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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] Anekdote, dass nach Angabe der Köchin die Katze von vier Pfund Fleisch zwei Pfund gefressen haben solle, während die Katze, welche sofort auf die Wage gesetzt wurde, nur zwei Pfund wog. Daher die obige Frage.

*936 Wo die Katzen Eier legen. - Frischbier2, 1920.

D. h. nirgends.

*937 Wo Katzen und Eulen einander gute Nacht geben.

Wohnt er z. B. oder ist etwas. Von sehr entlegenen Oertern und Dingen.

*938 Won de Katz en Oache liegt. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 832, 13.

Wenn die Katze ein Ei legt, d. h. nie. (S. Kockel, Nimmerstag und Teufel.)

*939 Zech'n (zehn) Katz'n kunnt' (können) darin koa (keine) Maus de'wischet'n. (Unterinnthal.) - Frommann, VI, 37, 83; für Franken: Frommann, VI, 318, 208.

Um äusserst zerrissene Kleider zu bezeichnen.

*940 Zur Katze schenken.


Kätzel.

* S Kätzel schwimmt manchmal ärschlich. (Hirschberg.)

Wenn etwas nicht nach Wunsch geht. Auch fragend: Schwamm's Kätzel ärschlich? Ging's nicht nach Erwarten?


Katzenart.

1 Wat von Kattenart is, dat muset. (Westf.)

*2 Sie ist von Katzenart, will nicht gefahrn sein. (S. Herr 487.) - Eiselein, 369.

Fischart (Bienenkorb, 1588, 49a) wandte die Redensart auf die römische Kirche an.


Katzenaugen.

* Der hat Katzenaugen.

"Pflegt man von scharpffsehenden Leuten zu sagen, wie auch Suetonius vom Kayser Tyberio schreibt, dass er zu Nacht alles habe sehen können. Es schreibet auch Mich. Neander in seiner Physica (Part 2), dass er einen gesehen habe, der ohne Licht dess Nachts gelesen habe, als am Tage." (Oec. rur., 12, 482.) In Oberösterreich: Katznaugn ham. (Baumgarten, 82.) Leicht etwas durchschauen.

Böhm.: Kocici oci neboji se dymu. (Celakovsky, 222.)

Holl.: Hij heeft katoogen. (Harrebomee, I, 386b.)


Katzenbalg.

* Man muss jhm Katzenbalg schencken. - Fischart, Gesch.

Mit Güte richtet man bei ihm nichts aus, man muss Ernst gebrauchen. " ... So ward doch nichts anders darauss als den frieden mit wehrhaften gewalt zu erlangen, dann er sey so grumsig wie ein Mauss in der Kindbet, darein muss man jhm Katzenbalg schencken." (Kloster, VIII, 409.)


Katzenbänklein.

* Auf dem Katzenbänklein sitzen.

Platz der Strafe oder Zurücksetzung, Misachtung. " ... In dem ersah ich einen Poeten dort auf dem Katzenbänklein sitzen." (Philander, I, 219.)


Katzenbeckelein.

* Er hat kein Katzenbeckelein mehr zu verlieren. (Schweiz.)


Katzenbuckel.

* Einen Katzenbuckel vor jemand machen.

Von kriechend demüthigen Verbeugungen, von einem schmeichelnden Gebaren überhaupt.

Holl.: Hij heeft een' kattenrug. - Zij maakt een' kattenbogchel. (Harrebomee, I, 386b u. 389a.) Katzenbuckeln.

* Er weiss zu katzenbuckeln.

Die Katze buckelt, wenn sie einen schmeichelnd umgeht.


Katzenconcert.

Es ist ein wahres Katzenconcert. - Grimm, V, 292.

"Was macht ihr für ein Katzenconcert?" (A. W. Schlegel.)


Katzendick.

* Er ist katzendick. - Lichtenberg, III, 76.

Stark betrunken.

Engl.: He has shot the cat. (Bohn II, 64.)


Katzendreck.

1 Katzendreck1 gedeiht nicht.

1) Eins der Kraftwörter im Volksmunde für Kleinigkeit, Lumperei, werthloses Ding u. s. w., verstärkt durch den bekannten Geruch des Katzenkoths.

2 Katzendreck ist kein gebratner Speck.

*3 Dat is ken Kattendreck. (Holst.) - Schütze, II, 235; Schiller, III, 6b; hochdeutsch bei Eiselein, 369; Langbein, Magister Zippel's Brautfahrt.

"Das heisst doch nicht für Katzendreck sich müd' und [Spaltenumbruch] lahm kasteien." (Bürger.) - Nichts Verächtliches und Unbedeutendes, Werthloses.

Holl.: Dat is geen kattedrek. (Harrebomee, I, 385a.)

Lat.: Inveni, non quod pueri in faba. (Eiselein, 369.)

*4 Er hält Katzendreck für gebratnen Speck. - Fischart; Eiselein, 369.

*5 Man muss ihm einen Katzendreck holen, dass er dreinbeissen kann. (Rottenburg.)

Vom Zornigen.

*6 Wat? Kattendreck öss natt. - Frischbier2, 1935.

Wenn man etwas Gesagtes nichtnoch einmal sagen will.


Katzendreckig.

* Dem ist heut' sehr katzendreckig. (Schwaben.) - Schmid, 308.

D. h. unwohl, wol in Beziehung auf den Geruch.


Katzendreckler.

* Er ist ein rechter Katzendreckler. (Rottenburg.)

Aengstlicher Kleinigkeitskrämer, Filz, Geizkragen. (S. Furzklemmer.)


Katzenei.

Es ist ein Katzenei.

Etwas nicht Vorhandenes, Unfindbares. Der Volkswitz fertigt damit unzeitige Neugier ab.


Katzenfein.

Katzenfeyn, Gold und Geld werden gleich in jener Welt.

Frz.: Fiente de chat, or et argent seront tout un au jugement. (Kritzinger, 313a.)


Katzenfleck.

* Da wird's Katzenflecke setzen.

Wie sie als Spuren von Katzbalgereien, von Kratzen, Beissen u. s. w. zurückbleiben.


Katzenfleisch.

1 Katzenfleisch steigt ungeheissen in die Töpfe.

*2 Er ist wie Katzenfleisch, das selber in den Topf kriecht.

*3 Es ist Katzenfleisch.

Im allgemeinen um Zudringlichkeit zu bezeichnen. Im Erzgebirge, wo man die Schmeichelei selbst Katzenfleisch nennt, auch von einem Schmeichler.


Katzenfreundlich.

* Kaznfreindlich sei'. - Baumgarten, 82.

Lat.: Benignior pellace vulpe. (Philippi, I, 59.)


Katzengebet.

1 Katzengebet kompt nicht inn Himmel (himmelt nicht). - Henisch, 1387, 7; Gaal, 991; Eiselein, 369; Moscherosch, 219; Simrock, 5503.

Die Perser: Auf Katzengebet regnet es nicht. Die Letten: Der Katzen Flüche steigen nicht in den Himmel. Mag er fluchen; der Fluch fährt zum Maul heraus und zur Nase wieder herein. Die Russen: Der Frösche Fluch bleibt im Sumpfe stecken. Die Piemontesen: Eselsstimme dringt nicht in den Himmel.

Böhm.: Kocici modlitby nebe neprorazeji. (Celakovsky, 15.)

It.: Ragghio d'asino non va in cielo. (Gaal, 991.)

Lat.: Coelos non penetrat oratio quam canis orat. (Gaal, 991.) - Ne clamans precare. (Eiselein, 369.) - Non clamor, sed amor clangit in ore Dei.

Ung.: Ebugatas nem hallik menyorszagba. (Gaal, 991.)

2 Katzengebet und Flöhgebrümmel kommen nicht in den Himmel.

"Geht Katzengbett doch nicht gen Himmel, vil minder ewer Flöhgeprümmel." (Fischart, Ehez., in Kloster, X, 866.)


Katzengebiss.

1 Nichts als Katzengebiss.

Gezänk.

*2 Bey diesem Katzengebiss blieb es nicht. - Gottfr., 293b.


Katzengedächtniss.

* Er hat ein blosses Katzengedächtniss.

Ein schlechtes, kurzes. (Auerbach, Dichter und Kaufmann, I, 271.)


Katzengehirn.

* Er hat Katzengehirn gefressen. - Grimm, V, 295.

Ist überspannt, verrückt. Zu Pulver gebranntes Katzengehirn war früher eine zauberhafte Arznei. "Machen auch also dobig vnd unsinnig leut, so man spricht, sie haben Katzengehirn gefressen." (Paracelsus, 1590, IX, 257.)

It.: Ha mangiato il cervel di gatto.


Katzengeschlecht.

Katzengeschlecht fängt Mäuss. - Lehmann, 537, 2.

Natur ist nicht zu ändern.


Katzengeschrei.

* Ein Katzengeschrei.

"Ein geröstet od' gegrettet vnd vergattert byessen, od' katzengeschrey." (Paternoster, Strasburg 1516.)


[Spaltenumbruch] Anekdote, dass nach Angabe der Köchin die Katze von vier Pfund Fleisch zwei Pfund gefressen haben solle, während die Katze, welche sofort auf die Wage gesetzt wurde, nur zwei Pfund wog. Daher die obige Frage.

*936 Wo die Katzen Eier legen.Frischbier2, 1920.

D. h. nirgends.

*937 Wo Katzen und Eulen einander gute Nacht geben.

Wohnt er z. B. oder ist etwas. Von sehr entlegenen Oertern und Dingen.

*938 Won de Katz en Oache liegt. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 832, 13.

Wenn die Katze ein Ei legt, d. h. nie. (S. Kockel, Nimmerstag und Teufel.)

*939 Zech'n (zehn) Katz'n kunnt' (können) darin koa (keine) Maus de'wischet'n. (Unterinnthal.) – Frommann, VI, 37, 83; für Franken: Frommann, VI, 318, 208.

Um äusserst zerrissene Kleider zu bezeichnen.

*940 Zur Katze schenken.


Kätzel.

* S Kätzel schwimmt manchmal ärschlich. (Hirschberg.)

Wenn etwas nicht nach Wunsch geht. Auch fragend: Schwamm's Kätzel ärschlich? Ging's nicht nach Erwarten?


Katzenart.

1 Wat von Kattenart is, dat muset. (Westf.)

*2 Sie ist von Katzenart, will nicht gefahrn sein. (S. Herr 487.) – Eiselein, 369.

Fischart (Bienenkorb, 1588, 49a) wandte die Redensart auf die römische Kirche an.


Katzenaugen.

* Der hat Katzenaugen.

„Pflegt man von scharpffsehenden Leuten zu sagen, wie auch Suetonius vom Kayser Tyberio schreibt, dass er zu Nacht alles habe sehen können. Es schreibet auch Mich. Neander in seiner Physica (Part 2), dass er einen gesehen habe, der ohne Licht dess Nachts gelesen habe, als am Tage.“ (Oec. rur., 12, 482.) In Oberösterreich: Katznaugn ham. (Baumgarten, 82.) Leicht etwas durchschauen.

Böhm.: Kočičí oči nebojí se dýmu. (Čelakovsky, 222.)

Holl.: Hij heeft katoogen. (Harrebomée, I, 386b.)


Katzenbalg.

* Man muss jhm Katzenbalg schencken.Fischart, Gesch.

Mit Güte richtet man bei ihm nichts aus, man muss Ernst gebrauchen. „ ... So ward doch nichts anders darauss als den frieden mit wehrhaften gewalt zu erlangen, dann er sey so grumsig wie ein Mauss in der Kindbet, darein muss man jhm Katzenbalg schencken.“ (Kloster, VIII, 409.)


Katzenbänklein.

* Auf dem Katzenbänklein sitzen.

Platz der Strafe oder Zurücksetzung, Misachtung. „ ... In dem ersah ich einen Poeten dort auf dem Katzenbänklein sitzen.“ (Philander, I, 219.)


Katzenbeckelein.

* Er hat kein Katzenbeckelein mehr zu verlieren. (Schweiz.)


Katzenbuckel.

* Einen Katzenbuckel vor jemand machen.

Von kriechend demüthigen Verbeugungen, von einem schmeichelnden Gebaren überhaupt.

Holl.: Hij heeft een' kattenrug. – Zij maakt een' kattenbogchel. (Harrebomée, I, 386b u. 389a.) Katzenbuckeln.

* Er weiss zu katzenbuckeln.

Die Katze buckelt, wenn sie einen schmeichelnd umgeht.


Katzenconcert.

Es ist ein wahres Katzenconcert.Grimm, V, 292.

„Was macht ihr für ein Katzenconcert?“ (A. W. Schlegel.)


Katzendick.

* Er ist katzendick.Lichtenberg, III, 76.

Stark betrunken.

Engl.: He has shot the cat. (Bohn II, 64.)


Katzendreck.

1 Katzendreck1 gedeiht nicht.

1) Eins der Kraftwörter im Volksmunde für Kleinigkeit, Lumperei, werthloses Ding u. s. w., verstärkt durch den bekannten Geruch des Katzenkoths.

2 Katzendreck ist kein gebratner Speck.

*3 Dat is kên Kattendreck. (Holst.) – Schütze, II, 235; Schiller, III, 6b; hochdeutsch bei Eiselein, 369; Langbein, Magister Zippel's Brautfahrt.

„Das heisst doch nicht für Katzendreck sich müd' und [Spaltenumbruch] lahm kasteien.“ (Bürger.) – Nichts Verächtliches und Unbedeutendes, Werthloses.

Holl.: Dat is geen kattedrek. (Harrebomée, I, 385a.)

Lat.: Inveni, non quod pueri in faba. (Eiselein, 369.)

*4 Er hält Katzendreck für gebratnen Speck.Fischart; Eiselein, 369.

*5 Man muss ihm einen Katzendreck holen, dass er dreinbeissen kann. (Rottenburg.)

Vom Zornigen.

*6 Wat? Kattendreck öss natt.Frischbier2, 1935.

Wenn man etwas Gesagtes nichtnoch einmal sagen will.


Katzendreckig.

* Dem ist heut' sehr katzendreckig. (Schwaben.) – Schmid, 308.

D. h. unwohl, wol in Beziehung auf den Geruch.


Katzendreckler.

* Er ist ein rechter Katzendreckler. (Rottenburg.)

Aengstlicher Kleinigkeitskrämer, Filz, Geizkragen. (S. Furzklemmer.)


Katzenei.

Es ist ein Katzenei.

Etwas nicht Vorhandenes, Unfindbares. Der Volkswitz fertigt damit unzeitige Neugier ab.


Katzenfein.

Katzenfeyn, Gold und Geld werden gleich in jener Welt.

Frz.: Fiente de chat, or et argent seront tout un au jugement. (Kritzinger, 313a.)


Katzenfleck.

* Da wird's Katzenflecke setzen.

Wie sie als Spuren von Katzbalgereien, von Kratzen, Beissen u. s. w. zurückbleiben.


Katzenfleisch.

1 Katzenfleisch steigt ungeheissen in die Töpfe.

*2 Er ist wie Katzenfleisch, das selber in den Topf kriecht.

*3 Es ist Katzenfleisch.

Im allgemeinen um Zudringlichkeit zu bezeichnen. Im Erzgebirge, wo man die Schmeichelei selbst Katzenfleisch nennt, auch von einem Schmeichler.


Katzenfreundlich.

* Kaznfreindlich sei'.Baumgarten, 82.

Lat.: Benignior pellace vulpe. (Philippi, I, 59.)


Katzengebet.

1 Katzengebet kompt nicht inn Himmel (himmelt nicht).Henisch, 1387, 7; Gaal, 991; Eiselein, 369; Moscherosch, 219; Simrock, 5503.

Die Perser: Auf Katzengebet regnet es nicht. Die Letten: Der Katzen Flüche steigen nicht in den Himmel. Mag er fluchen; der Fluch fährt zum Maul heraus und zur Nase wieder herein. Die Russen: Der Frösche Fluch bleibt im Sumpfe stecken. Die Piemontesen: Eselsstimme dringt nicht in den Himmel.

Böhm.: Kočičí modlitby nebe neprorážejí. (Čelakovsky, 15.)

It.: Ragghio d'asino non va in cielo. (Gaal, 991.)

Lat.: Coelos non penetrat oratio quam canis orat. (Gaal, 991.) – Ne clamans precare. (Eiselein, 369.) – Non clamor, sed amor clangit in ore Dei.

Ung.: Ebugatás nem hallik menyországba. (Gaal, 991.)

2 Katzengebet und Flöhgebrümmel kommen nicht in den Himmel.

„Geht Katzengbett doch nicht gen Himmel, vil minder ewer Flöhgeprümmel.“ (Fischart, Ehez., in Kloster, X, 866.)


Katzengebiss.

1 Nichts als Katzengebiss.

Gezänk.

*2 Bey diesem Katzengebiss blieb es nicht.Gottfr., 293b.


Katzengedächtniss.

* Er hat ein blosses Katzengedächtniss.

Ein schlechtes, kurzes. (Auerbach, Dichter und Kaufmann, I, 271.)


Katzengehirn.

* Er hat Katzengehirn gefressen.Grimm, V, 295.

Ist überspannt, verrückt. Zu Pulver gebranntes Katzengehirn war früher eine zauberhafte Arznei. „Machen auch also dobig vnd unsinnig leut, so man spricht, sie haben Katzengehirn gefressen.“ (Paracelsus, 1590, IX, 257.)

It.: Ha mangiato il cervel di gatto.


Katzengeschlecht.

Katzengeschlecht fängt Mäuss.Lehmann, 537, 2.

Natur ist nicht zu ändern.


Katzengeschrei.

* Ein Katzengeschrei.

„Ein geröstet od' gegrettet vnd vergattert byessen, od' katzengeschrey.“ (Paternoster, Strasburg 1516.)


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[[605]/0611] Anekdote, dass nach Angabe der Köchin die Katze von vier Pfund Fleisch zwei Pfund gefressen haben solle, während die Katze, welche sofort auf die Wage gesetzt wurde, nur zwei Pfund wog. Daher die obige Frage. *936 Wo die Katzen Eier legen. – Frischbier2, 1920. D. h. nirgends. *937 Wo Katzen und Eulen einander gute Nacht geben. Wohnt er z. B. oder ist etwas. Von sehr entlegenen Oertern und Dingen. *938 Won de Katz en Oache liegt. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 832, 13. Wenn die Katze ein Ei legt, d. h. nie. (S. Kockel, Nimmerstag und Teufel.) *939 Zech'n (zehn) Katz'n kunnt' (können) darin koa (keine) Maus de'wischet'n. (Unterinnthal.) – Frommann, VI, 37, 83; für Franken: Frommann, VI, 318, 208. Um äusserst zerrissene Kleider zu bezeichnen. *940 Zur Katze schenken. Kätzel. * S Kätzel schwimmt manchmal ärschlich. (Hirschberg.) Wenn etwas nicht nach Wunsch geht. Auch fragend: Schwamm's Kätzel ärschlich? Ging's nicht nach Erwarten? Katzenart. 1 Wat von Kattenart is, dat muset. (Westf.) *2 Sie ist von Katzenart, will nicht gefahrn sein. (S. Herr 487.) – Eiselein, 369. Fischart (Bienenkorb, 1588, 49a) wandte die Redensart auf die römische Kirche an. Katzenaugen. * Der hat Katzenaugen. „Pflegt man von scharpffsehenden Leuten zu sagen, wie auch Suetonius vom Kayser Tyberio schreibt, dass er zu Nacht alles habe sehen können. Es schreibet auch Mich. Neander in seiner Physica (Part 2), dass er einen gesehen habe, der ohne Licht dess Nachts gelesen habe, als am Tage.“ (Oec. rur., 12, 482.) In Oberösterreich: Katznaugn ham. (Baumgarten, 82.) Leicht etwas durchschauen. Böhm.: Kočičí oči nebojí se dýmu. (Čelakovsky, 222.) Holl.: Hij heeft katoogen. (Harrebomée, I, 386b.) Katzenbalg. * Man muss jhm Katzenbalg schencken. – Fischart, Gesch. Mit Güte richtet man bei ihm nichts aus, man muss Ernst gebrauchen. „ ... So ward doch nichts anders darauss als den frieden mit wehrhaften gewalt zu erlangen, dann er sey so grumsig wie ein Mauss in der Kindbet, darein muss man jhm Katzenbalg schencken.“ (Kloster, VIII, 409.) Katzenbänklein. * Auf dem Katzenbänklein sitzen. Platz der Strafe oder Zurücksetzung, Misachtung. „ ... In dem ersah ich einen Poeten dort auf dem Katzenbänklein sitzen.“ (Philander, I, 219.) Katzenbeckelein. * Er hat kein Katzenbeckelein mehr zu verlieren. (Schweiz.) Katzenbuckel. * Einen Katzenbuckel vor jemand machen. Von kriechend demüthigen Verbeugungen, von einem schmeichelnden Gebaren überhaupt. Holl.: Hij heeft een' kattenrug. – Zij maakt een' kattenbogchel. (Harrebomée, I, 386b u. 389a.) Katzenbuckeln. * Er weiss zu katzenbuckeln. Die Katze buckelt, wenn sie einen schmeichelnd umgeht. Katzenconcert. Es ist ein wahres Katzenconcert. – Grimm, V, 292. „Was macht ihr für ein Katzenconcert?“ (A. W. Schlegel.) Katzendick. * Er ist katzendick. – Lichtenberg, III, 76. Stark betrunken. Engl.: He has shot the cat. (Bohn II, 64.) Katzendreck. 1 Katzendreck1 gedeiht nicht. 1) Eins der Kraftwörter im Volksmunde für Kleinigkeit, Lumperei, werthloses Ding u. s. w., verstärkt durch den bekannten Geruch des Katzenkoths. 2 Katzendreck ist kein gebratner Speck. *3 Dat is kên Kattendreck. (Holst.) – Schütze, II, 235; Schiller, III, 6b; hochdeutsch bei Eiselein, 369; Langbein, Magister Zippel's Brautfahrt. „Das heisst doch nicht für Katzendreck sich müd' und lahm kasteien.“ (Bürger.) – Nichts Verächtliches und Unbedeutendes, Werthloses. Holl.: Dat is geen kattedrek. (Harrebomée, I, 385a.) Lat.: Inveni, non quod pueri in faba. (Eiselein, 369.) *4 Er hält Katzendreck für gebratnen Speck. – Fischart; Eiselein, 369. *5 Man muss ihm einen Katzendreck holen, dass er dreinbeissen kann. (Rottenburg.) Vom Zornigen. *6 Wat? Kattendreck öss natt. – Frischbier2, 1935. Wenn man etwas Gesagtes nichtnoch einmal sagen will. Katzendreckig. * Dem ist heut' sehr katzendreckig. (Schwaben.) – Schmid, 308. D. h. unwohl, wol in Beziehung auf den Geruch. Katzendreckler. * Er ist ein rechter Katzendreckler. (Rottenburg.) Aengstlicher Kleinigkeitskrämer, Filz, Geizkragen. (S. Furzklemmer.) Katzenei. Es ist ein Katzenei. Etwas nicht Vorhandenes, Unfindbares. Der Volkswitz fertigt damit unzeitige Neugier ab. Katzenfein. Katzenfeyn, Gold und Geld werden gleich in jener Welt. Frz.: Fiente de chat, or et argent seront tout un au jugement. (Kritzinger, 313a.) Katzenfleck. * Da wird's Katzenflecke setzen. Wie sie als Spuren von Katzbalgereien, von Kratzen, Beissen u. s. w. zurückbleiben. Katzenfleisch. 1 Katzenfleisch steigt ungeheissen in die Töpfe. *2 Er ist wie Katzenfleisch, das selber in den Topf kriecht. *3 Es ist Katzenfleisch. Im allgemeinen um Zudringlichkeit zu bezeichnen. Im Erzgebirge, wo man die Schmeichelei selbst Katzenfleisch nennt, auch von einem Schmeichler. Katzenfreundlich. * Kaznfreindlich sei'. – Baumgarten, 82. Lat.: Benignior pellace vulpe. (Philippi, I, 59.) Katzengebet. 1 Katzengebet kompt nicht inn Himmel (himmelt nicht). – Henisch, 1387, 7; Gaal, 991; Eiselein, 369; Moscherosch, 219; Simrock, 5503. Die Perser: Auf Katzengebet regnet es nicht. Die Letten: Der Katzen Flüche steigen nicht in den Himmel. Mag er fluchen; der Fluch fährt zum Maul heraus und zur Nase wieder herein. Die Russen: Der Frösche Fluch bleibt im Sumpfe stecken. Die Piemontesen: Eselsstimme dringt nicht in den Himmel. Böhm.: Kočičí modlitby nebe neprorážejí. (Čelakovsky, 15.) It.: Ragghio d'asino non va in cielo. (Gaal, 991.) Lat.: Coelos non penetrat oratio quam canis orat. (Gaal, 991.) – Ne clamans precare. (Eiselein, 369.) – Non clamor, sed amor clangit in ore Dei. Ung.: Ebugatás nem hallik menyországba. (Gaal, 991.) 2 Katzengebet und Flöhgebrümmel kommen nicht in den Himmel. „Geht Katzengbett doch nicht gen Himmel, vil minder ewer Flöhgeprümmel.“ (Fischart, Ehez., in Kloster, X, 866.) Katzengebiss. 1 Nichts als Katzengebiss. Gezänk. *2 Bey diesem Katzengebiss blieb es nicht. – Gottfr., 293b. Katzengedächtniss. * Er hat ein blosses Katzengedächtniss. Ein schlechtes, kurzes. (Auerbach, Dichter und Kaufmann, I, 271.) Katzengehirn. * Er hat Katzengehirn gefressen. – Grimm, V, 295. Ist überspannt, verrückt. Zu Pulver gebranntes Katzengehirn war früher eine zauberhafte Arznei. „Machen auch also dobig vnd unsinnig leut, so man spricht, sie haben Katzengehirn gefressen.“ (Paracelsus, 1590, IX, 257.) It.: Ha mangiato il cervel di gatto. Katzengeschlecht. Katzengeschlecht fängt Mäuss. – Lehmann, 537, 2. Natur ist nicht zu ändern. Katzengeschrei. * Ein Katzengeschrei. „Ein geröstet od' gegrettet vnd vergattert byessen, od' katzengeschrey.“ (Paternoster, Strasburg 1516.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [605]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/611>, abgerufen am 18.04.2024.