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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] verdient gemacht." Es wurde auch darauf in derselben Brauerei ein "Stout-Haynau-Bier" gebraut. Und in Neuyork erschien eine Broschüre über seinen feierlichen Empfang in der genannten Brauerei.


Hyder.

"Einer Hyder einen Kopf abreissen." (Altgr.)

Ein Uebel beseitigen, um an seine Stelle mehrere andere zu bekommen. Von denen, die sich in nie zu beendigende Processe einlassen, wo einer den andern gebiert. Der Fabel von der lernäischen Schlange entlehnt, mit der Hercules lange zu kämpfen hatte,[Spaltenumbruch] weil stets, wenn er ihr einen Kopf abhieb, mehrere andere an deren Stelle wuchsen.


Hypochonder.

Der Hypochonder ist bald curirt, wenn ihn das Leben recht cujonirt. - Körte, 3101.

Dr. Theod. Mayenne, Leibarzt englischer Könige, verordnete den Hypochondristen eine Salbe zum Einreiben, die aus Ottern, Regenwürmern, jungen Wölfen, Schweinefett, Ochsenknochen, Hirschmark und Fledermäusen bereitet war. (Zeitung für die elegante Welt, Leipzig 1827, S. 1582.)


I.
I.

1 Hei seggt I-jo, wie Stadtkämmerers Pudel tom Bäcker Jackel. (Schippenbeil.)

Jackel war (vgl. Frischbier 2, 1800) ein armer Bäcker in Schippenbeil und hatte oft kein Mehl zum Backen. An einem Sommermorgen stand er früh auf, trat in die Hausflur, kratzte sich hinter den Ohren und sagte: "Wet öck, ob öck sull backen, awer nich." Da erhob sich auf der Gasse Stadtkämmerers Pudel, kratzt sich ebenfalls das Ohr und heult: "I-jo." Jackel, dies als Antwort auf seine Frage deutend, sagte: "Jo, wenn öck man Mehl hedd." (S. Eigen 10 u. 11.)

2 EI, sä de besopen Bauer, da ehne Jürgen in de Hosen schetten harre, Arften getten un Linsen schetten. (Hildesheim.) - Hoefer, 119.

*3 Auf ein lahmes I ausgehen. - Eiselein, 341.

Eiselein bemerkt: nämlich auf das lateinische I, den Imperativ von ire, also: pack dich, scher dich fort. (S. Auslaufen 2.)

*4 Da fehlt auch nicht das Pünktlein auf dem i. - Eiselein, 341; Braun, I, 1608.

*5 Dat is nich I un nich Fi. - Eichwald, 886.


Ich.

1 Bist du nicht wie ich, so bin ich nicht wie du. - Henisch, 1220, 19.

2 Das Ich und mich, das Mir und Mein regiert in aller Welt allein. - Winckler, XIII, 79; Simrock, 5210; Körte, 3145; Braun, I, 1633; Petri, II, 64.

3 Dat bön ek, sed de Geck. (Meurs.) - Firmenich, I, 405, 320.

4 Ehr eck nich kome, wert'r doch nix ut, sä de Deif, da se den Galgen buen. (Hildesheim.) - Hoefer, 216.

5 Erst ich und die Meinen, dann du und die Deinen.

It.: Fa bene a te e tuoi, e poi agli altri, se tu puoi. (Gaal, 1091.)

6 Erst komm' ich.

Als Hr. von Pochhammer, der Apostel der Irvingianer, am 12. Oct. 1856 seiner Gemeinde in Magdeburg das Abendmahl austheilte, spendete er dasselbe erst sich selbst und dann den Communicanten. (Vgl. National-Zeitung, Berlin 1856, Nr. 489, Beilage.)

Jüd.-deutsch: Wechipper baadoo. (Tendlau, 286.)

7 Erst komm' ich, dann mein Nachbar (Nächster). - Reinsberg III, 41.

Die Polen: Zuerst mir, dann dir, ist's möglich. Die Holländer: Zuerst Ohm und dann Ohm's Kinder. Die Bergamasken: Sanct-Franciscus rasirte zuerst sich selbst und dann seine Jünger. Die Kroaten: Jeder streichelt sich seinen Bart. Die Sarden: Gott hat sich selbst zuerst den Bart wachsen lassen. (Reinsberg III, 41.)

Lat.: Optat vicino ut habeat, magis autem ollae. (Tappius, 87b; Erasm., 785.) - Primus sum egomet mihi. (Gaal, 1091.)

8 Erst komm' ich, sagte die Frau des Postillons, denn mein Mann geht (sitzt) vor Grafen und Fürsten.

9 Erst komm' ich und wieder ich und nochmals ich, und dann kommen die andern noch lange nicht. - Simrock, 5213; Reinsberg III, 41.

Ein amerikanischer Pferdehändler im Westen hat neulich seine auf die obige Anschauung gegründete praktische Lebensphilosophie in folgende vier Satze zusammengedrängt, die, wie er behauptet, für das menschliche Bestehen vollständig hinreichend seien: a) Leihe nie einen Thaler, ausser du bekommst zwei dafür als Sicherheit; b) schlage es nie jemand ab, mit ihm zu trinken, denn es kostet dich nichts; c) fordere nie jemand auf, mit dir zu trinken, denn du musst dafür bezahlen und d) bekümmere dich nie um das, was passirt, so lange es nicht dir passirt. (Wächter am Erie, Cleveland 1868, Nr. 37.) Wenn die berechtigte Selbstliebe in herzlosen Egoismus ausartet, sagen die Neugriechen: Bin ich schuld, lasst meinen Namen bersten, ist aber er schuld, lasst ihn selbst bersten. Die Hebräer: Wenn das Wasser der Sündflut kommt, so lege deinen Sohn unter deine Füsse. Der letzte Spruch bezieht sich auf die moslemitische Sage, nach welcher die widerspenstigen Söhne Noah's, als ihnen das Wasser der Sündflut bis an den Mund stieg, ihre Kleinen, die sie zuerst väterlich liebevoll auf das Haupt gehoben, um sie zu retten, nun in dem Entsetzen vor dem eigenen Tode sich unter die Füsse legten, um einige Augenblicke höher zu stehen, als die verschlingenden Wogen. (Reinsberg III, 42.) Die Osmanen haben, um den Egoismus zu zeichnen, das Sprichwort: Ich sagen, ist ein Werk des Teufels. (Schlechta, 159.)

10 Hier kam ik, säd' Kanter Wulf, dor full he aut de Lauk. (Holst.) - Hoefer, 1146.

11 Ich und der Esel sind zusammen die Treppe heruntergefallen. - Simrock, 5212.

12 Ich und du und Müllers Kuh. - Simrock, 5212a.

13 Ich und du und Müllers Su und 's Herre Stier si üsere vier. - Schild, 45, 18.

14 Ich und mein Herr haben den ganzen Boden voll Hafer, sagte der Junge, als er den Pferden Siede einschüttete.

Holl.: Ik en mijnheer hebben de zolders vol koorn liggen, zei de knecht, en hij was blij, als hij zijn weekgeld ontfing. (Harrebomee, I, 295.)

15 Ick und du un du un ick un Nabersjung, sünd dat nich mal vel? - Biernatzki, Volksbuch, 1844.

16 Iirst koam ick, seggt de Pujatz. (Strelitz.) - Firmenich, III, 71, 120.

17 Iirst koam ick un denn koam 'k noch eens, un denn koam 'k tum drüddenmoal. (Strelitz.) - Firmenich, III, 73, 115.

18 Jetzt komm' ich dran, sagt der Hanswurst. - Hoefer, 1088b.

Er wirft sich bei seinem Auftreten in die Brust, um auszudrücken, er könne noch schönere und schwierigere Kunststücke machen als bisher geboten seien.

19 Ock on du sönd so got wie andre ihrer twei. - Frischbier2, 1795.

20 Sein Ich, sein Mich, sein Mir, sein Mein den Menschen bringt in grosse Pein.

21 So wie ich bin, so ist mein Sinn. - Frischbier2, 1794.

22 Wo bleib' ich, sagt der Kiebitz. (Köthen.)

*23 Er kann noch nicht Ich sagen.

Das Selbstbewusstsein fehlt ihm noch. Was die Völker betrifft, so zählen nur diejenigen, welche es besitzen. Daher sagte einst Welcker: "Preisen wir die Völker, welche >Ich< sagen lernten. Es ist mit den Völkern wie mit den einzelnen Menschen. Wenn sie einmal, aus der bewusstlosern Lebensstufe hoch über

[Spaltenumbruch] verdient gemacht.“ Es wurde auch darauf in derselben Brauerei ein „Stout-Haynau-Bier“ gebraut. Und in Neuyork erschien eine Broschüre über seinen feierlichen Empfang in der genannten Brauerei.


Hyder.

„Einer Hyder einen Kopf abreissen.“ (Altgr.)

Ein Uebel beseitigen, um an seine Stelle mehrere andere zu bekommen. Von denen, die sich in nie zu beendigende Processe einlassen, wo einer den andern gebiert. Der Fabel von der lernäischen Schlange entlehnt, mit der Hercules lange zu kämpfen hatte,[Spaltenumbruch] weil stets, wenn er ihr einen Kopf abhieb, mehrere andere an deren Stelle wuchsen.


Hypochonder.

Der Hypochonder ist bald curirt, wenn ihn das Leben recht cujonirt.Körte, 3101.

Dr. Theod. Mayenne, Leibarzt englischer Könige, verordnete den Hypochondristen eine Salbe zum Einreiben, die aus Ottern, Regenwürmern, jungen Wölfen, Schweinefett, Ochsenknochen, Hirschmark und Fledermäusen bereitet war. (Zeitung für die elegante Welt, Leipzig 1827, S. 1582.)


I.
I.

1 Hei seggt I-jo, wie Stadtkämmerers Pudel tom Bäcker Jackel. (Schippenbeil.)

Jackel war (vgl. Frischbier 2, 1800) ein armer Bäcker in Schippenbeil und hatte oft kein Mehl zum Backen. An einem Sommermorgen stand er früh auf, trat in die Hausflur, kratzte sich hinter den Ohren und sagte: „Wêt öck, ob öck sull backen, awer nich.“ Da erhob sich auf der Gasse Stadtkämmerers Pudel, kratzt sich ebenfalls das Ohr und heult: „I-jo.“ Jackel, dies als Antwort auf seine Frage deutend, sagte: „Jo, wenn öck man Mehl hedd.“ (S. Eigen 10 u. 11.)

2 Î, sä de besopen Bûer, da ehne Jürgen in de Hosen schetten harre, Arften getten un Linsen schetten. (Hildesheim.) – Hoefer, 119.

*3 Auf ein lahmes I ausgehen.Eiselein, 341.

Eiselein bemerkt: nämlich auf das lateinische I, den Imperativ von ire, also: pack dich, scher dich fort. (S. Auslaufen 2.)

*4 Da fehlt auch nicht das Pünktlein auf dem i.Eiselein, 341; Braun, I, 1608.

*5 Dat is nich I un nich Fi.Eichwald, 886.


Ich.

1 Bist du nicht wie ich, so bin ich nicht wie du.Henisch, 1220, 19.

2 Das Ich und mich, das Mir und Mein regiert in aller Welt allein.Winckler, XIII, 79; Simrock, 5210; Körte, 3145; Braun, I, 1633; Petri, II, 64.

3 Dat bön ek, sed de Geck. (Meurs.) – Firmenich, I, 405, 320.

4 Ehr eck nich kôme, wert'r doch nix ut, sä de Deif, da se den Galgen buën. (Hildesheim.) – Hoefer, 216.

5 Erst ich und die Meinen, dann du und die Deinen.

It.: Fa bene a te e tuoi, e poi agli altri, se tu puoi. (Gaal, 1091.)

6 Erst komm' ich.

Als Hr. von Pochhammer, der Apostel der Irvingianer, am 12. Oct. 1856 seiner Gemeinde in Magdeburg das Abendmahl austheilte, spendete er dasselbe erst sich selbst und dann den Communicanten. (Vgl. National-Zeitung, Berlin 1856, Nr. 489, Beilage.)

Jüd.-deutsch: Wechipper báadoo. (Tendlau, 286.)

7 Erst komm' ich, dann mein Nachbar (Nächster).Reinsberg III, 41.

Die Polen: Zuerst mir, dann dir, ist's möglich. Die Holländer: Zuerst Ohm und dann Ohm's Kinder. Die Bergamasken: Sanct-Franciscus rasirte zuerst sich selbst und dann seine Jünger. Die Kroaten: Jeder streichelt sich seinen Bart. Die Sarden: Gott hat sich selbst zuerst den Bart wachsen lassen. (Reinsberg III, 41.)

Lat.: Optat vicino ut habeat, magis autem ollae. (Tappius, 87b; Erasm., 785.) – Primus sum egomet mihi. (Gaal, 1091.)

8 Erst komm' ich, sagte die Frau des Postillons, denn mein Mann geht (sitzt) vor Grafen und Fürsten.

9 Erst komm' ich und wieder ich und nochmals ich, und dann kommen die andern noch lange nicht.Simrock, 5213; Reinsberg III, 41.

Ein amerikanischer Pferdehändler im Westen hat neulich seine auf die obige Anschauung gegründete praktische Lebensphilosophie in folgende vier Satze zusammengedrängt, die, wie er behauptet, für das menschliche Bestehen vollständig hinreichend seien: a) Leihe nie einen Thaler, ausser du bekommst zwei dafür als Sicherheit; b) schlage es nie jemand ab, mit ihm zu trinken, denn es kostet dich nichts; c) fordere nie jemand auf, mit dir zu trinken, denn du musst dafür bezahlen und d) bekümmere dich nie um das, was passirt, so lange es nicht dir passirt. (Wächter am Erie, Cleveland 1868, Nr. 37.) Wenn die berechtigte Selbstliebe in herzlosen Egoismus ausartet, sagen die Neugriechen: Bin ich schuld, lasst meinen Namen bersten, ist aber er schuld, lasst ihn selbst bersten. Die Hebräer: Wenn das Wasser der Sündflut kommt, so lege deinen Sohn unter deine Füsse. Der letzte Spruch bezieht sich auf die moslemitische Sage, nach welcher die widerspenstigen Söhne Noah's, als ihnen das Wasser der Sündflut bis an den Mund stieg, ihre Kleinen, die sie zuerst väterlich liebevoll auf das Haupt gehoben, um sie zu retten, nun in dem Entsetzen vor dem eigenen Tode sich unter die Füsse legten, um einige Augenblicke höher zu stehen, als die verschlingenden Wogen. (Reinsberg III, 42.) Die Osmanen haben, um den Egoismus zu zeichnen, das Sprichwort: Ich sagen, ist ein Werk des Teufels. (Schlechta, 159.)

10 Hier kâm ik, säd' Kanter Wulf, dôr full he ût de Lûk. (Holst.) – Hoefer, 1146.

11 Ich und der Esel sind zusammen die Treppe heruntergefallen.Simrock, 5212.

12 Ich und du und Müllers Kuh.Simrock, 5212a.

13 Ich und du und Müllers Su und 's Herre Stier si üsere vier.Schild, 45, 18.

14 Ich und mein Herr haben den ganzen Boden voll Hafer, sagte der Junge, als er den Pferden Siede einschüttete.

Holl.: Ik en mijnheer hebben de zolders vol koorn liggen, zei de knecht, en hij was blij, als hij zijn weekgeld ontfing. (Harrebomée, I, 295.)

15 Ick und du un du un ick un Nabersjung, sünd dat nich mal vêl?Biernatzki, Volksbuch, 1844.

16 Iirst koam ick, seggt de Pujatz. (Strelitz.) – Firmenich, III, 71, 120.

17 Iirst koam ick un denn koam 'k noch eens, un denn koam 'k tum drüddenmoal. (Strelitz.) – Firmenich, III, 73, 115.

18 Jetzt komm' ich dran, sagt der Hanswurst.Hoefer, 1088b.

Er wirft sich bei seinem Auftreten in die Brust, um auszudrücken, er könne noch schönere und schwierigere Kunststücke machen als bisher geboten seien.

19 Ock on du sönd so got wie andre ihrer twei.Frischbier2, 1795.

20 Sein Ich, sein Mich, sein Mir, sein Mein den Menschen bringt in grosse Pein.

21 So wie ich bin, so ist mein Sinn.Frischbier2, 1794.

22 Wo bleib' ich, sagt der Kiebitz. (Köthen.)

*23 Er kann noch nicht Ich sagen.

Das Selbstbewusstsein fehlt ihm noch. Was die Völker betrifft, so zählen nur diejenigen, welche es besitzen. Daher sagte einst Welcker: „Preisen wir die Völker, welche ›Ich‹ sagen lernten. Es ist mit den Völkern wie mit den einzelnen Menschen. Wenn sie einmal, aus der bewusstlosern Lebensstufe hoch über

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[[478]/0484] verdient gemacht.“ Es wurde auch darauf in derselben Brauerei ein „Stout-Haynau-Bier“ gebraut. Und in Neuyork erschien eine Broschüre über seinen feierlichen Empfang in der genannten Brauerei. Hyder. „Einer Hyder einen Kopf abreissen.“ (Altgr.) Ein Uebel beseitigen, um an seine Stelle mehrere andere zu bekommen. Von denen, die sich in nie zu beendigende Processe einlassen, wo einer den andern gebiert. Der Fabel von der lernäischen Schlange entlehnt, mit der Hercules lange zu kämpfen hatte, weil stets, wenn er ihr einen Kopf abhieb, mehrere andere an deren Stelle wuchsen. Hypochonder. Der Hypochonder ist bald curirt, wenn ihn das Leben recht cujonirt. – Körte, 3101. Dr. Theod. Mayenne, Leibarzt englischer Könige, verordnete den Hypochondristen eine Salbe zum Einreiben, die aus Ottern, Regenwürmern, jungen Wölfen, Schweinefett, Ochsenknochen, Hirschmark und Fledermäusen bereitet war. (Zeitung für die elegante Welt, Leipzig 1827, S. 1582.) I. I. 1 Hei seggt I-jo, wie Stadtkämmerers Pudel tom Bäcker Jackel. (Schippenbeil.) Jackel war (vgl. Frischbier 2, 1800) ein armer Bäcker in Schippenbeil und hatte oft kein Mehl zum Backen. An einem Sommermorgen stand er früh auf, trat in die Hausflur, kratzte sich hinter den Ohren und sagte: „Wêt öck, ob öck sull backen, awer nich.“ Da erhob sich auf der Gasse Stadtkämmerers Pudel, kratzt sich ebenfalls das Ohr und heult: „I-jo.“ Jackel, dies als Antwort auf seine Frage deutend, sagte: „Jo, wenn öck man Mehl hedd.“ (S. Eigen 10 u. 11.) 2 Î, sä de besopen Bûer, da ehne Jürgen in de Hosen schetten harre, Arften getten un Linsen schetten. (Hildesheim.) – Hoefer, 119. *3 Auf ein lahmes I ausgehen. – Eiselein, 341. Eiselein bemerkt: nämlich auf das lateinische I, den Imperativ von ire, also: pack dich, scher dich fort. (S. Auslaufen 2.) *4 Da fehlt auch nicht das Pünktlein auf dem i. – Eiselein, 341; Braun, I, 1608. *5 Dat is nich I un nich Fi. – Eichwald, 886. Ich. 1 Bist du nicht wie ich, so bin ich nicht wie du. – Henisch, 1220, 19. 2 Das Ich und mich, das Mir und Mein regiert in aller Welt allein. – Winckler, XIII, 79; Simrock, 5210; Körte, 3145; Braun, I, 1633; Petri, II, 64. 3 Dat bön ek, sed de Geck. (Meurs.) – Firmenich, I, 405, 320. 4 Ehr eck nich kôme, wert'r doch nix ut, sä de Deif, da se den Galgen buën. (Hildesheim.) – Hoefer, 216. 5 Erst ich und die Meinen, dann du und die Deinen. It.: Fa bene a te e tuoi, e poi agli altri, se tu puoi. (Gaal, 1091.) 6 Erst komm' ich. Als Hr. von Pochhammer, der Apostel der Irvingianer, am 12. Oct. 1856 seiner Gemeinde in Magdeburg das Abendmahl austheilte, spendete er dasselbe erst sich selbst und dann den Communicanten. (Vgl. National-Zeitung, Berlin 1856, Nr. 489, Beilage.) Jüd.-deutsch: Wechipper báadoo. (Tendlau, 286.) 7 Erst komm' ich, dann mein Nachbar (Nächster). – Reinsberg III, 41. Die Polen: Zuerst mir, dann dir, ist's möglich. Die Holländer: Zuerst Ohm und dann Ohm's Kinder. Die Bergamasken: Sanct-Franciscus rasirte zuerst sich selbst und dann seine Jünger. Die Kroaten: Jeder streichelt sich seinen Bart. Die Sarden: Gott hat sich selbst zuerst den Bart wachsen lassen. (Reinsberg III, 41.) Lat.: Optat vicino ut habeat, magis autem ollae. (Tappius, 87b; Erasm., 785.) – Primus sum egomet mihi. (Gaal, 1091.) 8 Erst komm' ich, sagte die Frau des Postillons, denn mein Mann geht (sitzt) vor Grafen und Fürsten. 9 Erst komm' ich und wieder ich und nochmals ich, und dann kommen die andern noch lange nicht. – Simrock, 5213; Reinsberg III, 41. Ein amerikanischer Pferdehändler im Westen hat neulich seine auf die obige Anschauung gegründete praktische Lebensphilosophie in folgende vier Satze zusammengedrängt, die, wie er behauptet, für das menschliche Bestehen vollständig hinreichend seien: a) Leihe nie einen Thaler, ausser du bekommst zwei dafür als Sicherheit; b) schlage es nie jemand ab, mit ihm zu trinken, denn es kostet dich nichts; c) fordere nie jemand auf, mit dir zu trinken, denn du musst dafür bezahlen und d) bekümmere dich nie um das, was passirt, so lange es nicht dir passirt. (Wächter am Erie, Cleveland 1868, Nr. 37.) Wenn die berechtigte Selbstliebe in herzlosen Egoismus ausartet, sagen die Neugriechen: Bin ich schuld, lasst meinen Namen bersten, ist aber er schuld, lasst ihn selbst bersten. Die Hebräer: Wenn das Wasser der Sündflut kommt, so lege deinen Sohn unter deine Füsse. Der letzte Spruch bezieht sich auf die moslemitische Sage, nach welcher die widerspenstigen Söhne Noah's, als ihnen das Wasser der Sündflut bis an den Mund stieg, ihre Kleinen, die sie zuerst väterlich liebevoll auf das Haupt gehoben, um sie zu retten, nun in dem Entsetzen vor dem eigenen Tode sich unter die Füsse legten, um einige Augenblicke höher zu stehen, als die verschlingenden Wogen. (Reinsberg III, 42.) Die Osmanen haben, um den Egoismus zu zeichnen, das Sprichwort: Ich sagen, ist ein Werk des Teufels. (Schlechta, 159.) 10 Hier kâm ik, säd' Kanter Wulf, dôr full he ût de Lûk. (Holst.) – Hoefer, 1146. 11 Ich und der Esel sind zusammen die Treppe heruntergefallen. – Simrock, 5212. 12 Ich und du und Müllers Kuh. – Simrock, 5212a. 13 Ich und du und Müllers Su und 's Herre Stier si üsere vier. – Schild, 45, 18. 14 Ich und mein Herr haben den ganzen Boden voll Hafer, sagte der Junge, als er den Pferden Siede einschüttete. Holl.: Ik en mijnheer hebben de zolders vol koorn liggen, zei de knecht, en hij was blij, als hij zijn weekgeld ontfing. (Harrebomée, I, 295.) 15 Ick und du un du un ick un Nabersjung, sünd dat nich mal vêl? – Biernatzki, Volksbuch, 1844. 16 Iirst koam ick, seggt de Pujatz. (Strelitz.) – Firmenich, III, 71, 120. 17 Iirst koam ick un denn koam 'k noch eens, un denn koam 'k tum drüddenmoal. (Strelitz.) – Firmenich, III, 73, 115. 18 Jetzt komm' ich dran, sagt der Hanswurst. – Hoefer, 1088b. Er wirft sich bei seinem Auftreten in die Brust, um auszudrücken, er könne noch schönere und schwierigere Kunststücke machen als bisher geboten seien. 19 Ock on du sönd so got wie andre ihrer twei. – Frischbier2, 1795. 20 Sein Ich, sein Mich, sein Mir, sein Mein den Menschen bringt in grosse Pein. 21 So wie ich bin, so ist mein Sinn. – Frischbier2, 1794. 22 Wo bleib' ich, sagt der Kiebitz. (Köthen.) *23 Er kann noch nicht Ich sagen. Das Selbstbewusstsein fehlt ihm noch. Was die Völker betrifft, so zählen nur diejenigen, welche es besitzen. Daher sagte einst Welcker: „Preisen wir die Völker, welche ›Ich‹ sagen lernten. Es ist mit den Völkern wie mit den einzelnen Menschen. Wenn sie einmal, aus der bewusstlosern Lebensstufe hoch über

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [478]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/484>, abgerufen am 25.04.2024.