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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] *1738 Selbig gibt's mehr als rothe Hunde. - Jer. Gotthelf, Käserei, 425.

*1739 Sich vor einem Hunde ohne Zähne fürchten.

*1740 Sich wie Hund und Katze vertragen. - Mathesy, 335a.

In eingewurzelter Feindschaft leben.

Frz.: S'accorder comme chiens et chats. (Kritzinger, 128a.)

*1741 Sie führt 'n Hund hoaim. (Baiern.) - Zaupser, Idiot., Nachlese, 13; Klein, I, 707.

Es hat niemand mit ihr getanzt. Dies ist ein Schimpf für ein Mädchen und man sagt spottweise: Geh nicht zu ihr, dass dich der Hund nicht beisst. Nur auf dem Lande üblich.

*1742 Sie haben den Hund recht losgelassen.

*1743 Sie weret keinen hund dauon. - Franck, II, 62b.

Von leichtsinnigen Dirnen, die in ihrer Auswahl nicht streng sind.

*1744 Um mich schaut sich kein Hund um. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 80.

*1745 Und wär's ein Hund, wenn er nur Geld schiss.

Böhm.: Trebat ipes, by jen vejce nesl. (Celakovsky, 286.)

*1746 Unser Hund und ihr Hund haben zuweilen aus Einer Schüssel gefressen. (Oberschlesien.)

Spott auf entfernte oder blos angebliche Verwandtschaft oder Bekanntschaft. In ähnlicher Weise die Böhmen: Er ist mir ein naher Freund; ich bin einer Mutter Sohn und er ist einer Mutter Sohn. Die Serben: Meine Mutter und seine Mutter sind zwei geborene Frauen. Meine Mutter und seine Mutter haben sich an Einer Sonne gewärmt. Die Galizier: Wir sind verwandt; seine Mutter und meine Mutter haben an Einem Wasser Wäsche gewaschen. Die Russen: Nahe Verwandtschaft, wir haben an Einer Sonne Lumpen getrocknet. Die Letten: Wir gehören zu Einer Zunft, dein Vater war ein Zauberer, meine Mutter eine Hexe. In der Oberlausitz sagt man: Dein Ochse hat aus unserer Pfütze getrunken. (S. Gebäck 2, Morgen, Suppe und Verwandt.)

*1747 Up'n Hund sin. (Holst.) - Schütze, II, 171.

Von kleinem Unglück, Zurücksetzung in Gesellschaften u. dgl.

*1748 Up'n stuwen Hund to riden kamen. - Dähnert, 198b.

Schlecht wegkommen.

*1749 Vber den Hund fallen. - Henisch, 982, 19; Eiselein, 329.

Abgewiesen werden.

Lat.: Repulsam ferre. (Eiselein, 329; Henisch, 982, 20.)

*1750 Vom Hunde auf den Schwanz kommen.

*1751 Von dem nimmt kein Hund kein Stück Brot mehr. (Rottenburg.) - Für Preussen: Frischbier2, 1710.

Diese doppelte Verneinung ist in der Redensart stehend.

*1752 Vor die Hunde. (Schles.) - Weinhold, 37.

*1753 Vun Hund to Wust. (Holst.) - Schütze, IV, 381.

*1754 Vunn Hund de Wurst kopen. - Eichwald, 845.

Seine Bedürfnisse nicht an der Quelle befriedigen, sondern da kaufen, wo die Waare schlecht, vielleicht unredlich erworben, wo keine Auswahl in derselben, wo das, was wir wünschen, gar nicht feil ist. Aehnlich sagten Portugiesen und Spanier: Das Fleisch vom Wolfe kaufen. (S. Hafer 44.)

*1755 Weder Hund noch Narr.

*1756 Wenn ein Hund 'nen Furz lässt, muss er kommen zum Riechen. (Pommern.)

Zum Neugierigen, Hans in allen Gassen.

*1757 Wenn's ein Hund gewesen wäre, er hätte dich gebissen.

Wenn jemand etwas nicht finden kann, das ihm vor Augen liegt.

Holl.: Als het een hond was', had hij u in de beenen gebeten. (Harrebomee, I, 316.)

*1758 Wer schoss den Hund? (Nordamerika.)

Diese Redensart wird in den Vereinigten Staaten Nordamerikas angewandt, wenn man nicht weiss, wer etwas gethan hat oder wie und wodurch es zu Stande gekommen ist. Es ist mir nicht gelungen, die Entstehung derselben zu ermitteln. Wahrscheinlich führt sie auf eine Jagdanekdote zurück. Die Neuyorker Staatszeitung vom 11. November 1863, bekanntlich ein Hauptorgan der demokratischen Partei, erzählt, dass der Kriegsminister Stanton in Washington 15000 Soldaten Urlaub ertheilt habe, um ihr Wahlrecht in ihrer Heimat Pennsylvanien bei der Wahl des neuen Gouverneurs (im Sinn der Unionsregierung, d. i. im republikanischen oder antidemokratischen Sinn) auszuüben. Anstatt zu sagen: Wer schoss den Hund? sagt sie, kann man nun fragen: Wer erwählte Curtin? (den neuen republikanischen Gouverneur von Pennsylvanien), um auszusprechen, dass seine Wahl der Einwirkung des Kriegsministers, der 15000 Hülfsstimmen geschickt habe, zuzuschreiben sei.

[Spaltenumbruch] *1759 Wie den Hunden gedeyt dz Grass. - Eyering, I, 303.

*1760 Wie der Hund auf dem Heu.

Dän.: Han er som hund ved hö-stakken. (Prov. dan., 311.)

Frz.: Comme le chien du jardinier qui ne mange pas de choux et ne veut pas que personne en mange. (Leroux, I, 107.)

Lat.: Canino more possidet. - Canis in praesepi. (Seybold, 65.)

*1761 Wie der Hund in Flöhen.

"Vnd geh gleich in den seinen vmb, wie der Hund in sein Flöhen krumb." (H. Sachs, III, XXXIX, 1.)

*1762 Wie der Hund von Brote träumen.

Was man gern hätte, davon träumt man. Der Hund hat mehr Knochen als Brot.

*1763 Wie ein begossener Hund davongehen.

Aeusserst beschämt, mit dem Nebenbegriff der Muthlosigkeit.

Frz.: Etre battu de l'oiseau. (Lendroy, 1107.) - Il s'en est retourne honteusement, la queue entre les jambes.

*1764 Wie ein Hund das Wasser lecken. - Richter 7, 5.

*1765 Wie ein Hund gegen den Stein wüthen, der ihn traf.

Einem andern die Schuld des Unglücks beimessen.

*1766 Wie ein Hund sterben.

Frz.: Mourir en bete. (Kritzinger, 68b.)

*1767 Wie Hund vnd Katzen leben. - Herberger, I, 800; Braun, I, 1525.

Frz.: C'est belle bataille que de chiens et chats. - C'est belle bataille que de chiens et de chatz, chascung a ongles. (Leroux, I, 160.)

*1768 Wo hat Hund Haus (Hof)? - Tendlau, 248.

Woher die Hoffart? Was steckt dahinter?

*1769 Zum Hunde in die Hütte kriechen.

Sich bittend und unterwürfig an einen Untergeordneten wenden.


Hündchen.

1 Bletsche (belfernde) Höngchere biesse net. (Aachen.) - Firmenich, I, 492, 29.

*2 De erschte Hundkes warn versept1. - Frischbier2, 1744.

1) Ersäuft. - Trost derer, die beim Anfang des Kartenspiels verlieren.


Hundebett.

1 In einem Hundebett findet man nichts als Flöhe.

Frz.: En liet de chien n'a point d'oingture (parfum). - En lit a chien ne quers (cherche) ja soyn. (Leroux, I, 107.)

*2 Im Hundebett liegen.

Im Bergbau sagt man, eine Zeche liege im Hundebett, wenn es mit derselben nicht fort will, weil keine Anbrüche vorhanden sind und wenn die Zubussen schlecht eingehen. (Campe, Wb., II, 802a.)


Hundeblaff.

* So weit as'n Hunn'nblaff. - Schiller, III, 5a.

So weit als ein Hundeblaff. In Preussen: Dat össe Huingnblaff weit. (Frischbier, 1745.) Zur Bestimmung einer Entfernung; so weit als man das Bellen eines Hundes vernimmt. Fragt man nämlich auf dem Lande, wie weit es noch bis zum nächsten Orte sei, so erhält man verschiedene Antworten, zu denen die obige gehört. In der Altmark sagt man: 'N Smät Wägs, d. h. so weit man mit einem Stein werfen kann; wie man in Holstein die Länge eines Wegs durch die Redensart bestimmt: De Weg is en Peip (oder: 'n Smök) Wegs lang, d. i. so lang als man braucht, um eine Pfeife auszurauchen, etwa eine halbe bis eine ganze Stunde Entfernung. (Vgl. Danneil, 18b; Schütze, III, 208; Märkische Forschungen, I, 153; J. Grimm, in der Zeitschrift für geschichtl. Rechtswissenschaft, II, 58.)


Hundebraten.

1 Zu Hundebraten gehören füchsene Salsen.

"Czu eynem hünden praten gut ist eyn füchssene salsen als man list, der dich mit listigkeit wil hinder kummen, den magst du vberlistigen zcu allen stunden." (Werdea, Biiij.)

2 Zum Hundsbraten gehört ein Hundssalz. - Lehmann, 231, 16.


Hundebrot.

* He hett dat för en Hundebrod verköft. - Dähnert, 199a.

Er hat es für ein Geringes verkauft.


Hundedreck.

1 Hundedreck und Königreich sind uns im Tode gleich.

Frz.: Fieu (ordure) de chien et marc d'argent seront tout un au jour du jugement. - Figues de chat et marc d'argent seront tout ung au jugement. (Leroux, I, 107 u. 108.)

*2 Das ist kein Hundsdreck. - Eiselein, 331.

Lat.: Non e canis podice. (Eiselein, 331.)

[Spaltenumbruch] *1738 Selbig gibt's mehr als rothe Hunde.Jer. Gotthelf, Käserei, 425.

*1739 Sich vor einem Hunde ohne Zähne fürchten.

*1740 Sich wie Hund und Katze vertragen.Mathesy, 335a.

In eingewurzelter Feindschaft leben.

Frz.: S'accorder comme chiens et chats. (Kritzinger, 128a.)

*1741 Sie führt 'n Hund hoaim. (Baiern.) – Zaupser, Idiot., Nachlese, 13; Klein, I, 707.

Es hat niemand mit ihr getanzt. Dies ist ein Schimpf für ein Mädchen und man sagt spottweise: Geh nicht zu ihr, dass dich der Hund nicht beisst. Nur auf dem Lande üblich.

*1742 Sie haben den Hund recht losgelassen.

*1743 Sie weret keinen hund dauon.Franck, II, 62b.

Von leichtsinnigen Dirnen, die in ihrer Auswahl nicht streng sind.

*1744 Um mich schaut sich kein Hund um. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 80.

*1745 Und wär's ein Hund, wenn er nur Geld schiss.

Böhm.: Třebat ipes, by jen vejce nesl. (Čelakovsky, 286.)

*1746 Unser Hund und ihr Hund haben zuweilen aus Einer Schüssel gefressen. (Oberschlesien.)

Spott auf entfernte oder blos angebliche Verwandtschaft oder Bekanntschaft. In ähnlicher Weise die Böhmen: Er ist mir ein naher Freund; ich bin einer Mutter Sohn und er ist einer Mutter Sohn. Die Serben: Meine Mutter und seine Mutter sind zwei geborene Frauen. Meine Mutter und seine Mutter haben sich an Einer Sonne gewärmt. Die Galizier: Wir sind verwandt; seine Mutter und meine Mutter haben an Einem Wasser Wäsche gewaschen. Die Russen: Nahe Verwandtschaft, wir haben an Einer Sonne Lumpen getrocknet. Die Letten: Wir gehören zu Einer Zunft, dein Vater war ein Zauberer, meine Mutter eine Hexe. In der Oberlausitz sagt man: Dein Ochse hat aus unserer Pfütze getrunken. (S. Gebäck 2, Morgen, Suppe und Verwandt.)

*1747 Up'n Hund sin. (Holst.) – Schütze, II, 171.

Von kleinem Unglück, Zurücksetzung in Gesellschaften u. dgl.

*1748 Up'n stuwen Hund to riden kamen.Dähnert, 198b.

Schlecht wegkommen.

*1749 Vber den Hund fallen.Henisch, 982, 19; Eiselein, 329.

Abgewiesen werden.

Lat.: Repulsam ferre. (Eiselein, 329; Henisch, 982, 20.)

*1750 Vom Hunde auf den Schwanz kommen.

*1751 Von dem nimmt kein Hund kein Stück Brot mehr. (Rottenburg.) – Für Preussen: Frischbier2, 1710.

Diese doppelte Verneinung ist in der Redensart stehend.

*1752 Vor die Hunde. (Schles.) – Weinhold, 37.

*1753 Vun Hund to Wust. (Holst.) – Schütze, IV, 381.

*1754 Vunn Hund de Wurst kopen.Eichwald, 845.

Seine Bedürfnisse nicht an der Quelle befriedigen, sondern da kaufen, wo die Waare schlecht, vielleicht unredlich erworben, wo keine Auswahl in derselben, wo das, was wir wünschen, gar nicht feil ist. Aehnlich sagten Portugiesen und Spanier: Das Fleisch vom Wolfe kaufen. (S. Hafer 44.)

*1755 Weder Hund noch Narr.

*1756 Wenn ein Hund 'nen Furz lässt, muss er kommen zum Riechen. (Pommern.)

Zum Neugierigen, Hans in allen Gassen.

*1757 Wenn's ein Hund gewesen wäre, er hätte dich gebissen.

Wenn jemand etwas nicht finden kann, das ihm vor Augen liegt.

Holl.: Als het een hond was', had hij u in de beenen gebeten. (Harrebomée, I, 316.)

*1758 Wer schoss den Hund? (Nordamerika.)

Diese Redensart wird in den Vereinigten Staaten Nordamerikas angewandt, wenn man nicht weiss, wer etwas gethan hat oder wie und wodurch es zu Stande gekommen ist. Es ist mir nicht gelungen, die Entstehung derselben zu ermitteln. Wahrscheinlich führt sie auf eine Jagdanekdote zurück. Die Neuyorker Staatszeitung vom 11. November 1863, bekanntlich ein Hauptorgan der demokratischen Partei, erzählt, dass der Kriegsminister Stanton in Washington 15000 Soldaten Urlaub ertheilt habe, um ihr Wahlrecht in ihrer Heimat Pennsylvanien bei der Wahl des neuen Gouverneurs (im Sinn der Unionsregierung, d. i. im republikanischen oder antidemokratischen Sinn) auszuüben. Anstatt zu sagen: Wer schoss den Hund? sagt sie, kann man nun fragen: Wer erwählte Curtin? (den neuen republikanischen Gouverneur von Pennsylvanien), um auszusprechen, dass seine Wahl der Einwirkung des Kriegsministers, der 15000 Hülfsstimmen geschickt habe, zuzuschreiben sei.

[Spaltenumbruch] *1759 Wie den Hunden gedeyt dz Grass.Eyering, I, 303.

*1760 Wie der Hund auf dem Heu.

Dän.: Han er som hund ved hø-stakken. (Prov. dan., 311.)

Frz.: Comme le chien du jardinier qui ne mange pas de choux et ne veut pas que personne en mange. (Leroux, I, 107.)

Lat.: Canino more possidet. – Canis in praesepi. (Seybold, 65.)

*1761 Wie der Hund in Flöhen.

„Vnd geh gleich in den seinen vmb, wie der Hund in sein Flöhen krumb.“ (H. Sachs, III, XXXIX, 1.)

*1762 Wie der Hund von Brote träumen.

Was man gern hätte, davon träumt man. Der Hund hat mehr Knochen als Brot.

*1763 Wie ein begossener Hund davongehen.

Aeusserst beschämt, mit dem Nebenbegriff der Muthlosigkeit.

Frz.: Etre battu de l'oiseau. (Lendroy, 1107.) – Il s'en est retourné honteusement, la queue entre les jambes.

*1764 Wie ein Hund das Wasser lecken.Richter 7, 5.

*1765 Wie ein Hund gegen den Stein wüthen, der ihn traf.

Einem andern die Schuld des Unglücks beimessen.

*1766 Wie ein Hund sterben.

Frz.: Mourir en bête. (Kritzinger, 68b.)

*1767 Wie Hund vnd Katzen leben.Herberger, I, 800; Braun, I, 1525.

Frz.: C'est belle bataille que de chiens et chats. – C'est belle bataille que de chiens et de chatz, chascung a ongles. (Leroux, I, 160.)

*1768 Wo hat Hund Haus (Hof)?Tendlau, 248.

Woher die Hoffart? Was steckt dahinter?

*1769 Zum Hunde in die Hütte kriechen.

Sich bittend und unterwürfig an einen Untergeordneten wenden.


Hündchen.

1 Bletsche (belfernde) Höngchere biesse net. (Aachen.) – Firmenich, I, 492, 29.

*2 De erschte Hundkes warn versêpt1.Frischbier2, 1744.

1) Ersäuft. – Trost derer, die beim Anfang des Kartenspiels verlieren.


Hundebett.

1 In einem Hundebett findet man nichts als Flöhe.

Frz.: En liet de chien n'a point d'oingture (parfum). – En lit à chien ne quers (cherche) jà soyn. (Leroux, I, 107.)

*2 Im Hundebett liegen.

Im Bergbau sagt man, eine Zeche liege im Hundebett, wenn es mit derselben nicht fort will, weil keine Anbrüche vorhanden sind und wenn die Zubussen schlecht eingehen. (Campe, Wb., II, 802a.)


Hundeblaff.

* So wît as'n Hunn'nblaff.Schiller, III, 5a.

So weit als ein Hundeblaff. In Preussen: Dat össe Huingnblaff wît. (Frischbier, 1745.) Zur Bestimmung einer Entfernung; so weit als man das Bellen eines Hundes vernimmt. Fragt man nämlich auf dem Lande, wie weit es noch bis zum nächsten Orte sei, so erhält man verschiedene Antworten, zu denen die obige gehört. In der Altmark sagt man: 'N Smät Wägs, d. h. so weit man mit einem Stein werfen kann; wie man in Holstein die Länge eines Wegs durch die Redensart bestimmt: De Weg is en Pîp (oder: 'n Smök) Wegs lang, d. i. so lang als man braucht, um eine Pfeife auszurauchen, etwa eine halbe bis eine ganze Stunde Entfernung. (Vgl. Danneil, 18b; Schütze, III, 208; Märkische Forschungen, I, 153; J. Grimm, in der Zeitschrift für geschichtl. Rechtswissenschaft, II, 58.)


Hundebraten.

1 Zu Hundebraten gehören füchsene Salsen.

„Czu eynem hünden praten gut ist eyn füchssene salsen als man list, der dich mit listigkeit wil hinder kummen, den magst du vberlistigen zcu allen stunden.“ (Werdea, Biiij.)

2 Zum Hundsbraten gehört ein Hundssalz.Lehmann, 231, 16.


Hundebrot.

* He hett dat för ên Hundebrod verköft.Dähnert, 199a.

Er hat es für ein Geringes verkauft.


Hundedreck.

1 Hundedreck und Königreich sind uns im Tode gleich.

Frz.: Fieu (ordure) de chien et marc d'argent seront tout un au jour du jugement. – Figues de chat et marc d'argent seront tout ung au jugement. (Leroux, I, 107 u. 108.)

*2 Das ist kein Hundsdreck.Eiselein, 331.

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[[449]/0455] *1738 Selbig gibt's mehr als rothe Hunde. – Jer. Gotthelf, Käserei, 425. *1739 Sich vor einem Hunde ohne Zähne fürchten. *1740 Sich wie Hund und Katze vertragen. – Mathesy, 335a. In eingewurzelter Feindschaft leben. Frz.: S'accorder comme chiens et chats. (Kritzinger, 128a.) *1741 Sie führt 'n Hund hoaim. (Baiern.) – Zaupser, Idiot., Nachlese, 13; Klein, I, 707. Es hat niemand mit ihr getanzt. Dies ist ein Schimpf für ein Mädchen und man sagt spottweise: Geh nicht zu ihr, dass dich der Hund nicht beisst. Nur auf dem Lande üblich. *1742 Sie haben den Hund recht losgelassen. *1743 Sie weret keinen hund dauon. – Franck, II, 62b. Von leichtsinnigen Dirnen, die in ihrer Auswahl nicht streng sind. *1744 Um mich schaut sich kein Hund um. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 80. *1745 Und wär's ein Hund, wenn er nur Geld schiss. Böhm.: Třebat ipes, by jen vejce nesl. (Čelakovsky, 286.) *1746 Unser Hund und ihr Hund haben zuweilen aus Einer Schüssel gefressen. (Oberschlesien.) Spott auf entfernte oder blos angebliche Verwandtschaft oder Bekanntschaft. In ähnlicher Weise die Böhmen: Er ist mir ein naher Freund; ich bin einer Mutter Sohn und er ist einer Mutter Sohn. Die Serben: Meine Mutter und seine Mutter sind zwei geborene Frauen. Meine Mutter und seine Mutter haben sich an Einer Sonne gewärmt. Die Galizier: Wir sind verwandt; seine Mutter und meine Mutter haben an Einem Wasser Wäsche gewaschen. Die Russen: Nahe Verwandtschaft, wir haben an Einer Sonne Lumpen getrocknet. Die Letten: Wir gehören zu Einer Zunft, dein Vater war ein Zauberer, meine Mutter eine Hexe. In der Oberlausitz sagt man: Dein Ochse hat aus unserer Pfütze getrunken. (S. Gebäck 2, Morgen, Suppe und Verwandt.) *1747 Up'n Hund sin. (Holst.) – Schütze, II, 171. Von kleinem Unglück, Zurücksetzung in Gesellschaften u. dgl. *1748 Up'n stuwen Hund to riden kamen. – Dähnert, 198b. Schlecht wegkommen. *1749 Vber den Hund fallen. – Henisch, 982, 19; Eiselein, 329. Abgewiesen werden. Lat.: Repulsam ferre. (Eiselein, 329; Henisch, 982, 20.) *1750 Vom Hunde auf den Schwanz kommen. *1751 Von dem nimmt kein Hund kein Stück Brot mehr. (Rottenburg.) – Für Preussen: Frischbier2, 1710. Diese doppelte Verneinung ist in der Redensart stehend. *1752 Vor die Hunde. (Schles.) – Weinhold, 37. *1753 Vun Hund to Wust. (Holst.) – Schütze, IV, 381. *1754 Vunn Hund de Wurst kopen. – Eichwald, 845. Seine Bedürfnisse nicht an der Quelle befriedigen, sondern da kaufen, wo die Waare schlecht, vielleicht unredlich erworben, wo keine Auswahl in derselben, wo das, was wir wünschen, gar nicht feil ist. Aehnlich sagten Portugiesen und Spanier: Das Fleisch vom Wolfe kaufen. (S. Hafer 44.) *1755 Weder Hund noch Narr. *1756 Wenn ein Hund 'nen Furz lässt, muss er kommen zum Riechen. (Pommern.) Zum Neugierigen, Hans in allen Gassen. *1757 Wenn's ein Hund gewesen wäre, er hätte dich gebissen. Wenn jemand etwas nicht finden kann, das ihm vor Augen liegt. Holl.: Als het een hond was', had hij u in de beenen gebeten. (Harrebomée, I, 316.) *1758 Wer schoss den Hund? (Nordamerika.) Diese Redensart wird in den Vereinigten Staaten Nordamerikas angewandt, wenn man nicht weiss, wer etwas gethan hat oder wie und wodurch es zu Stande gekommen ist. Es ist mir nicht gelungen, die Entstehung derselben zu ermitteln. Wahrscheinlich führt sie auf eine Jagdanekdote zurück. Die Neuyorker Staatszeitung vom 11. November 1863, bekanntlich ein Hauptorgan der demokratischen Partei, erzählt, dass der Kriegsminister Stanton in Washington 15000 Soldaten Urlaub ertheilt habe, um ihr Wahlrecht in ihrer Heimat Pennsylvanien bei der Wahl des neuen Gouverneurs (im Sinn der Unionsregierung, d. i. im republikanischen oder antidemokratischen Sinn) auszuüben. Anstatt zu sagen: Wer schoss den Hund? sagt sie, kann man nun fragen: Wer erwählte Curtin? (den neuen republikanischen Gouverneur von Pennsylvanien), um auszusprechen, dass seine Wahl der Einwirkung des Kriegsministers, der 15000 Hülfsstimmen geschickt habe, zuzuschreiben sei. *1759 Wie den Hunden gedeyt dz Grass. – Eyering, I, 303. *1760 Wie der Hund auf dem Heu. Dän.: Han er som hund ved hø-stakken. (Prov. dan., 311.) Frz.: Comme le chien du jardinier qui ne mange pas de choux et ne veut pas que personne en mange. (Leroux, I, 107.) Lat.: Canino more possidet. – Canis in praesepi. (Seybold, 65.) *1761 Wie der Hund in Flöhen. „Vnd geh gleich in den seinen vmb, wie der Hund in sein Flöhen krumb.“ (H. Sachs, III, XXXIX, 1.) *1762 Wie der Hund von Brote träumen. Was man gern hätte, davon träumt man. Der Hund hat mehr Knochen als Brot. *1763 Wie ein begossener Hund davongehen. Aeusserst beschämt, mit dem Nebenbegriff der Muthlosigkeit. Frz.: Etre battu de l'oiseau. (Lendroy, 1107.) – Il s'en est retourné honteusement, la queue entre les jambes. *1764 Wie ein Hund das Wasser lecken. – Richter 7, 5. *1765 Wie ein Hund gegen den Stein wüthen, der ihn traf. Einem andern die Schuld des Unglücks beimessen. *1766 Wie ein Hund sterben. Frz.: Mourir en bête. (Kritzinger, 68b.) *1767 Wie Hund vnd Katzen leben. – Herberger, I, 800; Braun, I, 1525. Frz.: C'est belle bataille que de chiens et chats. – C'est belle bataille que de chiens et de chatz, chascung a ongles. (Leroux, I, 160.) *1768 Wo hat Hund Haus (Hof)? – Tendlau, 248. Woher die Hoffart? Was steckt dahinter? *1769 Zum Hunde in die Hütte kriechen. Sich bittend und unterwürfig an einen Untergeordneten wenden. Hündchen. 1 Bletsche (belfernde) Höngchere biesse net. (Aachen.) – Firmenich, I, 492, 29. *2 De erschte Hundkes warn versêpt1. – Frischbier2, 1744. 1) Ersäuft. – Trost derer, die beim Anfang des Kartenspiels verlieren. Hundebett. 1 In einem Hundebett findet man nichts als Flöhe. Frz.: En liet de chien n'a point d'oingture (parfum). – En lit à chien ne quers (cherche) jà soyn. (Leroux, I, 107.) *2 Im Hundebett liegen. Im Bergbau sagt man, eine Zeche liege im Hundebett, wenn es mit derselben nicht fort will, weil keine Anbrüche vorhanden sind und wenn die Zubussen schlecht eingehen. (Campe, Wb., II, 802a.) Hundeblaff. * So wît as'n Hunn'nblaff. – Schiller, III, 5a. So weit als ein Hundeblaff. In Preussen: Dat össe Huingnblaff wît. (Frischbier, 1745.) Zur Bestimmung einer Entfernung; so weit als man das Bellen eines Hundes vernimmt. Fragt man nämlich auf dem Lande, wie weit es noch bis zum nächsten Orte sei, so erhält man verschiedene Antworten, zu denen die obige gehört. In der Altmark sagt man: 'N Smät Wägs, d. h. so weit man mit einem Stein werfen kann; wie man in Holstein die Länge eines Wegs durch die Redensart bestimmt: De Weg is en Pîp (oder: 'n Smök) Wegs lang, d. i. so lang als man braucht, um eine Pfeife auszurauchen, etwa eine halbe bis eine ganze Stunde Entfernung. (Vgl. Danneil, 18b; Schütze, III, 208; Märkische Forschungen, I, 153; J. Grimm, in der Zeitschrift für geschichtl. Rechtswissenschaft, II, 58.) Hundebraten. 1 Zu Hundebraten gehören füchsene Salsen. „Czu eynem hünden praten gut ist eyn füchssene salsen als man list, der dich mit listigkeit wil hinder kummen, den magst du vberlistigen zcu allen stunden.“ (Werdea, Biiij.) 2 Zum Hundsbraten gehört ein Hundssalz. – Lehmann, 231, 16. Hundebrot. * He hett dat för ên Hundebrod verköft. – Dähnert, 199a. Er hat es für ein Geringes verkauft. Hundedreck. 1 Hundedreck und Königreich sind uns im Tode gleich. Frz.: Fieu (ordure) de chien et marc d'argent seront tout un au jour du jugement. – Figues de chat et marc d'argent seront tout ung au jugement. (Leroux, I, 107 u. 108.) *2 Das ist kein Hundsdreck. – Eiselein, 331. Lat.: Non e canis podice. (Eiselein, 331.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [449]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/455>, abgerufen am 18.04.2024.