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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] *2563 Gott hat sein Landgut zu erschaffen vergessen.

Ironisch von einem, der nichts besitzt.

*2564 Gott hat sie geschaffen, aber der Teufel hat sie zusammengebracht.

Von unglücklichen, nicht zueinander passenden Eheleuten.

*2565 Gott helffe euch! (S. Gesundheit 40.) - Agricola I, 536; Meisner, 10; Sailer, 226; Frischbier2, 1352; Illustrirte Zeitung, Nr. 904; Wurzbach II, 131.

Ein vorzugsweise beim Niesen ausgesprochener Wunsch.

Frz.: Dieu vous assiste! Dieu vous soit en aide. (Lendroy, 1615.) - Dieu vous soit a l'aide. (Kritzinger, 235a.)

*2566 Gott helffe mir nicht, wo es nicht also ist. - Agricola I, 550.

*2567 Gott hinter die Thür stossen. - Murner, Nb., 21.

Aus den Augen lassen, verachten.

*2568 Gott im Schos sitzen. - Herberger, I, 564.

*2569 Gott ist mein Zeuge.

Frz.: Je prens Dieu a temoin. (Kritzinger, 235a.)

*2570 Gott ist nicht zu Haus, er ist in Frankreich. (Wien.)

Scherzhafte Erwiderung auf die Klage, dass Gott so etwas nicht zulassen könne.

*2571 Gott lass' ihn ruhen.

Von einem Verstorbenen, besonders zur Verbrämung übler Nachrede.

*2572 Gott lasse dich zu Verstand kommen. - Eiselein, 251.

Lat.: Dii tibi dent meliorem mentem. (Eiselein, 251.)

*2573 Gott lasse euch heynt wol rwen, was Gott will. - Agricola I, 548.

*2574 Gott mit seiner Scheinheiligkeit betrügen wollen.

*2575 Gott plage (strafe) mich, wo es nicht also ist. - Agricola I, 554.

*2576 Gott segne euer Essen. - Eiselein, 565.

*2577 Gott segne ihm das Bad. - Parömiakon, 1209 u. 3252.

*2578 Gott sei bei uns. - Eiselein, 250; Braun, I, 904.

Lat.: Adsint dii beati. (Eiselein, 250; Philippi, I, 10.)

*2579 Gott sei Dank, der Korb ist fertig.

Holl.: God dank, de korf is ree. (Harrebomee, I, 242.)

*2580 Gott sei gedankt, wieder einmal gegessen und nicht gezankt.

*2581 Gott sei seiner armen Seele gnädig.

Holl.: God zij zijner ziele genadig. (Harrebomee, I, 243.)

*2582 Gott sei's geklagt!

Holl.: Het is God geklaget. (Harrebomee, I, 244.)

*2583 Gott sei's getrommelt und gepfiffen.

Heiter für: Gott sei gelobt.

*2584 Gott spare euch gesundt. - Agricola I, 567.

Scheidegruss.

*2585 Gott steh uns bei!

Als einst ein Schiffer diesen Seufzer ausstiess, bemerkte halb beleidigt ein amrumer Lootse, der das Fahrzeug leitete: "Er kennt das Fahrwasser nicht besser als ich."

*2586 Gott straf den Düvel! - Schütze, I, 279; II, 56.

Ausruf.

*2587 Gott straf' ihn nicht, wie er's verdient.

Frz.: Dieu benisse chretiente. (Kritzinger, 145a.)

*2588 Gott straf' mich nimmermehr! - Meisner, 129.

*2589 Gott todte mich, wo es nicht also ist. - Agricola I, 551.

Verwerfliche und veraltete Betheuerungsformel.

*2590 Gott und dem Glück alles anheimstellen. - Faselius, 61.

Wie: Die Segel den Winden überlassen und abwarten, wohin sie das Schiff führen.

Lat.: Deo fortunaeque omnia committere. - Vela ventis permittere. (Quinct.) (Faselius, 61; Wiegand, 997.)

*2591 Gott und dem Glück vertrauen.

*2592 Gott und dem Teufel ein Licht anzünden. - Simrock, 10181.

*2593 Gott und den Teufel in ein Glas bannen.

Von denen, welche die Kunst treiben, gleichzeitig zwei entgegengesetzten Herren dienen zu wollen, die, wie die Deutschen sagen, auf beiden Achseln tragen, den Mantel auf beiden Schultern tragen, schwarz und weiss aus einem Tiegel malen; oder wie die Holländer sich ausdrücken, mit doppelten Pässen fahren, d. h. Kaperbriefe von beiden kriegführenden Mächten gelöst haben; mit den Albanesen: zwei Gesichter tragen, [Spaltenumbruch] mit den Negern in Surinam: auf beiden Seiten schneiden, wie das Schneidegras. (Reinsberg IV, 119.)

Lat.: Jungere vulpes. (Virgil.) (Binder I, 831; II, 1600; Erasm., 16; Philippi, I, 216; Seybold, 267.) - Thetidem simul et Galateam amare. (Binder II, 3324; Eiselein, 239.)

*2594 Gott und die Natur anlügen. - Braun, I, 931.

*2595 Gott vergelt's! - Eiselein, 253; Sailer, 227; Braun, I, 904.

*2596 Gott verleihe dir wieder deinen Verstand. - Eiselein, 251.

*2597 Gott verzeih, et sön gleik drei. - Frischbier2, 1351.

*2598 Gott verzeih' mir's. - Gerber, 97, 9; Meisner, 16.

Sprichwörtliche Redensart, gebraucht, um jemand höhnisch zu begegnen.

*2599 Gott vnd dem Teuffel zugleich fluchen. - Mathesy, 177a.

*2600 Gott vnd seinen Händen trawen. - Mathesy, 298a.

*2601 Gott walts. - Tappius, 4b.

*2602 Gott zum Zeugen anrufen.

*2603 Gotte die Schlüssel für die füsse werffen. - Mathesy, 70b.

*2604 Gotte leben vnd nicht jm selbs. - Agricola II, 447.

*2605 Gottes Hintern (oder Rücken) sehen. - Luther's Tischreden, 28a.

Seinen Zorn empfinden.

*2606 Gottes Wort ausgenommen. - Eiselein, 254.

Lat.: Divinum excipio sermonem. (Eiselein, 254.)

*2607 Gottes Wort unter die Bank (in den Winkel) werffen. - Luther's Tischreden, 8b.

Nichtachtung oder Verachtung desselben.

*2608 Gotts Feiw on drei sön acht, Mutter, schlag Hacke. - Frischbier2, 1350.

Wird gebraucht, um die nachtheiligen Wirkungen eines Schrecks abzulenken.

*2609 Gott's Heil'genbeil, Kreuzburg, Mehlsack und Zinten. - Frischbier2, 1351.

Scherzhafter Ausruf, an die genannten vier nahe beieinanderliegenden Städte geknüpft, bei dem blos auffällt, dass statt Gott nicht wie in den meisten derartigen Fällen verhüllend Potz (s. d.) steht.

*2610 Gotts Kerl un noch Een. (Holst.) - Schütze, II, 243.

Soll sagen: Das ist einer, der arbeitet, ficht, schlägt sich für zwei.

*2611 Gott's Kreuz, Kringel und Zwieback. - Frischbier2, 1341.

*2612 Gotts Word vum Lande. - Schütze, II, 59; Danneil, 122.

So nannte man in Hamburg Landprediger, die sich durch ihre Kleidung auszeichneten.

*2613 Grüss dich Gott!

*2614 Hab Gott die seele. - Agricola I, 513.

*2615 He lett Gott enen goden Mann sin. (Holst.) - Schütze, II, 55.

Er lässt alles gehen, wie es geht.

*2616 He lött Gotts Water öwer Gotts Land laupen. (Meurs.) - Firmenich, I, 402, 158; für Recklinghausen: Firmenich, I, 373, 3; für Kleve: Firmenich, I, 382, 40.

Er lässt Gottes Wasser über Gottes Land gehen.

Frz.: Il laisse courir l'eau par le plus bas.

Holl.: Hij laat Gods water over Gods akker loopen. (Harrebomee, I, 244.)

*2617 He öss dem lewe Gottke sin Schlorreschlepper. - Frischbier2, 1352.

*2618 He öss dem lewe Gottke sin Spienfarkelke. - Frischbier2, 1352.

*2619 He wet nix vun Gott un sin Word. - Schütze, II, 55.

Er lebt in den Tag hinein.

Holl.: Hij weet van God noch zijn gebod. (Harrebomee, I, 208.)

*2620 He wet von Gott ken Quad. (Mecklenburg.) - Schiller's Ms.; Dähnert.

Ein herzensguter, auch einfältiger Mensch.

*2621 He wet von Gott un sin Steenstrat nix af. (Hamburg.) - Biernatzki.

*2622 He wet vun sinen Gott nig. (Holst.) - Schütze, II, 55.

So betrunken ist er.

[Spaltenumbruch] *2563 Gott hat sein Landgut zu erschaffen vergessen.

Ironisch von einem, der nichts besitzt.

*2564 Gott hat sie geschaffen, aber der Teufel hat sie zusammengebracht.

Von unglücklichen, nicht zueinander passenden Eheleuten.

*2565 Gott helffe euch! (S. Gesundheit 40.) – Agricola I, 536; Meisner, 10; Sailer, 226; Frischbier2, 1352; Illustrirte Zeitung, Nr. 904; Wurzbach II, 131.

Ein vorzugsweise beim Niesen ausgesprochener Wunsch.

Frz.: Dieu vous assiste! Dieu vous soit en aide. (Lendroy, 1615.) – Dieu vous soit à l'aide. (Kritzinger, 235a.)

*2566 Gott helffe mir nicht, wo es nicht also ist.Agricola I, 550.

*2567 Gott hinter die Thür stossen.Murner, Nb., 21.

Aus den Augen lassen, verachten.

*2568 Gott im Schos sitzen.Herberger, I, 564.

*2569 Gott ist mein Zeuge.

Frz.: Je prens Dieu à temoin. (Kritzinger, 235a.)

*2570 Gott ist nicht zu Haus, er ist in Frankreich. (Wien.)

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*2571 Gott lass' ihn ruhen.

Von einem Verstorbenen, besonders zur Verbrämung übler Nachrede.

*2572 Gott lasse dich zu Verstand kommen.Eiselein, 251.

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*2573 Gott lasse euch heynt wol rwen, was Gott will.Agricola I, 548.

*2574 Gott mit seiner Scheinheiligkeit betrügen wollen.

*2575 Gott plage (strafe) mich, wo es nicht also ist.Agricola I, 554.

*2576 Gott segne euer Essen.Eiselein, 565.

*2577 Gott segne ihm das Bad.Parömiakon, 1209 u. 3252.

*2578 Gott sei bei uns.Eiselein, 250; Braun, I, 904.

Lat.: Adsint dii beati. (Eiselein, 250; Philippi, I, 10.)

*2579 Gott sei Dank, der Korb ist fertig.

Holl.: God dank, de korf is ree. (Harrebomée, I, 242.)

*2580 Gott sei gedankt, wieder einmal gegessen und nicht gezankt.

*2581 Gott sei seiner armen Seele gnädig.

Holl.: God zij zijner ziele genadig. (Harrebomée, I, 243.)

*2582 Gott sei's geklagt!

Holl.: Het is God geklaget. (Harrebomée, I, 244.)

*2583 Gott sei's getrommelt und gepfiffen.

Heiter für: Gott sei gelobt.

*2584 Gott spare euch gesundt.Agricola I, 567.

Scheidegruss.

*2585 Gott steh uns bei!

Als einst ein Schiffer diesen Seufzer ausstiess, bemerkte halb beleidigt ein amrumer Lootse, der das Fahrzeug leitete: „Er kennt das Fahrwasser nicht besser als ich.“

*2586 Gott straf den Düvel!Schütze, I, 279; II, 56.

Ausruf.

*2587 Gott straf' ihn nicht, wie er's verdient.

Frz.: Dieu bénisse chretienté. (Kritzinger, 145a.)

*2588 Gott straf' mich nimmermehr!Meisner, 129.

*2589 Gott todte mich, wo es nicht also ist.Agricola I, 551.

Verwerfliche und veraltete Betheuerungsformel.

*2590 Gott und dem Glück alles anheimstellen.Faselius, 61.

Wie: Die Segel den Winden überlassen und abwarten, wohin sie das Schiff führen.

Lat.: Deo fortunaeque omnia committere. – Vela ventis permittere. (Quinct.) (Faselius, 61; Wiegand, 997.)

*2591 Gott und dem Glück vertrauen.

*2592 Gott und dem Teufel ein Licht anzünden.Simrock, 10181.

*2593 Gott und den Teufel in ein Glas bannen.

Von denen, welche die Kunst treiben, gleichzeitig zwei entgegengesetzten Herren dienen zu wollen, die, wie die Deutschen sagen, auf beiden Achseln tragen, den Mantel auf beiden Schultern tragen, schwarz und weiss aus einem Tiegel malen; oder wie die Holländer sich ausdrücken, mit doppelten Pässen fahren, d. h. Kaperbriefe von beiden kriegführenden Mächten gelöst haben; mit den Albanesen: zwei Gesichter tragen, [Spaltenumbruch] mit den Negern in Surinam: auf beiden Seiten schneiden, wie das Schneidegras. (Reinsberg IV, 119.)

Lat.: Jungere vulpes. (Virgil.) (Binder I, 831; II, 1600; Erasm., 16; Philippi, I, 216; Seybold, 267.) – Thetidem simul et Galateam amare. (Binder II, 3324; Eiselein, 239.)

*2594 Gott und die Natur anlügen.Braun, I, 931.

*2595 Gott vergelt's!Eiselein, 253; Sailer, 227; Braun, I, 904.

*2596 Gott verleihe dir wieder deinen Verstand.Eiselein, 251.

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*2598 Gott verzeih' mir's.Gerber, 97, 9; Meisner, 16.

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*2599 Gott vnd dem Teuffel zugleich fluchen.Mathesy, 177a.

*2600 Gott vnd seinen Händen trawen.Mathesy, 298a.

*2601 Gott walts.Tappius, 4b.

*2602 Gott zum Zeugen anrufen.

*2603 Gotte die Schlüssel für die füsse werffen.Mathesy, 70b.

*2604 Gotte leben vnd nicht jm selbs.Agricola II, 447.

*2605 Gottes Hintern (oder Rücken) sehen.Luther's Tischreden, 28a.

Seinen Zorn empfinden.

*2606 Gottes Wort ausgenommen.Eiselein, 254.

Lat.: Divinum excipio sermonem. (Eiselein, 254.)

*2607 Gottes Wort unter die Bank (in den Winkel) werffen.Luther's Tischreden, 8b.

Nichtachtung oder Verachtung desselben.

*2608 Gotts Fîw on drei sön acht, Mutter, schlag Hacke.Frischbier2, 1350.

Wird gebraucht, um die nachtheiligen Wirkungen eines Schrecks abzulenken.

*2609 Gott's Heil'genbeil, Kreuzburg, Mehlsack und Zinten.Frischbier2, 1351.

Scherzhafter Ausruf, an die genannten vier nahe beieinanderliegenden Städte geknüpft, bei dem blos auffällt, dass statt Gott nicht wie in den meisten derartigen Fällen verhüllend Potz (s. d.) steht.

*2610 Gotts Kêrl un noch Een. (Holst.) – Schütze, II, 243.

Soll sagen: Das ist einer, der arbeitet, ficht, schlägt sich für zwei.

*2611 Gott's Kreuz, Kringel und Zwieback.Frischbier2, 1341.

*2612 Gotts Wôrd vum Lande.Schütze, II, 59; Danneil, 122.

So nannte man in Hamburg Landprediger, die sich durch ihre Kleidung auszeichneten.

*2613 Grüss dich Gott!

*2614 Hab Gott die seele.Agricola I, 513.

*2615 He lett Gott ênen gôden Mann sin. (Holst.) – Schütze, II, 55.

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*2616 He lött Gotts Water öwer Gotts Land laupen. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 158; für Recklinghausen: Firmenich, I, 373, 3; für Kleve: Firmenich, I, 382, 40.

Er lässt Gottes Wasser über Gottes Land gehen.

Frz.: Il laisse courir l'eau par le plus bas.

Holl.: Hij laat Gods water over Gods akker loopen. (Harrebomée, I, 244.)

*2617 He öss dem lewe Gottke sin Schlorreschlepper.Frischbier2, 1352.

*2618 He öss dem lewe Gottke sin Spienfarkelke.Frischbier2, 1352.

*2619 He wêt nix vun Gott un sin Wôrd.Schütze, II, 55.

Er lebt in den Tag hinein.

Holl.: Hij weet van God noch zijn gebod. (Harrebomée, I, 208.)

*2620 He wet von Gott kên Quad. (Mecklenburg.) – Schiller's Ms.; Dähnert.

Ein herzensguter, auch einfältiger Mensch.

*2621 He wêt von Gott un sin Steenstrat nix af. (Hamburg.) – Biernatzki.

*2622 He wêt vun sinen Gott nig. (Holst.) – Schütze, II, 55.

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[[53]/0059] *2563 Gott hat sein Landgut zu erschaffen vergessen. Ironisch von einem, der nichts besitzt. *2564 Gott hat sie geschaffen, aber der Teufel hat sie zusammengebracht. Von unglücklichen, nicht zueinander passenden Eheleuten. *2565 Gott helffe euch! (S. Gesundheit 40.) – Agricola I, 536; Meisner, 10; Sailer, 226; Frischbier2, 1352; Illustrirte Zeitung, Nr. 904; Wurzbach II, 131. Ein vorzugsweise beim Niesen ausgesprochener Wunsch. Frz.: Dieu vous assiste! Dieu vous soit en aide. (Lendroy, 1615.) – Dieu vous soit à l'aide. (Kritzinger, 235a.) *2566 Gott helffe mir nicht, wo es nicht also ist. – Agricola I, 550. *2567 Gott hinter die Thür stossen. – Murner, Nb., 21. Aus den Augen lassen, verachten. *2568 Gott im Schos sitzen. – Herberger, I, 564. *2569 Gott ist mein Zeuge. Frz.: Je prens Dieu à temoin. (Kritzinger, 235a.) *2570 Gott ist nicht zu Haus, er ist in Frankreich. (Wien.) 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(Faselius, 61; Wiegand, 997.) *2591 Gott und dem Glück vertrauen. *2592 Gott und dem Teufel ein Licht anzünden. – Simrock, 10181. *2593 Gott und den Teufel in ein Glas bannen. Von denen, welche die Kunst treiben, gleichzeitig zwei entgegengesetzten Herren dienen zu wollen, die, wie die Deutschen sagen, auf beiden Achseln tragen, den Mantel auf beiden Schultern tragen, schwarz und weiss aus einem Tiegel malen; oder wie die Holländer sich ausdrücken, mit doppelten Pässen fahren, d. h. Kaperbriefe von beiden kriegführenden Mächten gelöst haben; mit den Albanesen: zwei Gesichter tragen, mit den Negern in Surinam: auf beiden Seiten schneiden, wie das Schneidegras. (Reinsberg IV, 119.) Lat.: Jungere vulpes. (Virgil.) (Binder I, 831; II, 1600; Erasm., 16; Philippi, I, 216; Seybold, 267.) – Thetidem simul et Galateam amare. 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Nichtachtung oder Verachtung desselben. *2608 Gotts Fîw on drei sön acht, Mutter, schlag Hacke. – Frischbier2, 1350. Wird gebraucht, um die nachtheiligen Wirkungen eines Schrecks abzulenken. *2609 Gott's Heil'genbeil, Kreuzburg, Mehlsack und Zinten. – Frischbier2, 1351. Scherzhafter Ausruf, an die genannten vier nahe beieinanderliegenden Städte geknüpft, bei dem blos auffällt, dass statt Gott nicht wie in den meisten derartigen Fällen verhüllend Potz (s. d.) steht. *2610 Gotts Kêrl un noch Een. (Holst.) – Schütze, II, 243. Soll sagen: Das ist einer, der arbeitet, ficht, schlägt sich für zwei. *2611 Gott's Kreuz, Kringel und Zwieback. – Frischbier2, 1341. *2612 Gotts Wôrd vum Lande. – Schütze, II, 59; Danneil, 122. So nannte man in Hamburg Landprediger, die sich durch ihre Kleidung auszeichneten. *2613 Grüss dich Gott! *2614 Hab Gott die seele. – Agricola I, 513. *2615 He lett Gott ênen gôden Mann sin. (Holst.) – Schütze, II, 55. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [53]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/59>, abgerufen am 23.04.2024.