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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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Bosheit.

1 Alle Bosheit ist ein Scherz gegen eines Weibes Bosheit. - Pred. Sal. 25, 26; Schulze, 164; Lange, 1596.

2 Bosheit hat einen bösen Nachdruck. - Körte, 698.

3 Bosheit ist ein schlimm Handwerk, sie muss allezeit die Hefen von ihrem eigenen Gifte aussaufen.

4 Bosheit ist ihr eigener Henker. - Gaal, 235.

5 Bosheit schlägt den eigenen Mann.

6 Bosheit und Missethat lässt Gott nicht ungerächt.

7 Bosheit und Muthwillen nimmt bald ein Ende.

8 Bosheit zerstört sich selbst. - Henisch, 459.

9 Bossheit ist jhr diebshencker selbs. - Henisch, 465.

10 Bossheit lehrt sich selbs. - Henisch, 465.

11 Bossheit mästet den Bösen. - Henisch, 459; Körte, 699.

12 Bossheit vnd missethat Gott nicht ungerochen last. - Henisch, 465.

13 Bossheit vnd vbelthot zuletzt sich selber bringt in noth. - Henisch, 465.

14 Bossheyt ist bald gelert. - Franck, II, 53b; Simrock, 1232.

15 Bossheyt kompt von alten. - Franck, I, 36b; Henisch, 465.

16 Bossheyt weret einn tantz vnnd einn reygen. - Franck, II, 53b.

17 Der Bosheit dünkt es nie zu viel, sie muss aussprechen, was sie will.

18 Die Bosheit ist doppelt, wenn man sie unter Verstellung verbirgt.

Dän.: Ondskap tager undertiden fromheds kaabe paa. (Prov. dan., 436.)

19 Die bossheit erstattet, was dem alter abgeht. - Henisch, 465.

Lat.: Nequitia supplet aetatem.

20 Die bossheit thut ihr selbs den grösten schaden. - Henisch, 465; Simrock, 1239.

Engl.: Malice hurts itself the most.

Lat.: In caput auctoris facinus plerumque redundat. (Seybold, 235; Binder I, 718; Philippi, I, 192.) - Malitia ipsa maximam partem veneni sui bibit. (Seneca.) (Seybold, 295.)

Ung.: A rosznak roszul foly dolga. (Gaal, 235.)

21 Gilt die Bosheit etwas, so ist ein Weib theurer als hundert Männer. - Sutor, 458; Simrock, 11334.

22 In ein Bossheit lauffen starck, machet das Laster noch so arg. - Sutor, 185.

Lat.: Pejus currendo vitium fit, quam residendo.

23 Keine schlimmere Bosheit als die eines falschen Freundes.

It.: Doppia e la malizia, che sotto zelo si nasconde. (Pazzaglia, 196.)

24 Was die Bosheit will verbergen, öffnet Gott durch seine Schergen. - Körte, 700.

25 Wenn auch seine Bosheit nicht lässt der Schlechte, der Gute bleibt beim Rechte.

26 Wer Bosheit hat in seinem Muth, der denket selten von mir gut.

27 Wer Bosheit säet, wird Schande ernten.

28 Wer die Bosheit hinter sich gelegt, hat eine gute Tagereise gethan.

29 Wo Bosheit lacht, muss Tugend weinen.

Lat.: Felix improbitas optimorum est calamitas. (Publ. Syr.)

*30 Die Bosheit steht dir in den Augen. - Simrock, 1244; Eiselein, 90.

*31 Es ist die Bosheit Hamann's. - Tendlau, 35.

Besonders von Personen, die sehr feindselig gegen die Juden gesinnt sind.

Jüd.-deutsch: Das Risches von Homen.

*32 Vor Bosheit Feuer speien.

Sehr böse sein.


Bosselier.

Ein Bosselier des Teufels. - Eiselein, 89.

"Es ist einer, der alle Dinge kann und thut; er ist in alle Sättel gerecht, er kann kochen, in Keller gehn, reiten, reden u. s. w." (Geiler.)


Botaniker.

Da gehen wir Botaniker, sagte die Kuh zum Kräuterweibe.


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Bote.

1 Der allerfrömmeste bot ist ein schalck. - Henisch, 470.

Lat.: Simiarum pulcherrima deformis est. (Seybold, 561; Sutor, 611.)

2 Der beste Bote, wenn man selber geht.

Frz.: Il n'est point de meilleur messager que soi-meme. (Lendroy, 1005.)

Holl.: Daar men zelf gaat, woordt men door geen bode bedrogen. - De beste bode is de man zelf. (Harrebomee, I, 64.)

It.: Non vi e cosi buon messo, quanto il padron istesso.

3 Der Bote ist schon auf dem Wege.

4 Der hinkende bot kompt allzeit hernach vnd bringet die gewisseste zeitung. - Henisch, 470.

5 Der hinkende Bote (Reue) bringt die Wahrheit. - Eiselein, 90.

6 Der hinkende Bote kommt ebenso weit. - Venedey, 69; Körte, 702.

7 Der hinkende Bote kommt hinterdrein mit halben Armen und halben Bein'n. - Körte, 701; Eiselein, 90; Simrock, 1250.

Holl.: De hinkende bode komt achteraan. (Harrebomee, I, 64.)

8 Ein Bote, guter Bote.

Aus dem Kriege entlehnt, weil man aus mehreren sich folgenden Boten auf Flucht und Niederlage schloss.

Lat.: Si solus est, bonus est nuncius. (Bovill, III, 38.)

9 Ein fauler (unwilliger) Bote ist ein halber (guter) Prophet. - Körte, 704; Tunn., 21, 11.

Die Ausreden eines solchen Boten sind, wenn er sich den Weg, den er gehen soll, ersparen möchte, vorhersagerisch. Jeder weiss aber, dass nicht die Weisheit, sondern die Faulheit ihn so erfinderisch macht. Wer Ziele im Auge und nicht Marotten im Kopfe hat, wird dergleichen Wahrsager beiseite und hinter sich lassen und ohne Scheu seine Bahn verfolgen. (Vgl. berliner Volkszeitung, 1859, Nr. 223.)

Holl.: Een onwillige bode is een half (groot) profeet. (Harrebomee, I, 64.)

Jüd.-deutsch: E fauler Schliach (Bote) is e halber Nowe (Prophet). (Tendlau, 889.)

Lat.: Sepe prophetisat servus quicumque pigrisat. (Fallersleben, 588.)

10 Ein langsamer Bote ist gut nach dem Tode zu schicken.

Lat.: Nuncius piger. (Bovill, I, 51.)

11 Ein schlimmer Bote muss weit von den Ohren bleiben.

12 Einem guten Boten darf man nichts sagen.

13 Gib dem Boten zwei Pfennig und geh selber.

Frz.: Voulez-vous que votre commission se fasse, allez-y, voulez-vous qu'elle manque, envoyez-y.

Holl.: Geen boodschap is zoo goed als die men zelver doet. (Harrebomee, I, 76.)

14 Gute botten gehen vnd kommen bald wider. - Henisch, 470.

15 Hinkende Boten lügen nicht.

Holl.: Hinkende boden zeggen de waarheid. (Harrebomee, I, 65.)

16 Man muss den hinkenden Boten abwarten. - Henisch, 470; Reinsberg II, 83.

Die Bestätigung der Nachricht.

17 Mit Boten ist selten gerothen. (Schles.)

18 Vor einem klugen Boten muss man den Mund nicht zu weit öffnen.

Frz.: A bon messager il ne faut rien dire. - Envoie le sage en ambassade sans lui rien dire.

19 Wer einen guten Boten haben will, muss selbst gehen.

Frz.: On ne trouve jamais de meilleur messager que soi-meme.

*20 Der Bote ist schon auf dem Weg. - Eiselein, 90.

*21 Der hinkende Bote ist noch nicht dagewesen.

Holl.: Ik wil den kreupelen bode verwachten. (Harrebomee, I, 65.)

*22 Der hinkende Bote kommt. - Kirchhofer, 157.

*23 Es ist ein Bote aus Deutschland.

In Litauen hält man den Wirbelwind für einen bösen Geist, und man bekreuzt sich, wenn er zu wüthen beginnt. Nach der Sage sind es die Deutschen, welche unter der Gestalt der Wirbelwinde Teufel nach Litauen ausschicken, die ausspähen müssen, wie dort das Getreide steht, um bei der Ausfuhr die rechten Preise ansetzen zu können. Ein solcher Wirbelwind ist nun der obige Bote aus Deutschland. Man wendet die Redensart auf Leute an, die schnell gehen oder fahren. (Wurzbach I, 39.)

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Bosheit.

1 Alle Bosheit ist ein Scherz gegen eines Weibes Bosheit.Pred. Sal. 25, 26; Schulze, 164; Lange, 1596.

2 Bosheit hat einen bösen Nachdruck.Körte, 698.

3 Bosheit ist ein schlimm Handwerk, sie muss allezeit die Hefen von ihrem eigenen Gifte aussaufen.

4 Bosheit ist ihr eigener Henker.Gaal, 235.

5 Bosheit schlägt den eigenen Mann.

6 Bosheit und Missethat lässt Gott nicht ungerächt.

7 Bosheit und Muthwillen nimmt bald ein Ende.

8 Bosheit zerstört sich selbst.Henisch, 459.

9 Bossheit ist jhr diebshencker selbs.Henisch, 465.

10 Bossheit lehrt sich selbs.Henisch, 465.

11 Bossheit mästet den Bösen.Henisch, 459; Körte, 699.

12 Bossheit vnd missethat Gott nicht ungerochen last.Henisch, 465.

13 Bossheit vnd vbelthot zuletzt sich selber bringt in noth.Henisch, 465.

14 Bossheyt ist bald gelert.Franck, II, 53b; Simrock, 1232.

15 Bossheyt kompt von alten.Franck, I, 36b; Henisch, 465.

16 Bossheyt weret einn tantz vnnd einn reygen.Franck, II, 53b.

17 Der Bosheit dünkt es nie zu viel, sie muss aussprechen, was sie will.

18 Die Bosheit ist doppelt, wenn man sie unter Verstellung verbirgt.

Dän.: Ondskap tager undertiden fromheds kaabe paa. (Prov. dan., 436.)

19 Die bossheit erstattet, was dem alter abgeht.Henisch, 465.

Lat.: Nequitia supplet aetatem.

20 Die bossheit thut ihr selbs den grösten schaden.Henisch, 465; Simrock, 1239.

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Lat.: In caput auctoris facinus plerumque redundat. (Seybold, 235; Binder I, 718; Philippi, I, 192.) – Malitia ipsa maximam partem veneni sui bibit. (Seneca.) (Seybold, 295.)

Ung.: A rosznak roszul foly dolga. (Gaal, 235.)

21 Gilt die Bosheit etwas, so ist ein Weib theurer als hundert Männer.Sutor, 458; Simrock, 11334.

22 In ein Bossheit lauffen starck, machet das Laster noch so arg.Sutor, 185.

Lat.: Pejus currendo vitium fit, quam residendo.

23 Keine schlimmere Bosheit als die eines falschen Freundes.

It.: Doppia è la malizia, che sotto zelo si nasconde. (Pazzaglia, 196.)

24 Was die Bosheit will verbergen, öffnet Gott durch seine Schergen.Körte, 700.

25 Wenn auch seine Bosheit nicht lässt der Schlechte, der Gute bleibt beim Rechte.

26 Wer Bosheit hat in seinem Muth, der denket selten von mir gut.

27 Wer Bosheit säet, wird Schande ernten.

28 Wer die Bosheit hinter sich gelegt, hat eine gute Tagereise gethan.

29 Wo Bosheit lacht, muss Tugend weinen.

Lat.: Felix improbitas optimorum est calamitas. (Publ. Syr.)

*30 Die Bosheit steht dir in den Augen.Simrock, 1244; Eiselein, 90.

*31 Es ist die Bosheit Hamann's.Tendlau, 35.

Besonders von Personen, die sehr feindselig gegen die Juden gesinnt sind.

Jüd.-deutsch: Das Risches von Homen.

*32 Vor Bosheit Feuer speien.

Sehr böse sein.


Bosselier.

Ein Bosselier des Teufels.Eiselein, 89.

„Es ist einer, der alle Dinge kann und thut; er ist in alle Sättel gerecht, er kann kochen, in Keller gehn, reiten, reden u. s. w.“ (Geiler.)


Botaniker.

Da gehen wir Botaniker, sagte die Kuh zum Kräuterweibe.


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Bote.

1 Der allerfrömmeste bot ist ein schalck.Henisch, 470.

Lat.: Simiarum pulcherrima deformis est. (Seybold, 561; Sutor, 611.)

2 Der beste Bote, wenn man selber geht.

Frz.: Il n'est point de meilleur messager que soi-même. (Lendroy, 1005.)

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Holl.: De hinkende bode komt achteraan. (Harrebomée, I, 64.)

8 Ein Bote, guter Bote.

Aus dem Kriege entlehnt, weil man aus mehreren sich folgenden Boten auf Flucht und Niederlage schloss.

Lat.: Si solus est, bonus est nuncius. (Bovill, III, 38.)

9 Ein fauler (unwilliger) Bote ist ein halber (guter) Prophet.Körte, 704; Tunn., 21, 11.

Die Ausreden eines solchen Boten sind, wenn er sich den Weg, den er gehen soll, ersparen möchte, vorhersagerisch. Jeder weiss aber, dass nicht die Weisheit, sondern die Faulheit ihn so erfinderisch macht. Wer Ziele im Auge und nicht Marotten im Kopfe hat, wird dergleichen Wahrsager beiseite und hinter sich lassen und ohne Scheu seine Bahn verfolgen. (Vgl. berliner Volkszeitung, 1859, Nr. 223.)

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Jüd.-deutsch: E fauler Schliach (Bote) is e halber Nowe (Prophet). (Tendlau, 889.)

Lat.: Sepe prophetisat servus quicumque pigrisat. (Fallersleben, 588.)

10 Ein langsamer Bote ist gut nach dem Tode zu schicken.

Lat.: Nuncius piger. (Bovill, I, 51.)

11 Ein schlimmer Bote muss weit von den Ohren bleiben.

12 Einem guten Boten darf man nichts sagen.

13 Gib dem Boten zwei Pfennig und geh selber.

Frz.: Voulez-vous que votre commission se fasse, allez-y, voulez-vous qu'elle manque, envoyez-y.

Holl.: Geen boodschap is zoo goed als die men zelver doet. (Harrebomée, I, 76.)

14 Gute botten gehen vnd kommen bald wider.Henisch, 470.

15 Hinkende Boten lügen nicht.

Holl.: Hinkende boden zeggen de waarheid. (Harrebomée, I, 65.)

16 Man muss den hinkenden Boten abwarten.Henisch, 470; Reinsberg II, 83.

Die Bestätigung der Nachricht.

17 Mit Boten ist selten gerothen. (Schles.)

18 Vor einem klugen Boten muss man den Mund nicht zu weit öffnen.

Frz.: A bon messager il ne faut rien dire. – Envoie le sage en ambassade sans lui rien dire.

19 Wer einen guten Boten haben will, muss selbst gehen.

Frz.: On ne trouve jamais de meilleur messager que soi-même.

*20 Der Bote ist schon auf dem Weg.Eiselein, 90.

*21 Der hinkende Bote ist noch nicht dagewesen.

Holl.: Ik wil den kreupelen bode verwachten. (Harrebomée, I, 65.)

*22 Der hinkende Bote kommt.Kirchhofer, 157.

*23 Es ist ein Bote aus Deutschland.

In Litauen hält man den Wirbelwind für einen bösen Geist, und man bekreuzt sich, wenn er zu wüthen beginnt. Nach der Sage sind es die Deutschen, welche unter der Gestalt der Wirbelwinde Teufel nach Litauen ausschicken, die ausspähen müssen, wie dort das Getreide steht, um bei der Ausfuhr die rechten Preise ansetzen zu können. Ein solcher Wirbelwind ist nun der obige Bote aus Deutschland. Man wendet die Redensart auf Leute an, die schnell gehen oder fahren. (Wurzbach I, 39.)

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[[221]/0249] Bosheit. 1 Alle Bosheit ist ein Scherz gegen eines Weibes Bosheit. – Pred. Sal. 25, 26; Schulze, 164; Lange, 1596. 2 Bosheit hat einen bösen Nachdruck. – Körte, 698. 3 Bosheit ist ein schlimm Handwerk, sie muss allezeit die Hefen von ihrem eigenen Gifte aussaufen. 4 Bosheit ist ihr eigener Henker. – Gaal, 235. 5 Bosheit schlägt den eigenen Mann. 6 Bosheit und Missethat lässt Gott nicht ungerächt. 7 Bosheit und Muthwillen nimmt bald ein Ende. 8 Bosheit zerstört sich selbst. – Henisch, 459. 9 Bossheit ist jhr diebshencker selbs. – Henisch, 465. 10 Bossheit lehrt sich selbs. – Henisch, 465. 11 Bossheit mästet den Bösen. – Henisch, 459; Körte, 699. 12 Bossheit vnd missethat Gott nicht ungerochen last. – Henisch, 465. 13 Bossheit vnd vbelthot zuletzt sich selber bringt in noth. – Henisch, 465. 14 Bossheyt ist bald gelert. – Franck, II, 53b; Simrock, 1232. 15 Bossheyt kompt von alten. – Franck, I, 36b; Henisch, 465. 16 Bossheyt weret einn tantz vnnd einn reygen. – Franck, II, 53b. 17 Der Bosheit dünkt es nie zu viel, sie muss aussprechen, was sie will. 18 Die Bosheit ist doppelt, wenn man sie unter Verstellung verbirgt. Dän.: Ondskap tager undertiden fromheds kaabe paa. (Prov. dan., 436.) 19 Die bossheit erstattet, was dem alter abgeht. – Henisch, 465. Lat.: Nequitia supplet aetatem. 20 Die bossheit thut ihr selbs den grösten schaden. – Henisch, 465; Simrock, 1239. Engl.: Malice hurts itself the most. Lat.: In caput auctoris facinus plerumque redundat. (Seybold, 235; Binder I, 718; Philippi, I, 192.) – Malitia ipsa maximam partem veneni sui bibit. (Seneca.) (Seybold, 295.) Ung.: A rosznak roszul foly dolga. (Gaal, 235.) 21 Gilt die Bosheit etwas, so ist ein Weib theurer als hundert Männer. – Sutor, 458; Simrock, 11334. 22 In ein Bossheit lauffen starck, machet das Laster noch so arg. – Sutor, 185. Lat.: Pejus currendo vitium fit, quam residendo. 23 Keine schlimmere Bosheit als die eines falschen Freundes. It.: Doppia è la malizia, che sotto zelo si nasconde. (Pazzaglia, 196.) 24 Was die Bosheit will verbergen, öffnet Gott durch seine Schergen. – Körte, 700. 25 Wenn auch seine Bosheit nicht lässt der Schlechte, der Gute bleibt beim Rechte. 26 Wer Bosheit hat in seinem Muth, der denket selten von mir gut. 27 Wer Bosheit säet, wird Schande ernten. 28 Wer die Bosheit hinter sich gelegt, hat eine gute Tagereise gethan. 29 Wo Bosheit lacht, muss Tugend weinen. Lat.: Felix improbitas optimorum est calamitas. (Publ. Syr.) *30 Die Bosheit steht dir in den Augen. – Simrock, 1244; Eiselein, 90. *31 Es ist die Bosheit Hamann's. – Tendlau, 35. Besonders von Personen, die sehr feindselig gegen die Juden gesinnt sind. Jüd.-deutsch: Das Risches von Homen. *32 Vor Bosheit Feuer speien. Sehr böse sein. Bosselier. Ein Bosselier des Teufels. – Eiselein, 89. „Es ist einer, der alle Dinge kann und thut; er ist in alle Sättel gerecht, er kann kochen, in Keller gehn, reiten, reden u. s. w.“ (Geiler.) Botaniker. Da gehen wir Botaniker, sagte die Kuh zum Kräuterweibe. Bote. 1 Der allerfrömmeste bot ist ein schalck. – Henisch, 470. Lat.: Simiarum pulcherrima deformis est. (Seybold, 561; Sutor, 611.) 2 Der beste Bote, wenn man selber geht. Frz.: Il n'est point de meilleur messager que soi-même. (Lendroy, 1005.) Holl.: Daar men zelf gaat, woordt men door geen bode bedrogen. – De beste bode is de man zelf. (Harrebomée, I, 64.) It.: Non vi è così buon messo, quanto il padron istesso. 3 Der Bote ist schon auf dem Wege. 4 Der hinkende bot kompt allzeit hernach vnd bringet die gewisseste zeitung. – Henisch, 470. 5 Der hinkende Bote (Reue) bringt die Wahrheit. – Eiselein, 90. 6 Der hinkende Bote kommt ebenso weit. – Venedey, 69; Körte, 702. 7 Der hinkende Bote kommt hinterdrein mit halben Armen und halben Bein'n. – Körte, 701; Eiselein, 90; Simrock, 1250. Holl.: De hinkende bode komt achteraan. (Harrebomée, I, 64.) 8 Ein Bote, guter Bote. Aus dem Kriege entlehnt, weil man aus mehreren sich folgenden Boten auf Flucht und Niederlage schloss. Lat.: Si solus est, bonus est nuncius. (Bovill, III, 38.) 9 Ein fauler (unwilliger) Bote ist ein halber (guter) Prophet. – Körte, 704; Tunn., 21, 11. Die Ausreden eines solchen Boten sind, wenn er sich den Weg, den er gehen soll, ersparen möchte, vorhersagerisch. Jeder weiss aber, dass nicht die Weisheit, sondern die Faulheit ihn so erfinderisch macht. Wer Ziele im Auge und nicht Marotten im Kopfe hat, wird dergleichen Wahrsager beiseite und hinter sich lassen und ohne Scheu seine Bahn verfolgen. (Vgl. berliner Volkszeitung, 1859, Nr. 223.) Holl.: Een onwillige bode is een half (groot) profeet. (Harrebomée, I, 64.) Jüd.-deutsch: E fauler Schliach (Bote) is e halber Nowe (Prophet). (Tendlau, 889.) Lat.: Sepe prophetisat servus quicumque pigrisat. (Fallersleben, 588.) 10 Ein langsamer Bote ist gut nach dem Tode zu schicken. Lat.: Nuncius piger. (Bovill, I, 51.) 11 Ein schlimmer Bote muss weit von den Ohren bleiben. 12 Einem guten Boten darf man nichts sagen. 13 Gib dem Boten zwei Pfennig und geh selber. Frz.: Voulez-vous que votre commission se fasse, allez-y, voulez-vous qu'elle manque, envoyez-y. Holl.: Geen boodschap is zoo goed als die men zelver doet. (Harrebomée, I, 76.) 14 Gute botten gehen vnd kommen bald wider. – Henisch, 470. 15 Hinkende Boten lügen nicht. Holl.: Hinkende boden zeggen de waarheid. (Harrebomée, I, 65.) 16 Man muss den hinkenden Boten abwarten. – Henisch, 470; Reinsberg II, 83. Die Bestätigung der Nachricht. 17 Mit Boten ist selten gerothen. (Schles.) 18 Vor einem klugen Boten muss man den Mund nicht zu weit öffnen. Frz.: A bon messager il ne faut rien dire. – Envoie le sage en ambassade sans lui rien dire. 19 Wer einen guten Boten haben will, muss selbst gehen. Frz.: On ne trouve jamais de meilleur messager que soi-même. *20 Der Bote ist schon auf dem Weg. – Eiselein, 90. *21 Der hinkende Bote ist noch nicht dagewesen. Holl.: Ik wil den kreupelen bode verwachten. (Harrebomée, I, 65.) *22 Der hinkende Bote kommt. – Kirchhofer, 157. *23 Es ist ein Bote aus Deutschland. In Litauen hält man den Wirbelwind für einen bösen Geist, und man bekreuzt sich, wenn er zu wüthen beginnt. Nach der Sage sind es die Deutschen, welche unter der Gestalt der Wirbelwinde Teufel nach Litauen ausschicken, die ausspähen müssen, wie dort das Getreide steht, um bei der Ausfuhr die rechten Preise ansetzen zu können. Ein solcher Wirbelwind ist nun der obige Bote aus Deutschland. Man wendet die Redensart auf Leute an, die schnell gehen oder fahren. (Wurzbach I, 39.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [221]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/249>, abgerufen am 28.03.2024.