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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 35 Der Himmel ist keine Bubendecke.

36 Der Himmel ist nicht für die Gänse erbaut. - Parömiakon, 1676 u. 3214; Simrock, 4750; Mayer, I, 218.

Dient häufig solchen zur Antwort, denen man wegen ihres unsittlichen Lebens den Himmel abspricht. Abraham a Sancta Clara fügt hinzu: "Aber auch nicht für die Wölfe, die Fresstage für Festtage halten." An einer andern Stelle: "Ja, freilich, meine Jungfrauen besonders nicht für die Löffelgans; besonders, ihr alten Weiber, nicht für die Schnattergänse; ihr Stadtdocken, nicht für die Schneegänse; ihr Raufer, nicht für die wilden Gänse."

37 Der Himmel ist nicht immer heiter (blau). - Parömiakon, 3032.

Aehnlich russisch Altmann VI, 451.

Frz.: Ciel immobile on ne cognoist. (Leroux, I, 65.)

38 Der Himmel ist nicht um Nusschalen (oder: faule Eier) feil.

Er will verdient sein.

Böhm.: Nejde napred nebe ale zasluha. (Celakovsky, 127.)

Poln.: Nie wprzod niebo, ale wprzod jidzie zasluga. (Celakovsky, 127.)

39 Der Himmel ist noch über alle. - Eiselein, 310.

Lat.: Nondum defessus provolvere desiit aether menses atque annos. (Eiselein, 310.)

40 Der Himmel ist schwer zu verdienen.

41 Der Himmel ist schwer zu verdienen, sprach der Abt, als er vom Bette fiel und die Nonne ein Bein brach. - Fischart; Hoefer, 1; Simrock, 4748; Eiselein, 310; Klosterspiegel, 22, 20.

Lat.: Talis Venus contingat hostibus meis. (Eiselein, 301.)

42 Der Himmel ist um kein ander Geld feil, als um Kreuzer. - Parömiakon, 1098 u. 2497.

Ausdauer im Kampfe mit den Widerwärtigkeiten des Lebens, Beharrlichkeit in der Ausübung seiner Pflicht, auch wo sie schwer ist, erhöht den sittlichen Werth des Menschen.

43 Der Himmel ist uns überall gleich nahe. - Eiselein, 311; Simrock, 4742; Reinsberg II, 73.

Die Letten: Der Himmel ist sichtbar für jeden. (Reinsberg II, 73.)

Frz.: Le ciel est bleu partout. (Cahier, 1282.)

44 Der Himmel ist uns unversagt. - Sutor, 282.

Lat.: Si terra non capit, coelum capiet. (Philippi, II, 191; Sutor, 282; Seybold, 570.)

45 Der Himmel ist zu klar, als dass es morgen sollte Reichsthaler regnen. - Winckler, II, 62.

46 Der Himmel kümmert sich nicht um das Gebell der Hunde. - Burckhardt, 81.

Von der Gleichgültigkeit der morgenländischen Regierungen gegen die Klagen der Armen, oder von der Theilnahmlosigkeit der Reichen und Grossen an dem Elende der Bedürftigen.

47 Der Himmel lässt der Ziege den Schwanz nicht zu lang wachsen. (8. Gott 829.) - Simrock, 12100.

48 Der Himmel mag nicht frolich sein, wenn der Teuffel da regiert. - Petri, II, 93; Henisch, 1250, 34.

49 Der Himmel schütz' uns vor kleinen Feinden, vor grossen nehmen wir uns selbst in Acht. - Steiger, 468.

50 Der Himmel schwitzt, sagte der Fuhrmann, als er aus dem Platzregen in die Schenke kam. (Görlitz.)

51 Der Himmel wacht, wenn wir nicht dran gedacht.

Die Russen: Der Himmel hat viel Ritzen, durch die Gott sehen kann. - Wo der Himmel wacht, sind irdische Vorposten unnöthig. (Altmann VI, 400 u. 474.)

52 Der Himmel wird nicht einfallen.

"O meinstu, das der Himmel einfallen werde?" (Fischer, Psalter, 2d.)

53 Der ist dem Himmel am nächsten, der sich am wenigsten um die Erde bekümmert.

Holl.: Hij is naast den hemel, die zich minst bekommert, wat handen de aarde is. (Harrebomee, I, 303.)

54 Die den Himmel mit disputiren wollen erklettern, die stürtzen den Hals. - Lehmann, 134, 35.

55 Du steigst nicht in den hohen Himmel hinauf, nicht in das feste Land (die dichte Erde) hinab. (Lit.)

Um zu sagen, dass man nicht das Unmögliche versuchen soll.

56 Ein Himmel ohne Sonn', ein Garten ohne Bronn', ein Baum ohne Frucht, ein Kind ohne Zucht, ein Süpplein ohne Brocken, ein Thurm ohne [Spaltenumbruch] Glocken, ein Soldat ohne Wehr und ein Mann ohne Ehr' sind alle nicht weit her. - Parömiakon, 2567.

57 Ein milder Himmel macht Seele und Körper frisch.

Lat.: Temperie coeli corpusque animusque juvantur. (Ovid.) (Philippi, II, 213.)

58 Es feret keiner für den andern gen Himmel. - Mathesius, Postilla, I, CCXVb.

"Es kan keiner für den andern gen Himmel oder Helle faren." (Mathesius, Historia Jesu, II, XXXVa.)

59 Es gehört mehr zum Himmel, als aus dem Ganges trinken. (Morgent.)

Von den Indiern, welche ihres Himmels gewiss zu sein glauben, wenn sie aus dem Ganges trinken oder darin sich baden, oder ertrinken.

60 Es kan keiner zugleich gen Himmel vnd erden sehen. - Henisch, 917, 63; Schottel, 1124b.

Mit einem Auge auf-, mit dem andern abwärts.

61 Es kommt nicht jeder in den Himmel, wer auch in einer heiligen Stadt stirbt.

Wie die Indier glauben und wovon ihre Wallfahrten.

62 Es muss etwas seyn, das den Himmel belt. - Lehmann, II, 157, 174.

63 Es sieht mancher gen Himmel und weiss nicht, wie 's Wetter werden wird.

Die Russen: Es lässt sich am Himmel sehen, wie das Wetter ist, aber nicht, wie es werden wird. (Altmann VI, 494.)

64 Es soll jetzt im Himmel auch nicht mehr so sein, sagte der Bauer zum Pfarrer, als dieser ihm schilderte, wie gut er es dort nach den vielen Mühseligkeiten der Erde haben werde.

65 Et äs fär bäs an Hemel. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 621.

Die Walachen sagen: Ach wie weit ist der Himmel! Von der Hölle trennt uns nur ein Zaun.

66 Et kit niche far än Hemel. - Schuster, 513.

67 Et mes äinjden äst sen, wat den Hemel hält, dat e nit eruower fält. - Schuster, 629.

Die Russen: Man braucht den Himmel nicht zu stützen, damit er nicht auf die Erde falle. (Altmann, VI, 416.)

68 Fällt der Himmel ein, er kann Pinsel decken, aber nicht schrecken.

69 Fellt der Himmel, so bleibet nirgend kein Stuhl noch Stecken stehn. - Petri, II, 310.

70 Fellt der Himmel, so stirbt alles, was lebet. - Petri, II, 310.

71 Felt der himel, so bleibt nit ein zaun steck stehn. - Franck, II, 193a; Gruter, I, 40.

72 Gehet es im Himmel zu wie am Hofe, so begehr' ich nicht hinein, sagte der Hauptmann zu Bretten. - Herberger, II, 146.

73 Heiterer Himmel, geschrumpftes Obst und geschminkte Frauen sind nicht von langer Dauer.

Frz.: Temps pommele et femme fardee ne sont pas de longue duree. (Lendroy, 716; Kritzinger, 145a.)

74 Heiterm Himmel und lachenden Frauen ist nicht zu trauen.

75 Heitern Himmel und helle Gesichter liebt jedermann.

76 Himmel, Himmel, hette ich gelt vnd meel, wer weiss, wie es dort gehen würd, ist der Gottlosen spruch. - Lehmann, 385, 15; Petri, III, 12.

77 Himmel und Erde sind nicht an Einem Tage gemacht.

Holl.: Hemel en aarde zijn immers niet op eenen dag gemaakt. (Harrebomee, I, 303.)

78 Himmel und Hölle haben ihren Sitz im Herzen.

Die Russen: Wer die Hölle im Himmel sucht, mag das Paradies in der Hölle suchen. (Altmann VI, 484.)

79 Ich komme in den Himmel oder in die Hölle, ich werde Gesellschaft genug finden. - Petri, III, 7; Henisch, 1558, 49.

80 Im Himmel ist gut sein, da gibt es Kuchen und Wein.

Die Russen: Der Himmel ist der Faulen Zuversicht, die Erde der Fleissigen Erbe. (Altmann VI, 480.)

81 Im Himmel muss man keinen Müller suchen und beim Schinder keinen Kuchen.

[Spaltenumbruch] 35 Der Himmel ist keine Bubendecke.

36 Der Himmel ist nicht für die Gänse erbaut.Parömiakon, 1676 u. 3214; Simrock, 4750; Mayer, I, 218.

Dient häufig solchen zur Antwort, denen man wegen ihres unsittlichen Lebens den Himmel abspricht. Abraham a Sancta Clara fügt hinzu: „Aber auch nicht für die Wölfe, die Fresstage für Festtage halten.“ An einer andern Stelle: „Ja, freilich, meine Jungfrauen besonders nicht für die Löffelgans; besonders, ihr alten Weiber, nicht für die Schnattergänse; ihr Stadtdocken, nicht für die Schneegänse; ihr Raufer, nicht für die wilden Gänse.“

37 Der Himmel ist nicht immer heiter (blau).Parömiakon, 3032.

Aehnlich russisch Altmann VI, 451.

Frz.: Ciel immobile on ne cognoist. (Leroux, I, 65.)

38 Der Himmel ist nicht um Nusschalen (oder: faule Eier) feil.

Er will verdient sein.

Böhm.: Nejde napřed nebe ale zásluha. (Čelakovsky, 127.)

Poln.: Nie wprzód niebo, ale wprzód jidzie zasługa. (Čelakovsky, 127.)

39 Der Himmel ist noch über alle.Eiselein, 310.

Lat.: Nondum defessus provolvere desiit aether menses atque annos. (Eiselein, 310.)

40 Der Himmel ist schwer zu verdienen.

41 Der Himmel ist schwer zu verdienen, sprach der Abt, als er vom Bette fiel und die Nonne ein Bein brach.Fischart; Hoefer, 1; Simrock, 4748; Eiselein, 310; Klosterspiegel, 22, 20.

Lat.: Talis Venus contingat hostibus meis. (Eiselein, 301.)

42 Der Himmel ist um kein ander Geld feil, als um Kreuzer.Parömiakon, 1098 u. 2497.

Ausdauer im Kampfe mit den Widerwärtigkeiten des Lebens, Beharrlichkeit in der Ausübung seiner Pflicht, auch wo sie schwer ist, erhöht den sittlichen Werth des Menschen.

43 Der Himmel ist uns überall gleich nahe.Eiselein, 311; Simrock, 4742; Reinsberg II, 73.

Die Letten: Der Himmel ist sichtbar für jeden. (Reinsberg II, 73.)

Frz.: Le ciel est bleu partout. (Cahier, 1282.)

44 Der Himmel ist uns unversagt.Sutor, 282.

Lat.: Si terra non capit, coelum capiet. (Philippi, II, 191; Sutor, 282; Seybold, 570.)

45 Der Himmel ist zu klar, als dass es morgen sollte Reichsthaler regnen.Winckler, II, 62.

46 Der Himmel kümmert sich nicht um das Gebell der Hunde.Burckhardt, 81.

Von der Gleichgültigkeit der morgenländischen Regierungen gegen die Klagen der Armen, oder von der Theilnahmlosigkeit der Reichen und Grossen an dem Elende der Bedürftigen.

47 Der Himmel lässt der Ziege den Schwanz nicht zu lang wachsen. (8. Gott 829.)Simrock, 12100.

48 Der Himmel mag nicht frolich sein, wenn der Teuffel da regiert.Petri, II, 93; Henisch, 1250, 34.

49 Der Himmel schütz' uns vor kleinen Feinden, vor grossen nehmen wir uns selbst in Acht.Steiger, 468.

50 Der Himmel schwitzt, sagte der Fuhrmann, als er aus dem Platzregen in die Schenke kam. (Görlitz.)

51 Der Himmel wacht, wenn wir nicht dran gedacht.

Die Russen: Der Himmel hat viel Ritzen, durch die Gott sehen kann. – Wo der Himmel wacht, sind irdische Vorposten unnöthig. (Altmann VI, 400 u. 474.)

52 Der Himmel wird nicht einfallen.

„O meinstu, das der Himmel einfallen werde?“ (Fischer, Psalter, 2d.)

53 Der ist dem Himmel am nächsten, der sich am wenigsten um die Erde bekümmert.

Holl.: Hij is naast den hemel, die zich minst bekommert, wat handen de aarde is. (Harrebomée, I, 303.)

54 Die den Himmel mit disputiren wollen erklettern, die stürtzen den Hals.Lehmann, 134, 35.

55 Du steigst nicht in den hohen Himmel hinauf, nicht in das feste Land (die dichte Erde) hinab. (Lit.)

Um zu sagen, dass man nicht das Unmögliche versuchen soll.

56 Ein Himmel ohne Sonn', ein Garten ohne Bronn', ein Baum ohne Frucht, ein Kind ohne Zucht, ein Süpplein ohne Brocken, ein Thurm ohne [Spaltenumbruch] Glocken, ein Soldat ohne Wehr und ein Mann ohne Ehr' sind alle nicht weit her.Parömiakon, 2567.

57 Ein milder Himmel macht Seele und Körper frisch.

Lat.: Temperie coeli corpusque animusque juvantur. (Ovid.) (Philippi, II, 213.)

58 Es feret keiner für den andern gen Himmel.Mathesius, Postilla, I, CCXVb.

„Es kan keiner für den andern gen Himmel oder Helle faren.“ (Mathesius, Historia Jesu, II, XXXVa.)

59 Es gehört mehr zum Himmel, als aus dem Ganges trinken. (Morgent.)

Von den Indiern, welche ihres Himmels gewiss zu sein glauben, wenn sie aus dem Ganges trinken oder darin sich baden, oder ertrinken.

60 Es kan keiner zugleich gen Himmel vnd erden sehen.Henisch, 917, 63; Schottel, 1124b.

Mit einem Auge auf-, mit dem andern abwärts.

61 Es kommt nicht jeder in den Himmel, wer auch in einer heiligen Stadt stirbt.

Wie die Indier glauben und wovon ihre Wallfahrten.

62 Es muss etwas seyn, das den Himmel belt.Lehmann, II, 157, 174.

63 Es sieht mancher gen Himmel und weiss nicht, wie 's Wetter werden wird.

Die Russen: Es lässt sich am Himmel sehen, wie das Wetter ist, aber nicht, wie es werden wird. (Altmann VI, 494.)

64 Es soll jetzt im Himmel auch nicht mehr so sein, sagte der Bauer zum Pfarrer, als dieser ihm schilderte, wie gut er es dort nach den vielen Mühseligkeiten der Erde haben werde.

65 Et äs fär bäs an Hemel. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 621.

Die Walachen sagen: Ach wie weit ist der Himmel! Von der Hölle trennt uns nur ein Zaun.

66 Et kit niche far än Hemel.Schuster, 513.

67 Et mes äinjden äst sen, wat den Hemel hält, dat e nit eruower fält.Schuster, 629.

Die Russen: Man braucht den Himmel nicht zu stützen, damit er nicht auf die Erde falle. (Altmann, VI, 416.)

68 Fällt der Himmel ein, er kann Pinsel decken, aber nicht schrecken.

69 Fellt der Himmel, so bleibet nirgend kein Stuhl noch Stecken stehn.Petri, II, 310.

70 Fellt der Himmel, so stirbt alles, was lebet.Petri, II, 310.

71 Felt der himel, so bleibt nit ein zaun steck stehn.Franck, II, 193a; Gruter, I, 40.

72 Gehet es im Himmel zu wie am Hofe, so begehr' ich nicht hinein, sagte der Hauptmann zu Bretten.Herberger, II, 146.

73 Heiterer Himmel, geschrumpftes Obst und geschminkte Frauen sind nicht von langer Dauer.

Frz.: Temps pommelé et femme fardée ne sont pas de longue durée. (Lendroy, 716; Kritzinger, 145a.)

74 Heiterm Himmel und lachenden Frauen ist nicht zu trauen.

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77 Himmel und Erde sind nicht an Einem Tage gemacht.

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Die Russen: Wer die Hölle im Himmel sucht, mag das Paradies in der Hölle suchen. (Altmann VI, 484.)

79 Ich komme in den Himmel oder in die Hölle, ich werde Gesellschaft genug finden.Petri, III, 7; Henisch, 1558, 49.

80 Im Himmel ist gut sein, da gibt es Kuchen und Wein.

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[[324]/0330] 35 Der Himmel ist keine Bubendecke. 36 Der Himmel ist nicht für die Gänse erbaut. – Parömiakon, 1676 u. 3214; Simrock, 4750; Mayer, I, 218. Dient häufig solchen zur Antwort, denen man wegen ihres unsittlichen Lebens den Himmel abspricht. Abraham a Sancta Clara fügt hinzu: „Aber auch nicht für die Wölfe, die Fresstage für Festtage halten.“ An einer andern Stelle: „Ja, freilich, meine Jungfrauen besonders nicht für die Löffelgans; besonders, ihr alten Weiber, nicht für die Schnattergänse; ihr Stadtdocken, nicht für die Schneegänse; ihr Raufer, nicht für die wilden Gänse.“ 37 Der Himmel ist nicht immer heiter (blau). – Parömiakon, 3032. Aehnlich russisch Altmann VI, 451. Frz.: Ciel immobile on ne cognoist. (Leroux, I, 65.) 38 Der Himmel ist nicht um Nusschalen (oder: faule Eier) feil. Er will verdient sein. Böhm.: Nejde napřed nebe ale zásluha. (Čelakovsky, 127.) Poln.: Nie wprzód niebo, ale wprzód jidzie zasługa. (Čelakovsky, 127.) 39 Der Himmel ist noch über alle. – Eiselein, 310. Lat.: Nondum defessus provolvere desiit aether menses atque annos. (Eiselein, 310.) 40 Der Himmel ist schwer zu verdienen. 41 Der Himmel ist schwer zu verdienen, sprach der Abt, als er vom Bette fiel und die Nonne ein Bein brach. – Fischart; Hoefer, 1; Simrock, 4748; Eiselein, 310; Klosterspiegel, 22, 20. Lat.: Talis Venus contingat hostibus meis. (Eiselein, 301.) 42 Der Himmel ist um kein ander Geld feil, als um Kreuzer. – Parömiakon, 1098 u. 2497. Ausdauer im Kampfe mit den Widerwärtigkeiten des Lebens, Beharrlichkeit in der Ausübung seiner Pflicht, auch wo sie schwer ist, erhöht den sittlichen Werth des Menschen. 43 Der Himmel ist uns überall gleich nahe. – Eiselein, 311; Simrock, 4742; Reinsberg II, 73. Die Letten: Der Himmel ist sichtbar für jeden. (Reinsberg II, 73.) Frz.: Le ciel est bleu partout. (Cahier, 1282.) 44 Der Himmel ist uns unversagt. – Sutor, 282. Lat.: Si terra non capit, coelum capiet. (Philippi, II, 191; Sutor, 282; Seybold, 570.) 45 Der Himmel ist zu klar, als dass es morgen sollte Reichsthaler regnen. – Winckler, II, 62. 46 Der Himmel kümmert sich nicht um das Gebell der Hunde. – Burckhardt, 81. Von der Gleichgültigkeit der morgenländischen Regierungen gegen die Klagen der Armen, oder von der Theilnahmlosigkeit der Reichen und Grossen an dem Elende der Bedürftigen. 47 Der Himmel lässt der Ziege den Schwanz nicht zu lang wachsen. (8. Gott 829.) – Simrock, 12100. 48 Der Himmel mag nicht frolich sein, wenn der Teuffel da regiert. – Petri, II, 93; Henisch, 1250, 34. 49 Der Himmel schütz' uns vor kleinen Feinden, vor grossen nehmen wir uns selbst in Acht. – Steiger, 468. 50 Der Himmel schwitzt, sagte der Fuhrmann, als er aus dem Platzregen in die Schenke kam. (Görlitz.) 51 Der Himmel wacht, wenn wir nicht dran gedacht. Die Russen: Der Himmel hat viel Ritzen, durch die Gott sehen kann. – Wo der Himmel wacht, sind irdische Vorposten unnöthig. (Altmann VI, 400 u. 474.) 52 Der Himmel wird nicht einfallen. „O meinstu, das der Himmel einfallen werde?“ (Fischer, Psalter, 2d.) 53 Der ist dem Himmel am nächsten, der sich am wenigsten um die Erde bekümmert. Holl.: Hij is naast den hemel, die zich minst bekommert, wat handen de aarde is. (Harrebomée, I, 303.) 54 Die den Himmel mit disputiren wollen erklettern, die stürtzen den Hals. – Lehmann, 134, 35. 55 Du steigst nicht in den hohen Himmel hinauf, nicht in das feste Land (die dichte Erde) hinab. (Lit.) Um zu sagen, dass man nicht das Unmögliche versuchen soll. 56 Ein Himmel ohne Sonn', ein Garten ohne Bronn', ein Baum ohne Frucht, ein Kind ohne Zucht, ein Süpplein ohne Brocken, ein Thurm ohne Glocken, ein Soldat ohne Wehr und ein Mann ohne Ehr' sind alle nicht weit her. – Parömiakon, 2567. 57 Ein milder Himmel macht Seele und Körper frisch. Lat.: Temperie coeli corpusque animusque juvantur. (Ovid.) (Philippi, II, 213.) 58 Es feret keiner für den andern gen Himmel. – Mathesius, Postilla, I, CCXVb. „Es kan keiner für den andern gen Himmel oder Helle faren.“ (Mathesius, Historia Jesu, II, XXXVa.) 59 Es gehört mehr zum Himmel, als aus dem Ganges trinken. (Morgent.) Von den Indiern, welche ihres Himmels gewiss zu sein glauben, wenn sie aus dem Ganges trinken oder darin sich baden, oder ertrinken. 60 Es kan keiner zugleich gen Himmel vnd erden sehen. – Henisch, 917, 63; Schottel, 1124b. Mit einem Auge auf-, mit dem andern abwärts. 61 Es kommt nicht jeder in den Himmel, wer auch in einer heiligen Stadt stirbt. Wie die Indier glauben und wovon ihre Wallfahrten. 62 Es muss etwas seyn, das den Himmel belt. – Lehmann, II, 157, 174. 63 Es sieht mancher gen Himmel und weiss nicht, wie 's Wetter werden wird. Die Russen: Es lässt sich am Himmel sehen, wie das Wetter ist, aber nicht, wie es werden wird. (Altmann VI, 494.) 64 Es soll jetzt im Himmel auch nicht mehr so sein, sagte der Bauer zum Pfarrer, als dieser ihm schilderte, wie gut er es dort nach den vielen Mühseligkeiten der Erde haben werde. 65 Et äs fär bäs an Hemel. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 621. Die Walachen sagen: Ach wie weit ist der Himmel! Von der Hölle trennt uns nur ein Zaun. 66 Et kit niche far än Hemel. – Schuster, 513. 67 Et mes äinjden äst sen, wat den Hemel hält, dat e nit eruower fält. – Schuster, 629. Die Russen: Man braucht den Himmel nicht zu stützen, damit er nicht auf die Erde falle. (Altmann, VI, 416.) 68 Fällt der Himmel ein, er kann Pinsel decken, aber nicht schrecken. 69 Fellt der Himmel, so bleibet nirgend kein Stuhl noch Stecken stehn. – Petri, II, 310. 70 Fellt der Himmel, so stirbt alles, was lebet. – Petri, II, 310. 71 Felt der himel, so bleibt nit ein zaun steck stehn. – Franck, II, 193a; Gruter, I, 40. 72 Gehet es im Himmel zu wie am Hofe, so begehr' ich nicht hinein, sagte der Hauptmann zu Bretten. – Herberger, II, 146. 73 Heiterer Himmel, geschrumpftes Obst und geschminkte Frauen sind nicht von langer Dauer. Frz.: Temps pommelé et femme fardée ne sont pas de longue durée. (Lendroy, 716; Kritzinger, 145a.) 74 Heiterm Himmel und lachenden Frauen ist nicht zu trauen. 75 Heitern Himmel und helle Gesichter liebt jedermann. 76 Himmel, Himmel, hette ich gelt vnd meel, wer weiss, wie es dort gehen würd, ist der Gottlosen spruch. – Lehmann, 385, 15; Petri, III, 12. 77 Himmel und Erde sind nicht an Einem Tage gemacht. Holl.: Hemel en aarde zijn immers niet op éénen dag gemaakt. (Harrebomée, I, 303.) 78 Himmel und Hölle haben ihren Sitz im Herzen. Die Russen: Wer die Hölle im Himmel sucht, mag das Paradies in der Hölle suchen. (Altmann VI, 484.) 79 Ich komme in den Himmel oder in die Hölle, ich werde Gesellschaft genug finden. – Petri, III, 7; Henisch, 1558, 49. 80 Im Himmel ist gut sein, da gibt es Kuchen und Wein. Die Russen: Der Himmel ist der Faulen Zuversicht, die Erde der Fleissigen Erbe. (Altmann VI, 480.) 81 Im Himmel muss man keinen Müller suchen und beim Schinder keinen Kuchen.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [324]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/330>, abgerufen am 29.03.2024.