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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] Engl.: Happy is the bride the sun shines on, and the corpse the rain rains on. (Bohn II, 367.)

Holl.: Der zalige bruid valt de regen in den schoot. (Harrebomee, I, 99.)

Lat.: Felicis sponsae gremium perfunditur imbre. (Fallersleben, 190.)

9 Die Braut ist gut, hat sie kein gelbes Haar, so hat sie Gelbes baar.

Holl.: Alle dingen zijn wel, heeft de bruid (het lief) geen geel haar, zij heeft geel vel. (Harrebomee, I, 99.)

10 Die Braut stirbt oft, eh' sie der Bräutigam zur Kirche führt. - Henisch, 487; Eiselein, 93; Reinsberg II, 82.

Nichtigkeit menschlicher Hoffnungen.

11 Die Braut wird von ihrem Bräutigam sicher über den Strom getragen, aber das Weib auf dem Rücken des Mannes ist schon im kleinen Bache in Gefahr zu ertrinken. (Jakutisch.)

12 Ein braut vergisset jhres schleiers nicht. - Henisch, 487.

13 Eine Braut ist ein angeschnittener Käse, man merkt's nicht, wenn etwas abgenommen. (Pommern.)

14 Eine faule Braut braucht viel Putz und ist wenig nutz.

Holl.: Eene vuile (ledijke) bruid behoeft vel opschik. (Harrebomee, I, 99.)

15 Eine schöne Braut gefällt ohne Schmuck.

16 Eine schöne Braut ist leicht gepaaret. - Winckler, VIII, 20.

Holl.: Eene schoone bruid is haast gepaared. (Harrebomee, I, 99.)

17 Eine traurige Braut, eine freudige Frau. - Kirchhofer, 198.

Holl.: Eene bedroefde bruid maakt eene blijde vrouw. (Harrebomee, I, 99.)

18 Ein vngevexirte Braut ist wie ein vngesaltzenes Kraut. - Lehmann, II, 150, 71.

19 Einer gezwungenen Braut ist übel tanzen lehren.

Holl.: Onwillige bruiden is kwaad dansen te leeren. (Harrebomee, I, 100.)

20 Es ist eine elende Braut, arm und schäbig an der Haut.

Lat.: Pauper, et absque pilis est sponsa mihi vilis. (Sutor, 627.)

21 Es ist keine Braut, der Bräutigam hält sie für die Schönste.

22 Et es keine Braut so krus1, sei häff2 doach noa3 woll 'ne Laus. (Bielefeld.) - Firmenich, I, 281, 13.

1) Schön, krausgelockt, geputzt.

2) Hat.

3) Noch.

23 Für eine leidige Braut lieber im Bett eine Igelshaut. - Körte, 714.

24 Hat die Braut den Mann, so strömen zehn Freier heran.

Holl.: Als de bruid is aan den man, dan wil elk er an. (Harrebomee, I, 99.)

25 Hat die Braut nicht geldt, so hat sie die notturfft. - Lehmann, 148, 120.

26 Ist die Braut nicht reich, so hat sie doch ihr Mütterliches. - Simrock, 1269.

27 Jede Braut wird siebenmal genarrt. (Czech.)

28 Jedem däucht seine Braut die schönste. - Simrock, 1263; Eiselein, 92; Körte, 713; Seybold, 500.

Frz.: Il n'y a point de laides amours. (Gaal, 241.)

Holl.: Elk heeft zijn bruidje lief, elk haren bruidegom, als is de eene scheel, en de ander maak en krom. - Elk meent dat zijne bruid (lief) de schoonste is. (Harrebomee, I, 99.)

Lat.: Nullus reperitur deformis amasius. - Quisquis amat ranam, ranam putat esse Dianam. (Seybold, 560.) - Suam cuique sponsam, mihi meam (placere ajunt). (Cicero.) - Suus rex reginae placet. (Seybold, 592.)

29 Jeder küsst die Braut auf seine Weise.

Holl.: Ieder streelt zijne bruid op zijne wijze. (Harrebomee, I, 100.)

30 Junge braut, junge fraw. - Henisch, 487.

31 Man lasse jedem seine Braut und mir die meine.

Holl.: Laat elk zijne bruid, en mij de mijne. (Harrebomee, I, 100.)

32 Man muss die Braut nicht eher sein nennen, bis sie den Wermuthbecher getrunken hat. (Moskau.) - Altmann V; Reinsberg II, 82.

Der Pope reicht der Braut am Hochzeitstage einen Becher mit Wermuth, den sie trinken muss, als Symbol, dass sie das Bittere der Ehe ertragen wolle.


[Spaltenumbruch]

33 Mit einer schönen Braut ländert man nach der Maultrommel.

34 Omne nimium vertitur in vitium, sagte der Bräutigam, und verkaufte die Braut für einen Kreuzer. - Hoefer, 1101; Schaltjahr, III, 167.

35 Reiche Bräute gehen jung zur Kirche.

36 Seuberlich mit der braut zum tantz. - Henisch, 487.

37 Um eine schöne (reiche) Braut lässt sich wol ein Tanz thun. - Henisch, 487.

Ung.: A szepert es joert messze kell faradni. (Gaal.)

38 Weinende Braut, lachende Frau. - Simrock, 1266; Mayer, I, 86.

39 Wenn die Braut geht um den Herd, sind die Freier der Ehe unwerth.

40 Wenn die Braut im Haus, sind die guten Tage aus.

Holl.: Bruid, bruid, uwe goede dagen zijn nu uit. (Harrebomee, I, 99.)

41 Wenn die Braut ist im Haus, sind die Gelübde aus.

Wenn man seine Wünsche erreicht hat, erinnert mau sich nur selten seiner Versprechungen noch.

Holl.: Als de bruid is in de schuit, dan zijn de beloften uit. (Harrebomee, I, 46.)

42 Wenn die Braut kommt in den Stall, dann ist's mit dem Schleier all'.

Holl.: Als de bruid is in de schuit, dan is het pronken uit. (Harrebomee, I, 99.)

43 Wenn die Braut nackt ist, dann ist's aufs Aeusserste gekommen.

Holl.: Eene naakte bruid is ongemaakt. - Eene naakte bruid werd zelden wel gekleed. (Harrebomee, I, 99.)

44 Wenn die Braut nicht tanzen will, ist alles Fiedeln umsonst.

Holl.: Het is te vergeefs gepijpt, als de bruid niet dansen wil. (Harrebomee, I, 100.)

45 Wenn die Braut nicht will, so ist übel tanzen.

Altfries.: Onwillige breyden is kwae dounsjen te leeren.

46 Wenn du eine Braut hast, so mache dich bald zur Hochzeit.

47 Wer die braut hat, ist der bräutigam. - Henisch, 486.

48 Wer ein braut vnd breutigam will schawen, der bring ein wurst vnd brot in der mawen. - Henisch, 487.

"Weil sie junge haussleut sind und noch nicht viel zum besten haben, muss man Essen mitbringen, wenn man sie besuchen will."

49 Wenn man die Braut bitt, so spert sie sich. - Lehmann, 66, 18.

50 Wer seine Braut durch den Sumpf trägt, dem ist sie leicht wie eine Birkenpalme. (Russ.)

51 Wer seine Braut zum Weibe macht, der soll auch das Weib zur Braut machen.

Wer die Liebe zur Braut gemisbraucht hat, lasse die Gattin den Fehltritt nicht büssen.

52 Wer sich eine Frau mit Geld aus der Ferne zugesellt, wird betrogen oder geprellt.

53 Werd Braut oder Breutgam, so wirt dir dein Adel wol gereppet! - Petri, II.

54 Wie du die Braut geehrt, so ehr' auch dann die Gattin. (Finn.)

55 Wo Braut und Bräutling ist, ist Hung1 und Figen; wann d' Hochzeit übere ist, ist Kreuz und Liden. - Kirchhofer, 198.

1) Hung = Honig, hüngeln, aushüngeln, den Bienen den Honig nehmen. (Stalder, II, 63.)

56 Wo die Braut ist, da sind die Pfeifer.

Holl.: Om de bruid zijn de speellui. (Harrebomee, I, 100.)

*57 Das ist die braut, darumb man tantzt. - Franck, II, 48b; Körte2, 903; Sutor, 904; Henisch, 486.

Wider diejenigen, die mit Aepfeln grossthun, wenn von Birnen die Rede ist.

Holl.: Zij is de bruid, waarom gedanst wordt. (Harrebomee, I, 100.)

Lat.: Haec Helena, pro qua digladiantur. (Seybold, 209.) - Hic Rhodus, hic saltus.

*58 Die Braut führen. - Henisch, 486.

"Wenn man scherben oder stein vber das Wasser also treibet, das sie etlich mal auffhupffen, ehe sie zu grund gehen."

*59 Die Braut hat den Hafen gescharrt. - Körte, 715.

*60 Die Braut (Kalle) hat schwarze Augen. (Jüd.-deutsch.) - Tendlau, 1017.

Wenn jemand, wo nichts zu tadeln ist, gern tadeln will und daher Dinge als Makel bezeichnet, die keiner sind.

[Spaltenumbruch] Engl.: Happy is the bride the sun shines on, and the corpse the rain rains on. (Bohn II, 367.)

Holl.: Der zalige bruid valt de regen in den schoot. (Harrebomée, I, 99.)

Lat.: Felicis sponsae gremium perfunditur imbre. (Fallersleben, 190.)

9 Die Braut ist gut, hat sie kein gelbes Haar, so hat sie Gelbes baar.

Holl.: Alle dingen zijn wel, heeft de bruid (het lief) geen geel haar, zij heeft geel vel. (Harrebomée, I, 99.)

10 Die Braut stirbt oft, eh' sie der Bräutigam zur Kirche führt.Henisch, 487; Eiselein, 93; Reinsberg II, 82.

Nichtigkeit menschlicher Hoffnungen.

11 Die Braut wird von ihrem Bräutigam sicher über den Strom getragen, aber das Weib auf dem Rücken des Mannes ist schon im kleinen Bache in Gefahr zu ertrinken. (Jakutisch.)

12 Ein braut vergisset jhres schleiers nicht.Henisch, 487.

13 Eine Braut ist ein angeschnittener Käse, man merkt's nicht, wenn etwas abgenommen. (Pommern.)

14 Eine faule Braut braucht viel Putz und ist wenig nutz.

Holl.: Eene vuile (ledijke) bruid behoeft vel opschik. (Harrebomée, I, 99.)

15 Eine schöne Braut gefällt ohne Schmuck.

16 Eine schöne Braut ist leicht gepaaret.Winckler, VIII, 20.

Holl.: Eene schoone bruid is haast gepaared. (Harrebomée, I, 99.)

17 Eine traurige Braut, eine freudige Frau.Kirchhofer, 198.

Holl.: Eene bedroefde bruid maakt eene blijde vrouw. (Harrebomée, I, 99.)

18 Ein vngevexirte Braut ist wie ein vngesaltzenes Kraut.Lehmann, II, 150, 71.

19 Einer gezwungenen Braut ist übel tanzen lehren.

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20 Es ist eine elende Braut, arm und schäbig an der Haut.

Lat.: Pauper, et absque pilis est sponsa mihi vilis. (Sutor, 627.)

21 Es ist keine Braut, der Bräutigam hält sie für die Schönste.

22 Et es keine Brût so krus1, sei häff2 doach noa3 woll 'ne Lûs. (Bielefeld.) – Firmenich, I, 281, 13.

1) Schön, krausgelockt, geputzt.

2) Hat.

3) Noch.

23 Für eine leidige Braut lieber im Bett eine Igelshaut.Körte, 714.

24 Hat die Braut den Mann, so strömen zehn Freier heran.

Holl.: Als de bruid is aan den man, dan wil elk er an. (Harrebomée, I, 99.)

25 Hat die Braut nicht geldt, so hat sie die notturfft.Lehmann, 148, 120.

26 Ist die Braut nicht reich, so hat sie doch ihr Mütterliches.Simrock, 1269.

27 Jede Braut wird siebenmal genarrt. (Czech.)

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29 Jeder küsst die Braut auf seine Weise.

Holl.: Ieder streelt zijne bruid op zijne wijze. (Harrebomée, I, 100.)

30 Junge braut, junge fraw.Henisch, 487.

31 Man lasse jedem seine Braut und mir die meine.

Holl.: Laat elk zijne bruid, en mij de mijne. (Harrebomée, I, 100.)

32 Man muss die Braut nicht eher sein nennen, bis sie den Wermuthbecher getrunken hat. (Moskau.) – Altmann V; Reinsberg II, 82.

Der Pope reicht der Braut am Hochzeitstage einen Becher mit Wermuth, den sie trinken muss, als Symbol, dass sie das Bittere der Ehe ertragen wolle.


[Spaltenumbruch]

33 Mit einer schönen Braut ländert man nach der Maultrommel.

34 Omne nimium vertitur in vitium, sagte der Bräutigam, und verkaufte die Braut für einen Kreuzer.Hoefer, 1101; Schaltjahr, III, 167.

35 Reiche Bräute gehen jung zur Kirche.

36 Seuberlich mit der braut zum tantz.Henisch, 487.

37 Um eine schöne (reiche) Braut lässt sich wol ein Tanz thun.Henisch, 487.

Ung.: A szépért és jóért messze kell fáradni. (Gaal.)

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Holl.: Als de bruid is in de schuit, dan is het pronken uit. (Harrebomée, I, 99.)

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44 Wenn die Braut nicht tanzen will, ist alles Fiedeln umsonst.

Holl.: Het is te vergeefs gepijpt, als de bruid niet dansen wil. (Harrebomée, I, 100.)

45 Wenn die Braut nicht will, so ist übel tanzen.

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48 Wer ein braut vnd breutigam will schawen, der bring ein wurst vnd brot in der mawen.Henisch, 487.

„Weil sie junge haussleut sind und noch nicht viel zum besten haben, muss man Essen mitbringen, wenn man sie besuchen will.“

49 Wenn man die Braut bitt, so spert sie sich.Lehmann, 66, 18.

50 Wer seine Braut durch den Sumpf trägt, dem ist sie leicht wie eine Birkenpalme. (Russ.)

51 Wer seine Braut zum Weibe macht, der soll auch das Weib zur Braut machen.

Wer die Liebe zur Braut gemisbraucht hat, lasse die Gattin den Fehltritt nicht büssen.

52 Wer sich eine Frau mit Geld aus der Ferne zugesellt, wird betrogen oder geprellt.

53 Werd Braut oder Breutgam, so wirt dir dein Adel wol gereppet!Petri, II.

54 Wie du die Braut geehrt, so ehr' auch dann die Gattin. (Finn.)

55 Wo Braut und Bräutling ist, ist Hung1 und Figen; wann d' Hochzeit übere ist, ist Kreuz und Liden.Kirchhofer, 198.

1) Hung = Honig, hüngeln, aushüngeln, den Bienen den Honig nehmen. (Stalder, II, 63.)

56 Wo die Braut ist, da sind die Pfeifer.

Holl.: Om de bruid zijn de speellui. (Harrebomée, I, 100.)

*57 Das ist die braut, darumb man tantzt.Franck, II, 48b; Körte2, 903; Sutor, 904; Henisch, 486.

Wider diejenigen, die mit Aepfeln grossthun, wenn von Birnen die Rede ist.

Holl.: Zij is de bruid, waarom gedanst wordt. (Harrebomée, I, 100.)

Lat.: Haec Helena, pro qua digladiantur. (Seybold, 209.) – Hic Rhodus, hic saltus.

*58 Die Braut führen.Henisch, 486.

„Wenn man scherben oder stein vber das Wasser also treibet, das sie etlich mal auffhupffen, ehe sie zu grund gehen.“

*59 Die Braut hat den Hafen gescharrt.Körte, 715.

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[[227]/0255] Engl.: Happy is the bride the sun shines on, and the corpse the rain rains on. (Bohn II, 367.) Holl.: Der zalige bruid valt de regen in den schoot. (Harrebomée, I, 99.) Lat.: Felicis sponsae gremium perfunditur imbre. (Fallersleben, 190.) 9 Die Braut ist gut, hat sie kein gelbes Haar, so hat sie Gelbes baar. Holl.: Alle dingen zijn wel, heeft de bruid (het lief) geen geel haar, zij heeft geel vel. (Harrebomée, I, 99.) 10 Die Braut stirbt oft, eh' sie der Bräutigam zur Kirche führt. – Henisch, 487; Eiselein, 93; Reinsberg II, 82. Nichtigkeit menschlicher Hoffnungen. 11 Die Braut wird von ihrem Bräutigam sicher über den Strom getragen, aber das Weib auf dem Rücken des Mannes ist schon im kleinen Bache in Gefahr zu ertrinken. (Jakutisch.) 12 Ein braut vergisset jhres schleiers nicht. – Henisch, 487. 13 Eine Braut ist ein angeschnittener Käse, man merkt's nicht, wenn etwas abgenommen. (Pommern.) 14 Eine faule Braut braucht viel Putz und ist wenig nutz. Holl.: Eene vuile (ledijke) bruid behoeft vel opschik. (Harrebomée, I, 99.) 15 Eine schöne Braut gefällt ohne Schmuck. 16 Eine schöne Braut ist leicht gepaaret. – Winckler, VIII, 20. Holl.: Eene schoone bruid is haast gepaared. (Harrebomée, I, 99.) 17 Eine traurige Braut, eine freudige Frau. – Kirchhofer, 198. Holl.: Eene bedroefde bruid maakt eene blijde vrouw. (Harrebomée, I, 99.) 18 Ein vngevexirte Braut ist wie ein vngesaltzenes Kraut. – Lehmann, II, 150, 71. 19 Einer gezwungenen Braut ist übel tanzen lehren. Holl.: Onwillige bruiden is kwaad dansen te leeren. (Harrebomée, I, 100.) 20 Es ist eine elende Braut, arm und schäbig an der Haut. Lat.: Pauper, et absque pilis est sponsa mihi vilis. (Sutor, 627.) 21 Es ist keine Braut, der Bräutigam hält sie für die Schönste. 22 Et es keine Brût so krus1, sei häff2 doach noa3 woll 'ne Lûs. (Bielefeld.) – Firmenich, I, 281, 13. 1) Schön, krausgelockt, geputzt. 2) Hat. 3) Noch. 23 Für eine leidige Braut lieber im Bett eine Igelshaut. – Körte, 714. 24 Hat die Braut den Mann, so strömen zehn Freier heran. Holl.: Als de bruid is aan den man, dan wil elk er an. (Harrebomée, I, 99.) 25 Hat die Braut nicht geldt, so hat sie die notturfft. – Lehmann, 148, 120. 26 Ist die Braut nicht reich, so hat sie doch ihr Mütterliches. – Simrock, 1269. 27 Jede Braut wird siebenmal genarrt. (Czech.) 28 Jedem däucht seine Braut die schönste. – Simrock, 1263; Eiselein, 92; Körte, 713; Seybold, 500. Frz.: Il n'y a point de laides amours. (Gaal, 241.) Holl.: Elk heeft zijn bruidje lief, elk haren bruidegom, als is de eene scheel, en de ander maak en krom. – Elk meent dat zijne bruid (lief) de schoonste is. (Harrebomée, I, 99.) Lat.: Nullus reperitur deformis amasius. – Quisquis amat ranam, ranam putat esse Dianam. (Seybold, 560.) – Suam cuique sponsam, mihi meam (placere ajunt). (Cicero.) – Suus rex reginae placet. (Seybold, 592.) 29 Jeder küsst die Braut auf seine Weise. Holl.: Ieder streelt zijne bruid op zijne wijze. (Harrebomée, I, 100.) 30 Junge braut, junge fraw. – Henisch, 487. 31 Man lasse jedem seine Braut und mir die meine. Holl.: Laat elk zijne bruid, en mij de mijne. (Harrebomée, I, 100.) 32 Man muss die Braut nicht eher sein nennen, bis sie den Wermuthbecher getrunken hat. (Moskau.) – Altmann V; Reinsberg II, 82. Der Pope reicht der Braut am Hochzeitstage einen Becher mit Wermuth, den sie trinken muss, als Symbol, dass sie das Bittere der Ehe ertragen wolle. 33 Mit einer schönen Braut ländert man nach der Maultrommel. 34 Omne nimium vertitur in vitium, sagte der Bräutigam, und verkaufte die Braut für einen Kreuzer. – Hoefer, 1101; Schaltjahr, III, 167. 35 Reiche Bräute gehen jung zur Kirche. 36 Seuberlich mit der braut zum tantz. – Henisch, 487. 37 Um eine schöne (reiche) Braut lässt sich wol ein Tanz thun. – Henisch, 487. Ung.: A szépért és jóért messze kell fáradni. (Gaal.) 38 Weinende Braut, lachende Frau. – Simrock, 1266; Mayer, I, 86. 39 Wenn die Braut geht um den Herd, sind die Freier der Ehe unwerth. 40 Wenn die Braut im Haus, sind die guten Tage aus. Holl.: Bruid, bruid, uwe goede dagen zijn nu uit. (Harrebomée, I, 99.) 41 Wenn die Braut ist im Haus, sind die Gelübde aus. Wenn man seine Wünsche erreicht hat, erinnert mau sich nur selten seiner Versprechungen noch. Holl.: Als de bruid is in de schuit, dan zijn de beloften uit. (Harrebomée, I, 46.) 42 Wenn die Braut kommt in den Stall, dann ist's mit dem Schleier all'. Holl.: Als de bruid is in de schuit, dan is het pronken uit. (Harrebomée, I, 99.) 43 Wenn die Braut nackt ist, dann ist's aufs Aeusserste gekommen. Holl.: Eene naakte bruid is ongemaakt. – Eene naakte bruid werd zelden wel gekleed. (Harrebomée, I, 99.) 44 Wenn die Braut nicht tanzen will, ist alles Fiedeln umsonst. Holl.: Het is te vergeefs gepijpt, als de bruid niet dansen wil. (Harrebomée, I, 100.) 45 Wenn die Braut nicht will, so ist übel tanzen. Altfries.: Onwillige breyden is kwae dounsjen te leeren. 46 Wenn du eine Braut hast, so mache dich bald zur Hochzeit. 47 Wer die braut hat, ist der bräutigam. – Henisch, 486. 48 Wer ein braut vnd breutigam will schawen, der bring ein wurst vnd brot in der mawen. – Henisch, 487. „Weil sie junge haussleut sind und noch nicht viel zum besten haben, muss man Essen mitbringen, wenn man sie besuchen will.“ 49 Wenn man die Braut bitt, so spert sie sich. – Lehmann, 66, 18. 50 Wer seine Braut durch den Sumpf trägt, dem ist sie leicht wie eine Birkenpalme. (Russ.) 51 Wer seine Braut zum Weibe macht, der soll auch das Weib zur Braut machen. Wer die Liebe zur Braut gemisbraucht hat, lasse die Gattin den Fehltritt nicht büssen. 52 Wer sich eine Frau mit Geld aus der Ferne zugesellt, wird betrogen oder geprellt. 53 Werd Braut oder Breutgam, so wirt dir dein Adel wol gereppet! – Petri, II. 54 Wie du die Braut geehrt, so ehr' auch dann die Gattin. (Finn.) 55 Wo Braut und Bräutling ist, ist Hung1 und Figen; wann d' Hochzeit übere ist, ist Kreuz und Liden. – Kirchhofer, 198. 1) Hung = Honig, hüngeln, aushüngeln, den Bienen den Honig nehmen. (Stalder, II, 63.) 56 Wo die Braut ist, da sind die Pfeifer. Holl.: Om de bruid zijn de speellui. (Harrebomée, I, 100.) *57 Das ist die braut, darumb man tantzt. – Franck, II, 48b; Körte2, 903; Sutor, 904; Henisch, 486. Wider diejenigen, die mit Aepfeln grossthun, wenn von Birnen die Rede ist. Holl.: Zij is de bruid, waarom gedanst wordt. (Harrebomée, I, 100.) Lat.: Haec Helena, pro qua digladiantur. (Seybold, 209.) – Hic Rhodus, hic saltus. *58 Die Braut führen. – Henisch, 486. „Wenn man scherben oder stein vber das Wasser also treibet, das sie etlich mal auffhupffen, ehe sie zu grund gehen.“ *59 Die Braut hat den Hafen gescharrt. – Körte, 715. *60 Die Braut (Kalle) hat schwarze Augen. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 1017. Wenn jemand, wo nichts zu tadeln ist, gern tadeln will und daher Dinge als Makel bezeichnet, die keiner sind.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [227]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/255>, abgerufen am 23.04.2024.