Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 35 Wers gut kochet, mags gut aussessen. - Henisch, 946, 38; Petri, II, 756; Frischbier2, 2091.

36 Wie man kocht, so wird man essen.

Frz.: Qui bien fera, bien trouvera. (Lendroy, 700.)

37 Wie man's kocht, so schmeckt's.

38 Wir haben nichts gekocht, woher kommen die glühenden Kohlen. - Burckhardt, 311.

Von unvorhergesehenem und unverschuldetem Unglück.

39 Wir kochen alle mit Wasser.

40 Wo man kocht vnd brät, da rauchts immer. - Petri, II, 812; Henisch, 478, 55.

41 Woran man lang kocht, da wird gemeiniglich verkocht. - Gruter, I, 74; Sutor, 159; Petri, II, 815.

*42 'Ch weiss net, bän ich gekocht awer gebroden. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 324, 226.

Ich weiss nicht, woran ich bin.

*43 Das kocht wie ein Garntopf. - Fischer, Psalter, 256, 1.

*44 Das ist weder gekocht noch gebraten.

Poln.: Ani warzony, ani piczony. (Lompa, 5.)

*45 Der ist kocht und ei'gebrennt. (Franken.)

Der ist verloren.

*46 Er hat's lange bei sich gekocht, aber nicht können anrichten.

*47 Er ist gut gekocht.

So sagt man in Afghanistan von einem mit allen Hunden gehetzten Diplomaten oder einem andern schlauen Fremden.

*48 Er kocht eher als Spargel.

Von einem, der leicht in Zorn geräth.

*49 Er kocht für sich.

Er lebt zurückgezogen und einfach.

Frz.: Il fait son petit pot a part. (Lendroy, 1157.)

*50 Er kocht in allen Küchen durcheinander.

*51 Er kocht in allen Pötten. (Sauerland.)

*52 Er kocht in Einer Pfanne zweierlei Brei. - Sailer, 298.

Der Vielseitige oder der auf beiden Achseln Tragende.

*53 Er wird schon wieder kochen kommen in meinen Ofen.

Er wird schon wieder in meine Hände kommen, dann will ich's ihm fühlen lassen.

*54 Es ist söuisch gekocht, wer möcht dervo? - Sutermeister, II, 83.

*55 Hat ers gut gekocht, so mag ers gut essen. - Lehmainn, 18, 32.

*56 Heut' kocht's bei mir in allen Töpfen.

Ich hörte das Wort in der Bedeutung; Ich bin sehr beschäftigt, bin von allen Seiten in Anspruch genommen.

*57 Ich wil euch das wol kochen. - Waldis, IV, 97.

"Ich will dirs kochen." (Simplic., I, 341.)

*58 Kocht ers gut, 'so wird ers gut essen. - Heuseler, 306.

Luther in Verantwortung der aufgelegten Aufruhr von Herzog Georgen, u. s. w.

*59 Man hat lang daran gekocht. - Lehmann, 851, 19.

*60 Man hats lang gekocht, hats nur nicht können anrichten. - Lehmann, 19, 56 u. 33, 35.

*61 Man kocht noch am Brey. - Lehmann, 851, 19; Simrock, 5804.

*62 Se koche nor um Seangtog bä Fleisch1. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 32, 38.

1) Sonntag bei, d. i. mit Fleisch, d. h. sie sind arm.

*63 Se kauche bä, Wasser wä de örem Legd1. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 32, 28.

1) Armen Leute.

*64 Sie (die) kochen auch nur mit Wasser.

"Uebrigens ist auch nicht alles Gold bei ihnen (den Franzosen); sie kochen mitunter sehr mit Wasser." (York, Briefe vom Jahre 1807; Droysen, I, 177.) "Da war nichts als pur lauter armedei vorhanden, dann sie kocheten mit Wasser." (Fischart, Klag des Ehestandes, in Kloster, X, 631.)

*65 Sie kochen in Einem Topf (Hafen).

Von mehreren, die in Ein Horn blasen, an Einem Strange ziehen, in Eine Kerbe hauen.


Köcher.

Was nützt ein schöner Köcher ohne Pfeile. - Altmann VI, 477.


[Spaltenumbruch]
Kochersberg.

* Wie man schwört am Kochersberg. - Brandt, Nb., in Kloster, IV, 879.

Der Kochersberg, eine Gegend bei Strasburg, die durch lustiges derbes Leben bekannt ist und deren Bewohner Kochersberger heissen, womit übrigens auch ein bestimmter Tanz bezeichnet wird. (Vgl. Grimm, V, 1561.) "Das Volk am Kochelsperg gebraucht sich noch alter Kleidung vnd Sprachen, daher man sie auch zu einem gemeynen Sprichwort führet, wenn man einen groben bäurischen, vnerfahrnen Menschen will anzeigen." (Herzog, Chronic. Alsatia, Strasburg 1592, III, 20.) "Der Knecht war ein grober Wedel .... Er war am Kochersberg erzogen, gneschig, gfressig, faul vnd vertrogen." (H. Sachs, III, CCCXC, V, 1.)


Kochersberger.

1 Der Kochersberger fand in Barbara Sanct-Veit unter den Heiligen.

2 Die Kochersberger zahlen die Uerten doppelt. - Eiselein, 386.

"Dem Spielmann als wär' er Stubenknecht und dann erst dem Stubenknecht wider Willen." "Soll ich nicht lieber eine starke Quelle mit Knoblauch gespicket dafür essen, wann mir ihn schon ein Kochersperger oder Odenwälder fürstellt?" (Fischart, Gesch.)


Köchin.

1 De Käke on de Katt ware ömmer (oder: ware vom Löcke) satt. - Frischbier2, 2093.

2 De Köksch und de Katt hefft ümmer wat, de Lüttmaid und de Hund möt töwen, bet wat kummt. - Diermissen, 59.

3 Die Köchin bleibt beim Pfaffen, so lange sie kann braten. - Eiselein, 387.

4 Die Köchin und den schönen Tag muss man am Abend loben, (Rott-Thal.)

5 Eine gute Köchin verdirbt nicht. (Schles.)

6 Eine Köchin muss ein Auge auf die Pfanne, das andere auf die Katze haben.

Holl.: Eene keukenmeid moet het eene oog naar de pan en het andere naar de kat hebben. (Harrebomee, I, 397b.)

7 Eine Köchin ohne Kopf, ein Henkel ohne Topf. - L. Storch, Freiknecht, I, 336.

8 Einer guten Köchin wächst das Fleisch unter den Händen.

9 Verliebte Köchinnen versalzen die Suppe. - Simrock, 10875.

Kann wol vorkommen, dass eine Köchin, die eben mit Herzensangelegenheiten beschäftigt ist, eine Suppe zweimal salzt.

*10 Da müsste die Köchin Hungers sterben.

Holl.: De koks vochten daar. (Harrebomee, I, 429a.)

*11 De Köksch hett en Platen verbrennt. (Holst.) - Schütze, II, 206.

Mit dieser Redensart der verbrannten Schürze erscheint bei holsteinischen Kindtauf- und andern Schmäusen die Köchin am Ende des Mahls, den Gästen einen Teller voll Salz darreichend, worin diese ein Trinkgeld legen.

*12 Der Köchin die Ehre abschneiden. (Oesterreich.)

Wenn man Dampfnudeln statt zu zerreissen, zerschneidet.

*13 Köchin von der blauen Henne. (Steiermark.)

Ironisch von einer schlechten Köchin, mit Beziehung auf das Schild eines einst sehr beliebten Speisehauses in Wien.


Kochlöffel.

1 Ein Kochlöffel passt in jeden Topf.

Böhm.: Nebud' do kazdeho hrnce varecka. (Celakovsky, 272.)

2 Reimb dich, Kochlöffel, fürn Essigkrueg. - Nas, 320a.

*3 Der verwick'lt si' in Kochalöff'l. (Franken.) - Frommann, VI, 319, 231.

Er verwirrt sich in der einfachsten. Sache.

*4 Er kann nur mit dem Kochlöffel schreiben. - Parömiakon, 1235.

Ist ohne Schulbildung.

*5 Mit Kochlöffel und Löffel umgehen.


Kochtopf.

Sein Kochtopf steht auf eigenem Herde, aber er hat sechs Tage in der Woche kein Fleisch darin und isst Sonntags, was übrig bleibt.


Köck.

Köck1 und Rör2, de makt den Buern to'n Herr, Dresp3 und Drönt de rit den Buern innen Grund.

1) In Holstein. Sinapis arvensis, Crysimum off. und Barbarea. (Vgl. Schiller, Zum Thier- und Kräuterbuch, III, 32b.)

2) Rade (Agrostemma Githago).

3) S. Trespe.


[Spaltenumbruch] 35 Wers gut kochet, mags gut aussessen.Henisch, 946, 38; Petri, II, 756; Frischbier2, 2091.

36 Wie man kocht, so wird man essen.

Frz.: Qui bien fera, bien trouvera. (Lendroy, 700.)

37 Wie man's kocht, so schmeckt's.

38 Wir haben nichts gekocht, woher kommen die glühenden Kohlen.Burckhardt, 311.

Von unvorhergesehenem und unverschuldetem Unglück.

39 Wir kochen alle mit Wasser.

40 Wo man kocht vnd brät, da rauchts immer.Petri, II, 812; Henisch, 478, 55.

41 Woran man lang kocht, da wird gemeiniglich verkocht.Gruter, I, 74; Sutor, 159; Petri, II, 815.

*42 'Ch wîss net, bän ich gekôcht awer gebrôden. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 324, 226.

Ich weiss nicht, woran ich bin.

*43 Das kocht wie ein Garntopf.Fischer, Psalter, 256, 1.

*44 Das ist weder gekocht noch gebraten.

Poln.: Ani warzony, ani piczony. (Lompa, 5.)

*45 Der ist kocht und ei'gebrennt. (Franken.)

Der ist verloren.

*46 Er hat's lange bei sich gekocht, aber nicht können anrichten.

*47 Er ist gut gekocht.

So sagt man in Afghanistan von einem mit allen Hunden gehetzten Diplomaten oder einem andern schlauen Fremden.

*48 Er kocht eher als Spargel.

Von einem, der leicht in Zorn geräth.

*49 Er kocht für sich.

Er lebt zurückgezogen und einfach.

Frz.: Il fait son petit pot à part. (Lendroy, 1157.)

*50 Er kocht in allen Küchen durcheinander.

*51 Er kocht in allen Pötten. (Sauerland.)

*52 Er kocht in Einer Pfanne zweierlei Brei.Sailer, 298.

Der Vielseitige oder der auf beiden Achseln Tragende.

*53 Er wird schon wieder kochen kommen in meinen Ofen.

Er wird schon wieder in meine Hände kommen, dann will ich's ihm fühlen lassen.

*54 Es ist söuisch gekocht, wer möcht dervo?Sutermeister, II, 83.

*55 Hat ers gut gekocht, so mag ers gut essen.Lehmainn, 18, 32.

*56 Heut' kocht's bei mir in allen Töpfen.

Ich hörte das Wort in der Bedeutung; Ich bin sehr beschäftigt, bin von allen Seiten in Anspruch genommen.

*57 Ich wil euch das wol kochen.Waldis, IV, 97.

„Ich will dirs kochen.“ (Simplic., I, 341.)

*58 Kocht ers gut, 'so wird ers gut essen.Heuseler, 306.

Luther in Verantwortung der aufgelegten Aufruhr von Herzog Georgen, u. s. w.

*59 Man hat lang daran gekocht.Lehmann, 851, 19.

*60 Man hats lang gekocht, hats nur nicht können anrichten.Lehmann, 19, 56 u. 33, 35.

*61 Man kocht noch am Brey.Lehmann, 851, 19; Simrock, 5804.

*62 Se kôche nor um Seangtog bä Flîsch1. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 38.

1) Sonntag bei, d. i. mit Fleisch, d. h. sie sind arm.

*63 Se kûche bä, Wasser wä de örem Legd1. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 28.

1) Armen Leute.

*64 Sie (die) kochen auch nur mit Wasser.

„Uebrigens ist auch nicht alles Gold bei ihnen (den Franzosen); sie kochen mitunter sehr mit Wasser.“ (York, Briefe vom Jahre 1807; Droysen, I, 177.) „Da war nichts als pur lauter armedei vorhanden, dann sie kocheten mit Wasser.“ (Fischart, Klag des Ehestandes, in Kloster, X, 631.)

*65 Sie kochen in Einem Topf (Hafen).

Von mehreren, die in Ein Horn blasen, an Einem Strange ziehen, in Eine Kerbe hauen.


Köcher.

Was nützt ein schöner Köcher ohne Pfeile.Altmann VI, 477.


[Spaltenumbruch]
Kochersberg.

* Wie man schwört am Kochersberg.Brandt, Nb., in Kloster, IV, 879.

Der Kochersberg, eine Gegend bei Strasburg, die durch lustiges derbes Leben bekannt ist und deren Bewohner Kochersberger heissen, womit übrigens auch ein bestimmter Tanz bezeichnet wird. (Vgl. Grimm, V, 1561.) „Das Volk am Kochelsperg gebraucht sich noch alter Kleidung vnd Sprachen, daher man sie auch zu einem gemeynen Sprichwort führet, wenn man einen groben bäurischen, vnerfahrnen Menschen will anzeigen.“ (Herzog, Chronic. Alsatia, Strasburg 1592, III, 20.) „Der Knecht war ein grober Wedel .... Er war am Kochersberg erzogen, gneschig, gfressig, faul vnd vertrogen.“ (H. Sachs, III, CCCXC, V, 1.)


Kochersberger.

1 Der Kochersberger fand in Barbara Sanct-Veit unter den Heiligen.

2 Die Kochersberger zahlen die Uerten doppelt.Eiselein, 386.

„Dem Spielmann als wär' er Stubenknecht und dann erst dem Stubenknecht wider Willen.“ „Soll ich nicht lieber eine starke Quelle mit Knoblauch gespicket dafür essen, wann mir ihn schon ein Kochersperger oder Odenwälder fürstellt?“ (Fischart, Gesch.)


Köchin.

1 De Käke on de Katt ware ömmer (oder: ware vom Löcke) satt.Frischbier2, 2093.

2 De Köksch und de Katt hefft ümmer wat, de Lüttmaid und de Hund möt töwen, bet wat kummt.Diermissen, 59.

3 Die Köchin bleibt beim Pfaffen, so lange sie kann braten.Eiselein, 387.

4 Die Köchin und den schönen Tag muss man am Abend loben, (Rott-Thal.)

5 Eine gute Köchin verdirbt nicht. (Schles.)

6 Eine Köchin muss ein Auge auf die Pfanne, das andere auf die Katze haben.

Holl.: Eene keukenmeid moet het eene oog naar de pan en het andere naar de kat hebben. (Harrebomée, I, 397b.)

7 Eine Köchin ohne Kopf, ein Henkel ohne Topf.L. Storch, Freiknecht, I, 336.

8 Einer guten Köchin wächst das Fleisch unter den Händen.

9 Verliebte Köchinnen versalzen die Suppe.Simrock, 10875.

Kann wol vorkommen, dass eine Köchin, die eben mit Herzensangelegenheiten beschäftigt ist, eine Suppe zweimal salzt.

*10 Da müsste die Köchin Hungers sterben.

Holl.: De koks vochten daar. (Harrebomée, I, 429a.)

*11 De Köksch hett en Platen verbrennt. (Holst.) – Schütze, II, 206.

Mit dieser Redensart der verbrannten Schürze erscheint bei holsteinischen Kindtauf- und andern Schmäusen die Köchin am Ende des Mahls, den Gästen einen Teller voll Salz darreichend, worin diese ein Trinkgeld legen.

*12 Der Köchin die Ehre abschneiden. (Oesterreich.)

Wenn man Dampfnudeln statt zu zerreissen, zerschneidet.

*13 Köchin von der blauen Henne. (Steiermark.)

Ironisch von einer schlechten Köchin, mit Beziehung auf das Schild eines einst sehr beliebten Speisehauses in Wien.


Kochlöffel.

1 Ein Kochlöffel passt in jeden Topf.

Böhm.: Nebud' do každého hrnce vařečka. (Čelakovsky, 272.)

2 Reimb dich, Kochlöffel, fürn Essigkrueg.Nas, 320a.

*3 Der verwick'lt si' in Kochalöff'l. (Franken.) – Frommann, VI, 319, 231.

Er verwirrt sich in der einfachsten. Sache.

*4 Er kann nur mit dem Kochlöffel schreiben.Parömiakon, 1235.

Ist ohne Schulbildung.

*5 Mit Kochlöffel und Löffel umgehen.


Kochtopf.

Sein Kochtopf steht auf eigenem Herde, aber er hat sechs Tage in der Woche kein Fleisch darin und isst Sonntags, was übrig bleibt.


Köck.

Köck1 und Rör2, de makt den Buern to'n Herr, Dresp3 und Drönt de rit den Buern innen Grund.

1) In Holstein. Sinapis arvensis, Crysimum off. und Barbarea. (Vgl. Schiller, Zum Thier- und Kräuterbuch, III, 32b.)

2) Rade (Agrostemma Githago).

3) S. Trespe.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0732" n="[726]"/><cb n="1451"/>
35 Wers gut kochet, mags gut aussessen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 946, 38; Petri, II, 756; Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2091.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Wie man kocht, so wird man essen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui bien fera, bien trouvera. (<hi rendition="#i">Lendroy, 700.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 Wie man's kocht, so schmeckt's.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">38 Wir haben nichts gekocht, woher kommen die glühenden Kohlen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 311.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von unvorhergesehenem und unverschuldetem Unglück.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">39 Wir kochen alle mit Wasser.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Wo man kocht vnd brät, da rauchts immer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 812; Henisch, 478, 55.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">41 Woran man lang kocht, da wird gemeiniglich verkocht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, I, 74; Sutor, 159; Petri, II, 815.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*42 'Ch wîss net, bän ich gekôcht awer gebrôden.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 324, 226.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich weiss nicht, woran ich bin.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*43 Das kocht wie ein Garntopf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischer, Psalter, 256, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*44 Das ist weder gekocht noch gebraten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Ani warzony, ani piczony. (<hi rendition="#i">Lompa, 5.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*45 Der ist kocht und ei'gebrennt.</hi> (<hi rendition="#i">Franken.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Der ist verloren.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*46 Er hat's lange bei sich gekocht, aber nicht können anrichten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*47 Er ist gut gekocht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So sagt man in Afghanistan von einem mit allen Hunden gehetzten Diplomaten oder einem andern schlauen Fremden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*48 Er kocht eher als Spargel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem, der leicht in Zorn geräth.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*49 Er kocht für sich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er lebt zurückgezogen und einfach.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il fait son petit pot à part. (<hi rendition="#i">Lendroy, 1157.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*50 Er kocht in allen Küchen durcheinander.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*51 Er kocht in allen Pötten.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*52 Er kocht in Einer Pfanne zweierlei Brei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 298.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Vielseitige oder der auf beiden Achseln Tragende.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*53 Er wird schon wieder kochen kommen in meinen Ofen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er wird schon wieder in meine Hände kommen, dann will ich's ihm fühlen lassen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*54 Es ist söuisch gekocht, wer möcht dervo?</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, II, 83.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*55 Hat ers gut gekocht, so mag ers gut essen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmainn, 18, 32.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*56 Heut' kocht's bei mir in allen Töpfen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich hörte das Wort in der Bedeutung; Ich bin sehr beschäftigt, bin von allen Seiten in Anspruch genommen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*57 Ich wil euch das wol kochen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Waldis, IV, 97.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ich will dirs kochen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Simplic., I, 341.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*58 Kocht ers gut, 'so wird ers gut essen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Heuseler, 306.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Luther</hi> in <hi rendition="#i">Verantwortung der aufgelegten Aufruhr von Herzog Georgen, u. s. w.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*59 Man hat lang daran gekocht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 851, 19.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*60 Man hats lang gekocht, hats nur nicht können anrichten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 19, 56 u. 33, 35.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*61 Man kocht noch am Brey.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 851, 19; Simrock, 5804.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*62 Se kôche nor um Seangtog bä Flîsch<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 32, 38.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Sonntag bei, d. i. mit Fleisch, d. h. sie sind arm.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*63 Se kûche bä, Wasser wä de örem Legd<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 32, 28.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Armen Leute.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*64 Sie (die) kochen auch nur mit Wasser.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Uebrigens ist auch nicht alles Gold bei ihnen (den Franzosen); sie kochen mitunter sehr mit Wasser.&#x201C; (<hi rendition="#i">York, Briefe vom Jahre 1807; Droysen, I, 177.</hi>) &#x201E;Da war nichts als pur lauter armedei vorhanden, dann sie kocheten mit Wasser.&#x201C; (<hi rendition="#i">Fischart, Klag des Ehestandes, in Kloster, X, 631.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*65 Sie kochen in Einem Topf (Hafen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von mehreren, die in Ein Horn blasen, an Einem Strange ziehen, in Eine Kerbe hauen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Köcher.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Was nützt ein schöner Köcher ohne Pfeile.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 477.</hi></p><lb/>
        </div>
        <cb n="1452"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kochersberg.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Wie man schwört am Kochersberg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Brandt, Nb., in Kloster, IV, 879.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Kochersberg, eine Gegend bei Strasburg, die durch lustiges derbes Leben bekannt ist und deren Bewohner Kochersberger heissen, womit übrigens auch ein bestimmter Tanz bezeichnet wird. (Vgl. <hi rendition="#i">Grimm, V, 1561.</hi>) &#x201E;Das Volk am Kochelsperg gebraucht sich noch alter Kleidung vnd Sprachen, daher man sie auch zu einem gemeynen Sprichwort führet, wenn man einen groben bäurischen, vnerfahrnen Menschen will anzeigen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Herzog, Chronic. Alsatia, Strasburg 1592, III, 20.</hi>) &#x201E;Der Knecht war ein grober Wedel .... Er war am Kochersberg erzogen, gneschig, gfressig, faul vnd vertrogen.&#x201C; (<hi rendition="#i">H. Sachs, III, CCCXC, V, 1.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kochersberger.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Der Kochersberger fand in Barbara Sanct-Veit unter den Heiligen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Die Kochersberger zahlen die Uerten doppelt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 386.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Dem Spielmann als wär' er Stubenknecht und dann erst dem Stubenknecht wider Willen.&#x201C; &#x201E;Soll ich nicht lieber eine starke Quelle mit Knoblauch gespicket dafür essen, wann mir ihn schon ein Kochersperger oder Odenwälder fürstellt?&#x201C; (<hi rendition="#i">Fischart, Gesch.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Köchin.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 De Käke on de Katt ware ömmer (oder: ware vom Löcke) satt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2093.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 De Köksch und de Katt hefft ümmer wat, de Lüttmaid und de Hund möt töwen, bet wat kummt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Diermissen, 59.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Die Köchin bleibt beim Pfaffen, so lange sie kann braten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 387.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Die Köchin und den schönen Tag muss man am Abend loben,</hi> (<hi rendition="#i">Rott-Thal.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Eine gute Köchin verdirbt nicht.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Eine Köchin muss ein Auge auf die Pfanne, das andere auf die Katze haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Eene keukenmeid moet het eene oog naar de pan en het andere naar de kat hebben. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 397<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Eine Köchin ohne Kopf, ein Henkel ohne Topf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">L. Storch, Freiknecht, I, 336.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Einer guten Köchin wächst das Fleisch unter den Händen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Verliebte Köchinnen versalzen die Suppe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 10875.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Kann wol vorkommen, dass eine Köchin, die eben mit Herzensangelegenheiten beschäftigt ist, eine Suppe zweimal salzt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*10 Da müsste die Köchin Hungers sterben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De koks vochten daar. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 429<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 De Köksch hett en Platen verbrennt.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, II, 206.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit dieser Redensart der verbrannten Schürze erscheint bei holsteinischen Kindtauf- und andern Schmäusen die Köchin am Ende des Mahls, den Gästen einen Teller voll Salz darreichend, worin diese ein Trinkgeld legen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Der Köchin die Ehre abschneiden.</hi> (<hi rendition="#i">Oesterreich.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn man Dampfnudeln statt zu zerreissen, zerschneidet.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*13 Köchin von der blauen Henne.</hi> (<hi rendition="#i">Steiermark.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ironisch von einer schlechten Köchin, mit Beziehung auf das Schild eines einst sehr beliebten Speisehauses in Wien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kochlöffel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Ein Kochlöffel passt in jeden Topf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Nebud' do ka&#x017E;dého hrnce va&#x0159;e&#x010D;ka. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 272.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Reimb dich, Kochlöffel, fürn Essigkrueg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nas, 320<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Der verwick'lt si' in Kochalöff'l.</hi> (<hi rendition="#i">Franken.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VI, 319, 231.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er verwirrt sich in der einfachsten. Sache.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Er kann nur mit dem Kochlöffel schreiben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1235.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist ohne Schulbildung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Mit Kochlöffel und Löffel umgehen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kochtopf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Sein Kochtopf steht auf eigenem Herde, aber er hat sechs Tage in der Woche kein Fleisch darin und isst Sonntags, was übrig bleibt.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Köck.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Köck<hi rendition="#sup">1</hi> und Rör<hi rendition="#sup">2</hi>, de makt den Buern to'n Herr, Dresp<hi rendition="#sup">3</hi> und Drönt de rit den Buern innen Grund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) In Holstein. Sinapis arvensis, Crysimum off. und Barbarea. (Vgl. <hi rendition="#i">Schiller, Zum Thier- und Kräuterbuch, III, 32<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Rade (Agrostemma Githago).</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">3</hi>) S.  Trespe.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[726]/0732] 35 Wers gut kochet, mags gut aussessen. – Henisch, 946, 38; Petri, II, 756; Frischbier2, 2091. 36 Wie man kocht, so wird man essen. Frz.: Qui bien fera, bien trouvera. (Lendroy, 700.) 37 Wie man's kocht, so schmeckt's. 38 Wir haben nichts gekocht, woher kommen die glühenden Kohlen. – Burckhardt, 311. Von unvorhergesehenem und unverschuldetem Unglück. 39 Wir kochen alle mit Wasser. 40 Wo man kocht vnd brät, da rauchts immer. – Petri, II, 812; Henisch, 478, 55. 41 Woran man lang kocht, da wird gemeiniglich verkocht. – Gruter, I, 74; Sutor, 159; Petri, II, 815. *42 'Ch wîss net, bän ich gekôcht awer gebrôden. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 324, 226. Ich weiss nicht, woran ich bin. *43 Das kocht wie ein Garntopf. – Fischer, Psalter, 256, 1. *44 Das ist weder gekocht noch gebraten. Poln.: Ani warzony, ani piczony. (Lompa, 5.) *45 Der ist kocht und ei'gebrennt. (Franken.) Der ist verloren. *46 Er hat's lange bei sich gekocht, aber nicht können anrichten. *47 Er ist gut gekocht. So sagt man in Afghanistan von einem mit allen Hunden gehetzten Diplomaten oder einem andern schlauen Fremden. *48 Er kocht eher als Spargel. Von einem, der leicht in Zorn geräth. *49 Er kocht für sich. Er lebt zurückgezogen und einfach. Frz.: Il fait son petit pot à part. (Lendroy, 1157.) *50 Er kocht in allen Küchen durcheinander. *51 Er kocht in allen Pötten. (Sauerland.) *52 Er kocht in Einer Pfanne zweierlei Brei. – Sailer, 298. Der Vielseitige oder der auf beiden Achseln Tragende. *53 Er wird schon wieder kochen kommen in meinen Ofen. Er wird schon wieder in meine Hände kommen, dann will ich's ihm fühlen lassen. *54 Es ist söuisch gekocht, wer möcht dervo? – Sutermeister, II, 83. *55 Hat ers gut gekocht, so mag ers gut essen. – Lehmainn, 18, 32. *56 Heut' kocht's bei mir in allen Töpfen. Ich hörte das Wort in der Bedeutung; Ich bin sehr beschäftigt, bin von allen Seiten in Anspruch genommen. *57 Ich wil euch das wol kochen. – Waldis, IV, 97. „Ich will dirs kochen.“ (Simplic., I, 341.) *58 Kocht ers gut, 'so wird ers gut essen. – Heuseler, 306. Luther in Verantwortung der aufgelegten Aufruhr von Herzog Georgen, u. s. w. *59 Man hat lang daran gekocht. – Lehmann, 851, 19. *60 Man hats lang gekocht, hats nur nicht können anrichten. – Lehmann, 19, 56 u. 33, 35. *61 Man kocht noch am Brey. – Lehmann, 851, 19; Simrock, 5804. *62 Se kôche nor um Seangtog bä Flîsch1. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 38. 1) Sonntag bei, d. i. mit Fleisch, d. h. sie sind arm. *63 Se kûche bä, Wasser wä de örem Legd1. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 28. 1) Armen Leute. *64 Sie (die) kochen auch nur mit Wasser. „Uebrigens ist auch nicht alles Gold bei ihnen (den Franzosen); sie kochen mitunter sehr mit Wasser.“ (York, Briefe vom Jahre 1807; Droysen, I, 177.) „Da war nichts als pur lauter armedei vorhanden, dann sie kocheten mit Wasser.“ (Fischart, Klag des Ehestandes, in Kloster, X, 631.) *65 Sie kochen in Einem Topf (Hafen). Von mehreren, die in Ein Horn blasen, an Einem Strange ziehen, in Eine Kerbe hauen. Köcher. Was nützt ein schöner Köcher ohne Pfeile. – Altmann VI, 477. Kochersberg. * Wie man schwört am Kochersberg. – Brandt, Nb., in Kloster, IV, 879. Der Kochersberg, eine Gegend bei Strasburg, die durch lustiges derbes Leben bekannt ist und deren Bewohner Kochersberger heissen, womit übrigens auch ein bestimmter Tanz bezeichnet wird. (Vgl. Grimm, V, 1561.) „Das Volk am Kochelsperg gebraucht sich noch alter Kleidung vnd Sprachen, daher man sie auch zu einem gemeynen Sprichwort führet, wenn man einen groben bäurischen, vnerfahrnen Menschen will anzeigen.“ (Herzog, Chronic. Alsatia, Strasburg 1592, III, 20.) „Der Knecht war ein grober Wedel .... Er war am Kochersberg erzogen, gneschig, gfressig, faul vnd vertrogen.“ (H. Sachs, III, CCCXC, V, 1.) Kochersberger. 1 Der Kochersberger fand in Barbara Sanct-Veit unter den Heiligen. 2 Die Kochersberger zahlen die Uerten doppelt. – Eiselein, 386. „Dem Spielmann als wär' er Stubenknecht und dann erst dem Stubenknecht wider Willen.“ „Soll ich nicht lieber eine starke Quelle mit Knoblauch gespicket dafür essen, wann mir ihn schon ein Kochersperger oder Odenwälder fürstellt?“ (Fischart, Gesch.) Köchin. 1 De Käke on de Katt ware ömmer (oder: ware vom Löcke) satt. – Frischbier2, 2093. 2 De Köksch und de Katt hefft ümmer wat, de Lüttmaid und de Hund möt töwen, bet wat kummt. – Diermissen, 59. 3 Die Köchin bleibt beim Pfaffen, so lange sie kann braten. – Eiselein, 387. 4 Die Köchin und den schönen Tag muss man am Abend loben, (Rott-Thal.) 5 Eine gute Köchin verdirbt nicht. (Schles.) 6 Eine Köchin muss ein Auge auf die Pfanne, das andere auf die Katze haben. Holl.: Eene keukenmeid moet het eene oog naar de pan en het andere naar de kat hebben. (Harrebomée, I, 397b.) 7 Eine Köchin ohne Kopf, ein Henkel ohne Topf. – L. Storch, Freiknecht, I, 336. 8 Einer guten Köchin wächst das Fleisch unter den Händen. 9 Verliebte Köchinnen versalzen die Suppe. – Simrock, 10875. Kann wol vorkommen, dass eine Köchin, die eben mit Herzensangelegenheiten beschäftigt ist, eine Suppe zweimal salzt. *10 Da müsste die Köchin Hungers sterben. Holl.: De koks vochten daar. (Harrebomée, I, 429a.) *11 De Köksch hett en Platen verbrennt. (Holst.) – Schütze, II, 206. Mit dieser Redensart der verbrannten Schürze erscheint bei holsteinischen Kindtauf- und andern Schmäusen die Köchin am Ende des Mahls, den Gästen einen Teller voll Salz darreichend, worin diese ein Trinkgeld legen. *12 Der Köchin die Ehre abschneiden. (Oesterreich.) Wenn man Dampfnudeln statt zu zerreissen, zerschneidet. *13 Köchin von der blauen Henne. (Steiermark.) Ironisch von einer schlechten Köchin, mit Beziehung auf das Schild eines einst sehr beliebten Speisehauses in Wien. Kochlöffel. 1 Ein Kochlöffel passt in jeden Topf. Böhm.: Nebud' do každého hrnce vařečka. (Čelakovsky, 272.) 2 Reimb dich, Kochlöffel, fürn Essigkrueg. – Nas, 320a. *3 Der verwick'lt si' in Kochalöff'l. (Franken.) – Frommann, VI, 319, 231. Er verwirrt sich in der einfachsten. Sache. *4 Er kann nur mit dem Kochlöffel schreiben. – Parömiakon, 1235. Ist ohne Schulbildung. *5 Mit Kochlöffel und Löffel umgehen. Kochtopf. Sein Kochtopf steht auf eigenem Herde, aber er hat sechs Tage in der Woche kein Fleisch darin und isst Sonntags, was übrig bleibt. Köck. Köck1 und Rör2, de makt den Buern to'n Herr, Dresp3 und Drönt de rit den Buern innen Grund. 1) In Holstein. Sinapis arvensis, Crysimum off. und Barbarea. (Vgl. Schiller, Zum Thier- und Kräuterbuch, III, 32b.) 2) Rade (Agrostemma Githago). 3) S. Trespe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/732
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [726]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/732>, abgerufen am 29.03.2024.