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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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Hausfreude.

Hauss Freud bringt Hauss Fried. - Petri, II, 374.


Hausfriede.

1 Hausfriede kommt von der Hausfrau. - Simrock, 4445; Sailer, 262; Reinsberg I, 157.

2 Hausfriede muss man halten, dem Reichen wie dem Armen. - Graf, 381, 507.

Mhd.: Husvrede scal men halden dem armen unde dem riken. (Göschen, II, 50, 1.)

3 Haussfried ist (bringt) haussfreud. - Petri, II, 374; Henisch, 1239, 64; Lehmann, 213, 23; Simrock, 4446; Reinsberg I, 157.

Dän.: Huus-fred er huus-fryd. (Prov. dan., 316.)

4 Nix öwern Hausfreden, säd' de Baur, un prügelt sin' Frau. - Hoefer, 192.

5 Was thut man nicht um des lieben Hausfriedens willen. - Simrock, 4447.

6 Wer haussfrid wil haben, der thu, was die fraw wil. - Egenolff, 293a; Petri, II, 717; Henisch, 1240, 1; Sutor, 470.

Dän.: Hvo som god huus-fred have vil, han giöre der hustruen byder til. (Prov. dan., 318.)

7 Wer Haussfried liebt, der muss in vilen dingen blind vnd stumm sein. - Petri, II, 624; Henisch, 1239, 67.


Hausgeleit.

Ausser dem Hausgeleit hat man wenig Sicherheit.


Hausgemach.

1 Haussgemach ist vber alle Sach. - Franck, II, 94a; Eyering, III, 12; Petri, II, 374; Gruter, I, 47; Latendorf II, 17; Lange, 335; Siebenkees, 245; Eiselein, 289; Simrock, 4419; Körte, 2681.

2 Ich lob ein gut haussgemach. - Agricola I, 206; Tappius, 105a; Petri, II, 398; Lehmann, II, 277, 26; Schottel, 1120a; Körte, 2681; Simrock, 4419.

Nach Agricola hat der ein gut Hausgemach, der sein gutes Auskommen und gute Ruhe hat, aufstehen und schlafen gehen kann, wann er will, niemand von seinem Thun Rechenschaft zu geben braucht. Wer im Amt ist, muss andern Leuten zu Gefallen aufstehen und schlafen gehen.

Holl.: Ik prijs een goed huisgemak. (Harrebomee, I, 343.)

Lat.: Ancora domus. (Binder II, 170; Lang, 151.) - Domus recta. (Tappius, 105a.) - Est grata domus, domus optima. (Eiselein, 289.)

3 Nichts besser, denn ein gut Haussgemach. - Petri, II, 497.


Hausgenosse.

1 Der seinen Hausgenossen nicht kennt, der wird einen frembden kaum kennen. - Henisch, 1211, 30.

2 Ein Hausgenoss muss viel leiden. - Herberger, 606.

3 Niemand, ja seinem eygenen Haussgenossen ist mehr zu getrawen. - Lehmann, II, 428, 113.


Hausgeräth.

1 Es ist kein besser Hausgeräth als ein frommes Weib. - Winckler, VI, 60.

2 Vil Haussgereth - ein vnnütze Hoffart. - Petri, II, 572.


Hausgesinde.

1 Das Hausgesinde muss man mit Glimpf regieren, wenn man den Hauswagen weit (gut) will führen.

2 Haussgesind die ärgste Feindt. - Petri, II, 374; Henisch, 1563, 5.

3 Wer viel Hausgesinde hat, darf nicht ruhen früh und spat. - Nass. Schulbl., XIV, 5.


Haushahn.

1 Auch der Haushahn ist kampffertig auf seinem Mist.

2 Wenn der Hausshan krehet vnd der Hirt das Horn bleset, so sollen die Knaben auffstehen. - Petri, II, 635.


Haushalt.

1 Der Haushalt hat ein gross Maul. - Körte, 2682; Simrock, 4448; Reinsberg I, 150.

Das Jahr ist lang, und alle Tage will er haben.

2 Ein Haushalt ohne Hausfrau ist eine Laterne ohne Licht.

3 Guter Haushalt will Haussorge.

Dän.: Til en god huusholdning hör en god huus-sorg. (Prov. dan., 316.)

[Spaltenumbruch] 4 Haushalt braucht Feuer aber kein Land. - Graf, 502, 106.

Wer Mitglied einer Gemeinde sein und an den öffentlichen Rechten und Anstalten derselben theilnehmen will, braucht zwar kein Land, aber er muss ein Haus, einen Feuerherd besitzen und eine eigene Haushaltung führen.

Dän.: Hiun thurfu eldinger enn eigi iaurd. (Gulath, 358.)

*5 Ein Haushalt in Lichtstumpen. - Eiselein, 289.

Lat.: Economie de bous de chandelles. (Eiselein, 289.)


Haushalten.

1 Haushalten hat ein weit Maul. - Jer. Gotthelf, Köthi (Berlin 1847), II, 153.

2 Haushalten ist ein theuer Ding.

Holl.: Het huishouden kost veel. (Harrebomee, I, 346.)

3 Hausshalten ist ein schwer Ding verwalten. - Petri, II, 374.

4 Jeder hält in seiner Weise haus.

Holl.: Het huishouden is goedertieren, het laat zich van ieder op zijne manier behandelen. (Harrebomee, I, 346.)

5 Man soll also haushalten, das, wenn der Fuchss stirbt, man nicht gleich den Balck müsse verkaufen, darin man sich wermen kan. - Lehmann, 368, 64.

6 Man soll im Hausshalten den grösten Sack Gott auffhencken. - Lehmann, 365, 1.

7 Mancher hält haus, als müsst' er über Nacht verderben.

8 Mit vielem hält man hauss, mit wenig komt man auch auss. - Gruter, III, 70; Lehmann, 365, 17; Lehmann, II, 413, 84; Herberger, I, 2, 631; Blum, 421; Mayer, I, 210; Bücking, 248; Eiselein, 288; Simrock, 4451; Allgemeiner Anzeiger der Deutschen (Gotha 1837), Nr. 123; für Köln: Weyden, III, 9; für Waldeck: Curtze, 338, 308; Firmenich, I, 326, 40; für Hannover: Schambach, II, 301; für Trier: Laven, 187, 81.

Es bedarf, um auszukommen, keines Ueberflusses, wenn man nur sparsam ist.

Frz.: Il faut regler sa depense sur son revenu. - Plus on a, plus on depense. - Un bon menager va loin avec peu.

Holl.: Mit veel houdt men huis, met weinig kommt men toe. (Harrebomee, I, 344.)

Lat.: Pro modico multum consumere, credito stultum. - Vivitur exiguo melius: natura beatis omnibus esse dedit, si qius cognoverit uti. - Vivitur parvo bene. (Horaz.) (Philippi, II, 260.)

9 Viel halten Hauss, dass die Katze jhr bestes Vieh wird. - Petri, II, 572.

10 Wer gut haushalten will, braucht mehr als zwei Augen.

Holl.: Huishouders moeten meer dan twee oogen hebben. (Harrebomee, I, 346.)

11 Wer ruhig vnd friedlich will Hausshalten, der muss offt blindt, taub vnd Stum sein. - Lehmann, 373, 143.

12 Wer wohl haushalten will, muss sehen und nicht sehen.

Dän.: Hvo vel vil holde huus, skal tit vaere blind, döv og stum. (Prov. dan., 315.)

13 Wie halt jr hauss? Die seüllen halten es. - Agricola II, 59.

14 Wie man hausshelt, so gewinnet dass Hauss einen Gibbel. - Franck, I, 52b u. 139b; Eyering, III, 560; Gruter, I, 85; Petri, II, 789; Henisch, 1614, 1; Lehmann, 372, 128; Schottel, 1126b; Körte, 2674; Simrock, 4452.

15 Wol hausshalten ist Kunst. - Petri, II, 809.

*16 Das hilft haushalten.

Holl.: Dat helpt in het huishouden. (Harrebomee, I, 346.)

*17 Er hält haus wie ein Herr, isst und trinkt köstlich und bleibt alles schuldig.

*18 Er hält heut' haus, als ob man ihm es geboten hätte, übermorgen zu verderben. - Sailer, 295.

*19 Er helt hauss im wetscher. - Tappius, 31b.

Lat.: Zonam perdidit. (Erasm., 719; Tappius, 31b.)

*20 Es ist bös haushalten mit ihm.

Holl.: Daar is geen huis met hem te houden. (Harrebomee, I, 339b.)

*21 Hausshalten, das das heusslein ein gibel habe. - Mathesius, Sarepta, XXVIb.

"Vnd Hund Tad Katz nicht das beste Vihe, oder ein lange hannefeder nicht die beste wadt, vnd ein halber hack vnd langer spiess (das wir des Bettelstabs vnd krucken geschweigen) nicht der beste Haussrath sey."

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Hausfreude.

Hauss Freud bringt Hauss Fried.Petri, II, 374.


Hausfriede.

1 Hausfriede kommt von der Hausfrau.Simrock, 4445; Sailer, 262; Reinsberg I, 157.

2 Hausfriede muss man halten, dem Reichen wie dem Armen.Graf, 381, 507.

Mhd.: Husvrede scal men halden dem armen unde dem riken. (Göschen, II, 50, 1.)

3 Haussfried ist (bringt) haussfreud.Petri, II, 374; Henisch, 1239, 64; Lehmann, 213, 23; Simrock, 4446; Reinsberg I, 157.

Dän.: Huus-fred er huus-fryd. (Prov. dan., 316.)

4 Nix öwern Hûsfrêden, säd' de Bûr, un prügelt sin' Frû.Hoefer, 192.

5 Was thut man nicht um des lieben Hausfriedens willen.Simrock, 4447.

6 Wer haussfrid wil haben, der thu, was die fraw wil.Egenolff, 293a; Petri, II, 717; Henisch, 1240, 1; Sutor, 470.

Dän.: Hvo som god huus-fred have vil, han giøre der hustruen byder til. (Prov. dan., 318.)

7 Wer Haussfried liebt, der muss in vilen dingen blind vnd stumm sein.Petri, II, 624; Henisch, 1239, 67.


Hausgeleit.

Ausser dem Hausgeleit hat man wenig Sicherheit.


Hausgemach.

1 Haussgemach ist vber alle Sach.Franck, II, 94a; Eyering, III, 12; Petri, II, 374; Gruter, I, 47; Latendorf II, 17; Lange, 335; Siebenkees, 245; Eiselein, 289; Simrock, 4419; Körte, 2681.

2 Ich lob ein gut haussgemach.Agricola I, 206; Tappius, 105a; Petri, II, 398; Lehmann, II, 277, 26; Schottel, 1120a; Körte, 2681; Simrock, 4419.

Nach Agricola hat der ein gut Hausgemach, der sein gutes Auskommen und gute Ruhe hat, aufstehen und schlafen gehen kann, wann er will, niemand von seinem Thun Rechenschaft zu geben braucht. Wer im Amt ist, muss andern Leuten zu Gefallen aufstehen und schlafen gehen.

Holl.: Ik prijs een goed huisgemak. (Harrebomée, I, 343.)

Lat.: Ancora domus. (Binder II, 170; Lang, 151.) – Domus recta. (Tappius, 105a.) – Est grata domus, domus optima. (Eiselein, 289.)

3 Nichts besser, denn ein gut Haussgemach.Petri, II, 497.


Hausgenosse.

1 Der seinen Hausgenossen nicht kennt, der wird einen frembden kaum kennen.Henisch, 1211, 30.

2 Ein Hausgenoss muss viel leiden.Herberger, 606.

3 Niemand, ja seinem eygenen Haussgenossen ist mehr zu getrawen.Lehmann, II, 428, 113.


Hausgeräth.

1 Es ist kein besser Hausgeräth als ein frommes Weib.Winckler, VI, 60.

2 Vil Haussgereth – ein vnnütze Hoffart.Petri, II, 572.


Hausgesinde.

1 Das Hausgesinde muss man mit Glimpf regieren, wenn man den Hauswagen weit (gut) will führen.

2 Haussgesind die ärgste Feindt.Petri, II, 374; Henisch, 1563, 5.

3 Wer viel Hausgesinde hat, darf nicht ruhen früh und spat.Nass. Schulbl., XIV, 5.


Haushahn.

1 Auch der Haushahn ist kampffertig auf seinem Mist.

2 Wenn der Hausshan krehet vnd der Hirt das Horn bleset, so sollen die Knaben auffstehen.Petri, II, 635.


Haushalt.

1 Der Haushalt hat ein gross Maul.Körte, 2682; Simrock, 4448; Reinsberg I, 150.

Das Jahr ist lang, und alle Tage will er haben.

2 Ein Haushalt ohne Hausfrau ist eine Laterne ohne Licht.

3 Guter Haushalt will Haussorge.

Dän.: Til en god huusholdning hør en god huus-sorg. (Prov. dan., 316.)

[Spaltenumbruch] 4 Haushalt braucht Feuer aber kein Land.Graf, 502, 106.

Wer Mitglied einer Gemeinde sein und an den öffentlichen Rechten und Anstalten derselben theilnehmen will, braucht zwar kein Land, aber er muss ein Haus, einen Feuerherd besitzen und eine eigene Haushaltung führen.

Dän.: Hiun thurfu eldinger enn eigi iaurd. (Gulath, 358.)

*5 Ein Haushalt in Lichtstumpen.Eiselein, 289.

Lat.: Economie de bous de chandelles. (Eiselein, 289.)


Haushalten.

1 Haushalten hat ein weit Maul.Jer. Gotthelf, Köthi (Berlin 1847), II, 153.

2 Haushalten ist ein theuer Ding.

Holl.: Het huishouden kost veel. (Harrebomée, I, 346.)

3 Hausshalten ist ein schwer Ding verwalten.Petri, II, 374.

4 Jeder hält in seiner Weise haus.

Holl.: Het huishouden is goedertieren, het laat zich van ieder op zijne manier behandelen. (Harrebomée, I, 346.)

5 Man soll also haushalten, das, wenn der Fuchss stirbt, man nicht gleich den Balck müsse verkaufen, darin man sich wermen kan.Lehmann, 368, 64.

6 Man soll im Hausshalten den grösten Sack Gott auffhencken.Lehmann, 365, 1.

7 Mancher hält haus, als müsst' er über Nacht verderben.

8 Mit vielem hält man hauss, mit wenig komt man auch auss.Gruter, III, 70; Lehmann, 365, 17; Lehmann, II, 413, 84; Herberger, I, 2, 631; Blum, 421; Mayer, I, 210; Bücking, 248; Eiselein, 288; Simrock, 4451; Allgemeiner Anzeiger der Deutschen (Gotha 1837), Nr. 123; für Köln: Weyden, III, 9; für Waldeck: Curtze, 338, 308; Firmenich, I, 326, 40; für Hannover: Schambach, II, 301; für Trier: Laven, 187, 81.

Es bedarf, um auszukommen, keines Ueberflusses, wenn man nur sparsam ist.

Frz.: Il faut régler sa dépense sur son revenu. – Plus on a, plus on dépense. – Un bon ménager va loin avec peu.

Holl.: Mit veel houdt men huis, met weinig kommt men toe. (Harrebomée, I, 344.)

Lat.: Pro modico multum consumere, credito stultum. – Vivitur exiguo melius: natura beatis omnibus esse dedit, si qius cognoverit uti. – Vivitur parvo bene. (Horaz.) (Philippi, II, 260.)

9 Viel halten Hauss, dass die Katze jhr bestes Vieh wird.Petri, II, 572.

10 Wer gut haushalten will, braucht mehr als zwei Augen.

Holl.: Huishouders moeten meer dan twee oogen hebben. (Harrebomée, I, 346.)

11 Wer ruhig vnd friedlich will Hausshalten, der muss offt blindt, taub vnd Stum sein.Lehmann, 373, 143.

12 Wer wohl haushalten will, muss sehen und nicht sehen.

Dän.: Hvo vel vil holde huus, skal tit være blind, døv og stum. (Prov. dan., 315.)

13 Wie halt jr hauss? Die seüllen halten es.Agricola II, 59.

14 Wie man hausshelt, so gewinnet dass Hauss einen Gibbel.Franck, I, 52b u. 139b; Eyering, III, 560; Gruter, I, 85; Petri, II, 789; Henisch, 1614, 1; Lehmann, 372, 128; Schottel, 1126b; Körte, 2674; Simrock, 4452.

15 Wol hausshalten ist Kunst.Petri, II, 809.

*16 Das hilft haushalten.

Holl.: Dat helpt in het huishouden. (Harrebomée, I, 346.)

*17 Er hält haus wie ein Herr, isst und trinkt köstlich und bleibt alles schuldig.

*18 Er hält heut' haus, als ob man ihm es geboten hätte, übermorgen zu verderben.Sailer, 295.

*19 Er helt hauss im wetscher.Tappius, 31b.

Lat.: Zonam perdidit. (Erasm., 719; Tappius, 31b.)

*20 Es ist bös haushalten mit ihm.

Holl.: Daar is geen huis met hem te houden. (Harrebomée, I, 339b.)

*21 Hausshalten, das das heusslein ein gibel habe.Mathesius, Sarepta, XXVIb.

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[[215]/0221] Hausfreude. Hauss Freud bringt Hauss Fried. – Petri, II, 374. Hausfriede. 1 Hausfriede kommt von der Hausfrau. – Simrock, 4445; Sailer, 262; Reinsberg I, 157. 2 Hausfriede muss man halten, dem Reichen wie dem Armen. – Graf, 381, 507. Mhd.: Husvrede scal men halden dem armen unde dem riken. (Göschen, II, 50, 1.) 3 Haussfried ist (bringt) haussfreud. – Petri, II, 374; Henisch, 1239, 64; Lehmann, 213, 23; Simrock, 4446; Reinsberg I, 157. Dän.: Huus-fred er huus-fryd. (Prov. dan., 316.) 4 Nix öwern Hûsfrêden, säd' de Bûr, un prügelt sin' Frû. – Hoefer, 192. 5 Was thut man nicht um des lieben Hausfriedens willen. – Simrock, 4447. 6 Wer haussfrid wil haben, der thu, was die fraw wil. – Egenolff, 293a; Petri, II, 717; Henisch, 1240, 1; Sutor, 470. Dän.: Hvo som god huus-fred have vil, han giøre der hustruen byder til. (Prov. dan., 318.) 7 Wer Haussfried liebt, der muss in vilen dingen blind vnd stumm sein. – Petri, II, 624; Henisch, 1239, 67. Hausgeleit. Ausser dem Hausgeleit hat man wenig Sicherheit. Hausgemach. 1 Haussgemach ist vber alle Sach. – Franck, II, 94a; Eyering, III, 12; Petri, II, 374; Gruter, I, 47; Latendorf II, 17; Lange, 335; Siebenkees, 245; Eiselein, 289; Simrock, 4419; Körte, 2681. 2 Ich lob ein gut haussgemach. – Agricola I, 206; Tappius, 105a; Petri, II, 398; Lehmann, II, 277, 26; Schottel, 1120a; Körte, 2681; Simrock, 4419. Nach Agricola hat der ein gut Hausgemach, der sein gutes Auskommen und gute Ruhe hat, aufstehen und schlafen gehen kann, wann er will, niemand von seinem Thun Rechenschaft zu geben braucht. Wer im Amt ist, muss andern Leuten zu Gefallen aufstehen und schlafen gehen. Holl.: Ik prijs een goed huisgemak. (Harrebomée, I, 343.) Lat.: Ancora domus. (Binder II, 170; Lang, 151.) – Domus recta. (Tappius, 105a.) – Est grata domus, domus optima. (Eiselein, 289.) 3 Nichts besser, denn ein gut Haussgemach. – Petri, II, 497. Hausgenosse. 1 Der seinen Hausgenossen nicht kennt, der wird einen frembden kaum kennen. – Henisch, 1211, 30. 2 Ein Hausgenoss muss viel leiden. – Herberger, 606. 3 Niemand, ja seinem eygenen Haussgenossen ist mehr zu getrawen. – Lehmann, II, 428, 113. Hausgeräth. 1 Es ist kein besser Hausgeräth als ein frommes Weib. – Winckler, VI, 60. 2 Vil Haussgereth – ein vnnütze Hoffart. – Petri, II, 572. Hausgesinde. 1 Das Hausgesinde muss man mit Glimpf regieren, wenn man den Hauswagen weit (gut) will führen. 2 Haussgesind die ärgste Feindt. – Petri, II, 374; Henisch, 1563, 5. 3 Wer viel Hausgesinde hat, darf nicht ruhen früh und spat. – Nass. Schulbl., XIV, 5. Haushahn. 1 Auch der Haushahn ist kampffertig auf seinem Mist. 2 Wenn der Hausshan krehet vnd der Hirt das Horn bleset, so sollen die Knaben auffstehen. – Petri, II, 635. Haushalt. 1 Der Haushalt hat ein gross Maul. – Körte, 2682; Simrock, 4448; Reinsberg I, 150. Das Jahr ist lang, und alle Tage will er haben. 2 Ein Haushalt ohne Hausfrau ist eine Laterne ohne Licht. 3 Guter Haushalt will Haussorge. Dän.: Til en god huusholdning hør en god huus-sorg. (Prov. dan., 316.) 4 Haushalt braucht Feuer aber kein Land. – Graf, 502, 106. Wer Mitglied einer Gemeinde sein und an den öffentlichen Rechten und Anstalten derselben theilnehmen will, braucht zwar kein Land, aber er muss ein Haus, einen Feuerherd besitzen und eine eigene Haushaltung führen. Dän.: Hiun thurfu eldinger enn eigi iaurd. (Gulath, 358.) *5 Ein Haushalt in Lichtstumpen. – Eiselein, 289. Lat.: Economie de bous de chandelles. (Eiselein, 289.) Haushalten. 1 Haushalten hat ein weit Maul. – Jer. Gotthelf, Köthi (Berlin 1847), II, 153. 2 Haushalten ist ein theuer Ding. Holl.: Het huishouden kost veel. (Harrebomée, I, 346.) 3 Hausshalten ist ein schwer Ding verwalten. – Petri, II, 374. 4 Jeder hält in seiner Weise haus. Holl.: Het huishouden is goedertieren, het laat zich van ieder op zijne manier behandelen. (Harrebomée, I, 346.) 5 Man soll also haushalten, das, wenn der Fuchss stirbt, man nicht gleich den Balck müsse verkaufen, darin man sich wermen kan. – Lehmann, 368, 64. 6 Man soll im Hausshalten den grösten Sack Gott auffhencken. – Lehmann, 365, 1. 7 Mancher hält haus, als müsst' er über Nacht verderben. 8 Mit vielem hält man hauss, mit wenig komt man auch auss. – Gruter, III, 70; Lehmann, 365, 17; Lehmann, II, 413, 84; Herberger, I, 2, 631; Blum, 421; Mayer, I, 210; Bücking, 248; Eiselein, 288; Simrock, 4451; Allgemeiner Anzeiger der Deutschen (Gotha 1837), Nr. 123; für Köln: Weyden, III, 9; für Waldeck: Curtze, 338, 308; Firmenich, I, 326, 40; für Hannover: Schambach, II, 301; für Trier: Laven, 187, 81. Es bedarf, um auszukommen, keines Ueberflusses, wenn man nur sparsam ist. Frz.: Il faut régler sa dépense sur son revenu. – Plus on a, plus on dépense. – Un bon ménager va loin avec peu. Holl.: Mit veel houdt men huis, met weinig kommt men toe. (Harrebomée, I, 344.) Lat.: Pro modico multum consumere, credito stultum. – Vivitur exiguo melius: natura beatis omnibus esse dedit, si qius cognoverit uti. – Vivitur parvo bene. (Horaz.) (Philippi, II, 260.) 9 Viel halten Hauss, dass die Katze jhr bestes Vieh wird. – Petri, II, 572. 10 Wer gut haushalten will, braucht mehr als zwei Augen. Holl.: Huishouders moeten meer dan twee oogen hebben. (Harrebomée, I, 346.) 11 Wer ruhig vnd friedlich will Hausshalten, der muss offt blindt, taub vnd Stum sein. – Lehmann, 373, 143. 12 Wer wohl haushalten will, muss sehen und nicht sehen. Dän.: Hvo vel vil holde huus, skal tit være blind, døv og stum. (Prov. dan., 315.) 13 Wie halt jr hauss? Die seüllen halten es. – Agricola II, 59. 14 Wie man hausshelt, so gewinnet dass Hauss einen Gibbel. – Franck, I, 52b u. 139b; Eyering, III, 560; Gruter, I, 85; Petri, II, 789; Henisch, 1614, 1; Lehmann, 372, 128; Schottel, 1126b; Körte, 2674; Simrock, 4452. 15 Wol hausshalten ist Kunst. – Petri, II, 809. *16 Das hilft haushalten. Holl.: Dat helpt in het huishouden. (Harrebomée, I, 346.) *17 Er hält haus wie ein Herr, isst und trinkt köstlich und bleibt alles schuldig. *18 Er hält heut' haus, als ob man ihm es geboten hätte, übermorgen zu verderben. – Sailer, 295. *19 Er helt hauss im wetscher. – Tappius, 31b. Lat.: Zonam perdidit. (Erasm., 719; Tappius, 31b.) *20 Es ist bös haushalten mit ihm. Holl.: Daar is geen huis met hem te houden. (Harrebomée, I, 339b.) *21 Hausshalten, das das heusslein ein gibel habe. – Mathesius, Sarepta, XXVIb. „Vnd Hund Tad Katz nicht das beste Vihe, oder ein lange hannefeder nicht die beste wadt, vnd ein halber hack vnd langer spiess (das wir des Bettelstabs vnd krucken geschweigen) nicht der beste Haussrath sey.“

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [215]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/221>, abgerufen am 29.03.2024.