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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 8 Ta, ta sla mal 'n Knutten in, säd' de Braut, un furzte dem Deuwel vör de Näse. (Lüneburg.) - Hoefer, 82.

9 Wer keinen Knoten an den Faden macht, verliert den Stich. - Reinsberg III, 11.

10 Wie der Knoten geschürzt ist, muss man ihn lösen.

*11 Da ist (steckt) der Knoten (das Hinderniss).

Frz.: C'est la, le hic. (Kritzinger, 376a.)

*12 Den gordischen Knoten lösen.

Gordius schürzte einen äusserst verwickelten Knoten und bemerkte, dass der, welcher ihn lösen werde, Herr von Asien werden würde. Bekanntlich zerhieb ihn Alexander der Grosse mit dem Schwerte, indem er sagte, dass es nicht darauf ankäme, wie der Knoten aufgelöst werde. Der Erfolg hat dies gezeigt.

Frz.: Le neu de Gordius Midas. (Bovill, II, 18.) - Noeud Gordien. (Kritzinger, 480.)

Holl.: Hij hakt den Gordiaanschen knoop door. (Harrebomee, I, 421a.)

Lat.: Nodus Gordii Midae. (Bovill, II, 18.)

*13 Der erste Knoten ist bei ihm gebrochen.

Von jemand, der zu wachsen beginnt.

*14 Der Knoten ist noch nicht gerissen. - Klix, 31.

*15 Diar kam a Knaat tu hun. (Amrum.) - Haupt, VIII, 362, 178.

Da kam der Knoten zur Hand.

*16 Du suchest eyn knoden an der bintzen. - Tappius, 84b; Eyering, II, 454; Henisch, 389, 13.

Da Schwierigkeiten finden, wo keine sind. Von Aengstlichen, allzu Besorgten, Furchtsamen, die da Scrupel finden, wo nichts zu zweifeln ist. - Die Binsen haben keine Knoten.

Frz.: Tu cherces anglet en lines droictes. (Bovill, I, 157.)

Holl.: Hij zoekt knoopen in eene bies. (Harrebomee, I, 421.) - In gladde biezen zoekt hij knobbels. (Harrebomee, I, 420b.)

Lat.: In parallelis augulum quaeris. (Bovill, I, 157.) - Nodum in scirpo quaeris. (Terenz.) (Binder I, 1145; II, 2118; Tappius, 84a; Philippi, II, 30.)

*17 Einem einen Knoten dafür stricken. - Fischer, Psalter, 408, 4.

*18 Einen geschürzten Knoten lösen.

*19 Einen Knoten ins Schnupftuch binden. - Körte, 3455b; Braun, I, 1908.

Als Denkzeichen, etwas nicht zu vergessen.

Frz.: Il faut mettre une epingle sur manche pour se souvenir de quelque chose. (Kritzinger, 66a.)

*20 Er löst die Knoten wie Alexander.

*21 Es ist ein harter (böser, schlimmer, verwünschter) Knoten. - Lehmann, 915, 7.

Eine schwierige Sache.

Lat.: Vulcanium vinculum. (Philippi, II, 26.)

*22 Es ist ein herculischer Knoten.

Damit ward eine sehr enge und unauflösliche Freundschaft bezeichnet. Auf dem Heroldstab des Mercur sind zwei Schlangen, eine männliche und eine weibliche, die in der Mitte des Körpers ineinandergeflochten den herculischen Knoten bilden.

Lat.: Herculanus nodus. (Seybold, 212.)

*23 Es ist ein Knoten im Kabel (im Ankertau).

Die Sache ist verwickelt, es ist ein Hinderniss in den Weg gekommen.

Holl.: Daar is eene kink in den Kabel. (Harrebomee, I, 408a.)

*24 Man hat ihm zwei Knoten gemacht.

Doppelte Schwierigkeiten in den Weg gelegt.

*25 Sla dick 'nen Knutten in de Näse. (Hamburg.)

Wie man sich, um etwas nicht zu vergessen, einen Knoten ins Taschentuch macht.

*26 Wie tritt hoch der grobe Knotte, Sanct Burghardt ist sein Zwölftbott. - Theatrum Diabolorum, 404a.


Knotenkaff.

* Hei well von Knottenkaw1 Knäupe dreggen (drehen). (Olpen im Regierungsbezirk Arnsberg.)

1) Knotten = Leinknoten, Kaw, kawe = Spreu, Kaff, besonders Ueberbleibsel von Leinknoten. - Lächerlich, unmöglich.


Knotenlöser.

Nicht jeder Knotenlöser ist ein Alexander.


Knuäkskes, s. Knochen.

Waar Knuäkskes sind de düüget, daar gift't auch Rüüens de se müüget.


Knubbel.

* De Knubbel up'n Kopp. - Eichwald, 1059.


Knüder.

* Er ist en dicke Knüder. - Sutermeister, II, 57.


[Spaltenumbruch]
Knuff.

* Nich Knuff noch Knaff segg'n. - Eichwald, 1058.


Knufffaust.

* En met'r Knufffaust1 begrüss lausen? - Lyra, 63.

1) Geballte Faust.

2) Mishandeln. - "Bogrüüss luusest du Dullbriügen mi nich Dag vor Dag met'r Knufffust?"


Knüll.

* He is knüll. (Detmold.) - Firmenich, I, 360, 5.

Betrunken. (S. Boden 38.)


Knüllen.

* Er knüllt wie eine dürre Dornheck. - Sutor, 55.


Knullmichel.

* Er ist ein Knullmichel. - Dähnert, 245b.

Ein grober Mensch ohne alle Lebensart.


Knüpp, s. Knütt.

Knüpp, s. Knütt.

'N Knüpp (Knütt) vör de Draht is Ulenspegel's Rath. - Kern, 171; Hauskalender.

Knüpp = Knütt = Knoten. (Vgl. Stürenburg, 117a.) Eulenspiegel lud einmal die Schneider zu sich, um ihnen einen äusserst wichtigen Rath zu ertheilen, und gab ihnen dann den Rath, sie möchten beim Einfädeln der Nadeln ja den Knoten am Ende des Fadens nicht vergessen (a. Knopf 3), worauf er sie wieder entliess.


Knüppel.

1 De Knüppel ligt bi'n Hund. (Oldenburg.) - Firmenich, I, 233, 51; Schütze, II, 309; Eichwald, 849; Kern, 668; hochdeutsch bei Simrock, 5017; Körte, 3455; Lohrengel, I, 129; Braun, I, 1909; Frischbier2, 2085.

Man kann nicht, wie man wol möchte.

2 Man muss nicht nach jedem Knüppel greifen, der einem nachgeworfen wird.

Holl.: Men moet niet alle knuppels oprapen, die ons nagesmeten worden. (Harrebomee, I, 421b.)

3 Me mott keine twei Knüppels noa Einem Rüien smeyten. (Büren.)

4 Upp ennen growwen Knüppel gehört en growwen Keil. (S. Ast 1 und Klotz 1.) (Waldeck.) - Firmenich, I, 326, 49; Curtze, 346, 404.

5 Wam'me de Knüppel unger de Hunde schmeit, dann mellet sick, wei gedroppen weerd. (Waldeck.) - Curtze, 356, 522.

6 Wenn ein Knüppel zum Schlagen kommt, so schlägt er hart.

Wenn Leute aus niederm Stande zur Herrschaft gelangen, so pflegt sie oft hart und drückend ausgeübt zu werden.

Böhm.: Tezke kladivo z mrzaka pan, z kostelnika pleban. (Celakovsky, 100.)

Poln.: Ciezki z kaleki pan, z klechyj pleban. (Celakovsky, 100.)

*7 De Knüppel geit um.

Wenn in einem mecklenburger Dorfe eine Gemeindeversammlung stattfinden sollte, so schickte noch vor wenigen Jahren der Schulze einen geschälten Weidenast durch den Nachtwächter oder Kuhhirten im Dorfe umher, und jeder Bauer bescheinigte die Ansage dadurch, dass er seine Hausmarke in den Zweig schnitt. Jetzt sind Ast und Marke meist ausser Gebrauch gesetzt, aber die Redensart hat sich erhalten. (Vgl. den Artikel Mecklenburg im Morgenblatt, 1860, Nr. 41 u. 42.)

*8 De Knüppel twusken de Hünn smit'n. - Eichwald, 849.

*9 De Knüpp'l is bi'n Hund bunn. (Altmark.) - Danneil, 277.

Wenn jemand aus Mangel an Mitteln seine Wünsche nicht befriedigen kann.

*10 Den Knüppel bym Hunde leggen. - Richey, 132.

*11 Der Knüppel ist an den Hund gebunden. - Körte, 3455c.

Ich wollte dies und das thun, bezahlen u. s. w., aber ich kann nicht, das Unvermögen dazu liegt vor. Im Grubenhagenschen: De Knüppel is an den Hund ebunnen.

*12 Der wirft nicht zwei Knüppel nach Einem Hunde.

*13 Einem Knüppel vor die Schienen werfen.

*14 Einen Knüppel unter die Hunde werfen. - Frischbier2, 2086.

*15 En Knüppel ant Ben hebben. - Schütze, I, 80; II, 309.

Nennt scherzhaft der Mann seine Ehefrau. Ik wull wol, aver ik hef en Knüppel an't Ben, d. h. ich darf der Frau wegen nicht.

*16 Er spielt Knüppel aus dem Sack.

Holl.: Hij speelt knuppel uit den zak. (Harrebomee, I, 421b.)

*17 Hi smat a Knappel mad a Hüünjer. (Amrum.) - Haupt, VIII, 351, 18; Johansen, 144.

Er schmeisst die Knüppel unter die Hunde.

[Spaltenumbruch] 8 Ta, ta slâ mal 'n Knutten in, säd' de Brût, un furzte dem Deuwel vör de Näse. (Lüneburg.) – Hoefer, 82.

9 Wer keinen Knoten an den Faden macht, verliert den Stich.Reinsberg III, 11.

10 Wie der Knoten geschürzt ist, muss man ihn lösen.

*11 Da ist (steckt) der Knoten (das Hinderniss).

Frz.: C'est là, le hic. (Kritzinger, 376a.)

*12 Den gordischen Knoten lösen.

Gordius schürzte einen äusserst verwickelten Knoten und bemerkte, dass der, welcher ihn lösen werde, Herr von Asien werden würde. Bekanntlich zerhieb ihn Alexander der Grosse mit dem Schwerte, indem er sagte, dass es nicht darauf ankäme, wie der Knoten aufgelöst werde. Der Erfolg hat dies gezeigt.

Frz.: Le neu de Gordius Midas. (Bovill, II, 18.) – Noeud Gordien. (Kritzinger, 480.)

Holl.: Hij hakt den Gordiaanschen knoop door. (Harrebomée, I, 421a.)

Lat.: Nodus Gordii Midae. (Bovill, II, 18.)

*13 Der erste Knoten ist bei ihm gebrochen.

Von jemand, der zu wachsen beginnt.

*14 Der Knoten ist noch nicht gerissen.Klix, 31.

*15 Diar kâm a Knaat tu hun. (Amrum.) – Haupt, VIII, 362, 178.

Da kam der Knoten zur Hand.

*16 Du suchest eyn knoden an der bintzen.Tappius, 84b; Eyering, II, 454; Henisch, 389, 13.

Da Schwierigkeiten finden, wo keine sind. Von Aengstlichen, allzu Besorgten, Furchtsamen, die da Scrupel finden, wo nichts zu zweifeln ist. – Die Binsen haben keine Knoten.

Frz.: Tu cherces anglet en lines droictes. (Bovill, I, 157.)

Holl.: Hij zoekt knoopen in eene bies. (Harrebomée, I, 421.) – In gladde biezen zoekt hij knobbels. (Harrebomée, I, 420b.)

Lat.: In parallelis augulum quaeris. (Bovill, I, 157.) – Nodum in scirpo quaeris. (Terenz.) (Binder I, 1145; II, 2118; Tappius, 84a; Philippi, II, 30.)

*17 Einem einen Knoten dafür stricken.Fischer, Psalter, 408, 4.

*18 Einen geschürzten Knoten lösen.

*19 Einen Knoten ins Schnupftuch binden.Körte, 3455b; Braun, I, 1908.

Als Denkzeichen, etwas nicht zu vergessen.

Frz.: Il faut mettre une épingle sur manche pour se souvenir de quelque chose. (Kritzinger, 66a.)

*20 Er löst die Knoten wie Alexander.

*21 Es ist ein harter (böser, schlimmer, verwünschter) Knoten.Lehmann, 915, 7.

Eine schwierige Sache.

Lat.: Vulcanium vinculum. (Philippi, II, 26.)

*22 Es ist ein herculischer Knoten.

Damit ward eine sehr enge und unauflösliche Freundschaft bezeichnet. Auf dem Heroldstab des Mercur sind zwei Schlangen, eine männliche und eine weibliche, die in der Mitte des Körpers ineinandergeflochten den herculischen Knoten bilden.

Lat.: Herculanus nodus. (Seybold, 212.)

*23 Es ist ein Knoten im Kabel (im Ankertau).

Die Sache ist verwickelt, es ist ein Hinderniss in den Weg gekommen.

Holl.: Daar is eene kink in den Kabel. (Harrebomée, I, 408a.)

*24 Man hat ihm zwei Knoten gemacht.

Doppelte Schwierigkeiten in den Weg gelegt.

*25 Sla dick 'nen Knutten in de Näse. (Hamburg.)

Wie man sich, um etwas nicht zu vergessen, einen Knoten ins Taschentuch macht.

*26 Wie tritt hoch der grobe Knotte, Sanct Burghardt ist sein Zwölftbott.Theatrum Diabolorum, 404a.


Knotenkaff.

* Hei well von Knottenkaw1 Knäupe dreggen (drehen). (Olpen im Regierungsbezirk Arnsberg.)

1) Knotten = Leinknoten, Kaw, kawe = Spreu, Kaff, besonders Ueberbleibsel von Leinknoten. – Lächerlich, unmöglich.


Knotenlöser.

Nicht jeder Knotenlöser ist ein Alexander.


Knuäkskes, s. Knochen.

Waar Knuäkskes sind de düüget, daar gift't auch Rüüens de se müüget.


Knubbel.

* De Knubbel up'n Kopp.Eichwald, 1059.


Knüder.

* Er ist en dicke Knüder.Sutermeister, II, 57.


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Knuff.

* Nich Knuff noch Knaff segg'n.Eichwald, 1058.


Knufffûst.

* En met'r Knufffûst1 begrüss lûsen?Lyra, 63.

1) Geballte Faust.

2) Mishandeln. – „Bogrüüss luusest du Dullbriügen mi nich Dag vor Dag met'r Knufffust?“


Knüll.

* He is knüll. (Detmold.) – Firmenich, I, 360, 5.

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Knüllen.

* Er knüllt wie eine dürre Dornheck.Sutor, 55.


Knullmichel.

* Er ist ein Knullmichel.Dähnert, 245b.

Ein grober Mensch ohne alle Lebensart.


Knüpp, s. Knütt.

Knüpp, s. Knütt.

'N Knüpp (Knütt) vör de Draht is Ulenspegel's Rath.Kern, 171; Hauskalender.

Knüpp = Knütt = Knoten. (Vgl. Stürenburg, 117a.) Eulenspiegel lud einmal die Schneider zu sich, um ihnen einen äusserst wichtigen Rath zu ertheilen, und gab ihnen dann den Rath, sie möchten beim Einfädeln der Nadeln ja den Knoten am Ende des Fadens nicht vergessen (a. Knopf 3), worauf er sie wieder entliess.


Knüppel.

1 De Knüppel ligt bi'n Hund. (Oldenburg.) – Firmenich, I, 233, 51; Schütze, II, 309; Eichwald, 849; Kern, 668; hochdeutsch bei Simrock, 5017; Körte, 3455; Lohrengel, I, 129; Braun, I, 1909; Frischbier2, 2085.

Man kann nicht, wie man wol möchte.

2 Man muss nicht nach jedem Knüppel greifen, der einem nachgeworfen wird.

Holl.: Men moet niet alle knuppels oprapen, die ons nagesmeten worden. (Harrebomée, I, 421b.)

3 Me mott keine twei Knüppels noa Einem Rüien smeyten. (Büren.)

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6 Wenn ein Knüppel zum Schlagen kommt, so schlägt er hart.

Wenn Leute aus niederm Stande zur Herrschaft gelangen, so pflegt sie oft hart und drückend ausgeübt zu werden.

Böhm.: Tĕžké kladivo z mrzáka pán, z kostelníka pleban. (Čelakovsky, 100.)

Poln.: Ciężki z kaleki pan, z klechyj pleban. (Čelakovsky, 100.)

*7 De Knüppel geit um.

Wenn in einem mecklenburger Dorfe eine Gemeindeversammlung stattfinden sollte, so schickte noch vor wenigen Jahren der Schulze einen geschälten Weidenast durch den Nachtwächter oder Kuhhirten im Dorfe umher, und jeder Bauer bescheinigte die Ansage dadurch, dass er seine Hausmarke in den Zweig schnitt. Jetzt sind Ast und Marke meist ausser Gebrauch gesetzt, aber die Redensart hat sich erhalten. (Vgl. den Artikel Mecklenburg im Morgenblatt, 1860, Nr. 41 u. 42.)

*8 De Knüppel twusken de Hünn smit'n.Eichwald, 849.

*9 De Knüpp'l is bi'n Hund bunn. (Altmark.) – Danneil, 277.

Wenn jemand aus Mangel an Mitteln seine Wünsche nicht befriedigen kann.

*10 Den Knüppel bym Hunde leggen.Richey, 132.

*11 Der Knüppel ist an den Hund gebunden.Körte, 3455c.

Ich wollte dies und das thun, bezahlen u. s. w., aber ich kann nicht, das Unvermögen dazu liegt vor. Im Grubenhagenschen: De Knüppel is an den Hund ebunnen.

*12 Der wirft nicht zwei Knüppel nach Einem Hunde.

*13 Einem Knüppel vor die Schienen werfen.

*14 Einen Knüppel unter die Hunde werfen.Frischbier2, 2086.

*15 En Knüppel ant Bên hebben.Schütze, I, 80; II, 309.

Nennt scherzhaft der Mann seine Ehefrau. Ik wull wol, aver ik hef en Knüppel an't Bên, d. h. ich darf der Frau wegen nicht.

*16 Er spielt Knüppel aus dem Sack.

Holl.: Hij speelt knuppel uit den zak. (Harrebomée, I, 421b.)

*17 Hi smat a Knappel mad a Hüünjer. (Amrum.) – Haupt, VIII, 351, 18; Johansen, 144.

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[[721]/0727] 8 Ta, ta slâ mal 'n Knutten in, säd' de Brût, un furzte dem Deuwel vör de Näse. (Lüneburg.) – Hoefer, 82. 9 Wer keinen Knoten an den Faden macht, verliert den Stich. – Reinsberg III, 11. 10 Wie der Knoten geschürzt ist, muss man ihn lösen. *11 Da ist (steckt) der Knoten (das Hinderniss). Frz.: C'est là, le hic. (Kritzinger, 376a.) *12 Den gordischen Knoten lösen. Gordius schürzte einen äusserst verwickelten Knoten und bemerkte, dass der, welcher ihn lösen werde, Herr von Asien werden würde. Bekanntlich zerhieb ihn Alexander der Grosse mit dem Schwerte, indem er sagte, dass es nicht darauf ankäme, wie der Knoten aufgelöst werde. Der Erfolg hat dies gezeigt. Frz.: Le neu de Gordius Midas. (Bovill, II, 18.) – Noeud Gordien. (Kritzinger, 480.) Holl.: Hij hakt den Gordiaanschen knoop door. (Harrebomée, I, 421a.) Lat.: Nodus Gordii Midae. (Bovill, II, 18.) *13 Der erste Knoten ist bei ihm gebrochen. Von jemand, der zu wachsen beginnt. *14 Der Knoten ist noch nicht gerissen. – Klix, 31. *15 Diar kâm a Knaat tu hun. (Amrum.) – Haupt, VIII, 362, 178. Da kam der Knoten zur Hand. *16 Du suchest eyn knoden an der bintzen. – Tappius, 84b; Eyering, II, 454; Henisch, 389, 13. Da Schwierigkeiten finden, wo keine sind. Von Aengstlichen, allzu Besorgten, Furchtsamen, die da Scrupel finden, wo nichts zu zweifeln ist. – Die Binsen haben keine Knoten. Frz.: Tu cherces anglet en lines droictes. (Bovill, I, 157.) Holl.: Hij zoekt knoopen in eene bies. (Harrebomée, I, 421.) – In gladde biezen zoekt hij knobbels. (Harrebomée, I, 420b.) Lat.: In parallelis augulum quaeris. (Bovill, I, 157.) – Nodum in scirpo quaeris. (Terenz.) (Binder I, 1145; II, 2118; Tappius, 84a; Philippi, II, 30.) *17 Einem einen Knoten dafür stricken. – Fischer, Psalter, 408, 4. *18 Einen geschürzten Knoten lösen. *19 Einen Knoten ins Schnupftuch binden. – Körte, 3455b; Braun, I, 1908. Als Denkzeichen, etwas nicht zu vergessen. Frz.: Il faut mettre une épingle sur manche pour se souvenir de quelque chose. (Kritzinger, 66a.) *20 Er löst die Knoten wie Alexander. *21 Es ist ein harter (böser, schlimmer, verwünschter) Knoten. – Lehmann, 915, 7. Eine schwierige Sache. Lat.: Vulcanium vinculum. (Philippi, II, 26.) *22 Es ist ein herculischer Knoten. Damit ward eine sehr enge und unauflösliche Freundschaft bezeichnet. Auf dem Heroldstab des Mercur sind zwei Schlangen, eine männliche und eine weibliche, die in der Mitte des Körpers ineinandergeflochten den herculischen Knoten bilden. Lat.: Herculanus nodus. (Seybold, 212.) *23 Es ist ein Knoten im Kabel (im Ankertau). Die Sache ist verwickelt, es ist ein Hinderniss in den Weg gekommen. Holl.: Daar is eene kink in den Kabel. (Harrebomée, I, 408a.) *24 Man hat ihm zwei Knoten gemacht. Doppelte Schwierigkeiten in den Weg gelegt. *25 Sla dick 'nen Knutten in de Näse. (Hamburg.) Wie man sich, um etwas nicht zu vergessen, einen Knoten ins Taschentuch macht. *26 Wie tritt hoch der grobe Knotte, Sanct Burghardt ist sein Zwölftbott. – Theatrum Diabolorum, 404a. Knotenkaff. * Hei well von Knottenkaw1 Knäupe dreggen (drehen). (Olpen im Regierungsbezirk Arnsberg.) 1) Knotten = Leinknoten, Kaw, kawe = Spreu, Kaff, besonders Ueberbleibsel von Leinknoten. – Lächerlich, unmöglich. Knotenlöser. Nicht jeder Knotenlöser ist ein Alexander. Knuäkskes, s. Knochen. Waar Knuäkskes sind de düüget, daar gift't auch Rüüens de se müüget. Knubbel. * De Knubbel up'n Kopp. – Eichwald, 1059. Knüder. * Er ist en dicke Knüder. – Sutermeister, II, 57. Knuff. * Nich Knuff noch Knaff segg'n. – Eichwald, 1058. Knufffûst. * En met'r Knufffûst1 begrüss lûsen? – Lyra, 63. 1) Geballte Faust. 2) Mishandeln. – „Bogrüüss luusest du Dullbriügen mi nich Dag vor Dag met'r Knufffust?“ Knüll. * He is knüll. (Detmold.) – Firmenich, I, 360, 5. Betrunken. (S. Boden 38.) Knüllen. * Er knüllt wie eine dürre Dornheck. – Sutor, 55. Knullmichel. * Er ist ein Knullmichel. – Dähnert, 245b. Ein grober Mensch ohne alle Lebensart. Knüpp, s. Knütt. Knüpp, s. Knütt. 'N Knüpp (Knütt) vör de Draht is Ulenspegel's Rath. – Kern, 171; Hauskalender. Knüpp = Knütt = Knoten. (Vgl. Stürenburg, 117a.) Eulenspiegel lud einmal die Schneider zu sich, um ihnen einen äusserst wichtigen Rath zu ertheilen, und gab ihnen dann den Rath, sie möchten beim Einfädeln der Nadeln ja den Knoten am Ende des Fadens nicht vergessen (a. Knopf 3), worauf er sie wieder entliess. Knüppel. 1 De Knüppel ligt bi'n Hund. (Oldenburg.) – Firmenich, I, 233, 51; Schütze, II, 309; Eichwald, 849; Kern, 668; hochdeutsch bei Simrock, 5017; Körte, 3455; Lohrengel, I, 129; Braun, I, 1909; Frischbier2, 2085. Man kann nicht, wie man wol möchte. 2 Man muss nicht nach jedem Knüppel greifen, der einem nachgeworfen wird. Holl.: Men moet niet alle knuppels oprapen, die ons nagesmeten worden. (Harrebomée, I, 421b.) 3 Me mott keine twei Knüppels noa Einem Rüien smeyten. (Büren.) 4 Upp ennen growwen Knüppel gehört en growwen Kîl. (S. Ast 1 und Klotz 1.) (Waldeck.) – Firmenich, I, 326, 49; Curtze, 346, 404. 5 Wam'me de Knüppel unger de Hunde schmît, dann mellet sick, wei gedroppen weerd. (Waldeck.) – Curtze, 356, 522. 6 Wenn ein Knüppel zum Schlagen kommt, so schlägt er hart. Wenn Leute aus niederm Stande zur Herrschaft gelangen, so pflegt sie oft hart und drückend ausgeübt zu werden. Böhm.: Tĕžké kladivo z mrzáka pán, z kostelníka pleban. (Čelakovsky, 100.) Poln.: Ciężki z kaleki pan, z klechyj pleban. (Čelakovsky, 100.) *7 De Knüppel geit um. Wenn in einem mecklenburger Dorfe eine Gemeindeversammlung stattfinden sollte, so schickte noch vor wenigen Jahren der Schulze einen geschälten Weidenast durch den Nachtwächter oder Kuhhirten im Dorfe umher, und jeder Bauer bescheinigte die Ansage dadurch, dass er seine Hausmarke in den Zweig schnitt. Jetzt sind Ast und Marke meist ausser Gebrauch gesetzt, aber die Redensart hat sich erhalten. (Vgl. den Artikel Mecklenburg im Morgenblatt, 1860, Nr. 41 u. 42.) *8 De Knüppel twusken de Hünn smit'n. – Eichwald, 849. *9 De Knüpp'l is bi'n Hund bunn. (Altmark.) – Danneil, 277. Wenn jemand aus Mangel an Mitteln seine Wünsche nicht befriedigen kann. *10 Den Knüppel bym Hunde leggen. – Richey, 132. *11 Der Knüppel ist an den Hund gebunden. – Körte, 3455c. Ich wollte dies und das thun, bezahlen u. s. w., aber ich kann nicht, das Unvermögen dazu liegt vor. Im Grubenhagenschen: De Knüppel is an den Hund ebunnen. *12 Der wirft nicht zwei Knüppel nach Einem Hunde. *13 Einem Knüppel vor die Schienen werfen. *14 Einen Knüppel unter die Hunde werfen. – Frischbier2, 2086. *15 En Knüppel ant Bên hebben. – Schütze, I, 80; II, 309. Nennt scherzhaft der Mann seine Ehefrau. Ik wull wol, aver ik hef en Knüppel an't Bên, d. h. ich darf der Frau wegen nicht. *16 Er spielt Knüppel aus dem Sack. Holl.: Hij speelt knuppel uit den zak. (Harrebomée, I, 421b.) *17 Hi smat a Knappel mad a Hüünjer. (Amrum.) – Haupt, VIII, 351, 18; Johansen, 144. Er schmeisst die Knüppel unter die Hunde.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [721]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/727>, abgerufen am 19.04.2024.