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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 7 Man muss sich mit keinen Grillen schlagen. - Kritzinger, 560b.

8 Wenn die Grille im September singt, kaufe kein Korn zum Verkaufen.

9 Wer Grillen jagt, wird Grillen fangen. - Körte, 2413.

*10 Die Grillen stechen ihn.

Ueble Laune.

*11 Eine Grille bei den Flügeln fassen.

Wenn man sie dort fasst, summt und schwirrt sie nur noch mehr. Daher räth Plato, sich ja keinen Dichter zum Feinde zu machen, denn diese wären ebenso oder noch schlimmer als die Baumgrille.

*12 Einem Grillen in den Kopf setzen.

Frz.: Mettre martel en tete a, quelqu'un.

*13 Er fängt Grillen.

*14 Er hat Grillen vnd Tauben. - Kasp. Obenhin, Der Eydteuffel, 1574, im Theatrum Diabolorum, 560a.

*15 Er hat gryllen im kopff. - Luther's Ms., 9.

"Er (der Koch des Ulysses, der bei der Circe als Sau bleiben wollte, war Grylle genannt) bracht das sprichwort erst ins land, wenn man sagt, das derselb hab Grillen, dem es nicht geht nach seinem willen." (Froschm., FIIIb.)

Frz.: Avoir martel en tete. (Lendroy, 1419.) - Il a des grillons en tete. (Kritzinger, 360b.)

*16 Er kann die Grillen im Loche verkleiben.

*17 Grillen im Capitol (Kopf) haben.

"Wiewol ich dieses Possens halber noch lange hernach grandige Grillen im Capitolio hatte." (Simplic., III, 135.)

*18 Närrische Grillen haben.

*19 Schlag der de Grillen ossem Hete (Haupte) und iss ene Mehre (Möhre, Mohrrübe). (Schles.) - Palm, 58, 4.

*20 Sich mit grillen vnd prillen schlagen. - Fischer, Psalter, 83d.


Grillenfang.

Grillenfang macht 's Leben krank.

Span.: Quando el bazo crece el cuerpo enmagrece. (Bohn I, 243.)


Grillenfänger.

* Er ist ein Grillenfänger. - Meisner, 80.


Grillenfängerei.

* Grillenfängerei treiben.

Seinen Einbildungen und Phantasien nachhängen.


Grillenmeier.

* Er ist ein Grillenmeier. - Körte, 2413.


Grimm.

1 Grimm vnd eilenberg machen nichts guts. - Henisch, 835, 11.

2 Grosser grimm bringet schaden. - Henisch, 1745, 14; Petri, II, 361.


Grimmen.

Der soll bekommen das Grimmen, der mir einschenkt schlimmen.


Grimmig.

* Grimmig wie ein Löwe.


Grimpes.

* E zecht1 Grimpes2. (S. Grumpes.) (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 37, 106.

1)Zieht, schleppt.2)Klötze. - Er schnarcht.


Grind.

1 Alter Grind ist schwer zu heilen.

Dän.: Gammel arpe er ei god at aftoe. (Prov. dan., 36.)

2 Am Gräinjt gid et der Lous gat. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 237.

Im Grinde geht es der Laus gut.

3 Auff einen bösen Grind gehöret eine scharfe Lauge. - Herberger, I, 2, 451; Kirchhofer, 243.

4 Grind kratze lind!

5 Grind lehrt klawben (krauen). (S. Plack u. Schorf.) - Petri, II, 357.

6 Grind, Vnflat, Leuse vnnd Flöhe sind dess Faulen tägliche Gäste. - Henisch, 1157, 1; Petri, II, 357; Schottel, 1142b.

7 Lausiger Grind beisset durch. - Petri, II, 434.

*8 Den Grind obenhin lausen. - Murner.

*9 Der Grind soll ihm über den Kopf fahren. - Kritzinger, 632a.

*10 Der hat alle Grind im Leib. (Rottenburg.)

Er ist durchtrieben, abgefeimt.

*11 Einem auf den Grind steigen. - Weinhold, 30.

[Spaltenumbruch] *12 Einem den Grind lassen abhawen. - Luther's Tischreden, 406b.

D. i. den Kopf.

*13 Einem eins auf den Grind geben. (Schles.) - Weinhold, 30.

*14 Einen über den Grind hauen. - Kritzinger, 3a.

*15 Enem den Grängd (Grind) afkratzen. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 177, 220.

Ihn scharf hernehmen.

*16 Im Grind lausen. - Murner, Nb., 44.

*17 Seinen Grind und Gnatz an einem reiben. - Schottel, 1119a.

*18 Sich im Grinde kratzen. - Murner, Nb., 67.

*19 Wer wird einen fremden Grind kratzen?


Grindel.

Dar is äm1 en Grindel2 vörschaven3. - Eichwald, 675; Frommann, II, 535, 107; Bueren, 251; Hauskalender, II.

1)Ihm.

2)Riegel.

3)Vorgeschoben. (Stürenburg.)


Grindiger.

1 Der Grindige kratzt sich leicht blutig. - Simrock, 4048; Köte, 2416.

2 Drei Grindige und ein Kahlkopf.

Von einer geringen, dürftigen, armseligen Versammlung.

3 Ein gründiger lauset (kratzt, krauet) den andern. - Henisch, 1746, 14; Gruter, I, 25; Schottel, 1114b; Petri, II, 191; Kirchhofer, 145; Simrock, 4049; Körte, 2415.

"Ein grinter gern den andern laust zertlichen hin, di weil im graust." (O. Schade, Satiren und Pasquille, III, 127, 6.)

It.: Chi si e scottato una volta, l'altra vi soffia su. (Bohn I, 86.)

4 Man mag den Grindigen an den Kopf schlagen, wo man will, es blutet. - Burckhardt, 538.

Der Mensch ist an seiner schwachen Seite leicht zu verwunden.

5 Man muss den gründigen gar leis krawen. - Lehmann, 795, 15.


Grindscherer.

* Da möchte der Grindscherer kommen. (Oberösterreich.)

"Zu schmuzigen Kindern sagt man: Geh wasch dich, sinst kimt da Grindschera üba dich. Man nennt nämlich behaarte Raupen >Grindschara<. Grind = Schmuz, der sozusagen in die Haut wächst und weggeschoren werden muss, weil das Waschen nicht ausreicht." (Baumgarten.)


Gringelsuppe.

* Einem eine Gringelsuppe drein machen. (Rottenburg.)

Eine Störung, ein Hemmniss in seinem Vorhaben.


Grinsen.

1 Sieh nur, wie er grinst, sagte Gerrit, und klystirte seinen Affen.

*2 Er grinst wie ein Hund, wenn er Tek (Teig) frisst. (Köthen.)

Dän.: Han griner som en död rotte. - Han griner som et ög der aeder seler. - Han griner som et svedet faare-hoved. - Han griner Born en tudse der har faaet et slag af en gaard-staver. (Prov. dan., 254.)

*3 Er grinst wie ein Octoberfuchs. (Köthen.)


Gripsklaue.

He mutt sine Gripsklauen allerweg'n inhebb'n. - Eichwald, 1034.


Gripps.

* He hat Gripp's in'n Kopp. (Altmark.) - Danneil, 70.

Verstand als das Vermögen, Begriffe zu bilden. - De Jung hat Gripps, kann heissen: er hat Verstand, begreift leicht; aber auch: er hat ein gutes Godächtniss.


Griss.

Griss geht nach Gramen. - Luther, 212.

Ein Böser macht den andern.


Grob.

1 Besser grob, denn falsch.

2 Das grob, das starck. - Franck, I, 120a; Lehmann, II, 58, 27.

3 Grob hält gut. - B. Goltz, Die Deutschen, I, 103.

4 Grob und grob, fein und fein wollen beieinander sein.

Holl.: Elk bij 't zijn, grof bij grof, en fijn bij fijn. (Harrebomee, I, 260.)

[Spaltenumbruch] 7 Man muss sich mit keinen Grillen schlagen.Kritzinger, 560b.

8 Wenn die Grille im September singt, kaufe kein Korn zum Verkaufen.

9 Wer Grillen jagt, wird Grillen fangen.Körte, 2413.

*10 Die Grillen stechen ihn.

Ueble Laune.

*11 Eine Grille bei den Flügeln fassen.

Wenn man sie dort fasst, summt und schwirrt sie nur noch mehr. Daher räth Plato, sich ja keinen Dichter zum Feinde zu machen, denn diese wären ebenso oder noch schlimmer als die Baumgrille.

*12 Einem Grillen in den Kopf setzen.

Frz.: Mettre martel en tête à, quelqu'un.

*13 Er fängt Grillen.

*14 Er hat Grillen vnd Tauben.Kasp. Obenhin, Der Eydteuffel, 1574, im Theatrum Diabolorum, 560a.

*15 Er hat gryllen im kopff.Luther's Ms., 9.

„Er (der Koch des Ulysses, der bei der Circe als Sau bleiben wollte, war Grylle genannt) bracht das sprichwort erst ins land, wenn man sagt, das derselb hab Grillen, dem es nicht geht nach seinem willen.“ (Froschm., FIIIb.)

Frz.: Avoir martel en tête. (Lendroy, 1419.) – Il a des grillons en tête. (Kritzinger, 360b.)

*16 Er kann die Grillen im Loche verkleiben.

*17 Grillen im Capitol (Kopf) haben.

„Wiewol ich dieses Possens halber noch lange hernach grandige Grillen im Capitolio hatte.“ (Simplic., III, 135.)

*18 Närrische Grillen haben.

*19 Schlag der de Grillen ossem Hête (Haupte) und iss êne Mehre (Möhre, Mohrrübe). (Schles.) – Palm, 58, 4.

*20 Sich mit grillen vnd prillen schlagen.Fischer, Psalter, 83d.


Grillenfang.

Grillenfang macht 's Leben krank.

Span.: Quando el bazo crece el cuerpo enmagrece. (Bohn I, 243.)


Grillenfänger.

* Er ist ein Grillenfänger.Meisner, 80.


Grillenfängerei.

* Grillenfängerei treiben.

Seinen Einbildungen und Phantasien nachhängen.


Grillenmeier.

* Er ist ein Grillenmeier.Körte, 2413.


Grimm.

1 Grimm vnd eilenberg machen nichts guts.Henisch, 835, 11.

2 Grosser grimm bringet schaden.Henisch, 1745, 14; Petri, II, 361.


Grimmen.

Der soll bekommen das Grimmen, der mir einschenkt schlimmen.


Grimmig.

* Grimmig wie ein Löwe.


Grimpes.

* E zecht1 Grimpes2. (S. Grumpes.) (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 37, 106.

1)Zieht, schleppt.2)Klötze. – Er schnarcht.


Grind.

1 Alter Grind ist schwer zu heilen.

Dän.: Gammel arpe er ei god at aftoe. (Prov. dan., 36.)

2 Am Gräinjt gid et der Lous gât. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 237.

Im Grinde geht es der Laus gut.

3 Auff einen bösen Grind gehöret eine scharfe Lauge.Herberger, I, 2, 451; Kirchhofer, 243.

4 Grind kratze lind!

5 Grind lehrt klawben (krauen). (S. Plack u. Schorf.) – Petri, II, 357.

6 Grind, Vnflat, Leuse vnnd Flöhe sind dess Faulen tägliche Gäste.Henisch, 1157, 1; Petri, II, 357; Schottel, 1142b.

7 Lausiger Grind beisset durch.Petri, II, 434.

*8 Den Grind obenhin lausen.Murner.

*9 Der Grind soll ihm über den Kopf fahren.Kritzinger, 632a.

*10 Der hat alle Grind im Leib. (Rottenburg.)

Er ist durchtrieben, abgefeimt.

*11 Einem auf den Grind steigen.Weinhold, 30.

[Spaltenumbruch] *12 Einem den Grind lassen abhawen.Luther's Tischreden, 406b.

D. i. den Kopf.

*13 Einem eins auf den Grind geben. (Schles.) – Weinhold, 30.

*14 Einen über den Grind hauen.Kritzinger, 3a.

*15 Enem den Grängd (Grind) afkratzen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 177, 220.

Ihn scharf hernehmen.

*16 Im Grind lausen.Murner, Nb., 44.

*17 Seinen Grind und Gnatz an einem reiben.Schottel, 1119a.

*18 Sich im Grinde kratzen.Murner, Nb., 67.

*19 Wer wird einen fremden Grind kratzen?


Grindel.

Dar is äm1 en Grindel2 vörschaven3.Eichwald, 675; Frommann, II, 535, 107; Bueren, 251; Hauskalender, II.

1)Ihm.

2)Riegel.

3)Vorgeschoben. (Stürenburg.)


Grindiger.

1 Der Grindige kratzt sich leicht blutig.Simrock, 4048; Köte, 2416.

2 Drei Grindige und ein Kahlkopf.

Von einer geringen, dürftigen, armseligen Versammlung.

3 Ein gründiger lauset (kratzt, krauet) den andern.Henisch, 1746, 14; Gruter, I, 25; Schottel, 1114b; Petri, II, 191; Kirchhofer, 145; Simrock, 4049; Körte, 2415.

„Ein grinter gern den andern laust zertlichen hin, di weil im graust.“ (O. Schade, Satiren und Pasquille, III, 127, 6.)

It.: Chi si è scottato una volta, l'altra vi soffia su. (Bohn I, 86.)

4 Man mag den Grindigen an den Kopf schlagen, wo man will, es blutet.Burckhardt, 538.

Der Mensch ist an seiner schwachen Seite leicht zu verwunden.

5 Man muss den gründigen gar leis krawen.Lehmann, 795, 15.


Grindscherer.

* Da möchte der Grindscherer kommen. (Oberösterreich.)

„Zu schmuzigen Kindern sagt man: Geh wasch dich, sinst kimt da Grindschera übá dich. Man nennt nämlich behaarte Raupen ›Grindschara‹. Grind = Schmuz, der sozusagen in die Haut wächst und weggeschoren werden muss, weil das Waschen nicht ausreicht.“ (Baumgarten.)


Gringelsuppe.

* Einem eine Gringelsuppe drein machen. (Rottenburg.)

Eine Störung, ein Hemmniss in seinem Vorhaben.


Grinsen.

1 Sieh nur, wie er grinst, sagte Gerrit, und klystirte seinen Affen.

*2 Er grinst wie ein Hund, wenn er Têk (Teig) frisst. (Köthen.)

Dän.: Han griner som en død rotte. – Han griner som et øg der æder seler. – Han griner som et svedet faare-hoved. – Han griner Born en tudse der har faaet et slag af en gaard–staver. (Prov. dan., 254.)

*3 Er grinst wie ein Octoberfuchs. (Köthen.)


Gripsklaue.

He mutt sine Gripsklauen allerweg'n inhebb'n.Eichwald, 1034.


Gripps.

* He hat Gripp's in'n Kopp. (Altmark.) – Danneil, 70.

Verstand als das Vermögen, Begriffe zu bilden. – De Jung hat Gripps, kann heissen: er hat Verstand, begreift leicht; aber auch: er hat ein gutes Godächtniss.


Griss.

Griss geht nach Gramen.Luther, 212.

Ein Böser macht den andern.


Grob.

1 Besser grob, denn falsch.

2 Das grob, das starck.Franck, I, 120a; Lehmann, II, 58, 27.

3 Grob hält gut.B. Goltz, Die Deutschen, I, 103.

4 Grob und grob, fein und fein wollen beieinander sein.

Holl.: Elk bij 't zijn, grof bij grof, en fijn bij fijn. (Harrebomée, I, 260.)

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[[69]/0075] 7 Man muss sich mit keinen Grillen schlagen. – Kritzinger, 560b. 8 Wenn die Grille im September singt, kaufe kein Korn zum Verkaufen. 9 Wer Grillen jagt, wird Grillen fangen. – Körte, 2413. *10 Die Grillen stechen ihn. Ueble Laune. *11 Eine Grille bei den Flügeln fassen. Wenn man sie dort fasst, summt und schwirrt sie nur noch mehr. Daher räth Plato, sich ja keinen Dichter zum Feinde zu machen, denn diese wären ebenso oder noch schlimmer als die Baumgrille. *12 Einem Grillen in den Kopf setzen. Frz.: Mettre martel en tête à, quelqu'un. *13 Er fängt Grillen. *14 Er hat Grillen vnd Tauben. – Kasp. Obenhin, Der Eydteuffel, 1574, im Theatrum Diabolorum, 560a. *15 Er hat gryllen im kopff. – Luther's Ms., 9. „Er (der Koch des Ulysses, der bei der Circe als Sau bleiben wollte, war Grylle genannt) bracht das sprichwort erst ins land, wenn man sagt, das derselb hab Grillen, dem es nicht geht nach seinem willen.“ (Froschm., FIIIb.) Frz.: Avoir martel en tête. (Lendroy, 1419.) – Il a des grillons en tête. (Kritzinger, 360b.) *16 Er kann die Grillen im Loche verkleiben. *17 Grillen im Capitol (Kopf) haben. „Wiewol ich dieses Possens halber noch lange hernach grandige Grillen im Capitolio hatte.“ (Simplic., III, 135.) *18 Närrische Grillen haben. *19 Schlag der de Grillen ossem Hête (Haupte) und iss êne Mehre (Möhre, Mohrrübe). (Schles.) – Palm, 58, 4. *20 Sich mit grillen vnd prillen schlagen. – Fischer, Psalter, 83d. Grillenfang. Grillenfang macht 's Leben krank. Span.: Quando el bazo crece el cuerpo enmagrece. (Bohn I, 243.) Grillenfänger. * Er ist ein Grillenfänger. – Meisner, 80. Grillenfängerei. * Grillenfängerei treiben. Seinen Einbildungen und Phantasien nachhängen. Grillenmeier. * Er ist ein Grillenmeier. – Körte, 2413. Grimm. 1 Grimm vnd eilenberg machen nichts guts. – Henisch, 835, 11. 2 Grosser grimm bringet schaden. – Henisch, 1745, 14; Petri, II, 361. Grimmen. Der soll bekommen das Grimmen, der mir einschenkt schlimmen. Grimmig. * Grimmig wie ein Löwe. Grimpes. * E zecht1 Grimpes2. (S. Grumpes.) (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 37, 106. 1)Zieht, schleppt.2)Klötze. – Er schnarcht. Grind. 1 Alter Grind ist schwer zu heilen. Dän.: Gammel arpe er ei god at aftoe. (Prov. dan., 36.) 2 Am Gräinjt gid et der Lous gât. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 237. Im Grinde geht es der Laus gut. 3 Auff einen bösen Grind gehöret eine scharfe Lauge. – Herberger, I, 2, 451; Kirchhofer, 243. 4 Grind kratze lind! 5 Grind lehrt klawben (krauen). (S. Plack u. Schorf.) – Petri, II, 357. 6 Grind, Vnflat, Leuse vnnd Flöhe sind dess Faulen tägliche Gäste. – Henisch, 1157, 1; Petri, II, 357; Schottel, 1142b. 7 Lausiger Grind beisset durch. – Petri, II, 434. *8 Den Grind obenhin lausen. – Murner. *9 Der Grind soll ihm über den Kopf fahren. – Kritzinger, 632a. *10 Der hat alle Grind im Leib. (Rottenburg.) Er ist durchtrieben, abgefeimt. *11 Einem auf den Grind steigen. – Weinhold, 30. *12 Einem den Grind lassen abhawen. – Luther's Tischreden, 406b. D. i. den Kopf. *13 Einem eins auf den Grind geben. (Schles.) – Weinhold, 30. *14 Einen über den Grind hauen. – Kritzinger, 3a. *15 Enem den Grängd (Grind) afkratzen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 177, 220. Ihn scharf hernehmen. *16 Im Grind lausen. – Murner, Nb., 44. *17 Seinen Grind und Gnatz an einem reiben. – Schottel, 1119a. *18 Sich im Grinde kratzen. – Murner, Nb., 67. *19 Wer wird einen fremden Grind kratzen? Grindel. Dar is äm1 en Grindel2 vörschaven3. – Eichwald, 675; Frommann, II, 535, 107; Bueren, 251; Hauskalender, II. 1)Ihm. 2)Riegel. 3)Vorgeschoben. (Stürenburg.) Grindiger. 1 Der Grindige kratzt sich leicht blutig. – Simrock, 4048; Köte, 2416. 2 Drei Grindige und ein Kahlkopf. Von einer geringen, dürftigen, armseligen Versammlung. 3 Ein gründiger lauset (kratzt, krauet) den andern. – Henisch, 1746, 14; Gruter, I, 25; Schottel, 1114b; Petri, II, 191; Kirchhofer, 145; Simrock, 4049; Körte, 2415. „Ein grinter gern den andern laust zertlichen hin, di weil im graust.“ (O. Schade, Satiren und Pasquille, III, 127, 6.) It.: Chi si è scottato una volta, l'altra vi soffia su. (Bohn I, 86.) 4 Man mag den Grindigen an den Kopf schlagen, wo man will, es blutet. – Burckhardt, 538. Der Mensch ist an seiner schwachen Seite leicht zu verwunden. 5 Man muss den gründigen gar leis krawen. – Lehmann, 795, 15. Grindscherer. * Da möchte der Grindscherer kommen. (Oberösterreich.) „Zu schmuzigen Kindern sagt man: Geh wasch dich, sinst kimt da Grindschera übá dich. Man nennt nämlich behaarte Raupen ›Grindschara‹. Grind = Schmuz, der sozusagen in die Haut wächst und weggeschoren werden muss, weil das Waschen nicht ausreicht.“ (Baumgarten.) Gringelsuppe. * Einem eine Gringelsuppe drein machen. (Rottenburg.) Eine Störung, ein Hemmniss in seinem Vorhaben. Grinsen. 1 Sieh nur, wie er grinst, sagte Gerrit, und klystirte seinen Affen. *2 Er grinst wie ein Hund, wenn er Têk (Teig) frisst. (Köthen.) Dän.: Han griner som en død rotte. – Han griner som et øg der æder seler. – Han griner som et svedet faare-hoved. – Han griner Born en tudse der har faaet et slag af en gaard–staver. (Prov. dan., 254.) *3 Er grinst wie ein Octoberfuchs. (Köthen.) Gripsklaue. He mutt sine Gripsklauen allerweg'n inhebb'n. – Eichwald, 1034. Gripps. * He hat Gripp's in'n Kopp. (Altmark.) – Danneil, 70. Verstand als das Vermögen, Begriffe zu bilden. – De Jung hat Gripps, kann heissen: er hat Verstand, begreift leicht; aber auch: er hat ein gutes Godächtniss. Griss. Griss geht nach Gramen. – Luther, 212. Ein Böser macht den andern. Grob. 1 Besser grob, denn falsch. 2 Das grob, das starck. – Franck, I, 120a; Lehmann, II, 58, 27. 3 Grob hält gut. – B. Goltz, Die Deutschen, I, 103. 4 Grob und grob, fein und fein wollen beieinander sein. Holl.: Elk bij 't zijn, grof bij grof, en fijn bij fijn. (Harrebomée, I, 260.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [69]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/75>, abgerufen am 24.04.2024.