Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *13 Eine gute Klinge führen.

Gut schlagen. In der Provinz Preussen sagt man sprichwörtlich von einem starken Esser: Er schlägt eine gute Klinge. (Frischbier, 2047.) In Würzburg: A guata Klinga schlaga. (Sartorius, 169.)

*14 Einen über die Klinge springen und den Grind flugs weghawen lassen. - Luther's Tischr., 216a.

Ihn köpfen.

Frz.: Passer tout au fil de l'epee. (Kritzinger, 282a.)

Holl.: Hij zal over de kling springen. (Harrebomee, I, 415a.)

*15 Einen vber die klingen springen lassen. - Fischer, Psalter, 18a.

Ihn niederhauen oder verleumden.

*16 Einen vor die Klinge kriegen.

Sich mit einem schlagen.

*17 Er bleibt (nicht) bei der Klinge.

*18 Er ist keine passauer Klinge. - Parömiakon, 180.

Von Eigensinnigen, Hartnäckigen, Charakterfesten.

*19 Es ist die Klinge, die eine Scheide braucht.

*20 Etwas vor der Klinge ausmachen.

Frz.: Emporter quelque chose a la pointe de l'epee. (Kritzinger, 281b.)

*21 Jemand vor die Klinge fordern.

Ihn zum Zweikampf auffordern.

*22 Nicht bei der Klinge bleiben. - Eiselein, 382.

Die Streitfrage verändern, nicht bei der Sache bleiben.

Frz.: Sauter de branche en branche. (Lendroy, 226.)

*23 Seine Klinge zurückziehen.

Holl.: Hij trekt zijne kling terug. (Harrebomee, I, 415a.)

*24 Ueber die Klinge springen müssen. - Mathesy, 139a.


Klingel.

Eine silberne Klingel schellt viel Freunde herbei. - Altmann, V, 129.


Klingelbeutel.

1 Bai met den Klingelbül ümget, mut hel foer in der Taske hewwen. (Iserlohn.) - Woeste, 72, 107.

2 Wer den Klingelbeutel trägt, nichts hineinzulegen pflegt.


Klingeln.

1 Klingeln gehöärt taun Handwarke. (Hannover.) - Schambach, I, 59.

2 Klingelt es nicht, so rappelt es doch.


Klingen.

1 Das eine klinget, das andere klatschet. - Herberger, I, 2, 273; Schottel, 1117a.

2 Der hat, das klingt, der kriegt, das springt. - Schottel, 1130a.

Dän.: Har man kun det som klinger, man faaer vel den som springer. (Prov. dan., 348.)

3 Es klingt nicht alles, was zusammenschlägt.

4 Es klingt nicht wohl auf der Harfe, wenn man Gott lästert.

5 Hab' ich, was klingt, so krieg' ich, was singt. - Gaal, 645; Reinsberg I, 108.

6 Hew öck wat dör klingt, krieg öck wat dör springt. (Grosser Werder.) - Frischbier2, 2048.

7 Klingt das Schwert, so bricht der Herd. - Sprichwörtergarten, 183.

8 Klingt et nicht, so klappt et doch. (Rastede.) - Firmenich, III, 29, 139; hochdeutsch bei Eiselein, 382; Braun, I, 1893.

9 Klingts, so gelingts. - Henisch, 1461, 20; Petri, II, 424; Gaal, 1023.

10 Wat klinkt, dat blinkt. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4036.

11 Wenn es klingt, die Tugend springt.

12 Wenn's am schönsten klingt, zupft die Vernunft am Ohr. - Sprichwörtergarten, 370.

13 Wer da hat was klingt, der hat auch was springt. - Reinsberg I, 108.

14 Wer nicht kan klingen, der soll nicht lang dingen. - Henisch, 710, 26; Petri, II, 741.

15 Wo man (mit Gelde) klingen kann, da ist auch Lust zu tanzen.

*16 Das klingt anders.

*17 Dat klingt as 'n Dott Hede (Zotte Werch). - (Ostfries.) - Frommann, III, 428, 204; Bueren, 362; Eichwald, 1498.

Holl.: Dat klinkt als een scheet in een' witten hoed, zei de boer, en hij speelde op eene gebarsten fluit. (Harrebomee, I, 309.)

[Spaltenumbruch] *18 Dat klingt as'n katholske Knäpel in'n lütterske Klocke. - Stürenburg, 349a.

Das passt nicht zusammen.

*19 Dat klingt as 'n Per-Kötel in de Kapuzmütze. (Ostfries.) - Frommann, III, 428, 204; Bueren, 224; Eichwald, 1498; Hauskalender, II.

*20 Er hat wol klingen, aber nicht läuten hören.

*21 Er lässt brav klingen.

Frz.: Il fait rouler l'argent. - Il fait sonner ses ecus.

*22 Es klingt, als wenn der Kaminfeger auf der Küchenleiter Schlot Schlot singt. - Gottsched, Beiträge, Hft. 13, S. 272.

*23 Es klingt vnd klappt nicht. - Lehmann, 837, 3.

Ordnung und Uebereinstimmung fehlen.

*24 Es klingt wie ein alter Kessel. - Eiselein, 371.

*25 Es klingt wie ein hohler Topf.

*26 Es klingt wie eine bleierne Glocke.

Holl.: Het klingt als eene looden bel. (Harrebomee, II, 35.)

*27 Es klingt wie eine Dorfglocke. - Winckler, XX, 23.

Holl.: Dat klingt als eene klapmuts. (Harrebomee, I, 410b.)

*28 Hätt' es besser geklungen, du hättest leichter gerungen.

29 Klingt 't neg, so klapt 't dagh. (Nordmarschen.) - Haupt, VIII, 375, 8.

Klingt es nicht, so klappert's doch. (Simrock, 5756.)

*30 'S klingt ass wenn man an Furtz (a Dreck) mit Peitschen hiebe. - Gomolcke, 989; Robinson, 728.

*31 Wenn's nüd cheid, so chlepft's. (Appenzell.)

Wenn's nicht gut klingt, so klingt's doch laut, d. h. nur herzhaft und ohne Scheu. Geheyen, g'heyen, keyen = widerlich tönen, schallen, davon das G'heyn = Lärm. Ein Wort mit mannichfacher Bedeutung und vielseitiger Anwendung. (Vgl. Stalder, II, 31.)


Klingenberg.

Zu Klingenberg am Main, zu Würzburg auf dem Stein, zu Sommerach auf dem Sand wachsen die besten Wein' im ganzen Land (auch: zu Bacharach am Rhein, da wachsen die besten Wein').


Klinke.

1 Eine gute Klincke fürm Maul schadet nimand. - Herberger, I, 736.

*2 A geit reim Kleinka schlon. (Oesterr.-Schles.) - Peter, 449.

Treibt sich müssig herum.

*3 E Klink an't Hehnernest, dat de Hahn nich hebb'n kann. (Natangen.) - Frischbier2, 2049.

Antwort auf die Frage: Was machst du?

*4 Er geht Klinken schlagen. (Schles.)

Geld borgen, auch wol ohne Zweck und Ziel beschäftigungslos umhergehen; er bummelt. Mathesy (234a) sagt: "Kling schlagen, müssig gehen."

*5 Up'r Klinken ruk'n. - Eichwald, 1039.


Klinkel.

Will einer zu schnell mit dem Klinkel ins Schloss, so kann er das Loch nicht finden. - Eiselein, 433; Simrock, 6573.


Klinkenputzer.

* Er ist ein Klinkenputzer. - Frischbier2, 2050.

Schmückende Umschreibung für Bettler.


Klinkenschlager.

* Es ist ein Klinkenschlager.

"Klingschlaher, Müssigganger, die nichts studieret, noch sonst etwas redliches gelernt haben." (Mathesy, 357b.)


Klipflein.

* Nicht ein Klipfflein darauf geben. - Theatrum Diabolorum, 56a.


Klippe.

1 Die Klippen, die der Schiffer nicht sieht, sind die schlimmsten (gefährlichsten).

Holl.: Als men eene klip boven water ziet, kan men ze mijden in 't zeilen. (Harrebomee, I, 415a.)

2 En oll Klipp un 'n nie Schipp is doch nich vel nütt. (Mecklenburg.) - Mussäus, 122, 22.

Eine alte Klippe und ein neues Schiff sind nichts nütz zusammen. Gegen Ehen von zu ungleichem Alter.

3 Klippen sind leichter zu meiden als Sandbänke. - Altmann V, 75.

4 Man muss nicht blos die Klippen meiden, sondern auch die Untiefen.

Holl.: Men moet tusschen de steile klippen met korte gangen doorgaan. (Harrebomee, I, 415a.)

[Spaltenumbruch] *13 Eine gute Klinge führen.

Gut schlagen. In der Provinz Preussen sagt man sprichwörtlich von einem starken Esser: Er schlägt eine gute Klinge. (Frischbier, 2047.) In Würzburg: A guata Klinga schlaga. (Sartorius, 169.)

*14 Einen über die Klinge springen und den Grind flugs weghawen lassen.Luther's Tischr., 216a.

Ihn köpfen.

Frz.: Passer tout au fil de l'épéé. (Kritzinger, 282a.)

Holl.: Hij zal over de kling springen. (Harrebomée, I, 415a.)

*15 Einen vber die klingen springen lassen.Fischer, Psalter, 18a.

Ihn niederhauen oder verleumden.

*16 Einen vor die Klinge kriegen.

Sich mit einem schlagen.

*17 Er bleibt (nicht) bei der Klinge.

*18 Er ist keine passauer Klinge.Parömiakon, 180.

Von Eigensinnigen, Hartnäckigen, Charakterfesten.

*19 Es ist die Klinge, die eine Scheide braucht.

*20 Etwas vor der Klinge ausmachen.

Frz.: Emporter quelque chose à la pointe de l'épéé. (Kritzinger, 281b.)

*21 Jemand vor die Klinge fordern.

Ihn zum Zweikampf auffordern.

*22 Nicht bei der Klinge bleiben.Eiselein, 382.

Die Streitfrage verändern, nicht bei der Sache bleiben.

Frz.: Sauter de branche en branche. (Lendroy, 226.)

*23 Seine Klinge zurückziehen.

Holl.: Hij trekt zijne kling terug. (Harrebomée, I, 415a.)

*24 Ueber die Klinge springen müssen.Mathesy, 139a.


Klingel.

Eine silberne Klingel schellt viel Freunde herbei.Altmann, V, 129.


Klingelbeutel.

1 Bai met den Klingelbül ümget, mut hel foer in der Taske hewwen. (Iserlohn.) – Woeste, 72, 107.

2 Wer den Klingelbeutel trägt, nichts hineinzulegen pflegt.


Klingeln.

1 Klingeln gehöärt taun Handwarke. (Hannover.) – Schambach, I, 59.

2 Klingelt es nicht, so rappelt es doch.


Klingen.

1 Das eine klinget, das andere klatschet.Herberger, I, 2, 273; Schottel, 1117a.

2 Der hat, das klingt, der kriegt, das springt.Schottel, 1130a.

Dän.: Har man kun det som klinger, man faaer vel den som springer. (Prov. dan., 348.)

3 Es klingt nicht alles, was zusammenschlägt.

4 Es klingt nicht wohl auf der Harfe, wenn man Gott lästert.

5 Hab' ich, was klingt, so krieg' ich, was singt.Gaal, 645; Reinsberg I, 108.

6 Hew öck wat dör klingt, krieg öck wat dör springt. (Grosser Werder.) – Frischbier2, 2048.

7 Klingt das Schwert, so bricht der Herd.Sprichwörtergarten, 183.

8 Klingt et nicht, so klappt et doch. (Rastede.) – Firmenich, III, 29, 139; hochdeutsch bei Eiselein, 382; Braun, I, 1893.

9 Klingts, so gelingts.Henisch, 1461, 20; Petri, II, 424; Gaal, 1023.

10 Wat klinkt, dat blinkt. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036.

11 Wenn es klingt, die Tugend springt.

12 Wenn's am schönsten klingt, zupft die Vernunft am Ohr.Sprichwörtergarten, 370.

13 Wer da hat was klingt, der hat auch was springt.Reinsberg I, 108.

14 Wer nicht kan klingen, der soll nicht lang dingen.Henisch, 710, 26; Petri, II, 741.

15 Wo man (mit Gelde) klingen kann, da ist auch Lust zu tanzen.

*16 Das klingt anders.

*17 Dat klingt as 'n Dott Hede (Zotte Werch). – (Ostfries.) – Frommann, III, 428, 204; Bueren, 362; Eichwald, 1498.

Holl.: Dat klinkt als een scheet in een' witten hoed, zei de boer, en hij speelde op eene gebarsten fluit. (Harrebomée, I, 309.)

[Spaltenumbruch] *18 Dat klingt as'n kathôlske Knäpel in'n lütterske Klocke.Stürenburg, 349a.

Das passt nicht zusammen.

*19 Dat klingt as 'n Pêr-Kötel in de Kapuzmütze. (Ostfries.) – Frommann, III, 428, 204; Bueren, 224; Eichwald, 1498; Hauskalender, II.

*20 Er hat wol klingen, aber nicht läuten hören.

*21 Er lässt brav klingen.

Frz.: Il fait rouler l'argent. – Il fait sonner ses écus.

*22 Es klingt, als wenn der Kaminfeger auf der Küchenleiter Schlot Schlot singt.Gottsched, Beiträge, Hft. 13, S. 272.

*23 Es klingt vnd klappt nicht.Lehmann, 837, 3.

Ordnung und Uebereinstimmung fehlen.

*24 Es klingt wie ein alter Kessel.Eiselein, 371.

*25 Es klingt wie ein hohler Topf.

*26 Es klingt wie eine bleierne Glocke.

Holl.: Het klingt als eene looden bel. (Harrebomée, II, 35.)

*27 Es klingt wie eine Dorfglocke.Winckler, XX, 23.

Holl.: Dat klingt als eene klapmuts. (Harrebomée, I, 410b.)

*28 Hätt' es besser geklungen, du hättest leichter gerungen.

29 Klingt 't neg, so klapt 't dagh. (Nordmarschen.) – Haupt, VIII, 375, 8.

Klingt es nicht, so klappert's doch. (Simrock, 5756.)

*30 'S klingt ass wenn man an Furtz (a Dreck) mit Peitschen hiebe.Gomolcke, 989; Robinson, 728.

*31 Wenn's nüd cheid, so chlepft's. (Appenzell.)

Wenn's nicht gut klingt, so klingt's doch laut, d. h. nur herzhaft und ohne Scheu. Geheyen, g'heyen, keyen = widerlich tönen, schallen, davon das G'heyn = Lärm. Ein Wort mit mannichfacher Bedeutung und vielseitiger Anwendung. (Vgl. Stalder, II, 31.)


Klingenberg.

Zu Klingenberg am Main, zu Würzburg auf dem Stein, zu Sommerach auf dem Sand wachsen die besten Wein' im ganzen Land (auch: zu Bacharach am Rhein, da wachsen die besten Wein').


Klinke.

1 Eine gute Klincke fürm Maul schadet nimand.Herberger, I, 736.

*2 A gît réim Kléinka schlôn. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 449.

Treibt sich müssig herum.

*3 E Klink an't Hehnernest, dat de Hahn nich hebb'n kann. (Natangen.) – Frischbier2, 2049.

Antwort auf die Frage: Was machst du?

*4 Er geht Klinken schlagen. (Schles.)

Geld borgen, auch wol ohne Zweck und Ziel beschäftigungslos umhergehen; er bummelt. Mathesy (234a) sagt: „Kling schlagen, müssig gehen.“

*5 Up'r Klinken ruk'n.Eichwald, 1039.


Klinkel.

Will einer zu schnell mit dem Klinkel ins Schloss, so kann er das Loch nicht finden.Eiselein, 433; Simrock, 6573.


Klinkenputzer.

* Er ist ein Klinkenputzer.Frischbier2, 2050.

Schmückende Umschreibung für Bettler.


Klinkenschlager.

* Es ist ein Klinkenschlager.

„Klingschlaher, Müssigganger, die nichts studieret, noch sonst etwas redliches gelernt haben.“ (Mathesy, 357b.)


Klipflein.

* Nicht ein Klipfflein darauf geben.Theatrum Diabolorum, 56a.


Klippe.

1 Die Klippen, die der Schiffer nicht sieht, sind die schlimmsten (gefährlichsten).

Holl.: Als men eene klip boven water ziet, kan men ze mijden in 't zeilen. (Harrebomée, I, 415a.)

2 En oll Klipp un 'n nie Schipp is doch nich vel nütt. (Mecklenburg.) – Mussäus, 122, 22.

Eine alte Klippe und ein neues Schiff sind nichts nütz zusammen. Gegen Ehen von zu ungleichem Alter.

3 Klippen sind leichter zu meiden als Sandbänke.Altmann V, 75.

4 Man muss nicht blos die Klippen meiden, sondern auch die Untiefen.

Holl.: Men moet tusschen de steile klippen met korte gangen doorgaan. (Harrebomée, I, 415a.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0704" n="[698]"/><cb n="1395"/>
*13 Eine gute Klinge führen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Gut schlagen. In der Provinz Preussen sagt man sprichwörtlich von einem starken Esser: Er schlägt eine gute Klinge. (<hi rendition="#i">Frischbier, 2047.</hi>) In Würzburg: A guata Klinga schlaga. (<hi rendition="#i">Sartorius, 169.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Einen über die Klinge springen und den Grind flugs weghawen lassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Tischr., 216<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn köpfen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Passer tout au fil de l'épéé. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 282<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij zal over de kling springen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 415<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Einen vber die klingen springen lassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischer, Psalter, 18<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn niederhauen oder verleumden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*16 Einen vor die Klinge kriegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sich mit einem schlagen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*17 Er bleibt (nicht) bei der Klinge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Er ist keine passauer Klinge.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 180.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Eigensinnigen, Hartnäckigen, Charakterfesten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*19 Es ist die Klinge, die eine Scheide braucht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*20 Etwas vor der Klinge ausmachen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Emporter quelque chose à la pointe de l'épéé. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 281<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*21 Jemand vor die Klinge fordern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn zum Zweikampf auffordern.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 Nicht bei der Klinge bleiben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 382.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Streitfrage verändern, nicht bei der Sache bleiben.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Sauter de branche en branche. (<hi rendition="#i">Lendroy, 226.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*23 Seine Klinge zurückziehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij trekt zijne kling terug. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 415<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*24 Ueber die Klinge springen müssen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 139<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Klingel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Eine silberne Klingel schellt viel Freunde herbei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann, V, 129.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Klingelbeutel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Bai met den Klingelbül ümget, mut hel foer in der Taske hewwen.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 72, 107.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wer den Klingelbeutel trägt, nichts hineinzulegen pflegt.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Klingeln.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Klingeln gehöärt taun Handwarke.</hi> (<hi rendition="#i">Hannover.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, I, 59.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Klingelt es nicht, so rappelt es doch.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Klingen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Das eine klinget, das andere klatschet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I, 2, 273; Schottel, 1117<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Der hat, das klingt, der kriegt, das springt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1130<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Har man kun det som klinger, man faaer vel den som springer. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 348.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Es klingt nicht alles, was zusammenschlägt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Es klingt nicht wohl auf der Harfe, wenn man Gott lästert.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Hab' ich, was klingt, so krieg' ich, was singt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gaal, 645; Reinsberg I, 108.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Hew öck wat dör klingt, krieg öck wat dör springt.</hi> (<hi rendition="#i">Grosser Werder.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2048.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Klingt das Schwert, so bricht der Herd.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 183.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Klingt et nicht, so klappt et doch.</hi> (<hi rendition="#i">Rastede.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 29, 139;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Eiselein, 382; Braun, I, 1893.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Klingts, so gelingts.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1461, 20; Petri, II, 424; Gaal, 1023.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Wat klinkt, dat blinkt.</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Weserzeitung, 4036.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Wenn es klingt, die Tugend springt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Wenn's am schönsten klingt, zupft die Vernunft am Ohr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 370.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Wer da hat was klingt, der hat auch was springt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Reinsberg I, 108.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Wer nicht kan klingen, der soll nicht lang dingen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 710, 26; Petri, II, 741.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Wo man (mit Gelde) klingen kann, da ist auch Lust zu tanzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*16 Das klingt anders.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Dat klingt as 'n Dott Hede (Zotte Werch). &#x2013;</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 428, 204; Bueren, 362; Eichwald, 1498.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat klinkt als een scheet in een' witten hoed, zei de boer, en hij speelde op eene gebarsten fluit. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 309.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1396"/>
*18 Dat klingt as'n kathôlske Knäpel in'n lütterske Klocke.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Stürenburg, 349<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das passt nicht zusammen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Dat klingt as 'n Pêr-Kötel in de Kapuzmütze.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 428, 204; Bueren, 224; Eichwald, 1498; Hauskalender, II.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*20 Er hat wol klingen, aber nicht läuten hören.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*21 Er lässt brav klingen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il fait rouler l'argent. &#x2013; Il fait sonner ses écus.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 Es klingt, als wenn der Kaminfeger auf der Küchenleiter Schlot Schlot singt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gottsched, Beiträge, Hft. 13, S. 272.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*23 Es klingt vnd klappt nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 837, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ordnung und Uebereinstimmung fehlen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*24 Es klingt wie ein alter Kessel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 371.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*25 Es klingt wie ein hohler Topf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*26 Es klingt wie eine bleierne Glocke.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het klingt als eene looden bel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 35.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*27 Es klingt wie eine Dorfglocke.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XX, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat klingt als eene klapmuts. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 410<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*28 Hätt' es besser geklungen, du hättest leichter gerungen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Klingt 't neg, so klapt 't dagh.</hi> (<hi rendition="#i">Nordmarschen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Haupt, VIII, 375, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Klingt es nicht, so klappert's doch. (<hi rendition="#i">Simrock, 5756.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*30 'S klingt ass wenn man an Furtz (a Dreck) mit Peitschen hiebe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 989; Robinson, 728.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*31 Wenn's nüd cheid, so chlepft's.</hi> (<hi rendition="#i">Appenzell.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn's nicht gut klingt, so klingt's doch laut, d. h. nur herzhaft und ohne Scheu. Geheyen, g'heyen, keyen = widerlich tönen, schallen, davon das G'heyn = Lärm. Ein Wort mit mannichfacher Bedeutung und vielseitiger Anwendung. (Vgl. <hi rendition="#i">Stalder, II, 31.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Klingenberg.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Zu Klingenberg am Main, zu Würzburg auf dem Stein, zu Sommerach auf dem Sand wachsen die besten Wein' im ganzen Land (auch: zu Bacharach am Rhein, da wachsen die besten Wein').</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Klinke.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Eine gute Klincke fürm Maul schadet nimand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I, 736.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 A gît réim Kléinka schlôn.</hi> (<hi rendition="#i">Oesterr.-Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, 449.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Treibt sich müssig herum.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 E Klink an't Hehnernest, dat de Hahn nich hebb'n kann.</hi> (<hi rendition="#i">Natangen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2049.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Antwort auf die Frage: Was machst du?</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Er geht Klinken schlagen.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Geld borgen, auch wol ohne Zweck und Ziel beschäftigungslos umhergehen; er bummelt. <hi rendition="#i">Mathesy (234<hi rendition="#sup">a</hi>)</hi> sagt: &#x201E;Kling schlagen, müssig gehen.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Up'r Klinken ruk'n.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 1039.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Klinkel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Will einer zu schnell mit dem Klinkel ins Schloss, so kann er das Loch nicht finden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 433; Simrock, 6573.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Klinkenputzer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist ein Klinkenputzer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2050.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Schmückende Umschreibung für Bettler.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Klinkenschlager.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist ein Klinkenschlager.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Klingschlaher, Müssigganger, die nichts studieret, noch sonst etwas redliches gelernt haben.&#x201C; (<hi rendition="#i">Mathesy, 357<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Klipflein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Nicht ein Klipfflein darauf geben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Theatrum Diabolorum, 56<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Klippe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Die Klippen, die der Schiffer nicht sieht, sind die schlimmsten (gefährlichsten).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als men eene klip boven water ziet, kan men ze mijden in 't zeilen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 415<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 En oll Klipp un 'n nie Schipp is doch nich vel nütt.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Mussäus, 122, 22.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine alte Klippe und ein neues Schiff sind nichts nütz zusammen. Gegen Ehen von zu ungleichem Alter.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Klippen sind leichter zu meiden als Sandbänke.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann V, 75.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Man muss nicht blos die Klippen meiden, sondern auch die Untiefen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men moet tusschen de steile klippen met korte gangen doorgaan. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 415<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[698]/0704] *13 Eine gute Klinge führen. Gut schlagen. In der Provinz Preussen sagt man sprichwörtlich von einem starken Esser: Er schlägt eine gute Klinge. (Frischbier, 2047.) In Würzburg: A guata Klinga schlaga. (Sartorius, 169.) *14 Einen über die Klinge springen und den Grind flugs weghawen lassen. – Luther's Tischr., 216a. Ihn köpfen. Frz.: Passer tout au fil de l'épéé. (Kritzinger, 282a.) Holl.: Hij zal over de kling springen. (Harrebomée, I, 415a.) *15 Einen vber die klingen springen lassen. – Fischer, Psalter, 18a. Ihn niederhauen oder verleumden. *16 Einen vor die Klinge kriegen. Sich mit einem schlagen. *17 Er bleibt (nicht) bei der Klinge. *18 Er ist keine passauer Klinge. – Parömiakon, 180. Von Eigensinnigen, Hartnäckigen, Charakterfesten. *19 Es ist die Klinge, die eine Scheide braucht. *20 Etwas vor der Klinge ausmachen. Frz.: Emporter quelque chose à la pointe de l'épéé. (Kritzinger, 281b.) *21 Jemand vor die Klinge fordern. Ihn zum Zweikampf auffordern. *22 Nicht bei der Klinge bleiben. – Eiselein, 382. Die Streitfrage verändern, nicht bei der Sache bleiben. Frz.: Sauter de branche en branche. (Lendroy, 226.) *23 Seine Klinge zurückziehen. Holl.: Hij trekt zijne kling terug. (Harrebomée, I, 415a.) *24 Ueber die Klinge springen müssen. – Mathesy, 139a. Klingel. Eine silberne Klingel schellt viel Freunde herbei. – Altmann, V, 129. Klingelbeutel. 1 Bai met den Klingelbül ümget, mut hel foer in der Taske hewwen. (Iserlohn.) – Woeste, 72, 107. 2 Wer den Klingelbeutel trägt, nichts hineinzulegen pflegt. Klingeln. 1 Klingeln gehöärt taun Handwarke. (Hannover.) – Schambach, I, 59. 2 Klingelt es nicht, so rappelt es doch. Klingen. 1 Das eine klinget, das andere klatschet. – Herberger, I, 2, 273; Schottel, 1117a. 2 Der hat, das klingt, der kriegt, das springt. – Schottel, 1130a. Dän.: Har man kun det som klinger, man faaer vel den som springer. (Prov. dan., 348.) 3 Es klingt nicht alles, was zusammenschlägt. 4 Es klingt nicht wohl auf der Harfe, wenn man Gott lästert. 5 Hab' ich, was klingt, so krieg' ich, was singt. – Gaal, 645; Reinsberg I, 108. 6 Hew öck wat dör klingt, krieg öck wat dör springt. (Grosser Werder.) – Frischbier2, 2048. 7 Klingt das Schwert, so bricht der Herd. – Sprichwörtergarten, 183. 8 Klingt et nicht, so klappt et doch. (Rastede.) – Firmenich, III, 29, 139; hochdeutsch bei Eiselein, 382; Braun, I, 1893. 9 Klingts, so gelingts. – Henisch, 1461, 20; Petri, II, 424; Gaal, 1023. 10 Wat klinkt, dat blinkt. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036. 11 Wenn es klingt, die Tugend springt. 12 Wenn's am schönsten klingt, zupft die Vernunft am Ohr. – Sprichwörtergarten, 370. 13 Wer da hat was klingt, der hat auch was springt. – Reinsberg I, 108. 14 Wer nicht kan klingen, der soll nicht lang dingen. – Henisch, 710, 26; Petri, II, 741. 15 Wo man (mit Gelde) klingen kann, da ist auch Lust zu tanzen. *16 Das klingt anders. *17 Dat klingt as 'n Dott Hede (Zotte Werch). – (Ostfries.) – Frommann, III, 428, 204; Bueren, 362; Eichwald, 1498. Holl.: Dat klinkt als een scheet in een' witten hoed, zei de boer, en hij speelde op eene gebarsten fluit. (Harrebomée, I, 309.) *18 Dat klingt as'n kathôlske Knäpel in'n lütterske Klocke. – Stürenburg, 349a. Das passt nicht zusammen. *19 Dat klingt as 'n Pêr-Kötel in de Kapuzmütze. (Ostfries.) – Frommann, III, 428, 204; Bueren, 224; Eichwald, 1498; Hauskalender, II. *20 Er hat wol klingen, aber nicht läuten hören. *21 Er lässt brav klingen. Frz.: Il fait rouler l'argent. – Il fait sonner ses écus. *22 Es klingt, als wenn der Kaminfeger auf der Küchenleiter Schlot Schlot singt. – Gottsched, Beiträge, Hft. 13, S. 272. *23 Es klingt vnd klappt nicht. – Lehmann, 837, 3. Ordnung und Uebereinstimmung fehlen. *24 Es klingt wie ein alter Kessel. – Eiselein, 371. *25 Es klingt wie ein hohler Topf. *26 Es klingt wie eine bleierne Glocke. Holl.: Het klingt als eene looden bel. (Harrebomée, II, 35.) *27 Es klingt wie eine Dorfglocke. – Winckler, XX, 23. Holl.: Dat klingt als eene klapmuts. (Harrebomée, I, 410b.) *28 Hätt' es besser geklungen, du hättest leichter gerungen. 29 Klingt 't neg, so klapt 't dagh. (Nordmarschen.) – Haupt, VIII, 375, 8. Klingt es nicht, so klappert's doch. (Simrock, 5756.) *30 'S klingt ass wenn man an Furtz (a Dreck) mit Peitschen hiebe. – Gomolcke, 989; Robinson, 728. *31 Wenn's nüd cheid, so chlepft's. (Appenzell.) Wenn's nicht gut klingt, so klingt's doch laut, d. h. nur herzhaft und ohne Scheu. Geheyen, g'heyen, keyen = widerlich tönen, schallen, davon das G'heyn = Lärm. Ein Wort mit mannichfacher Bedeutung und vielseitiger Anwendung. (Vgl. Stalder, II, 31.) Klingenberg. Zu Klingenberg am Main, zu Würzburg auf dem Stein, zu Sommerach auf dem Sand wachsen die besten Wein' im ganzen Land (auch: zu Bacharach am Rhein, da wachsen die besten Wein'). Klinke. 1 Eine gute Klincke fürm Maul schadet nimand. – Herberger, I, 736. *2 A gît réim Kléinka schlôn. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 449. Treibt sich müssig herum. *3 E Klink an't Hehnernest, dat de Hahn nich hebb'n kann. (Natangen.) – Frischbier2, 2049. Antwort auf die Frage: Was machst du? *4 Er geht Klinken schlagen. (Schles.) Geld borgen, auch wol ohne Zweck und Ziel beschäftigungslos umhergehen; er bummelt. Mathesy (234a) sagt: „Kling schlagen, müssig gehen.“ *5 Up'r Klinken ruk'n. – Eichwald, 1039. Klinkel. Will einer zu schnell mit dem Klinkel ins Schloss, so kann er das Loch nicht finden. – Eiselein, 433; Simrock, 6573. Klinkenputzer. * Er ist ein Klinkenputzer. – Frischbier2, 2050. Schmückende Umschreibung für Bettler. Klinkenschlager. * Es ist ein Klinkenschlager. „Klingschlaher, Müssigganger, die nichts studieret, noch sonst etwas redliches gelernt haben.“ (Mathesy, 357b.) Klipflein. * Nicht ein Klipfflein darauf geben. – Theatrum Diabolorum, 56a. Klippe. 1 Die Klippen, die der Schiffer nicht sieht, sind die schlimmsten (gefährlichsten). Holl.: Als men eene klip boven water ziet, kan men ze mijden in 't zeilen. (Harrebomée, I, 415a.) 2 En oll Klipp un 'n nie Schipp is doch nich vel nütt. (Mecklenburg.) – Mussäus, 122, 22. Eine alte Klippe und ein neues Schiff sind nichts nütz zusammen. Gegen Ehen von zu ungleichem Alter. 3 Klippen sind leichter zu meiden als Sandbänke. – Altmann V, 75. 4 Man muss nicht blos die Klippen meiden, sondern auch die Untiefen. Holl.: Men moet tusschen de steile klippen met korte gangen doorgaan. (Harrebomée, I, 415a.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/704
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [698]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/704>, abgerufen am 23.04.2024.