Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Holzbirne.

*1 An einer hänfenen Holzbirne erworgen.

*2 Einen mit Holzbirnen tractiren. - Parömiakon, 270.

Mit Prügeln.

*3 Er ist von Holzbirnen Art. - Megerle; Eiselein, 320.

Die lange liegen müssen, ehe sie geniessbar werden.


Holzblock.

* Das ist ein rechter Holzblock. (Rottenburg.)

Ein unempfindlicher Mensch.


Holzbock.

1 Holtzböcke vnd sawertöpffe vnd was stets das kühlmaul anhengt, gehört in wilde Klausen, nicht in ehestand. - Henisch, 800, 48; Petri, II, 384.

*2 Dem rindert1 der Holzbock auf der Bühne. (Rottenburg.)

1) In Nürtingen: kälbert. - Von dem, der ausserordentliches Glück hat, dem selbst der Holzbock Junge bringt.

*3 Es ist ein wahrer Holzbock.

Zur Bezeichnung eines Menschen, den man nicht von der Stelle, nicht zum Reden bringen kann. Luther gebraucht das Wort aber auch, um unwissende, ungeschickte, unbrauchbare u. dgl. Leute zu bezeichnen. So sagt er: "Kinder, die nicht in die Schule geschickt werden, bleiben eitel Holzböcke, die weder hiervon noch davon wissen zu sagen, niemand weder rathen noch helffen können". (Luther's Werke, II, 466.) Und: "Da werden gar ungeniesige Menschen und Holtzböcke draus, wenn man die Hand zurückzeugt und dem Nechsten nichts geben will." (Luther's Kirchenpostille, 246d.)

*4 Sie ist ein Holzbock vnd wilder Reuschel. - Mathesy, 28a.

Zur Bezeichnung eines sehr lebhaften Mädchens.


Holzbüschel.

Ein Holtzpüschel kan man nicht brechen, aber ein stecken nach dem andern gar leicht. - Lehmann, 815, 33.


Hölzchen.

1 Ut en Höltchen werd sin Lewe kein Rejjenettenappel, segt de Garner, (Hildesheim.) - Hoefer, 386.

*2 Einen zum Hölzchen machen.

Zum Spielzeug, zur Zielscheibe des Witzes, ihn zum Narren haben.

*3 Er läuft mit dem Hölzchen. (S. Latte.) - Simrock, 6210.

Im Sauerland: Hei löppet mit en Höltken.

*4 Hä läuf mem Hölzche. (Köln.) - Firmenich, I, 474, 140.

Um zu sagen: Er ist verrückt.

*5 Hei küemt vam Höltken upt Stöcksken. (Büren.)

Von einem aufs andere.

*6 Wat get mich das Hölzche' an. - Tendlau, 1040.

Um zu sagen, es kommt bei einer Sache nicht sowol darauf an, welchen Eindruck sie auf andere, sondern darauf, welchen sie auf mich macht. Ein alter Mann in der Krankenanstalt klagte über Kälte. Der Vorsteher ging zum Thermometer und sagte, es seien 16 Grad Wärme, worauf der Kranke obige Antwort gab.


Holzdieb.

1 En Holtdeiw heat Guod leiw, awer in den Hiemel küemt'e nit. (Büren.) - Für die Grafschaft Mark: Woeste, 70, 124.

2 Holtdeif wäd nit hangen. - (Sauerland.)


Hölzel.

1 Hölzel und Pölzel. - Frommann, VI, 64.

Kleines Holz und Bolzen. "Als balt gen hof neu mär wirt bracht (darauf wider darfür heftig scheucht, Holzel vnd polzel zu holen weit), so beruft man mich vil armen man." (Schade, I, 145, 5.) " ...Ieder darfür heftig scheucht, Hölzel und Pölzel zu holn weit." (Schade, Satiren und Pasquille, Hannover 1856-58, I, 145, 5.) "Sie müst mir von eim hauss zum andern holn neue mär und pölzelein." (Hans Sachs, III, 9d.)

*2 Zum Hölzel werden. - Anton, 1, 13.

Vor Erstaunen steif werden, sich über die massen wundern.


Holzen.

Wen man einmal holzen lässt, der bringt die Axt nicht weiter von den Bäumen.


Hölzern.

Meinst du, dass ich hölzern sei?


Holzfackel.

Die eigen Holzfackel leuchtet besser als geborgte Kerze. - Reinsberg III, 107.


[Spaltenumbruch]
Holzfuchs.

Schau, dass dich der Holzfuchs nicht holt. - Baumgarten, 77 u. Progr., 21.

Sagt man im Innviertel zu jemand, der durch einen Wald muss. Auch den Kindern droht man mit dem Holzfuchs, wenn sie in den Wald laufen wollen; er erwische und fresse sie, heisst es.


Holzgang.

* Den holtzgang gehen. - Luther's Werke (Jena 1581), VII, 425b.


Holzhacker.

Wer beim Holzhacker steht, hat einen Span im Kopf zum Lohn.

Dän.: Hvo der staaer ved huggeren naer, faaer en spaan i hovedet. (Bohn I, 377).


Holzhauen.

1 Wär Holzhauen ein Orden, man würde wenig Brüder darin finden. - Winckler, IV, 17; Körte, 2945.

2 Wer holtzhawen vnd dreschen ein Orden, so weren nicht so vil Münch (oder: so weren weder Münch noch Nonnen) worden. - Henisch, 750, 67; Petri, II, 697; Lehmann, II, 832, 96; Eiselein, 470; Sailer, 233; Simrock, 4918; Braun, I, 1459.

Riehl (Deutsche Arbeit, VII, 2) meint: "Dieser Spruch sei den Klöstern verderblicher geworden, als ganze Folianten voll dogmatischer, staats- und kirchenrechtlicher Polemik."

Holl.: Was hout houwen eene orde, men zou zooveel moniken niet vinden. (Harrebomee, I, 337.)

Lat.: De fera comedisti. (Philippi, I, 113.)

*3 Einem kein Holzhauen auflegen. - Luther's Tischreden, 191b.

Ihn nicht mit schweren Arbeiten überbürden.


Holzhauer.

1 Einem faulen Holzhauer rostet das Beil. - Reinsberg III, 133.

2 Grobe Holzhawer machen grobe Späne. - Petri, II, 357.

3 Holzhauer sind auch Leute.

Holl.: Daar moeten ook waterputters en houthakkers zijn. (Harrebomee, I, 263.)

4 Wenn der Holzhauer stark ins Holz haut, so kann dem Zuschauer leicht ein Splitter in den Kopf kommen.

5 Wer beim Holtzhauer stehet, der hat einen span im Kopff zum Lohn. - Lehmann, 861, 31; Simrock, 4910; Sailer, 124.

Dän.: Hvo der staaer vedhuggeren naer, faaer en spaan i hovedet. (Bohn I, 377.)

*6 Ein Holzhauer ohne Beil und Keil.

Die Russen: Ein Holzhauer spricht von der Axt oder denkt an sie. (Altmann VI, 487.)


Holzkäfer.

* Er ist ein Holzkäfer, er nagt im Verborgenen.

Von einem Unaufrichtigen, der unter der Hand Unheil zu stiften sucht.


Hölzlein.

1 Ein Hölzlein erhält das Feuer nicht.

Holl.: Een houtje aan 't vuur is niet genoeg, het wil gezelschap. (Harrebomee, I, 335.)

2 Es ist schon manch krumm Hölzlein gerade geworden.

3 Es thut dirs wol ein schlechter höltzlin. - Franck, II, 89b; Eiselein, 320.

4 Wer kan alle krumme Höltzlein grad machen. - Lehmann, 770, 4; Petri, II, 727; Henisch, 784, 18.

*5 Aufs Höltzlein steigen. - Mathesy, 304a.

Auf die Kanzel.

*6 Danck dirs ein spitzigs Höltzlein. - Moscherosch, 343.

*7 Ein grob höltzlin. (S. Klotz.) - Franck, II, 49a; Mathesy, 138a; Seybold, 55.

Um einen groben Menschen zu bezeichnen, wofür Franck unter Cescon habitas noch die verwandten Redensarten aufführt: Ein grober alb bawer. Du bist auss dem Schlauraffenland. Es were gut sewtrög auss jhm zu hawen. Du bist von Düttichheym (s. d.)

*8 Einem 's Hölzel werfen. (Oberösterreich.)

D. h. ihm willkommenen Anlass geben, zu reden oder etwas zu thun.

*9 Einen auffs höltzlein bringen. - Mathesius, Historia Jesu, LXXXVa.

"Ach Gott, was fallen grosser leute halss vnnd bein entzwey, wenn sie der Teuffel auff die Zinnen oder auffs Höltzlein bringet, vnd das sie fülen, das sie Pfawenspiegel haben."

[Spaltenumbruch]
Holzbirne.

*1 An einer hänfenen Holzbirne erworgen.

*2 Einen mit Holzbirnen tractiren.Parömiakon, 270.

Mit Prügeln.

*3 Er ist von Holzbirnen Art.Megerle; Eiselein, 320.

Die lange liegen müssen, ehe sie geniessbar werden.


Holzblock.

* Das ist ein rechter Holzblock. (Rottenburg.)

Ein unempfindlicher Mensch.


Holzbock.

1 Holtzböcke vnd sawertöpffe vnd was stets das kühlmaul anhengt, gehört in wilde Klausen, nicht in ehestand.Henisch, 800, 48; Petri, II, 384.

*2 Dem rindert1 der Holzbock auf der Bühne. (Rottenburg.)

1) In Nürtingen: kälbert. – Von dem, der ausserordentliches Glück hat, dem selbst der Holzbock Junge bringt.

*3 Es ist ein wahrer Holzbock.

Zur Bezeichnung eines Menschen, den man nicht von der Stelle, nicht zum Reden bringen kann. Luther gebraucht das Wort aber auch, um unwissende, ungeschickte, unbrauchbare u. dgl. Leute zu bezeichnen. So sagt er: „Kinder, die nicht in die Schule geschickt werden, bleiben eitel Holzböcke, die weder hiervon noch davon wissen zu sagen, niemand weder rathen noch helffen können“. (Luther's Werke, II, 466.) Und: „Da werden gar ungeniesige Menschen und Holtzböcke draus, wenn man die Hand zurückzeugt und dem Nechsten nichts geben will.“ (Luther's Kirchenpostille, 246d.)

*4 Sie ist ein Holzbock vnd wilder Reuschel.Mathesy, 28a.

Zur Bezeichnung eines sehr lebhaften Mädchens.


Holzbüschel.

Ein Holtzpüschel kan man nicht brechen, aber ein stecken nach dem andern gar leicht.Lehmann, 815, 33.


Hölzchen.

1 Ut en Höltchen werd sin Lewe kein Rejjenettenappel, segt de Garner, (Hildesheim.) – Hoefer, 386.

*2 Einen zum Hölzchen machen.

Zum Spielzeug, zur Zielscheibe des Witzes, ihn zum Narren haben.

*3 Er läuft mit dem Hölzchen. (S. Latte.) – Simrock, 6210.

Im Sauerland: Hei löppet mit en Höltken.

*4 Hä läuf mem Hölzche. (Köln.) – Firmenich, I, 474, 140.

Um zu sagen: Er ist verrückt.

*5 Hei küemt vam Höltken upt Stöcksken. (Büren.)

Von einem aufs andere.

*6 Wat get mich das Hölzche' an.Tendlau, 1040.

Um zu sagen, es kommt bei einer Sache nicht sowol darauf an, welchen Eindruck sie auf andere, sondern darauf, welchen sie auf mich macht. Ein alter Mann in der Krankenanstalt klagte über Kälte. Der Vorsteher ging zum Thermometer und sagte, es seien 16 Grad Wärme, worauf der Kranke obige Antwort gab.


Holzdieb.

1 En Holtdeiw heat Guod leiw, awer in den Hiemel küemt'e nit. (Büren.) – Für die Grafschaft Mark: Woeste, 70, 124.

2 Holtdeif wäd nit hangen. – (Sauerland.)


Hölzel.

1 Hölzel und Pölzel.Frommann, VI, 64.

Kleines Holz und Bolzen. „Als balt gen hof neu mär wirt bracht (darauf wider darfür heftig scheucht, Holzel vnd polzel zu holen weit), so beruft man mich vil armen man.“ (Schade, I, 145, 5.) „ ...Ieder darfür heftig scheucht, Hölzel und Pölzel zu holn weit.“ (Schade, Satiren und Pasquille, Hannover 1856-58, I, 145, 5.) „Sie müst mir von eim hauss zum andern holn neue mär und pölzelein.“ (Hans Sachs, III, 9d.)

*2 Zum Hölzel werden.Anton, 1, 13.

Vor Erstaunen steif werden, sich über die massen wundern.


Holzen.

Wen man einmal holzen lässt, der bringt die Axt nicht weiter von den Bäumen.


Hölzern.

Meinst du, dass ich hölzern sei?


Holzfackel.

Die eigen Holzfackel leuchtet besser als geborgte Kerze.Reinsberg III, 107.


[Spaltenumbruch]
Holzfuchs.

Schau, dass dich der Holzfuchs nicht holt.Baumgarten, 77 u. Progr., 21.

Sagt man im Innviertel zu jemand, der durch einen Wald muss. Auch den Kindern droht man mit dem Holzfuchs, wenn sie in den Wald laufen wollen; er erwische und fresse sie, heisst es.


Holzgang.

* Den holtzgang gehen.Luther's Werke (Jena 1581), VII, 425b.


Holzhacker.

Wer beim Holzhacker steht, hat einen Span im Kopf zum Lohn.

Dän.: Hvo der staaer ved huggeren nær, faaer en spaan i hovedet. (Bohn I, 377).


Holzhauen.

1 Wär Holzhauen ein Orden, man würde wenig Brüder darin finden.Winckler, IV, 17; Körte, 2945.

2 Wer holtzhawen vnd dreschen ein Orden, so weren nicht so vil Münch (oder: so weren weder Münch noch Nonnen) worden.Henisch, 750, 67; Petri, II, 697; Lehmann, II, 832, 96; Eiselein, 470; Sailer, 233; Simrock, 4918; Braun, I, 1459.

Riehl (Deutsche Arbeit, VII, 2) meint: „Dieser Spruch sei den Klöstern verderblicher geworden, als ganze Folianten voll dogmatischer, staats- und kirchenrechtlicher Polemik.“

Holl.: Was hout houwen eene orde, men zou zooveel moniken niet vinden. (Harrebomée, I, 337.)

Lat.: De fera comedisti. (Philippi, I, 113.)

*3 Einem kein Holzhauen auflegen.Luther's Tischreden, 191b.

Ihn nicht mit schweren Arbeiten überbürden.


Holzhauer.

1 Einem faulen Holzhauer rostet das Beil.Reinsberg III, 133.

2 Grobe Holzhawer machen grobe Späne.Petri, II, 357.

3 Holzhauer sind auch Leute.

Holl.: Daar moeten ook waterputters en houthakkers zijn. (Harrebomée, I, 263.)

4 Wenn der Holzhauer stark ins Holz haut, so kann dem Zuschauer leicht ein Splitter in den Kopf kommen.

5 Wer beim Holtzhauer stehet, der hat einen span im Kopff zum Lohn.Lehmann, 861, 31; Simrock, 4910; Sailer, 124.

Dän.: Hvo der staaer vedhuggeren nær, faaer en spaan i hovedet. (Bohn I, 377.)

*6 Ein Holzhauer ohne Beil und Keil.

Die Russen: Ein Holzhauer spricht von der Axt oder denkt an sie. (Altmann VI, 487.)


Holzkäfer.

* Er ist ein Holzkäfer, er nagt im Verborgenen.

Von einem Unaufrichtigen, der unter der Hand Unheil zu stiften sucht.


Hölzlein.

1 Ein Hölzlein erhält das Feuer nicht.

Holl.: Eén houtje aan 't vuur is niet genoeg, het wil gezelschap. (Harrebomée, I, 335.)

2 Es ist schon manch krumm Hölzlein gerade geworden.

3 Es thut dirs wol ein schlechter höltzlin.Franck, II, 89b; Eiselein, 320.

4 Wer kan alle krumme Höltzlein grad machen.Lehmann, 770, 4; Petri, II, 727; Henisch, 784, 18.

*5 Aufs Höltzlein steigen.Mathesy, 304a.

Auf die Kanzel.

*6 Danck dirs ein spitzigs Höltzlein.Moscherosch, 343.

*7 Ein grob höltzlin. (S. Klotz.) – Franck, II, 49a; Mathesy, 138a; Seybold, 55.

Um einen groben Menschen zu bezeichnen, wofür Franck unter Cescon habitas noch die verwandten Redensarten aufführt: Ein grober alb bawer. Du bist auss dem Schlauraffenland. Es were gut sewtrög auss jhm zu hawen. Du bist von Düttichheym (s. d.)

*8 Einem 's Hölzel werfen. (Oberösterreich.)

D. h. ihm willkommenen Anlass geben, zu reden oder etwas zu thun.

*9 Einen auffs höltzlein bringen.Mathesius, Historia Jesu, LXXXVa.

„Ach Gott, was fallen grosser leute halss vnnd bein entzwey, wenn sie der Teuffel auff die Zinnen oder auffs Höltzlein bringet, vnd das sie fülen, das sie Pfawenspiegel haben.“

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0388" n="[382]"/>
        <cb n="763"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Holzbirne.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1 An einer hänfenen Holzbirne erworgen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Einen mit Holzbirnen tractiren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 270.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit Prügeln.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Er ist von Holzbirnen Art.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Megerle; Eiselein, 320.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die lange liegen müssen, ehe sie geniessbar werden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Holzblock.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Das ist ein rechter Holzblock.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein unempfindlicher Mensch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Holzbock.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Holtzböcke vnd sawertöpffe vnd was stets das kühlmaul anhengt, gehört in wilde Klausen, nicht in ehestand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 800, 48; Petri, II, 384.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Dem rindert<hi rendition="#sup">1</hi> der Holzbock auf der Bühne.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) In Nürtingen: kälbert. &#x2013; Von dem, der ausserordentliches Glück hat, dem selbst der Holzbock Junge bringt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Es ist ein wahrer Holzbock.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Zur Bezeichnung eines Menschen, den man nicht von der Stelle, nicht zum Reden bringen kann. <hi rendition="#i">Luther</hi> gebraucht das Wort aber auch, um unwissende, ungeschickte, unbrauchbare u. dgl. Leute zu bezeichnen. So sagt er: &#x201E;Kinder, die nicht in die Schule geschickt werden, bleiben eitel Holzböcke, die weder hiervon noch davon wissen zu sagen, niemand weder rathen noch helffen können&#x201C;. (<hi rendition="#i">Luther's Werke, II, 466.</hi>) Und: &#x201E;Da werden gar ungeniesige Menschen und Holtzböcke draus, wenn man die Hand zurückzeugt und dem Nechsten nichts geben will.&#x201C; (<hi rendition="#i">Luther's Kirchenpostille, 246<hi rendition="#sup">d</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Sie ist ein Holzbock vnd wilder Reuschel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 28<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Zur Bezeichnung eines sehr lebhaften Mädchens.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Holzbüschel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ein Holtzpüschel kan man nicht brechen, aber ein stecken nach dem andern gar leicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 815, 33.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hölzchen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Ut en Höltchen werd sin Lewe kein Rejjenettenappel, segt de Garner,</hi> (<hi rendition="#i">Hildesheim.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 386.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Einen zum Hölzchen machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Zum Spielzeug, zur Zielscheibe des Witzes, ihn zum Narren haben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Er läuft mit dem Hölzchen.</hi> (S.  Latte.) &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 6210.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Im Sauerland: Hei löppet mit en Höltken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Hä läuf mem Hölzche.</hi> (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 474, 140.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen: Er ist verrückt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Hei küemt vam Höltken upt Stöcksken.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem aufs andere.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Wat get mich das Hölzche' an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 1040.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen, es kommt bei einer Sache nicht sowol darauf an, welchen Eindruck sie auf andere, sondern darauf, welchen sie auf mich macht. Ein alter Mann in der Krankenanstalt klagte über Kälte. Der Vorsteher ging zum Thermometer und sagte, es seien 16 Grad Wärme, worauf der Kranke obige Antwort gab.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Holzdieb.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 En Holtdeiw heat Guod leiw, awer in den Hiemel küemt'e nit.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>) &#x2013; Für die Grafschaft Mark: <hi rendition="#i">Woeste, 70, 124.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Holtdeif wäd nit hangen.</hi> &#x2013; (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hölzel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Hölzel und Pölzel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VI, 64.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Kleines Holz und Bolzen. &#x201E;Als balt gen hof neu mär wirt bracht (darauf wider darfür heftig scheucht, Holzel vnd polzel zu holen weit), so beruft man mich vil armen man.&#x201C; (<hi rendition="#i">Schade, I, 145, 5.</hi>) &#x201E; ...Ieder darfür heftig scheucht, Hölzel und Pölzel zu holn weit.&#x201C; (<hi rendition="#i">Schade, Satiren und Pasquille, Hannover 1856-58, I, 145, 5.</hi>) &#x201E;Sie müst mir von eim hauss zum andern holn neue mär und pölzelein.&#x201C; (<hi rendition="#i">Hans Sachs, III, 9<hi rendition="#sup">d</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Zum Hölzel werden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Anton, 1, 13.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Vor Erstaunen steif werden, sich über die massen wundern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Holzen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Wen man einmal holzen lässt, der bringt die Axt nicht weiter von den Bäumen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hölzern.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Meinst du, dass ich hölzern sei?</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Holzfackel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Die eigen Holzfackel leuchtet besser als geborgte Kerze.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Reinsberg III, 107.</hi></p><lb/>
        </div>
        <cb n="764"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Holzfuchs.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Schau, dass dich der Holzfuchs nicht holt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Baumgarten, 77 u. Progr., 21.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sagt man im Innviertel zu jemand, der durch einen Wald muss. Auch den Kindern droht man mit dem Holzfuchs, wenn sie in den Wald laufen wollen; er erwische und fresse sie, heisst es.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Holzgang.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Den holtzgang gehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Werke (Jena 1581), VII, 425<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Holzhacker.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Wer beim Holzhacker steht, hat einen Span im Kopf zum Lohn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvo der staaer ved huggeren nær, faaer en spaan i hovedet. (<hi rendition="#i">Bohn I, 377</hi>).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Holzhauen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Wär Holzhauen ein Orden, man würde wenig Brüder darin finden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, IV, 17; Körte, 2945.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wer holtzhawen vnd dreschen ein Orden, so weren nicht so vil Münch (oder: so weren weder Münch noch Nonnen) worden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 750, 67; Petri, II, 697; Lehmann, II, 832, 96; Eiselein, 470; Sailer, 233; Simrock, 4918; Braun, I, 1459.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Riehl (<hi rendition="#i">Deutsche Arbeit, VII,</hi> 2) meint: &#x201E;Dieser Spruch sei den Klöstern verderblicher geworden, als ganze Folianten voll dogmatischer, staats- und kirchenrechtlicher Polemik.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Was hout houwen eene orde, men zou zooveel moniken niet vinden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 337.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: De fera comedisti. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 113.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Einem kein Holzhauen auflegen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Tischreden, 191<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn nicht mit schweren Arbeiten überbürden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Holzhauer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Einem faulen Holzhauer rostet das Beil.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Reinsberg III, 133.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Grobe Holzhawer machen grobe Späne.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 357.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Holzhauer sind auch Leute.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daar moeten ook waterputters en houthakkers zijn. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 263.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Wenn der Holzhauer stark ins Holz haut, so kann dem Zuschauer leicht ein Splitter in den Kopf kommen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Wer beim Holtzhauer stehet, der hat einen span im Kopff zum Lohn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 861, 31; Simrock, 4910; Sailer, 124.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvo der staaer vedhuggeren nær, faaer en spaan i hovedet. (<hi rendition="#i">Bohn I, 377.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Ein Holzhauer ohne Beil und Keil.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Ein Holzhauer spricht von der Axt oder denkt an sie. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 487.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Holzkäfer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er ist ein Holzkäfer, er nagt im Verborgenen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem Unaufrichtigen, der unter der Hand Unheil zu stiften sucht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hölzlein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Ein Hölzlein erhält das Feuer nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Eén houtje aan 't vuur is niet genoeg, het wil gezelschap. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 335.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Es ist schon manch krumm Hölzlein gerade geworden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Es thut dirs wol ein schlechter höltzlin.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 89<hi rendition="#sup">b</hi>; Eiselein, 320.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Wer kan alle krumme Höltzlein grad machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 770, 4; Petri, II, 727; Henisch, 784, 18.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Aufs Höltzlein steigen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 304<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Auf die Kanzel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Danck dirs ein spitzigs Höltzlein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Moscherosch, 343.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Ein grob höltzlin.</hi> (S.  Klotz.) &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 49<hi rendition="#sup">a</hi>; Mathesy, 138<hi rendition="#sup">a</hi>; Seybold, 55.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um einen groben Menschen zu bezeichnen, wofür <hi rendition="#i">Franck</hi> unter Cescon habitas noch die verwandten Redensarten aufführt: Ein grober alb bawer. Du bist auss dem Schlauraffenland. Es were gut sewtrög auss jhm zu hawen. Du bist von  Düttichheym (s. d.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 Einem 's Hölzel werfen.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. ihm willkommenen Anlass geben, zu reden oder etwas zu thun.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Einen auffs höltzlein bringen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Historia Jesu, LXXXV<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ach Gott, was fallen grosser leute halss vnnd bein entzwey, wenn sie der Teuffel auff die Zinnen oder auffs Höltzlein bringet, vnd das sie fülen, das sie Pfawenspiegel haben.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[382]/0388] Holzbirne. *1 An einer hänfenen Holzbirne erworgen. *2 Einen mit Holzbirnen tractiren. – Parömiakon, 270. Mit Prügeln. *3 Er ist von Holzbirnen Art. – Megerle; Eiselein, 320. Die lange liegen müssen, ehe sie geniessbar werden. Holzblock. * Das ist ein rechter Holzblock. (Rottenburg.) Ein unempfindlicher Mensch. Holzbock. 1 Holtzböcke vnd sawertöpffe vnd was stets das kühlmaul anhengt, gehört in wilde Klausen, nicht in ehestand. – Henisch, 800, 48; Petri, II, 384. *2 Dem rindert1 der Holzbock auf der Bühne. (Rottenburg.) 1) In Nürtingen: kälbert. – Von dem, der ausserordentliches Glück hat, dem selbst der Holzbock Junge bringt. *3 Es ist ein wahrer Holzbock. Zur Bezeichnung eines Menschen, den man nicht von der Stelle, nicht zum Reden bringen kann. Luther gebraucht das Wort aber auch, um unwissende, ungeschickte, unbrauchbare u. dgl. Leute zu bezeichnen. So sagt er: „Kinder, die nicht in die Schule geschickt werden, bleiben eitel Holzböcke, die weder hiervon noch davon wissen zu sagen, niemand weder rathen noch helffen können“. (Luther's Werke, II, 466.) Und: „Da werden gar ungeniesige Menschen und Holtzböcke draus, wenn man die Hand zurückzeugt und dem Nechsten nichts geben will.“ (Luther's Kirchenpostille, 246d.) *4 Sie ist ein Holzbock vnd wilder Reuschel. – Mathesy, 28a. Zur Bezeichnung eines sehr lebhaften Mädchens. Holzbüschel. Ein Holtzpüschel kan man nicht brechen, aber ein stecken nach dem andern gar leicht. – Lehmann, 815, 33. Hölzchen. 1 Ut en Höltchen werd sin Lewe kein Rejjenettenappel, segt de Garner, (Hildesheim.) – Hoefer, 386. *2 Einen zum Hölzchen machen. Zum Spielzeug, zur Zielscheibe des Witzes, ihn zum Narren haben. *3 Er läuft mit dem Hölzchen. (S. Latte.) – Simrock, 6210. Im Sauerland: Hei löppet mit en Höltken. *4 Hä läuf mem Hölzche. (Köln.) – Firmenich, I, 474, 140. Um zu sagen: Er ist verrückt. *5 Hei küemt vam Höltken upt Stöcksken. (Büren.) Von einem aufs andere. *6 Wat get mich das Hölzche' an. – Tendlau, 1040. Um zu sagen, es kommt bei einer Sache nicht sowol darauf an, welchen Eindruck sie auf andere, sondern darauf, welchen sie auf mich macht. Ein alter Mann in der Krankenanstalt klagte über Kälte. Der Vorsteher ging zum Thermometer und sagte, es seien 16 Grad Wärme, worauf der Kranke obige Antwort gab. Holzdieb. 1 En Holtdeiw heat Guod leiw, awer in den Hiemel küemt'e nit. (Büren.) – Für die Grafschaft Mark: Woeste, 70, 124. 2 Holtdeif wäd nit hangen. – (Sauerland.) Hölzel. 1 Hölzel und Pölzel. – Frommann, VI, 64. Kleines Holz und Bolzen. „Als balt gen hof neu mär wirt bracht (darauf wider darfür heftig scheucht, Holzel vnd polzel zu holen weit), so beruft man mich vil armen man.“ (Schade, I, 145, 5.) „ ...Ieder darfür heftig scheucht, Hölzel und Pölzel zu holn weit.“ (Schade, Satiren und Pasquille, Hannover 1856-58, I, 145, 5.) „Sie müst mir von eim hauss zum andern holn neue mär und pölzelein.“ (Hans Sachs, III, 9d.) *2 Zum Hölzel werden. – Anton, 1, 13. Vor Erstaunen steif werden, sich über die massen wundern. Holzen. Wen man einmal holzen lässt, der bringt die Axt nicht weiter von den Bäumen. Hölzern. Meinst du, dass ich hölzern sei? Holzfackel. Die eigen Holzfackel leuchtet besser als geborgte Kerze. – Reinsberg III, 107. Holzfuchs. Schau, dass dich der Holzfuchs nicht holt. – Baumgarten, 77 u. Progr., 21. Sagt man im Innviertel zu jemand, der durch einen Wald muss. Auch den Kindern droht man mit dem Holzfuchs, wenn sie in den Wald laufen wollen; er erwische und fresse sie, heisst es. Holzgang. * Den holtzgang gehen. – Luther's Werke (Jena 1581), VII, 425b. Holzhacker. Wer beim Holzhacker steht, hat einen Span im Kopf zum Lohn. Dän.: Hvo der staaer ved huggeren nær, faaer en spaan i hovedet. (Bohn I, 377). Holzhauen. 1 Wär Holzhauen ein Orden, man würde wenig Brüder darin finden. – Winckler, IV, 17; Körte, 2945. 2 Wer holtzhawen vnd dreschen ein Orden, so weren nicht so vil Münch (oder: so weren weder Münch noch Nonnen) worden. – Henisch, 750, 67; Petri, II, 697; Lehmann, II, 832, 96; Eiselein, 470; Sailer, 233; Simrock, 4918; Braun, I, 1459. Riehl (Deutsche Arbeit, VII, 2) meint: „Dieser Spruch sei den Klöstern verderblicher geworden, als ganze Folianten voll dogmatischer, staats- und kirchenrechtlicher Polemik.“ Holl.: Was hout houwen eene orde, men zou zooveel moniken niet vinden. (Harrebomée, I, 337.) Lat.: De fera comedisti. (Philippi, I, 113.) *3 Einem kein Holzhauen auflegen. – Luther's Tischreden, 191b. Ihn nicht mit schweren Arbeiten überbürden. Holzhauer. 1 Einem faulen Holzhauer rostet das Beil. – Reinsberg III, 133. 2 Grobe Holzhawer machen grobe Späne. – Petri, II, 357. 3 Holzhauer sind auch Leute. Holl.: Daar moeten ook waterputters en houthakkers zijn. (Harrebomée, I, 263.) 4 Wenn der Holzhauer stark ins Holz haut, so kann dem Zuschauer leicht ein Splitter in den Kopf kommen. 5 Wer beim Holtzhauer stehet, der hat einen span im Kopff zum Lohn. – Lehmann, 861, 31; Simrock, 4910; Sailer, 124. Dän.: Hvo der staaer vedhuggeren nær, faaer en spaan i hovedet. (Bohn I, 377.) *6 Ein Holzhauer ohne Beil und Keil. Die Russen: Ein Holzhauer spricht von der Axt oder denkt an sie. (Altmann VI, 487.) Holzkäfer. * Er ist ein Holzkäfer, er nagt im Verborgenen. Von einem Unaufrichtigen, der unter der Hand Unheil zu stiften sucht. Hölzlein. 1 Ein Hölzlein erhält das Feuer nicht. Holl.: Eén houtje aan 't vuur is niet genoeg, het wil gezelschap. (Harrebomée, I, 335.) 2 Es ist schon manch krumm Hölzlein gerade geworden. 3 Es thut dirs wol ein schlechter höltzlin. – Franck, II, 89b; Eiselein, 320. 4 Wer kan alle krumme Höltzlein grad machen. – Lehmann, 770, 4; Petri, II, 727; Henisch, 784, 18. *5 Aufs Höltzlein steigen. – Mathesy, 304a. Auf die Kanzel. *6 Danck dirs ein spitzigs Höltzlein. – Moscherosch, 343. *7 Ein grob höltzlin. (S. Klotz.) – Franck, II, 49a; Mathesy, 138a; Seybold, 55. Um einen groben Menschen zu bezeichnen, wofür Franck unter Cescon habitas noch die verwandten Redensarten aufführt: Ein grober alb bawer. Du bist auss dem Schlauraffenland. Es were gut sewtrög auss jhm zu hawen. Du bist von Düttichheym (s. d.) *8 Einem 's Hölzel werfen. (Oberösterreich.) D. h. ihm willkommenen Anlass geben, zu reden oder etwas zu thun. *9 Einen auffs höltzlein bringen. – Mathesius, Historia Jesu, LXXXVa. „Ach Gott, was fallen grosser leute halss vnnd bein entzwey, wenn sie der Teuffel auff die Zinnen oder auffs Höltzlein bringet, vnd das sie fülen, das sie Pfawenspiegel haben.“

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/388
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [382]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/388>, abgerufen am 29.03.2024.