Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *3 Das Hasenpanier ergreifen und mit den Mäusen Wagenburg halten. - Luther.

*4 Das Hasenpanier ergreiffen und mit den fersen hinder sich hawen. - Luther's Werke (Jena 1581), VI, 422a; Meinau, 223; Frischbier2, 1494; Braun, I, 1149.

Frz.: Prendre la poudre d'escampette. (Leroux, II, 285.) - Tirer ses chausses. (Körte, 2475h.)

*5 Er ergreift das Hasenpanier. - Luther's Ms., 10; Körte, 2633h.

Holl.: Hij kiest het hazenpad. - Hij loopt als een haas weg. (Harrebomee, I, 271..) - Hij steekt den hasenwimpel op. - Hij trekt het hazenvel aan. (Harrebomee, I, 272a.)

Lat.: Thessalorum commentum. (Philippi, II, 249.)

*6 Er tregt das Hasenpanier. - Eyering, II, 448.


Hasenpfad.

Den Hasenpfad eingehen. - Henisch, 1430, 60.

Lat.: Dare terga fugae. (Henisch, 1430, 60.)


Hasenpfeffer.

* Er (sie) will Hasenpfeffer präpariren und hat keinen Hasen.

Diese Redensart wurde auf die Deutsche Nationalversammlung in Frankfurt a. M. angewandt, um ihre Unfähigkeit zu bezeichnen, die Idee eines einigen grossen Deutschland zu realisiren.

Holl.: Om hazepeper te maken, moet de kok een' haas hebben. (Harrebomee, I, 292.)


Hasenrücken.

Hasenrücken, Hammelkeule und Hühnerbein sollen gute Bissen sein.

Ueber das Wesen der guten Bissen, wie über deren Anzahl gehen die Ansichten bei den verschiedenen Völkern auseinander. In Toscana werden Kapaunflügel und Hammelrücken als solche bezeichnet. Man sagt auch: Beine von jungen Hühnern, Flügel von Kapaunen und Hammelkeulen sind drei gute Bissen. In Venetien hat man deren vier, nämlich: Trauben, Feigen, Pfirsich und Melonen, während der französische Gaumen Rebhuhnflügel, Kapaunbein, Fischgchwanz und Lachskopf als solche rühmt. (Magazin, 1863, 604.)

Frz.: Oile de perdrix, cuisse de chapon, queue de poisson et tete de saumon.

It.: Ua, fighi, perseghi e meloni, i sce i quatro megio bocconi.


Hasenschlaf.

* Er schläfft den hasenschlaff. - Franck, II, 73a; Tappius, 88a; Eyering, I, 697; II, 272; Körte, 2633g; Simrock, 4367.

Mit offenen Augen.

Holl.: Hij doet een hazenslaapje. ( Harrebomee, I, 271.)

Lat.: Lepus dormiens. (Tappius, 87b; Erasm., 865.)


Hasenschreckig.

* Ich bin nicht hasenschreckig. - Franck, II, 51a.

Ich bin nicht einzuschüchtern, ich fürchte mich nicht.


Hasenschrot.

* Er ist mit Hasenschrot geschossen. - Narrenspiegel, 2.

Ist ein Narr.


Häslein.

1 An iad's Hasal find't a Grasal. (Niederösterreich.) - Frommann, III, 390, 19.

2 Es ist kein Häslein, es findet sein Gräslein. - Eiselein, 284; Simrock, 4564.

3 Jedem Häslein bescheret Gott sein Gräslein.

4 Jed'n Hasl wachst sei' Grasl. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 78.

5 Wo das Häslein geheckt ist, da ist es gern. - Lohrengel, I, 886.

*6 Es ist kein heuriges (diesjähriges) Häslein mehr.

Ist nicht mehr so jung und unerfahren.

*7 'S eis ols wenn 'n a Hoasel gelackt hätte. (Schles.) - Frommann, III, 244, 107.


Haspel.

1 An Haspel lauffen. - Mathesy, 13a.

"Item, so man einen auff ein Handwerck dinget, vnd er laufft an Haspel, der fallet endlich den Halss ab."

2 Haspeln im Sack und Huren im Haus gucken überall heraus.

Holl.: Haspeln in zakken en hoeren in schuiten zullen altijd boven andere uitmunten. (Harrebomee, I, 290.)


Haspeln.

1 Niemand kann haspeln und spinnen zugleich. - Simrock, 4373.

2 Wan me haspelt, dan spennt me net. (Aachen.) - Firmenich, I, 494, 131.

[Spaltenumbruch] *3 He haspelt sick, as 'n Gante, de'n Liepel in 'n Sterte heft.

"Da tralthackende Abelhans haspelde sick un gönk spradden (spreizte, brüstete sich) as'n Gaante (Gänserich) de'n Liepel in'n Steerte heft, un woll dat graute Woart jümmeran alleine füren." (Lyra, 23.)


Haspelzieher.

* Ein armer Haspelzieher seyn. - Mathesy, 154b.


Hass.

1 Alter Hass kommt wieder, legt er sich auch einmal nieder.

Lat.: Lites praeteritae facile fiunt renovatae. (Sutor, 51.)

2 Alter Hass lesst sich nicht leicht versönen. - Petri, II, 11.

3 Alter Hass verschwindet wieder.

Lat.: Odium exolescit vetustate. (Seybold, 493.)

4 An Hass und Neid stirbt Heiterkeit.

5 An Hass und Schmeichelei geht Tugend und Wahrheit entzwei.

6 Der Hass zwischen Schäfer und Hund füllt dem Wolfe den Mund.

7 Ein Hass ist nicht aller Leute Hass.

8 Für Hass hülfft kein gelt. - Henisch, 1471, 20.

9 Hass erreget Hader. - Petri, II, 371.

10 Hass gehet allzeit mit Ehren vnter. - Petri, II, 371.

11 Hass hält nicht Mass.

Die Russen: Hass ist die Mutter der Ungerechtigkeit. (Altmann VI, 469.)

Holl.: Haat zonder maat. (Harrebomee, I, 273.)

12 Hass hat Hundesart.

Dän.: Had er hundsk; kast ham noget til, som han kand bide paa. (Prov. dan., 266.)

13 Hass ist parteiisch, Liebe noch mehr.

Die Russen: Der Hass der Feinde zeigt uns, wie viel wir werth sind; die Liebe der Freunde verräth uns, wie viel wir ihnen werth sind. (Altmann VI, 469.)

14 Hass ist stärker als Gift (oder Zauber).

15 Hass ist tödten, Hoffart ist lügen. - Petri, II, 371.

16 Hass kennt kein Mass.

Dän.: Had avler hevn, hevn föder had. (Prov. dan., 266.)

Had begraver de levende, og opgraver de döde. (Prov. dan., 267.)

17 Hass, Schmachwort, Neid, trag mit Geduld vnd habe daran keine Schuld. - Petri, II, 371.

18 Hass thut nicht bass.

Holl.: De haat ig kwaad. (Harrebomee, I, 273.)

19 Hass und Fluch gibt schlechtes Tuch.

Sagte man in den vierziger Jahren mit Bezug auf den unbeliebten kurhessischen Hassenpflug; und in Preussen sang man mit Bezug auf ihn: "Wir wollen ihn nicht haben, den Herrn von Hass und Fluch." Auch seine Wirksamkeit nach dem Jahre 1848 in Kurhessen hat kein "gutes Tuch" geliefert.

20 Hass und Geld zeigt man nicht aller Welt.

Dän.: Had og rigdom kand skiules, bedre end kierlighed og armod. (Prov. dan., 266.)

21 Hass und Gunst sind dumm und blind, wechseln überall geschwind. - Schweiz, I, 144.

"Liebe und Hass verfälschen unser Urtheil gänzlich; au unsern Feinden sehen wir nichts als Fehler, an unsern Lieblingen lauter Vorzüge, und selbst ihre Fehler scheinen uns liebenswürdig." (Schopenhauer, Welt, II, 254.)

22 Hass und Neid bringen viel Leid. - Frischbier2, 1495.

Wenn jemand dich hasst, sagen die Odschineger in Westafrika, so schlägt er dein Vieh.

Holl.: Haat en nijd is een kwaad beest. (Harrebomee, I, 273.)

23 Hass und Neid find't man zu aller Zeit.

Holl.: Haat en nijd sterft nimmer. ( Harrebomee I, 273.)

It.: Astio ed invidia non mori mai. (Gaal, 1208.)

24 Hass und Neid machen die Hölle weilt. - Simrock, 4375; Körte, 2634; Petri, II, 372; Braun, I, 1152.

25 Hass und Neiden muss der Biedermann leiden. - Simrock, 4374; Braun, I, 1151.

Dän.: Had og nid fölger aere, dyd og lykke. (Prov. dan., 266.)

26 Hass und Streitsucht liegen auf einer Bucht.

27 Hass vnd Neid lest sich ein weil bergen vnd mit Judas Küssen vnd Joabs grüssen vertuschen, frist aber vnterdes inwendig vmb sich wie der Krebs. - Petri, II, 371.

Dän.: Had skal vaere dödeligt, venskab udödeligt. (Prov. dan., 266.)

28 Hass vnd Zorn alten langsam. - Petri, II, 372.


[Spaltenumbruch] *3 Das Hasenpanier ergreifen und mit den Mäusen Wagenburg halten.Luther.

*4 Das Hasenpanier ergreiffen und mit den fersen hinder sich hawen.Luther's Werke (Jena 1581), VI, 422a; Meinau, 223; Frischbier2, 1494; Braun, I, 1149.

Frz.: Prendre la poudre d'escampette. (Leroux, II, 285.) – Tirer ses chausses. (Körte, 2475h.)

*5 Er ergreift das Hasenpanier.Luther's Ms., 10; Körte, 2633h.

Holl.: Hij kiest het hazenpad. – Hij loopt als een haas weg. (Harrebomée, I, 271..) – Hij steekt den hasenwimpel op. – Hij trekt het hazenvel aan. (Harrebomée, I, 272a.)

Lat.: Thessalorum commentum. (Philippi, II, 249.)

*6 Er tregt das Hasenpanier.Eyering, II, 448.


Hasenpfad.

Den Hasenpfad eingehen.Henisch, 1430, 60.

Lat.: Dare terga fugae. (Henisch, 1430, 60.)


Hasenpfeffer.

* Er (sie) will Hasenpfeffer präpariren und hat keinen Hasen.

Diese Redensart wurde auf die Deutsche Nationalversammlung in Frankfurt a. M. angewandt, um ihre Unfähigkeit zu bezeichnen, die Idee eines einigen grossen Deutschland zu realisiren.

Holl.: Om hazepeper te maken, moet de kok een' haas hebben. (Harrebomée, I, 292.)


Hasenrücken.

Hasenrücken, Hammelkeule und Hühnerbein sollen gute Bissen sein.

Ueber das Wesen der guten Bissen, wie über deren Anzahl gehen die Ansichten bei den verschiedenen Völkern auseinander. In Toscana werden Kapaunflügel und Hammelrücken als solche bezeichnet. Man sagt auch: Beine von jungen Hühnern, Flügel von Kapaunen und Hammelkeulen sind drei gute Bissen. In Venetien hat man deren vier, nämlich: Trauben, Feigen, Pfirsich und Melonen, während der französische Gaumen Rebhuhnflügel, Kapaunbein, Fischgchwanz und Lachskopf als solche rühmt. (Magazin, 1863, 604.)

Frz.: Oile de perdrix, cuisse de chapon, queue de poisson et tête de saumon.

It.: Ua, fighi, perseghi e meloni, i sce i quatro megio bocconi.


Hasenschlaf.

* Er schläfft den hasenschlaff.Franck, II, 73a; Tappius, 88a; Eyering, I, 697; II, 272; Körte, 2633g; Simrock, 4367.

Mit offenen Augen.

Holl.: Hij doet een hazenslaapje. ( Harrebomée, I, 271.)

Lat.: Lepus dormiens. (Tappius, 87b; Erasm., 865.)


Hasenschreckig.

* Ich bin nicht hasenschreckig.Franck, II, 51a.

Ich bin nicht einzuschüchtern, ich fürchte mich nicht.


Hasenschrot.

* Er ist mit Hasenschrot geschossen.Narrenspiegel, 2.

Ist ein Narr.


Häslein.

1 An iad's Hâsal find't a Grâsal. (Niederösterreich.) – Frommann, III, 390, 19.

2 Es ist kein Häslein, es findet sein Gräslein.Eiselein, 284; Simrock, 4564.

3 Jedem Häslein bescheret Gott sein Gräslein.

4 Jed'n Hasl wachst sei' Grasl. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 78.

5 Wo das Häslein geheckt ist, da ist es gern.Lohrengel, I, 886.

*6 Es ist kein heuriges (diesjähriges) Häslein mehr.

Ist nicht mehr so jung und unerfahren.

*7 'S îs ols wenn 'n a Hoasel gelackt hätte. (Schles.) – Frommann, III, 244, 107.


Haspel.

1 An Haspel lauffen.Mathesy, 13a.

„Item, so man einen auff ein Handwerck dinget, vnd er laufft an Haspel, der fallet endlich den Halss ab.“

2 Haspeln im Sack und Huren im Haus gucken überall heraus.

Holl.: Haspeln in zakken en hoeren in schuiten zullen altijd boven andere uitmunten. (Harrebomée, I, 290.)


Haspeln.

1 Niemand kann haspeln und spinnen zugleich.Simrock, 4373.

2 Wan me haspelt, dan spennt me net. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 131.

[Spaltenumbruch] *3 He haspelt sick, as 'n Gânte, de'n Liepel in 'n Stêrte heft.

„Da tralthackende Abelhans haspelde sick un gönk spradden (spreizte, brüstete sich) as'n Gaante (Gänserich) de'n Liepel in'n Steerte heft, un woll dat graute Woart jümmeran alleine füren.“ (Lyra, 23.)


Haspelzieher.

* Ein armer Haspelzieher seyn.Mathesy, 154b.


Hass.

1 Alter Hass kommt wieder, legt er sich auch einmal nieder.

Lat.: Lites praeteritae facile fiunt renovatae. (Sutor, 51.)

2 Alter Hass lesst sich nicht leicht versönen.Petri, II, 11.

3 Alter Hass verschwindet wieder.

Lat.: Odium exolescit vetustate. (Seybold, 493.)

4 An Hass und Neid stirbt Heiterkeit.

5 An Hass und Schmeichelei geht Tugend und Wahrheit entzwei.

6 Der Hass zwischen Schäfer und Hund füllt dem Wolfe den Mund.

7 Ein Hass ist nicht aller Leute Hass.

8 Für Hass hülfft kein gelt.Henisch, 1471, 20.

9 Hass erreget Hader.Petri, II, 371.

10 Hass gehet allzeit mit Ehren vnter.Petri, II, 371.

11 Hass hält nicht Mass.

Die Russen: Hass ist die Mutter der Ungerechtigkeit. (Altmann VI, 469.)

Holl.: Haat zonder maat. (Harrebomée, I, 273.)

12 Hass hat Hundesart.

Dän.: Had er hundsk; kast ham noget til, som han kand bide paa. (Prov. dan., 266.)

13 Hass ist parteiisch, Liebe noch mehr.

Die Russen: Der Hass der Feinde zeigt uns, wie viel wir werth sind; die Liebe der Freunde verräth uns, wie viel wir ihnen werth sind. (Altmann VI, 469.)

14 Hass ist stärker als Gift (oder Zauber).

15 Hass ist tödten, Hoffart ist lügen.Petri, II, 371.

16 Hass kennt kein Mass.

Dän.: Had avler hevn, hevn føder had. (Prov. dan., 266.)

Had begraver de levende, og opgraver de døde. (Prov. dan., 267.)

17 Hass, Schmachwort, Neid, trag mit Geduld vnd habe daran keine Schuld.Petri, II, 371.

18 Hass thut nicht bass.

Holl.: De haat ig kwaad. (Harrebomée, I, 273.)

19 Hass und Fluch gibt schlechtes Tuch.

Sagte man in den vierziger Jahren mit Bezug auf den unbeliebten kurhessischen Hassenpflug; und in Preussen sang man mit Bezug auf ihn: „Wir wollen ihn nicht haben, den Herrn von Hass und Fluch.“ Auch seine Wirksamkeit nach dem Jahre 1848 in Kurhessen hat kein „gutes Tuch“ geliefert.

20 Hass und Geld zeigt man nicht aller Welt.

Dän.: Had og rigdom kand skiules, bedre end kierlighed og armod. (Prov. dan., 266.)

21 Hass und Gunst sind dumm und blind, wechseln überall geschwind.Schweiz, I, 144.

„Liebe und Hass verfälschen unser Urtheil gänzlich; au unsern Feinden sehen wir nichts als Fehler, an unsern Lieblingen lauter Vorzüge, und selbst ihre Fehler scheinen uns liebenswürdig.“ (Schopenhauer, Welt, II, 254.)

22 Hass und Neid bringen viel Leid.Frischbier2, 1495.

Wenn jemand dich hasst, sagen die Odschineger in Westafrika, so schlägt er dein Vieh.

Holl.: Haat en nijd is een kwaad beest. (Harrebomée, I, 273.)

23 Hass und Neid find't man zu aller Zeit.

Holl.: Haat en nijd sterft nimmer. ( Harrebomée I, 273.)

It.: Astio ed invidia non morì mai. (Gaal, 1208.)

24 Hass und Neid machen die Hölle weilt.Simrock, 4375; Körte, 2634; Petri, II, 372; Braun, I, 1152.

25 Hass und Neiden muss der Biedermann leiden.Simrock, 4374; Braun, I, 1151.

Dän.: Had og nid følger ære, dyd og lykke. (Prov. dan., 266.)

26 Hass und Streitsucht liegen auf einer Bucht.

27 Hass vnd Neid lest sich ein weil bergen vnd mit Judas Küssen vnd Joabs grüssen vertuschen, frist aber vnterdes inwendig vmb sich wie der Krebs.Petri, II, 371.

Dän.: Had skal være dødeligt, venskab udødeligt. (Prov. dan., 266.)

28 Hass vnd Zorn alten langsam.Petri, II, 372.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0197" n="[191]"/><cb n="381"/>
*3 Das Hasenpanier ergreifen und mit den Mäusen Wagenburg halten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Das Hasenpanier ergreiffen und mit den fersen hinder sich hawen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Werke (Jena 1581), VI, 422<hi rendition="#sup">a</hi>; Meinau, 223; Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1494; Braun, I, 1149.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Prendre la poudre d'escampette. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 285.</hi>) &#x2013; Tirer ses chausses. (<hi rendition="#i">Körte, 2475<hi rendition="#sup">h</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Er ergreift das Hasenpanier.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Ms., 10; Körte, 2633<hi rendition="#sup">h</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij kiest het hazenpad. &#x2013; Hij loopt als een haas weg. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 271..</hi>) &#x2013; Hij steekt den hasenwimpel op. &#x2013; Hij trekt het hazenvel aan. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 272<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Thessalorum commentum. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 249.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Er tregt das Hasenpanier.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, II, 448.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hasenpfad.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Den Hasenpfad eingehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1430, 60.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dare terga fugae. (<hi rendition="#i">Henisch, 1430, 60.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hasenpfeffer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er (sie) will Hasenpfeffer präpariren und hat keinen Hasen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Diese Redensart wurde auf die Deutsche Nationalversammlung in Frankfurt a. M. angewandt, um ihre Unfähigkeit zu bezeichnen, die Idee eines einigen grossen Deutschland zu realisiren.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Om hazepeper te maken, moet de kok een' haas hebben. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 292.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hasenrücken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Hasenrücken, Hammelkeule und Hühnerbein sollen gute Bissen sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ueber das Wesen der guten Bissen, wie über deren Anzahl gehen die Ansichten bei den verschiedenen Völkern auseinander. In Toscana werden Kapaunflügel und Hammelrücken als solche bezeichnet. Man sagt auch: Beine von jungen Hühnern, Flügel von Kapaunen und Hammelkeulen sind drei gute Bissen. In Venetien hat man deren vier, nämlich: Trauben, Feigen, Pfirsich und Melonen, während der französische Gaumen Rebhuhnflügel, Kapaunbein, Fischgchwanz und Lachskopf als solche rühmt. (<hi rendition="#i">Magazin, 1863, 604.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Oile de perdrix, cuisse de chapon, queue de poisson et tête de saumon.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Ua, fighi, perseghi e meloni, i sce i quatro megio bocconi.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hasenschlaf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er schläfft den hasenschlaff.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 73<hi rendition="#sup">a</hi>; Tappius, 88<hi rendition="#sup">a</hi>; Eyering, I, 697; II, 272; Körte, 2633<hi rendition="#sup">g</hi>; Simrock, 4367.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit offenen Augen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij doet een hazenslaapje. ( <hi rendition="#i">Harrebomée, I, 271.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Lepus dormiens. (<hi rendition="#i">Tappius, 87<hi rendition="#sup">b</hi>; Erasm., 865.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hasenschreckig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ich bin nicht hasenschreckig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 51<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich bin nicht einzuschüchtern, ich fürchte mich nicht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hasenschrot.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist mit Hasenschrot geschossen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Narrenspiegel, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist ein Narr.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Häslein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 An iad's Hâsal find't a Grâsal.</hi> (<hi rendition="#i">Niederösterreich.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 390, 19.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Es ist kein Häslein, es findet sein Gräslein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 284; Simrock, 4564.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Jedem Häslein bescheret Gott sein Gräslein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Jed'n Hasl wachst sei' Grasl.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Baumgarten, 78.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Wo das Häslein geheckt ist, da ist es gern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lohrengel, I, 886.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Es ist kein heuriges (diesjähriges) Häslein mehr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist nicht mehr so jung und unerfahren.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 'S îs ols wenn 'n a Hoasel gelackt hätte.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 244, 107.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Haspel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 An Haspel lauffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 13<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Item, so man einen auff ein Handwerck dinget, vnd er laufft an Haspel, der fallet endlich den Halss ab.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Haspeln im Sack und Huren im Haus gucken überall heraus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Haspeln in zakken en hoeren in schuiten zullen altijd boven andere uitmunten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 290.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Haspeln.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Niemand kann haspeln und spinnen zugleich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 4373.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wan me haspelt, dan spennt me net.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 494, 131.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="382"/>
*3 He haspelt sick, as 'n Gânte, de'n Liepel in 'n Stêrte heft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Da tralthackende Abelhans haspelde sick un gönk spradden (spreizte, brüstete sich) as'n Gaante (Gänserich) de'n Liepel in'n Steerte heft, un woll dat graute Woart jümmeran alleine füren.&#x201C; (<hi rendition="#i">Lyra, 23.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Haspelzieher.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ein armer Haspelzieher seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 154<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hass.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Alter Hass kommt wieder, legt er sich auch einmal nieder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Lites praeteritae facile fiunt renovatae. (<hi rendition="#i">Sutor, 51.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Alter Hass lesst sich nicht leicht versönen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Alter Hass verschwindet wieder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Odium exolescit vetustate. (<hi rendition="#i">Seybold, 493.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 An Hass und Neid stirbt Heiterkeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 An Hass und Schmeichelei geht Tugend und Wahrheit entzwei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Der Hass zwischen Schäfer und Hund füllt dem Wolfe den Mund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Ein Hass ist nicht aller Leute Hass.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Für Hass hülfft kein gelt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1471, 20.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Hass erreget Hader.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 371.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Hass gehet allzeit mit Ehren vnter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 371.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Hass hält nicht Mass.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Hass ist die Mutter der Ungerechtigkeit. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 469.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Haat zonder maat. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 273.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Hass hat Hundesart.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Had er hundsk; kast ham noget til, som han kand bide paa. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 266.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Hass ist parteiisch, Liebe noch mehr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Der Hass der Feinde zeigt uns, wie viel wir werth sind; die Liebe der Freunde verräth uns, wie viel wir ihnen werth sind. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 469.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Hass ist stärker als Gift (oder Zauber).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Hass ist tödten, Hoffart ist lügen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 371.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Hass kennt kein Mass.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Had avler hevn, hevn føder had. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 266.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Had begraver de levende, og opgraver de døde. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 267.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Hass, Schmachwort, Neid, trag mit Geduld vnd habe daran keine Schuld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 371.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Hass thut nicht bass.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De haat ig kwaad. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 273.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Hass und Fluch gibt schlechtes Tuch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sagte man in den vierziger Jahren mit Bezug auf den unbeliebten kurhessischen Hassenpflug; und in Preussen sang man mit Bezug auf ihn: &#x201E;Wir wollen ihn nicht haben, den Herrn von Hass und Fluch.&#x201C; Auch seine Wirksamkeit nach dem Jahre 1848 in Kurhessen hat kein &#x201E;gutes Tuch&#x201C; geliefert.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Hass und Geld zeigt man nicht aller Welt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Had og rigdom kand skiules, bedre end kierlighed og armod. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 266.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Hass und Gunst sind dumm und blind, wechseln überall geschwind.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schweiz, I, 144.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Liebe und Hass verfälschen unser Urtheil gänzlich; au unsern Feinden sehen wir nichts als Fehler, an unsern Lieblingen lauter Vorzüge, und selbst ihre Fehler scheinen uns liebenswürdig.&#x201C; (<hi rendition="#i">Schopenhauer, Welt, II, 254.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Hass und Neid bringen viel Leid.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1495.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn jemand dich hasst, sagen die Odschineger in Westafrika, so schlägt er dein Vieh.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Haat en nijd is een kwaad beest. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 273.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Hass und Neid find't man zu aller Zeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Haat en nijd sterft nimmer. ( <hi rendition="#i">Harrebomée I, 273.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Astio ed invidia non morì mai. (<hi rendition="#i">Gaal, 1208.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Hass und Neid machen die Hölle weilt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 4375; Körte, 2634; Petri, II, 372; Braun, I, 1152.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Hass und Neiden muss der Biedermann leiden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 4374; Braun, I, 1151.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Had og nid følger ære, dyd og lykke. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 266.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Hass und Streitsucht liegen auf einer Bucht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Hass vnd Neid lest sich ein weil bergen vnd mit Judas Küssen vnd Joabs grüssen vertuschen, frist aber vnterdes inwendig vmb sich wie der Krebs.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 371.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Had skal være dødeligt, venskab udødeligt. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 266.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Hass vnd Zorn alten langsam.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 372.</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[191]/0197] *3 Das Hasenpanier ergreifen und mit den Mäusen Wagenburg halten. – Luther. *4 Das Hasenpanier ergreiffen und mit den fersen hinder sich hawen. – Luther's Werke (Jena 1581), VI, 422a; Meinau, 223; Frischbier2, 1494; Braun, I, 1149. Frz.: Prendre la poudre d'escampette. (Leroux, II, 285.) – Tirer ses chausses. (Körte, 2475h.) *5 Er ergreift das Hasenpanier. – Luther's Ms., 10; Körte, 2633h. Holl.: Hij kiest het hazenpad. – Hij loopt als een haas weg. (Harrebomée, I, 271..) – Hij steekt den hasenwimpel op. – Hij trekt het hazenvel aan. (Harrebomée, I, 272a.) Lat.: Thessalorum commentum. (Philippi, II, 249.) *6 Er tregt das Hasenpanier. – Eyering, II, 448. Hasenpfad. Den Hasenpfad eingehen. – Henisch, 1430, 60. Lat.: Dare terga fugae. (Henisch, 1430, 60.) Hasenpfeffer. * Er (sie) will Hasenpfeffer präpariren und hat keinen Hasen. Diese Redensart wurde auf die Deutsche Nationalversammlung in Frankfurt a. M. angewandt, um ihre Unfähigkeit zu bezeichnen, die Idee eines einigen grossen Deutschland zu realisiren. Holl.: Om hazepeper te maken, moet de kok een' haas hebben. (Harrebomée, I, 292.) Hasenrücken. Hasenrücken, Hammelkeule und Hühnerbein sollen gute Bissen sein. Ueber das Wesen der guten Bissen, wie über deren Anzahl gehen die Ansichten bei den verschiedenen Völkern auseinander. In Toscana werden Kapaunflügel und Hammelrücken als solche bezeichnet. Man sagt auch: Beine von jungen Hühnern, Flügel von Kapaunen und Hammelkeulen sind drei gute Bissen. In Venetien hat man deren vier, nämlich: Trauben, Feigen, Pfirsich und Melonen, während der französische Gaumen Rebhuhnflügel, Kapaunbein, Fischgchwanz und Lachskopf als solche rühmt. (Magazin, 1863, 604.) Frz.: Oile de perdrix, cuisse de chapon, queue de poisson et tête de saumon. It.: Ua, fighi, perseghi e meloni, i sce i quatro megio bocconi. Hasenschlaf. * Er schläfft den hasenschlaff. – Franck, II, 73a; Tappius, 88a; Eyering, I, 697; II, 272; Körte, 2633g; Simrock, 4367. Mit offenen Augen. Holl.: Hij doet een hazenslaapje. ( Harrebomée, I, 271.) Lat.: Lepus dormiens. (Tappius, 87b; Erasm., 865.) Hasenschreckig. * Ich bin nicht hasenschreckig. – Franck, II, 51a. Ich bin nicht einzuschüchtern, ich fürchte mich nicht. Hasenschrot. * Er ist mit Hasenschrot geschossen. – Narrenspiegel, 2. Ist ein Narr. Häslein. 1 An iad's Hâsal find't a Grâsal. (Niederösterreich.) – Frommann, III, 390, 19. 2 Es ist kein Häslein, es findet sein Gräslein. – Eiselein, 284; Simrock, 4564. 3 Jedem Häslein bescheret Gott sein Gräslein. 4 Jed'n Hasl wachst sei' Grasl. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 78. 5 Wo das Häslein geheckt ist, da ist es gern. – Lohrengel, I, 886. *6 Es ist kein heuriges (diesjähriges) Häslein mehr. Ist nicht mehr so jung und unerfahren. *7 'S îs ols wenn 'n a Hoasel gelackt hätte. (Schles.) – Frommann, III, 244, 107. Haspel. 1 An Haspel lauffen. – Mathesy, 13a. „Item, so man einen auff ein Handwerck dinget, vnd er laufft an Haspel, der fallet endlich den Halss ab.“ 2 Haspeln im Sack und Huren im Haus gucken überall heraus. Holl.: Haspeln in zakken en hoeren in schuiten zullen altijd boven andere uitmunten. (Harrebomée, I, 290.) Haspeln. 1 Niemand kann haspeln und spinnen zugleich. – Simrock, 4373. 2 Wan me haspelt, dan spennt me net. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 131. *3 He haspelt sick, as 'n Gânte, de'n Liepel in 'n Stêrte heft. „Da tralthackende Abelhans haspelde sick un gönk spradden (spreizte, brüstete sich) as'n Gaante (Gänserich) de'n Liepel in'n Steerte heft, un woll dat graute Woart jümmeran alleine füren.“ (Lyra, 23.) Haspelzieher. * Ein armer Haspelzieher seyn. – Mathesy, 154b. Hass. 1 Alter Hass kommt wieder, legt er sich auch einmal nieder. Lat.: Lites praeteritae facile fiunt renovatae. (Sutor, 51.) 2 Alter Hass lesst sich nicht leicht versönen. – Petri, II, 11. 3 Alter Hass verschwindet wieder. Lat.: Odium exolescit vetustate. (Seybold, 493.) 4 An Hass und Neid stirbt Heiterkeit. 5 An Hass und Schmeichelei geht Tugend und Wahrheit entzwei. 6 Der Hass zwischen Schäfer und Hund füllt dem Wolfe den Mund. 7 Ein Hass ist nicht aller Leute Hass. 8 Für Hass hülfft kein gelt. – Henisch, 1471, 20. 9 Hass erreget Hader. – Petri, II, 371. 10 Hass gehet allzeit mit Ehren vnter. – Petri, II, 371. 11 Hass hält nicht Mass. Die Russen: Hass ist die Mutter der Ungerechtigkeit. (Altmann VI, 469.) Holl.: Haat zonder maat. (Harrebomée, I, 273.) 12 Hass hat Hundesart. Dän.: Had er hundsk; kast ham noget til, som han kand bide paa. (Prov. dan., 266.) 13 Hass ist parteiisch, Liebe noch mehr. Die Russen: Der Hass der Feinde zeigt uns, wie viel wir werth sind; die Liebe der Freunde verräth uns, wie viel wir ihnen werth sind. (Altmann VI, 469.) 14 Hass ist stärker als Gift (oder Zauber). 15 Hass ist tödten, Hoffart ist lügen. – Petri, II, 371. 16 Hass kennt kein Mass. Dän.: Had avler hevn, hevn føder had. (Prov. dan., 266.) Had begraver de levende, og opgraver de døde. (Prov. dan., 267.) 17 Hass, Schmachwort, Neid, trag mit Geduld vnd habe daran keine Schuld. – Petri, II, 371. 18 Hass thut nicht bass. Holl.: De haat ig kwaad. (Harrebomée, I, 273.) 19 Hass und Fluch gibt schlechtes Tuch. Sagte man in den vierziger Jahren mit Bezug auf den unbeliebten kurhessischen Hassenpflug; und in Preussen sang man mit Bezug auf ihn: „Wir wollen ihn nicht haben, den Herrn von Hass und Fluch.“ Auch seine Wirksamkeit nach dem Jahre 1848 in Kurhessen hat kein „gutes Tuch“ geliefert. 20 Hass und Geld zeigt man nicht aller Welt. Dän.: Had og rigdom kand skiules, bedre end kierlighed og armod. (Prov. dan., 266.) 21 Hass und Gunst sind dumm und blind, wechseln überall geschwind. – Schweiz, I, 144. „Liebe und Hass verfälschen unser Urtheil gänzlich; au unsern Feinden sehen wir nichts als Fehler, an unsern Lieblingen lauter Vorzüge, und selbst ihre Fehler scheinen uns liebenswürdig.“ (Schopenhauer, Welt, II, 254.) 22 Hass und Neid bringen viel Leid. – Frischbier2, 1495. Wenn jemand dich hasst, sagen die Odschineger in Westafrika, so schlägt er dein Vieh. Holl.: Haat en nijd is een kwaad beest. (Harrebomée, I, 273.) 23 Hass und Neid find't man zu aller Zeit. Holl.: Haat en nijd sterft nimmer. ( Harrebomée I, 273.) It.: Astio ed invidia non morì mai. (Gaal, 1208.) 24 Hass und Neid machen die Hölle weilt. – Simrock, 4375; Körte, 2634; Petri, II, 372; Braun, I, 1152. 25 Hass und Neiden muss der Biedermann leiden. – Simrock, 4374; Braun, I, 1151. Dän.: Had og nid følger ære, dyd og lykke. (Prov. dan., 266.) 26 Hass und Streitsucht liegen auf einer Bucht. 27 Hass vnd Neid lest sich ein weil bergen vnd mit Judas Küssen vnd Joabs grüssen vertuschen, frist aber vnterdes inwendig vmb sich wie der Krebs. – Petri, II, 371. Dän.: Had skal være dødeligt, venskab udødeligt. (Prov. dan., 266.) 28 Hass vnd Zorn alten langsam. – Petri, II, 372.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/197
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [191]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/197>, abgerufen am 24.04.2024.