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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 87 Wer das Böse zu streng verbietet, lehrt es.

Lat.: Facile eat imperium in bonis. (Sutor, 232.)

88 Wer dem bösen dient, dem wird auch böser Lohn; doch hängt man nur die kleinen Diebe, die grossen lässt man gohn. - Kirchhofer, 144.

89 Wer zum Bösen schweigt, verhängt das Böse.

90 Wo das Böse für gut hingeht, da thut unrecht, wer nichts Unrechtes thut.

*91 Böss mit bösem artzneyen. - Franck, I, 31a; Körte, 685.

Frz.: A mechant, mechant et demi.

*92 Der waass nix vun Bös. (Jüd.-deutsch.) - Tendlau, 415.

Er ist ein durchaus guter Mensch, es ist keine böse Ader an ihm.


Böse (der).

1 Bei Bösen wird man böse. - Seybold, 78.

2 Böse stecken an wie eine böse Seuche. - Schulze, 30.

Frz.: Le remede contre le mechant, est de fuir le plus loin qu'on peut.

3 Böse vnd fromme sehen gen Himmel, doch kommen die bösen nit drein. - Lehmann, 99, 30.

4 Dem Bösen je zu Theile ward, was jemand für den Frommen spart.

5 Den Bösen ärgert das Glück der Guten.

Dän.: De onde deres had lider ey de fromme deres lykke. (Prov. dan., 436.)

6 Der Böse ändert wol den Ort, aber nicht den Sinn.

7 Der Böse flieht, wann ihn schon niemand jagt.

Lat.: Mali semper timent. - Qui sceptra dura saevus imperio regit, timet timentes, metus in autorem redit. (Sutor, 991.)

8 Der Böse ist am schlimmsten, so er fromm sein will. - Eiselein, 89.

Dän.: Naar den onde vil synes god, da er han vaerst af alle. (Prov. dan., 435.)

9 Der Böse ist ein Kieselstein, je mehr man darauf schlägt, je mehr Feuer gibt er.

10 Der Böse ist eine Kohle, sie brennt oder schwärzt.

11 Der Böse scheut das Licht wie der Teufel das Kreuz. - Schulze, 242; Körte, 689.

Dän.: Den onde skyer lyset som fanden korset. (Prov. dan., 436.)

Holl.: Die quade schuwet dat licht als die duvel dat cruce.

Lat.: Demon ipse crucem fugit ut malus undique lucem. (Fallersleben, 209.)

12 Der Bösen Freud' wird ihnen Leid. - Körte, 693.

13 Der Bösen Freude ist der Guten Herzeleid.

14 Der Bösen Misfallen ist ein schönes Lob. - Körte, 692.

15 Der Bösen Tod ist der Frommen Gnade.

16 Der Bösen Wohlstand ist der Frommen Jammer. - Simrock, 1240.

17 Der Böss ist nimmer bösser, dann so er sich fromb stellet. - Lehmann, II, 61, 89; Körte, 690; Gaal, 230; Simrock, 1228.

Lat.: Simulata probitas, duplex nequitia.

Ung.: Akkor legroszszabb a' rosz, midon magat jonak tetteti. (Gaal, 230.)

18 Der Böss ist wie ein Fusseysen, man werff ihn (wie jhr) wie man wol, so thut er schaden. - Lehmann, 97, 2.

19 Der Böss ist wie ein Hundswadel; so lange man den in Händen hat, ist er gerade, lässt man jhn auss der Hand, so ist er krumb, wie seine Art ist. - Lehmann, 101, 63.

20 Der Böss ist wie ein Klette, die Stacheln stehen allzeit über sich. - Lehmann, 97, 3.

21 Des Bösen (des Teufels) sind wir ledig, die Bösen sind geblieben.

22 Des Bösen Wohlstand ist der Frommen Jammer.

23 Die Bösen fürchten sich vor den Geistern.

Lat.: Crimina quisquis agit tremebundo pectore vivit. - Degeneres animos timor arguit.

24 Die bösen haben auch zuweilen rew. - Henisch, 463.

25 Die Bösen nehmen Esau's, den Frommen bleibt Jakob's Segen.

26 Die Bösen scheuen das Licht.

Frz.: Celui qui peche, fuit la lumiere.

27 Ein böser hat ob dem andern ein freud. - Franck. I, 47a.

[Spaltenumbruch] 28 Ein böser muss ein ärgern haben. - Lehmann, 100, 45.

29 Einen Bösen muss man nicht loben des Reichthums wegen. - Lehmann, II, 375, 110.

30 Es hat offt ein böser einem guten geholffen. - Sutor, 77.

Lat.: Submergens navis relevatur in aequore pravis.

31 Man darff die bösen die schalckheit nicht lehren, sie wissen's vorhin. - Henisch, 464.

32 Man muss den bösen weeren mit harter straff, vnd mit ernsten schlegen, die man fület. - Agricola II, 258.

33 Unter Bösen leben müssen ist die rechte Landesverweisung.

34 Was man einem Bösen guts thut, ist nicht angelegt.

Lat.: Malus si quid bene facias, id beneficium interit. (Seybold, 296.)

35 Wenn der Böse Böses thut, so thut er, was er kann.

36 Was mit Bösen angefangen, kann kein gutes End' erlangen.

37 Wenn der Böse schläft, so wiegt ihn der Teufel.

Frz.: Quand le Francois dort, le diable le berce.

38 Wer dem Bösen gibt die Hand, pflanzt seine Bäume in den Sand.

39 Wer dem Bösen Gutes thut, hat schlimmen Lohn.

Ein hebräisches Sprichwort sagt: Erweise dem Schlimmen nichts Gutes, so wird dir nichts Schlimmes widerfahren. (Reinsberg II, 42.)

40 Wer dem Bösen nur einmal die Thür weist, bei dem klopft er so leicht nicht wieder an.

41 Wer des Bösen schont, schadet dem Frommen. - Körte, 691; Winckler, XVI, 68; Simrock, 1241.

Frz.: Peine de vilain, n'est comptee pour rien.

It.: Chi perdona a' tristi, nuoce ai buoni. (Pazzaglia, 274.) - Chi punisce i malfattori fa che gl' altri sian migliori. (Pazzaglia, 300.)

Lat.: Bonis nocet, quisque pepercerit malis. (Publ. Syr.) (Seybold, 56; Philippi, I, 62; Binder II, 354; Sutor, 45.)

42 Wer mit Bösen nichts zu thun haben will, der muss aus der Welt ziehen. - 1 Kor. 5, 10; Agricola, 714; Schulze, 258.

43 Wer mit Bösen umgeht, wird böse.

Holl.: Die met booze lien verkeert, heeft hun bosheid haast geleerd. (Harrebomee, I, 80.)

It.: Non t' accostar a cattivi per non accrescere il numero di essi.

Lat.: Ad titiones desidere. - Alligare ad omasa. (Bovill, II, 52.) - Malus ipse fies, si malis convixeris. (Seybold, 297.)

*44 Den bösen missfallen, ist das rechte lob. - Henisch, 463.

Lat.: Vera ac ficta simul spargebat fama per urbem. (Sutor, 325.)

*45 Der bösen ist das meiste. - Henisch, 463.

*46 Der bösen schonen, heist den frommen schaden. - Henisch, 463.


Böseres.

1 Es is nüt bösers dann ablan. - Von der Messkrankheit, Satire wider Th. Murner.

2 Es ist nichts Böseres als nachlassen. - Simrock, 7236a; Kirchhofer, 138.


Bösern.

Bösern ist nicht bessern. - Simrock, 957.


Bösester.

Der bösest, der best in der Welt. - Henisch, 326; Lehmann, 98, 12.


Bösestes.

Des Bös'ten soll man sich getrösten. - Simrock, 1219.


Bösewicht.

1 Ein bössewicht wirt nicht vmb eines Menscher willen zum verräther. - Henisch, 466.

2 Ein einiger bösswicht zu hoff kann gross vnglück schaffen. - Henisch, 466.

3 Wer an jhm wirt zum bösswicht, der wirt eins andern schonen nicht. - Henisch, 466.


Boshaft.

* Boshaft wie ein alter Affe.

Frz.: Malin comme un vieux singe.


[Spaltenumbruch] 87 Wer das Böse zu streng verbietet, lehrt es.

Lat.: Facile eat imperium in bonis. (Sutor, 232.)

88 Wer dem bösen dient, dem wird auch böser Lohn; doch hängt man nur die kleinen Diebe, die grossen lässt man gohn.Kirchhofer, 144.

89 Wer zum Bösen schweigt, verhängt das Böse.

90 Wo das Böse für gut hingeht, da thut unrecht, wer nichts Unrechtes thut.

*91 Böss mit bösem artzneyen.Franck, I, 31a; Körte, 685.

Frz.: A méchant, méchant et demi.

*92 Der waass nix vun Bös. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 415.

Er ist ein durchaus guter Mensch, es ist keine böse Ader an ihm.


Böse (der).

1 Bei Bösen wird man böse.Seybold, 78.

2 Böse stecken an wie eine böse Seuche.Schulze, 30.

Frz.: Le remède contre le méchant, est de fuir le plus loin qu'on peut.

3 Böse vnd fromme sehen gen Himmel, doch kommen die bösen nit drein.Lehmann, 99, 30.

4 Dem Bösen je zu Theile ward, was jemand für den Frommen spart.

5 Den Bösen ärgert das Glück der Guten.

Dän.: De onde deres had lider ey de fromme deres lykke. (Prov. dan., 436.)

6 Der Böse ändert wol den Ort, aber nicht den Sinn.

7 Der Böse flieht, wann ihn schon niemand jagt.

Lat.: Mali semper timent. – Qui sceptra dura saevus imperio regit, timet timentes, metus in autorem redit. (Sutor, 991.)

8 Der Böse ist am schlimmsten, so er fromm sein will.Eiselein, 89.

Dän.: Naar den onde vil synes god, da er han værst af alle. (Prov. dan., 435.)

9 Der Böse ist ein Kieselstein, je mehr man darauf schlägt, je mehr Feuer gibt er.

10 Der Böse ist eine Kohle, sie brennt oder schwärzt.

11 Der Böse scheut das Licht wie der Teufel das Kreuz.Schulze, 242; Körte, 689.

Dän.: Den onde skyer lyset som fanden korset. (Prov. dan., 436.)

Holl.: Die quade schuwet dat licht als die duvel dat cruce.

Lat.: Demon ipse crucem fugit ut malus undique lucem. (Fallersleben, 209.)

12 Der Bösen Freud' wird ihnen Leid.Körte, 693.

13 Der Bösen Freude ist der Guten Herzeleid.

14 Der Bösen Misfallen ist ein schönes Lob.Körte, 692.

15 Der Bösen Tod ist der Frommen Gnade.

16 Der Bösen Wohlstand ist der Frommen Jammer.Simrock, 1240.

17 Der Böss ist nimmer bösser, dann so er sich fromb stellet.Lehmann, II, 61, 89; Körte, 690; Gaal, 230; Simrock, 1228.

Lat.: Simulata probitas, duplex nequitia.

Ung.: Akkor legroszszabb a' rosz, midőn magát jónak tetteti. (Gaal, 230.)

18 Der Böss ist wie ein Fusseysen, man werff ihn (wie jhr) wie man wol, so thut er schaden.Lehmann, 97, 2.

19 Der Böss ist wie ein Hundswadel; so lange man den in Händen hat, ist er gerade, lässt man jhn auss der Hand, so ist er krumb, wie seine Art ist.Lehmann, 101, 63.

20 Der Böss ist wie ein Klette, die Stacheln stehen allzeit über sich.Lehmann, 97, 3.

21 Des Bösen (des Teufels) sind wir ledig, die Bösen sind geblieben.

22 Des Bösen Wohlstand ist der Frommen Jammer.

23 Die Bösen fürchten sich vor den Geistern.

Lat.: Crimina quisquis agit tremebundo pectore vivit. – Degeneres animos timor arguit.

24 Die bösen haben auch zuweilen rew.Henisch, 463.

25 Die Bösen nehmen Esau's, den Frommen bleibt Jakob's Segen.

26 Die Bösen scheuen das Licht.

Frz.: Celui qui pèche, fuit la lumière.

27 Ein böser hat ob dem andern ein freud.Franck. I, 47a.

[Spaltenumbruch] 28 Ein böser muss ein ärgern haben.Lehmann, 100, 45.

29 Einen Bösen muss man nicht loben des Reichthums wegen.Lehmann, II, 375, 110.

30 Es hat offt ein böser einem guten geholffen.Sutor, 77.

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31 Man darff die bösen die schalckheit nicht lehren, sie wissen's vorhin.Henisch, 464.

32 Man muss den bösen weeren mit harter straff, vnd mit ernsten schlegen, die man fület.Agricola II, 258.

33 Unter Bösen leben müssen ist die rechte Landesverweisung.

34 Was man einem Bösen guts thut, ist nicht angelegt.

Lat.: Malus si quid bene facias, id beneficium interit. (Seybold, 296.)

35 Wenn der Böse Böses thut, so thut er, was er kann.

36 Was mit Bösen angefangen, kann kein gutes End' erlangen.

37 Wenn der Böse schläft, so wiegt ihn der Teufel.

Frz.: Quand le François dort, le diable le berce.

38 Wer dem Bösen gibt die Hand, pflanzt seine Bäume in den Sand.

39 Wer dem Bösen Gutes thut, hat schlimmen Lohn.

Ein hebräisches Sprichwort sagt: Erweise dem Schlimmen nichts Gutes, so wird dir nichts Schlimmes widerfahren. (Reinsberg II, 42.)

40 Wer dem Bösen nur einmal die Thür weist, bei dem klopft er so leicht nicht wieder an.

41 Wer des Bösen schont, schadet dem Frommen.Körte, 691; Winckler, XVI, 68; Simrock, 1241.

Frz.: Peine de vilain, n'est comptée pour rien.

It.: Chi perdona a' tristi, nuoce ai buoni. (Pazzaglia, 274.) – Chi punisce i malfattori fa che gl' altri sian migliori. (Pazzaglia, 300.)

Lat.: Bonis nocet, quisque pepercerit malis. (Publ. Syr.) (Seybold, 56; Philippi, I, 62; Binder II, 354; Sutor, 45.)

42 Wer mit Bösen nichts zu thun haben will, der muss aus der Welt ziehen.1 Kor. 5, 10; Agricola, 714; Schulze, 258.

43 Wer mit Bösen umgeht, wird böse.

Holl.: Die met booze liên verkeert, heeft hun bosheid haast geleerd. (Harrebomée, I, 80.)

It.: Non t' accostar a cattivi per non accrescere il numero di essi.

Lat.: Ad titiones desidere. – Alligare ad omasa. (Bovill, II, 52.) – Malus ipse fies, si malis convixeris. (Seybold, 297.)

*44 Den bösen missfallen, ist das rechte lob.Henisch, 463.

Lat.: Vera ac ficta simul spargebat fama per urbem. (Sutor, 325.)

*45 Der bösen ist das meiste.Henisch, 463.

*46 Der bösen schonen, heist den frommen schaden.Henisch, 463.


Böseres.

1 Es is nüt bösers dann ablan.Von der Messkrankheit, Satire wider Th. Murner.

2 Es ist nichts Böseres als nachlassen.Simrock, 7236a; Kirchhofer, 138.


Bösern.

Bösern ist nicht bessern.Simrock, 957.


Bösester.

Der bösest, der best in der Welt.Henisch, 326; Lehmann, 98, 12.


Bösestes.

Des Bös'ten soll man sich getrösten.Simrock, 1219.


Bösewicht.

1 Ein bössewicht wirt nicht vmb eines Menscher willen zum verräther.Henisch, 466.

2 Ein einiger bösswicht zu hoff kann gross vnglück schaffen.Henisch, 466.

3 Wer an jhm wirt zum bösswicht, der wirt eins andern schonen nicht.Henisch, 466.


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* Boshaft wie ein alter Affe.

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[[220]/0248] 87 Wer das Böse zu streng verbietet, lehrt es. Lat.: Facile eat imperium in bonis. (Sutor, 232.) 88 Wer dem bösen dient, dem wird auch böser Lohn; doch hängt man nur die kleinen Diebe, die grossen lässt man gohn. – Kirchhofer, 144. 89 Wer zum Bösen schweigt, verhängt das Böse. 90 Wo das Böse für gut hingeht, da thut unrecht, wer nichts Unrechtes thut. *91 Böss mit bösem artzneyen. – Franck, I, 31a; Körte, 685. Frz.: A méchant, méchant et demi. *92 Der waass nix vun Bös. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 415. Er ist ein durchaus guter Mensch, es ist keine böse Ader an ihm. Böse (der). 1 Bei Bösen wird man böse. – Seybold, 78. 2 Böse stecken an wie eine böse Seuche. – Schulze, 30. Frz.: Le remède contre le méchant, est de fuir le plus loin qu'on peut. 3 Böse vnd fromme sehen gen Himmel, doch kommen die bösen nit drein. – Lehmann, 99, 30. 4 Dem Bösen je zu Theile ward, was jemand für den Frommen spart. 5 Den Bösen ärgert das Glück der Guten. Dän.: De onde deres had lider ey de fromme deres lykke. (Prov. dan., 436.) 6 Der Böse ändert wol den Ort, aber nicht den Sinn. 7 Der Böse flieht, wann ihn schon niemand jagt. Lat.: Mali semper timent. – Qui sceptra dura saevus imperio regit, timet timentes, metus in autorem redit. (Sutor, 991.) 8 Der Böse ist am schlimmsten, so er fromm sein will. – Eiselein, 89. Dän.: Naar den onde vil synes god, da er han værst af alle. (Prov. dan., 435.) 9 Der Böse ist ein Kieselstein, je mehr man darauf schlägt, je mehr Feuer gibt er. 10 Der Böse ist eine Kohle, sie brennt oder schwärzt. 11 Der Böse scheut das Licht wie der Teufel das Kreuz. – Schulze, 242; Körte, 689. Dän.: Den onde skyer lyset som fanden korset. (Prov. dan., 436.) Holl.: Die quade schuwet dat licht als die duvel dat cruce. Lat.: Demon ipse crucem fugit ut malus undique lucem. (Fallersleben, 209.) 12 Der Bösen Freud' wird ihnen Leid. – Körte, 693. 13 Der Bösen Freude ist der Guten Herzeleid. 14 Der Bösen Misfallen ist ein schönes Lob. – Körte, 692. 15 Der Bösen Tod ist der Frommen Gnade. 16 Der Bösen Wohlstand ist der Frommen Jammer. – Simrock, 1240. 17 Der Böss ist nimmer bösser, dann so er sich fromb stellet. – Lehmann, II, 61, 89; Körte, 690; Gaal, 230; Simrock, 1228. Lat.: Simulata probitas, duplex nequitia. Ung.: Akkor legroszszabb a' rosz, midőn magát jónak tetteti. (Gaal, 230.) 18 Der Böss ist wie ein Fusseysen, man werff ihn (wie jhr) wie man wol, so thut er schaden. – Lehmann, 97, 2. 19 Der Böss ist wie ein Hundswadel; so lange man den in Händen hat, ist er gerade, lässt man jhn auss der Hand, so ist er krumb, wie seine Art ist. – Lehmann, 101, 63. 20 Der Böss ist wie ein Klette, die Stacheln stehen allzeit über sich. – Lehmann, 97, 3. 21 Des Bösen (des Teufels) sind wir ledig, die Bösen sind geblieben. 22 Des Bösen Wohlstand ist der Frommen Jammer. 23 Die Bösen fürchten sich vor den Geistern. Lat.: Crimina quisquis agit tremebundo pectore vivit. – Degeneres animos timor arguit. 24 Die bösen haben auch zuweilen rew. – Henisch, 463. 25 Die Bösen nehmen Esau's, den Frommen bleibt Jakob's Segen. 26 Die Bösen scheuen das Licht. Frz.: Celui qui pèche, fuit la lumière. 27 Ein böser hat ob dem andern ein freud. – Franck. I, 47a. 28 Ein böser muss ein ärgern haben. – Lehmann, 100, 45. 29 Einen Bösen muss man nicht loben des Reichthums wegen. – Lehmann, II, 375, 110. 30 Es hat offt ein böser einem guten geholffen. – Sutor, 77. Lat.: Submergens navis relevatur in aequore pravis. 31 Man darff die bösen die schalckheit nicht lehren, sie wissen's vorhin. – Henisch, 464. 32 Man muss den bösen weeren mit harter straff, vnd mit ernsten schlegen, die man fület. – Agricola II, 258. 33 Unter Bösen leben müssen ist die rechte Landesverweisung. 34 Was man einem Bösen guts thut, ist nicht angelegt. Lat.: Malus si quid bene facias, id beneficium interit. (Seybold, 296.) 35 Wenn der Böse Böses thut, so thut er, was er kann. 36 Was mit Bösen angefangen, kann kein gutes End' erlangen. 37 Wenn der Böse schläft, so wiegt ihn der Teufel. Frz.: Quand le François dort, le diable le berce. 38 Wer dem Bösen gibt die Hand, pflanzt seine Bäume in den Sand. 39 Wer dem Bösen Gutes thut, hat schlimmen Lohn. Ein hebräisches Sprichwort sagt: Erweise dem Schlimmen nichts Gutes, so wird dir nichts Schlimmes widerfahren. (Reinsberg II, 42.) 40 Wer dem Bösen nur einmal die Thür weist, bei dem klopft er so leicht nicht wieder an. 41 Wer des Bösen schont, schadet dem Frommen. – Körte, 691; Winckler, XVI, 68; Simrock, 1241. Frz.: Peine de vilain, n'est comptée pour rien. It.: Chi perdona a' tristi, nuoce ai buoni. (Pazzaglia, 274.) – Chi punisce i malfattori fa che gl' altri sian migliori. (Pazzaglia, 300.) Lat.: Bonis nocet, quisque pepercerit malis. (Publ. Syr.) (Seybold, 56; Philippi, I, 62; Binder II, 354; Sutor, 45.) 42 Wer mit Bösen nichts zu thun haben will, der muss aus der Welt ziehen. – 1 Kor. 5, 10; Agricola, 714; Schulze, 258. 43 Wer mit Bösen umgeht, wird böse. Holl.: Die met booze liên verkeert, heeft hun bosheid haast geleerd. (Harrebomée, I, 80.) It.: Non t' accostar a cattivi per non accrescere il numero di essi. Lat.: Ad titiones desidere. – Alligare ad omasa. (Bovill, II, 52.) – Malus ipse fies, si malis convixeris. (Seybold, 297.) *44 Den bösen missfallen, ist das rechte lob. – Henisch, 463. Lat.: Vera ac ficta simul spargebat fama per urbem. (Sutor, 325.) *45 Der bösen ist das meiste. – Henisch, 463. *46 Der bösen schonen, heist den frommen schaden. – Henisch, 463. Böseres. 1 Es is nüt bösers dann ablan. – Von der Messkrankheit, Satire wider Th. Murner. 2 Es ist nichts Böseres als nachlassen. – Simrock, 7236a; Kirchhofer, 138. Bösern. Bösern ist nicht bessern. – Simrock, 957. Bösester. Der bösest, der best in der Welt. – Henisch, 326; Lehmann, 98, 12. Bösestes. Des Bös'ten soll man sich getrösten. – Simrock, 1219. Bösewicht. 1 Ein bössewicht wirt nicht vmb eines Menscher willen zum verräther. – Henisch, 466. 2 Ein einiger bösswicht zu hoff kann gross vnglück schaffen. – Henisch, 466. 3 Wer an jhm wirt zum bösswicht, der wirt eins andern schonen nicht. – Henisch, 466. Boshaft. * Boshaft wie ein alter Affe. Frz.: Malin comme un vieux singe.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [220]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/248>, abgerufen am 28.03.2024.