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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 60 Man kann auch einen Berg nicht höher ersteigen, als bis zur Spitze.

61 Man muss bissweilen einen Berg in ein Thal werfen und machen us alten Dingen ein E (um sie damit uszurechen). - Lehmann, II, 408, 22; Eiselein, 67; Kirchhofer, 261.

Man muss die Sache nicht so genau nehmen, ein Auge zudrücken, und, wo es geht, zu vermitteln suchen.

62 Man muss keinen Berg anbeten, auch wenn er Goldadern hat.

63 Man muss nicht alle Berge eben und alles Krumme gerade machen wollen. - Sailer, 274; Simrock, 914; Körte, 498.

64 Nur hohe Berge haben Schnee und Gras beisammen. - Winckler, III, 51.

Selten sind Jugend und Verstand, Alter und Jugendfrische vereint.

65 Sie seind nicht alle vber den berg, denn jetz von statten gehet jhr werck. - Henisch, 289.

66 Steile Berge hinanzusteigen fordert im Anfange langsame Schritte. - Eiselein, 67; Simrock, 912.

67 Steile Berge kosten Schweiss.

68 Ueber dem Berge drüben findet man auch Leute. - Sailer, 123; Eiselein, 67.

69 Wann alle berg mehl weren, so kundten sie doch den hunger nit stillen, wenn Gott straffen wolt. - Henisch, 289.

70 Wenn Berge fallen, dann wird auch den Hügeln bange.

71 Wenn der Berg nicht zum Propheten kommen will, so muss der Prophet wol zum Berge gehen.

72 Wenn deu Berg wergd (wird) bunt, säou mott deu Hawer in'n Grund. (Lippe.) - Firmenich, I, 271.

73 Wenn die Berge beregnet werden, so rauchen sie.

74 Wenn die Berge gebären, wird das Kalb zur Maue.

Altfries.: Az dy bergen kealje wolle, dan wirt it keal en mumz.

Holl.: Wanneer de bergen zullen kalven (baren), dan wordt het kalf eene muis. (Sprenger I, 21.)

75 Wenn die Berge kreissen, tanzt das Wasser.

Altfries.: Az dy bergen kealje, dan donset it wetter.

Holl.: Als de bergen kalven (baren), danst het water. (Sprenger, I, 21.)

76 Wenn dir die Berge Honig antworten sollen, so musst du nicht Bär hineinrufen. (Russ.)

77 Wenn es aus den Bergen windet, so stürmt es über die Ebenen.

78 Wenn olle Berge Bottern wören un olle Grünne Grütte, un de Sunne up de Berge schuin', wat woll dat för eun Freten suin. (Lippe.) - Firmenich, I, 270.

79 Wenn's auf dem Berge reift, ist's auch im Thale kalt, sagte der Küster von Elberfeld, da heirathete ein alter Mann ein junges Mädchen. - Hoefer, 629.

80 Wenn's auf dem Berge reift (schneit), ist's gewiss im Thale kalt. - Sprichwörtergarten, 291; Körte, 499; Kirchhofer, 315.

Sinnliche Leidenschaften haben beim Greise keine grosse Stärke. Auch: Alte sind schwer für grosse Ideen zu begeistern.

Frz.: Quand il neige sur les montagnes, il fait bien froid aux vallees.

81 Wenn schon alle Berge nichts anderes als Mehl wären, so könnte man doch den Hunger damit nicht stillen, wenn es unsere Sünden also verdient hätten. - Luther, 407.

Kommt in der Auslegung des Propheten Hosea vor.

82 Wen's auff dem berg gereiffet hat, so ist's im thal alles erfroren. - Henisch, 289; Eiselein, 67; Simrock, 916; Sailer, 194.

Frz.: Gelee blanche sur la montagne. (Cahier, 3892.)

83 Wer auff dem berge steht, den sihet yederman. - Agricola, II, 311.

84 Wer Berge erstiegen, fürchtet Hügel nicht.

[Spaltenumbruch] 85 Wer nicht auf den Berg kann, der bleibe im Thal. - Kirchhofer, 175; Lehmann, 26, 32.

86 Wer nicht hinter dem Berge halten kann, ist jetzund ein verlorner Mann.

It.: Chi non sa fingere non sa regnare. (Pazzaglia, 124.)

87 Wer nich kann vber die berg steigen, der kriech vbers grass. - Lehmann, 119, 17.

88 Wer nur Berge vor sich sieht, dem knicken die Beine schon beim ersten.

89 Wer wider die Berge stürmt, gewinnt nichts.

90 Wer will auf des Berges Rücken, der muss sich bücken.

91 Wie vom berg ein regen felt, vergeht der Mensch in dieser Welt. - Henisch, 289.

92 Wo die Berge Dünen sind, da sind die Thäler Seen. (Bor.) - Altmann V.

Bor liegt in einer den Ueberschwemmungen der Wolga ausgesetzten Niederung und hat eben keine andern Höhen, als die durch das Austreten der Wolga gebildeten Sanddünen.

93 Wo es Berge abzutragen gibt, kommt man mit Händereiben (Händefalten) nicht aus.

94 Wo hohe Berge, da sind auch tiefe Thäler.

Frz.: Il n'y a pas de montagne sans vallee.

95 Zween Berge kommen nicht leicht zusammen. - Henisch, 289.

*96 A ies lange über olle Barge. - Robinson, 49.

*97 A kan schräcklich hindrem Barge halten. - Gomolcke, 148; Robinson, 308.

*98 Achtern Barge holen. - Eichwald, 40.

*99 Berge versetzen (können, wollen).

Holl.: Met den wil kan men bergen verzetten. (Harrebomee, I, 48.)

*100 Den höltern Berg herop gohn. (Meurs.) - Firmenich, I, 407, 402.

D. h. zu Bette gehen.

*101 Der Berg hat eine Maus geboren.

Frz.: La montagne a enfante une souris.

*102 Der hat noch keinen Berg umgerissen, wird auch keinen umreissen.

*103 Die Berge ins Thal ziehen.

Mittelweg.

*104 Du biss noch nich owern Barg. (Göttingen.)

Warnender Zuruf für den, der sich seines Glücks unmässig freut.

*105 Eher geht der Berg ins Thal spazieren -

ehe nämlich das oder jenes geschieht.

Lat.: Prius locusta bovem pariet. - Prius ovem lupus ducat uxorem. (Aristoph.) (Philippi, II, 107.)

*106 Einem goldene Berge versprechen. - Henisch, 289; Eiselein, 67; Seybold, 47.

Von denen, die jemand ausserordentliche Versprechungen und ungewöhnliche Hoffnungen machen. Hergenommen von der Prahlerei der Perser, die sich wegen ihrer Goldgruben mit goldenen Bergen gross machten.

Frz.: Promettre monts et merveilles: promettre des montagnes d'or.

Holl.: Hij kan met gene bikkels betalen, maar wel gouden bergen beloven. (Harrebomee, I, 48.)

Lat.: Aureos polliceri montes. (Terenz.) (Erasm., 584; Seybold, 310.) - Magnos promittere montes. (Wiegand, 561.) - Maria et montes polliceri. (Sallust.) (Wiegand, 670-671.)

*107 Er hält am Berge wie der Kettger Hirte. (Leipzig.)

Weiss sich nicht zu helfen.

*108 Er ist lange über alle Berge. (Schles.)

Von einem Flüchtigen.

*109 Er ist über (ist noch nicht über) den Berg.

Steht oder sitzt fest, hat die Schwierigkeit überwunden.

Frz.: Avoir ville gagnee. (Lendroy, 1544.) - Etre au-dessus des monts (auch: du vent). (Lendroy, 1516.)

Holl.: Hij is dien berg over.

*110 Er will alle Berge eben machen.

Alles reformiren, umgestalten.

*111 Hinder dem berge halten. - Egenolff, 89; Tappius, 101b; Eiselein, 67.

Seine wahre Meinung geheim halten, nicht offen zu Werke gehen. Aus dem Kriege entlehnt, wo man Hinterhalte, um sie vor den Augen des Feindes zu verbergen, hinter Berge oder Gebüsche zu legen pflegt, woher sie dann unvermuthet hervorbrechen und nicht selten dem siegestrunkenen Feinde die errungenen Vortheile entreissen.

Lat.: Post principia stare. (Tappius, 101a.)

*112 Ich hab' ihm einen Berg aufgeschüttet und er hat mir eine Grube gegraben. (Lit.)

[Spaltenumbruch] 60 Man kann auch einen Berg nicht höher ersteigen, als bis zur Spitze.

61 Man muss bissweilen einen Berg in ein Thal werfen und machen us alten Dingen ein E (um sie damit uszurechen).Lehmann, II, 408, 22; Eiselein, 67; Kirchhofer, 261.

Man muss die Sache nicht so genau nehmen, ein Auge zudrücken, und, wo es geht, zu vermitteln suchen.

62 Man muss keinen Berg anbeten, auch wenn er Goldadern hat.

63 Man muss nicht alle Berge eben und alles Krumme gerade machen wollen.Sailer, 274; Simrock, 914; Körte, 498.

64 Nur hohe Berge haben Schnee und Gras beisammen.Winckler, III, 51.

Selten sind Jugend und Verstand, Alter und Jugendfrische vereint.

65 Sie seind nicht alle vber den berg, denn jetz von statten gehet jhr werck.Henisch, 289.

66 Steile Berge hinanzusteigen fordert im Anfange langsame Schritte.Eiselein, 67; Simrock, 912.

67 Steile Berge kosten Schweiss.

68 Ueber dem Berge drüben findet man auch Leute.Sailer, 123; Eiselein, 67.

69 Wann alle berg mehl weren, so kundten sie doch den hunger nit stillen, wenn Gott straffen wolt.Henisch, 289.

70 Wenn Berge fallen, dann wird auch den Hügeln bange.

71 Wenn der Berg nicht zum Propheten kommen will, so muss der Prophet wol zum Berge gehen.

72 Wenn deu Berg wergd (wird) bunt, säou mott deu Hawer in'n Grund. (Lippe.) – Firmenich, I, 271.

73 Wenn die Berge beregnet werden, so rauchen sie.

74 Wenn die Berge gebären, wird das Kalb zur Maue.

Altfries.: Az dy bergen kealje wolle, dan wirt it keal en mumz.

Holl.: Wanneer de bergen zullen kalven (baren), dan wordt het kalf eene muis. (Sprenger I, 21.)

75 Wenn die Berge kreissen, tanzt das Wasser.

Altfries.: Az dy bergen kealje, dan donset it wetter.

Holl.: Als de bergen kalven (baren), danst het water. (Sprenger, I, 21.)

76 Wenn dir die Berge Honig antworten sollen, so musst du nicht Bär hineinrufen. (Russ.)

77 Wenn es aus den Bergen windet, so stürmt es über die Ebenen.

78 Wenn olle Berge Bottern wören un olle Grünne Grütte, un de Sunne up de Berge schuin', wat woll dat för eun Frêten suin. (Lippe.) – Firmenich, I, 270.

79 Wenn's auf dem Berge reift, ist's auch im Thale kalt, sagte der Küster von Elberfeld, da heirathete ein alter Mann ein junges Mädchen.Hoefer, 629.

80 Wenn's auf dem Berge reift (schneit), ist's gewiss im Thale kalt.Sprichwörtergarten, 291; Körte, 499; Kirchhofer, 315.

Sinnliche Leidenschaften haben beim Greise keine grosse Stärke. Auch: Alte sind schwer für grosse Ideen zu begeistern.

Frz.: Quand il neige sur les montagnes, il fait bien froid aux vallées.

81 Wenn schon alle Berge nichts anderes als Mehl wären, so könnte man doch den Hunger damit nicht stillen, wenn es unsere Sünden also verdient hätten.Luther, 407.

Kommt in der Auslegung des Propheten Hosea vor.

82 Wen's auff dem berg gereiffet hat, so ist's im thal alles erfroren.Henisch, 289; Eiselein, 67; Simrock, 916; Sailer, 194.

Frz.: Gelée blanche sur la montagne. (Cahier, 3892.)

83 Wer auff dem berge steht, den sihet yederman.Agricola, II, 311.

84 Wer Berge erstiegen, fürchtet Hügel nicht.

[Spaltenumbruch] 85 Wer nicht auf den Berg kann, der bleibe im Thal.Kirchhofer, 175; Lehmann, 26, 32.

86 Wer nicht hinter dem Berge halten kann, ist jetzund ein verlorner Mann.

It.: Chi non sa fingere non sa regnare. (Pazzaglia, 124.)

87 Wer nich kann vber die berg steigen, der kriech vbers grass.Lehmann, 119, 17.

88 Wer nur Berge vor sich sieht, dem knicken die Beine schon beim ersten.

89 Wer wider die Berge stürmt, gewinnt nichts.

90 Wer will auf des Berges Rücken, der muss sich bücken.

91 Wie vom berg ein regen felt, vergeht der Mensch in dieser Welt.Henisch, 289.

92 Wo die Berge Dünen sind, da sind die Thäler Seen. (Bor.) – Altmann V.

Bor liegt in einer den Ueberschwemmungen der Wolga ausgesetzten Niederung und hat eben keine andern Höhen, als die durch das Austreten der Wolga gebildeten Sanddünen.

93 Wo es Berge abzutragen gibt, kommt man mit Händereiben (Händefalten) nicht aus.

94 Wo hohe Berge, da sind auch tiefe Thäler.

Frz.: Il n'y a pas de montagne sans vallée.

95 Zween Berge kommen nicht leicht zusammen.Henisch, 289.

*96 A ies lange über olle Barge.Robinson, 49.

*97 A kan schräcklich hindrem Barge halten.Gomolcke, 148; Robinson, 308.

*98 Achtern Barge holen.Eichwald, 40.

*99 Berge versetzen (können, wollen).

Holl.: Met den wil kan men bergen verzetten. (Harrebomée, I, 48.)

*100 Den höltern Berg herop gohn. (Meurs.) – Firmenich, I, 407, 402.

D. h. zu Bette gehen.

*101 Der Berg hat eine Maus geboren.

Frz.: La montagne a enfanté une souris.

*102 Der hat noch keinen Berg umgerissen, wird auch keinen umreissen.

*103 Die Berge ins Thal ziehen.

Mittelweg.

*104 Du biss noch nich owern Barg. (Göttingen.)

Warnender Zuruf für den, der sich seines Glücks unmässig freut.

*105 Eher geht der Berg ins Thal spazieren –

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Lat.: Prius locusta bovem pariet. – Prius ovem lupus ducat uxorem. (Aristoph.) (Philippi, II, 107.)

*106 Einem goldene Berge versprechen.Henisch, 289; Eiselein, 67; Seybold, 47.

Von denen, die jemand ausserordentliche Versprechungen und ungewöhnliche Hoffnungen machen. Hergenommen von der Prahlerei der Perser, die sich wegen ihrer Goldgruben mit goldenen Bergen gross machten.

Frz.: Promettre monts et merveilles: promettre des montagnes d'or.

Holl.: Hij kan met gene bikkels betalen, maar wel gouden bergen beloven. (Harrebomée, I, 48.)

Lat.: Aureos polliceri montes. (Terenz.) (Erasm., 584; Seybold, 310.) – Magnos promittere montes. (Wiegand, 561.) – Maria et montes polliceri. (Sallust.) (Wiegand, 670-671.)

*107 Er hält am Berge wie der Kettger Hirte. (Leipzig.)

Weiss sich nicht zu helfen.

*108 Er ist lange über alle Berge. (Schles.)

Von einem Flüchtigen.

*109 Er ist über (ist noch nicht über) den Berg.

Steht oder sitzt fest, hat die Schwierigkeit überwunden.

Frz.: Avoir ville gagnée. (Lendroy, 1544.) – Étre au-dessus des monts (auch: du vent). (Lendroy, 1516.)

Holl.: Hij is dien berg over.

*110 Er will alle Berge eben machen.

Alles reformiren, umgestalten.

*111 Hinder dem berge halten.Egenolff, 89; Tappius, 101b; Eiselein, 67.

Seine wahre Meinung geheim halten, nicht offen zu Werke gehen. Aus dem Kriege entlehnt, wo man Hinterhalte, um sie vor den Augen des Feindes zu verbergen, hinter Berge oder Gebüsche zu legen pflegt, woher sie dann unvermuthet hervorbrechen und nicht selten dem siegestrunkenen Feinde die errungenen Vortheile entreissen.

Lat.: Post principia stare. (Tappius, 101a.)

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[[158]/0186] 60 Man kann auch einen Berg nicht höher ersteigen, als bis zur Spitze. 61 Man muss bissweilen einen Berg in ein Thal werfen und machen us alten Dingen ein E (um sie damit uszurechen). – Lehmann, II, 408, 22; Eiselein, 67; Kirchhofer, 261. Man muss die Sache nicht so genau nehmen, ein Auge zudrücken, und, wo es geht, zu vermitteln suchen. 62 Man muss keinen Berg anbeten, auch wenn er Goldadern hat. 63 Man muss nicht alle Berge eben und alles Krumme gerade machen wollen. – Sailer, 274; Simrock, 914; Körte, 498. 64 Nur hohe Berge haben Schnee und Gras beisammen. – Winckler, III, 51. Selten sind Jugend und Verstand, Alter und Jugendfrische vereint. 65 Sie seind nicht alle vber den berg, denn jetz von statten gehet jhr werck. – Henisch, 289. 66 Steile Berge hinanzusteigen fordert im Anfange langsame Schritte. – Eiselein, 67; Simrock, 912. 67 Steile Berge kosten Schweiss. 68 Ueber dem Berge drüben findet man auch Leute. – Sailer, 123; Eiselein, 67. 69 Wann alle berg mehl weren, so kundten sie doch den hunger nit stillen, wenn Gott straffen wolt. – Henisch, 289. 70 Wenn Berge fallen, dann wird auch den Hügeln bange. 71 Wenn der Berg nicht zum Propheten kommen will, so muss der Prophet wol zum Berge gehen. 72 Wenn deu Berg wergd (wird) bunt, säou mott deu Hawer in'n Grund. (Lippe.) – Firmenich, I, 271. 73 Wenn die Berge beregnet werden, so rauchen sie. 74 Wenn die Berge gebären, wird das Kalb zur Maue. Altfries.: Az dy bergen kealje wolle, dan wirt it keal en mumz. Holl.: Wanneer de bergen zullen kalven (baren), dan wordt het kalf eene muis. (Sprenger I, 21.) 75 Wenn die Berge kreissen, tanzt das Wasser. Altfries.: Az dy bergen kealje, dan donset it wetter. Holl.: Als de bergen kalven (baren), danst het water. (Sprenger, I, 21.) 76 Wenn dir die Berge Honig antworten sollen, so musst du nicht Bär hineinrufen. (Russ.) 77 Wenn es aus den Bergen windet, so stürmt es über die Ebenen. 78 Wenn olle Berge Bottern wören un olle Grünne Grütte, un de Sunne up de Berge schuin', wat woll dat för eun Frêten suin. (Lippe.) – Firmenich, I, 270. 79 Wenn's auf dem Berge reift, ist's auch im Thale kalt, sagte der Küster von Elberfeld, da heirathete ein alter Mann ein junges Mädchen. – Hoefer, 629. 80 Wenn's auf dem Berge reift (schneit), ist's gewiss im Thale kalt. – Sprichwörtergarten, 291; Körte, 499; Kirchhofer, 315. Sinnliche Leidenschaften haben beim Greise keine grosse Stärke. Auch: Alte sind schwer für grosse Ideen zu begeistern. Frz.: Quand il neige sur les montagnes, il fait bien froid aux vallées. 81 Wenn schon alle Berge nichts anderes als Mehl wären, so könnte man doch den Hunger damit nicht stillen, wenn es unsere Sünden also verdient hätten. – Luther, 407. Kommt in der Auslegung des Propheten Hosea vor. 82 Wen's auff dem berg gereiffet hat, so ist's im thal alles erfroren. – Henisch, 289; Eiselein, 67; Simrock, 916; Sailer, 194. Frz.: Gelée blanche sur la montagne. (Cahier, 3892.) 83 Wer auff dem berge steht, den sihet yederman. – Agricola, II, 311. 84 Wer Berge erstiegen, fürchtet Hügel nicht. 85 Wer nicht auf den Berg kann, der bleibe im Thal. – Kirchhofer, 175; Lehmann, 26, 32. 86 Wer nicht hinter dem Berge halten kann, ist jetzund ein verlorner Mann. It.: Chi non sa fingere non sa regnare. (Pazzaglia, 124.) 87 Wer nich kann vber die berg steigen, der kriech vbers grass. – Lehmann, 119, 17. 88 Wer nur Berge vor sich sieht, dem knicken die Beine schon beim ersten. 89 Wer wider die Berge stürmt, gewinnt nichts. 90 Wer will auf des Berges Rücken, der muss sich bücken. 91 Wie vom berg ein regen felt, vergeht der Mensch in dieser Welt. – Henisch, 289. 92 Wo die Berge Dünen sind, da sind die Thäler Seen. (Bor.) – Altmann V. Bor liegt in einer den Ueberschwemmungen der Wolga ausgesetzten Niederung und hat eben keine andern Höhen, als die durch das Austreten der Wolga gebildeten Sanddünen. 93 Wo es Berge abzutragen gibt, kommt man mit Händereiben (Händefalten) nicht aus. 94 Wo hohe Berge, da sind auch tiefe Thäler. Frz.: Il n'y a pas de montagne sans vallée. 95 Zween Berge kommen nicht leicht zusammen. – Henisch, 289. *96 A ies lange über olle Barge. – Robinson, 49. *97 A kan schräcklich hindrem Barge halten. – Gomolcke, 148; Robinson, 308. *98 Achtern Barge holen. – Eichwald, 40. *99 Berge versetzen (können, wollen). Holl.: Met den wil kan men bergen verzetten. (Harrebomée, I, 48.) *100 Den höltern Berg herop gohn. (Meurs.) – Firmenich, I, 407, 402. D. h. zu Bette gehen. *101 Der Berg hat eine Maus geboren. Frz.: La montagne a enfanté une souris. *102 Der hat noch keinen Berg umgerissen, wird auch keinen umreissen. *103 Die Berge ins Thal ziehen. Mittelweg. *104 Du biss noch nich owern Barg. (Göttingen.) Warnender Zuruf für den, der sich seines Glücks unmässig freut. *105 Eher geht der Berg ins Thal spazieren – ehe nämlich das oder jenes geschieht. Lat.: Prius locusta bovem pariet. – Prius ovem lupus ducat uxorem. (Aristoph.) (Philippi, II, 107.) *106 Einem goldene Berge versprechen. – Henisch, 289; Eiselein, 67; Seybold, 47. Von denen, die jemand ausserordentliche Versprechungen und ungewöhnliche Hoffnungen machen. Hergenommen von der Prahlerei der Perser, die sich wegen ihrer Goldgruben mit goldenen Bergen gross machten. Frz.: Promettre monts et merveilles: promettre des montagnes d'or. Holl.: Hij kan met gene bikkels betalen, maar wel gouden bergen beloven. (Harrebomée, I, 48.) Lat.: Aureos polliceri montes. (Terenz.) (Erasm., 584; Seybold, 310.) – Magnos promittere montes. (Wiegand, 561.) – Maria et montes polliceri. (Sallust.) (Wiegand, 670-671.) *107 Er hält am Berge wie der Kettger Hirte. (Leipzig.) Weiss sich nicht zu helfen. *108 Er ist lange über alle Berge. (Schles.) Von einem Flüchtigen. *109 Er ist über (ist noch nicht über) den Berg. Steht oder sitzt fest, hat die Schwierigkeit überwunden. Frz.: Avoir ville gagnée. (Lendroy, 1544.) – Étre au-dessus des monts (auch: du vent). (Lendroy, 1516.) Holl.: Hij is dien berg over. *110 Er will alle Berge eben machen. Alles reformiren, umgestalten. *111 Hinder dem berge halten. – Egenolff, 89; Tappius, 101b; Eiselein, 67. Seine wahre Meinung geheim halten, nicht offen zu Werke gehen. Aus dem Kriege entlehnt, wo man Hinterhalte, um sie vor den Augen des Feindes zu verbergen, hinter Berge oder Gebüsche zu legen pflegt, woher sie dann unvermuthet hervorbrechen und nicht selten dem siegestrunkenen Feinde die errungenen Vortheile entreissen. Lat.: Post principia stare. (Tappius, 101a.) *112 Ich hab' ihm einen Berg aufgeschüttet und er hat mir eine Grube gegraben. (Lit.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [158]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/186>, abgerufen am 16.04.2024.