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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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*235 Sich der haut förchten. - Mathesy, Postilla, I, CXIIIIa.

Frz.: Il a peur de sa peau. (Kritzinger, 519b.)

*236 Sich die Haut voll lachen. - Parömiakon, 1808.

*237 Sich in die Haut eini' schämen. - Schöpf, 251.

D. i. sehr.

*238 Sich seiner Haut wehren. - Körte, 2699g; Braun, I, 1207.

Sich vertheidigen, sich nicht Gewalt anthun lassen. (Campe, 514a.)

*239 Sich über eine fremde Haut lustig machen.

Andere verspotten.

*240 Sie hängen blos in Haut und Knochen. - Philippi, I, 254.

Frz.: Il a la peau colee sur les os. (Kritzinger, 519b.) - Il est tout decharne. (Kritzinger, 203b.)

Lat.: Monogrammi. (Philippi, I, 254.)

*241 Sie ist aus einer bösen (zähen) Haut geschnitten.

"Das sie fürwar geschnitten sey aus einer zähen bösen haut." (Waldis, IV, 64.)

*242 Sie ist eine böse Haut. - Milichius, Geitzteuffel, im Theatrum Diabolorum, 328b.

*243 Sie ist in ihrer Haut die Schönste. (Breslau.)

Ironisch von einer Hässlichen.

*244 Sie sind aus Einer Haut geschnitten.

Einander sehr ähnlich.

*245 Um die Haut zanken, ehe der Bär gestochen. - Schottel, 1118a.

*246 Ut der Hut bearsten. (Büren.)

Wohl genährt sein.

*247 Von Haut und Haar bekannt.

Lat.: Intus et in cute notus. (Binder II, 1547.)

*248 Weder Häute noch Leute sehen.

Weder Hund noch Katze.

*249 Zwischen Haut und Fleisch lachen.

Heimlich.


Häutchen.

Häutchen, wie stinkst du; aber Geldchen, wie klingst du, sagen die Gerber. - Hoefer, 389; Schmitz, 188, 86.

In Trier: Heidche, wie stönks de; Geldche, wie klönks de. (Laven, 183, 59; Firmenich, III, 546, 35.)


Häuten.

Wer sich will häuten, thu' es bei zeiten.

Damit er nicht das Fleisch mit verliert, wenn es zu spät geschieht.


Häutung.

*1 Die Häutung wird ihm schwer.

*2 Er hat die Häutung vollbracht.

Den Uebergang von einer Ansicht, einer Anschauung der Dinge, einer Confession, einem Parteistandpunkt u. s. w. zum andern.

*3 Er ist (liegt) noch in der Häutung.

Im Uebergange begriffen. Man weiss nicht, wie es mit ihm steht, was für ein Schmetterling herauskommen wird.


Hauzubruder.

* Ein Hacketaubrauer sien. (Oberhessen.)

Mit der Thür ins Haus fallen.


Havanna.

Sieh Havanna und stirb! (Span.)

Ist nur insoweit gerechtfertigt, als damit die blosse wirklich reizende Aussenseite gemeint ist.


Haverei.

1 Haverei - Dieberei.

Holl.: Haverij, dieverij. (Harrebomee, I, 292.)

*2 Da ist die Haverei gross.

*3 Es wird nicht ohne Haverei abgehen.

Wenn Schaden in Aussicht ist.

*4 Mach' keine Haverei.

Sorge, dass kein Schaden dabei entsteht.


He.

* Dat is mi de rechte He. - Eichwald, 756.


Hebacher.

Hebacher (Wein) geht glatt in Rachen. - Fischart.


Hebamme.

1 Es sind alle gute Hebammen, wenn's gut geräth. (S. Gerathen 27.) - Körte, 2700.

2 Jede Hebamme ist gut, wenn das Kind wohl steht.

3 Viel Hebammen kommen auch um das Kind.

Slow.: Kjer mnogo babitz deta pogine.

4 Viel Hebammen ruiniren Mutter und Kind.

5 Viel Hebammen taugen nicht zusammen.

[Spaltenumbruch] 6 Was kann die Hebamme dafür, wenn ein Kind mit Eselsohren geboren wird.

7 Wenn die Hebammen ins Haus kommen, muss der Zucker in der Tasse (Schale) klingen. (Hamm.)

In Bezug auf die Kosten, die ein Wochenbett verursacht.

8 Wo viel Hebammen sind, ist's geschehen ums Kind.

9 Zwischen der Hebamme und der Gebärerin ging das Kind zu Grunde. (S. Hirt.)

*10 Da hat mehr als Eine Hebamme daran geholfen. - Tendlau, 127.

Bis es zur Welt gekommen ist.

*11 Er braucht die Hebamme nicht zu holen. (Hamm.)

Es erfolgt keine Schwangerschaft. (S. Heu.)


Hebammendienst.

Hebammendienste leisten.

" ... Der bei der Geburt der neuen Zeit Hebammendienste geleistet."


Hebauf.

Hebuff hat was, Frissuff hat nichts.


Hebel.

1 Alle Hebel ansetzen.

Lat.: Omnes adhibere machinas. (Cicero.) (Binder II, 2383.)

2 Der Hebel muss sich nach der Last richten.

3 Ein zerbrochener Hebel und Wissen ohne Wollen bringen kein Erz aus dem Stollen.

4 Wen ein goldener Hebel nicht bewegen soll, der muss feststehen.


Heben.

1 Gut gehoben, ist halb getragen. - Kellner, 87, 111.

2 Gut gehoben, ist halb getragen, und gut gebunden, ist halb gefahren. (S. Anfang 45; Anfangen 52 u. Einseifen 3.) (Eifel.) - Reinsberg III, 2.

3 Man muss nicht mehr heben, als man tragen kann.

Mhd.: Wan wir hoeren weise liute sagen, swer hebet, daz er niht mac getragen, der muoz ez lazen under wegen. (Reinhart.) - Wer hebt daz er niht mac getragen, daz muoz er vallen lan. (Colm.) (Zingerle, 65.)

4 Was du nicht heben kannst, das lass liegen. - Körte, 6475; Petri, II, 590.

5 Wass man allein nicht heben kan, soll man selbander liegen lan. - Lehmann, 377, 56; Luther, 331; Mayer, II, 18; Simrock, 4471.

Lat.: Tu nihil invita dices, faciesve Minerva, (Horaz.) (Philippi, II, 226.)

6 Zwei heben mehr als einer.

*7 Einen heben. - Frischbier2, 1532.

Einen Schnaps trinken.

*8 Er hat einen1 gehoben. - Weinhold, 34.

1) Nämlich einen Schnaps. - Ist berauscht.

*9 Er hebt am Sattel und lässt die Gurre laufen.

*10 Er hebt die Füsse an sich wie der Hahn, dass er kein Pferd im Stall trete.

*11 Es hebt nit, wenn man die drei Schlösser von Aarau dran thät'. (Schweiz.)

Welches die drei Schlösser von Aarau gewesen sind, fragt schon Kirchhofer und vermuthet ein Wortspiel mit dem Wort "Schlösser".

*12 Man muss ihn heben und legen. (Rottenburg.)

Den schwer Kranken.


Hebest.

Hebest1 will he nich sin, un Sebest2 is he doch nig, säd' de Baur, as he den Eddelmann Se nennen schull. (Hamburg.) - Hoefer, 127.

1) Männchen, im Gegensatz zum Weibchen; hier scherzhaft für: Er, wie man ihn nicht anreden soll.

2) Eigentlich Weibchen, dann Sie, wie der Edelmann angeredet werden will.


Hebräer.

Die Ebräer trincken auss dem brunnen (der Quelle), die Griechen aus den wässerlein, die Lateinischen aus den Pfützen. - Henisch, 536. 49; Petri, II, 126.


Hebräisch.

*1 Das ist hebräisch für mich.

Ich verstehe es nicht, es ist zu hoch für mich.

Holl.: Dat is Habreeuwsch voor mij. (Harrebomee, I, 292.)

*2 Er lernt Hebräisch.

Der Schacher- oder Wuchergeist ist über ihn gekommen. Weil früher die Juden fast ausschliesslich auf

[Spaltenumbruch]

*235 Sich der haut förchten.Mathesy, Postilla, I, CXIIIIa.

Frz.: Il a peur de sa peau. (Kritzinger, 519b.)

*236 Sich die Haut voll lachen.Parömiakon, 1808.

*237 Sich in die Haut eini' schämen.Schöpf, 251.

D. i. sehr.

*238 Sich seiner Haut wehren.Körte, 2699g; Braun, I, 1207.

Sich vertheidigen, sich nicht Gewalt anthun lassen. (Campe, 514a.)

*239 Sich über eine fremde Haut lustig machen.

Andere verspotten.

*240 Sie hängen blos in Haut und Knochen.Philippi, I, 254.

Frz.: Il a la peau colée sur les os. (Kritzinger, 519b.) – Il est tout decharné. (Kritzinger, 203b.)

Lat.: Monogrammi. (Philippi, I, 254.)

*241 Sie ist aus einer bösen (zähen) Haut geschnitten.

„Das sie fürwar geschnitten sey aus einer zähen bösen haut.“ (Waldis, IV, 64.)

*242 Sie ist eine böse Haut.Milichius, Geitzteuffel, im Theatrum Diabolorum, 328b.

*243 Sie ist in ihrer Haut die Schönste. (Breslau.)

Ironisch von einer Hässlichen.

*244 Sie sind aus Einer Haut geschnitten.

Einander sehr ähnlich.

*245 Um die Haut zanken, ehe der Bär gestochen.Schottel, 1118a.

*246 Ut der Hut bearsten. (Büren.)

Wohl genährt sein.

*247 Von Haut und Haar bekannt.

Lat.: Intus et in cute notus. (Binder II, 1547.)

*248 Weder Häute noch Leute sehen.

Weder Hund noch Katze.

*249 Zwischen Haut und Fleisch lachen.

Heimlich.


Häutchen.

Häutchen, wie stinkst du; aber Geldchen, wie klingst du, sagen die Gerber.Hoefer, 389; Schmitz, 188, 86.

In Trier: Heidche, wie stönks de; Geldche, wie klönks de. (Laven, 183, 59; Firmenich, III, 546, 35.)


Häuten.

Wer sich will häuten, thu' es bei zeiten.

Damit er nicht das Fleisch mit verliert, wenn es zu spät geschieht.


Häutung.

*1 Die Häutung wird ihm schwer.

*2 Er hat die Häutung vollbracht.

Den Uebergang von einer Ansicht, einer Anschauung der Dinge, einer Confession, einem Parteistandpunkt u. s. w. zum andern.

*3 Er ist (liegt) noch in der Häutung.

Im Uebergange begriffen. Man weiss nicht, wie es mit ihm steht, was für ein Schmetterling herauskommen wird.


Hauzubruder.

* Ein Hacketaubrauer sien. (Oberhessen.)

Mit der Thür ins Haus fallen.


Havanna.

Sieh Havanna und stirb! (Span.)

Ist nur insoweit gerechtfertigt, als damit die blosse wirklich reizende Aussenseite gemeint ist.


Haverei.

1 Haverei – Dieberei.

Holl.: Haverij, dieverij. (Harrebomée, I, 292.)

*2 Da ist die Haverei gross.

*3 Es wird nicht ohne Haverei abgehen.

Wenn Schaden in Aussicht ist.

*4 Mach' keine Haverei.

Sorge, dass kein Schaden dabei entsteht.


He.

* Dat is mi de rechte He.Eichwald, 756.


Hebacher.

Hebacher (Wein) geht glatt in Rachen.Fischart.


Hebamme.

1 Es sind alle gute Hebammen, wenn's gut geräth. (S. Gerathen 27.) – Körte, 2700.

2 Jede Hebamme ist gut, wenn das Kind wohl steht.

3 Viel Hebammen kommen auch um das Kind.

Slow.: Kjer mnogo babitz deta pogine.

4 Viel Hebammen ruiniren Mutter und Kind.

5 Viel Hebammen taugen nicht zusammen.

[Spaltenumbruch] 6 Was kann die Hebamme dafür, wenn ein Kind mit Eselsohren geboren wird.

7 Wenn die Hebammen ins Haus kommen, muss der Zucker in der Tasse (Schale) klingen. (Hamm.)

In Bezug auf die Kosten, die ein Wochenbett verursacht.

8 Wo viel Hebammen sind, ist's geschehen ums Kind.

9 Zwischen der Hebamme und der Gebärerin ging das Kind zu Grunde. (S. Hirt.)

*10 Da hat mehr als Eine Hebamme daran geholfen.Tendlau, 127.

Bis es zur Welt gekommen ist.

*11 Er braucht die Hebamme nicht zu holen. (Hamm.)

Es erfolgt keine Schwangerschaft. (S. Heu.)


Hebammendienst.

Hebammendienste leisten.

„ ... Der bei der Geburt der neuen Zeit Hebammendienste geleistet.“


Hebauf.

Hebuff hat was, Frissuff hat nichts.


Hebel.

1 Alle Hebel ansetzen.

Lat.: Omnes adhibere machinas. (Cicero.) (Binder II, 2383.)

2 Der Hebel muss sich nach der Last richten.

3 Ein zerbrochener Hebel und Wissen ohne Wollen bringen kein Erz aus dem Stollen.

4 Wen ein goldener Hebel nicht bewegen soll, der muss feststehen.


Heben.

1 Gut gehoben, ist halb getragen.Kellner, 87, 111.

2 Gut gehoben, ist halb getragen, und gut gebunden, ist halb gefahren. (S. Anfang 45; Anfangen 52 u. Einseifen 3.) (Eifel.) – Reinsberg III, 2.

3 Man muss nicht mehr heben, als man tragen kann.

Mhd.: Wan wir hoeren wîse liute sagen, swer hebet, daz er niht mac getragen, der muoz ez lâzen under wegen. (Reinhart.) – Wer hebt daz er niht mac getragen, daz muoz er vallen lân. (Colm.) (Zingerle, 65.)

4 Was du nicht heben kannst, das lass liegen.Körte, 6475; Petri, II, 590.

5 Wass man allein nicht heben kan, soll man selbander liegen lan.Lehmann, 377, 56; Luther, 331; Mayer, II, 18; Simrock, 4471.

Lat.: Tu nihil invita dices, faciesve Minerva, (Horaz.) (Philippi, II, 226.)

6 Zwei heben mehr als einer.

*7 Einen heben.Frischbier2, 1532.

Einen Schnaps trinken.

*8 Er hat einen1 gehoben.Weinhold, 34.

1) Nämlich einen Schnaps. – Ist berauscht.

*9 Er hebt am Sattel und lässt die Gurre laufen.

*10 Er hebt die Füsse an sich wie der Hahn, dass er kein Pferd im Stall trete.

*11 Es hebt nit, wenn man die drei Schlösser von Aarau dran thät'. (Schweiz.)

Welches die drei Schlösser von Aarau gewesen sind, fragt schon Kirchhofer und vermuthet ein Wortspiel mit dem Wort „Schlösser“.

*12 Man muss ihn heben und legen. (Rottenburg.)

Den schwer Kranken.


Hêbêst.

Hêbêst1 will he nich sin, un Sêbêst2 is he doch nig, säd' de Bûr, as he den Eddelmann Sê nennen schull. (Hamburg.) – Hoefer, 127.

1) Männchen, im Gegensatz zum Weibchen; hier scherzhaft für: Er, wie man ihn nicht anreden soll.

2) Eigentlich Weibchen, dann Sie, wie der Edelmann angeredet werden will.


Hebräer.

Die Ebräer trincken auss dem brunnen (der Quelle), die Griechen aus den wässerlîn, die Lateinischen aus den Pfützen.Henisch, 536. 49; Petri, II, 126.


Hebräisch.

*1 Das ist hebräisch für mich.

Ich verstehe es nicht, es ist zu hoch für mich.

Holl.: Dat is Habreeuwsch voor mij. (Harrebomée, I, 292.)

*2 Er lernt Hebräisch.

Der Schacher- oder Wuchergeist ist über ihn gekommen. Weil früher die Juden fast ausschliesslich auf

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[[224]/0230] *235 Sich der haut förchten. – Mathesy, Postilla, I, CXIIIIa. Frz.: Il a peur de sa peau. (Kritzinger, 519b.) *236 Sich die Haut voll lachen. – Parömiakon, 1808. *237 Sich in die Haut eini' schämen. – Schöpf, 251. D. i. sehr. *238 Sich seiner Haut wehren. – Körte, 2699g; Braun, I, 1207. Sich vertheidigen, sich nicht Gewalt anthun lassen. (Campe, 514a.) *239 Sich über eine fremde Haut lustig machen. Andere verspotten. *240 Sie hängen blos in Haut und Knochen. – Philippi, I, 254. Frz.: Il a la peau colée sur les os. (Kritzinger, 519b.) – Il est tout decharné. (Kritzinger, 203b.) Lat.: Monogrammi. (Philippi, I, 254.) *241 Sie ist aus einer bösen (zähen) Haut geschnitten. „Das sie fürwar geschnitten sey aus einer zähen bösen haut.“ (Waldis, IV, 64.) *242 Sie ist eine böse Haut. – Milichius, Geitzteuffel, im Theatrum Diabolorum, 328b. *243 Sie ist in ihrer Haut die Schönste. (Breslau.) Ironisch von einer Hässlichen. *244 Sie sind aus Einer Haut geschnitten. Einander sehr ähnlich. *245 Um die Haut zanken, ehe der Bär gestochen. – Schottel, 1118a. *246 Ut der Hut bearsten. (Büren.) Wohl genährt sein. *247 Von Haut und Haar bekannt. Lat.: Intus et in cute notus. (Binder II, 1547.) *248 Weder Häute noch Leute sehen. Weder Hund noch Katze. *249 Zwischen Haut und Fleisch lachen. Heimlich. Häutchen. Häutchen, wie stinkst du; aber Geldchen, wie klingst du, sagen die Gerber. – Hoefer, 389; Schmitz, 188, 86. In Trier: Heidche, wie stönks de; Geldche, wie klönks de. (Laven, 183, 59; Firmenich, III, 546, 35.) Häuten. Wer sich will häuten, thu' es bei zeiten. Damit er nicht das Fleisch mit verliert, wenn es zu spät geschieht. Häutung. *1 Die Häutung wird ihm schwer. *2 Er hat die Häutung vollbracht. Den Uebergang von einer Ansicht, einer Anschauung der Dinge, einer Confession, einem Parteistandpunkt u. s. w. zum andern. *3 Er ist (liegt) noch in der Häutung. Im Uebergange begriffen. Man weiss nicht, wie es mit ihm steht, was für ein Schmetterling herauskommen wird. Hauzubruder. * Ein Hacketaubrauer sien. (Oberhessen.) Mit der Thür ins Haus fallen. Havanna. Sieh Havanna und stirb! (Span.) Ist nur insoweit gerechtfertigt, als damit die blosse wirklich reizende Aussenseite gemeint ist. Haverei. 1 Haverei – Dieberei. Holl.: Haverij, dieverij. (Harrebomée, I, 292.) *2 Da ist die Haverei gross. *3 Es wird nicht ohne Haverei abgehen. Wenn Schaden in Aussicht ist. *4 Mach' keine Haverei. Sorge, dass kein Schaden dabei entsteht. He. * Dat is mi de rechte He. – Eichwald, 756. Hebacher. Hebacher (Wein) geht glatt in Rachen. – Fischart. Hebamme. 1 Es sind alle gute Hebammen, wenn's gut geräth. (S. Gerathen 27.) – Körte, 2700. 2 Jede Hebamme ist gut, wenn das Kind wohl steht. 3 Viel Hebammen kommen auch um das Kind. Slow.: Kjer mnogo babitz deta pogine. 4 Viel Hebammen ruiniren Mutter und Kind. 5 Viel Hebammen taugen nicht zusammen. 6 Was kann die Hebamme dafür, wenn ein Kind mit Eselsohren geboren wird. 7 Wenn die Hebammen ins Haus kommen, muss der Zucker in der Tasse (Schale) klingen. (Hamm.) In Bezug auf die Kosten, die ein Wochenbett verursacht. 8 Wo viel Hebammen sind, ist's geschehen ums Kind. 9 Zwischen der Hebamme und der Gebärerin ging das Kind zu Grunde. (S. Hirt.) *10 Da hat mehr als Eine Hebamme daran geholfen. – Tendlau, 127. Bis es zur Welt gekommen ist. *11 Er braucht die Hebamme nicht zu holen. (Hamm.) Es erfolgt keine Schwangerschaft. (S. Heu.) Hebammendienst. Hebammendienste leisten. „ ... Der bei der Geburt der neuen Zeit Hebammendienste geleistet.“ Hebauf. Hebuff hat was, Frissuff hat nichts. Hebel. 1 Alle Hebel ansetzen. Lat.: Omnes adhibere machinas. (Cicero.) (Binder II, 2383.) 2 Der Hebel muss sich nach der Last richten. 3 Ein zerbrochener Hebel und Wissen ohne Wollen bringen kein Erz aus dem Stollen. 4 Wen ein goldener Hebel nicht bewegen soll, der muss feststehen. Heben. 1 Gut gehoben, ist halb getragen. – Kellner, 87, 111. 2 Gut gehoben, ist halb getragen, und gut gebunden, ist halb gefahren. (S. Anfang 45; Anfangen 52 u. Einseifen 3.) (Eifel.) – Reinsberg III, 2. 3 Man muss nicht mehr heben, als man tragen kann. Mhd.: Wan wir hoeren wîse liute sagen, swer hebet, daz er niht mac getragen, der muoz ez lâzen under wegen. (Reinhart.) – Wer hebt daz er niht mac getragen, daz muoz er vallen lân. (Colm.) (Zingerle, 65.) 4 Was du nicht heben kannst, das lass liegen. – Körte, 6475; Petri, II, 590. 5 Wass man allein nicht heben kan, soll man selbander liegen lan. – Lehmann, 377, 56; Luther, 331; Mayer, II, 18; Simrock, 4471. Lat.: Tu nihil invita dices, faciesve Minerva, (Horaz.) (Philippi, II, 226.) 6 Zwei heben mehr als einer. *7 Einen heben. – Frischbier2, 1532. Einen Schnaps trinken. *8 Er hat einen1 gehoben. – Weinhold, 34. 1) Nämlich einen Schnaps. – Ist berauscht. *9 Er hebt am Sattel und lässt die Gurre laufen. *10 Er hebt die Füsse an sich wie der Hahn, dass er kein Pferd im Stall trete. *11 Es hebt nit, wenn man die drei Schlösser von Aarau dran thät'. (Schweiz.) Welches die drei Schlösser von Aarau gewesen sind, fragt schon Kirchhofer und vermuthet ein Wortspiel mit dem Wort „Schlösser“. *12 Man muss ihn heben und legen. (Rottenburg.) Den schwer Kranken. Hêbêst. Hêbêst1 will he nich sin, un Sêbêst2 is he doch nig, säd' de Bûr, as he den Eddelmann Sê nennen schull. (Hamburg.) – Hoefer, 127. 1) Männchen, im Gegensatz zum Weibchen; hier scherzhaft für: Er, wie man ihn nicht anreden soll. 2) Eigentlich Weibchen, dann Sie, wie der Edelmann angeredet werden will. Hebräer. Die Ebräer trincken auss dem brunnen (der Quelle), die Griechen aus den wässerlîn, die Lateinischen aus den Pfützen. – Henisch, 536. 49; Petri, II, 126. Hebräisch. *1 Das ist hebräisch für mich. Ich verstehe es nicht, es ist zu hoch für mich. Holl.: Dat is Habreeuwsch voor mij. (Harrebomée, I, 292.) *2 Er lernt Hebräisch. Der Schacher- oder Wuchergeist ist über ihn gekommen. Weil früher die Juden fast ausschliesslich auf

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [224]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/230>, abgerufen am 19.04.2024.