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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 3 Dat helpt nich, mie lew Herr, säd' Schering wenn ick doch Släge hebben sall, ik kreig se hüt oder morgen. (S. Reden.) - Hoefer, 909.

4 Dat helpt, os wann 'ne Mügge in'n Rhein piss't. (Paderborn.)

5 Dat helpt! sä jener Knecht, as he dre Dach op en Füörwenn mei't har. (Süderdithmarschen.)

Das hilft, sagte jener Knecht, als er drei Tage auf einer Furchenwende gemäht hatte.

6 Dem ist gut helfen, der sich helfen lassen will.

7 Diar helpt öntökrammin, mut uk help of tö ieten. (Sylt.)

Wer da hilft einkrumen (einbrocken), muss auch helfen aufzuessen.

8 Die nicht helfen wollen, hindern gern. - Simrock, 4526.

9 Einer hilft dem andern über den Zaun. - Eiselein, 309; Simrock, 4530; Braun, I, 1307.

10 Enmal hett't man hulpen, säd' de Fru tau'n Docter, mor'ns üm söben ging he to Stol un abens tein set he noch. (Hamburg.) - Hoefer, 315.

11 Es hilfft alles, was man zu den Schiffen thut. - Lehmann, II, 127, 132.

12 Es hilfft kein alter für torheit. - Gruter, I, 31.

13 Es hilfft kein Gut für den Geitz. - Lehmann, II, 127, 133.

14 Es hilfft kein krantz für hauptweh. - Gruter, I, 32.

15 Es hilfft kein küris für den todt. - Gruter, I, 31.

16 Es hilfft kein pantzer für den galgen. - Gruter, I, 31.

17 Es hilfft nicht, dass man ein ding anschlegt, da es nicht hafften wil. - Petri, II, 252.

18 Es hilfft nicht viel flickens vnd plackens am Pelz, da Haut vnd Haar nicht gut ist. - Petri, II, 252.

19 Es hilfft nicht, vil güter haben vnd wol können arbeiten, wo Gott nicht sein Segen dazu spricht. - Henisch, 1786, 12.

20 Es hilfft nit, das man den stall schleusst, so dz viehe herauss ist. - Tappius, 40a.

Lat.: Grege amisso septa claudere. (Tappius, 40a.)

21 Es hilfft nit wol spannen, sondern wol abschiessen. - Petri, II, 253; Gruter, I, 31.

22 Es hilfft viel, wenn die Herren mit im Rath sitzen. - Petri, II, 253.

23 Es hilfft, was es kan. - Egenolff, 191b; Gruter, I, 31; Schottel, 1135b.

24 Es hilft dem Hund nicht, dass er die Kette beisst.

25 Es hilft hier kein Zittern vors Fieber. (Schles.)

Es ist eine Nothwendigkeit, du kannst dem Uebel nicht entgehen.

26 Es hilft kein Koller vor dem Galgen.

27 Es hilft kein Zittern vor dem Tode.

28 Es hilft nicht, dass man wider die Sonne und den Himmel redet.

29 Es hilft nicht, den Taubenschlag zuschliessen, wenn die Tauben erbissen sind.

Die Russen: Wenn der Iltis die Hühner gewürgt hat, schliesst man den Stall zu spät. (Reinsberg IV, 27.)

30 Es hilft nicht, in einen kalten Ofen blasen.

31 Es hilft wenig, was man in Nussschalen eingiesst und mit Masskannen weglässt.

32 Es mag leicht seyn, das da hilfft. - Agricola I, 362.

Wurde früher spottweise gebraucht, um zu sagen, dass auch etwas Kleines helfe, wie wenn man sagt: der Ertrinkende hält sich an einen Strohhalm.

33 Es mag sich jeder helfen, wie er kann.

Lat.: Destitutus ventis remos adhibe. (Philippi, I, 116; Seybold, 121; Binder I, 308; II, 748.)

34 Et kann nix helpen, tiegen den Backofen te blosen. (Soest.)

35 Et mot mehr helpe wie schade, sagt jen' Bauer, und führt die Kuh zum Ochsen. - Frischbier2, 1559.

36 Hälf, wat helfe kan! schprächt hikt ze Duoch Frä uch Man. - Schuster, 802.

[Spaltenumbruch] 37 Hälpt et nich mi, so hälpt et doch meinem Beidel (Beutel). (Ostpreuss.) - Frischbier, 323; Frischbier2, 1561.

Wie Frischbier (a. a. O.) mittheilt, soll diese Redensart, als Besprechungsformel angewandt, dem Bischof Borowski in Königsberg einmal das Leben gerettet haben. Er war an einem Halsübel schwer erkrankt und von den Aerzten bereits aufgegeben, als ihm eine alte Frau, der er manche Wohlthaten erwiesen, ihre Hülfe anbot. Er ging darauf ein. Die Frau bestrich ihn mit einem Stahle den Hals und murmelte in feierlichem Ernst die obigen Worte. Der Bischof musste laut lachen, das Halsgeschwür brach auf, und er war gerettet. Etwas Aehnliches erzählt man aber auch von Erasmus von Rotterdam, der ein Geschwür am Auge hatte, das er sich nicht schneiden lassen wollte, das aber von selbst aufsprang, als er in den Epistolis obscurorum virorum las und über das schlechte Latein einer Stelle laut auflachen musste. Endlich wird Aehnliches auch von dem Cardinal Antonio Salivian erzählt, der an einem Halsgeschwür tödlich krank lag und, obschon er sonst ganz gesund war, nach der einhelligen Ansicht der Aerzte daran sterben musste. Weil man nun den Tod des Cardinals vermuthete, so fingen seine Bedienden an, fortzutragen, was ihnen zusagte. Der Cardinal sah es, musste aber wegen Verstopfung des Halses schweigen. Als er nun also lag und zuschaute, sprang sein Affe, der sich von der Kette losgerissen hatte, auf einen Sessel und sah sich um, ob nicht auch etwas für ihn da sei, um es fortzutragen. Da aber alles ziemlich leer war, schlich er sich an des Cardinals Bett, nahm dessen Cardinalshut, und setzte ihn auf. Da er ihm aber zu weit war, so hielt er ihn mit den Vorderpfoten, wandte den Kopf um und fing an, nach der Thür zu laufen. Ueber diese Posituren des Affen musste der Cardinal so stark lachen, dass durch die gewaltige Erschütterung sein Geschwür im Halse zersprang, woran er sonst hätte ersticken müssen. (Braun, Bibliothek des Frohsinns, Bd. 3, Hft. 2, Nr. 380.)

38 Helfe hie, was helfen mag: ein Kyrie eleison am Ostertag. - Eiselein, 297.

39 Helff vns Gott, so ist vns geholffen. - Gruter, III, 49.

40 Helffen ist offt enthelffen. - Lehmann, 374, 12.

41 Helffen muss so geschehen, dass man nicht auff der andern seit wider abfall. - Lehmann, 374, 5.

42 Helffet euch selbst, so hilfft euch Gott. - Tappius, 94a; Lehmann, II, 261, 14.

43 Helpt et nich, so schad't et nich. - Frischbier, 321; Frischbier2, 1562.

44 Helpt nuscht, ok schad't nuscht, säd Jochem, as he beim Bälgetreten en Furz let. (Danzig.) - Hoefer, 486; Frischbier, 322; Frischbier2, 1563.

45 Helpt't nich, so schadt't ok nich, säd' de oll Frau, un schöw't Kind in'n Backawen. - Hoefer, 324.

46 Hilf dir selber, so hilft dir das Glück. - Simrock, 3783; Körte, 2245.

47 Hilf, liebe Frau zu den sieben Eichen und zum Birnbaum. - Eiselein, 309.

48 Hilf, Sanct-Mergen im Grimmenthal, zu Altenöting, zu Heilbrunn in Nesseln und in Pfannenstil. - Eiselein, 309.

49 Hilf, Sanct-Rambold, Sanct-Jakob von Compostell mit deinen Muscheln. - Eiselein, 309.

50 Hilf, schwarze Muttergottes.

So redet das Volk das weltberühmte, sogenannte wunderthätige Marienbild zu Einsiedeln im Canton Schwyz an, dessen Gesicht und Hände schwarz sind. (Reinsberg V, 82.)

51 Hilff bey zeit, ehe es kompt weit. - Gruter, I, 48; Sailer, 71; Simrock, 4528.

52 Hilff dir vor selbest, ehe du andere arzneyest. - Petri, II, 381.

53 Hilff, so wirt dir geholffen! - Franck, II, 192b; Egenolff, 272b; Petri, II, 381; Gruter, I, 48.

54 Hilfft es nicht, so schadet es doch nicht. - Agricola I, 361; Egenolff, 191b; Gruter, I, 48; Guttenstein, 64, 75; Bücking, 326; Bremser, 14; Struve, I, 5; Simrock, 4533; Mayer, II, 78; Braun, I, 1369; Berliner Monatsschrift, XVI, 271.

Frz.: C'est de l'onguent miton mitaine qui ne fait ni bien ni mal. (Kritzinger, 432a.)

55 Hilft etwas nicht allein, so hilft's doch im Gemein. - Körte, 2004; Simrock, 3385; Braun, I, 722.

[Spaltenumbruch] 3 Dat helpt nich, mie lew Herr, säd' Schering wenn ick doch Släge hebben sall, ik krîg se hüt oder morgen. (S. Reden.) – Hoefer, 909.

4 Dat helpt, os wann 'ne Mügge in'n Rheïn piss't. (Paderborn.)

5 Dat helpt! sä jener Knecht, as he dre Dâch op én Füörwenn mei't har. (Süderdithmarschen.)

Das hilft, sagte jener Knecht, als er drei Tage auf einer Furchenwende gemäht hatte.

6 Dem ist gut helfen, der sich helfen lassen will.

7 Diar helpt öntökrammin, mut uk help of tö ieten. (Sylt.)

Wer da hilft einkrumen (einbrocken), muss auch helfen aufzuessen.

8 Die nicht helfen wollen, hindern gern.Simrock, 4526.

9 Einer hilft dem andern über den Zaun.Eiselein, 309; Simrock, 4530; Braun, I, 1307.

10 Ênmal hett't man hulpen, säd' de Fru tau'n Docter, mor'ns üm söben ging he tô Stôl un abens tein sêt he noch. (Hamburg.) – Hoefer, 315.

11 Es hilfft alles, was man zu den Schiffen thut.Lehmann, II, 127, 132.

12 Es hilfft kein alter für torheit.Gruter, I, 31.

13 Es hilfft kein Gut für den Geitz.Lehmann, II, 127, 133.

14 Es hilfft kein krantz für hauptweh.Gruter, I, 32.

15 Es hilfft kein küris für den todt.Gruter, I, 31.

16 Es hilfft kein pantzer für den galgen.Gruter, I, 31.

17 Es hilfft nicht, dass man ein ding anschlegt, da es nicht hafften wil.Petri, II, 252.

18 Es hilfft nicht viel flickens vnd plackens am Pelz, da Haut vnd Haar nicht gut ist.Petri, II, 252.

19 Es hilfft nicht, vil güter haben vnd wol können arbeiten, wo Gott nicht sein Segen dazu spricht.Henisch, 1786, 12.

20 Es hilfft nit, das man den stall schleusst, so dz viehe herauss ist.Tappius, 40a.

Lat.: Grege amisso septa claudere. (Tappius, 40a.)

21 Es hilfft nit wol spannen, sondern wol abschiessen.Petri, II, 253; Gruter, I, 31.

22 Es hilfft viel, wenn die Herren mit im Rath sitzen.Petri, II, 253.

23 Es hilfft, was es kan.Egenolff, 191b; Gruter, I, 31; Schottel, 1135b.

24 Es hilft dem Hund nicht, dass er die Kette beisst.

25 Es hilft hier kein Zittern vors Fieber. (Schles.)

Es ist eine Nothwendigkeit, du kannst dem Uebel nicht entgehen.

26 Es hilft kein Koller vor dem Galgen.

27 Es hilft kein Zittern vor dem Tode.

28 Es hilft nicht, dass man wider die Sonne und den Himmel redet.

29 Es hilft nicht, den Taubenschlag zuschliessen, wenn die Tauben erbissen sind.

Die Russen: Wenn der Iltis die Hühner gewürgt hat, schliesst man den Stall zu spät. (Reinsberg IV, 27.)

30 Es hilft nicht, in einen kalten Ofen blasen.

31 Es hilft wenig, was man in Nussschalen eingiesst und mit Masskannen weglässt.

32 Es mag leicht seyn, das da hilfft.Agricola I, 362.

Wurde früher spottweise gebraucht, um zu sagen, dass auch etwas Kleines helfe, wie wenn man sagt: der Ertrinkende hält sich an einen Strohhalm.

33 Es mag sich jeder helfen, wie er kann.

Lat.: Destitutus ventis remos adhibe. (Philippi, I, 116; Seybold, 121; Binder I, 308; II, 748.)

34 Et kann nix helpen, tiégen den Backofen te blosen. (Soest.)

35 Et mot mehr helpe wie schade, sagt jen' Bauer, und führt die Kuh zum Ochsen.Frischbier2, 1559.

36 Hälf, wat helfe kân! schprächt hikt ze Duoch Frä uch Mân.Schuster, 802.

[Spaltenumbruch] 37 Hälpt et nich mi, so hälpt et doch mînem Bîdel (Beutel). (Ostpreuss.) – Frischbier, 323; Frischbier2, 1561.

Wie Frischbier (a. a. O.) mittheilt, soll diese Redensart, als Besprechungsformel angewandt, dem Bischof Borowski in Königsberg einmal das Leben gerettet haben. Er war an einem Halsübel schwer erkrankt und von den Aerzten bereits aufgegeben, als ihm eine alte Frau, der er manche Wohlthaten erwiesen, ihre Hülfe anbot. Er ging darauf ein. Die Frau bestrich ihn mit einem Stahle den Hals und murmelte in feierlichem Ernst die obigen Worte. Der Bischof musste laut lachen, das Halsgeschwür brach auf, und er war gerettet. Etwas Aehnliches erzählt man aber auch von Erasmus von Rotterdam, der ein Geschwür am Auge hatte, das er sich nicht schneiden lassen wollte, das aber von selbst aufsprang, als er in den Epistolis obscurorum virorum las und über das schlechte Latein einer Stelle laut auflachen musste. Endlich wird Aehnliches auch von dem Cardinal Antonio Salivian erzählt, der an einem Halsgeschwür tödlich krank lag und, obschon er sonst ganz gesund war, nach der einhelligen Ansicht der Aerzte daran sterben musste. Weil man nun den Tod des Cardinals vermuthete, so fingen seine Bedienden an, fortzutragen, was ihnen zusagte. Der Cardinal sah es, musste aber wegen Verstopfung des Halses schweigen. Als er nun also lag und zuschaute, sprang sein Affe, der sich von der Kette losgerissen hatte, auf einen Sessel und sah sich um, ob nicht auch etwas für ihn da sei, um es fortzutragen. Da aber alles ziemlich leer war, schlich er sich an des Cardinals Bett, nahm dessen Cardinalshut, und setzte ihn auf. Da er ihm aber zu weit war, so hielt er ihn mit den Vorderpfoten, wandte den Kopf um und fing an, nach der Thür zu laufen. Ueber diese Posituren des Affen musste der Cardinal so stark lachen, dass durch die gewaltige Erschütterung sein Geschwür im Halse zersprang, woran er sonst hätte ersticken müssen. (Braun, Bibliothek des Frohsinns, Bd. 3, Hft. 2, Nr. 380.)

38 Helfe hie, was helfen mag: ein Kyrie eleison am Ostertag.Eiselein, 297.

39 Helff vns Gott, so ist vns geholffen.Gruter, III, 49.

40 Helffen ist offt enthelffen.Lehmann, 374, 12.

41 Helffen muss so geschehen, dass man nicht auff der andern seit wider abfall.Lehmann, 374, 5.

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46 Hilf dir selber, so hilft dir das Glück.Simrock, 3783; Körte, 2245.

47 Hilf, liebe Frau zu den sieben Eichen und zum Birnbaum.Eiselein, 309.

48 Hilf, Sanct-Mergen im Grimmenthal, zu Altenöting, zu Heilbrunn in Nesseln und in Pfannenstil.Eiselein, 309.

49 Hilf, Sanct-Rambold, Sanct-Jakob von Compostell mit deinen Muscheln.Eiselein, 309.

50 Hilf, schwarze Muttergottes.

So redet das Volk das weltberühmte, sogenannte wunderthätige Marienbild zu Einsiedeln im Canton Schwyz an, dessen Gesicht und Hände schwarz sind. (Reinsberg V, 82.)

51 Hilff bey zeit, ehe es kompt weit.Gruter, I, 48; Sailer, 71; Simrock, 4528.

52 Hilff dir vor selbest, ehe du andere arzneyest.Petri, II, 381.

53 Hilff, so wirt dir geholffen!Franck, II, 192b; Egenolff, 272b; Petri, II, 381; Gruter, I, 48.

54 Hilfft es nicht, so schadet es doch nicht.Agricola I, 361; Egenolff, 191b; Gruter, I, 48; Guttenstein, 64, 75; Bücking, 326; Bremser, 14; Struve, I, 5; Simrock, 4533; Mayer, II, 78; Braun, I, 1369; Berliner Monatsschrift, XVI, 271.

Frz.: C'est de l'onguent miton mitaine qui ne fait ni bien ni mal. (Kritzinger, 432a.)

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[[244]/0250] 3 Dat helpt nich, mie lew Herr, säd' Schering wenn ick doch Släge hebben sall, ik krîg se hüt oder morgen. (S. Reden.) – Hoefer, 909. 4 Dat helpt, os wann 'ne Mügge in'n Rheïn piss't. (Paderborn.) 5 Dat helpt! sä jener Knecht, as he dre Dâch op én Füörwenn mei't har. (Süderdithmarschen.) Das hilft, sagte jener Knecht, als er drei Tage auf einer Furchenwende gemäht hatte. 6 Dem ist gut helfen, der sich helfen lassen will. 7 Diar helpt öntökrammin, mut uk help of tö ieten. (Sylt.) Wer da hilft einkrumen (einbrocken), muss auch helfen aufzuessen. 8 Die nicht helfen wollen, hindern gern. – Simrock, 4526. 9 Einer hilft dem andern über den Zaun. – Eiselein, 309; Simrock, 4530; Braun, I, 1307. 10 Ênmal hett't man hulpen, säd' de Fru tau'n Docter, mor'ns üm söben ging he tô Stôl un abens tein sêt he noch. (Hamburg.) – Hoefer, 315. 11 Es hilfft alles, was man zu den Schiffen thut. – Lehmann, II, 127, 132. 12 Es hilfft kein alter für torheit. – Gruter, I, 31. 13 Es hilfft kein Gut für den Geitz. – Lehmann, II, 127, 133. 14 Es hilfft kein krantz für hauptweh. – Gruter, I, 32. 15 Es hilfft kein küris für den todt. – Gruter, I, 31. 16 Es hilfft kein pantzer für den galgen. – Gruter, I, 31. 17 Es hilfft nicht, dass man ein ding anschlegt, da es nicht hafften wil. – Petri, II, 252. 18 Es hilfft nicht viel flickens vnd plackens am Pelz, da Haut vnd Haar nicht gut ist. – Petri, II, 252. 19 Es hilfft nicht, vil güter haben vnd wol können arbeiten, wo Gott nicht sein Segen dazu spricht. – Henisch, 1786, 12. 20 Es hilfft nit, das man den stall schleusst, so dz viehe herauss ist. – Tappius, 40a. Lat.: Grege amisso septa claudere. (Tappius, 40a.) 21 Es hilfft nit wol spannen, sondern wol abschiessen. – Petri, II, 253; Gruter, I, 31. 22 Es hilfft viel, wenn die Herren mit im Rath sitzen. – Petri, II, 253. 23 Es hilfft, was es kan. – Egenolff, 191b; Gruter, I, 31; Schottel, 1135b. 24 Es hilft dem Hund nicht, dass er die Kette beisst. 25 Es hilft hier kein Zittern vors Fieber. (Schles.) Es ist eine Nothwendigkeit, du kannst dem Uebel nicht entgehen. 26 Es hilft kein Koller vor dem Galgen. 27 Es hilft kein Zittern vor dem Tode. 28 Es hilft nicht, dass man wider die Sonne und den Himmel redet. 29 Es hilft nicht, den Taubenschlag zuschliessen, wenn die Tauben erbissen sind. Die Russen: Wenn der Iltis die Hühner gewürgt hat, schliesst man den Stall zu spät. (Reinsberg IV, 27.) 30 Es hilft nicht, in einen kalten Ofen blasen. 31 Es hilft wenig, was man in Nussschalen eingiesst und mit Masskannen weglässt. 32 Es mag leicht seyn, das da hilfft. – Agricola I, 362. Wurde früher spottweise gebraucht, um zu sagen, dass auch etwas Kleines helfe, wie wenn man sagt: der Ertrinkende hält sich an einen Strohhalm. 33 Es mag sich jeder helfen, wie er kann. Lat.: Destitutus ventis remos adhibe. (Philippi, I, 116; Seybold, 121; Binder I, 308; II, 748.) 34 Et kann nix helpen, tiégen den Backofen te blosen. (Soest.) 35 Et mot mehr helpe wie schade, sagt jen' Bauer, und führt die Kuh zum Ochsen. – Frischbier2, 1559. 36 Hälf, wat helfe kân! schprächt hikt ze Duoch Frä uch Mân. – Schuster, 802. 37 Hälpt et nich mi, so hälpt et doch mînem Bîdel (Beutel). (Ostpreuss.) – Frischbier, 323; Frischbier2, 1561. Wie Frischbier (a. a. O.) mittheilt, soll diese Redensart, als Besprechungsformel angewandt, dem Bischof Borowski in Königsberg einmal das Leben gerettet haben. Er war an einem Halsübel schwer erkrankt und von den Aerzten bereits aufgegeben, als ihm eine alte Frau, der er manche Wohlthaten erwiesen, ihre Hülfe anbot. Er ging darauf ein. Die Frau bestrich ihn mit einem Stahle den Hals und murmelte in feierlichem Ernst die obigen Worte. Der Bischof musste laut lachen, das Halsgeschwür brach auf, und er war gerettet. Etwas Aehnliches erzählt man aber auch von Erasmus von Rotterdam, der ein Geschwür am Auge hatte, das er sich nicht schneiden lassen wollte, das aber von selbst aufsprang, als er in den Epistolis obscurorum virorum las und über das schlechte Latein einer Stelle laut auflachen musste. Endlich wird Aehnliches auch von dem Cardinal Antonio Salivian erzählt, der an einem Halsgeschwür tödlich krank lag und, obschon er sonst ganz gesund war, nach der einhelligen Ansicht der Aerzte daran sterben musste. Weil man nun den Tod des Cardinals vermuthete, so fingen seine Bedienden an, fortzutragen, was ihnen zusagte. Der Cardinal sah es, musste aber wegen Verstopfung des Halses schweigen. Als er nun also lag und zuschaute, sprang sein Affe, der sich von der Kette losgerissen hatte, auf einen Sessel und sah sich um, ob nicht auch etwas für ihn da sei, um es fortzutragen. Da aber alles ziemlich leer war, schlich er sich an des Cardinals Bett, nahm dessen Cardinalshut, und setzte ihn auf. Da er ihm aber zu weit war, so hielt er ihn mit den Vorderpfoten, wandte den Kopf um und fing an, nach der Thür zu laufen. Ueber diese Posituren des Affen musste der Cardinal so stark lachen, dass durch die gewaltige Erschütterung sein Geschwür im Halse zersprang, woran er sonst hätte ersticken müssen. (Braun, Bibliothek des Frohsinns, Bd. 3, Hft. 2, Nr. 380.) 38 Helfe hie, was helfen mag: ein Kyrie eleison am Ostertag. – Eiselein, 297. 39 Helff vns Gott, so ist vns geholffen. – Gruter, III, 49. 40 Helffen ist offt enthelffen. – Lehmann, 374, 12. 41 Helffen muss so geschehen, dass man nicht auff der andern seit wider abfall. – Lehmann, 374, 5. 42 Helffet euch selbst, so hilfft euch Gott. – Tappius, 94a; Lehmann, II, 261, 14. 43 Helpt et nich, so schad't et nich. – Frischbier, 321; Frischbier2, 1562. 44 Helpt nuscht, ôk schad't nuscht, säd Jochem, as he bîm Bälgetreten en Furz lêt. 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(Reinsberg V, 82.) 51 Hilff bey zeit, ehe es kompt weit. – Gruter, I, 48; Sailer, 71; Simrock, 4528. 52 Hilff dir vor selbest, ehe du andere arzneyest. – Petri, II, 381. 53 Hilff, so wirt dir geholffen! – Franck, II, 192b; Egenolff, 272b; Petri, II, 381; Gruter, I, 48. 54 Hilfft es nicht, so schadet es doch nicht. – Agricola I, 361; Egenolff, 191b; Gruter, I, 48; Guttenstein, 64, 75; Bücking, 326; Bremser, 14; Struve, I, 5; Simrock, 4533; Mayer, II, 78; Braun, I, 1369; Berliner Monatsschrift, XVI, 271. Frz.: C'est de l'onguent miton mitaine qui ne fait ni bien ni mal. (Kritzinger, 432a.) 55 Hilft etwas nicht allein, so hilft's doch im Gemein. – Körte, 2004; Simrock, 3385; Braun, I, 722.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [244]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/250>, abgerufen am 24.04.2024.