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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 4 Grosse Hast kommt oft zu spät. - Simrock, 4380; Körte, 2638.

5 Groth Hast gaff unverle (niemals) guden Spodt (Betrieb). - Grautoff, I, 497.

6 Hast bringt Reu.

It.: Chi si risolve presto, adagio se ne pente. (Pazzaglia, 305, 2.)

7 Hast hat ken Spod1. (Holst.) -Hochdeutsch bei Simrock, 4382; Körte, 2636.

1) Sput, d. i. Förderung. - Zu grosse Eile (s. d.) bringt eher rück- als vorwärts. Bei J. Cats im Holländischen findet sich derselbe Gedanke in dem Reimspruch: Met zinnen, kinder, wat ghy doet! Je groter haast, je minder spoed.

Böhm.: Kvapky mivaji hapky. (Celakovsky, 258.)

8 Hast hat's gar oft verpasst.

Böhm.: Prudky se kolikrate prekoti, az ho i vahavy dohoni. (Celakovsky, 258.)

9 Hast hollt nig fast. (Holst.) - Schütze, II, 110.

Zu geschwind taugt nicht.

10 Hast ist meist ohne Vortheil. - Simrock, 4378; Körte, 2640.

Böhm.: Kvapnemu rostou boule na brise (na cele) lenochovi na hrbete. - Kvapny zmete, nevyplete. - Ukvapileho i stul trkne. (Celakovsky, 258.)

Holl.: Haast verkwist. (Bohn I, 321.)

Poln.: Goracy pomiesza, niepomoze. - Raczemu guz na brzuchu roscie, a leniwemu na grzbiecie. (Celakovsky, 258.)

11 Hast und Sput thut niemals gut. (Flatow.) - Frischbier2, 1496.

Böhm.: Spech brzo umira. (Celakovsky, 258.)

Dän.: Daarlig dristighed og hovmodig hastighed giorde aldrig godt. (Prov. dan., 247.)

Frz.: Qui trop se hate en cheminant, en beau chemin se fourvoye souvent. (Bohn I, 53.)

12 In Hast wird kein guter Rath gefasst.

Böhm.: Kvap neni dobry radce. (Celakovsky, 258.)

13 Je gröter Hast, je minder Spod (Sput). - Schütze, II, 110; IV, 73; hochdeutsch bei Simrock, 4381; Körte, 2637.

Je mehr man eilt, je weniger kommt man vorwärts.

Holl.: Haast hinkt haast. (Harrebomee, I, 272.) - Hoe meerder haest, hoe minder spoed. (Bohn I, 328.) - Hoe meerder haast, hoe minder spoed, zei Arie korse, en hij liep zonder schoenen langs straat. (Harrebomee, I, 272..)

14 Nichts mit Hast als - Flöhe fangen. - Eiselein, 284; Körte, 2639 u. 3278; Schottel, 1135b; Simrock, 4379; Braun, I, 1153.

Holl.: Geen ding met der haast, dan vlooijen te vangen. - Wees niet al te haastig in uw warmoes. - Wees niet te haastig, het is nog licht tot aan den avond. (Harrebomee, I, 272.)

15 To vel Hast batet nich. (S. Baten.) (Lippe.)

Dän.: For hastig rund, fortryder det tit. (Prov. dan., 482.)

16 Ut de Hast kümmt nix Godes, säd AUlenspegel, un let'n Semppott (Senftopf) fallen. - Hagen, 98, 10.

Holl.: Gij zijt zoo hastig, gij zoudt niet deugen, om varkens te maken, want gij zoudt den staart vergeten. (Harrebomee, I, 272.)

17 Was in Hast geschicht, gedeihet nicht.

18 Zu grosse Hast hat's oft verpasst. - Hoefer, 1087; Diermissen, 328; Schütze, II, 110.


Hastekopf.

*1 Et is beter en Hastekopp as 'n Dudelkopp. (S. Krippkopf.) - Eichwald, 1103.

*2 Hei is en Hastekopp. (Büren.)

Leicht aufbrausend.


Hasten.

* Es wil nicht hasten. - Schottel, 1138a.

"Hasten heisst gleitten, weichen, fortgehen. Was nun nicht fort wil und da kein Glück bey ist, das kan nicht hasten, es stehet und wil nicht fort: wenn wir was für haben, daran wir verzweiffeln, sagen wir, es wil nicht hasten, wir wollen ablassen."


Hastig.

1 Alto hastig is quad. (Oldenburg.) - Goldschmidt, 106; Eichwald, 1556; Weserzeitung, 4057; Bueren, 43; für Meurs: Firmenich, I, 403, 191; für den Harz: Lohrengel, I, 30.

2 Die zu hastig vorwärts treiben, müssen endlich hinten bleiben.

Frz.: Plus me haste, et plus me gaste.

Holl.: De hastige overloopt zich. ( Harrebomee, I, 272.)

3 Hastig gesport, öss nehrnig (nirgend) got. (Ostpreuss.)

[Spaltenumbruch] 4 Man nich to hastig, heet'n Slüsenmeister sin Hund. - Diermissen, 121.


Hat.

Wenn Hat kommt, es Häb dermit weg. (Deutz.)

Oft als Antwort auf den Ausruf: Hat ek et mer gedohn!


Hätschereig.

* Er hat Hätscherig1 fressen. - Eyering, II, 437.

1) Wol so viel wie Hatschengras, Entengras, Sil. Gramen Mannae. (Vgl. Frommann, VI, 171.) (S. Entensteiss.)


Hatte.

Ich hatte ist ein armer Mann. - Gaal, 839.

Lat.: Miserum istud verbum et pessimum est, habuisse, et nihil habere. (Gaal, 839.)


Hätte.

1 Hädde, Hädde ist te late. (Soest.)

2 Hädde, hädde, schitt in't Bedde. (Westf.)

3 Hädde schitt in't Bedde; wann Hädde wär opstan, dann hädde et kain Not dan. - Waeste, 70, 119.

4 Hädde schitt in't Bedde; wann Hädde wär opstoan, dann hädde Hädde nicks in Bedde doan. (Büren.)

Wäre Hättich aufgestanden, er hätte das Bett nicht verunreinigt.

5 Hädden un wüdden sind e paar ärm Jüdden. (Bedburg.)

6 Hätt heed alsin daagh en Skelm wessen. (Sylt.)

Hätte ist all sein Tage ein Schelm gewesen.

7 Hätt on Wenn, dat woere ärme Mann. (Gladbach.) - Firmenich, III, 516, 29.

8 Hed as an Sked an bidrait alle man. (Amrum.) - Haupt, VIII, 367, 275.

Hätte ist ein Schiss (Dreck) und betrügt jedermann.

9 Hed as an Sked an waard nian Ged1. (Amrum.) - Haupt, VIII, 367, 275.

1) Wird nie Dünger.


Hattich.

1 Hättich ist ein armer Mann. - Simrock, 4392; Körte, 2642.

Holl.: Haddic was een arm man. (Tunn., 14, 21.)

Lat.: Semper inops habui, sed habens dives volo dici. (Fallersleben, 381.)

2 Haddick un de Hebbick sind ungleike Bröders. - Lübben.


Hättich.

1 De Häddike fleiget hauge. (Büren.)

2 De Härrich woar oarm, de Wolltich war dumm, de Wärich woar e Narr. (Nassau.)

Hättich war arm, Wolltich dumm und Wärich ein Narr.

3 Der Hätti und der Wetti haben beide nichts. (Schweiz.)

Hätte ich und wollte ich, Wünschen und Klagen hilft beides nichts; Hand anlegen thut's.

4 Der Hättich und der Wolltich, desgleichen auch der Solltich sind leibhafte Brüder. - Demokritos, III, 70.

5 Häddick is en armer Mann.

Wortspiel mit dam Namen Häddick und Hädd' ick = hätt' ich.

6 Hätt i und wett i si Brüeder g'sei, het ab'r keine neia vil g'ha. (Bern.) - Zyro, 8.

Hättich und wollte ich u. s. w. Beide, der, welcher Versäumtes bereut, wie der, welcher es beim eiteln Wünschen bleiben lässt, kommen zu nichts.

7 Hättich und Wolltich immer wenig hatten und Solltich's Brüder wenig thaten. - Demokritos, III, 70.

8 Hettich ist ein böser vogel, Habich ein guter. - Franck, II, 193a; Gruter, I, 48; Henisch, 462, 13; Eiselein, 284; Gaal, 836; Sailer, 118; Blum, 410; Simrock, 4393; Braun, I, 1157.

Lat.: Habuisse et nihil nabere miserum verbum est. (Eiselein 284.)

9 Weil ich spreche: Hätte ich, so bin ich arm gewisslich. - Lehmann, II, 831, 193; Sutor, 627.

Lat.: Miserum istuc verbum est et pessimum, habuisse et nihil habere. (Plautus.) ( Philippi, I, 252.) - Semper inops habui, sed habens dives volo dici. (Sutor, 627.)

10 Wer den Hättich nimmt ins Haus, den treibt er bald hinaus.


[Spaltenumbruch] 4 Grosse Hast kommt oft zu spät.Simrock, 4380; Körte, 2638.

5 Groth Hast gaff unverle (niemals) guden Spodt (Betrieb).Grautoff, I, 497.

6 Hast bringt Reu.

It.: Chi si risolve presto, adagio se ne pente. (Pazzaglia, 305, 2.)

7 Hast hat kên Spôd1. (Holst.) –Hochdeutsch bei Simrock, 4382; Körte, 2636.

1) Sput, d. i. Förderung. – Zu grosse Eile (s. d.) bringt eher rück- als vorwärts. Bei J. Cats im Holländischen findet sich derselbe Gedanke in dem Reimspruch: Met zinnen, kinder, wat ghy doet! Je groter haast, je minder spoed.

Böhm.: Kvapky mívají hapky. (Čelakovsky, 258.)

8 Hast hat's gar oft verpasst.

Böhm.: Prudký se kolíkráte překotí, až ho i váhavý dohoni. (Čelakovsky, 258.)

9 Hast hollt nig fast. (Holst.) – Schütze, II, 110.

Zu geschwind taugt nicht.

10 Hast ist meist ohne Vortheil.Simrock, 4378; Körte, 2640.

Böhm.: Kvapnému rostou boule na břiše (na čele) lenochovi na hřbetĕ. – Kvapný zmĕte, nevyplete. – Ukvapilého i stůl trkne. (Čelakovsky, 258.)

Holl.: Haast verkwist. (Bohn I, 321.)

Poln.: Gorący pomiesza, niepomoże. – Rączemu guz na brzuchu roście, a leniwemu na grzbiecie. (Čelakovsky, 258.)

11 Hast und Sput thut niemals gut. (Flatow.) – Frischbier2, 1496.

Böhm.: Spĕch brzo umírá. (Čelakovsky, 258.)

Dän.: Daarlig dristighed og hovmodig hastighed giorde aldrig godt. (Prov. dan., 247.)

Frz.: Qui trop se hâte en cheminant, en beau chemin se fourvoye souvent. (Bohn I, 53.)

12 In Hast wird kein guter Rath gefasst.

Böhm.: Kvap není dobrý rádce. (Čelakovsky, 258.)

13 Je gröter Hast, je minder Spôd (Sput).Schütze, II, 110; IV, 73; hochdeutsch bei Simrock, 4381; Körte, 2637.

Je mehr man eilt, je weniger kommt man vorwärts.

Holl.: Haast hinkt haast. (Harrebomée, I, 272.) – Hoe meerder haest, hoe minder spoed. (Bohn I, 328.) – Hoe meerder haast, hoe minder spoed, zei Arie korse, en hij liep zonder schoenen langs straat. (Harrebomée, I, 272..)

14 Nichts mit Hast als – Flöhe fangen.Eiselein, 284; Körte, 2639 u. 3278; Schottel, 1135b; Simrock, 4379; Braun, I, 1153.

Holl.: Geen ding met der haast, dan vlooijen te vangen. – Wees niet al te haastig in uw warmoes. – Wees niet te haastig, het is nog licht tot aan den avond. (Harrebomée, I, 272.)

15 To vel Hast batet nich. (S. Baten.) (Lippe.)

Dän.: For hastig rund, fortryder det tit. (Prov. dan., 482.)

16 Ut de Hast kümmt nix Gôdes, säd Ûlenspegel, un lêt'n Semppott (Senftopf) fallen.Hagen, 98, 10.

Holl.: Gij zijt zoo hastig, gij zoudt niet deugen, om varkens te maken, want gij zoudt den staart vergeten. (Harrebomée, I, 272.)

17 Was in Hast geschicht, gedeihet nicht.

18 Zu grosse Hast hat's oft verpasst.Hoefer, 1087; Diermissen, 328; Schütze, II, 110.


Hastekopf.

*1 Et is beter en Hastekopp as 'n Dudelkopp. (S. Krippkopf.)Eichwald, 1103.

*2 Hei is en Hastekopp. (Büren.)

Leicht aufbrausend.


Hasten.

* Es wil nicht hasten.Schottel, 1138a.

„Hasten heisst gleitten, weichen, fortgehen. Was nun nicht fort wil und da kein Glück bey ist, das kan nicht hasten, es stehet und wil nicht fort: wenn wir was für haben, daran wir verzweiffeln, sagen wir, es wil nicht hasten, wir wollen ablassen.“


Hastig.

1 Alto hastig is quad. (Oldenburg.) – Goldschmidt, 106; Eichwald, 1556; Weserzeitung, 4057; Bueren, 43; für Meurs: Firmenich, I, 403, 191; für den Harz: Lohrengel, I, 30.

2 Die zu hastig vorwärts treiben, müssen endlich hinten bleiben.

Frz.: Plus me haste, et plus me gaste.

Holl.: De hastige overloopt zich. ( Harrebomée, I, 272.)

3 Hastig gespôrt, öss nehrnig (nirgend) gôt. (Ostpreuss.)

[Spaltenumbruch] 4 Man nich to hastig, heet'n Slüsenmeister sin Hund.Diermissen, 121.


Hat.

Wenn Hat kommt, es Häb dermit weg. (Deutz.)

Oft als Antwort auf den Ausruf: Hat ek et mer gedohn!


Hätscherîg.

* Er hat Hätscherig1 fressen.Eyering, II, 437.

1) Wol so viel wie Hatschengras, Entengras, Sil. Gramen Mannae. (Vgl. Frommann, VI, 171.) (S. Entensteiss.)


Hatte.

Ich hatte ist ein armer Mann.Gaal, 839.

Lat.: Miserum istud verbum et pessimum est, habuisse, et nihil habere. (Gaal, 839.)


Hätte.

1 Hädde, Hädde ist te late. (Soest.)

2 Hädde, hädde, schitt in't Bedde. (Westf.)

3 Hädde schitt in't Bedde; wann Hädde wär opstân, dann hädde et kain Not dân.Waeste, 70, 119.

4 Hädde schitt in't Bedde; wann Hädde wär opstoan, dann hädde Hädde nicks in Bedde doan. (Büren.)

Wäre Hättich aufgestanden, er hätte das Bett nicht verunreinigt.

5 Hädden un wüdden sind e paar ärm Jüdden. (Bedburg.)

6 Hätt heed alsin daagh en Skelm wessen. (Sylt.)

Hätte ist all sein Tage ein Schelm gewesen.

7 Hätt on Wenn, dat woere ärme Mann. (Gladbach.) – Firmenich, III, 516, 29.

8 Hed as an Sked an bidrâit alle mân. (Amrum.) – Haupt, VIII, 367, 275.

Hätte ist ein Schiss (Dreck) und betrügt jedermann.

9 Hed as an Sked an waard nian Ged1. (Amrum.) – Haupt, VIII, 367, 275.

1) Wird nie Dünger.


Hattich.

1 Hättich ist ein armer Mann.Simrock, 4392; Körte, 2642.

Holl.: Haddic was een arm man. (Tunn., 14, 21.)

Lat.: Semper inops habui, sed habens dives volo dici. (Fallersleben, 381.)

2 Haddick un de Hebbick sind unglîke Bröders.Lübben.


Hättich.

1 De Häddike fleiget hauge. (Büren.)

2 De Härrich woar oarm, de Wolltich war dumm, de Wärich woar e Narr. (Nassau.)

Hättich war arm, Wolltich dumm und Wärich ein Narr.

3 Der Hätti und der Wetti haben beide nichts. (Schweiz.)

Hätte ich und wollte ich, Wünschen und Klagen hilft beides nichts; Hand anlegen thut's.

4 Der Hättich und der Wolltich, desgleichen auch der Solltich sind leibhafte Brüder.Demokritos, III, 70.

5 Häddick is en armer Mann.

Wortspiel mit dam Namen Häddick und Hädd' ick = hätt' ich.

6 Hätt i und wett i si Brüeder g'sî, het ab'r keine nîa vil g'ha. (Bern.) – Zyro, 8.

Hättich und wollte ich u. s. w. Beide, der, welcher Versäumtes bereut, wie der, welcher es beim eiteln Wünschen bleiben lässt, kommen zu nichts.

7 Hättich und Wolltich immer wenig hatten und Solltich's Brüder wenig thaten.Demokritos, III, 70.

8 Hettich ist ein böser vogel, Habich ein guter.Franck, II, 193a; Gruter, I, 48; Henisch, 462, 13; Eiselein, 284; Gaal, 836; Sailer, 118; Blum, 410; Simrock, 4393; Braun, I, 1157.

Lat.: Habuisse et nihil nabere miserum verbum est. (Eiselein 284.)

9 Weil ich spreche: Hätte ich, so bin ich arm gewisslich.Lehmann, II, 831, 193; Sutor, 627.

Lat.: Miserum istuc verbum est et pessimum, habuisse et nihil habere. (Plautus.) ( Philippi, I, 252.) – Semper inops habui, sed habens dives volo dici. (Sutor, 627.)

10 Wer den Hättich nimmt ins Haus, den treibt er bald hinaus.


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[[193]/0199] 4 Grosse Hast kommt oft zu spät. – Simrock, 4380; Körte, 2638. 5 Groth Hast gaff unverle (niemals) guden Spodt (Betrieb). – Grautoff, I, 497. 6 Hast bringt Reu. It.: Chi si risolve presto, adagio se ne pente. (Pazzaglia, 305, 2.) 7 Hast hat kên Spôd1. (Holst.) –Hochdeutsch bei Simrock, 4382; Körte, 2636. 1) Sput, d. i. Förderung. – Zu grosse Eile (s. d.) bringt eher rück- als vorwärts. Bei J. Cats im Holländischen findet sich derselbe Gedanke in dem Reimspruch: Met zinnen, kinder, wat ghy doet! Je groter haast, je minder spoed. Böhm.: Kvapky mívají hapky. (Čelakovsky, 258.) 8 Hast hat's gar oft verpasst. Böhm.: Prudký se kolíkráte překotí, až ho i váhavý dohoni. (Čelakovsky, 258.) 9 Hast hollt nig fast. (Holst.) – Schütze, II, 110. Zu geschwind taugt nicht. 10 Hast ist meist ohne Vortheil. – Simrock, 4378; Körte, 2640. Böhm.: Kvapnému rostou boule na břiše (na čele) lenochovi na hřbetĕ. – Kvapný zmĕte, nevyplete. – Ukvapilého i stůl trkne. (Čelakovsky, 258.) Holl.: Haast verkwist. (Bohn I, 321.) Poln.: Gorący pomiesza, niepomoże. – Rączemu guz na brzuchu roście, a leniwemu na grzbiecie. (Čelakovsky, 258.) 11 Hast und Sput thut niemals gut. (Flatow.) – Frischbier2, 1496. Böhm.: Spĕch brzo umírá. (Čelakovsky, 258.) Dän.: Daarlig dristighed og hovmodig hastighed giorde aldrig godt. (Prov. dan., 247.) Frz.: Qui trop se hâte en cheminant, en beau chemin se fourvoye souvent. (Bohn I, 53.) 12 In Hast wird kein guter Rath gefasst. Böhm.: Kvap není dobrý rádce. (Čelakovsky, 258.) 13 Je gröter Hast, je minder Spôd (Sput). – Schütze, II, 110; IV, 73; hochdeutsch bei Simrock, 4381; Körte, 2637. Je mehr man eilt, je weniger kommt man vorwärts. Holl.: Haast hinkt haast. (Harrebomée, I, 272.) – Hoe meerder haest, hoe minder spoed. (Bohn I, 328.) – Hoe meerder haast, hoe minder spoed, zei Arie korse, en hij liep zonder schoenen langs straat. (Harrebomée, I, 272..) 14 Nichts mit Hast als – Flöhe fangen. – Eiselein, 284; Körte, 2639 u. 3278; Schottel, 1135b; Simrock, 4379; Braun, I, 1153. Holl.: Geen ding met der haast, dan vlooijen te vangen. – Wees niet al te haastig in uw warmoes. – Wees niet te haastig, het is nog licht tot aan den avond. (Harrebomée, I, 272.) 15 To vel Hast batet nich. (S. Baten.) (Lippe.) Dän.: For hastig rund, fortryder det tit. (Prov. dan., 482.) 16 Ut de Hast kümmt nix Gôdes, säd Ûlenspegel, un lêt'n Semppott (Senftopf) fallen. – Hagen, 98, 10. Holl.: Gij zijt zoo hastig, gij zoudt niet deugen, om varkens te maken, want gij zoudt den staart vergeten. (Harrebomée, I, 272.) 17 Was in Hast geschicht, gedeihet nicht. 18 Zu grosse Hast hat's oft verpasst. – Hoefer, 1087; Diermissen, 328; Schütze, II, 110. Hastekopf. *1 Et is beter en Hastekopp as 'n Dudelkopp. (S. Krippkopf.) – Eichwald, 1103. *2 Hei is en Hastekopp. (Büren.) Leicht aufbrausend. Hasten. * Es wil nicht hasten. – Schottel, 1138a. „Hasten heisst gleitten, weichen, fortgehen. Was nun nicht fort wil und da kein Glück bey ist, das kan nicht hasten, es stehet und wil nicht fort: wenn wir was für haben, daran wir verzweiffeln, sagen wir, es wil nicht hasten, wir wollen ablassen.“ Hastig. 1 Alto hastig is quad. (Oldenburg.) – Goldschmidt, 106; Eichwald, 1556; Weserzeitung, 4057; Bueren, 43; für Meurs: Firmenich, I, 403, 191; für den Harz: Lohrengel, I, 30. 2 Die zu hastig vorwärts treiben, müssen endlich hinten bleiben. Frz.: Plus me haste, et plus me gaste. Holl.: De hastige overloopt zich. ( Harrebomée, I, 272.) 3 Hastig gespôrt, öss nehrnig (nirgend) gôt. (Ostpreuss.) 4 Man nich to hastig, heet'n Slüsenmeister sin Hund. – Diermissen, 121. Hat. Wenn Hat kommt, es Häb dermit weg. (Deutz.) Oft als Antwort auf den Ausruf: Hat ek et mer gedohn! Hätscherîg. * Er hat Hätscherig1 fressen. – Eyering, II, 437. 1) Wol so viel wie Hatschengras, Entengras, Sil. Gramen Mannae. (Vgl. Frommann, VI, 171.) (S. Entensteiss.) Hatte. Ich hatte ist ein armer Mann. – Gaal, 839. Lat.: Miserum istud verbum et pessimum est, habuisse, et nihil habere. (Gaal, 839.) Hätte. 1 Hädde, Hädde ist te late. (Soest.) 2 Hädde, hädde, schitt in't Bedde. (Westf.) 3 Hädde schitt in't Bedde; wann Hädde wär opstân, dann hädde et kain Not dân. – Waeste, 70, 119. 4 Hädde schitt in't Bedde; wann Hädde wär opstoan, dann hädde Hädde nicks in Bedde doan. (Büren.) Wäre Hättich aufgestanden, er hätte das Bett nicht verunreinigt. 5 Hädden un wüdden sind e paar ärm Jüdden. (Bedburg.) 6 Hätt heed alsin daagh en Skelm wessen. (Sylt.) Hätte ist all sein Tage ein Schelm gewesen. 7 Hätt on Wenn, dat woere ärme Mann. (Gladbach.) – Firmenich, III, 516, 29. 8 Hed as an Sked an bidrâit alle mân. (Amrum.) – Haupt, VIII, 367, 275. Hätte ist ein Schiss (Dreck) und betrügt jedermann. 9 Hed as an Sked an waard nian Ged1. (Amrum.) – Haupt, VIII, 367, 275. 1) Wird nie Dünger. Hattich. 1 Hättich ist ein armer Mann. – Simrock, 4392; Körte, 2642. Holl.: Haddic was een arm man. (Tunn., 14, 21.) Lat.: Semper inops habui, sed habens dives volo dici. (Fallersleben, 381.) 2 Haddick un de Hebbick sind unglîke Bröders. – Lübben. Hättich. 1 De Häddike fleiget hauge. (Büren.) 2 De Härrich woar oarm, de Wolltich war dumm, de Wärich woar e Narr. (Nassau.) Hättich war arm, Wolltich dumm und Wärich ein Narr. 3 Der Hätti und der Wetti haben beide nichts. (Schweiz.) Hätte ich und wollte ich, Wünschen und Klagen hilft beides nichts; Hand anlegen thut's. 4 Der Hättich und der Wolltich, desgleichen auch der Solltich sind leibhafte Brüder. – Demokritos, III, 70. 5 Häddick is en armer Mann. Wortspiel mit dam Namen Häddick und Hädd' ick = hätt' ich. 6 Hätt i und wett i si Brüeder g'sî, het ab'r keine nîa vil g'ha. (Bern.) – Zyro, 8. Hättich und wollte ich u. s. w. Beide, der, welcher Versäumtes bereut, wie der, welcher es beim eiteln Wünschen bleiben lässt, kommen zu nichts. 7 Hättich und Wolltich immer wenig hatten und Solltich's Brüder wenig thaten. – Demokritos, III, 70. 8 Hettich ist ein böser vogel, Habich ein guter. – Franck, II, 193a; Gruter, I, 48; Henisch, 462, 13; Eiselein, 284; Gaal, 836; Sailer, 118; Blum, 410; Simrock, 4393; Braun, I, 1157. Lat.: Habuisse et nihil nabere miserum verbum est. (Eiselein 284.) 9 Weil ich spreche: Hätte ich, so bin ich arm gewisslich. – Lehmann, II, 831, 193; Sutor, 627. Lat.: Miserum istuc verbum est et pessimum, habuisse et nihil habere. (Plautus.) ( Philippi, I, 252.) – Semper inops habui, sed habens dives volo dici. (Sutor, 627.) 10 Wer den Hättich nimmt ins Haus, den treibt er bald hinaus.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [193]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/199>, abgerufen am 19.04.2024.