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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] Böhm.: Svoji, se psi hryzte, a cizi nepristupujte. (Celakovsky, 234.)

Poln.: Domowe psy choc sie kasaja, wilka ujrzawszy nan sie rzucaja. (Celakovsky, 234.)


Hausknecht.

1 Kein Hausknecht kann zwei Herren dienen.

Lat.: Pectora nostra duas non admittentia curas. (Philippi, II, 87.)

*2 Er ruffet den Haussknecht. - Jocosus, III, 39.

In Hessen vom Lügenhaften.


Hauskreuz.

1 Hauskreuz stirbt nicht.

2 Hausscreutz ist vber alle Creutz, der freund Creutz lest sich mit weinen betrawren. - Petri, II, 374; Henisch, 620, 16.

*3 Sein Hauskreuz haben. - Eiselein, 289.

"Die gueti Frau, sie hat ihr redli Huschrüz au." (Hebel.)


Hauslaus.

Die Hauslaus beisst nicht so scharf wie eine fremde.

Die fremde Regierung ist in der Regel schärfer und drückender als die eigene.

Böhm.: Domaci ves nekouse takjako cizi. (Celakovsky, 319.)

Kroat.: Domaca vus ne grize tak kak stranska. (Celakovsky, 319.)


Häuslein.

1 Ein eigen Häuslein ist lieber (besser) als ein frembdes Hauss. - Petri, II, 175; Henisch, 829, 5.

2 Es ist kein Häuslein so klein, es ist ein Kreuzlein darein. - Simrock, 4421; Körte, 2655; Reinsberg II, 75.

Diese Erfahrung ist allgemein. Die Venetier sagen: Jede Thür hat ihren Klopfer. Die Illyrer: Jedes Altärchen hat sein Kreuzchen. (Reinsberg II, 75.) Die französischen Neger: Jede Stube hat ihre Mücken.

3 Et is keen Hüsken, et het sin Krüsken. (Westf.)

4 Im kleinen Häusslein kan sich grosser verstand behelfen. - Lehmann, 427, 12.

5 Ist das Häuslein noch so klein, wenn nur die Seele rein.

Böhm.: Treba chaloupka drevena, jen kdyz v ni srdce zdravo. (Celakovsky, 172.)

6 Kein Häuslein so klein, es gehen eine Menge Freunde hinein.

7 Klein Häusslin sind sicher für stürm vnd Winden. - Petri, II, 423.

8 Wir müssen uns zuletzt alle im Häuslein behelfen, da der Giebel an die Nase stösst.

*9 Ausm Häusel sein. (Oberösterreich.)

Die ruhige Fassung und Haltung verloren haben; auch schwärmen, entweder im Rausche eines frohen Affects oder vor Trunkenheit.

*10 Er ist aus dem Hüsli (Häuslein) kommen.

Vom Zornigen.

*11 Er ist im obern Häuslein nicht richtig.

*12 Er mag ein Häuslein weiter gehen.

Abweisungsformel.

Lat.: Aliam quercum excute. (Erasm., 813; Binder I, 34.)

*13 Tillen, tallen, Häusel bau'n und Narren hinein setzen. (Schles.)

Als Erwiderung, wenn unpassende Zumuthungen gemacht werden.


Hausleute.

1 Fort mit den Hausleuten, die keine Miethe zahlen, sagte der Bettelvogt, als ein Floh aus seinem Hemde sprang.

Holl.: Wat gebrui is dat, zei Joost Bloemkool, en daar sprong een kikvorsch uit zjjne broek. (Harrebomee, I, 366b.)

*2 Hausleute haben. (Rottenburg.)

Ungeziefer, Läuse.


Häuslich.

Häuslich - scheusslich; ländlich - schändlich. (Frankenwald.)


Häuslichkeit.

1 Die Häuslichkeit ist ein guter Zehrpfennig. - Mayer, I, 210.

2 Die Häuslichkeit ist ein gutes Heirathsgut. - Mayer, I, 210.

3 Häuslichkeit ist der Frauen (oder: des Weibes) Schönheit.

L. Börne nennt die Hituslichkeit die Weltgeschichte des Weibes. (Gesammelte Schriften, Hamburg 1840, VII, 316.)

Böhm.: Zenina krasa domacnost. (Celakovsky, 390.)

[Spaltenumbruch] 4 Häusslichkeit und Genauigkeit seynd die beste Haussleuth. - Sutor, 148.


Hauslicht.

Ein eigenes Hauslicht ist besser als ein fremdes.

Das gute Beispiel.


Hausmann.

1 Auf den armen Hausmann kommt alles.

2 Zuletzt ein Hausmann schlaffen soll, soll sein Sach gelingen wol. - Seybold, 58.


Hausmannskost.

1 Hausmannskost - die beste Kost.

2 Hausmannskost - gesunde Kost.

3 Hausmannskost schmecket wohl. - Eiselein, 289; Simrock, 4456; Reinsberg II, 150; Braun, I, 1190.


Hausmeister.

Der beste Hausmeister ist der Wirth selber.

Holl.: Geen beter hofmeester dan de waard zelf. (Harrebomee, I, 314.)


Hausmiethe.

1 Die Hausmiethe mit dem Bettstroh bezahlen.

Holl.: Den huiswaard betalen met bedstroo. (Harrebomee, I, 340.)

2 Hausmiethe und Erbmiethe gehen vor aller Schuld. - Graf, 116, 288.

Von dem Vorrecht, das dem Verpächter oder Vermiether an der eingebrachten Fahrhabe (s. d.) des Pächters oder Miethers zukommt.

Holl.: Huyshuere ende orffhuere sullen gaen voer alle scout. (Mieris, II, 676.)

3 Hausmiethe und Zinsen schlafen nicht.

Dän.: Huus-hyer og rente hviler ikke. (Prov. dan., 316.)

Holl.: Huushuur slaapt niet. (Harrebomee, I, 343.)

4 Wer die Hausmiethe nicht bezahlt, wohnt bald vor der Thür.

Holl.: Weg met hen, die de huishuur niet betalen. (Harrebomee, I, 345b.)

5 Wer die Hausmiethe spart, spart die Einnahme.

Von Geschäftsleuten, welche die Miethe für ein gut gelegenes Local sparen wollen, aber dann auch geringere Einnahme haben.

Holl.: Die zijne huishuur ontziet, ontziet zien welvaren. (Harrebomee, I, 347.)


Hausmittel.

1 Das Hausmittel ist bitter, aber es hilft.

2 Ein gutes Hausmittel ist besser als ein theures Recept.

*3 Dafür gibt es ein gutes Hausmittel.

Holl.: Daar heeft men een huismiddeltje voor. (Harrebomee, I, 339.)

*4 Er braucht Hausmittel. (Frankfurt a. M.) - Firmenich, II, 66, 7.

Scherzhaft von einem Betrunkenen, der an den Häusern hintappt.


Hausmusik.

* Er hat viel Hausmusik. (Nürtingen.)

Nämlich Kiadergeschrei.


Hausmutter.

1 Der Hausmutter augen kochen wol, vnd des herrn fustappen tüngen den Acker wol. - Luther's Werke (Jena 1581), VII, 111a.

"Haben die Weisen gesagt; d. i. das Herr vnd Fraw selbst vleissig zusehen vnd ein aug darauff haben sollen wie es zugehet."

2 Die gute Hausmutter denkt gleich an den Topf, wenn vom Thone geredet wird.

3 Die gute Hausmutter sieht lieber den Rauch in ihrem Hause als Feuer auf fremdem Herde. - Winckler, IV, 4.

4 Eine gute Hausmutter darf nie ledig gehen.

"Wenn sie anders nichts zu thun, soll sie zum wenigsten einen Besem in die Hand nehmen und das Hauskehren." (Zinkgref, III, 344.)

5 Eine jede Hausmutter solt ein halbe Doctorin sein. - Petri, II, 199.

"Solt für vngesunder Speiss wissen zu warnen."


Hausnarr.

* A iss a rechter Hauss-Narr. - Gomolcke, 115.


Hausnudel.

* Einen zur Hausnudel einladen. - Idiot. Austr. 79.

Eigentlich die Mahlzeit, die jemand nach dem Ankauf eines Hauses, bei der Uebernahme einer Wirthschaft, beim Antritt eines Amtes u. s. w., veranstaltet. Auch in Kärnten, vgl. Ueberfelder.


Hausrath.

1 Besser armer Hausrath als ein leeres Haus.

Dän.: Bedre lidet boeskab end et tomt huus. (Prov. dan., 386.)

[Spaltenumbruch] Böhm.: Svoji, se psi hryzte, a cizí nepřistupujte. (Čelakovsky, 234.)

Poln.: Domowe psy choć się kąsają, wilka ujrzawszy nań się rzucają. (Čelakovsky, 234.)


Hausknecht.

1 Kein Hausknecht kann zwei Herren dienen.

Lat.: Pectora nostra duas non admittentia curas. (Philippi, II, 87.)

*2 Er ruffet den Haussknecht.Jocosus, III, 39.

In Hessen vom Lügenhaften.


Hauskreuz.

1 Hauskreuz stirbt nicht.

2 Hausscreutz ist vber alle Creutz, der freund Creutz lest sich mit weinen betrawren.Petri, II, 374; Henisch, 620, 16.

*3 Sein Hauskreuz haben.Eiselein, 289.

„Die gueti Frau, sie hat ihr redli Huschrüz au.“ (Hebel.)


Hauslaus.

Die Hauslaus beisst nicht so scharf wie eine fremde.

Die fremde Regierung ist in der Regel schärfer und drückender als die eigene.

Böhm.: Domáci veš nekouše takjako cizí. (Čelakovsky, 319.)

Kroat.: Domaća vùš ne grize tak kak stranska. (Čelakovsky, 319.)


Häuslein.

1 Ein eigen Häuslein ist lieber (besser) als ein frembdes Hauss.Petri, II, 175; Henisch, 829, 5.

2 Es ist kein Häuslein so klein, es ist ein Kreuzlein darein.Simrock, 4421; Körte, 2655; Reinsberg II, 75.

Diese Erfahrung ist allgemein. Die Venetier sagen: Jede Thür hat ihren Klopfer. Die Illyrer: Jedes Altärchen hat sein Kreuzchen. (Reinsberg II, 75.) Die französischen Neger: Jede Stube hat ihre Mücken.

3 Et is keen Hüsken, et het sin Krüsken. (Westf.)

4 Im kleinen Häusslein kan sich grosser verstand behelfen.Lehmann, 427, 12.

5 Ist das Häuslein noch so klein, wenn nur die Seele rein.

Böhm.: Třeba chaloupka dřevĕná, jen když v ní srdce zdrávo. (Čelakovsky, 172.)

6 Kein Häuslein so klein, es gehen eine Menge Freunde hinein.

7 Klein Häusslin sind sicher für stürm vnd Winden.Petri, II, 423.

8 Wir müssen uns zuletzt alle im Häuslein behelfen, da der Giebel an die Nase stösst.

*9 Ausm Häusel sein. (Oberösterreich.)

Die ruhige Fassung und Haltung verloren haben; auch schwärmen, entweder im Rausche eines frohen Affects oder vor Trunkenheit.

*10 Er ist aus dem Hüsli (Häuslein) kommen.

Vom Zornigen.

*11 Er ist im obern Häuslein nicht richtig.

*12 Er mag ein Häuslein weiter gehen.

Abweisungsformel.

Lat.: Aliam quercum excute. (Erasm., 813; Binder I, 34.)

*13 Tillen, tallen, Häusel bau'n und Narren hinein setzen. (Schles.)

Als Erwiderung, wenn unpassende Zumuthungen gemacht werden.


Hausleute.

1 Fort mit den Hausleuten, die keine Miethe zahlen, sagte der Bettelvogt, als ein Floh aus seinem Hemde sprang.

Holl.: Wat gebrui is dat, zei Joost Bloemkool, en daar sprong een kikvorsch uit zjjne broek. (Harrebomée, I, 366b.)

*2 Hausleute haben. (Rottenburg.)

Ungeziefer, Läuse.


Häuslich.

Häuslich – scheusslich; ländlich – schändlich. (Frankenwald.)


Häuslichkeit.

1 Die Häuslichkeit ist ein guter Zehrpfennig.Mayer, I, 210.

2 Die Häuslichkeit ist ein gutes Heirathsgut.Mayer, I, 210.

3 Häuslichkeit ist der Frauen (oder: des Weibes) Schönheit.

L. Börne nennt die Hituslichkeit die Weltgeschichte des Weibes. (Gesammelte Schriften, Hamburg 1840, VII, 316.)

Böhm.: Ženina krása domácnost. (Čelakovsky, 390.)

[Spaltenumbruch] 4 Häusslichkeit und Genauigkeit seynd die beste Haussleuth.Sutor, 148.


Hauslicht.

Ein eigenes Hauslicht ist besser als ein fremdes.

Das gute Beispiel.


Hausmann.

1 Auf den armen Hausmann kommt alles.

2 Zuletzt ein Hausmann schlaffen soll, soll sein Sach gelingen wol.Seybold, 58.


Hausmannskost.

1 Hausmannskost – die beste Kost.

2 Hausmannskost – gesunde Kost.

3 Hausmannskost schmecket wohl.Eiselein, 289; Simrock, 4456; Reinsberg II, 150; Braun, I, 1190.


Hausmeister.

Der beste Hausmeister ist der Wirth selber.

Holl.: Geen beter hofmeester dan de waard zelf. (Harrebomée, I, 314.)


Hausmiethe.

1 Die Hausmiethe mit dem Bettstroh bezahlen.

Holl.: Den huiswaard betalen met bedstroo. (Harrebomée, I, 340.)

2 Hausmiethe und Erbmiethe gehen vor aller Schuld.Graf, 116, 288.

Von dem Vorrecht, das dem Verpächter oder Vermiether an der eingebrachten Fahrhabe (s. d.) des Pächters oder Miethers zukommt.

Holl.: Huyshuere ende orffhuere sullen gaen voer alle scout. (Mieris, II, 676.)

3 Hausmiethe und Zinsen schlafen nicht.

Dän.: Huus-hyer og rente hviler ikke. (Prov. dan., 316.)

Holl.: Huushuur slaapt niet. (Harrebomée, I, 343.)

4 Wer die Hausmiethe nicht bezahlt, wohnt bald vor der Thür.

Holl.: Weg met hen, die de huishuur niet betalen. (Harrebomée, I, 345b.)

5 Wer die Hausmiethe spart, spart die Einnahme.

Von Geschäftsleuten, welche die Miethe für ein gut gelegenes Local sparen wollen, aber dann auch geringere Einnahme haben.

Holl.: Die zijne huishuur ontziet, ontziet zien welvaren. (Harrebomée, I, 347.)


Hausmittel.

1 Das Hausmittel ist bitter, aber es hilft.

2 Ein gutes Hausmittel ist besser als ein theures Recept.

*3 Dafür gibt es ein gutes Hausmittel.

Holl.: Daar heeft men een huismiddeltje voor. (Harrebomée, I, 339.)

*4 Er braucht Hausmittel. (Frankfurt a. M.) – Firmenich, II, 66, 7.

Scherzhaft von einem Betrunkenen, der an den Häusern hintappt.


Hausmusik.

* Er hat viel Hausmusik. (Nürtingen.)

Nämlich Kiadergeschrei.


Hausmutter.

1 Der Hausmutter augen kochen wol, vnd des herrn fustappen tüngen den Acker wol.Luther's Werke (Jena 1581), VII, 111a.

„Haben die Weisen gesagt; d. i. das Herr vnd Fraw selbst vleissig zusehen vnd ein aug darauff haben sollen wie es zugehet.“

2 Die gute Hausmutter denkt gleich an den Topf, wenn vom Thone geredet wird.

3 Die gute Hausmutter sieht lieber den Rauch in ihrem Hause als Feuer auf fremdem Herde.Winckler, IV, 4.

4 Eine gute Hausmutter darf nie ledig gehen.

„Wenn sie anders nichts zu thun, soll sie zum wenigsten einen Besem in die Hand nehmen und das Hauskehren.“ (Zinkgref, III, 344.)

5 Eine jede Hausmutter solt ein halbe Doctorin sein.Petri, II, 199.

„Solt für vngesunder Speiss wissen zu warnen.“


Hausnarr.

* A iss a rechter Hauss-Narr. – Gomolcke, 115.


Hausnudel.

* Einen zur Hausnudel einladen.Idiot. Austr. 79.

Eigentlich die Mahlzeit, die jemand nach dem Ankauf eines Hauses, bei der Uebernahme einer Wirthschaft, beim Antritt eines Amtes u. s. w., veranstaltet. Auch in Kärnten, vgl. Ueberfelder.


Hausrath.

1 Besser armer Hausrath als ein leeres Haus.

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[[217]/0223] Böhm.: Svoji, se psi hryzte, a cizí nepřistupujte. (Čelakovsky, 234.) Poln.: Domowe psy choć się kąsają, wilka ujrzawszy nań się rzucają. (Čelakovsky, 234.) Hausknecht. 1 Kein Hausknecht kann zwei Herren dienen. Lat.: Pectora nostra duas non admittentia curas. (Philippi, II, 87.) *2 Er ruffet den Haussknecht. – Jocosus, III, 39. In Hessen vom Lügenhaften. Hauskreuz. 1 Hauskreuz stirbt nicht. 2 Hausscreutz ist vber alle Creutz, der freund Creutz lest sich mit weinen betrawren. – Petri, II, 374; Henisch, 620, 16. *3 Sein Hauskreuz haben. – Eiselein, 289. „Die gueti Frau, sie hat ihr redli Huschrüz au.“ (Hebel.) Hauslaus. Die Hauslaus beisst nicht so scharf wie eine fremde. Die fremde Regierung ist in der Regel schärfer und drückender als die eigene. Böhm.: Domáci veš nekouše takjako cizí. (Čelakovsky, 319.) Kroat.: Domaća vùš ne grize tak kak stranska. (Čelakovsky, 319.) Häuslein. 1 Ein eigen Häuslein ist lieber (besser) als ein frembdes Hauss. – Petri, II, 175; Henisch, 829, 5. 2 Es ist kein Häuslein so klein, es ist ein Kreuzlein darein. – Simrock, 4421; Körte, 2655; Reinsberg II, 75. Diese Erfahrung ist allgemein. Die Venetier sagen: Jede Thür hat ihren Klopfer. Die Illyrer: Jedes Altärchen hat sein Kreuzchen. (Reinsberg II, 75.) Die französischen Neger: Jede Stube hat ihre Mücken. 3 Et is keen Hüsken, et het sin Krüsken. (Westf.) 4 Im kleinen Häusslein kan sich grosser verstand behelfen. – Lehmann, 427, 12. 5 Ist das Häuslein noch so klein, wenn nur die Seele rein. Böhm.: Třeba chaloupka dřevĕná, jen když v ní srdce zdrávo. (Čelakovsky, 172.) 6 Kein Häuslein so klein, es gehen eine Menge Freunde hinein. 7 Klein Häusslin sind sicher für stürm vnd Winden. – Petri, II, 423. 8 Wir müssen uns zuletzt alle im Häuslein behelfen, da der Giebel an die Nase stösst. *9 Ausm Häusel sein. (Oberösterreich.) Die ruhige Fassung und Haltung verloren haben; auch schwärmen, entweder im Rausche eines frohen Affects oder vor Trunkenheit. *10 Er ist aus dem Hüsli (Häuslein) kommen. Vom Zornigen. *11 Er ist im obern Häuslein nicht richtig. *12 Er mag ein Häuslein weiter gehen. Abweisungsformel. Lat.: Aliam quercum excute. (Erasm., 813; Binder I, 34.) *13 Tillen, tallen, Häusel bau'n und Narren hinein setzen. (Schles.) Als Erwiderung, wenn unpassende Zumuthungen gemacht werden. Hausleute. 1 Fort mit den Hausleuten, die keine Miethe zahlen, sagte der Bettelvogt, als ein Floh aus seinem Hemde sprang. Holl.: Wat gebrui is dat, zei Joost Bloemkool, en daar sprong een kikvorsch uit zjjne broek. (Harrebomée, I, 366b.) *2 Hausleute haben. (Rottenburg.) Ungeziefer, Läuse. Häuslich. Häuslich – scheusslich; ländlich – schändlich. (Frankenwald.) Häuslichkeit. 1 Die Häuslichkeit ist ein guter Zehrpfennig. – Mayer, I, 210. 2 Die Häuslichkeit ist ein gutes Heirathsgut. – Mayer, I, 210. 3 Häuslichkeit ist der Frauen (oder: des Weibes) Schönheit. L. Börne nennt die Hituslichkeit die Weltgeschichte des Weibes. (Gesammelte Schriften, Hamburg 1840, VII, 316.) Böhm.: Ženina krása domácnost. (Čelakovsky, 390.) 4 Häusslichkeit und Genauigkeit seynd die beste Haussleuth. – Sutor, 148. Hauslicht. Ein eigenes Hauslicht ist besser als ein fremdes. Das gute Beispiel. Hausmann. 1 Auf den armen Hausmann kommt alles. 2 Zuletzt ein Hausmann schlaffen soll, soll sein Sach gelingen wol. – Seybold, 58. Hausmannskost. 1 Hausmannskost – die beste Kost. 2 Hausmannskost – gesunde Kost. 3 Hausmannskost schmecket wohl. – Eiselein, 289; Simrock, 4456; Reinsberg II, 150; Braun, I, 1190. Hausmeister. Der beste Hausmeister ist der Wirth selber. Holl.: Geen beter hofmeester dan de waard zelf. (Harrebomée, I, 314.) Hausmiethe. 1 Die Hausmiethe mit dem Bettstroh bezahlen. Holl.: Den huiswaard betalen met bedstroo. (Harrebomée, I, 340.) 2 Hausmiethe und Erbmiethe gehen vor aller Schuld. – Graf, 116, 288. Von dem Vorrecht, das dem Verpächter oder Vermiether an der eingebrachten Fahrhabe (s. d.) des Pächters oder Miethers zukommt. Holl.: Huyshuere ende orffhuere sullen gaen voer alle scout. (Mieris, II, 676.) 3 Hausmiethe und Zinsen schlafen nicht. Dän.: Huus-hyer og rente hviler ikke. (Prov. dan., 316.) Holl.: Huushuur slaapt niet. (Harrebomée, I, 343.) 4 Wer die Hausmiethe nicht bezahlt, wohnt bald vor der Thür. Holl.: Weg met hen, die de huishuur niet betalen. (Harrebomée, I, 345b.) 5 Wer die Hausmiethe spart, spart die Einnahme. Von Geschäftsleuten, welche die Miethe für ein gut gelegenes Local sparen wollen, aber dann auch geringere Einnahme haben. Holl.: Die zijne huishuur ontziet, ontziet zien welvaren. (Harrebomée, I, 347.) Hausmittel. 1 Das Hausmittel ist bitter, aber es hilft. 2 Ein gutes Hausmittel ist besser als ein theures Recept. *3 Dafür gibt es ein gutes Hausmittel. Holl.: Daar heeft men een huismiddeltje voor. (Harrebomée, I, 339.) *4 Er braucht Hausmittel. (Frankfurt a. M.) – Firmenich, II, 66, 7. Scherzhaft von einem Betrunkenen, der an den Häusern hintappt. Hausmusik. * Er hat viel Hausmusik. (Nürtingen.) Nämlich Kiadergeschrei. Hausmutter. 1 Der Hausmutter augen kochen wol, vnd des herrn fustappen tüngen den Acker wol. – Luther's Werke (Jena 1581), VII, 111a. „Haben die Weisen gesagt; d. i. das Herr vnd Fraw selbst vleissig zusehen vnd ein aug darauff haben sollen wie es zugehet.“ 2 Die gute Hausmutter denkt gleich an den Topf, wenn vom Thone geredet wird. 3 Die gute Hausmutter sieht lieber den Rauch in ihrem Hause als Feuer auf fremdem Herde. – Winckler, IV, 4. 4 Eine gute Hausmutter darf nie ledig gehen. „Wenn sie anders nichts zu thun, soll sie zum wenigsten einen Besem in die Hand nehmen und das Hauskehren.“ (Zinkgref, III, 344.) 5 Eine jede Hausmutter solt ein halbe Doctorin sein. – Petri, II, 199. „Solt für vngesunder Speiss wissen zu warnen.“ Hausnarr. * A iss a rechter Hauss-Narr. – Gomolcke, 115. Hausnudel. * Einen zur Hausnudel einladen. – Idiot. Austr. 79. Eigentlich die Mahlzeit, die jemand nach dem Ankauf eines Hauses, bei der Uebernahme einer Wirthschaft, beim Antritt eines Amtes u. s. w., veranstaltet. Auch in Kärnten, vgl. Ueberfelder. Hausrath. 1 Besser armer Hausrath als ein leeres Haus. Dän.: Bedre lidet boeskab end et tomt huus. (Prov. dan., 386.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [217]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/223>, abgerufen am 19.04.2024.