Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 87 Heute oben, morgen vnten. - Lehmann, II, 265, 51; Sailer, 63; Simrock, 4715; Reinsberg II, 124.

Holl.: Heden in hoogheid verheven, morgen onder der aarde. (Harrebomee, I, 292.)

88 Heute Preller, morgen Geprellter.

Frz.: Aujourd'huy trompeur, demain trompe. (Leroux, II, 176.)

89 Heute reich, morgen eine Leich'. - Pred. Sal. 10, 12; Gruter, III, 49; Lehmann, II, 265, 39; Sailer, 63; Schulze, 149; Simrock, 4712a; Körte, 2848 u. 3528; Parömiakon, 2934.

Engl.: To-day a man, to morrow a mouse. (Gaal, 892.)

Frz.: Aujourd'hui ami (chevalier, en chere, marie), demain ennemi (vachier, en biere). (Körte, 2847.)

Holl.: Heden rijk, morgen arm. (Harrebomee, I, 292.)

90 Heute roth, morgen todt. - Gruter, III, 50; Lehmann, II, 265, 40; Hollenberg, I, 33; Latendorf II, 17; Mayer, II, 136; Müller, 62, 1; Binder II, 3520; Bremser, 32; Sailer, 63; Bücking, 295; Parömiakon, 1792; Lohrengel, I, 267; Simrock, 4708; Körte, 2843; Braun, I, 1360; Oettinger, Schwarzes Gespenst; für Waldeck: Firmenich, I, 325, 30; für Steiermark: Firmenich, II, 771, 185.

"Heut rot, morgen tod, heut starck, morgen im Sarck, heut lieb vnd morgen in der Erd." (Fischer, Psalter, 68, 2; 484, 4.)

Mhd.: Der hiute ist schoene unde klar, der ist morgen missevar unt der erden gleiche. (Alexander's Leben, S. 50, 67 u. 69.) - Wer heut lebt, der stirbet morn. (Ring.) (Zingerle, 196.)

Böhm.: Clovek dnes, a zitra cerna zeme (prach a popel). (Celakovsky, 310.)

Dän.: I dag mig, i morgen dig. - I dag röd, i morgen död. (Prov. dan., 480.)

Frz.: Aujourd'hui vif, demain mort. ( Kritzinger, 46b.)

Holl.: Heden in figuur, morgen in het graf. - Heden rood, morgen dood. (Harrebomee, I, 292; Bohn I, 321.)

Kroat.: Danas jesmo, a sjutra njesmo.

Lat.: In solio quem mane dies suspexit orantem, despicit in tumulo vespere saepe dies. (Gaal, 892.) - Vespere flet crebro, qui risit mane 'sereno. (Binder II, 3520; Schreger, 43.) - Vita licet vigeat, semper contermina fato est. (Mant.) (Philippi, II, 257.)

Poln.: Dzis kwitniemy, jutro gnijemy. (Lompa, 10.)

91 Heute Scherz, morgen Ernst.

Dem Archias, einem angesehenen Griechen, wurde während eines Gastmahls ein Brief gebracht mit dem Bemerken, ihn bald zu lesen, weil er Dinge von Wichtigkeit enthalte. Er sagte aber lachend: "Das Ernste und Wichtige morgen!" Dies soll zu dem Sprichworte Veranlassung gegeben haben.

92 Heute Schmaus, morgen Graus.

93 Heute schön und klar, morgen auf der Todtenbahr.

94 Heute schön und morgen trüb'; heute fromm und morgen wieder ein Dieb. - Parömiakon, 507.

95 Heute still und morgen Getümmel, heute ehrbar und morgen wieder ein Lümmel, so kommt man nicht in den Himmel. - Parömiakon, 508.

Die Menschen kehren sich zuweilen zum Guten, aber sie haben meist nicht sittliche Kraft genug, auf der Bahn der Tugend auszuharren. Zur Zeit der Anfechtung fallen sie ab.

96 Heute süss und morgen sauer, heut' ein Heiliger und morgen ein Lauer. - Parömiakon, 503.

Mhd.: Hiute süez, morgen saure. - Hiute frei und morgen mannes eigen. (Titurel.)

97 Heute Trab, morgen im Grab. - Simrock, 4713; Körte, 2844.

98 Heute Trutz, morgen Schmuz.

99 Heute vermählt, morgen gequält. - Reinsberg II, 125.

100 Heute wacker, morgen auf dem Gottesacker.

101 Heute warm, morgen kalt. - Lehmann, II, 265, 49.

102 Heute wirst du bei mir im - Fegefeuer sein, spricht man in Rom. - Fischart.

103 Heute wohl, morgen weh.

Mhd.: Wir han niht gewisses me, wan hiute wol und morne we. (Arm. Heinr.) (Zingerle, 68.)

104 Heute Zier, morgen Schmier. - Parömiakon, 2797.

105 Heute zum Vollstopfen, morgen zum Ausklopfen.

Böhm.: Dnes i rit v jise, a zitra neni cim huby potriti. (Celakovsky, 59.)

106 Hiede geit et noch, hiede geit et noch, awer morgi öss Warkeldag. - Frischbier2, 1606.

107 Hiede mott. - Frischbier2, 1607.

Heute muss.

[Spaltenumbruch] 108 Höck bützen un lecken, moer Klöppel un Stecken. (Bedburg.)

109 Hück geit et fidomm, morge lige mer kromm. (Köln.) - Weyden, II, 5.

110 Hüden ys he pesslick, morgen ys he hesslick; hüden redt, morgen dodt; hüden starck, morgen im Sarck. - Gryse, Fr. 51.

111 Hüt gift'n heiten Dag, sär dei Hex, da süll sei brennen. (Mecklenburg.)

112 Hüt nit hei, morn nit hei, es git e längi Wuche; u wenn mer nüt meh z' esse hei, su wei mer Eier koche. (Bern.) - Schweiz, II, 248, 12.

113 Is et nit hüdde, sau is et morgen. (Waldeck.) - Cürtze, 335, 266.

114 Ist's heute nicht, so ist's morgen. - Demokritos, I, 47.

Mhd.: Vält es mir heut, es trifft leicht morn. (Ring.) (Zingerle, 196.)

115 Kümmest du hüdde nit, sau kümmest du morgen. (Waldeck.) - Curtze, 335, 268; hochdeutsch bei Reinsberg III, 4.

116 Lieber heut' ein Ei, als morgen ihrer drei.

117 Lieber heute ein Ei, als morgen eine Henne. - Lohrengel, I, 368.

Dän.: Bedre aegget i dag end hönen i morgen. (Bohn I, 349.)

118 Lieber hoite ass murgen. - Robinson, 789.

119 Man muss heute verthun, dass man morgen auch was habe.

Die englischen Neger in Surinam: Du siehst für heute, aber nicht für morgen. (Wullschlägel.)

120 Man soll sich nicht heute den Kopf einstossen, weil man morgen Zahnschmerzen haben kann!

Die Perser sagen: Du sollst nicht heut' den Kummer leiden, der dem morgigen Tage angehört. Die Hebräer: Aengstige dich nicht über die Leiden von morgen; denn du weisst nicht, was das Heute erzeugt. Die Engländer: Des Tages Noth ist genug für den Tag. (Reinsberg II, 80.)

121 Von heute bis morgen sind noch viel Stunden.

Aber nur für den, der mit Sicherheit auf sie rechnen kann.

Frz.: De demain a demain le temps s'en va bien loin. (Bohn I, 14.)

122 Was der eine heut ist, das kan der ander morgen werden. - Petri, II, 588.

123 Was du heute thun kannst, verschiebe nicht auf morgen. - Simrock, 4726.

Denn, was du heute vorübergehen (entschlüpfen) lässt, das erlangst du morgen nicht, sagen die Polen. (Reinsberg III, 5.)

Frz.: Ce qui est fait, n'est plus a faire. (Gaal, 891.) - Il ne faut jamais remettre la partie au lendemain. (Recueil, 4.) Tout ce qui pent etre fait un autre jour, le peut etre aujourd'hui. (Cahier, 149.)

It.: Chi ha tempo, non aspetti tempo. (Gaal, 891.) - Quel che puoi far oggi, non differirlo a domani. (Cahier, 2889.)

Kroat.: Sto se danas moze uciniti, ne ostavljaj za sjutr.

124 Wer heut feststeht, der kan morgen liegen. - Petri, II, 718.

125 Was heut ist lieb, wird morgen leid. - Petri, II, 598.

126 Was heut ist new, wird morgen alt. - Petri, II, 598.

127 Was heut nicht will gehen, soll man ruhen lassen. - Lehmann, 803, 12.

128 Was heut nicht wird, kan morgen werden. - Petri, II, 598.

129 Was heut' noch frisch (grün) im Felde steht, wird morgen schon hinweggemäht.

130 Was heut soll geschehen, muss man nicht auff morgen verziehen, denn ein verzug bringt den andern. - Lehmann, 366, 26.

131 Was heut wird, muss morgen dran. - Franck, II, 156b.

132 Was heute nicht ist (geschieht), kann morgen sein (geschehen).

Lat.: Quod hodie non est, cras erit. (Philippi, II, 142.)

133 Was heute wird gethan, brummelt uns morgen nicht an.

134 Was man heut' thut, hat man morgen Rath. - (Oberösterreich.)

[Spaltenumbruch] 87 Heute oben, morgen vnten.Lehmann, II, 265, 51; Sailer, 63; Simrock, 4715; Reinsberg II, 124.

Holl.: Heden in hoogheid verheven, morgen onder der aarde. (Harrebomée, I, 292.)

88 Heute Preller, morgen Geprellter.

Frz.: Aujourd'huy trompeur, demain trompé. (Leroux, II, 176.)

89 Heute reich, morgen eine Leich'.Pred. Sal. 10, 12; Gruter, III, 49; Lehmann, II, 265, 39; Sailer, 63; Schulze, 149; Simrock, 4712a; Körte, 2848 u. 3528; Parömiakon, 2934.

Engl.: To-day a man, to morrow a mouse. (Gaal, 892.)

Frz.: Aujourd'hui ami (chevalier, en chère, marié), demain ennemi (vachier, en bière). (Körte, 2847.)

Holl.: Heden rijk, morgen arm. (Harrebomée, I, 292.)

90 Heute roth, morgen todt.Gruter, III, 50; Lehmann, II, 265, 40; Hollenberg, I, 33; Latendorf II, 17; Mayer, II, 136; Müller, 62, 1; Binder II, 3520; Bremser, 32; Sailer, 63; Bücking, 295; Parömiakon, 1792; Lohrengel, I, 267; Simrock, 4708; Körte, 2843; Braun, I, 1360; Oettinger, Schwarzes Gespenst; für Waldeck: Firmenich, I, 325, 30; für Steiermark: Firmenich, II, 771, 185.

„Heut rot, morgen tod, heut starck, morgen im Sarck, heut lieb vnd morgen in der Erd.“ (Fischer, Psalter, 68, 2; 484, 4.)

Mhd.: Der hiute ist schoene unde klâr, der ist morgen missevâr unt der erden glîche. (Alexander's Leben, S. 50, 67 u. 69.) – Wer heut lebt, der stirbet morn. (Ring.) (Zingerle, 196.)

Böhm.: Clovĕk dnes, a zítra cerná zemĕ (prach a popel). (Čelakovsky, 310.)

Dän.: I dag mig, i morgen dig. – I dag rød, i morgen død. (Prov. dan., 480.)

Frz.: Aujourd'hui vif, demain mort. ( Kritzinger, 46b.)

Holl.: Heden in figuur, morgen in het graf. – Heden rood, morgen dood. (Harrebomée, I, 292; Bohn I, 321.)

Kroat.: Danas jesmo, a sjutra njesmo.

Lat.: In solio quem mane dies suspexit orantem, despicit in tumulo vespere saepe dies. (Gaal, 892.) – Vespere flet crebro, qui risit mane 'sereno. (Binder II, 3520; Schreger, 43.) – Vita licet vigeat, semper contermina fato est. (Mant.) (Philippi, II, 257.)

Poln.: Dziś kwitniemy, jutro gnijemy. (Lompa, 10.)

91 Heute Scherz, morgen Ernst.

Dem Archias, einem angesehenen Griechen, wurde während eines Gastmahls ein Brief gebracht mit dem Bemerken, ihn bald zu lesen, weil er Dinge von Wichtigkeit enthalte. Er sagte aber lachend: „Das Ernste und Wichtige morgen!“ Dies soll zu dem Sprichworte Veranlassung gegeben haben.

92 Heute Schmaus, morgen Graus.

93 Heute schön und klar, morgen auf der Todtenbahr.

94 Heute schön und morgen trüb'; heute fromm und morgen wieder ein Dieb.Parömiakon, 507.

95 Heute still und morgen Getümmel, heute ehrbar und morgen wieder ein Lümmel, so kommt man nicht in den Himmel.Parömiakon, 508.

Die Menschen kehren sich zuweilen zum Guten, aber sie haben meist nicht sittliche Kraft genug, auf der Bahn der Tugend auszuharren. Zur Zeit der Anfechtung fallen sie ab.

96 Heute süss und morgen sauer, heut' ein Heiliger und morgen ein Lauer.Parömiakon, 503.

Mhd.: Hiute süez, morgen sûre. – Hiute frî und morgen mannes eigen. (Titurel.)

97 Heute Trab, morgen im Grab.Simrock, 4713; Körte, 2844.

98 Heute Trutz, morgen Schmuz.

99 Heute vermählt, morgen gequält.Reinsberg II, 125.

100 Heute wacker, morgen auf dem Gottesacker.

101 Heute warm, morgen kalt.Lehmann, II, 265, 49.

102 Heute wirst du bei mir im – Fegefeuer sein, spricht man in Rom.Fischart.

103 Heute wohl, morgen weh.

Mhd.: Wir hân niht gewisses mê, wan hiute wol und morne wê. (Arm. Heinr.) (Zingerle, 68.)

104 Heute Zier, morgen Schmier.Parömiakon, 2797.

105 Heute zum Vollstopfen, morgen zum Ausklopfen.

Böhm.: Dnes i řit v jíše, a zítra není čím huby potříti. (Čelakovsky, 59.)

106 Hiede geit et noch, hiede geit et noch, awer morgi öss Warkeldag.Frischbier2, 1606.

107 Hiede mott.Frischbier2, 1607.

Heute muss.

[Spaltenumbruch] 108 Höck bützen un lecken, moer Klöppel un Stecken. (Bedburg.)

109 Hück geit et fidomm, morge lige mer kromm. (Köln.) – Weyden, II, 5.

110 Hüden ys he pesslick, morgen ys he hesslick; hüden redt, morgen dodt; hüden starck, morgen im Sarck.Gryse, Fr. 51.

111 Hüt gift'n heiten Dag, sär dei Hex, da süll sei brennen. (Mecklenburg.)

112 Hüt nit hei, morn nit hei, es git e längi Wuche; u wenn mer nüt meh z' esse hei, su wei mer Eier koche. (Bern.) – Schweiz, II, 248, 12.

113 Is et nit hüdde, sau is et morgen. (Waldeck.) – Cürtze, 335, 266.

114 Ist's heute nicht, so ist's morgen.Demokritos, I, 47.

Mhd.: Vält es mir heut, es trifft leicht morn. (Ring.) (Zingerle, 196.)

115 Kümmest du hüdde nit, sau kümmest du morgen. (Waldeck.) – Curtze, 335, 268; hochdeutsch bei Reinsberg III, 4.

116 Lieber heut' ein Ei, als morgen ihrer drei.

117 Lieber heute ein Ei, als morgen eine Henne.Lohrengel, I, 368.

Dän.: Bedre ægget i dag end hønen i morgen. (Bohn I, 349.)

118 Lieber hoite ass murgen.Robinson, 789.

119 Man muss heute verthun, dass man morgen auch was habe.

Die englischen Neger in Surinam: Du siehst für heute, aber nicht für morgen. (Wullschlägel.)

120 Man soll sich nicht heute den Kopf einstossen, weil man morgen Zahnschmerzen haben kann!

Die Perser sagen: Du sollst nicht heut' den Kummer leiden, der dem morgigen Tage angehört. Die Hebräer: Aengstige dich nicht über die Leiden von morgen; denn du weisst nicht, was das Heute erzeugt. Die Engländer: Des Tages Noth ist genug für den Tag. (Reinsberg II, 80.)

121 Von heute bis morgen sind noch viel Stunden.

Aber nur für den, der mit Sicherheit auf sie rechnen kann.

Frz.: De demain à demain le temps s'en va bien loin. (Bohn I, 14.)

122 Was der eine heut ist, das kan der ander morgen werden.Petri, II, 588.

123 Was du heute thun kannst, verschiebe nicht auf morgen.Simrock, 4726.

Denn, was du heute vorübergehen (entschlüpfen) lässt, das erlangst du morgen nicht, sagen die Polen. (Reinsberg III, 5.)

Frz.: Ce qui est fait, n'est plus à faire. (Gaal, 891.) – Il ne faut jamais remettre la partie au lendemain. (Recueil, 4.) Tout ce qui pent être fait un autre jour, le peut être aujourd'hui. (Cahier, 149.)

It.: Chi ha tempo, non aspetti tempo. (Gaal, 891.) – Quel che puoi far oggi, non differirlo a domani. (Cahier, 2889.)

Kroat.: Sto se danas može učiniti, ne ostavljaj za sjutr.

124 Wer heut feststeht, der kan morgen liegen.Petri, II, 718.

125 Was heut ist lieb, wird morgen leid.Petri, II, 598.

126 Was heut ist new, wird morgen alt.Petri, II, 598.

127 Was heut nicht will gehen, soll man ruhen lassen.Lehmann, 803, 12.

128 Was heut nicht wird, kan morgen werden.Petri, II, 598.

129 Was heut' noch frisch (grün) im Felde steht, wird morgen schon hinweggemäht.

130 Was heut soll geschehen, muss man nicht auff morgen verziehen, denn ein verzug bringt den andern.Lehmann, 366, 26.

131 Was heut wird, muss morgen dran.Franck, II, 156b.

132 Was heute nicht ist (geschieht), kann morgen sein (geschehen).

Lat.: Quod hodie non est, cras erit. (Philippi, II, 142.)

133 Was heute wird gethan, brummelt uns morgen nicht an.

134 Was man heut' thut, hat man morgen Rath. – (Oberösterreich.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0325" n="[319]"/><cb n="637"/>
87 Heute oben, morgen vnten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 265, 51; Sailer, 63; Simrock, 4715; Reinsberg II, 124.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Heden in hoogheid verheven, morgen onder der aarde. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 292.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">88 Heute Preller, morgen Geprellter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Aujourd'huy trompeur, demain trompé. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 176.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">89 Heute reich, morgen eine Leich'.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pred. Sal. 10, 12; Gruter, III, 49; Lehmann, II, 265, 39; Sailer, 63; Schulze, 149; Simrock, 4712<hi rendition="#sup">a</hi>; Körte, 2848 u. 3528; Parömiakon, 2934.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: To-day a man, to morrow a mouse. (<hi rendition="#i">Gaal, 892.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Aujourd'hui ami (chevalier, en chère, marié), demain ennemi (vachier, en bière). (<hi rendition="#i">Körte, 2847.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Heden rijk, morgen arm. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 292.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">90 Heute roth, morgen todt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 50; Lehmann, II, 265, 40; Hollenberg, I, 33; Latendorf II, 17; Mayer, II, 136; Müller, 62, 1; Binder II, 3520; Bremser, 32; Sailer, 63; Bücking, 295; Parömiakon, 1792; Lohrengel, I, 267; Simrock, 4708; Körte, 2843; Braun, I, 1360; Oettinger, Schwarzes Gespenst;</hi> für Waldeck: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 325, 30;</hi> für Steiermark: <hi rendition="#i">Firmenich, II, 771, 185.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Heut rot, morgen tod, heut starck, morgen im Sarck, heut lieb vnd morgen in der Erd.&#x201C; (<hi rendition="#i">Fischer, Psalter, 68, 2; 484, 4.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Der hiute ist schoene unde klâr, der ist morgen missevâr unt der erden glîche. (<hi rendition="#i">Alexander's Leben, S. 50, 67 u. 69.</hi>) &#x2013; Wer heut lebt, der stirbet morn. (<hi rendition="#i">Ring.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 196.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Clov&#x0115;k dnes, a zítra cerná zem&#x0115; (prach a popel). (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 310.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: I dag mig, i morgen dig. &#x2013; I dag rød, i morgen død. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 480.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Aujourd'hui vif, demain mort. ( <hi rendition="#i">Kritzinger, 46<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Heden in figuur, morgen in het graf. &#x2013; Heden rood, morgen dood. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 292; Bohn I, 321.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Kroat.</hi>: Danas jesmo, a sjutra njesmo.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: In solio quem mane dies suspexit orantem, despicit in tumulo vespere saepe dies. (<hi rendition="#i">Gaal, 892.</hi>) &#x2013; Vespere flet crebro, qui risit mane 'sereno. (<hi rendition="#i">Binder II, 3520; Schreger, 43.</hi>) &#x2013; Vita licet vigeat, semper contermina fato est. (<hi rendition="#i">Mant.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 257.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Dzi&#x015B; kwitniemy, jutro gnijemy. (<hi rendition="#i">Lompa, 10.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">91 Heute Scherz, morgen Ernst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Dem Archias, einem angesehenen Griechen, wurde während eines Gastmahls ein Brief gebracht mit dem Bemerken, ihn bald zu lesen, weil er Dinge von Wichtigkeit enthalte. Er sagte aber lachend: &#x201E;Das Ernste und Wichtige morgen!&#x201C; Dies soll zu dem Sprichworte Veranlassung gegeben haben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">92 Heute Schmaus, morgen Graus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">93 Heute schön und klar, morgen auf der Todtenbahr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">94 Heute schön und morgen trüb'; heute fromm und morgen wieder ein Dieb.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 507.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">95 Heute still und morgen Getümmel, heute ehrbar und morgen wieder ein Lümmel, so kommt man nicht in den Himmel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 508.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Menschen kehren sich zuweilen zum Guten, aber sie haben meist nicht sittliche Kraft genug, auf der Bahn der Tugend auszuharren. Zur Zeit der Anfechtung fallen sie ab.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">96 Heute süss und morgen sauer, heut' ein Heiliger und morgen ein Lauer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 503.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Hiute süez, morgen sûre. &#x2013; Hiute frî und morgen mannes eigen. (<hi rendition="#i">Titurel.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">97 Heute Trab, morgen im Grab.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 4713; Körte, 2844.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">98 Heute Trutz, morgen Schmuz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">99 Heute vermählt, morgen gequält.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Reinsberg II, 125.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">100 Heute wacker, morgen auf dem Gottesacker.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">101 Heute warm, morgen kalt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 265, 49.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">102 Heute wirst du bei mir im &#x2013; Fegefeuer sein, spricht man in Rom.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">103 Heute wohl, morgen weh.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Wir hân niht gewisses mê, wan hiute wol und morne wê. (<hi rendition="#i">Arm. Heinr.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 68.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">104 Heute Zier, morgen Schmier.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2797.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">105 Heute zum Vollstopfen, morgen zum Ausklopfen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Dnes i &#x0159;it v jí&#x0161;e, a zítra není &#x010D;ím huby pot&#x0159;íti. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 59.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">106 Hiede geit et noch, hiede geit et noch, awer morgi öss Warkeldag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1606.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">107 Hiede mott.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1607.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Heute muss.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="638"/>
108 Höck bützen un lecken, moer Klöppel un Stecken.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">109 Hück geit et fidomm, morge lige mer kromm.</hi> (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Weyden, II, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">110 Hüden ys he pesslick, morgen ys he hesslick; hüden redt, morgen dodt; hüden starck, morgen im Sarck.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gryse, Fr. 51.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">111 Hüt gift'n heiten Dag, sär dei Hex, da süll sei brennen.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">112 Hüt nit hei, morn nit hei, es git e längi Wuche; u wenn mer nüt meh z' esse hei, su wei mer Eier koche.</hi> (<hi rendition="#i">Bern.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schweiz, II, 248, 12.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">113 Is et nit hüdde, sau is et morgen.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Cürtze, 335, 266.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">114 Ist's heute nicht, so ist's morgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Demokritos, I, 47.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Vält es mir heut, es trifft leicht morn. (<hi rendition="#i">Ring.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 196.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">115 Kümmest du hüdde nit, sau kümmest du morgen.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 335, 268;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Reinsberg III, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">116 Lieber heut' ein Ei, als morgen ihrer drei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">117 Lieber heute ein Ei, als morgen eine Henne.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lohrengel, I, 368.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Bedre ægget i dag end hønen i morgen. (<hi rendition="#i">Bohn I, 349.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">118 Lieber hoite ass murgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Robinson, 789.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">119 Man muss heute verthun, dass man morgen auch was habe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die englischen Neger in Surinam: Du siehst für heute, aber nicht für morgen. (<hi rendition="#i">Wullschlägel.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">120 Man soll sich nicht heute den Kopf einstossen, weil man morgen Zahnschmerzen haben kann!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Perser sagen: Du sollst nicht heut' den Kummer leiden, der dem morgigen Tage angehört. Die Hebräer: Aengstige dich nicht über die Leiden von morgen; denn du weisst nicht, was das Heute erzeugt. Die Engländer: Des Tages Noth ist genug für den Tag. (<hi rendition="#i">Reinsberg II, 80.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">121 Von heute bis morgen sind noch viel Stunden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aber nur für den, der mit Sicherheit auf sie rechnen kann.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: De demain à demain le temps s'en va bien loin. (<hi rendition="#i">Bohn I, 14.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">122 Was der eine heut ist, das kan der ander morgen werden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 588.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">123 Was du heute thun kannst, verschiebe nicht auf morgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 4726.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Denn, was du heute vorübergehen (entschlüpfen) lässt, das erlangst du morgen nicht, sagen die Polen. (<hi rendition="#i">Reinsberg III, 5.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Ce qui est fait, n'est plus à faire. (<hi rendition="#i">Gaal, 891.</hi>) &#x2013; Il ne faut jamais remettre la partie au lendemain. (<hi rendition="#i">Recueil, 4.</hi>) Tout ce qui pent être fait un autre jour, le peut être aujourd'hui. (<hi rendition="#i">Cahier, 149.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi ha tempo, non aspetti tempo. (<hi rendition="#i">Gaal, 891.</hi>) &#x2013; Quel che puoi far oggi, non differirlo a domani. (<hi rendition="#i">Cahier, 2889.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Kroat.</hi>: Sto se danas mo&#x017E;e u&#x010D;initi, ne ostavljaj za sjutr.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">124 Wer heut feststeht, der kan morgen liegen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 718.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">125 Was heut ist lieb, wird morgen leid.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 598.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">126 Was heut ist new, wird morgen alt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 598.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">127 Was heut nicht will gehen, soll man ruhen lassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 803, 12.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">128 Was heut nicht wird, kan morgen werden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 598.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">129 Was heut' noch frisch (grün) im Felde steht, wird morgen schon hinweggemäht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">130 Was heut soll geschehen, muss man nicht auff morgen verziehen, denn ein verzug bringt den andern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 366, 26.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">131 Was heut wird, muss morgen dran.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 156<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">132 Was heute nicht ist (geschieht), kann morgen sein (geschehen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quod hodie non est, cras erit. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 142.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">133 Was heute wird gethan, brummelt uns morgen nicht an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">134 Was man heut' thut, hat man morgen Rath.</hi> &#x2013; (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[319]/0325] 87 Heute oben, morgen vnten. – Lehmann, II, 265, 51; Sailer, 63; Simrock, 4715; Reinsberg II, 124. Holl.: Heden in hoogheid verheven, morgen onder der aarde. (Harrebomée, I, 292.) 88 Heute Preller, morgen Geprellter. Frz.: Aujourd'huy trompeur, demain trompé. (Leroux, II, 176.) 89 Heute reich, morgen eine Leich'. – Pred. Sal. 10, 12; Gruter, III, 49; Lehmann, II, 265, 39; Sailer, 63; Schulze, 149; Simrock, 4712a; Körte, 2848 u. 3528; Parömiakon, 2934. Engl.: To-day a man, to morrow a mouse. (Gaal, 892.) Frz.: Aujourd'hui ami (chevalier, en chère, marié), demain ennemi (vachier, en bière). (Körte, 2847.) Holl.: Heden rijk, morgen arm. (Harrebomée, I, 292.) 90 Heute roth, morgen todt. – Gruter, III, 50; Lehmann, II, 265, 40; Hollenberg, I, 33; Latendorf II, 17; Mayer, II, 136; Müller, 62, 1; Binder II, 3520; Bremser, 32; Sailer, 63; Bücking, 295; Parömiakon, 1792; Lohrengel, I, 267; Simrock, 4708; Körte, 2843; Braun, I, 1360; Oettinger, Schwarzes Gespenst; für Waldeck: Firmenich, I, 325, 30; für Steiermark: Firmenich, II, 771, 185. „Heut rot, morgen tod, heut starck, morgen im Sarck, heut lieb vnd morgen in der Erd.“ (Fischer, Psalter, 68, 2; 484, 4.) Mhd.: Der hiute ist schoene unde klâr, der ist morgen missevâr unt der erden glîche. (Alexander's Leben, S. 50, 67 u. 69.) – Wer heut lebt, der stirbet morn. (Ring.) (Zingerle, 196.) Böhm.: Clovĕk dnes, a zítra cerná zemĕ (prach a popel). (Čelakovsky, 310.) Dän.: I dag mig, i morgen dig. – I dag rød, i morgen død. (Prov. dan., 480.) Frz.: Aujourd'hui vif, demain mort. ( Kritzinger, 46b.) Holl.: Heden in figuur, morgen in het graf. – Heden rood, morgen dood. (Harrebomée, I, 292; Bohn I, 321.) Kroat.: Danas jesmo, a sjutra njesmo. Lat.: In solio quem mane dies suspexit orantem, despicit in tumulo vespere saepe dies. (Gaal, 892.) – Vespere flet crebro, qui risit mane 'sereno. (Binder II, 3520; Schreger, 43.) – Vita licet vigeat, semper contermina fato est. (Mant.) (Philippi, II, 257.) Poln.: Dziś kwitniemy, jutro gnijemy. (Lompa, 10.) 91 Heute Scherz, morgen Ernst. Dem Archias, einem angesehenen Griechen, wurde während eines Gastmahls ein Brief gebracht mit dem Bemerken, ihn bald zu lesen, weil er Dinge von Wichtigkeit enthalte. Er sagte aber lachend: „Das Ernste und Wichtige morgen!“ Dies soll zu dem Sprichworte Veranlassung gegeben haben. 92 Heute Schmaus, morgen Graus. 93 Heute schön und klar, morgen auf der Todtenbahr. 94 Heute schön und morgen trüb'; heute fromm und morgen wieder ein Dieb. – Parömiakon, 507. 95 Heute still und morgen Getümmel, heute ehrbar und morgen wieder ein Lümmel, so kommt man nicht in den Himmel. – Parömiakon, 508. Die Menschen kehren sich zuweilen zum Guten, aber sie haben meist nicht sittliche Kraft genug, auf der Bahn der Tugend auszuharren. Zur Zeit der Anfechtung fallen sie ab. 96 Heute süss und morgen sauer, heut' ein Heiliger und morgen ein Lauer. – Parömiakon, 503. Mhd.: Hiute süez, morgen sûre. – Hiute frî und morgen mannes eigen. (Titurel.) 97 Heute Trab, morgen im Grab. – Simrock, 4713; Körte, 2844. 98 Heute Trutz, morgen Schmuz. 99 Heute vermählt, morgen gequält. – Reinsberg II, 125. 100 Heute wacker, morgen auf dem Gottesacker. 101 Heute warm, morgen kalt. – Lehmann, II, 265, 49. 102 Heute wirst du bei mir im – Fegefeuer sein, spricht man in Rom. – Fischart. 103 Heute wohl, morgen weh. Mhd.: Wir hân niht gewisses mê, wan hiute wol und morne wê. (Arm. Heinr.) (Zingerle, 68.) 104 Heute Zier, morgen Schmier. – Parömiakon, 2797. 105 Heute zum Vollstopfen, morgen zum Ausklopfen. Böhm.: Dnes i řit v jíše, a zítra není čím huby potříti. (Čelakovsky, 59.) 106 Hiede geit et noch, hiede geit et noch, awer morgi öss Warkeldag. – Frischbier2, 1606. 107 Hiede mott. – Frischbier2, 1607. Heute muss. 108 Höck bützen un lecken, moer Klöppel un Stecken. (Bedburg.) 109 Hück geit et fidomm, morge lige mer kromm. (Köln.) – Weyden, II, 5. 110 Hüden ys he pesslick, morgen ys he hesslick; hüden redt, morgen dodt; hüden starck, morgen im Sarck. – Gryse, Fr. 51. 111 Hüt gift'n heiten Dag, sär dei Hex, da süll sei brennen. (Mecklenburg.) 112 Hüt nit hei, morn nit hei, es git e längi Wuche; u wenn mer nüt meh z' esse hei, su wei mer Eier koche. (Bern.) – Schweiz, II, 248, 12. 113 Is et nit hüdde, sau is et morgen. (Waldeck.) – Cürtze, 335, 266. 114 Ist's heute nicht, so ist's morgen. – Demokritos, I, 47. Mhd.: Vält es mir heut, es trifft leicht morn. (Ring.) (Zingerle, 196.) 115 Kümmest du hüdde nit, sau kümmest du morgen. (Waldeck.) – Curtze, 335, 268; hochdeutsch bei Reinsberg III, 4. 116 Lieber heut' ein Ei, als morgen ihrer drei. 117 Lieber heute ein Ei, als morgen eine Henne. – Lohrengel, I, 368. Dän.: Bedre ægget i dag end hønen i morgen. (Bohn I, 349.) 118 Lieber hoite ass murgen. – Robinson, 789. 119 Man muss heute verthun, dass man morgen auch was habe. Die englischen Neger in Surinam: Du siehst für heute, aber nicht für morgen. (Wullschlägel.) 120 Man soll sich nicht heute den Kopf einstossen, weil man morgen Zahnschmerzen haben kann! Die Perser sagen: Du sollst nicht heut' den Kummer leiden, der dem morgigen Tage angehört. Die Hebräer: Aengstige dich nicht über die Leiden von morgen; denn du weisst nicht, was das Heute erzeugt. Die Engländer: Des Tages Noth ist genug für den Tag. (Reinsberg II, 80.) 121 Von heute bis morgen sind noch viel Stunden. Aber nur für den, der mit Sicherheit auf sie rechnen kann. Frz.: De demain à demain le temps s'en va bien loin. (Bohn I, 14.) 122 Was der eine heut ist, das kan der ander morgen werden. – Petri, II, 588. 123 Was du heute thun kannst, verschiebe nicht auf morgen. – Simrock, 4726. Denn, was du heute vorübergehen (entschlüpfen) lässt, das erlangst du morgen nicht, sagen die Polen. (Reinsberg III, 5.) Frz.: Ce qui est fait, n'est plus à faire. (Gaal, 891.) – Il ne faut jamais remettre la partie au lendemain. (Recueil, 4.) Tout ce qui pent être fait un autre jour, le peut être aujourd'hui. (Cahier, 149.) It.: Chi ha tempo, non aspetti tempo. (Gaal, 891.) – Quel che puoi far oggi, non differirlo a domani. (Cahier, 2889.) Kroat.: Sto se danas može učiniti, ne ostavljaj za sjutr. 124 Wer heut feststeht, der kan morgen liegen. – Petri, II, 718. 125 Was heut ist lieb, wird morgen leid. – Petri, II, 598. 126 Was heut ist new, wird morgen alt. – Petri, II, 598. 127 Was heut nicht will gehen, soll man ruhen lassen. – Lehmann, 803, 12. 128 Was heut nicht wird, kan morgen werden. – Petri, II, 598. 129 Was heut' noch frisch (grün) im Felde steht, wird morgen schon hinweggemäht. 130 Was heut soll geschehen, muss man nicht auff morgen verziehen, denn ein verzug bringt den andern. – Lehmann, 366, 26. 131 Was heut wird, muss morgen dran. – Franck, II, 156b. 132 Was heute nicht ist (geschieht), kann morgen sein (geschehen). Lat.: Quod hodie non est, cras erit. (Philippi, II, 142.) 133 Was heute wird gethan, brummelt uns morgen nicht an. 134 Was man heut' thut, hat man morgen Rath. – (Oberösterreich.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/325
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [319]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/325>, abgerufen am 28.03.2024.