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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 39 Mit den Beinen läuft man nicht in den Himmel. - Simrock, 4744.

40 Mit geschwollenen Beinen ist böse tanzen.

41 Mit kranken Beinen ist böss gehn. - Henisch, 261; Simrock, 894; Tunn., 26, 4; Körte, 485.

Holl.: Met kranke beenen is het kwalijk tot Rome te loopen. (Harrebomee, I, 40.)

42 Müden Beinen ist schwer pfeifen.

43 Up en Ben kann man nich stahn. (Rastede.) - Firmenich, III, 27, 42.

44 Wann de Beine nach warme sind, dann get de Bückse gut ane. - Curtze, 343, 263.

45 Was den Beinen recht, macht die Schuhe schlecht.

Holl.: Wat den beenen goed is, is den laarzen kwaad. (Harrebomee, I, 40.)

46 Was ins Bein gewachsen ist, kann man nicht aus dem Fleische schneiden.

Holl.: Wat in het been gegroeid is, kan men moeijelijk uit het vleesch snijden. (Harrebomee, I, 39.)

47 Wehe dem bein, da vil hund an nagen. - Henisch, 263.

48 Weisse bein vnnd rote Wangen seind nicht allzeit die frömbsten. - Henisch, 262.

49 Wenn das Bein gebrochen ist, haut man den Baumstumpf um.

50 Wenn das Bein geheilt ist, so tanzt der Esel wieder.

51 Wer gerade Beine hat, kann gut über krumme lachen.

Lat.: Loripedem rectus derideat. (Wiegand, 486.)

52 Wer gesunde Beine hat, braucht keine Krücken.

Holl.: Als wij gezonde beenen hebben, waarom zouden wij dan op krukken loopen. (Harrebomee, I, 39.)

53 Wer gläserne Beine hat, muss nicht aufs Eis gehen.

54 Wer jm wolt alles zu beine binden, den wirt man selten fröhlich finden. - Henisch, 262.

55 Wer keine Beine zum Gehen hat, der springt nicht über die Mauer.

56 Wer mit jungen Beinen den Berg nicht erreicht hat, wird ihn schwerlich mit den alten ersteigen. - Sailer, 351.

57 Wer nur auf Einem Bein stehet, den stösst man leicht um.

58 Wer nur Ein Bein hat, bekommt keine kalten Füsse.

Holl.: Ik krijg nooit koude voeten, zei de soldaat, en hij had maar een been. (Harrebomee, I, 40.)

59 Wer über die eigenen Beine fällt, schreit nicht.

Engl.: He that falls himself, never cries.

60 Wie man zwei Beine übers Pferd hängt, lernt sich von selber. - Eiselein, 65.

61 Wor' Ben, see(de) Pagelaun1 un ging in 'n Päerstall. - Schütze; Hagen, 100, 42.

1) Pfau, auch wol Truthahn. - Der Pfau warnte nur sich selbst und seine Beine. - Zeichnung der Selbstsüchtelei.

62 Zerbrochenes Bein bleibt zu Hause.

63 Zwey bein vbers Ross hengen, ist nicht grosse kunst. - Henisch, 262.

*64 Aff zwee Beenen wie die Gänse. (Hirschberg.)

Sehr gebräuchlich als Antwort auf die Frage, wie jemand hergekommen sei.

*65 Alles zu beine binden. - Henisch, 262.

Sich jede Kleinigkeit zu Herzen nehmen.

*66 Ar hat'n a Ben1 ei's Maul gab'n. (Franken.) - Frommann, VI, 164, 34.

1) Bein, Knochen. - Er hat ihn durch leere Versprechungen beschwichtigt.

*67 Auf die Beine kommen.

Gesund werden oder wieder in bessere Vermögensumstände kommen. Oft heisst es in letzterer Beziehung auch, er ist so weit gekommen, dass er sich schämt, seine Beine zu gebrauchen und vielmehr danach strebt, sich anderer Beine zu bedienen.

*68 Auf seinen eigenen Beinen stehen.

Holl.: Hij gaat op zijne eigene beenen. (Harrebomee, I, 40.)

*69 Buten Beens lopen. - Eichwald, 109.

Ehebruch treiben.

*70 Das wird ihm die Beine nicht besser machen.

Wird ihm nicht viel nützen.

[Spaltenumbruch] *71 Dat hett he an sin seer1 Been. - Eichwald, 108.

1) Kranken, schmerzhaften.

*72 Die Beine auf den Nacken (Rücken) nehmen.

*73 Die Beine auf den Teller legen wie die Braut von Speyer. - Brandt, Nsch., 110.

Die Mutter hatte von ihr verlangt, die Knochen beim Fleischessen nicht unter den Tisch zu werfen, sie legte aber die eigenen Beine auf den Teller.

*74 Die Beine unter die Arme nehmen.

Springen, fliehen.

*75 Die Beine unter fremden Tisch stecken.

Sich von andern Leuten füttern lassen. In den "Gefangenen" des Plautus sagt der Schmarotzer Ergasilas: "Wir ernähren uns beständig von fremder Kost wie die Mäuse. Wer aber nicht Ohrfeigen leiden und sich Schüsseln auf dem Kopfe zerschlagen lassen kann, der muss betteln gehen."

Holl.: Het zal afvallen, wanneer gij de beenen onder eens anders tafel steekt. (Harrebomee, I, 40.)

*76 Dös muss i' ou's Be schmier'n (streichen). (Franken.) - Frommann, VI, 164, 34; Grimm, I, 1384, 11.

Das muss ich ans Bein schmieren, d. h. ich muss den Schaden geduldig tragen, verschmerzen, die Sache einbüssen.

*77 Du hast dem Kind die Beine noch nicht gesehen.

*78 Einem auf die Beine helfen.

Das Wort wird einmal angewendet, wenn ein wirklich Bedürftiger unterstützt, wenn er aus einer Verlegenheit gerettet und - gleichsam ein Liegender - aufgerichtet und zum Stehen gebracht wird. Dann wendet man es auch ironisch an, wenn jemand um all das Seine gebracht worden ist.

Der Krieg ist zwar - so wie ich meine -

Zum Wohlthun nicht bestimmt;

Doch bringt er manchen auf die Beine,

Dem Kutsch' und Pferd er nimmt.

*79 Einem Beine machen.

Ihn zum Laufen, in Gang bringen.

Frz.: On le hatera bien d'aller.

Lat.: Alas addere. - Testudineum istum ego tibi grandibo gradum. (Plautus.)

*80 Einem ein Bein stellen (unterschlagen). - Frommann, VI, 169, 33; Grimm, I, 314, 9.

In Franken: Ar hat'n die Be(ne) o'g'schlog'n. (Frommann, VI, 164, 31.) Ihn durch List zu stürzen, ihm hinterlistig zu schaden, ihn in Miscredit zu bringen gesucht.

Frz.: Il etait bien aupres du prince, mais un tel lui a donne le croc-en-jambe.

*81 Einem etwas ans Bein streichen.

*82 Einen (etwas) mit zwei Beinen ziehen.

Etwas nach Lust und Belieben treiben. Das Bild ist entweder vom Homerischen Vulkan, den der stärkere Jupiter bei den Beinen nahm und aus dem Himmel warf, oder von Hektor entlehnt, der den Achill besiegt hatte und ihn vom Wagen herabhängend schleifen liess.

*83 Er fällt über seine eigenen Beine.

*84 Er findet kein Bein darin.

Kein Bedenken, kein Hinderniss.

*85 Er geht nur mit einem Bein dazu.

Von denen, die eine Sache schläfrig und nicht mit dem gehörigen Ernste anfangen.

*86 Er hat die Beine zu weit durch die Hosen gesteckt.

87 Er hat ein Bein im Fuss. - Kirchhofer, 241.

*88 Er hat ein faules Bein im Rücken. - Sailer, 306.

Will sich nicht zur Arbeit bücken.

Holl.: Hij is zoo lui, dat men hem wel uit de beenen zou schudden. (Harrebomee, I, 38.)

*89 Er hat ihn beim linken Bein bekommen.

*90 Er hat noch junge Beine.

Noch frisch, munter, beweglich wie ein Jüngling sein.

Frz.: Il a encore ses jambes de quinze ans.

91 Er hat sich die Beine bald (halb) abgelaufen.

Hat sich sehr viel Mühe gegeben.

*92 Er hat's am heiligen Bein. - Eiselein, 65.

*93 Er hat zu schwache Beine dazu.

Er ist zu alt und schwach zu diesem Geschäft.

Lat.: Navis annosa haud quoquam navigabit per mare. (Diogenion.)

*94 Er hebt ein Bein auf und sieht über sich. - Geiler.

*95 Er (Sie) ist mit dem linken (unrechten) Bein zuerst aus dem Bette gekommen (gestiegen).

Es mislingt ihm alles; er ist am Tage mürrisch, verdriesslich.

Frz.: Il s'est leve le cau devant. (Kritzinger, 194.)

Holl.: Hij is met het verkeerde been uit bed gestapt. (Harrebomee, I, 34.)

Lat.: Hodie nihil succedit. (Plautus.)

*96 Er kann nicht auf seinen eigenen Beinen stehen.

Holl.: Hij kan nog niet op zijne eigenen beenen staan. (Harrebomee, I, 40.)

[Spaltenumbruch] 39 Mit den Beinen läuft man nicht in den Himmel.Simrock, 4744.

40 Mit geschwollenen Beinen ist böse tanzen.

41 Mit kranken Beinen ist böss gehn.Henisch, 261; Simrock, 894; Tunn., 26, 4; Körte, 485.

Holl.: Met kranke beenen is het kwalijk tot Rome te loopen. (Harrebomée, I, 40.)

42 Müden Beinen ist schwer pfeifen.

43 Up ên Bên kann man nich stahn. (Rastede.) – Firmenich, III, 27, 42.

44 Wann de Beine nach wârme sind, dann get de Bückse gut ane.Curtze, 343, 263.

45 Was den Beinen recht, macht die Schuhe schlecht.

Holl.: Wat den beenen goed is, is den laarzen kwaad. (Harrebomée, I, 40.)

46 Was ins Bein gewachsen ist, kann man nicht aus dem Fleische schneiden.

Holl.: Wat in het been gegroeid is, kan men moeijelijk uit het vleesch snijden. (Harrebomée, I, 39.)

47 Wehe dem bein, da vil hund an nagen.Henisch, 263.

48 Weisse bein vnnd rote Wangen seind nicht allzeit die frömbsten.Henisch, 262.

49 Wenn das Bein gebrochen ist, haut man den Baumstumpf um.

50 Wenn das Bein geheilt ist, so tanzt der Esel wieder.

51 Wer gerade Beine hat, kann gut über krumme lachen.

Lat.: Loripedem rectus derideat. (Wiegand, 486.)

52 Wer gesunde Beine hat, braucht keine Krücken.

Holl.: Als wij gezonde beenen hebben, waarom zouden wij dan op krukken loopen. (Harrebomée, I, 39.)

53 Wer gläserne Beine hat, muss nicht aufs Eis gehen.

54 Wer jm wolt alles zu beine binden, den wirt man selten fröhlich finden.Henisch, 262.

55 Wer keine Beine zum Gehen hat, der springt nicht über die Mauer.

56 Wer mit jungen Beinen den Berg nicht erreicht hat, wird ihn schwerlich mit den alten ersteigen.Sailer, 351.

57 Wer nur auf Einem Bein stehet, den stösst man leicht um.

58 Wer nur Ein Bein hat, bekommt keine kalten Füsse.

Holl.: Ik krijg nooit koude voeten, zei de soldaat, en hij had maar een been. (Harrebomée, I, 40.)

59 Wer über die eigenen Beine fällt, schreit nicht.

Engl.: He that falls himself, never cries.

60 Wie man zwei Beine übers Pferd hängt, lernt sich von selber.Eiselein, 65.

61 Wôr' Bên, see(de) Pagelûn1 un ging in 'n Päerstall.Schütze; Hagen, 100, 42.

1) Pfau, auch wol Truthahn. – Der Pfau warnte nur sich selbst und seine Beine. – Zeichnung der Selbstsüchtelei.

62 Zerbrochenes Bein bleibt zu Hause.

63 Zwey bein vbers Ross hengen, ist nicht grosse kunst.Henisch, 262.

*64 Aff zwee Beenen wie die Gänse. (Hirschberg.)

Sehr gebräuchlich als Antwort auf die Frage, wie jemand hergekommen sei.

*65 Alles zu beine binden.Henisch, 262.

Sich jede Kleinigkeit zu Herzen nehmen.

*66 Ar hat'n a Bên1 ei's Maul gab'n. (Franken.) – Frommann, VI, 164, 34.

1) Bein, Knochen. – Er hat ihn durch leere Versprechungen beschwichtigt.

*67 Auf die Beine kommen.

Gesund werden oder wieder in bessere Vermögensumstände kommen. Oft heisst es in letzterer Beziehung auch, er ist so weit gekommen, dass er sich schämt, seine Beine zu gebrauchen und vielmehr danach strebt, sich anderer Beine zu bedienen.

*68 Auf seinen eigenen Beinen stehen.

Holl.: Hij gaat op zijne eigene beenen. (Harrebomée, I, 40.)

*69 Buten Beens lopen.Eichwald, 109.

Ehebruch treiben.

*70 Das wird ihm die Beine nicht besser machen.

Wird ihm nicht viel nützen.

[Spaltenumbruch] *71 Dat hett he an sin seer1 Been.Eichwald, 108.

1) Kranken, schmerzhaften.

*72 Die Beine auf den Nacken (Rücken) nehmen.

*73 Die Beine auf den Teller legen wie die Braut von Speyer.Brandt, Nsch., 110.

Die Mutter hatte von ihr verlangt, die Knochen beim Fleischessen nicht unter den Tisch zu werfen, sie legte aber die eigenen Beine auf den Teller.

*74 Die Beine unter die Arme nehmen.

Springen, fliehen.

*75 Die Beine unter fremden Tisch stecken.

Sich von andern Leuten füttern lassen. In den „Gefangenen“ des Plautus sagt der Schmarotzer Ergasilas: „Wir ernähren uns beständig von fremder Kost wie die Mäuse. Wer aber nicht Ohrfeigen leiden und sich Schüsseln auf dem Kopfe zerschlagen lassen kann, der muss betteln gehen.“

Holl.: Het zal afvallen, wanneer gij de beenen onder eens anders tafel steekt. (Harrebomée, I, 40.)

*76 Dös muss i' ou's Bê schmier'n (streichen). (Franken.) – Frommann, VI, 164, 34; Grimm, I, 1384, 11.

Das muss ich ans Bein schmieren, d. h. ich muss den Schaden geduldig tragen, verschmerzen, die Sache einbüssen.

*77 Du hast dem Kind die Beine noch nicht gesehen.

*78 Einem auf die Beine helfen.

Das Wort wird einmal angewendet, wenn ein wirklich Bedürftiger unterstützt, wenn er aus einer Verlegenheit gerettet und – gleichsam ein Liegender – aufgerichtet und zum Stehen gebracht wird. Dann wendet man es auch ironisch an, wenn jemand um all das Seine gebracht worden ist.

Der Krieg ist zwar – so wie ich meine –

Zum Wohlthun nicht bestimmt;

Doch bringt er manchen auf die Beine,

Dem Kutsch' und Pferd er nimmt.

*79 Einem Beine machen.

Ihn zum Laufen, in Gang bringen.

Frz.: On le hâtera bien d'aller.

Lat.: Alas addere. – Testudineum istum ego tibi grandibo gradum. (Plautus.)

*80 Einem ein Bein stellen (unterschlagen).Frommann, VI, 169, 33; Grimm, I, 314, 9.

In Franken: Ar hat'n die Bê(ne) ô'g'schlôg'n. (Frommann, VI, 164, 31.) Ihn durch List zu stürzen, ihm hinterlistig zu schaden, ihn in Miscredit zu bringen gesucht.

Frz.: Il était bien auprès du prince, mais un tel lui a donné le croc-en-jambe.

*81 Einem etwas ans Bein streichen.

*82 Einen (etwas) mit zwei Beinen ziehen.

Etwas nach Lust und Belieben treiben. Das Bild ist entweder vom Homerischen Vulkan, den der stärkere Jupiter bei den Beinen nahm und aus dem Himmel warf, oder von Hektor entlehnt, der den Achill besiegt hatte und ihn vom Wagen herabhängend schleifen liess.

*83 Er fällt über seine eigenen Beine.

*84 Er findet kein Bein darin.

Kein Bedenken, kein Hinderniss.

*85 Er geht nur mit einem Bein dazu.

Von denen, die eine Sache schläfrig und nicht mit dem gehörigen Ernste anfangen.

*86 Er hat die Beine zu weit durch die Hosen gesteckt.

87 Er hat ein Bein im Fuss.Kirchhofer, 241.

*88 Er hat ein faules Bein im Rücken.Sailer, 306.

Will sich nicht zur Arbeit bücken.

Holl.: Hij is zoo lui, dat men hem wel uit de beenen zou schudden. (Harrebomée, I, 38.)

*89 Er hat ihn beim linken Bein bekommen.

*90 Er hat noch junge Beine.

Noch frisch, munter, beweglich wie ein Jüngling sein.

Frz.: Il a encore ses jambes de quinze ans.

91 Er hat sich die Beine bald (halb) abgelaufen.

Hat sich sehr viel Mühe gegeben.

*92 Er hat's am heiligen Bein.Eiselein, 65.

*93 Er hat zu schwache Beine dazu.

Er ist zu alt und schwach zu diesem Geschäft.

Lat.: Navis annosa haud quoquam navigabit per mare. (Diogenion.)

*94 Er hebt ein Bein auf und sieht über sich.Geiler.

*95 Er (Sie) ist mit dem linken (unrechten) Bein zuerst aus dem Bette gekommen (gestiegen).

Es mislingt ihm alles; er ist am Tage mürrisch, verdriesslich.

Frz.: Il s'est levé le cû devant. (Kritzinger, 194.)

Holl.: Hij is met het verkeerde been uit bed gestapt. (Harrebomée, I, 34.)

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[[151]/0179] 39 Mit den Beinen läuft man nicht in den Himmel. – Simrock, 4744. 40 Mit geschwollenen Beinen ist böse tanzen. 41 Mit kranken Beinen ist böss gehn. – Henisch, 261; Simrock, 894; Tunn., 26, 4; Körte, 485. Holl.: Met kranke beenen is het kwalijk tot Rome te loopen. (Harrebomée, I, 40.) 42 Müden Beinen ist schwer pfeifen. 43 Up ên Bên kann man nich stahn. (Rastede.) – Firmenich, III, 27, 42. 44 Wann de Beine nach wârme sind, dann get de Bückse gut ane. – Curtze, 343, 263. 45 Was den Beinen recht, macht die Schuhe schlecht. Holl.: Wat den beenen goed is, is den laarzen kwaad. (Harrebomée, I, 40.) 46 Was ins Bein gewachsen ist, kann man nicht aus dem Fleische schneiden. Holl.: Wat in het been gegroeid is, kan men moeijelijk uit het vleesch snijden. (Harrebomée, I, 39.) 47 Wehe dem bein, da vil hund an nagen. – Henisch, 263. 48 Weisse bein vnnd rote Wangen seind nicht allzeit die frömbsten. – Henisch, 262. 49 Wenn das Bein gebrochen ist, haut man den Baumstumpf um. 50 Wenn das Bein geheilt ist, so tanzt der Esel wieder. 51 Wer gerade Beine hat, kann gut über krumme lachen. Lat.: Loripedem rectus derideat. (Wiegand, 486.) 52 Wer gesunde Beine hat, braucht keine Krücken. Holl.: Als wij gezonde beenen hebben, waarom zouden wij dan op krukken loopen. (Harrebomée, I, 39.) 53 Wer gläserne Beine hat, muss nicht aufs Eis gehen. 54 Wer jm wolt alles zu beine binden, den wirt man selten fröhlich finden. – Henisch, 262. 55 Wer keine Beine zum Gehen hat, der springt nicht über die Mauer. 56 Wer mit jungen Beinen den Berg nicht erreicht hat, wird ihn schwerlich mit den alten ersteigen. – Sailer, 351. 57 Wer nur auf Einem Bein stehet, den stösst man leicht um. 58 Wer nur Ein Bein hat, bekommt keine kalten Füsse. Holl.: Ik krijg nooit koude voeten, zei de soldaat, en hij had maar een been. (Harrebomée, I, 40.) 59 Wer über die eigenen Beine fällt, schreit nicht. Engl.: He that falls himself, never cries. 60 Wie man zwei Beine übers Pferd hängt, lernt sich von selber. – Eiselein, 65. 61 Wôr' Bên, see(de) Pagelûn1 un ging in 'n Päerstall. – Schütze; Hagen, 100, 42. 1) Pfau, auch wol Truthahn. – Der Pfau warnte nur sich selbst und seine Beine. – Zeichnung der Selbstsüchtelei. 62 Zerbrochenes Bein bleibt zu Hause. 63 Zwey bein vbers Ross hengen, ist nicht grosse kunst. – Henisch, 262. *64 Aff zwee Beenen wie die Gänse. (Hirschberg.) Sehr gebräuchlich als Antwort auf die Frage, wie jemand hergekommen sei. *65 Alles zu beine binden. – Henisch, 262. Sich jede Kleinigkeit zu Herzen nehmen. *66 Ar hat'n a Bên1 ei's Maul gab'n. (Franken.) – Frommann, VI, 164, 34. 1) Bein, Knochen. – Er hat ihn durch leere Versprechungen beschwichtigt. *67 Auf die Beine kommen. Gesund werden oder wieder in bessere Vermögensumstände kommen. Oft heisst es in letzterer Beziehung auch, er ist so weit gekommen, dass er sich schämt, seine Beine zu gebrauchen und vielmehr danach strebt, sich anderer Beine zu bedienen. *68 Auf seinen eigenen Beinen stehen. Holl.: Hij gaat op zijne eigene beenen. (Harrebomée, I, 40.) *69 Buten Beens lopen. – Eichwald, 109. Ehebruch treiben. *70 Das wird ihm die Beine nicht besser machen. Wird ihm nicht viel nützen. *71 Dat hett he an sin seer1 Been. – Eichwald, 108. 1) Kranken, schmerzhaften. *72 Die Beine auf den Nacken (Rücken) nehmen. *73 Die Beine auf den Teller legen wie die Braut von Speyer. – Brandt, Nsch., 110. Die Mutter hatte von ihr verlangt, die Knochen beim Fleischessen nicht unter den Tisch zu werfen, sie legte aber die eigenen Beine auf den Teller. *74 Die Beine unter die Arme nehmen. Springen, fliehen. *75 Die Beine unter fremden Tisch stecken. Sich von andern Leuten füttern lassen. In den „Gefangenen“ des Plautus sagt der Schmarotzer Ergasilas: „Wir ernähren uns beständig von fremder Kost wie die Mäuse. Wer aber nicht Ohrfeigen leiden und sich Schüsseln auf dem Kopfe zerschlagen lassen kann, der muss betteln gehen.“ Holl.: Het zal afvallen, wanneer gij de beenen onder eens anders tafel steekt. (Harrebomée, I, 40.) *76 Dös muss i' ou's Bê schmier'n (streichen). (Franken.) – Frommann, VI, 164, 34; Grimm, I, 1384, 11. Das muss ich ans Bein schmieren, d. h. ich muss den Schaden geduldig tragen, verschmerzen, die Sache einbüssen. *77 Du hast dem Kind die Beine noch nicht gesehen. *78 Einem auf die Beine helfen. Das Wort wird einmal angewendet, wenn ein wirklich Bedürftiger unterstützt, wenn er aus einer Verlegenheit gerettet und – gleichsam ein Liegender – aufgerichtet und zum Stehen gebracht wird. Dann wendet man es auch ironisch an, wenn jemand um all das Seine gebracht worden ist. Der Krieg ist zwar – so wie ich meine – Zum Wohlthun nicht bestimmt; Doch bringt er manchen auf die Beine, Dem Kutsch' und Pferd er nimmt. *79 Einem Beine machen. Ihn zum Laufen, in Gang bringen. Frz.: On le hâtera bien d'aller. Lat.: Alas addere. – Testudineum istum ego tibi grandibo gradum. (Plautus.) *80 Einem ein Bein stellen (unterschlagen). – Frommann, VI, 169, 33; Grimm, I, 314, 9. In Franken: Ar hat'n die Bê(ne) ô'g'schlôg'n. (Frommann, VI, 164, 31.) Ihn durch List zu stürzen, ihm hinterlistig zu schaden, ihn in Miscredit zu bringen gesucht. Frz.: Il était bien auprès du prince, mais un tel lui a donné le croc-en-jambe. *81 Einem etwas ans Bein streichen. *82 Einen (etwas) mit zwei Beinen ziehen. Etwas nach Lust und Belieben treiben. Das Bild ist entweder vom Homerischen Vulkan, den der stärkere Jupiter bei den Beinen nahm und aus dem Himmel warf, oder von Hektor entlehnt, der den Achill besiegt hatte und ihn vom Wagen herabhängend schleifen liess. *83 Er fällt über seine eigenen Beine. *84 Er findet kein Bein darin. Kein Bedenken, kein Hinderniss. *85 Er geht nur mit einem Bein dazu. Von denen, die eine Sache schläfrig und nicht mit dem gehörigen Ernste anfangen. *86 Er hat die Beine zu weit durch die Hosen gesteckt. 87 Er hat ein Bein im Fuss. – Kirchhofer, 241. *88 Er hat ein faules Bein im Rücken. – Sailer, 306. Will sich nicht zur Arbeit bücken. Holl.: Hij is zoo lui, dat men hem wel uit de beenen zou schudden. (Harrebomée, I, 38.) *89 Er hat ihn beim linken Bein bekommen. *90 Er hat noch junge Beine. Noch frisch, munter, beweglich wie ein Jüngling sein. Frz.: Il a encore ses jambes de quinze ans. 91 Er hat sich die Beine bald (halb) abgelaufen. Hat sich sehr viel Mühe gegeben. *92 Er hat's am heiligen Bein. – Eiselein, 65. *93 Er hat zu schwache Beine dazu. Er ist zu alt und schwach zu diesem Geschäft. Lat.: Navis annosa haud quoquam navigabit per mare. (Diogenion.) *94 Er hebt ein Bein auf und sieht über sich. – Geiler. *95 Er (Sie) ist mit dem linken (unrechten) Bein zuerst aus dem Bette gekommen (gestiegen). Es mislingt ihm alles; er ist am Tage mürrisch, verdriesslich. Frz.: Il s'est levé le cû devant. (Kritzinger, 194.) Holl.: Hij is met het verkeerde been uit bed gestapt. (Harrebomée, I, 34.) Lat.: Hodie nihil succedit. (Plautus.) *96 Er kann nicht auf seinen eigenen Beinen stehen. Holl.: Hij kan nog niet op zijne eigenen beenen staan. (Harrebomée, I, 40.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [151]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/179>, abgerufen am 28.03.2024.