertz vergifftet. – Petri, II, 323. 6 Fürwitz hat manchen Helt im Krieg vnd sonst gefelt. – Petri, II, 323. 7 Fürwitz hat viel Brüder und Schwestern. – Lehmann, 225, 11. 8 Fürwitz ist Jungfern lützel nütz. – Simrock, 2954; Eiselein, 199. 9 Fürwitz macht böse Megde. – Petri, II, 323. 10 Fürwitz macht, dass man viel Megde find, aber wenig Jungfrawen. – Petri, II, 323. 11 Fürwitz macht die magdt teuwer. – Gruter, I, 42. 12 Fürwitz macht Dina bald zur Concubina. – Megerle nach 1 Mos. 34; Eiselein, 199. 13 Fürwitz macht Hurerey. – Lehmann, 225, 10. 14 Fürwitz macht nicht alleine die mayde theuer, er macht auch die Christen theuer. – Agricola, II, 167. 15 Fürwitz macht Jungfrawen tewr. – Petri, II, 323; Eiselein, 199. 16 Fürwitz macht viel Thoren. – Petri, II, 313. 17 Fürwitz verdrehet alles guts. – Petri, II, 323. 18 Fürwitz verführt Jung vnd Alt, bringt viel vmb Ehre, Gesundheit vnd Leben. – Lehmann, 225, 7. 19 Fürwitz vnd vntrew strafft Gott. – Petri, II, 323. 20 Fürwitz vrsacht vnd find Vnglück. – Petri, II, 323. 21 Fürwitz will das Ding wissen vnd erfahren. – Lehmann, 225, 1. 22 In Fürwitz ist der Jungfrawen sitz, daher thewrung der ehrlichen folget. – Lehmann, 225, 6. 23 Juncker fürwitz verursacht Irrthumb. – Petri, I, 64. 24 Wenn Fürwitz bey müssigen Leuten verfürwitzigt hat, so ist ein ander schon im Anzug. – Lehmann, 225, 4. *25 Den Fürwitz woran, wie an einer neuen Zeitung büssen. – Schottel, 1119a. Fürwitzig. Fürwitzig macht faulwitzig. – Petri, II, 323. Furz. 1 Alte Fürze1 stinken. – Simrock, 2957. 1) Zur Verhüllung hat man die scherzhafte Bezeichnung „Darmstädter“ dafür. 2 Besser ein Furz entrant, als ein Dorf abgebrant. – Weinhold, 24. 3 Der Furz ist heraus, ehe die Hand zum Arsche kommt. Holl.: Zoo lang is de hand aan den aars, tot er de veest uit is. (Harrebomée, II, 364.) 4 Doctor Furz hilft den Armen. 5 Eigene Fürze riechen wohl. – Simrock, 2956; Eiselein, 199. Lat.: Suus cuique crepitus bene olet. (Eiselein, 199.) 6 En Fuort es kain Duenerpâl. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 68, 82. 7 Jeder riecht seine eigenen Fürze gern. Lat.: Cuique suus crepitus pomo est fragantior omni. (Binder II, 628.) – Suus cuique crepitus olet. (Binder I, 1709; II, 628.) 8 Man kann nicht jeden Furz auf die Wage bringen. Holl.: Men cans niet al in waghen weghen dat beghiaen vijsten. (Harrebomée, II, 429.) Lat.: Non librat libra quod sibulat ipsa begutta. (Fallersleben, 481.) 9 'N Furz in de wide Welt is beter as in 'n eng'n Bûk. (Altmark.) – Danneil, 59. 10 Wenn auch ein Furz geht quer, holt man nicht gleich den Doctor her. Engl.: Go not for every grief to the physician, for every quarrel to the lawyer, nor for every thirst to the pot. (Bohn II, 362.) Span.: Ni con cada mal a físico, ni con cada rifa al letrado, ni con cada sed al jarro. (Bohn II, 196.) 11 Wer die Fürtz verkrümmen will, den krümmen sie wieder viel. – Lehmann, II, 872, 165. Holl.: Zeven veesten maken één apostema. (Harrebomée, II, 365.) 12 Wer eigene Fürze hat, braucht keine fremden zu riechen. 13 Wer einen grössern Fortz mit seinem Hindern lassen will, als er kan, der reitzet das Blut herfür. – Henisch, 1009, 23. Lat.: Qui podice crepitum crassiorem efficere vult, sanguinem elicit. (Henisch, 1009.) *14 Da kann man keinen ruhigen Furz lassen. (Rottenburg.) Man ist da zu beschäftigt oder zu genirt. *15 Dî äs wä der Furz in der Latär (Laterne). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 37, 99. Er ist unstet, Hans überall. *16 Dî moacht gärn de Furz zem Danner. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 37, 98. Von einem Aufschneider. *17 Du lassest einen furtz bey einem Tauben. – Henisch, 1315, 42. *18 Du wilt auss einem furtz ein Donnerschlag (Büchssenschuss) machen. – Henisch, 1315, 44; Eyering, II, 458; für Köln: Weyden, III, 11; Firmenich, I, 475, 203. Engl.: He makes a very fart a thunderclap. (Bohn II, 159.) *19 Ein furtz dem donnerschlag vergleichen. – Henisch, 728, 46. *20 Er hält seine Fürze für Weihrauch. Engl.: He farts frank-incense. – He thinks his fart as sweet as musk. (Bohn II, 159.) *21 Er ist auf einen Furz gepfropft. Es ist vorbei mit ihm. *22 Er macht auss einem furtz einen Donner- (Kanonen-)schlag. – Franck, II, 103b; Henisch, 1009; Tappius, 161a; Simrock, 2958; Eiselein, 199. Nordfries.: Hi maghat fan an Fört an Thonnersliak. Lat.: Tibiam tubae compares. (Philippi, II, 219.) *23 Er riecht einen Furz, eh' er heraus ist. Holl.: Eenen veest ruiken, eer ze gescheete is. (Harrebomée, II, 365.) *24 Er will einem Furz einen Knopf machen. – Fischart, Gesch. *25 Er will einen Furz in zwölf Theile spalten. *26 Er will Fürze von einem todten Esel sammeln. Holl.: Hij wil veesten van een dooden ezel hebben. (Harrebomée, II, 365.) *27 Es ist keinen Furz werth. Dän.: Som er kun som er fiser. (Prov. dan., 126.) *28 Geröst Fürtz in der Schaffschellen. – Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 171. Antwort auf die Frage, was es zu essen gibt. *29 He will 'n Fort in drên klöw'n. (Altmark.) – Danneil, 56. Von einem Erzknicker. *30 Jeder Furz kommt ihm die Quere. – Frischbier, 207. *31 Man kon nich sicher an Furtz fürem (vor ihm) lon. – Robinson, 364. *32 Man soll ihn mit Fürzen begraben. – Murner, Vom luth. Narren (Kloster, X, 148). „Mit fürtzen müst man mich begraben, wan ich von deinem treuwen stürb.“ (Kloster, X, 148.) Holl.: Hij is met een' veest voort te jagen. (Harrebomée, II, 365.) *33 Man würde eher einen Furz aus einem todten Esel herausbringen, als ein Wort aus ihm. – Fischart. *34 Ut 'n Fort 'n Dunerslag maok'n. (Altmark.) – Danneil, 56. *35 Wenn ihm ein Furz in die Quere kommt, so ist er krank. – Frischbier, 208. Furzen. 1 Fortzen vnd wünschens halben darff man nit aussm Bette steigen. – Lehmann, 452, 11.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [647]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/675>, abgerufen am 25.04.2024.