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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] Knochenmehlfabrik, woraus sich der Sinn des Sprichworts erklärt.


Laband.

* Er ist ein Laband. (S. Labommel.) - Frischbier2, 2265.

In Mecklenburg: Laban = langer schlaffer Mensch. Olt Laban! 'N groten Laban. Auch in Pommern ist Laban (Lakeband) ein Spottname für einen trägen Menschen, wie auf einen Erwachsenen, der sich noch wie ein Kind beträgt. (Dähnert, 164a.)


Labbasch.

* Er ist ein Labbasch. (Elbing.) - Frischbier2, 2265.

In derselben Bedeutung wie Labommel (s. d.).


Labe.

Hat as lung tu Lab, sait hjü Gus, an do luckad hjü in un Soath1. (Nordfries.) - Lappenkorb; Firmenich, III, 7, 99; für Amrum: Haupt, VIII, 356, 87; Hoefer, 385.

1) Bei Johansen heisst es: en lukkat iin uun Thuasch. - Es ist lang (weit) zur Labe, d. i. bis dahin, wo ich mich laben kann, sagte die Gans, und so blickte sie in den Brunnen hinein.


Laberant.

Er gehört zu den Laberanten.

Schwatzt einfältiges Zeug. Von labern, sinnloses Gewäsch zu Tage fördern. Wortspiel mit Laboranten, wie z. B. in Schlesien die in Krummhübel, einem am Fusse der Schneekoppe liegenden Dorfe, wohnenden Verfertiger gewisser Arzneimittel aus Kräutern genannt werden.


Laberdan.

Labberdoan! Wän en nödd wöll, da liesd e stoahn. (Trier.) - Laven, 185, 70.


Labömann.

* Den Labömann schicken (oder: bekommen). (Oberösterreich.)

Der Labömann, auch Löbelmann, d. i. der laba = laue Mann, ist ein Popanz aus Stroh, zuweilen angekleidet und mit Tabackspfeife, Uhr u. dgl. ausgestattet. Der Bauer des Dorfs oder der Nachbarschaft, welcher mit dem Ausdreschen zuerst fertig wird, bringt den Labömann während der Morgen- oder Abenddämmerung zu einem seiner Nachbarn, der mit dieser Arbeit noch zu thun hat. Dieser thut, sobald er fertig ist, dasselbe; und so wandert die Strohpuppe oft durch die ganze Ortschaft. Der letzte behält sie bis zum nächsten Jahr und verfährt sodann auf gleiche Weise. Mitunter wird der Puppe auch ein Bogen Papier mitgegeben, worauf Witze und Stachelreime geschrieben werden. (Baumgarten.)


Labommel.

* Er ist ein Labommel. - Hennig, 140; Frischbier2, 2265.

Ein langer Mensch in zu weiten Kleidern und mit schlappendem Gange.


Labore.

Sine labore, sagt der Klosterknecht, heda, wer hilft mir nichts thun. - Klosterspiegel, 72, 16.


Labyrinth.

* Es ist ein wahres Labyrinth.

Holl.: Hij is in het labyrinth. (Harrebomee, II, 2.)


Läch.

* Et ess mer läch1 öm et Hätz. (Köln.) - Firmenich, I, 476, 255.

1) Matt; wenn der Magen leer ist.


Lachader.

* Ihm ist die Lachader geplatzt. - Frischbier2, 2266.


Lache (das Lachen).

* Sie hat die Lache mit der Greine stets in einem Säcklein. - Weinhold, 30.


Lache (Sumpf).

1 Je mehr man in der Lache rührt, je mehr stinkt's.

Lat.: Res satis est nota, plus foetent stercora mota. (Egeria, 261.)

2 Je schmuziger die Lache ist, je wohler ist dem Frosch. - Altmann VI, 489.

Die Russen: Die Lache ist wol schmuzig, aber der Frosch hebt stolz den Kopf hervor. (Altmann VI, 305.)

3 Je weiter die Lache fliesst, je ekelhafter sie wird.

Eine Lache geht eher in Fäulniss über als ein See. Ueberhaupt ist das Wenige leichter der Gefahr zu verderben ausgesetzt als das Viele.

4 Man soll nicht aus jeder Lache trinken. - Petri, I, 36.

5 Wer sich in einer Lache badet, wird nicht rein.

Die Russen: Wer grau in den Sumpf geht, kommt schwarz heraus. (Altmann VI, 453.)

[Spaltenumbruch] *6 In einer Lache reines Wasser suchen. - Altmann VI, 514.


Lächeln.

*1 Er lächelt wie ein Mops, der den Schnupfen hat. - Heine, Reisebilder (Hamburg 1810), I, 173.

*2 Süsses Lächeln. - Eiselein, 407.

Lat.: Motus doceri gaudet Ionicos matura virgo. - Risus Ionicus. (Eiselein, 407.)

*3 Wenn er lächelt, so hütet man sich vor ihm, und wenn er lacht, so läuft man von ihm.

Der Schalk.


Lachemündlein.

Mit lachemündlein vnd geschmückten worten pfleget man die Leute zu berücken. - Herberger, I, 163.


Lachen.

1 Al lachen zegt den Zot de Woarheid. (Franz. Flandern.) - Firmenich, III, 698, 21.

Im Lachen, lachend, sagt der Narr die Wahrheit.

2 Am Lachen und Blarren erkennt man die Narren.

Ueber das Lachen und dessen verschiedenen Charakter nach Lebensalter, Geschlecht und Temperament vgl. Demokritos.

Dän.: Latter förrader narren. - Megen latter, megen daarskab.

3 Am Lachen und Flennen kann man die Narren erkennen. - Simrock, 6125.

4 An vielem Lachen erkennt man den Hachen (Narren). - Petri, II, 157; Gaal, 1062; Eiselein, 406; Mayer, II, 25; Simrock, 6126; Körte, 3651; Lohrengel, I, 50; Müller, 36, 1; Ramann, Unterr., V, 4; Reinsberg II, 55; Braun, I, 2116; für Waldeck: Curtze, 334, 259.

Oft wird man fragen können, wer der Narr ist, der welcher lacht, oder der, über den gelacht wird. Die Araber behaupten, der welcher viel und laut lache, sei dumm. (Cahier, 2420.) An vielem Lachen erkennt man ein gutes Lustspiel. (Dresdner Nachrichten, 1868.) - "Wer heutzutage", sagt Oettinger (Schwarzes Gespenst, 1831, S. 137), "bei schlechten Zeiten noch lachen kann, der ist fürwahr kein Narr."

Engl.: A fool will laugh when he is drowning. (Marin, 23.) - Laughter is the hickup of a fool. (Bohn II, 109.) - Too much laughter discovers folly. (Gaal, 1062.)

Frz.: Au ris cognoist on le fol et le niais. (Leroux, II, 157; Kritzinger, 617b.) - De continuel ris peu de sens et d'advis. (Leroux, II, 208.) - Plus on est de fou plus on rit. (Bohn I, 46; Cahier, 768.) - Qui rit par trop, a nature de sot. - Ris-t'en, Jean, on te frit des oeufs. - Trop parler et beaucoup rire, font l'homme pour fol tenir. (Masson, 223.)

It.: Chi ride molto, e tenuto matto. (Gaal, 1062.) - Chi troppo ride e tenuto per matto, e chi mai ride e razza di gatto. (Pazzaglia, 323, 1.) - Niente e piu sciocco di un rider sciocco. (Cahier, 377.)

Lat.: In risu agnoscitur fatuus. (Bovill, I, 116.) - Per risum multum potes cognoscere stultum. (Egeria, 217; Binder, I, 1356; II, 2540; Gaal, 1062; Eiselein, 406; Gartner, 190; Schonheim, P, 13; Seybold, 438; Wiegand, 804.)

Poln.: Po smiechu poznaje jeden blazen drugiego. (Lompa, 27.)

Port.: Onde ha muito riso, ha pouco siso. (Bohn I, 289.)

Schwed.: Löyet wijsar mannen uth. (Törning, 105.) - Pa mycket skroll känner man daren. (Marin, 23.)

5 Auf Lachen folgt Weinen. - Sprichwort, 14, 13; Schulze, 65; Reinsberg II, 81.

"Auf lachen folget offtmals greinen." (Herberger, I, 2, 727.)

Böhm.: Na velky smich rad nasleduje plac. (Celakovsky, 289.)

Kroat.: Za smehom velikem sledi rado plac. (Celakovsky, 289.)

6 Auf vorjähriges Lachen folgt diesjähriges Weinen. (Estn.)

Von Mädchen, die den zu vertrauten Umgang mit Männern später in seinen Folgen zu büssen haben.

7 Aus Lachen wird oft Weinen.

Es ist vom leichtsinnigen Lachen die Rede, das, wie die Hebräer sagen, zur Schande führe. (Cahier, 2506.)

8 Dass man vorher lacht, muss man offt hernach beklagen. - Petri, II, 119.

9 De am letsten lacht, lacht am besten. (Rastede.) - Firmenich, III, 26, 25.

10 De gerne lachen, de schryen bolde.

Lat.: In risum proni fluctant cito lumina fletu. (Tunnicius, 671.)

[Spaltenumbruch] Knochenmehlfabrik, woraus sich der Sinn des Sprichworts erklärt.


Laband.

* Er ist ein Laband. (S. Labommel.) – Frischbier2, 2265.

In Mecklenburg: Lâban = langer schlaffer Mensch. Olt Lâban! 'N grôten Laban. Auch in Pommern ist Laban (Lakeband) ein Spottname für einen trägen Menschen, wie auf einen Erwachsenen, der sich noch wie ein Kind beträgt. (Dähnert, 164a.)


Labbasch.

* Er ist ein Labbasch. (Elbing.) – Frischbier2, 2265.

In derselben Bedeutung wie Labommel (s. d.).


Labe.

Hat as lung tu Lâb, sâit hjü Gus, an do luckad hjü in un Soath1. (Nordfries.) – Lappenkorb; Firmenich, III, 7, 99; für Amrum: Haupt, VIII, 356, 87; Hoefer, 385.

1) Bei Johansen heisst es: en lukkat iin uun Thuasch. – Es ist lang (weit) zur Labe, d. i. bis dahin, wo ich mich laben kann, sagte die Gans, und so blickte sie in den Brunnen hinein.


Laberant.

Er gehört zu den Laberanten.

Schwatzt einfältiges Zeug. Von labern, sinnloses Gewäsch zu Tage fördern. Wortspiel mit Laboranten, wie z. B. in Schlesien die in Krummhübel, einem am Fusse der Schneekoppe liegenden Dorfe, wohnenden Verfertiger gewisser Arzneimittel aus Kräutern genannt werden.


Laberdan.

Labberdoan! Wän en nödd wöll, dâ liesd e stoahn. (Trier.) – Laven, 185, 70.


Labömann.

* Den Labömann schicken (oder: bekommen). (Oberösterreich.)

Der Labömann, auch Löbelmann, d. i. der laba = laue Mann, ist ein Popanz aus Stroh, zuweilen angekleidet und mit Tabackspfeife, Uhr u. dgl. ausgestattet. Der Bauer des Dorfs oder der Nachbarschaft, welcher mit dem Ausdreschen zuerst fertig wird, bringt den Labömann während der Morgen- oder Abenddämmerung zu einem seiner Nachbarn, der mit dieser Arbeit noch zu thun hat. Dieser thut, sobald er fertig ist, dasselbe; und so wandert die Strohpuppe oft durch die ganze Ortschaft. Der letzte behält sie bis zum nächsten Jahr und verfährt sodann auf gleiche Weise. Mitunter wird der Puppe auch ein Bogen Papier mitgegeben, worauf Witze und Stachelreime geschrieben werden. (Baumgarten.)


Labommel.

* Er ist ein Labommel.Hennig, 140; Frischbier2, 2265.

Ein langer Mensch in zu weiten Kleidern und mit schlappendem Gange.


Labore.

Sine labore, sagt der Klosterknecht, heda, wer hilft mir nichts thun.Klosterspiegel, 72, 16.


Labyrinth.

* Es ist ein wahres Labyrinth.

Holl.: Hij is in het labyrinth. (Harrebomée, II, 2.)


Läch.

* Et ess mêr läch1 öm et Hätz. (Köln.) – Firmenich, I, 476, 255.

1) Matt; wenn der Magen leer ist.


Lachader.

* Ihm ist die Lachader geplatzt.Frischbier2, 2266.


Lache (das Lachen).

* Sie hat die Lache mit der Greine stets in einem Säcklein.Weinhold, 30.


Lache (Sumpf).

1 Je mehr man in der Lache rührt, je mehr stinkt's.

Lat.: Res satis est nota, plus foetent stercora mota. (Egeria, 261.)

2 Je schmuziger die Lache ist, je wohler ist dem Frosch.Altmann VI, 489.

Die Russen: Die Lache ist wol schmuzig, aber der Frosch hebt stolz den Kopf hervor. (Altmann VI, 305.)

3 Je weiter die Lache fliesst, je ekelhafter sie wird.

Eine Lache geht eher in Fäulniss über als ein See. Ueberhaupt ist das Wenige leichter der Gefahr zu verderben ausgesetzt als das Viele.

4 Man soll nicht aus jeder Lache trinken.Petri, I, 36.

5 Wer sich in einer Lache badet, wird nicht rein.

Die Russen: Wer grau in den Sumpf geht, kommt schwarz heraus. (Altmann VI, 453.)

[Spaltenumbruch] *6 In einer Lache reines Wasser suchen.Altmann VI, 514.


Lächeln.

*1 Er lächelt wie ein Mops, der den Schnupfen hat.Heine, Reisebilder (Hamburg 1810), I, 173.

*2 Süsses Lächeln.Eiselein, 407.

Lat.: Motus doceri gaudet Ionicos matura virgo. – Risus Ionicus. (Eiselein, 407.)

*3 Wenn er lächelt, so hütet man sich vor ihm, und wenn er lacht, so läuft man von ihm.

Der Schalk.


Lachemündlein.

Mit lachemündlein vnd geschmückten worten pfleget man die Leute zu berücken.Herberger, I, 163.


Lachen.

1 Al lachen zegt den Zot de Woarheid. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 698, 21.

Im Lachen, lachend, sagt der Narr die Wahrheit.

2 Am Lachen und Blarren erkennt man die Narren.

Ueber das Lachen und dessen verschiedenen Charakter nach Lebensalter, Geschlecht und Temperament vgl. Demokritos.

Dän.: Latter førrader narren. – Megen latter, megen daarskab.

3 Am Lachen und Flennen kann man die Narren erkennen.Simrock, 6125.

4 An vielem Lachen erkennt man den Hachen (Narren).Petri, II, 157; Gaal, 1062; Eiselein, 406; Mayer, II, 25; Simrock, 6126; Körte, 3651; Lohrengel, I, 50; Müller, 36, 1; Ramann, Unterr., V, 4; Reinsberg II, 55; Braun, I, 2116; für Waldeck: Curtze, 334, 259.

Oft wird man fragen können, wer der Narr ist, der welcher lacht, oder der, über den gelacht wird. Die Araber behaupten, der welcher viel und laut lache, sei dumm. (Cahier, 2420.) An vielem Lachen erkennt man ein gutes Lustspiel. (Dresdner Nachrichten, 1868.) – „Wer heutzutage“, sagt Oettinger (Schwarzes Gespenst, 1831, S. 137), „bei schlechten Zeiten noch lachen kann, der ist fürwahr kein Narr.“

Engl.: A fool will laugh when he is drowning. (Marin, 23.) – Laughter is the hickup of a fool. (Bohn II, 109.) – Too much laughter discovers folly. (Gaal, 1062.)

Frz.: Au ris cognoist on le fol et le niais. (Leroux, II, 157; Kritzinger, 617b.) – De continuel ris peu de sens et d'advis. (Leroux, II, 208.) – Plus on est de fou plus on rit. (Bohn I, 46; Cahier, 768.) – Qui rit par trop, a nature de sot. – Ris-t'en, Jean, on te frit des oeufs. – Trop parler et beaucoup rire, font l'homme pour fol tenir. (Masson, 223.)

It.: Chi ride molto, è tenuto matto. (Gaal, 1062.) – Chi troppo ride è tenuto per matto, e chi mai ride è razza di gatto. (Pazzaglia, 323, 1.) – Niente è più sciocco di un rider sciocco. (Cahier, 377.)

Lat.: In risu agnoscitur fatuus. (Bovill, I, 116.) – Per risum multum potes cognoscere stultum. (Egeria, 217; Binder, I, 1356; II, 2540; Gaal, 1062; Eiselein, 406; Gartner, 190; Schonheim, P, 13; Seybold, 438; Wiegand, 804.)

Poln.: Po śmiéchu poznaje jeden błazen drugiego. (Lompa, 27.)

Port.: Onde ha muito riso, ha pouco siso. (Bohn I, 289.)

Schwed.: Löyet wijsar mannen uth. (Törning, 105.) – På mycket skroll känner man dåren. (Marin, 23.)

5 Auf Lachen folgt Weinen.Sprichwort, 14, 13; Schulze, 65; Reinsberg II, 81.

„Auf lachen folget offtmals greinen.“ (Herberger, I, 2, 727.)

Böhm.: Na velký smích rád následuje pláč. (Čelakovsky, 289.)

Kroat.: Za sméhom velikem sledi rado plač. (Čelakovsky, 289.)

6 Auf vorjähriges Lachen folgt diesjähriges Weinen. (Estn.)

Von Mädchen, die den zu vertrauten Umgang mit Männern später in seinen Folgen zu büssen haben.

7 Aus Lachen wird oft Weinen.

Es ist vom leichtsinnigen Lachen die Rede, das, wie die Hebräer sagen, zur Schande führe. (Cahier, 2506.)

8 Dass man vorher lacht, muss man offt hernach beklagen.Petri, II, 119.

9 De am letsten lacht, lacht am besten. (Rastede.) – Firmenich, III, 26, 25.

10 De gêrne lachen, de schryen bolde.

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[[871]/0877] Knochenmehlfabrik, woraus sich der Sinn des Sprichworts erklärt. Laband. * Er ist ein Laband. (S. Labommel.) – Frischbier2, 2265. In Mecklenburg: Lâban = langer schlaffer Mensch. Olt Lâban! 'N grôten Laban. Auch in Pommern ist Laban (Lakeband) ein Spottname für einen trägen Menschen, wie auf einen Erwachsenen, der sich noch wie ein Kind beträgt. (Dähnert, 164a.) Labbasch. * Er ist ein Labbasch. (Elbing.) – Frischbier2, 2265. In derselben Bedeutung wie Labommel (s. d.). Labe. Hat as lung tu Lâb, sâit hjü Gus, an do luckad hjü in un Soath1. (Nordfries.) – Lappenkorb; Firmenich, III, 7, 99; für Amrum: Haupt, VIII, 356, 87; Hoefer, 385. 1) Bei Johansen heisst es: en lukkat iin uun Thuasch. – Es ist lang (weit) zur Labe, d. i. bis dahin, wo ich mich laben kann, sagte die Gans, und so blickte sie in den Brunnen hinein. Laberant. Er gehört zu den Laberanten. Schwatzt einfältiges Zeug. Von labern, sinnloses Gewäsch zu Tage fördern. Wortspiel mit Laboranten, wie z. B. in Schlesien die in Krummhübel, einem am Fusse der Schneekoppe liegenden Dorfe, wohnenden Verfertiger gewisser Arzneimittel aus Kräutern genannt werden. Laberdan. Labberdoan! Wän en nödd wöll, dâ liesd e stoahn. (Trier.) – Laven, 185, 70. Labömann. * Den Labömann schicken (oder: bekommen). (Oberösterreich.) Der Labömann, auch Löbelmann, d. i. der laba = laue Mann, ist ein Popanz aus Stroh, zuweilen angekleidet und mit Tabackspfeife, Uhr u. dgl. ausgestattet. Der Bauer des Dorfs oder der Nachbarschaft, welcher mit dem Ausdreschen zuerst fertig wird, bringt den Labömann während der Morgen- oder Abenddämmerung zu einem seiner Nachbarn, der mit dieser Arbeit noch zu thun hat. Dieser thut, sobald er fertig ist, dasselbe; und so wandert die Strohpuppe oft durch die ganze Ortschaft. Der letzte behält sie bis zum nächsten Jahr und verfährt sodann auf gleiche Weise. Mitunter wird der Puppe auch ein Bogen Papier mitgegeben, worauf Witze und Stachelreime geschrieben werden. (Baumgarten.) Labommel. * Er ist ein Labommel. – Hennig, 140; Frischbier2, 2265. Ein langer Mensch in zu weiten Kleidern und mit schlappendem Gange. Labore. Sine labore, sagt der Klosterknecht, heda, wer hilft mir nichts thun. – Klosterspiegel, 72, 16. Labyrinth. * Es ist ein wahres Labyrinth. Holl.: Hij is in het labyrinth. (Harrebomée, II, 2.) Läch. * Et ess mêr läch1 öm et Hätz. (Köln.) – Firmenich, I, 476, 255. 1) Matt; wenn der Magen leer ist. Lachader. * Ihm ist die Lachader geplatzt. – Frischbier2, 2266. Lache (das Lachen). * Sie hat die Lache mit der Greine stets in einem Säcklein. – Weinhold, 30. Lache (Sumpf). 1 Je mehr man in der Lache rührt, je mehr stinkt's. Lat.: Res satis est nota, plus foetent stercora mota. (Egeria, 261.) 2 Je schmuziger die Lache ist, je wohler ist dem Frosch. – Altmann VI, 489. Die Russen: Die Lache ist wol schmuzig, aber der Frosch hebt stolz den Kopf hervor. (Altmann VI, 305.) 3 Je weiter die Lache fliesst, je ekelhafter sie wird. Eine Lache geht eher in Fäulniss über als ein See. Ueberhaupt ist das Wenige leichter der Gefahr zu verderben ausgesetzt als das Viele. 4 Man soll nicht aus jeder Lache trinken. – Petri, I, 36. 5 Wer sich in einer Lache badet, wird nicht rein. Die Russen: Wer grau in den Sumpf geht, kommt schwarz heraus. (Altmann VI, 453.) *6 In einer Lache reines Wasser suchen. – Altmann VI, 514. Lächeln. *1 Er lächelt wie ein Mops, der den Schnupfen hat. – Heine, Reisebilder (Hamburg 1810), I, 173. *2 Süsses Lächeln. – Eiselein, 407. Lat.: Motus doceri gaudet Ionicos matura virgo. – Risus Ionicus. (Eiselein, 407.) *3 Wenn er lächelt, so hütet man sich vor ihm, und wenn er lacht, so läuft man von ihm. Der Schalk. Lachemündlein. Mit lachemündlein vnd geschmückten worten pfleget man die Leute zu berücken. – Herberger, I, 163. Lachen. 1 Al lachen zegt den Zot de Woarheid. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 698, 21. Im Lachen, lachend, sagt der Narr die Wahrheit. 2 Am Lachen und Blarren erkennt man die Narren. Ueber das Lachen und dessen verschiedenen Charakter nach Lebensalter, Geschlecht und Temperament vgl. Demokritos. Dän.: Latter førrader narren. – Megen latter, megen daarskab. 3 Am Lachen und Flennen kann man die Narren erkennen. – Simrock, 6125. 4 An vielem Lachen erkennt man den Hachen (Narren). – Petri, II, 157; Gaal, 1062; Eiselein, 406; Mayer, II, 25; Simrock, 6126; Körte, 3651; Lohrengel, I, 50; Müller, 36, 1; Ramann, Unterr., V, 4; Reinsberg II, 55; Braun, I, 2116; für Waldeck: Curtze, 334, 259. Oft wird man fragen können, wer der Narr ist, der welcher lacht, oder der, über den gelacht wird. Die Araber behaupten, der welcher viel und laut lache, sei dumm. (Cahier, 2420.) An vielem Lachen erkennt man ein gutes Lustspiel. (Dresdner Nachrichten, 1868.) – „Wer heutzutage“, sagt Oettinger (Schwarzes Gespenst, 1831, S. 137), „bei schlechten Zeiten noch lachen kann, der ist fürwahr kein Narr.“ Engl.: A fool will laugh when he is drowning. (Marin, 23.) – Laughter is the hickup of a fool. (Bohn II, 109.) – Too much laughter discovers folly. (Gaal, 1062.) Frz.: Au ris cognoist on le fol et le niais. (Leroux, II, 157; Kritzinger, 617b.) – De continuel ris peu de sens et d'advis. (Leroux, II, 208.) – Plus on est de fou plus on rit. (Bohn I, 46; Cahier, 768.) – Qui rit par trop, a nature de sot. – Ris-t'en, Jean, on te frit des oeufs. – Trop parler et beaucoup rire, font l'homme pour fol tenir. (Masson, 223.) It.: Chi ride molto, è tenuto matto. (Gaal, 1062.) – Chi troppo ride è tenuto per matto, e chi mai ride è razza di gatto. (Pazzaglia, 323, 1.) – Niente è più sciocco di un rider sciocco. (Cahier, 377.) Lat.: In risu agnoscitur fatuus. (Bovill, I, 116.) – Per risum multum potes cognoscere stultum. (Egeria, 217; Binder, I, 1356; II, 2540; Gaal, 1062; Eiselein, 406; Gartner, 190; Schonheim, P, 13; Seybold, 438; Wiegand, 804.) Poln.: Po śmiéchu poznaje jeden błazen drugiego. (Lompa, 27.) Port.: Onde ha muito riso, ha pouco siso. (Bohn I, 289.) Schwed.: Löyet wijsar mannen uth. (Törning, 105.) – På mycket skroll känner man dåren. (Marin, 23.) 5 Auf Lachen folgt Weinen. – Sprichwort, 14, 13; Schulze, 65; Reinsberg II, 81. „Auf lachen folget offtmals greinen.“ (Herberger, I, 2, 727.) Böhm.: Na velký smích rád následuje pláč. (Čelakovsky, 289.) Kroat.: Za sméhom velikem sledi rado plač. (Čelakovsky, 289.) 6 Auf vorjähriges Lachen folgt diesjähriges Weinen. (Estn.) Von Mädchen, die den zu vertrauten Umgang mit Männern später in seinen Folgen zu büssen haben. 7 Aus Lachen wird oft Weinen. Es ist vom leichtsinnigen Lachen die Rede, das, wie die Hebräer sagen, zur Schande führe. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [871]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/877>, abgerufen am 25.04.2024.