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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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Heister.

Beug den Heister1, ehe hei te dicke wird. (Wald. Uppl.) - Firmenich, I, 325, 1; für Waldeck: Curtze, 18, 51.

1) Den jungen Baum, besonders ein Eichbäumchen.


Heistereier.

* Er hat Heistereier (Elstereier) gegessen. - Campe, II, 608b.

Vom Schwätzer. (S. Entensteiss.)


Heiten.

Was heit er, was weit er? (Solothurn.) - Schild, 84, 300.

Was hat er, was will er.


Heiter.

1 Immer heiter auf der Leiter.

2 Immer heiter, Gott hilft weiter. - Frischbier2, 1557.

Morgengruss und Trost der Arbeiter in der Gegend von Barten, oft mit dem Zusatz: "Hei hulp je Nespels Hans vom Kruschkebom, hei werd mi je ok helpe den Dag ant End bringe."


Heiterkeit.

Heiterkeit erhält die Gesundheit.


Heizen.

1 Je mehr man heizt, je mehr es raucht.

2 Man heizt den Ofen nur, damit er wieder wärme.

Von denen, die nur geben, um wieder zu empfangen.


Heke.

Heken un Seken. - Eichwald, 757.

Männchen und Weibchen.


Hekster.

Wei ne Heakster1 iutschicket, krigt en bunten Vuegel wi-er. (Büren.) -Für Iserlohn: Woeste, 70, 21.

1) Eakster, Heykster, d. i. Elster.


Held.

1 Auch Helden siegen nicht immer.

Dän.: Kemper falde ofte seyerlöse. (Prov. dan., 335.)

2 Besser mit einem Helden kämpfen als mit einer Memme spielen.

Böhm.: Radeji se biti s hrdinou, nezli se libati s Schadimou. (Celakovsky, 244.)

3 Das sind nicht die grössten Helden, die ein Hufeisen über der Nase zerbrechen können. - Winckler, VIII, 61.

4 Ein rechter Held, ein trewer schatz. - Petri, II, 220.

5 Es ist nicht jeder ein Held, der einen Harnisch trägt.

Die Russen: Ein Held zu sein, ist nur leicht für Beherzte. (Altmann VI, 407.) "Man unterschied vormals gar gut zwei Species von Heldenmuth: Virtus activa und passiva. In Schlachten muss man beide wagen, muss Hiebe geben, Hiebe tragen; doch wenn man unterliegt, so thut Virtus passiva weit mehr gut." (Butler.)

6 Es müsste sein ein starcker Held, der gegen den Todt behielt das Feld. - Petri, I, 38; Henisch, 1057, 49.

7 Grossen Helden fehlt es nicht an Beute (oder: an Anhängern).

8 Helden führen den Krieg, aber sie machen ihn nicht.

Dän.: De allertapperste helte raade allermindst til krig. (Prov. dan., 279.)

9 Helden hetzen keine Hasen. - Sprichwörtergarten, 494.

Der Starke rächt Beleidigungen schwacher Menschen nicht.

10 Helden macht nur die Schlacht.

Die einen; aber der Friede hat seine Helden so gut wie der Krieg, und diejenigen, welche Wahrheit und Recht schützen, sind der Menschheit oft nützlicher als die Tapfern im Felde. Der furchtlose Vertheidiger der verlassenen Unschuld gegen die Gewalt, und der Arzt, welcher zum Besten der Menschen sein Leben wagt, sind ebenso gut Helden als der Soldat, der eine Schanze stürmt. "Blickt nur verächtlich ihr Helden in Kriegen auf meines ländlichen Meierhofs Thür, weiss ich im Leidenschaftskampfe zu siegen, bin ich der Palme so würdig als ihr." (Zernitz.)

Lat.: Effugere cupiditatem regnum est vincere. (Publ. Syr.) (Philippi, I, 131.) - Fortissimus ille est qui promtus metuenda pati, quae cominus instent et differre potest. (Lucanus.) (Philippi, I, 160.)

11 Helden sind Gottes gab. - Petri, II, 375; Henisch, 1328, 26.

Butler behauptet aber in Bezug auf eine bestimmte Art von Helden: "Sie wuchsen einst im Garten, wie jetzo andre Unkrautarten."

[Spaltenumbruch] 12 Helden und Weiber verderben die Leiber.

Nur mit Unterschied, wie die Dänen sagen: Helte draebe deres fiender, frnentimmeret deres venner. (Prov. dan., 117.)

13 Helden zeugen Helden. - Parömiakon, 2911.

14 Hie stehn wir beiden, sagt der frosch zum schwaben. - Franck, II, 47b; Sailer, 133; Simrock, 4304; Körte, 2732; Hoefer, 344.

Jedes deutsche Land hat seine Vexirsprüche, mit dem es ein anderes neckt. So wirft den tapfern Schwaben die neckende Laune in diesem Sprichwort das Gegentheil vor.

15 Je grösser der Held, je schöner der Sieg.

16 Je mehr der Held mit Worten prahlt, je schlechter er mit Thaten zahlt. - Körte, 2732.

17 Mancher ist ein feiner held, da man harte Eyer schelt; so man blosse Wehr auszeucht, ist er der erst, der vnter die banck kreucht. - Henisch, 424, 37.

18 Merck auff, Held, gute tag kosten gelt. - Henisch, 1474, 59.

19 Niemand ist ein Held vor seinem Kammerdiener.

Die Holländer sagen von einem, der sich besonders da auszeichnet, wo es aufs Nichtsthun ankommt: Het is een held in de koelte. (Harrebomee, I, 300.)

20 Tapfere Helden, tapfere Thaten.

21 Wo ein Held auf den andern trifft, muss auch ein Held wol weichen.

*22 Er hat des Helden Legel bekommen. - Eiselein, 297.

"Wie Bebel erzählt, kamen zwei Fahrende Schüler auf die Rauhe Alp in Schwaben. Der eine Namens Held trat in die Stube eines bemittelten Bauern und bat um Nachtessen und Herberge, was ihm gewährt wurde. Während des Essens langte er zum Fenster der Hütte seine Weinflasche herein, die er dort hingesetzt hatte, und brachte es seinen Wirthsleuten zu. So oft die Flasche leer war, setzte er sie wieder zum Fenster hinaus, damit sein Kamerad sie aus der Legel füllen konnte, die Leute thaten sich gütlich und waren verwundert, dass die Flasche nie leer wurde; daher fragten sie, wie das zugehe. Es ist, sagte Held, Sanct-Othmar's (s. d.) Fläschlein, das nie leer wird. Der Bauer wünschte es zu kaufen und erhielt es für hundert Gulden; aber es hat sich hernach nie wieder von selbst mit Wein gefüllt."

*23 Er ist ein Held, der alle will erbeissen.

"Ficht einen Hochmuth an, weil er sich selbst vergisst, so sagt man: er dencket nicht, dass Staub sein Vetter ist. Es scheint, der grosse Held will alle fast erbeissen, und seine Farbe soll vor allen andern gleissen." (Keller, 134a.)

*24 Er ist ein Held hinter dem Kachelofen.

Frz.: N'etre bon qu'au cabinet. (Kritzinger, 100a.)

Lat.: Fortis in tabula. (Seybold, 291.)

*25 Er ist ein Held in Liebessachen. - Kritzinger, 272a.

*26 Er ist ein Held mit dem Maule.

Holl.: Het is een held met zijn' mond. (Harrebomee, I, 300.)

*27 Er ist ein Held, wenn's zu laufen gilt.

Holl.: Het is een eerste held, als 't op loopen aankomt.

*28 Er ist ein rechter Held. - Braun, I, 1256.

*29 Ich bin kein solcher Held. - Eiselein, 296.

Lat.: Non sum ex istis heroibus. (Eiselein, 296.)


Heldenmuth.

Helden Muth vberwind alles. - Petri, II, 179.


Heldenthat.

1 Heldenthaten und Kometen kann man nicht alle Tage sehen.

Dän.: Heroiske gierninger gaaer over regelen. (Prov. dan., 280.)

*2 Das sind Heldenthaten. - Braun, I, 1256.

Meist ironisch.

*3 Seine Heldenthaten erzählen.

Ironisch.


Helena.

1 Helene (22. Mai) wächst der Flachs gar schöne (alleene). (Oels.) - Boebel, 24.

Dieser Tag wird als günstig zum Leinsäen bezeichnet.

*2 Von aussen Helena, von innen Hekuba.


Helfen.

1 Besser helfen, dass einer nicht falle, als die Hand reichen zum Aufstehen.

Dän.: Den bör större tak som hielper, at man ei falder end den som opreyser den faldne. (Prov. dan., 290.)

2 Dat härr gefährlick hulpen, säd' de Paster, harr vör'n Kranken bäd't, de was dod bleben. (Hamburg.) - Hoefer, 819.

[Spaltenumbruch]
Heister.

Beug den Heister1, ehe hei te dicke wird. (Wald. Uppl.) – Firmenich, I, 325, 1; für Waldeck: Curtze, 18, 51.

1) Den jungen Baum, besonders ein Eichbäumchen.


Heistereier.

* Er hat Heistereier (Elstereier) gegessen.Campe, II, 608b.

Vom Schwätzer. (S. Entensteiss.)


Heiten.

Was heit er, was weit er? (Solothurn.) – Schild, 84, 300.

Was hat er, was will er.


Heiter.

1 Immer heiter auf der Leiter.

2 Immer heiter, Gott hilft weiter.Frischbier2, 1557.

Morgengruss und Trost der Arbeiter in der Gegend von Barten, oft mit dem Zusatz: „Hei hulp je Nespels Hans vom Kruschkebôm, hei werd mi je ok helpe den Dag ant End bringe.“


Heiterkeit.

Heiterkeit erhält die Gesundheit.


Heizen.

1 Je mehr man heizt, je mehr es raucht.

2 Man heizt den Ofen nur, damit er wieder wärme.

Von denen, die nur geben, um wieder zu empfangen.


Heke.

Heken un Seken.Eichwald, 757.

Männchen und Weibchen.


Hekster.

Wei ne Hèakster1 iutschicket, krigt en bunten Vuegel wi-er. (Büren.) –Für Iserlohn: Woeste, 70, 21.

1) Eakster, Heykster, d. i. Elster.


Held.

1 Auch Helden siegen nicht immer.

Dän.: Kemper falde ofte seyerløse. (Prov. dan., 335.)

2 Besser mit einem Helden kämpfen als mit einer Memme spielen.

Böhm.: Radĕji se bíti s hrdinou, nežli se líbati s Schadimou. (Čelakovsky, 244.)

3 Das sind nicht die grössten Helden, die ein Hufeisen über der Nase zerbrechen können.Winckler, VIII, 61.

4 Ein rechter Held, ein trewer schatz.Petri, II, 220.

5 Es ist nicht jeder ein Held, der einen Harnisch trägt.

Die Russen: Ein Held zu sein, ist nur leicht für Beherzte. (Altmann VI, 407.) „Man unterschied vormals gar gut zwei Species von Heldenmuth: Virtus activa und passiva. In Schlachten muss man beide wagen, muss Hiebe geben, Hiebe tragen; doch wenn man unterliegt, so thut Virtus passiva weit mehr gut.“ (Butler.)

6 Es müsste sein ein starcker Held, der gegen den Todt behielt das Feld.Petri, I, 38; Henisch, 1057, 49.

7 Grossen Helden fehlt es nicht an Beute (oder: an Anhängern).

8 Helden führen den Krieg, aber sie machen ihn nicht.

Dän.: De allertapperste helte raade allermindst til krig. (Prov. dan., 279.)

9 Helden hetzen keine Hasen.Sprichwörtergarten, 494.

Der Starke rächt Beleidigungen schwacher Menschen nicht.

10 Helden macht nur die Schlacht.

Die einen; aber der Friede hat seine Helden so gut wie der Krieg, und diejenigen, welche Wahrheit und Recht schützen, sind der Menschheit oft nützlicher als die Tapfern im Felde. Der furchtlose Vertheidiger der verlassenen Unschuld gegen die Gewalt, und der Arzt, welcher zum Besten der Menschen sein Leben wagt, sind ebenso gut Helden als der Soldat, der eine Schanze stürmt. „Blickt nur verächtlich ihr Helden in Kriegen auf meines ländlichen Meierhofs Thür, weiss ich im Leidenschaftskampfe zu siegen, bin ich der Palme so würdig als ihr.“ (Zernitz.)

Lat.: Effugere cupiditatem regnum est vincere. (Publ. Syr.) (Philippi, I, 131.) – Fortissimus ille est qui promtus metuenda pati, quae cominus instent et differre potest. (Lucanus.) (Philippi, I, 160.)

11 Helden sind Gottes gab.Petri, II, 375; Henisch, 1328, 26.

Butler behauptet aber in Bezug auf eine bestimmte Art von Helden: „Sie wuchsen einst im Garten, wie jetzo andre Unkrautarten.“

[Spaltenumbruch] 12 Helden und Weiber verderben die Leiber.

Nur mit Unterschied, wie die Dänen sagen: Helte dræbe deres fiender, frnentimmeret deres venner. (Prov. dan., 117.)

13 Helden zeugen Helden.Parömiakon, 2911.

14 Hie stehn wir beiden, sagt der frosch zum schwaben.Franck, II, 47b; Sailer, 133; Simrock, 4304; Körte, 2732; Hoefer, 344.

Jedes deutsche Land hat seine Vexirsprüche, mit dem es ein anderes neckt. So wirft den tapfern Schwaben die neckende Laune in diesem Sprichwort das Gegentheil vor.

15 Je grösser der Held, je schöner der Sieg.

16 Je mehr der Held mit Worten prahlt, je schlechter er mit Thaten zahlt.Körte, 2732.

17 Mancher ist ein feiner held, da man harte Eyer schelt; so man blosse Wehr auszeucht, ist er der erst, der vnter die banck kreucht.Henisch, 424, 37.

18 Merck auff, Held, gute tag kosten gelt.Henisch, 1474, 59.

19 Niemand ist ein Held vor seinem Kammerdiener.

Die Holländer sagen von einem, der sich besonders da auszeichnet, wo es aufs Nichtsthun ankommt: Het is een held in de koelte. (Harrebomée, I, 300.)

20 Tapfere Helden, tapfere Thaten.

21 Wo ein Held auf den andern trifft, muss auch ein Held wol weichen.

*22 Er hat des Helden Legel bekommen.Eiselein, 297.

„Wie Bebel erzählt, kamen zwei Fahrende Schüler auf die Rauhe Alp in Schwaben. Der eine Namens Held trat in die Stube eines bemittelten Bauern und bat um Nachtessen und Herberge, was ihm gewährt wurde. Während des Essens langte er zum Fenster der Hütte seine Weinflasche herein, die er dort hingesetzt hatte, und brachte es seinen Wirthsleuten zu. So oft die Flasche leer war, setzte er sie wieder zum Fenster hinaus, damit sein Kamerad sie aus der Legel füllen konnte, die Leute thaten sich gütlich und waren verwundert, dass die Flasche nie leer wurde; daher fragten sie, wie das zugehe. Es ist, sagte Held, Sanct-Othmar's (s. d.) Fläschlein, das nie leer wird. Der Bauer wünschte es zu kaufen und erhielt es für hundert Gulden; aber es hat sich hernach nie wieder von selbst mit Wein gefüllt.“

*23 Er ist ein Held, der alle will erbeissen.

„Ficht einen Hochmuth an, weil er sich selbst vergisst, so sagt man: er dencket nicht, dass Staub sein Vetter ist. Es scheint, der grosse Held will alle fast erbeissen, und seine Farbe soll vor allen andern gleissen.“ (Keller, 134a.)

*24 Er ist ein Held hinter dem Kachelofen.

Frz.: N'être bon qu'au cabinet. (Kritzinger, 100a.)

Lat.: Fortis in tabula. (Seybold, 291.)

*25 Er ist ein Held in Liebessachen.Kritzinger, 272a.

*26 Er ist ein Held mit dem Maule.

Holl.: Het is een held met zijn' mond. (Harrebomée, I, 300.)

*27 Er ist ein Held, wenn's zu laufen gilt.

Holl.: Het is een eerste held, als 't op loopen aankomt.

*28 Er ist ein rechter Held.Braun, I, 1256.

*29 Ich bin kein solcher Held.Eiselein, 296.

Lat.: Non sum ex istis heroibus. (Eiselein, 296.)


Heldenmuth.

Helden Muth vberwind alles.Petri, II, 179.


Heldenthat.

1 Heldenthaten und Kometen kann man nicht alle Tage sehen.

Dän.: Heroïske gierninger gaaer over regelen. (Prov. dan., 280.)

*2 Das sind Heldenthaten.Braun, I, 1256.

Meist ironisch.

*3 Seine Heldenthaten erzählen.

Ironisch.


Helena.

1 Helene (22. Mai) wächst der Flachs gar schöne (alleene). (Oels.) – Boebel, 24.

Dieser Tag wird als günstig zum Leinsäen bezeichnet.

*2 Von aussen Helena, von innen Hekuba.


Helfen.

1 Besser helfen, dass einer nicht falle, als die Hand reichen zum Aufstehen.

Dän.: Den bør større tak som hielper, at man ei falder end den som opreyser den faldne. (Prov. dan., 290.)

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[[243]/0249] Heister. Beug den Heister1, ehe hei te dicke wird. (Wald. Uppl.) – Firmenich, I, 325, 1; für Waldeck: Curtze, 18, 51. 1) Den jungen Baum, besonders ein Eichbäumchen. Heistereier. * Er hat Heistereier (Elstereier) gegessen. – Campe, II, 608b. Vom Schwätzer. (S. Entensteiss.) Heiten. Was heit er, was weit er? (Solothurn.) – Schild, 84, 300. Was hat er, was will er. Heiter. 1 Immer heiter auf der Leiter. 2 Immer heiter, Gott hilft weiter. – Frischbier2, 1557. Morgengruss und Trost der Arbeiter in der Gegend von Barten, oft mit dem Zusatz: „Hei hulp je Nespels Hans vom Kruschkebôm, hei werd mi je ok helpe den Dag ant End bringe.“ Heiterkeit. Heiterkeit erhält die Gesundheit. Heizen. 1 Je mehr man heizt, je mehr es raucht. 2 Man heizt den Ofen nur, damit er wieder wärme. Von denen, die nur geben, um wieder zu empfangen. Heke. Heken un Seken. – Eichwald, 757. Männchen und Weibchen. Hekster. Wei ne Hèakster1 iutschicket, krigt en bunten Vuegel wi-er. (Büren.) –Für Iserlohn: Woeste, 70, 21. 1) Eakster, Heykster, d. i. Elster. Held. 1 Auch Helden siegen nicht immer. Dän.: Kemper falde ofte seyerløse. (Prov. dan., 335.) 2 Besser mit einem Helden kämpfen als mit einer Memme spielen. Böhm.: Radĕji se bíti s hrdinou, nežli se líbati s Schadimou. (Čelakovsky, 244.) 3 Das sind nicht die grössten Helden, die ein Hufeisen über der Nase zerbrechen können. – Winckler, VIII, 61. 4 Ein rechter Held, ein trewer schatz. – Petri, II, 220. 5 Es ist nicht jeder ein Held, der einen Harnisch trägt. Die Russen: Ein Held zu sein, ist nur leicht für Beherzte. (Altmann VI, 407.) „Man unterschied vormals gar gut zwei Species von Heldenmuth: Virtus activa und passiva. In Schlachten muss man beide wagen, muss Hiebe geben, Hiebe tragen; doch wenn man unterliegt, so thut Virtus passiva weit mehr gut.“ (Butler.) 6 Es müsste sein ein starcker Held, der gegen den Todt behielt das Feld. – Petri, I, 38; Henisch, 1057, 49. 7 Grossen Helden fehlt es nicht an Beute (oder: an Anhängern). 8 Helden führen den Krieg, aber sie machen ihn nicht. Dän.: De allertapperste helte raade allermindst til krig. (Prov. dan., 279.) 9 Helden hetzen keine Hasen. – Sprichwörtergarten, 494. Der Starke rächt Beleidigungen schwacher Menschen nicht. 10 Helden macht nur die Schlacht. Die einen; aber der Friede hat seine Helden so gut wie der Krieg, und diejenigen, welche Wahrheit und Recht schützen, sind der Menschheit oft nützlicher als die Tapfern im Felde. Der furchtlose Vertheidiger der verlassenen Unschuld gegen die Gewalt, und der Arzt, welcher zum Besten der Menschen sein Leben wagt, sind ebenso gut Helden als der Soldat, der eine Schanze stürmt. „Blickt nur verächtlich ihr Helden in Kriegen auf meines ländlichen Meierhofs Thür, weiss ich im Leidenschaftskampfe zu siegen, bin ich der Palme so würdig als ihr.“ (Zernitz.) Lat.: Effugere cupiditatem regnum est vincere. (Publ. Syr.) (Philippi, I, 131.) – Fortissimus ille est qui promtus metuenda pati, quae cominus instent et differre potest. (Lucanus.) (Philippi, I, 160.) 11 Helden sind Gottes gab. – Petri, II, 375; Henisch, 1328, 26. Butler behauptet aber in Bezug auf eine bestimmte Art von Helden: „Sie wuchsen einst im Garten, wie jetzo andre Unkrautarten.“ 12 Helden und Weiber verderben die Leiber. Nur mit Unterschied, wie die Dänen sagen: Helte dræbe deres fiender, frnentimmeret deres venner. (Prov. dan., 117.) 13 Helden zeugen Helden. – Parömiakon, 2911. 14 Hie stehn wir beiden, sagt der frosch zum schwaben. – Franck, II, 47b; Sailer, 133; Simrock, 4304; Körte, 2732; Hoefer, 344. Jedes deutsche Land hat seine Vexirsprüche, mit dem es ein anderes neckt. So wirft den tapfern Schwaben die neckende Laune in diesem Sprichwort das Gegentheil vor. 15 Je grösser der Held, je schöner der Sieg. 16 Je mehr der Held mit Worten prahlt, je schlechter er mit Thaten zahlt. – Körte, 2732. 17 Mancher ist ein feiner held, da man harte Eyer schelt; so man blosse Wehr auszeucht, ist er der erst, der vnter die banck kreucht. – Henisch, 424, 37. 18 Merck auff, Held, gute tag kosten gelt. – Henisch, 1474, 59. 19 Niemand ist ein Held vor seinem Kammerdiener. Die Holländer sagen von einem, der sich besonders da auszeichnet, wo es aufs Nichtsthun ankommt: Het is een held in de koelte. (Harrebomée, I, 300.) 20 Tapfere Helden, tapfere Thaten. 21 Wo ein Held auf den andern trifft, muss auch ein Held wol weichen. *22 Er hat des Helden Legel bekommen. – Eiselein, 297. „Wie Bebel erzählt, kamen zwei Fahrende Schüler auf die Rauhe Alp in Schwaben. Der eine Namens Held trat in die Stube eines bemittelten Bauern und bat um Nachtessen und Herberge, was ihm gewährt wurde. Während des Essens langte er zum Fenster der Hütte seine Weinflasche herein, die er dort hingesetzt hatte, und brachte es seinen Wirthsleuten zu. So oft die Flasche leer war, setzte er sie wieder zum Fenster hinaus, damit sein Kamerad sie aus der Legel füllen konnte, die Leute thaten sich gütlich und waren verwundert, dass die Flasche nie leer wurde; daher fragten sie, wie das zugehe. Es ist, sagte Held, Sanct-Othmar's (s. d.) Fläschlein, das nie leer wird. Der Bauer wünschte es zu kaufen und erhielt es für hundert Gulden; aber es hat sich hernach nie wieder von selbst mit Wein gefüllt.“ *23 Er ist ein Held, der alle will erbeissen. „Ficht einen Hochmuth an, weil er sich selbst vergisst, so sagt man: er dencket nicht, dass Staub sein Vetter ist. Es scheint, der grosse Held will alle fast erbeissen, und seine Farbe soll vor allen andern gleissen.“ (Keller, 134a.) *24 Er ist ein Held hinter dem Kachelofen. Frz.: N'être bon qu'au cabinet. (Kritzinger, 100a.) Lat.: Fortis in tabula. (Seybold, 291.) *25 Er ist ein Held in Liebessachen. – Kritzinger, 272a. *26 Er ist ein Held mit dem Maule. Holl.: Het is een held met zijn' mond. (Harrebomée, I, 300.) *27 Er ist ein Held, wenn's zu laufen gilt. Holl.: Het is een eerste held, als 't op loopen aankomt. *28 Er ist ein rechter Held. – Braun, I, 1256. *29 Ich bin kein solcher Held. – Eiselein, 296. Lat.: Non sum ex istis heroibus. (Eiselein, 296.) Heldenmuth. Helden Muth vberwind alles. – Petri, II, 179. Heldenthat. 1 Heldenthaten und Kometen kann man nicht alle Tage sehen. Dän.: Heroïske gierninger gaaer over regelen. (Prov. dan., 280.) *2 Das sind Heldenthaten. – Braun, I, 1256. Meist ironisch. *3 Seine Heldenthaten erzählen. Ironisch. Helena. 1 Helene (22. Mai) wächst der Flachs gar schöne (alleene). (Oels.) – Boebel, 24. Dieser Tag wird als günstig zum Leinsäen bezeichnet. *2 Von aussen Helena, von innen Hekuba. Helfen. 1 Besser helfen, dass einer nicht falle, als die Hand reichen zum Aufstehen. Dän.: Den bør større tak som hielper, at man ei falder end den som opreyser den faldne. (Prov. dan., 290.) 2 Dat härr gefährlick hulpen, säd' de Paster, harr vör'n Kranken bäd't, de was dôd blêben. (Hamburg.) – Hoefer, 819.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [243]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/249>, abgerufen am 19.04.2024.