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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] *208 Der Himmel wird seinetwegen kein Loch kriegen.

*209 Der Himmel wird's ausgleichen.

*210 Der wird auch im Himmel einen schlechten (keinen guten) Platz kriegen.

Poln.: Ani mu w niebie lepiej nie bedzie. (Oberschlesien. Lompa, 5.)

*211 Der Hymel wird auff dich fallen. - Luther's Ms., S. 2.

*212 Du kommst in den Himmel, wo die Englein Wauwau schreien.

D. i. in die Hölle.

*213 Du lieber Himmel!

*214 Eher möchte der Himmel einfallen.

Lat.: Prius locusta bovem pariet, quam hoc fiat. (Ennius.) (Binder II, 2656.)

*215 Einen bis in den dritten Himmel erheben. - Lohrengel, II, 222.

Grosses, übertriebenes Lob.

Frz.: Elever un homme jusqu'au troisieme ciel. (Kritzinger, 145a.)

*216 Einen in den Himmel schicken (wünschen), wo die Aepfel auf den Simsen braten. (S. 228.) - Geiler, Nsch., 38.

In die Hölle. Geiler spricht von Kranken, die Hülfe bei Teufelsbeschwörern, Hexen'u. s. w. suchen und sagt dann: "Diese kunden soll man mit sampt seinen Artzet in einem fewrigen wagen gehn himmel schicken, da die öpffel auff dem Simbsen bratten." (Kloster, I, 432.)

*217 Er berührt weder Himmel noch Erde. - Körte, 2865a.

*218 Er flucht den Himmel herab.

*219 Er hält den Himmel für einen Dudelsack. - Frischbier, 324.

Ist betrunken.

*220 Er hat den Himmel auf Erden.

Holl.: Hij geniet eenen hemel op aarde. (Harrebomee, I, 303.)

*221 Er hat Himmel und Hölle gestürmt.

Er hat alle Mittel angewandt, hat das Alleräusserste gethan.

Frz.: Il a remue ciel et terre. (Kritzinger, 145b.)

*222 Er hat im dritten Himmel studiret. - Herberger, I, 2, 755.

"Ist augbündig gelehrt vnd weise."

*223 Er hebt's in den Himmel hinauf.

Lobt's über alle Berge hinaus.

*224 Er ist aus seinem Himmel gefallen.

*225 Er ist im siebenten Himmel.

*226 Er ist wie der Himmel alle Tage sternvoll. - Parömiakon, 274.

Nämlich betrunken.

*227 Er ist wie vom Himmel gefallen. - Braun, I, 1371.

*228 Er kommt in den Himmel, da Meister Hämmerlein (s. d. 4) Abt ist. (S. 236.) - Herberger, I, 814.

*229 Er meint, dem Himmel sei der Boden aus. (Rottenburg.)

*230 Er meint, der Himmel hangt voll Geigen, und es sind nur Eselsfeigen.

*231 Er meint, der Himmel sei eingefallen. (Rottenburg.)

*232 Er möcht gmahlet am Himmel stohn. (Luzern.)

*233 Er sieht den Himmel für eine Bassgeige an. - Mayer, II, 187.

Holl.: Hij ziet den hemel voor een' doedelzak aan. (Harrebomee, I, 303.)

*234 Er sieht den Himmel voller Geigen, aber es sind nur Strohwische. - Geiler, Nsch., 72.

"Solche Hoffer Narren werden offtermals dermassen am Narrenseil geführet, dz sie vermeinen, der Himmel hang gantz voller geigen; wenn mans aber beym liecht besiehet, so sein es nur strow wüsche." (Kloster, I, 562.)

*235 Er thut, als wäre dem Himmel der Boden ausgestossen. - Wurzbach II, 182.

Als wäre das grösste, letzte Unglück passirt.

*236 Er weiss weder etwas vom Himmel noch von der Erde.

Holl.: Hij weet van hemel noch aarde. (Harrebomee, I, 303.)

*237 Er will den Himmel mit Lothen ausmessen.

[Spaltenumbruch] *238 Er will sich in den Himmel fluchen. (Leipzig.)

*239 Es ist ihm, als wenn er im Himmel wäre.

So wohl; er fühlt sich, nach Ueberwindung der Unruhen, nach Entfernung der widerwärtigen Personen, ausserordentlich glücklich.

*240 Es ist nicht an den Himmel zu malen. (Rottenburg.)

Wie viel er geschwätzt, wie stark er gelogen u. s. w. hat.

*241 Etwas bis in den Himmel erheben.

Holl.: Iets tot in den hemel toe prijzen. (Harrebomee, I, 303.)

*242 Fiele doch der Himmel ein. - Eiselein, 311.

*243 Freilich kommst du auch in den Himmel, du darfst nur in die Hände spucken und am Seil hinunterrutschen. (Nürtingen.)

D. h. du kommst in die Hölle. (S. 228.)

*244 Gegen den Himmel spucken.

Frz.: Contre le tonnerre ne pette. (Leroux, I, 85.)

*245 He sühd den Heiemel füärn Twegroskenstücke an. (Iserlohn.) - Frommann, V, 44, 130.

*246 He süt 'n Himmel vör'n Dud'lsack an. - Danneil, 277; für Iserlohn: Frommann, V, 74, 128; hochdeutsch bei Lohrengel, II, 105.

Frz.: Prendre son cul pour ses chausses. (Lendroy, 353.)

*247 Himmel und Erde (Hölle) bewegen. - Lohrengel, II, 320.

Alles in Bewegung setzen, alles aufbieten für irgendeinen Zweck.

Frz.: Il a employe le vert et le sec. (Lendroy.) - Mettre toutes les voiles au vent.

Holl.: Hemel en aarde bewegen. (Harrebomee, I, 303.)

Lat.: Omnem movere lapidem. (Plinius.) (Hanzely, 110.) - Omnem rudentem movere. (Philippi, II, 66.) - Lunam detrahere. (Philippi, I, 230.)

*248 Himmel und Erde mit Einer Farbe malen. - Altmann III, 517.

*249 Himmel und Hölle mischen.

Alles durcheinander werfen und verwirren.

Lat.: Coelum terrae miscere. (Philippi, I, 86.)

*250 Ich deck den himel drüber. - Franck, II, 116b; Eiselein, 311.

"Wan wir wöllen sagen, das gehe vns nichts an, es hab andere, den diss befolhen ist." Franck gibt diese Redensart für die lateinische: Curabit praelia Conon; und fügt als sinnverwandt noch folgende deutsche bei: "Was gehet das Graf Ego an, wir lassen Conon sorgen wie er kriege. Das wollen wir den gelerten befehlen. Wir wollen das die gelerten lassen aussrichten. Das gehört in die schul. Lass gots wasser vber gots land lauffen."

Lat.: Quam late coelum tegit terram. (Eiselein, 311.)

*251 Ich hette mich ehr des hymel falls versehen. - Agricola II, 436; Franck, I, 98; Egenolff, 202b; Bremser, I, 1379; Schottel, 1136a; Bücking, 212.

Wenn uns Dinge begegnen, die wir gar nicht erwartet haben.

Frz.: J'aurois plautot attendu que le ciel tombat. (Kritzinger, 681b.)

Holl.: Ik had eer den hemel val voorzien. (Harrebomee, I, 303.)

Lat.: Sambucam citius caloni aptaveris alto. (Persius.) (Binder II, 3014; Faselius, 227.)

*252 Ich war wie vom Himmel gefallen!

*253 Ich will's dem Himmel anheimstellen. - Braun, I, 1378.

*254 Ich wollt im Himmel nicht gern allein sein. - Petri, II, 398.

*255 In den Himmel kommen, da die Engel mit Keulen lauffen. (S. 243) - Herberger, I, 506; Spielteuffel im Theatrum Diabolorum, 435b.

*256 In Himmel kommen, wie das Kameel durchs Nadelöhr. - Herberger, I, 506.

*257 In Himmel kommen, wie die Kühe ins Mäuseloch. - Herberger, I, 506.

*258 Klaren Himmel machen.

Die Ursachen und Veranlassungen zu Reibungen und Verstimmungen entfernen.

*259 Nun mag der Himmel Kartoffeln regnen. - Eiselein, 363.

*260 O Himmel schick Pasteten und mir der gröste Bitz (Stück). (Solothurn.) - Schild, 85, 314.

Ausruf bei Freudenbezeigungen.

*261 Potz Himmel! - Frommann, IV, 464.

[Spaltenumbruch] *208 Der Himmel wird seinetwegen kein Loch kriegen.

*209 Der Himmel wird's ausgleichen.

*210 Der wird auch im Himmel einen schlechten (keinen guten) Platz kriegen.

Poln.: Ani mu w niebie lepiej nie będzie. (Oberschlesien. Lompa, 5.)

*211 Der Hymel wird auff dich fallen.Luther's Ms., S. 2.

*212 Du kommst in den Himmel, wo die Englein Wauwau schreien.

D. i. in die Hölle.

*213 Du lieber Himmel!

*214 Eher möchte der Himmel einfallen.

Lat.: Prius locusta bovem pariet, quam hoc fiat. (Ennius.) (Binder II, 2656.)

*215 Einen bis in den dritten Himmel erheben.Lohrengel, II, 222.

Grosses, übertriebenes Lob.

Frz.: Elever un homme jusqu'au troisième ciel. (Kritzinger, 145a.)

*216 Einen in den Himmel schicken (wünschen), wo die Aepfel auf den Simsen braten. (S. 228.)Geiler, Nsch., 38.

In die Hölle. Geiler spricht von Kranken, die Hülfe bei Teufelsbeschwörern, Hexen'u. s. w. suchen und sagt dann: „Diese kunden soll man mit sampt seinen Artzet in einem fewrigen wagen gehn himmel schicken, da die öpffel auff dem Simbsen bratten.“ (Kloster, I, 432.)

*217 Er berührt weder Himmel noch Erde.Körte, 2865a.

*218 Er flucht den Himmel herab.

*219 Er hält den Himmel für einen Dudelsack.Frischbier, 324.

Ist betrunken.

*220 Er hat den Himmel auf Erden.

Holl.: Hij geniet eenen hemel op aarde. (Harrebomée, I, 303.)

*221 Er hat Himmel und Hölle gestürmt.

Er hat alle Mittel angewandt, hat das Alleräusserste gethan.

Frz.: Il a remué ciel et terre. (Kritzinger, 145b.)

*222 Er hat im dritten Himmel studiret.Herberger, I, 2, 755.

„Ist augbündig gelehrt vnd weise.“

*223 Er hebt's in den Himmel hinauf.

Lobt's über alle Berge hinaus.

*224 Er ist aus seinem Himmel gefallen.

*225 Er ist im siebenten Himmel.

*226 Er ist wie der Himmel alle Tage sternvoll.Parömiakon, 274.

Nämlich betrunken.

*227 Er ist wie vom Himmel gefallen.Braun, I, 1371.

*228 Er kommt in den Himmel, da Meister Hämmerlein (s. d. 4) Abt ist. (S. 236.)Herberger, I, 814.

*229 Er meint, dem Himmel sei der Boden aus. (Rottenburg.)

*230 Er meint, der Himmel hangt voll Geigen, und es sind nur Eselsfeigen.

*231 Er meint, der Himmel sei eingefallen. (Rottenburg.)

*232 Er möcht gmahlet am Himmel stohn. (Luzern.)

*233 Er sieht den Himmel für eine Bassgeige an.Mayer, II, 187.

Holl.: Hij ziet den hemel voor een' doedelzak aan. (Harrebomée, I, 303.)

*234 Er sieht den Himmel voller Geigen, aber es sind nur Strohwische.Geiler, Nsch., 72.

„Solche Hoffer Narren werden offtermals dermassen am Narrenseil geführet, dz sie vermeinen, der Himmel hang gantz voller geigen; wenn mans aber beym liecht besiehet, so sein es nur strow wüsche.“ (Kloster, I, 562.)

*235 Er thut, als wäre dem Himmel der Boden ausgestossen.Wurzbach II, 182.

Als wäre das grösste, letzte Unglück passirt.

*236 Er weiss weder etwas vom Himmel noch von der Erde.

Holl.: Hij weet van hemel noch aarde. (Harrebomée, I, 303.)

*237 Er will den Himmel mit Lothen ausmessen.

[Spaltenumbruch] *238 Er will sich in den Himmel fluchen. (Leipzig.)

*239 Es ist ihm, als wenn er im Himmel wäre.

So wohl; er fühlt sich, nach Ueberwindung der Unruhen, nach Entfernung der widerwärtigen Personen, ausserordentlich glücklich.

*240 Es ist nicht an den Himmel zu malen. (Rottenburg.)

Wie viel er geschwätzt, wie stark er gelogen u. s. w. hat.

*241 Etwas bis in den Himmel erheben.

Holl.: Iets tot in den hemel toe prijzen. (Harrebomée, I, 303.)

*242 Fiele doch der Himmel ein.Eiselein, 311.

*243 Freilich kommst du auch in den Himmel, du darfst nur in die Hände spucken und am Seil hinunterrutschen. (Nürtingen.)

D. h. du kommst in die Hölle. (S. 228.)

*244 Gegen den Himmel spucken.

Frz.: Contre le tonnerre ne pette. (Leroux, I, 85.)

*245 He sühd den Hîemel füärn Twêgroskenstücke ân. (Iserlohn.) – Frommann, V, 44, 130.

*246 Hê süt 'n Himmel vör'n Dud'lsack an.Danneil, 277; für Iserlohn: Frommann, V, 74, 128; hochdeutsch bei Lohrengel, II, 105.

Frz.: Prendre son cul pour ses chausses. (Lendroy, 353.)

*247 Himmel und Erde (Hölle) bewegen.Lohrengel, II, 320.

Alles in Bewegung setzen, alles aufbieten für irgendeinen Zweck.

Frz.: Il a employé le vert et le sec. (Lendroy.) – Mettre toutes les voiles au vent.

Holl.: Hemel en aarde bewegen. (Harrebomée, I, 303.)

Lat.: Omnem movere lapidem. (Plinius.) (Hanzely, 110.) – Omnem rudentem movere. (Philippi, II, 66.) – Lunam detrahere. (Philippi, I, 230.)

*248 Himmel und Erde mit Einer Farbe malen.Altmann III, 517.

*249 Himmel und Hölle mischen.

Alles durcheinander werfen und verwirren.

Lat.: Coelum terrae miscere. (Philippi, I, 86.)

*250 Ich deck den himel drüber.Franck, II, 116b; Eiselein, 311.

„Wan wir wöllen sagen, das gehe vns nichts an, es hab andere, den diss befolhen ist.“ Franck gibt diese Redensart für die lateinische: Curabit praelia Conon; und fügt als sinnverwandt noch folgende deutsche bei: „Was gehet das Graf Ego an, wir lassen Conon sorgen wie er kriege. Das wollen wir den gelerten befehlen. Wir wollen das die gelerten lassen aussrichten. Das gehört in die schul. Lass gots wasser vber gots land lauffen.“

Lat.: Quam late coelum tegit terram. (Eiselein, 311.)

*251 Ich hette mich ehr des hymel falls versehen.Agricola II, 436; Franck, I, 98; Egenolff, 202b; Bremser, I, 1379; Schottel, 1136a; Bücking, 212.

Wenn uns Dinge begegnen, die wir gar nicht erwartet haben.

Frz.: J'aurois plûtôt attendu que le ciel tombât. (Kritzinger, 681b.)

Holl.: Ik had eer den hemel val voorzien. (Harrebomée, I, 303.)

Lat.: Sambucam citius caloni aptaveris alto. (Persius.) (Binder II, 3014; Faselius, 227.)

*252 Ich war wie vom Himmel gefallen!

*253 Ich will's dem Himmel anheimstellen.Braun, I, 1378.

*254 Ich wollt im Himmel nicht gern allein sein.Petri, II, 398.

*255 In den Himmel kommen, da die Engel mit Keulen lauffen. (S. 243)Herberger, I, 506; Spielteuffel im Theatrum Diabolorum, 435b.

*256 In Himmel kommen, wie das Kameel durchs Nadelöhr.Herberger, I, 506.

*257 In Himmel kommen, wie die Kühe ins Mäuseloch.Herberger, I, 506.

*258 Klaren Himmel machen.

Die Ursachen und Veranlassungen zu Reibungen und Verstimmungen entfernen.

*259 Nun mag der Himmel Kartoffeln regnen.Eiselein, 363.

*260 O Himmel schick Pasteten und mir der gröste Bitz (Stück). (Solothurn.) – Schild, 85, 314.

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*261 Potz Himmel!Frommann, IV, 464.

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[[328]/0334] *208 Der Himmel wird seinetwegen kein Loch kriegen. *209 Der Himmel wird's ausgleichen. *210 Der wird auch im Himmel einen schlechten (keinen guten) Platz kriegen. Poln.: Ani mu w niebie lepiej nie będzie. (Oberschlesien. Lompa, 5.) *211 Der Hymel wird auff dich fallen. – Luther's Ms., S. 2. *212 Du kommst in den Himmel, wo die Englein Wauwau schreien. D. i. in die Hölle. *213 Du lieber Himmel! *214 Eher möchte der Himmel einfallen. Lat.: Prius locusta bovem pariet, quam hoc fiat. (Ennius.) (Binder II, 2656.) *215 Einen bis in den dritten Himmel erheben. – Lohrengel, II, 222. Grosses, übertriebenes Lob. Frz.: Elever un homme jusqu'au troisième ciel. (Kritzinger, 145a.) *216 Einen in den Himmel schicken (wünschen), wo die Aepfel auf den Simsen braten. (S. 228.) – Geiler, Nsch., 38. In die Hölle. Geiler spricht von Kranken, die Hülfe bei Teufelsbeschwörern, Hexen'u. s. w. suchen und sagt dann: „Diese kunden soll man mit sampt seinen Artzet in einem fewrigen wagen gehn himmel schicken, da die öpffel auff dem Simbsen bratten.“ (Kloster, I, 432.) *217 Er berührt weder Himmel noch Erde. – Körte, 2865a. *218 Er flucht den Himmel herab. *219 Er hält den Himmel für einen Dudelsack. – Frischbier, 324. Ist betrunken. *220 Er hat den Himmel auf Erden. Holl.: Hij geniet eenen hemel op aarde. (Harrebomée, I, 303.) *221 Er hat Himmel und Hölle gestürmt. Er hat alle Mittel angewandt, hat das Alleräusserste gethan. Frz.: Il a remué ciel et terre. (Kritzinger, 145b.) *222 Er hat im dritten Himmel studiret. – Herberger, I, 2, 755. „Ist augbündig gelehrt vnd weise.“ *223 Er hebt's in den Himmel hinauf. Lobt's über alle Berge hinaus. *224 Er ist aus seinem Himmel gefallen. *225 Er ist im siebenten Himmel. *226 Er ist wie der Himmel alle Tage sternvoll. – Parömiakon, 274. Nämlich betrunken. *227 Er ist wie vom Himmel gefallen. – Braun, I, 1371. *228 Er kommt in den Himmel, da Meister Hämmerlein (s. d. 4) Abt ist. (S. 236.) – Herberger, I, 814. *229 Er meint, dem Himmel sei der Boden aus. (Rottenburg.) *230 Er meint, der Himmel hangt voll Geigen, und es sind nur Eselsfeigen. *231 Er meint, der Himmel sei eingefallen. (Rottenburg.) *232 Er möcht gmahlet am Himmel stohn. (Luzern.) *233 Er sieht den Himmel für eine Bassgeige an. – Mayer, II, 187. Holl.: Hij ziet den hemel voor een' doedelzak aan. (Harrebomée, I, 303.) *234 Er sieht den Himmel voller Geigen, aber es sind nur Strohwische. – Geiler, Nsch., 72. „Solche Hoffer Narren werden offtermals dermassen am Narrenseil geführet, dz sie vermeinen, der Himmel hang gantz voller geigen; wenn mans aber beym liecht besiehet, so sein es nur strow wüsche.“ (Kloster, I, 562.) *235 Er thut, als wäre dem Himmel der Boden ausgestossen. – Wurzbach II, 182. Als wäre das grösste, letzte Unglück passirt. *236 Er weiss weder etwas vom Himmel noch von der Erde. Holl.: Hij weet van hemel noch aarde. (Harrebomée, I, 303.) *237 Er will den Himmel mit Lothen ausmessen. *238 Er will sich in den Himmel fluchen. (Leipzig.) *239 Es ist ihm, als wenn er im Himmel wäre. So wohl; er fühlt sich, nach Ueberwindung der Unruhen, nach Entfernung der widerwärtigen Personen, ausserordentlich glücklich. *240 Es ist nicht an den Himmel zu malen. (Rottenburg.) Wie viel er geschwätzt, wie stark er gelogen u. s. w. hat. *241 Etwas bis in den Himmel erheben. Holl.: Iets tot in den hemel toe prijzen. (Harrebomée, I, 303.) *242 Fiele doch der Himmel ein. – Eiselein, 311. *243 Freilich kommst du auch in den Himmel, du darfst nur in die Hände spucken und am Seil hinunterrutschen. (Nürtingen.) D. h. du kommst in die Hölle. (S. 228.) *244 Gegen den Himmel spucken. Frz.: Contre le tonnerre ne pette. (Leroux, I, 85.) *245 He sühd den Hîemel füärn Twêgroskenstücke ân. (Iserlohn.) – Frommann, V, 44, 130. *246 Hê süt 'n Himmel vör'n Dud'lsack an. – Danneil, 277; für Iserlohn: Frommann, V, 74, 128; hochdeutsch bei Lohrengel, II, 105. Frz.: Prendre son cul pour ses chausses. (Lendroy, 353.) *247 Himmel und Erde (Hölle) bewegen. – Lohrengel, II, 320. Alles in Bewegung setzen, alles aufbieten für irgendeinen Zweck. Frz.: Il a employé le vert et le sec. (Lendroy.) – Mettre toutes les voiles au vent. Holl.: Hemel en aarde bewegen. (Harrebomée, I, 303.) Lat.: Omnem movere lapidem. (Plinius.) (Hanzely, 110.) – Omnem rudentem movere. (Philippi, II, 66.) – Lunam detrahere. (Philippi, I, 230.) *248 Himmel und Erde mit Einer Farbe malen. – Altmann III, 517. *249 Himmel und Hölle mischen. Alles durcheinander werfen und verwirren. Lat.: Coelum terrae miscere. (Philippi, I, 86.) *250 Ich deck den himel drüber. – Franck, II, 116b; Eiselein, 311. „Wan wir wöllen sagen, das gehe vns nichts an, es hab andere, den diss befolhen ist.“ Franck gibt diese Redensart für die lateinische: Curabit praelia Conon; und fügt als sinnverwandt noch folgende deutsche bei: „Was gehet das Graf Ego an, wir lassen Conon sorgen wie er kriege. Das wollen wir den gelerten befehlen. Wir wollen das die gelerten lassen aussrichten. Das gehört in die schul. Lass gots wasser vber gots land lauffen.“ Lat.: Quam late coelum tegit terram. (Eiselein, 311.) *251 Ich hette mich ehr des hymel falls versehen. – Agricola II, 436; Franck, I, 98; Egenolff, 202b; Bremser, I, 1379; Schottel, 1136a; Bücking, 212. Wenn uns Dinge begegnen, die wir gar nicht erwartet haben. Frz.: J'aurois plûtôt attendu que le ciel tombât. (Kritzinger, 681b.) Holl.: Ik had eer den hemel val voorzien. (Harrebomée, I, 303.) Lat.: Sambucam citius caloni aptaveris alto. (Persius.) (Binder II, 3014; Faselius, 227.) *252 Ich war wie vom Himmel gefallen! *253 Ich will's dem Himmel anheimstellen. – Braun, I, 1378. *254 Ich wollt im Himmel nicht gern allein sein. – Petri, II, 398. *255 In den Himmel kommen, da die Engel mit Keulen lauffen. (S. 243) – Herberger, I, 506; Spielteuffel im Theatrum Diabolorum, 435b. *256 In Himmel kommen, wie das Kameel durchs Nadelöhr. – Herberger, I, 506. *257 In Himmel kommen, wie die Kühe ins Mäuseloch. – Herberger, I, 506. *258 Klaren Himmel machen. Die Ursachen und Veranlassungen zu Reibungen und Verstimmungen entfernen. *259 Nun mag der Himmel Kartoffeln regnen. – Eiselein, 363. *260 O Himmel schick Pasteten und mir der gröste Bitz (Stück). (Solothurn.) – Schild, 85, 314. Ausruf bei Freudenbezeigungen. *261 Potz Himmel! – Frommann, IV, 464.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [328]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/334>, abgerufen am 19.04.2024.