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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] durchmarschirenden Oesterreichern mitgeführte ungarische Schlachtvieh e ingeschleppt worden war, am wirksamsten eine Grenze setzen könne, worauf der Schalk ihnen den Rath gab, den einzigen am Orte befindlichen Zuchtfarren zu begraben. Das arme Thier wurde wirklich und zwar lebendig unter die Erde gebracht.

Lat.: Cessante causa, cessat effectus. (Binder II, 482.)


Hummel (die).

1 Die Hummel fängt sich nicht im Netz der Spinne.

Aehnlich russisch Altmann VI, 459.

2 Die Hummeln fliegen durch die Spinnweben hindurch, aber die Fliegen werden gefangen.

"Drumb sein die Politisch Gesetz ein Spinnweb vnd ein Fliegennetz, welches die Vögel freflich auffheben; die Fliegen bleiben drinn bekleben." (Waldis, IV, 44.) Aus dem Jahre 1587: "Ich gleich das weltliche recht einer webe der spin: grosse Jumeln reissen durch, mucken bleiben drinn." (Schade, I, 161, 254.)

3 Die Hummeln sammeln den Honig nur für sich.

Die Russen: Wenn du die Hummeln auch im besten Baumstamme sammelst, sie werden doch keinen Honig bereiten. (Altmann V, 111.)

4 Grosse Hummeln machen ein Loch durch das Recht, die kleinen Hummeln behangen darin. - Fischer, Psalter, 64, 3.

5 Hummeln vnd Wispen werden geehrt, die guten armen Bienlein sind in höchster Verachtung. - Petri, II, 385.

6 Ich brauche keine Hummeln (Drohnen) in meinem Bienenkorbe, sagte der Jesuit zum Kapuziner. - Klosterspiegel, 23, 7; Eiselein, 325; Simrock, 4979.

7 Wenn die Hummel auch am Jasmin saugt, sie bereitet doch keinen Honig. - Altmann III.

8 Wenn die Hummeln schwärmen, da geht's nicht ohne Lärmen. (Oberfranken.)

Bezieht sich auf die Familienfeste oder Wirthshauszusammenkünfte der Landleute im Mistelgau (s. d.), welche gewöhnlich Hummeln genannt werden.

*9 Dat öss (wär) man Hummel ön e Haar. - Frischbier2, 1707.

*10 Die Hummeln necken (reizen).

*11 Er hat hummeln hinder ohren. - Mathesius, Sarepta, CCXXIIIIb.

*12 Es ist eine wilde Hummel.

Von einem sehr lebhaften Mädchen.

Frz.: C'est une chevre echappee. (Kritzinger, 134b.)

*13 He hefft vyle hummelen (Grillen, Meussnester, Mucken, Tauber) im koppe. - Tappius, 163a; Luther's Ms., 9; Eyering, III, 60; Henisch, 1744, 6; Herberger, I, 2, 385; Körte, 2989f.

Mancherlei besorgnisserregende, verdriessliche Gedanken. - "Denn es um J. F. G. nicht gut sein war, wenn J. F. G. Hummeln hatten." (H. von Schweinichen, I, 114.)

Holl.: Hij heeft den hommel in het hoefd. (Harrebomee, I, 315.)

Lat.: Oestro percitus. (Tappius, 163a; Philippi, II, 61; Erasm., 548.)

*14 Sie hat Hummeln im Gesäss.

Ist unruhig, hat kein Sitzefleisch.

Frz.: Avoir le cau chaud. (Kritzinger, 195a.)


Hummeler.

* Ich hab' einen Hummeler an einem Faden. (Nürtingen.)

Antwort auf die lästige Frage: was hast du?


Humor.

1 Humores peccantes muss man mit purgiren oder Aderlass evacuiren. - Lehmann, 19, 19.

2 Wer den Humor eines Burschen im Gebirge hat, wird auch bei kleinen Bissen satt. (Kreis Nimptsch in Schlesien.)

*3 Der hat einen Humor wie ein alter Kater. (Salzburg.)


Humpelmann.

* Er ist ein Humpelmann. (S.Hümpler 5.) - Agricola I, 386; Schottel, 1136a.


Humpeln.

Humple nicht, ehe du lahm bist! - Lohrengel, I, 378.


Humpler.

1 Die grössten Hümpeler machen die meisten Späne. - Spr. Sal. 26, 10; Pistor., I, 48.

[Spaltenumbruch] 2 Hämpler, Störer, Sudler vnd faule kommen auff kein grünen Zweig. - Henisch, 1022, 23; Petri, II, 385.

3 Mit Humplern1 ist nichts ausszurichten. - Petri, II, 477.

1) Humpler oder Hümpler, eine Person, welche humpelt, d. i. eigentlich hinkt, gebrechlich von einer Seite zur andern wankt; uneigentlich von jemand, der eine Arbeit aus Unwissenheit und Ungeschicklichkeit verderbt oder verhümpelt. Bei Handwerkern besonders eine Person, welche ihr Handwerk nicht gehörig gelernt hat, ein Pfuscher, Stümper. "Wir sind Narren und elende Hümpler mit unserm Thun." (Luther.) "Wer einen Humpler dinget, dem wird's verderbet." (Spr. Sal. 26, 10.) (Vgl. Campe, Wb., II, 800b fg.)

4 Wer einen Hümpler dinget, dem wirds verderbt. - Henisch, 710, 47.

*5 Er ist ein humpeler. - Agricola I, 386; Luther's Ms., 6.

Von allen Pfuschern.

*6 Es sind Hümpler und Stümpler.

"Es werden aber die Leistungen solcher Hümpler und Stümpler nicht leicht befriedigen." (Lion, Ueber Büchercorrectur, Göttingen 1852, S. 5.) Verwandt damit die plattdeutsche Redensart: He geit ok all (schon) so stümplich un kümmerlich. (Frommann, II, 229.)


Humstock.

Humstock un Pumstock. - Schütze, III, 243.

In Kolmar für: allerlei böses Volk, Krethi und Plethi.


Hund.

1 A guate Hund ve'laft se' nit1 u2 an schlecht'n is kua Schad. (Unterinnthal.) - Frommann, VI, 36, 63.

1) Verläuft sich nicht.

2) Und.

2 A klenst'n Hund'na hengt mer di grössten Prügel ou (an). (Franken.) - Frommann, VI, 317.

3 A muar Hüünjen a thanner Slab. (Amrum.) - Haupt, VIII, 354, 52.

Je mehr Hunde, desto dünneres Gesöff.

4 Ach der godste Honk ka mer hetze bes hä kott wied. (Bedburg.)

5 Alle Hunde bellen: ams amma, amma! (Lit.)

6 Als man den Hund henken will, hat er Leder geäss.

"Man muss etwas erdenken, so man den Hund will hencken; man spricht, er sei ein Lederfress, der doch nie keines geäss." (Liedersaal.)

Engl.: 'Tis an easy matter to find a stick, to beat a dog. (Gaal, 917.)

Lat.: Dum canem caedimus corrosisse dicitur corium. (Eiselein, 330.)

7 Alt hund reiten auff dem ars. - Franck, II, 164a; Lehmann, II, 27, 30; Simrock, 4993.

8 Alt hund sind bös zu bannen. - Franck, I, 81b; II, 36b; Gruter, I, 4.

Mhd.: Swer altem hunt ein baut an leit, der verliust sein arebeit. (Freidank.) (Zingerle, 73.)

Lat.: Canes vetulos loro non assuefacies. - Canis antiquus catenae assuefieri non potest. (Froberg, 69; Philippi I, 71; Seybold, 65.) - Ire catenatus nescit canis inveteratus. (Sutor, 548; Loci comm., 181.)

9 Alt hund sind böss zu bendigen. - Franck, I, 87a; Eyering, I, 34 u. 48; Sailer, 193; Körte, 3024; Simrock, 5089.

Holl.: Het is kwaad oude honden aan banden te leggen. (Harrebomee, I, 318.)

10 Alt hundt lassen sich nit penttigen. - Hauer, L.

"Dasz böss bendig zu machen sey ein alter hund, ist ein alt gschrey." (Loci comm., 181.)

11 Alte hund sind nit gut bendig zu machen. - Tappius, 8a; Henisch, 277, 60; Lehmann, II, 27, 29; Ayrer, IV, 2631, 23; Coler, 470b; Schottel, 1113b; Mathesy, 40a; für Köln: Firmenich, I, 319, 73.

" ...Bestättige mit meinem Exempel, dass alte Hund schwerlich bändig zu machen." (Grimmelshausen, Courage.)

Böhm.: Stareho psa neuc v povod. - Stary pes k retezu nepujde (neprivykne). - Tezko stareho psa uciti. (Celakovsky, 407.)

Holl.: Olde hont sijn quaet bandlich te maken. (Tunn., 20, 22.)

Lat.: Annosa vulpes haud capitur laqueo. (Seybold, 28.) - Colla canum veterum durum est adsuescere loris. (Binder II, 525; Schamelius, V, 190.) - Est annosa canis vix assuefacta catenis. (Zingerle, 73.) - Non vult annosus canis in reste molossus. - Non vult annosus fore tentus reste molossus. (Fallersleben, 576.) - Psittacus senex ferulam negligit. - Senex psittacus negligit ferulam. - (Henisch, 277, 61; Seybold, 551.) - Senis mutare linguam. (Tappius, 8a.) - Serum est canes vetulos adsue facere loris. (Seybold, 554.) - Tardum est annosos discere vincla canes. (Zingerle, 197.)

[Spaltenumbruch] durchmarschirenden Oesterreichern mitgeführte ungarische Schlachtvieh e ingeschleppt worden war, am wirksamsten eine Grenze setzen könne, worauf der Schalk ihnen den Rath gab, den einzigen am Orte befindlichen Zuchtfarren zu begraben. Das arme Thier wurde wirklich und zwar lebendig unter die Erde gebracht.

Lat.: Cessante causa, cessat effectus. (Binder II, 482.)


Hummel (die).

1 Die Hummel fängt sich nicht im Netz der Spinne.

Aehnlich russisch Altmann VI, 459.

2 Die Hummeln fliegen durch die Spinnweben hindurch, aber die Fliegen werden gefangen.

„Drumb sein die Politisch Gesetz ein Spinnweb vnd ein Fliegennetz, welches die Vögel freflich auffheben; die Fliegen bleiben drinn bekleben.“ (Waldis, IV, 44.) Aus dem Jahre 1587: „Ich gleich das weltliche recht einer webe der spin: grosse Jumeln reissen durch, mucken bleiben drinn.“ (Schade, I, 161, 254.)

3 Die Hummeln sammeln den Honig nur für sich.

Die Russen: Wenn du die Hummeln auch im besten Baumstamme sammelst, sie werden doch keinen Honig bereiten. (Altmann V, 111.)

4 Grosse Hummeln machen ein Loch durch das Recht, die kleinen Hummeln behangen darin.Fischer, Psalter, 64, 3.

5 Hummeln vnd Wispen werden geehrt, die guten armen Bienlein sind in höchster Verachtung.Petri, II, 385.

6 Ich brauche keine Hummeln (Drohnen) in meinem Bienenkorbe, sagte der Jesuit zum Kapuziner.Klosterspiegel, 23, 7; Eiselein, 325; Simrock, 4979.

7 Wenn die Hummel auch am Jasmin saugt, sie bereitet doch keinen Honig.Altmann III.

8 Wenn die Hummeln schwärmen, da geht's nicht ohne Lärmen. (Oberfranken.)

Bezieht sich auf die Familienfeste oder Wirthshauszusammenkünfte der Landleute im Mistelgau (s. d.), welche gewöhnlich Hummeln genannt werden.

*9 Dat öss (wär) man Hummel ön e Haar.Frischbier2, 1707.

*10 Die Hummeln necken (reizen).

*11 Er hat hummeln hinder ohren.Mathesius, Sarepta, CCXXIIIIb.

*12 Es ist eine wilde Hummel.

Von einem sehr lebhaften Mädchen.

Frz.: C'est une chévre échappée. (Kritzinger, 134b.)

*13 He hefft vyle hummelen (Grillen, Meussnester, Mucken, Tauber) im koppe.Tappius, 163a; Luther's Ms., 9; Eyering, III, 60; Henisch, 1744, 6; Herberger, I, 2, 385; Körte, 2989f.

Mancherlei besorgnisserregende, verdriessliche Gedanken. – „Denn es um J. F. G. nicht gut sein war, wenn J. F. G. Hummeln hatten.“ (H. von Schweinichen, I, 114.)

Holl.: Hij heeft den hommel in het hoefd. (Harrebomée, I, 315.)

Lat.: Oestro percitus. (Tappius, 163a; Philippi, II, 61; Erasm., 548.)

*14 Sie hat Hummeln im Gesäss.

Ist unruhig, hat kein Sitzefleisch.

Frz.: Avoir le cû chaud. (Kritzinger, 195a.)


Hummeler.

* Ich hab' einen Hummeler an einem Faden. (Nürtingen.)

Antwort auf die lästige Frage: was hast du?


Humor.

1 Humores peccantes muss man mit purgiren oder Aderlass evacuiren.Lehmann, 19, 19.

2 Wer den Humor eines Burschen im Gebirge hat, wird auch bei kleinen Bissen satt. (Kreis Nimptsch in Schlesien.)

*3 Der hat einen Humor wie ein alter Kater. (Salzburg.)


Humpelmann.

* Er ist ein Humpelmann. (S.Hümpler 5.)Agricola I, 386; Schottel, 1136a.


Humpeln.

Humple nicht, ehe du lahm bist!Lohrengel, I, 378.


Humpler.

1 Die grössten Hümpeler machen die meisten Späne.Spr. Sal. 26, 10; Pistor., I, 48.

[Spaltenumbruch] 2 Hämpler, Störer, Sudler vnd faule kommen auff kein grünen Zweig.Henisch, 1022, 23; Petri, II, 385.

3 Mit Humplern1 ist nichts ausszurichten.Petri, II, 477.

1) Humpler oder Hümpler, eine Person, welche humpelt, d. i. eigentlich hinkt, gebrechlich von einer Seite zur andern wankt; uneigentlich von jemand, der eine Arbeit aus Unwissenheit und Ungeschicklichkeit verderbt oder verhümpelt. Bei Handwerkern besonders eine Person, welche ihr Handwerk nicht gehörig gelernt hat, ein Pfuscher, Stümper. „Wir sind Narren und elende Hümpler mit unserm Thun.“ (Luther.) „Wer einen Humpler dinget, dem wird's verderbet.“ (Spr. Sal. 26, 10.) (Vgl. Campe, Wb., II, 800b fg.)

4 Wer einen Hümpler dinget, dem wirds verderbt.Henisch, 710, 47.

*5 Er ist ein humpeler.Agricola I, 386; Luther's Ms., 6.

Von allen Pfuschern.

*6 Es sind Hümpler und Stümpler.

„Es werden aber die Leistungen solcher Hümpler und Stümpler nicht leicht befriedigen.“ (Lion, Ueber Büchercorrectur, Göttingen 1852, S. 5.) Verwandt damit die plattdeutsche Redensart: He geit ok all (schon) so stümplich un kümmerlich. (Frommann, II, 229.)


Humstock.

Humstock un Pumstock.Schütze, III, 243.

In Kolmar für: allerlei böses Volk, Krethi und Plethi.


Hund.

1 A guate Hund ve'laft se' nit1 u2 an schlecht'n is kua Schad. (Unterinnthal.) – Frommann, VI, 36, 63.

1) Verläuft sich nicht.

2) Und.

2 A klenst'n Hund'na hengt mer di grössten Prügel ou (an). (Franken.) – Frommann, VI, 317.

3 A muar Hüünjen a thanner Slâb. (Amrum.) – Haupt, VIII, 354, 52.

Je mehr Hunde, desto dünneres Gesöff.

4 Ach der godste Honk ka mer hetze bes hä kott wied. (Bedburg.)

5 Alle Hunde bellen: ams amma, amma! (Lit.)

6 Als man den Hund henken will, hat er Leder geäss.

„Man muss etwas erdenken, so man den Hund will hencken; man spricht, er sei ein Lederfress, der doch nie keines geäss.“ (Liedersaal.)

Engl.: 'Tis an easy matter to find a stick, to beat a dog. (Gaal, 917.)

Lat.: Dum canem caedimus corrosisse dicitur corium. (Eiselein, 330.)

7 Alt hund reiten auff dem ars.Franck, II, 164a; Lehmann, II, 27, 30; Simrock, 4993.

8 Alt hund sind bös zu bannen.Franck, I, 81b; II, 36b; Gruter, I, 4.

Mhd.: Swer altem hunt ein baut an leit, der verliust sîn arebeit. (Freidank.) (Zingerle, 73.)

Lat.: Canes vetulos loro non assuefacies. – Canis antiquus catenae assuefieri non potest. (Froberg, 69; Philippi I, 71; Seybold, 65.) – Ire catenatus nescit canis inveteratus. (Sutor, 548; Loci comm., 181.)

9 Alt hund sind böss zu bendigen.Franck, I, 87a; Eyering, I, 34 u. 48; Sailer, 193; Körte, 3024; Simrock, 5089.

Holl.: Het is kwaad oude honden aan banden te leggen. (Harrebomée, I, 318.)

10 Alt hundt lassen sich nit penttigen.Hauer, L.

„Dasz böss bendig zu machen sey ein alter hund, ist ein alt gschrey.“ (Loci comm., 181.)

11 Alte hund sind nit gut bendig zu machen.Tappius, 8a; Henisch, 277, 60; Lehmann, II, 27, 29; Ayrer, IV, 2631, 23; Coler, 470b; Schottel, 1113b; Mathesy, 40a; für Köln: Firmenich, I, 319, 73.

„ ...Bestättige mit meinem Exempel, dass alte Hund schwerlich bändig zu machen.“ (Grimmelshausen, Courage.)

Böhm.: Starého psa neuč v povod. – Starý pes k řetĕzu nepůjde (nepřivykne). – Tĕžko starého psa učiti. (Celakovsky, 407.)

Holl.: Olde hont sijn quaet bandlich te maken. (Tunn., 20, 22.)

Lat.: Annosa vulpes haud capitur laqueo. (Seybold, 28.) – Colla canum veterum durum est adsuescere loris. (Binder II, 525; Schamelius, V, 190.) – Est annosa canis vix assuefacta catenis. (Zingerle, 73.) – Non vult annosus canis in reste molossus. – Non vult annosus fore tentus reste molossus. (Fallersleben, 576.) – Psittacus senex ferulam negligit. – Senex psittacus negligit ferulam. – (Henisch, 277, 61; Seybold, 551.) – Senis mutare linguam. (Tappius, 8a.) – Serum est canes vetulos adsue facere loris. (Seybold, 554.) – Tardum est annosos discere vincla canes. (Zingerle, 197.)

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[[409]/0415] durchmarschirenden Oesterreichern mitgeführte ungarische Schlachtvieh e ingeschleppt worden war, am wirksamsten eine Grenze setzen könne, worauf der Schalk ihnen den Rath gab, den einzigen am Orte befindlichen Zuchtfarren zu begraben. Das arme Thier wurde wirklich und zwar lebendig unter die Erde gebracht. Lat.: Cessante causa, cessat effectus. (Binder II, 482.) Hummel (die). 1 Die Hummel fängt sich nicht im Netz der Spinne. Aehnlich russisch Altmann VI, 459. 2 Die Hummeln fliegen durch die Spinnweben hindurch, aber die Fliegen werden gefangen. „Drumb sein die Politisch Gesetz ein Spinnweb vnd ein Fliegennetz, welches die Vögel freflich auffheben; die Fliegen bleiben drinn bekleben.“ (Waldis, IV, 44.) Aus dem Jahre 1587: „Ich gleich das weltliche recht einer webe der spin: grosse Jumeln reissen durch, mucken bleiben drinn.“ (Schade, I, 161, 254.) 3 Die Hummeln sammeln den Honig nur für sich. Die Russen: Wenn du die Hummeln auch im besten Baumstamme sammelst, sie werden doch keinen Honig bereiten. (Altmann V, 111.) 4 Grosse Hummeln machen ein Loch durch das Recht, die kleinen Hummeln behangen darin. – Fischer, Psalter, 64, 3. 5 Hummeln vnd Wispen werden geehrt, die guten armen Bienlein sind in höchster Verachtung. – Petri, II, 385. 6 Ich brauche keine Hummeln (Drohnen) in meinem Bienenkorbe, sagte der Jesuit zum Kapuziner. – Klosterspiegel, 23, 7; Eiselein, 325; Simrock, 4979. 7 Wenn die Hummel auch am Jasmin saugt, sie bereitet doch keinen Honig. – Altmann III. 8 Wenn die Hummeln schwärmen, da geht's nicht ohne Lärmen. (Oberfranken.) Bezieht sich auf die Familienfeste oder Wirthshauszusammenkünfte der Landleute im Mistelgau (s. d.), welche gewöhnlich Hummeln genannt werden. *9 Dat öss (wär) man Hummel ön e Haar. – Frischbier2, 1707. *10 Die Hummeln necken (reizen). *11 Er hat hummeln hinder ohren. – Mathesius, Sarepta, CCXXIIIIb. *12 Es ist eine wilde Hummel. Von einem sehr lebhaften Mädchen. Frz.: C'est une chévre échappée. (Kritzinger, 134b.) *13 He hefft vyle hummelen (Grillen, Meussnester, Mucken, Tauber) im koppe. – Tappius, 163a; Luther's Ms., 9; Eyering, III, 60; Henisch, 1744, 6; Herberger, I, 2, 385; Körte, 2989f. Mancherlei besorgnisserregende, verdriessliche Gedanken. – „Denn es um J. F. G. nicht gut sein war, wenn J. F. G. Hummeln hatten.“ (H. von Schweinichen, I, 114.) Holl.: Hij heeft den hommel in het hoefd. (Harrebomée, I, 315.) Lat.: Oestro percitus. (Tappius, 163a; Philippi, II, 61; Erasm., 548.) *14 Sie hat Hummeln im Gesäss. Ist unruhig, hat kein Sitzefleisch. Frz.: Avoir le cû chaud. (Kritzinger, 195a.) Hummeler. * Ich hab' einen Hummeler an einem Faden. (Nürtingen.) Antwort auf die lästige Frage: was hast du? Humor. 1 Humores peccantes muss man mit purgiren oder Aderlass evacuiren. – Lehmann, 19, 19. 2 Wer den Humor eines Burschen im Gebirge hat, wird auch bei kleinen Bissen satt. (Kreis Nimptsch in Schlesien.) *3 Der hat einen Humor wie ein alter Kater. (Salzburg.) Humpelmann. * Er ist ein Humpelmann. (S.Hümpler 5.) – Agricola I, 386; Schottel, 1136a. Humpeln. Humple nicht, ehe du lahm bist! – Lohrengel, I, 378. Humpler. 1 Die grössten Hümpeler machen die meisten Späne. – Spr. Sal. 26, 10; Pistor., I, 48. 2 Hämpler, Störer, Sudler vnd faule kommen auff kein grünen Zweig. – Henisch, 1022, 23; Petri, II, 385. 3 Mit Humplern1 ist nichts ausszurichten. – Petri, II, 477. 1) Humpler oder Hümpler, eine Person, welche humpelt, d. i. eigentlich hinkt, gebrechlich von einer Seite zur andern wankt; uneigentlich von jemand, der eine Arbeit aus Unwissenheit und Ungeschicklichkeit verderbt oder verhümpelt. Bei Handwerkern besonders eine Person, welche ihr Handwerk nicht gehörig gelernt hat, ein Pfuscher, Stümper. „Wir sind Narren und elende Hümpler mit unserm Thun.“ (Luther.) „Wer einen Humpler dinget, dem wird's verderbet.“ (Spr. Sal. 26, 10.) (Vgl. Campe, Wb., II, 800b fg.) 4 Wer einen Hümpler dinget, dem wirds verderbt. – Henisch, 710, 47. *5 Er ist ein humpeler. – Agricola I, 386; Luther's Ms., 6. Von allen Pfuschern. *6 Es sind Hümpler und Stümpler. „Es werden aber die Leistungen solcher Hümpler und Stümpler nicht leicht befriedigen.“ (Lion, Ueber Büchercorrectur, Göttingen 1852, S. 5.) Verwandt damit die plattdeutsche Redensart: He geit ok all (schon) so stümplich un kümmerlich. (Frommann, II, 229.) Humstock. Humstock un Pumstock. – Schütze, III, 243. In Kolmar für: allerlei böses Volk, Krethi und Plethi. Hund. 1 A guate Hund ve'laft se' nit1 u2 an schlecht'n is kua Schad. (Unterinnthal.) – Frommann, VI, 36, 63. 1) Verläuft sich nicht. 2) Und. 2 A klenst'n Hund'na hengt mer di grössten Prügel ou (an). (Franken.) – Frommann, VI, 317. 3 A muar Hüünjen a thanner Slâb. (Amrum.) – Haupt, VIII, 354, 52. Je mehr Hunde, desto dünneres Gesöff. 4 Ach der godste Honk ka mer hetze bes hä kott wied. (Bedburg.) 5 Alle Hunde bellen: ams amma, amma! (Lit.) 6 Als man den Hund henken will, hat er Leder geäss. „Man muss etwas erdenken, so man den Hund will hencken; man spricht, er sei ein Lederfress, der doch nie keines geäss.“ (Liedersaal.) Engl.: 'Tis an easy matter to find a stick, to beat a dog. (Gaal, 917.) Lat.: Dum canem caedimus corrosisse dicitur corium. (Eiselein, 330.) 7 Alt hund reiten auff dem ars. – Franck, II, 164a; Lehmann, II, 27, 30; Simrock, 4993. 8 Alt hund sind bös zu bannen. – Franck, I, 81b; II, 36b; Gruter, I, 4. Mhd.: Swer altem hunt ein baut an leit, der verliust sîn arebeit. (Freidank.) (Zingerle, 73.) Lat.: Canes vetulos loro non assuefacies. – Canis antiquus catenae assuefieri non potest. (Froberg, 69; Philippi I, 71; Seybold, 65.) – Ire catenatus nescit canis inveteratus. (Sutor, 548; Loci comm., 181.) 9 Alt hund sind böss zu bendigen. – Franck, I, 87a; Eyering, I, 34 u. 48; Sailer, 193; Körte, 3024; Simrock, 5089. Holl.: Het is kwaad oude honden aan banden te leggen. (Harrebomée, I, 318.) 10 Alt hundt lassen sich nit penttigen. – Hauer, L. „Dasz böss bendig zu machen sey ein alter hund, ist ein alt gschrey.“ (Loci comm., 181.) 11 Alte hund sind nit gut bendig zu machen. – Tappius, 8a; Henisch, 277, 60; Lehmann, II, 27, 29; Ayrer, IV, 2631, 23; Coler, 470b; Schottel, 1113b; Mathesy, 40a; für Köln: Firmenich, I, 319, 73. „ ...Bestättige mit meinem Exempel, dass alte Hund schwerlich bändig zu machen.“ (Grimmelshausen, Courage.) Böhm.: Starého psa neuč v povod. – Starý pes k řetĕzu nepůjde (nepřivykne). – Tĕžko starého psa učiti. (Celakovsky, 407.) Holl.: Olde hont sijn quaet bandlich te maken. (Tunn., 20, 22.) Lat.: Annosa vulpes haud capitur laqueo. (Seybold, 28.) – Colla canum veterum durum est adsuescere loris. (Binder II, 525; Schamelius, V, 190.) – Est annosa canis vix assuefacta catenis. (Zingerle, 73.) – Non vult annosus canis in reste molossus. – Non vult annosus fore tentus reste molossus. (Fallersleben, 576.) – Psittacus senex ferulam negligit. – Senex psittacus negligit ferulam. – (Henisch, 277, 61; Seybold, 551.) – Senis mutare linguam. (Tappius, 8a.) – Serum est canes vetulos adsue facere loris. (Seybold, 554.) – Tardum est annosos discere vincla canes. (Zingerle, 197.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [409]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/415>, abgerufen am 29.03.2024.