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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] *17 Die Kutte ablegen (wegwerfen). - Eiselein, 405.

Den geistlichen Stand verlassen, aus dem Kloster entlaufen, auch sein Gewerbe aufgeben. (S. Messgewand.)

Frz.: Il a jete le froc aux orties. (Lendroy, 792.)

*18 Er hat die Kutte an den Nagel gehängt.

Er hat das Klosterleben aufgegeben.

*19 Er ist aus der Kutte gesprungen. - Tendlau, 668.

Er hat den geistlichen Stand aufgegeben.

*20 Er nähm' die Kutte und versöff' ein Kloster. - Fischart, Gesch.

*21 Er sieht seine Kutte für einen Weiberrock an. - Klosterspiegel, 22, 18.

Von einem trunkenen Ordensmanne.

*22 In die Kutte kriechen. - Eiselein, 405; Klosterspiegel, 33, 8; Braun, I, 2115.

D. h. ins Kloster gehen, weil die Alten Möncherei und Kriecherei für verwandt hielten.

*23 Mit bösen Kutten ausswerffen.

"Man sol die Leute nicht schmehen vnd an jhren ehren schelten, mit bösen kutten auswerffen, denn also hebt sich's im Kretzschmar, sagt jener Bawer." (Mathesy, 143a.)


Kuttel.

*1 Da drehen sich einem die Kutteln1 um. (Nürtingen.)

1) Die Eingeweide, Kaldaunen. Um Mitleiden oder Unmuth auszudrücken.

*2 Dieser hält auch was auf seine Kuttlen.

"Wie man spricht." (Possierlicher Marcolfus, 1746, S. 101.)

*3 Einem die Kutteln waschen. - Jer. Gotthelf, Geldstag, S. 168.

Ihm derbe Vorwürfe machen. (Stalder, II, 148.)

*4 Er hält mehr auf seine Kutteln, als alle vier Lid1 werth sind. (Schweiz.)

1) Der vierte Theil eines geschlachteten Rindes.

*5 Er hat keine guten Kutteln. (Rottenburg.)

*6 Er hät's uf der Kuttle. - Sutermeister, 69.

Der Hochmüthige.

*7 Er kent em d' Kuttle-n im Leib inne. - Sutermeister, 81.

Er durchschaut die geheimsten Anschläge und Pläne.

*8 Es wäscht em d' Kuttle. - Sutermeister, 93.

Es geht ihm schlecht.


Kuttelfleck.

D' Kuttelfleck1 kommen aus dem Dreck, kommen wieder drein, müssen immer Kuttelfleck sein. (Augsburg.) - Birlinger, 1098.

1) Die zur Speise zubereiteten Kaldaunen.


Kuttenleder.

Kuttenleder hält wi't Donner un 't Wedder, segt de Schauster. (Hildesheim.) - Hoefer, 966.


Kuttentoll.

* Sie ist kuttentoll.

Von den Weibern, die aus sinnlichen Gründen den Kutten nachlaufen. (Klosterspiegel, 33, 10.) "Kuttendull heissen die kranken Weibsleute, die vor Liebe wüthend geworden." (Dähnert, 263b.)

Lat.: Mulieres prurientes. (Binder II, 1907; Eiselein, 405.)


Kutter.

* Er hat Kutter (Staub) in der Nas'. (Nürtingen.)

Grillen im Kopf, Mucken, Schrullen.


Kutze.

* Du bist a reachter Kutze1, a wulliner. - Birlinger, 894.

1) Kutze = faseriger, geringer Torf.


Kuventhal.

1 Kuvendal leit in der Grund, Bartshausen leit in'n Drecke, te Wenzen sint de Slummersäcke, te Eimen sint de hogen Böeme, in Mainzholzen sint de Mäkens sau schöene, te 'r Lenne is[Spaltenumbruch] de wite Sand, da schüert de Wangelschen Mäkens de Ketels mee blank. - Schambach, II, 693.

Kuventhal liegt in der Niederung, Bartshausen im Drecke, zu Wenzen sind die Schlummersäcke, zu Eimen die hohen Bäume, in Meinzholzen die Mädchen so schön, in der Lenne ist der weisse Sand, damit scheuern die wangelstädter Mädchen die Kessel blank. Bartshausen, Wenzen, Eimen, Lenne, Mainzholzen und Wangelstedt sind Namen braunschweigischer Dörfer in der Umgegend von Eimbeck. Jedem dieser Namen ist ein Merkmal zur Charakterisirung der Oertlichkeit beigefügt.

2 Kauwendal leit in der Grund, de Klappertoren is sau rund, te Holtensen sint de hogen Böeme, in'n Alendörpe sint de Mäkens sau schöene. - Schambach, II, 692.

Der Spruch hat wol nur die Verherrlichung der oldendorfer Mädchen zum Zweck. Kuventhal liegt in der Niederung (im Thale), der Klapperthurm ist so rund, zu Holtensen sind die hohen Bäume, im Alten-Dorfe (Oldendorf bei Mark Oldendorf) sind die Mädchen so schön. Sämmtliche genannte Orte gehören der Umgegend von Eimbeck an. Kuventhal, Holtensen und Oldendorf sind Namen von Dörfern; der Klapperthurm dagegen ist ein ehemaliger Wartthurm der Stadt Eimbeck mit einem dabeiliegenden Wirthshause.


Kux.

1 Bawestu kuchs, so gehet dein gelt in duchs. - Petri, II, 31; Henisch, 761, 50.

"Sagen die Pochwerck."

2 Mancher kauft Kux und gehet darüber in Dux. - Mathesy, 68a.


Kuz.

Des Morgens kammer inn nit aus dem Kauz eraus krigge. (Köln.) - Firmenich, 476, 251.

Man kann ihn morgens nicht aus dem Halbschlummer herausbekommen.


Kwas.

1 Besser der eigene Kwas als der fremde Wein. - Altmann V.

2 Je mehr es mit dem Kwas zur Neige geht, desto mehr kluckert es im Fass.

3 Lieber wohlfeiler Kwas aus einem Holzbecher, als theuere Arznei aus krystallenem Pokal. - Altmann V, 76.

Die russischen Aerzte verordnen das dort beliebte Getränk auch mitunter als Hausmittel.

4 Wo kein Kwas, schmeckt dem Russen kein Frass.

Die Neugriechen versichern, die Russen kämen deshalb nicht nach Konstantinopel, weil sie dort den Kwas, ihr Lieblingsgetränk, nicht finden. (Reinsberg V, 37.)


Kyrie eleison.

1 Mache nicht ein langes Kyrie eleison, ehe du zur Sache kommst. - Eiselein, 405.

*2 Es ist mir Kyrieleis.

" ...Weiss sie es, so ist's mir Kyreleis; wo nit so ist es Christeleis." (H. Sachs, Weltl. Historie, II, CCXLVII.)

*3 Sie muss allemal das letzte Kyrie eleison haben. - Parömiakon, 848.

Von einer rechthaberischen, zänkischen Frau, die immer das letzte Wort behalten muss.

*4 Vor dem Kyrie eleison z' Opfer goh. (Luzern.)

Wird gesagt, wenn eine Neuvermählte zu früh niederkommt. In Wurmlingen: "Die ist au voar'm Kyrie eleison z' Opfer ganga." (Birlinger, 656.)


Kyritz.

* O Kyritz, o Kyritz, du mein Vaterland. - Reinsberg V, 99.

Scherzhafter Ruf derer, die durch Kyritz fahren, eine kleine Stadt an der Jägelitz, Kreis Ost- Priegnitz, Regierungsbezirk Potsdam, Brandenburg.


L.
L.

Auf L folgt M1 im A-b-c; das ist schon wahr, doch thut es weh.

1) D. i. auf die Lüge eine Maulschelle.

It.: Una mentita tira una guanciata come la calamita il ferro. (Pazzaglia, 217, 3.)


La.

* Das ist lauter la la. (Kamnitz.)


Labagienen.

Labagienen ist eher zu riechen als zu sehen.

In dem Fischerdorfe Labagien (Regierungsbezirk Königsberg, Kreis Labiau) befindet sich eine Fischguanound

[Spaltenumbruch] *17 Die Kutte ablegen (wegwerfen).Eiselein, 405.

Den geistlichen Stand verlassen, aus dem Kloster entlaufen, auch sein Gewerbe aufgeben. (S. Messgewand.)

Frz.: Il a jeté le froc aux orties. (Lendroy, 792.)

*18 Er hat die Kutte an den Nagel gehängt.

Er hat das Klosterleben aufgegeben.

*19 Er ist aus der Kutte gesprungen.Tendlau, 668.

Er hat den geistlichen Stand aufgegeben.

*20 Er nähm' die Kutte und versöff' ein Kloster.Fischart, Gesch.

*21 Er sieht seine Kutte für einen Weiberrock an.Klosterspiegel, 22, 18.

Von einem trunkenen Ordensmanne.

*22 In die Kutte kriechen.Eiselein, 405; Klosterspiegel, 33, 8; Braun, I, 2115.

D. h. ins Kloster gehen, weil die Alten Möncherei und Kriecherei für verwandt hielten.

*23 Mit bösen Kutten ausswerffen.

„Man sol die Leute nicht schmehen vnd an jhren ehren schelten, mit bösen kutten auswerffen, denn also hebt sich's im Kretzschmar, sagt jener Bawer.“ (Mathesy, 143a.)


Kuttel.

*1 Da drehen sich einem die Kutteln1 um. (Nürtingen.)

1) Die Eingeweide, Kaldaunen. Um Mitleiden oder Unmuth auszudrücken.

*2 Dieser hält auch was auf seine Kuttlen.

„Wie man spricht.“ (Possierlicher Marcolfus, 1746, S. 101.)

*3 Einem die Kutteln waschen.Jer. Gotthelf, Geldstag, S. 168.

Ihm derbe Vorwürfe machen. (Stalder, II, 148.)

*4 Er hält mehr auf seine Kutteln, als alle vier Lid1 werth sind. (Schweiz.)

1) Der vierte Theil eines geschlachteten Rindes.

*5 Er hat keine guten Kutteln. (Rottenburg.)

*6 Er hät's uf der Kuttle.Sutermeister, 69.

Der Hochmüthige.

*7 Er kent em d' Kuttle-n im Lîb inne.Sutermeister, 81.

Er durchschaut die geheimsten Anschläge und Pläne.

*8 Es wäscht em d' Kuttle.Sutermeister, 93.

Es geht ihm schlecht.


Kuttelfleck.

D' Kuttelfleck1 kommen aus dem Dreck, kommen wieder drein, müssen immer Kuttelfleck sein. (Augsburg.) – Birlinger, 1098.

1) Die zur Speise zubereiteten Kaldaunen.


Kuttenleder.

Kuttenleder hält wi't Donner un 't Wedder, segt de Schauster. (Hildesheim.) – Hoefer, 966.


Kuttentoll.

* Sie ist kuttentoll.

Von den Weibern, die aus sinnlichen Gründen den Kutten nachlaufen. (Klosterspiegel, 33, 10.) „Kuttendull heissen die kranken Weibsleute, die vor Liebe wüthend geworden.“ (Dähnert, 263b.)

Lat.: Mulieres prurientes. (Binder II, 1907; Eiselein, 405.)


Kutter.

* Er hat Kutter (Staub) in der Nas'. (Nürtingen.)

Grillen im Kopf, Mucken, Schrullen.


Kutze.

* Du bist a reachter Kutze1, a wulliner.Birlinger, 894.

1) Kutze = faseriger, geringer Torf.


Kuventhal.

1 Kuvendal lît in der Grund, Bartshûsen lît in'n Drecke, te Wenzen sint de Slummersäcke, te Eimen sint de hogen Böeme, in Mainzholzen sint de Mäkens sau schöene, te 'r Lenne is[Spaltenumbruch] de wite Sand, da schüert de Wangelschen Mäkens de Ketels mêe blank.Schambach, II, 693.

Kuventhal liegt in der Niederung, Bartshausen im Drecke, zu Wenzen sind die Schlummersäcke, zu Eimen die hohen Bäume, in Meinzholzen die Mädchen so schön, in der Lenne ist der weisse Sand, damit scheuern die wangelstädter Mädchen die Kessel blank. Bartshausen, Wenzen, Eimen, Lenne, Mainzholzen und Wangelstedt sind Namen braunschweigischer Dörfer in der Umgegend von Eimbeck. Jedem dieser Namen ist ein Merkmal zur Charakterisirung der Oertlichkeit beigefügt.

2 Kûwendâl lît in der Grund, de Klappertôren is sau rund, te Holtensen sint de hôgen Böeme, in'n Âlendörpe sint de Mäkens sau schöene.Schambach, II, 692.

Der Spruch hat wol nur die Verherrlichung der oldendorfer Mädchen zum Zweck. Kuventhal liegt in der Niederung (im Thale), der Klapperthurm ist so rund, zu Holtensen sind die hohen Bäume, im Alten-Dorfe (Oldendorf bei Mark Oldendorf) sind die Mädchen so schön. Sämmtliche genannte Orte gehören der Umgegend von Eimbeck an. Kuventhal, Holtensen und Oldendorf sind Namen von Dörfern; der Klapperthurm dagegen ist ein ehemaliger Wartthurm der Stadt Eimbeck mit einem dabeiliegenden Wirthshause.


Kux.

1 Bawestu kuchs, so gehet dein gelt in duchs.Petri, II, 31; Henisch, 761, 50.

„Sagen die Pochwerck.“

2 Mancher kauft Kux und gehet darüber in Dux.Mathesy, 68a.


Kuz.

Des Morgens kammer inn nit ûs dem Kûz erûs krigge. (Köln.) – Firmenich, 476, 251.

Man kann ihn morgens nicht aus dem Halbschlummer herausbekommen.


Kwas.

1 Besser der eigene Kwas als der fremde Wein.Altmann V.

2 Je mehr es mit dem Kwas zur Neige geht, desto mehr kluckert es im Fass.

3 Lieber wohlfeiler Kwas aus einem Holzbecher, als theuere Arznei aus krystallenem Pokal.Altmann V, 76.

Die russischen Aerzte verordnen das dort beliebte Getränk auch mitunter als Hausmittel.

4 Wo kein Kwas, schmeckt dem Russen kein Frass.

Die Neugriechen versichern, die Russen kämen deshalb nicht nach Konstantinopel, weil sie dort den Kwas, ihr Lieblingsgetränk, nicht finden. (Reinsberg V, 37.)


Kyrie eleison.

1 Mache nicht ein langes Kyrie eleison, ehe du zur Sache kommst.Eiselein, 405.

*2 Es ist mir Kyrieleis.

„ ...Weiss sie es, so ist's mir Kyreleis; wo nit so ist es Christeleis.“ (H. Sachs, Weltl. Historie, II, CCXLVII.)

*3 Sie muss allemal das letzte Kyrie eleison haben.Parömiakon, 848.

Von einer rechthaberischen, zänkischen Frau, die immer das letzte Wort behalten muss.

*4 Vor dem Kyrie eleison z' Opfer goh. (Luzern.)

Wird gesagt, wenn eine Neuvermählte zu früh niederkommt. In Wurmlingen: „Die ist au voar'm Kyrie eleison z' Opfer ganga.“ (Birlinger, 656.)


Kyritz.

* O Kyritz, o Kyritz, du mein Vaterland.Reinsberg V, 99.

Scherzhafter Ruf derer, die durch Kyritz fahren, eine kleine Stadt an der Jägelitz, Kreis Ost- Priegnitz, Regierungsbezirk Potsdam, Brandenburg.


L.
L.

Auf L folgt M1 im A-b-c; das ist schon wahr, doch thut es weh.

1) D. i. auf die Lüge eine Maulschelle.

It.: Una mentita tira una guanciata come la calamita il ferro. (Pazzaglia, 217, 3.)


La.

* Das ist lauter la la. (Kamnitz.)


Labagienen.

Labagienen ist eher zu riechen als zu sehen.

In dem Fischerdorfe Labagien (Regierungsbezirk Königsberg, Kreis Labiau) befindet sich eine Fischguanound

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[[870]/0876] *17 Die Kutte ablegen (wegwerfen). – Eiselein, 405. Den geistlichen Stand verlassen, aus dem Kloster entlaufen, auch sein Gewerbe aufgeben. (S. Messgewand.) Frz.: Il a jeté le froc aux orties. (Lendroy, 792.) *18 Er hat die Kutte an den Nagel gehängt. Er hat das Klosterleben aufgegeben. *19 Er ist aus der Kutte gesprungen. – Tendlau, 668. Er hat den geistlichen Stand aufgegeben. *20 Er nähm' die Kutte und versöff' ein Kloster. – Fischart, Gesch. *21 Er sieht seine Kutte für einen Weiberrock an. – Klosterspiegel, 22, 18. Von einem trunkenen Ordensmanne. *22 In die Kutte kriechen. – Eiselein, 405; Klosterspiegel, 33, 8; Braun, I, 2115. D. h. ins Kloster gehen, weil die Alten Möncherei und Kriecherei für verwandt hielten. *23 Mit bösen Kutten ausswerffen. „Man sol die Leute nicht schmehen vnd an jhren ehren schelten, mit bösen kutten auswerffen, denn also hebt sich's im Kretzschmar, sagt jener Bawer.“ (Mathesy, 143a.) Kuttel. *1 Da drehen sich einem die Kutteln1 um. (Nürtingen.) 1) Die Eingeweide, Kaldaunen. Um Mitleiden oder Unmuth auszudrücken. *2 Dieser hält auch was auf seine Kuttlen. „Wie man spricht.“ (Possierlicher Marcolfus, 1746, S. 101.) *3 Einem die Kutteln waschen. – Jer. Gotthelf, Geldstag, S. 168. Ihm derbe Vorwürfe machen. (Stalder, II, 148.) *4 Er hält mehr auf seine Kutteln, als alle vier Lid1 werth sind. (Schweiz.) 1) Der vierte Theil eines geschlachteten Rindes. *5 Er hat keine guten Kutteln. (Rottenburg.) *6 Er hät's uf der Kuttle. – Sutermeister, 69. Der Hochmüthige. *7 Er kent em d' Kuttle-n im Lîb inne. – Sutermeister, 81. Er durchschaut die geheimsten Anschläge und Pläne. *8 Es wäscht em d' Kuttle. – Sutermeister, 93. Es geht ihm schlecht. Kuttelfleck. D' Kuttelfleck1 kommen aus dem Dreck, kommen wieder drein, müssen immer Kuttelfleck sein. (Augsburg.) – Birlinger, 1098. 1) Die zur Speise zubereiteten Kaldaunen. Kuttenleder. Kuttenleder hält wi't Donner un 't Wedder, segt de Schauster. (Hildesheim.) – Hoefer, 966. Kuttentoll. * Sie ist kuttentoll. Von den Weibern, die aus sinnlichen Gründen den Kutten nachlaufen. (Klosterspiegel, 33, 10.) „Kuttendull heissen die kranken Weibsleute, die vor Liebe wüthend geworden.“ (Dähnert, 263b.) Lat.: Mulieres prurientes. (Binder II, 1907; Eiselein, 405.) Kutter. * Er hat Kutter (Staub) in der Nas'. (Nürtingen.) Grillen im Kopf, Mucken, Schrullen. Kutze. * Du bist a reachter Kutze1, a wulliner. – Birlinger, 894. 1) Kutze = faseriger, geringer Torf. Kuventhal. 1 Kuvendal lît in der Grund, Bartshûsen lît in'n Drecke, te Wenzen sint de Slummersäcke, te Eimen sint de hogen Böeme, in Mainzholzen sint de Mäkens sau schöene, te 'r Lenne is de wite Sand, da schüert de Wangelschen Mäkens de Ketels mêe blank. – Schambach, II, 693. Kuventhal liegt in der Niederung, Bartshausen im Drecke, zu Wenzen sind die Schlummersäcke, zu Eimen die hohen Bäume, in Meinzholzen die Mädchen so schön, in der Lenne ist der weisse Sand, damit scheuern die wangelstädter Mädchen die Kessel blank. Bartshausen, Wenzen, Eimen, Lenne, Mainzholzen und Wangelstedt sind Namen braunschweigischer Dörfer in der Umgegend von Eimbeck. Jedem dieser Namen ist ein Merkmal zur Charakterisirung der Oertlichkeit beigefügt. 2 Kûwendâl lît in der Grund, de Klappertôren is sau rund, te Holtensen sint de hôgen Böeme, in'n Âlendörpe sint de Mäkens sau schöene. – Schambach, II, 692. Der Spruch hat wol nur die Verherrlichung der oldendorfer Mädchen zum Zweck. Kuventhal liegt in der Niederung (im Thale), der Klapperthurm ist so rund, zu Holtensen sind die hohen Bäume, im Alten-Dorfe (Oldendorf bei Mark Oldendorf) sind die Mädchen so schön. Sämmtliche genannte Orte gehören der Umgegend von Eimbeck an. Kuventhal, Holtensen und Oldendorf sind Namen von Dörfern; der Klapperthurm dagegen ist ein ehemaliger Wartthurm der Stadt Eimbeck mit einem dabeiliegenden Wirthshause. Kux. 1 Bawestu kuchs, so gehet dein gelt in duchs. – Petri, II, 31; Henisch, 761, 50. „Sagen die Pochwerck.“ 2 Mancher kauft Kux und gehet darüber in Dux. – Mathesy, 68a. Kuz. Des Morgens kammer inn nit ûs dem Kûz erûs krigge. (Köln.) – Firmenich, 476, 251. Man kann ihn morgens nicht aus dem Halbschlummer herausbekommen. Kwas. 1 Besser der eigene Kwas als der fremde Wein. – Altmann V. 2 Je mehr es mit dem Kwas zur Neige geht, desto mehr kluckert es im Fass. 3 Lieber wohlfeiler Kwas aus einem Holzbecher, als theuere Arznei aus krystallenem Pokal. – Altmann V, 76. Die russischen Aerzte verordnen das dort beliebte Getränk auch mitunter als Hausmittel. 4 Wo kein Kwas, schmeckt dem Russen kein Frass. Die Neugriechen versichern, die Russen kämen deshalb nicht nach Konstantinopel, weil sie dort den Kwas, ihr Lieblingsgetränk, nicht finden. (Reinsberg V, 37.) Kyrie eleison. 1 Mache nicht ein langes Kyrie eleison, ehe du zur Sache kommst. – Eiselein, 405. *2 Es ist mir Kyrieleis. „ ...Weiss sie es, so ist's mir Kyreleis; wo nit so ist es Christeleis.“ (H. Sachs, Weltl. Historie, II, CCXLVII.) *3 Sie muss allemal das letzte Kyrie eleison haben. – Parömiakon, 848. Von einer rechthaberischen, zänkischen Frau, die immer das letzte Wort behalten muss. *4 Vor dem Kyrie eleison z' Opfer goh. (Luzern.) Wird gesagt, wenn eine Neuvermählte zu früh niederkommt. In Wurmlingen: „Die ist au voar'm Kyrie eleison z' Opfer ganga.“ (Birlinger, 656.) Kyritz. * O Kyritz, o Kyritz, du mein Vaterland. – Reinsberg V, 99. Scherzhafter Ruf derer, die durch Kyritz fahren, eine kleine Stadt an der Jägelitz, Kreis Ost- Priegnitz, Regierungsbezirk Potsdam, Brandenburg. L. L. Auf L folgt M1 im A-b-c; das ist schon wahr, doch thut es weh. 1) D. i. auf die Lüge eine Maulschelle. It.: Una mentita tira una guanciata come la calamita il ferro. (Pazzaglia, 217, 3.) La. * Das ist lauter la la. (Kamnitz.) Labagienen. Labagienen ist eher zu riechen als zu sehen. In dem Fischerdorfe Labagien (Regierungsbezirk Königsberg, Kreis Labiau) befindet sich eine Fischguanound

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [870]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/876>, abgerufen am 19.04.2024.