Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 82 Es ist gut, riemen auss ander leut heut schneiden. - Gruter, I, 33.

83 Es ist gut, sich auf zwei Anker stützen.

Dän.: Det er godt at have gud og gode venner i ledtog med sig. (Prov. dan., 378.)

84 Es ist gut, überall einen Freund zu haben.

Frz.: Il est bon d'avoir des amis partout. (Bohn I, 21.)

85 Es ist gut, vnglückhafftiger leut müssig gon. - Franck, I, 81b; Grzter, I, 33.

86 Es ist gut, was der thut, den man liebt. - Schottel, 1133b.

87 Es ist gut, Wein auss ander Leut Fass lassen. - Gruter, III, 33.

88 Es ist gut, wenn böse Kühe kurze Hörner haben.

89 Es ist keiner so gut, er findet seinesgleichen.

Frz.: Il n'est si bon qu'il n'ait son compagnon. (Leroux, II, 238; Kritzinger, 159a.)

90 Es ist keiner so gut, er hat wol zweyerley muth. - Lehmann, 41, 25 u. 218, 24; Simrock, 7214; Eiselein, 479.

Frz.: Nus n'est si bons qui ne puist empirier, ne si mauvais qui ne puist amender. (Leroux, II, 271.)

Holl.: Niemand is zoo goed, of hij heeft wel tweederlei moed. (Harrebomee, I, 249.)

91 Es ist nicht alles gut und rein, was ich und auch ein ander mein'. - Froschm., Llv.

92 Es ist nicht alles gut, was gut scheint.

Dän.: Alt godt vil ikke gavnes. (Prov. dan., 220.)

93 Es ist nicht alles gut, was nach unserm Wunsch geht.

Dän.: Det er ikke alt godt efter villie gaaer. (Prov. dan., 242.)

94 Es ist nicht alles so gut, als man's ausposaunt.

Frz.: Il n'est si bon que bon ne soit.

95 Es ist nicht allweg gut, die Jungfer zu küssen.

Es bestand früher eine Todesstrafe darin, dass der Verurtheilte einem weiblichen Automaten entgegenschreiten musste, der ihn umarmte und in eine von Messern und Spiessen starrende Untiefe warf. Dies nannte man die Jungfer küssen. Die Schotten nannten ihre Hinrichtungsmaschine mit dem Fallbeil ebenfalls Maiden oder Jungfer. (Jamieson's Dictionary, Edinburg 1804.)

96 Es ist nicht gut, alle Tage Fastnacht haben.

97 Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. - 1 Mos. 2, 18.

98 Es ist nicht gut, der Poet im Dorfe zu sein. - Körte, 4824 u. 6038; Simrock, 7959.

Es sind damit, wie dies Jacobi in seinen Werken (IV, 362) beklagt, zu viel Anfechtungen, Störungen, Zumuthungen u. s. w. verbunden.

99 Es ist nicht gut, die person des gotlosen achten, zu biegen den gerechten im gericht. - Agricola II, 268.

100 Es ist nicht gut, mit grossen Herren Kirschen essen, sie werfen einem den Stiel an den Kopf.

Lat.: Cum domino cerasum res est mala mandere servum. (Binder II, 642; Gartner, 166.)

101 Es ist nicht gut, wenn die stüle auff die benck hüpffen wöllen. - Henisch, 277, 23.

102 Es ist nicht gut, wenn die Stüle auff die Bencke hüpffen wöllen oder vnterthanen vber sich hawen. - Petri, II, 274.

103 Es ist nicht gut, wenn man sich bey der Widersacher Fewr wil wermen. - Petri, II. 274.

104 Es ist nicht gut, wenn viele regieren; das Steuer soll nur einer führen. - Graf, 522, 269.

105 Es ist nicht gut, wo man den Herrn selber alle Tage räuspern hört.

106 Es ist nichts so gut, dass es nicht noch Besseres gäbe.

107 Es ist nichts so gut, es habe denn sein Aber. - Steiger, 295; Simrock, 26.

108 Es ist nichts so gut, es ist mit bösem vermängt. - Lehmann, 356, 47.

109 Es ist nichts so gut, man kann es übel brauchen.

Gedanke und Anwendung selbst sind verschieden. Es gibt herrliche Ideen, welche in ihrer Anwendung schädlich sein würden.

Dän.: Intet saa godt at det jo kand bruges ilde. (Prov. dan., 248.)

110 Es ist nichts so gut, man wird sein müde. - Lehmann, 947, 19.

"Alle Tage Rebhühner!" rief eine Dame am Hofe Ludwig's XV. von Frankreich beklagend aus.

[Spaltenumbruch] 111 Es ist nichts so gut und gesund, zu viel ist's bös und ungesund.

Daher sagt der Franzose: Ein zu grosses Glück ist zuletzt ein Unglück. (Reinsberg III, 139.)

112 Es ist nit gut, es kost dann vil. - Franck, I, 50a; Henisch, 1765, 50; Gruter, I, 36.

113 Es ist selten gut, was einer aus zorn thut. - Henisch, 1795, 52; Petri, II, 277.

114 Es ist überall gut, aber zu Hause am besten.

115 Es kann noch alles gut werden. - Eiselein, 263.

116 Es kans keiner gut haben, er sey dann gut. - Franck, I, 118a; Henisch, 1795, 53; Lehmann, II, 137, 70.

117 Es muss gut sein, sagte Klas; bei dem einen Nachbar esse ich, bei dem andern schlafe ich.

Span.: Bueno, bueno, bueno, mas guarde Dios mi burra de su centeno. (Bohn I, 206.)

118 Es seindt nicht alle gut, die gut scheinen. - Henisch, 1794, 59; Petri, II, 294.

119 Es seindt nicht alle gut, die sich darfür aussgeben. - Henisch, 1794, 59; Petri, II, 523.

120 Es steht gut, wenn ein armer Mann Conrad heisst. - Körte, 4105.

D. i. con Rath = mit Rath.

121 Es wäre alles gut, wäre kein Aber dabei. - Mayer, II, 45; Simrock, 24; Reinsberg IV, 4.

122 Es wäre alles gut, wenn nur Das und Das nicht wäre. - Pistor., III, 45.

123 Es wäre gut, wenn alle jungen Leute könnten alt werden, ehe sie jung werden, sagte der Schwabe. - Körte, 3206.

124 Es were nicht gut, wenn die Geiss ein Schwantz hett. - Lehmann, 43, 18; Eiselein, 202.

125 Es wird wieder gut, wer's erlebt.

Böhm.: Bude dobre, az zle vaz zlomi. - Bylo nam dobre - jen ze tomu davno; a bude zase - v: dockame-li se. (Celakovsky, 199.)

Poln.: Bedzie dobrze, kiedy zle szyje zlamie. (Celakovsky, 199.)

126 Es wirdt nicht alles gut, was man gut maint. - Petri, II, 348; Henisch, 1711, 55.

127 Et is gued, dat de Stroete1 nit en Wiesibaum lang is; et is ment en koert Enneken, wo et gued smecket. (Westf.)

1)Stroete = Schlund, Gurgel, Hals- oder Speiseröhre; dithmarsch: Strot = Hals.

128 Et kann nit eher gut weren, et mott eher eenmol sien schlimm 'ewest. (Waldeck.) - Curtze, 353, 480.

129 Für mich gut vnd hinter mir falsch, dem gehets vber seinen eigen Halss. - Petri, II, 321; Henisch, 828, 67.

130 Gad es et, dat de Säck än der Mil niche Mel hun. - Schuster, 1122.

Gut ist es, dass die Säcke in der Mühle kein Maul haben.

131 Gar zu gut ist halb schlimm.

132 Gar zu gut ist liederlich. - Eiselein, 263.

133 God geit 't, säd Trin Ted, un leg in'n Addelpol (Düngergrube). (Holst.) - Schütze, II, 50; Globus, VIII, 176.

Es geht gut, sagte Trine Ted, und lag in der Mistpfütze. Die Spitze des Sprichworts ist gegen diejenigen gerichtet, die auch der schlechtesten Lage noch eine einladende Seite abzugewinnen wissen, oder die immer glauben, eine Sache gut gemacht zu haben, wie schlecht sie auch ist.

134 God is god, man (aber) alto god is Allermanns Narr. (Oldenburg.) - Frommann, V, 439, 502; Goldschmidt, 165; Bueren, 505; Firmenich, I, 232, 9; Eichwald, 662.

135 God of dod of de Brand derin. (Oldenburg.) - Eichwald, 663; Bueren, 506; Frommann, V, 439, 503.

136 God to weg', seggen de Güstrower, as de Laus in't Scharf. - Hoefer, 402.

137 Got en schlecht es witt vaneneen1. (Aachen.) - Firmenich, I, 493, 77.

1)Weit voneinander.

138 Got of ken Geld. - Eichwald, 664.

139 Göt öss got on beter öss beter. - Frischbier2, 1402.

[Spaltenumbruch] 82 Es ist gut, riemen auss ander leut heut schneiden.Gruter, I, 33.

83 Es ist gut, sich auf zwei Anker stützen.

Dän.: Det er godt at have gud og gode venner i ledtog med sig. (Prov. dan., 378.)

84 Es ist gut, überall einen Freund zu haben.

Frz.: Il est bon d'avoir des amis partout. (Bohn I, 21.)

85 Es ist gut, vnglückhafftiger leut müssig gon.Franck, I, 81b; Grzter, I, 33.

86 Es ist gut, was der thut, den man liebt.Schottel, 1133b.

87 Es ist gut, Wein auss ander Leut Fass lassen.Gruter, III, 33.

88 Es ist gut, wenn böse Kühe kurze Hörner haben.

89 Es ist keiner so gut, er findet seinesgleichen.

Frz.: Il n'est si bon qu'il n'ait son compagnon. (Leroux, II, 238; Kritzinger, 159a.)

90 Es ist keiner so gut, er hat wol zweyerley muth.Lehmann, 41, 25 u. 218, 24; Simrock, 7214; Eiselein, 479.

Frz.: Nus n'est si bons qui ne puist empirier, ne si mauvais qui ne puist amender. (Leroux, II, 271.)

Holl.: Niemand is zoo goed, of hij heeft wel tweederlei moed. (Harrebomée, I, 249.)

91 Es ist nicht alles gut und rein, was ich und auch ein ander mein'.Froschm., Llv.

92 Es ist nicht alles gut, was gut scheint.

Dän.: Alt godt vil ikke gavnes. (Prov. dan., 220.)

93 Es ist nicht alles gut, was nach unserm Wunsch geht.

Dän.: Det er ikke alt godt efter villie gaaer. (Prov. dan., 242.)

94 Es ist nicht alles so gut, als man's ausposaunt.

Frz.: Il n'est si bon que bon ne soit.

95 Es ist nicht allweg gut, die Jungfer zu küssen.

Es bestand früher eine Todesstrafe darin, dass der Verurtheilte einem weiblichen Automaten entgegenschreiten musste, der ihn umarmte und in eine von Messern und Spiessen starrende Untiefe warf. Dies nannte man die Jungfer küssen. Die Schotten nannten ihre Hinrichtungsmaschine mit dem Fallbeil ebenfalls Maiden oder Jungfer. (Jamieson's Dictionary, Edinburg 1804.)

96 Es ist nicht gut, alle Tage Fastnacht haben.

97 Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.1 Mos. 2, 18.

98 Es ist nicht gut, der Poet im Dorfe zu sein.Körte, 4824 u. 6038; Simrock, 7959.

Es sind damit, wie dies Jacobi in seinen Werken (IV, 362) beklagt, zu viel Anfechtungen, Störungen, Zumuthungen u. s. w. verbunden.

99 Es ist nicht gut, die person des gotlosen achten, zu biegen den gerechten im gericht.Agricola II, 268.

100 Es ist nicht gut, mit grossen Herren Kirschen essen, sie werfen einem den Stiel an den Kopf.

Lat.: Cum domino cerasum res est mala mandere servum. (Binder II, 642; Gartner, 166.)

101 Es ist nicht gut, wenn die stüle auff die benck hüpffen wöllen.Henisch, 277, 23.

102 Es ist nicht gut, wenn die Stüle auff die Bencke hüpffen wöllen oder vnterthanen vber sich hawen.Petri, II, 274.

103 Es ist nicht gut, wenn man sich bey der Widersacher Fewr wil wermen.Petri, II. 274.

104 Es ist nicht gut, wenn viele regieren; das Steuer soll nur einer führen.Graf, 522, 269.

105 Es ist nicht gut, wo man den Herrn selber alle Tage räuspern hört.

106 Es ist nichts so gut, dass es nicht noch Besseres gäbe.

107 Es ist nichts so gut, es habe denn sein Aber.Steiger, 295; Simrock, 26.

108 Es ist nichts so gut, es ist mit bösem vermängt.Lehmann, 356, 47.

109 Es ist nichts so gut, man kann es übel brauchen.

Gedanke und Anwendung selbst sind verschieden. Es gibt herrliche Ideen, welche in ihrer Anwendung schädlich sein würden.

Dän.: Intet saa godt at det jo kand bruges ilde. (Prov. dan., 248.)

110 Es ist nichts so gut, man wird sein müde.Lehmann, 947, 19.

„Alle Tage Rebhühner!“ rief eine Dame am Hofe Ludwig's XV. von Frankreich beklagend aus.

[Spaltenumbruch] 111 Es ist nichts so gut und gesund, zu viel ist's bös und ungesund.

Daher sagt der Franzose: Ein zu grosses Glück ist zuletzt ein Unglück. (Reinsberg III, 139.)

112 Es ist nit gut, es kost dann vil.Franck, I, 50a; Henisch, 1765, 50; Gruter, I, 36.

113 Es ist selten gut, was einer aus zorn thut.Henisch, 1795, 52; Petri, II, 277.

114 Es ist überall gut, aber zu Hause am besten.

115 Es kann noch alles gut werden.Eiselein, 263.

116 Es kans keiner gut haben, er sey dann gut.Franck, I, 118a; Henisch, 1795, 53; Lehmann, II, 137, 70.

117 Es muss gut sein, sagte Klas; bei dem einen Nachbar esse ich, bei dem andern schlafe ich.

Span.: Bueno, bueno, bueno, mas guarde Dios mi burra de su centeno. (Bohn I, 206.)

118 Es seindt nicht alle gut, die gut scheinen.Henisch, 1794, 59; Petri, II, 294.

119 Es seindt nicht alle gut, die sich darfür aussgeben.Henisch, 1794, 59; Petri, II, 523.

120 Es steht gut, wenn ein armer Mann Conrad heisst.Körte, 4105.

D. i. con Rath = mit Rath.

121 Es wäre alles gut, wäre kein Aber dabei.Mayer, II, 45; Simrock, 24; Reinsberg IV, 4.

122 Es wäre alles gut, wenn nur Das und Das nicht wäre.Pistor., III, 45.

123 Es wäre gut, wenn alle jungen Leute könnten alt werden, ehe sie jung werden, sagte der Schwabe.Körte, 3206.

124 Es were nicht gut, wenn die Geiss ein Schwantz hett.Lehmann, 43, 18; Eiselein, 202.

125 Es wird wieder gut, wer's erlebt.

Böhm.: Bude dobře, až zlĕ vaz zlomí. – Bylo nám dobře – jen že tomu dávno; a bude zase – v: dočkáme-li se. (Čelakovsky, 199.)

Poln.: Będzie dobrze, kiedy złe szyję złamie. (Čelakovsky, 199.)

126 Es wirdt nicht alles gut, was man gut maint.Petri, II, 348; Henisch, 1711, 55.

127 Et is gued, dat de Stroete1 nit en Wiesibaum lang is; et is ment en koert Enneken, wo et gued smecket. (Westf.)

1)Stroete = Schlund, Gurgel, Hals- oder Speiseröhre; dithmarsch: Strot = Hals.

128 Et kann nit eher gut weren, et mott eher eenmol sien schlimm 'ewest. (Waldeck.) – Curtze, 353, 480.

129 Für mich gut vnd hinter mir falsch, dem gehets vber seinen eigen Halss.Petri, II, 321; Henisch, 828, 67.

130 Gâd es et, dat de Säck än der Mil niche Mêl hun.Schuster, 1122.

Gut ist es, dass die Säcke in der Mühle kein Maul haben.

131 Gar zu gut ist halb schlimm.

132 Gar zu gut ist liederlich.Eiselein, 263.

133 Gôd geit 't, säd Trin Têd, un lêg in'n Addelpôl (Düngergrube). (Holst.) – Schütze, II, 50; Globus, VIII, 176.

Es geht gut, sagte Trine Ted, und lag in der Mistpfütze. Die Spitze des Sprichworts ist gegen diejenigen gerichtet, die auch der schlechtesten Lage noch eine einladende Seite abzugewinnen wissen, oder die immer glauben, eine Sache gut gemacht zu haben, wie schlecht sie auch ist.

134 Gôd is gôd, man (aber) alto gôd is Allermanns Narr. (Oldenburg.) – Frommann, V, 439, 502; Goldschmidt, 165; Bueren, 505; Firmenich, I, 232, 9; Eichwald, 662.

135 Gôd of dôd of de Brand derin. (Oldenburg.) – Eichwald, 663; Bueren, 506; Frommann, V, 439, 503.

136 Gôd to wêg', seggen de Güstrower, as de Lûs in't Scharf.Hoefer, 402.

137 Gôt en schlecht es witt vanêneen1. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 77.

1)Weit voneinander.

138 Gôt of kên Geld.Eichwald, 664.

139 Göt öss got on beter öss beter.Frischbier2, 1402.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0095" n="[89]"/><cb n="177"/>
82 Es ist gut, riemen auss ander leut heut schneiden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, I, 33.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">83 Es ist gut, sich auf zwei Anker stützen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det er godt at have gud og gode venner i ledtog med sig. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 378.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">84 Es ist gut, überall einen Freund zu haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il est bon d'avoir des amis partout. (<hi rendition="#i">Bohn I, 21.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">85 Es ist gut, vnglückhafftiger leut müssig gon.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 81<hi rendition="#sup">b</hi>; Grzter, I, 33.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">86 Es ist gut, was der thut, den man liebt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1133<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">87 Es ist gut, Wein auss ander Leut Fass lassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 33.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">88 Es ist gut, wenn böse Kühe kurze Hörner haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">89 Es ist keiner so gut, er findet seinesgleichen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il n'est si bon qu'il n'ait son compagnon. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 238; Kritzinger, 159<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">90 Es ist keiner so gut, er hat wol zweyerley muth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 41, 25 u. 218, 24; Simrock, 7214; Eiselein, 479.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Nus n'est si bons qui ne puist empirier, ne si mauvais qui ne puist amender. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 271.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Niemand is zoo goed, of hij heeft wel tweederlei moed. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 249.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">91 Es ist nicht alles gut und rein, was ich und auch ein ander mein'.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Froschm., Llv.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">92 Es ist nicht alles gut, was gut scheint.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Alt godt vil ikke gavnes. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 220.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">93 Es ist nicht alles gut, was nach unserm Wunsch geht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det er ikke alt godt efter villie gaaer. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 242.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">94 Es ist nicht alles so gut, als man's ausposaunt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il n'est si bon que bon ne soit.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">95 Es ist nicht allweg gut, die Jungfer zu küssen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es bestand früher eine Todesstrafe darin, dass der Verurtheilte einem weiblichen Automaten entgegenschreiten musste, der ihn umarmte und in eine von Messern und Spiessen starrende Untiefe warf. Dies nannte man die Jungfer küssen. Die Schotten nannten ihre Hinrichtungsmaschine mit dem Fallbeil ebenfalls Maiden oder Jungfer. (<hi rendition="#i">Jamieson's Dictionary, Edinburg 1804.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">96 Es ist nicht gut, alle Tage Fastnacht haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">97 Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">1 Mos. 2, 18.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">98 Es ist nicht gut, der Poet im Dorfe zu sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 4824 u. 6038; Simrock, 7959.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es sind damit, wie dies <hi rendition="#i">Jacobi in seinen Werken (IV, 362)</hi> beklagt, zu viel Anfechtungen, Störungen, Zumuthungen u. s. w. verbunden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">99 Es ist nicht gut, die person des gotlosen achten, zu biegen den gerechten im gericht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola II, 268.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">100 Es ist nicht gut, mit grossen Herren Kirschen essen, sie werfen einem den Stiel an den Kopf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cum domino cerasum res est mala mandere servum. (<hi rendition="#i">Binder II, 642; Gartner, 166.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">101 Es ist nicht gut, wenn die stüle auff die benck hüpffen wöllen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 277, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">102 Es ist nicht gut, wenn die Stüle auff die Bencke hüpffen wöllen oder vnterthanen vber sich hawen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 274.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">103 Es ist nicht gut, wenn man sich bey der Widersacher Fewr wil wermen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II. 274.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">104 Es ist nicht gut, wenn viele regieren; das Steuer soll nur einer führen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 522, 269.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">105 Es ist nicht gut, wo man den Herrn selber alle Tage räuspern hört.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">106 Es ist nichts so gut, dass es nicht noch Besseres gäbe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">107 Es ist nichts so gut, es habe denn sein Aber.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Steiger, 295; Simrock, 26.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">108 Es ist nichts so gut, es ist mit bösem vermängt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 356, 47.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">109 Es ist nichts so gut, man kann es übel brauchen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Gedanke und Anwendung selbst sind verschieden. Es gibt herrliche Ideen, welche in ihrer Anwendung schädlich sein würden.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Intet saa godt at det jo kand bruges ilde. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 248.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">110 Es ist nichts so gut, man wird sein müde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 947, 19.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Alle Tage Rebhühner!&#x201C; rief eine Dame am Hofe Ludwig's XV. von Frankreich beklagend aus.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="178"/>
111 Es ist nichts so gut und gesund, zu viel ist's bös und ungesund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Daher sagt der Franzose: Ein zu grosses Glück ist zuletzt ein Unglück. (<hi rendition="#i">Reinsberg III, 139.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">112 Es ist nit gut, es kost dann vil.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 50<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 1765, 50; Gruter, I, 36.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">113 Es ist selten gut, was einer aus zorn thut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1795, 52; Petri, II, 277.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">114 Es ist überall gut, aber zu Hause am besten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">115 Es kann noch alles gut werden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 263.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">116 Es kans keiner gut haben, er sey dann gut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 118<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 1795, 53; Lehmann, II, 137, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">117 Es muss gut sein, sagte Klas; bei dem einen Nachbar esse ich, bei dem andern schlafe ich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Bueno, bueno, bueno, mas guarde Dios mi burra de su centeno. (<hi rendition="#i">Bohn I, 206.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">118 Es seindt nicht alle gut, die gut scheinen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1794, 59; Petri, II, 294.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">119 Es seindt nicht alle gut, die sich darfür aussgeben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1794, 59; Petri, II, 523.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">120 Es steht gut, wenn ein armer Mann Conrad heisst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 4105.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. con Rath = mit Rath.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">121 Es wäre alles gut, wäre kein Aber dabei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mayer, II, 45; Simrock, 24; Reinsberg IV, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">122 Es wäre alles gut, wenn nur Das und Das nicht wäre.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pistor., III, 45.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">123 Es wäre gut, wenn alle jungen Leute könnten alt werden, ehe sie jung werden, sagte der Schwabe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 3206.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">124 Es were nicht gut, wenn die Geiss ein Schwantz hett.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 43, 18; Eiselein, 202.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">125 Es wird wieder gut, wer's erlebt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Bude dob&#x0159;e, a&#x017E; zl&#x0115; vaz zlomí. &#x2013; Bylo nám dob&#x0159;e &#x2013; jen &#x017E;e tomu dávno; a bude zase &#x2013; v: do&#x010D;káme-li se. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 199.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: B&#x0119;dzie dobrze, kiedy z&#x0142;e szyj&#x0119; z&#x0142;amie. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 199.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">126 Es wirdt nicht alles gut, was man gut maint.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 348; Henisch, 1711, 55.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">127 Et is gued, dat de Stroete<hi rendition="#sup">1</hi> nit en Wiesibaum lang is; et is ment en koert Enneken, wo et gued smecket.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>)Stroete = Schlund, Gurgel, Hals- oder Speiseröhre; dithmarsch: Strot = Hals.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">128 Et kann nit eher gut weren, et mott eher eenmol sien schlimm 'ewest.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 353, 480.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">129 Für mich gut vnd hinter mir falsch, dem gehets vber seinen eigen Halss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 321; Henisch, 828, 67.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">130 Gâd es et, dat de Säck än der Mil niche Mêl hun.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 1122.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Gut ist es, dass die Säcke in der Mühle kein Maul haben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">131 Gar zu gut ist halb schlimm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">132 Gar zu gut ist liederlich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 263.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">133 Gôd geit 't, säd Trin Têd, un lêg in'n Addelpôl (Düngergrube).</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, II, 50; Globus, VIII, 176.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es geht gut, sagte Trine Ted, und lag in der Mistpfütze. Die Spitze des Sprichworts ist gegen diejenigen gerichtet, die auch der schlechtesten Lage noch eine einladende Seite abzugewinnen wissen, oder die immer glauben, eine Sache gut gemacht zu haben, wie schlecht sie auch ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">134 Gôd is gôd, man (aber) alto gôd is Allermanns Narr.</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 439, 502; Goldschmidt, 165; Bueren, 505; Firmenich, I, 232, 9; Eichwald, 662.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">135 Gôd of dôd of de Brand derin.</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 663; Bueren, 506; Frommann, V, 439, 503.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">136 Gôd to wêg', seggen de Güstrower, as de Lûs in't Scharf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 402.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">137 Gôt en schlecht es witt vanêneen<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 493, 77.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>)Weit voneinander.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">138 Gôt of kên Geld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 664.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">139 Göt öss got on beter öss beter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1402.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[89]/0095] 82 Es ist gut, riemen auss ander leut heut schneiden. – Gruter, I, 33. 83 Es ist gut, sich auf zwei Anker stützen. Dän.: Det er godt at have gud og gode venner i ledtog med sig. (Prov. dan., 378.) 84 Es ist gut, überall einen Freund zu haben. Frz.: Il est bon d'avoir des amis partout. (Bohn I, 21.) 85 Es ist gut, vnglückhafftiger leut müssig gon. – Franck, I, 81b; Grzter, I, 33. 86 Es ist gut, was der thut, den man liebt. – Schottel, 1133b. 87 Es ist gut, Wein auss ander Leut Fass lassen. – Gruter, III, 33. 88 Es ist gut, wenn böse Kühe kurze Hörner haben. 89 Es ist keiner so gut, er findet seinesgleichen. Frz.: Il n'est si bon qu'il n'ait son compagnon. (Leroux, II, 238; Kritzinger, 159a.) 90 Es ist keiner so gut, er hat wol zweyerley muth. – Lehmann, 41, 25 u. 218, 24; Simrock, 7214; Eiselein, 479. Frz.: Nus n'est si bons qui ne puist empirier, ne si mauvais qui ne puist amender. (Leroux, II, 271.) Holl.: Niemand is zoo goed, of hij heeft wel tweederlei moed. (Harrebomée, I, 249.) 91 Es ist nicht alles gut und rein, was ich und auch ein ander mein'. – Froschm., Llv. 92 Es ist nicht alles gut, was gut scheint. Dän.: Alt godt vil ikke gavnes. (Prov. dan., 220.) 93 Es ist nicht alles gut, was nach unserm Wunsch geht. Dän.: Det er ikke alt godt efter villie gaaer. (Prov. dan., 242.) 94 Es ist nicht alles so gut, als man's ausposaunt. Frz.: Il n'est si bon que bon ne soit. 95 Es ist nicht allweg gut, die Jungfer zu küssen. Es bestand früher eine Todesstrafe darin, dass der Verurtheilte einem weiblichen Automaten entgegenschreiten musste, der ihn umarmte und in eine von Messern und Spiessen starrende Untiefe warf. Dies nannte man die Jungfer küssen. Die Schotten nannten ihre Hinrichtungsmaschine mit dem Fallbeil ebenfalls Maiden oder Jungfer. (Jamieson's Dictionary, Edinburg 1804.) 96 Es ist nicht gut, alle Tage Fastnacht haben. 97 Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. – 1 Mos. 2, 18. 98 Es ist nicht gut, der Poet im Dorfe zu sein. – Körte, 4824 u. 6038; Simrock, 7959. Es sind damit, wie dies Jacobi in seinen Werken (IV, 362) beklagt, zu viel Anfechtungen, Störungen, Zumuthungen u. s. w. verbunden. 99 Es ist nicht gut, die person des gotlosen achten, zu biegen den gerechten im gericht. – Agricola II, 268. 100 Es ist nicht gut, mit grossen Herren Kirschen essen, sie werfen einem den Stiel an den Kopf. Lat.: Cum domino cerasum res est mala mandere servum. (Binder II, 642; Gartner, 166.) 101 Es ist nicht gut, wenn die stüle auff die benck hüpffen wöllen. – Henisch, 277, 23. 102 Es ist nicht gut, wenn die Stüle auff die Bencke hüpffen wöllen oder vnterthanen vber sich hawen. – Petri, II, 274. 103 Es ist nicht gut, wenn man sich bey der Widersacher Fewr wil wermen. – Petri, II. 274. 104 Es ist nicht gut, wenn viele regieren; das Steuer soll nur einer führen. – Graf, 522, 269. 105 Es ist nicht gut, wo man den Herrn selber alle Tage räuspern hört. 106 Es ist nichts so gut, dass es nicht noch Besseres gäbe. 107 Es ist nichts so gut, es habe denn sein Aber. – Steiger, 295; Simrock, 26. 108 Es ist nichts so gut, es ist mit bösem vermängt. – Lehmann, 356, 47. 109 Es ist nichts so gut, man kann es übel brauchen. Gedanke und Anwendung selbst sind verschieden. Es gibt herrliche Ideen, welche in ihrer Anwendung schädlich sein würden. Dän.: Intet saa godt at det jo kand bruges ilde. (Prov. dan., 248.) 110 Es ist nichts so gut, man wird sein müde. – Lehmann, 947, 19. „Alle Tage Rebhühner!“ rief eine Dame am Hofe Ludwig's XV. von Frankreich beklagend aus. 111 Es ist nichts so gut und gesund, zu viel ist's bös und ungesund. Daher sagt der Franzose: Ein zu grosses Glück ist zuletzt ein Unglück. (Reinsberg III, 139.) 112 Es ist nit gut, es kost dann vil. – Franck, I, 50a; Henisch, 1765, 50; Gruter, I, 36. 113 Es ist selten gut, was einer aus zorn thut. – Henisch, 1795, 52; Petri, II, 277. 114 Es ist überall gut, aber zu Hause am besten. 115 Es kann noch alles gut werden. – Eiselein, 263. 116 Es kans keiner gut haben, er sey dann gut. – Franck, I, 118a; Henisch, 1795, 53; Lehmann, II, 137, 70. 117 Es muss gut sein, sagte Klas; bei dem einen Nachbar esse ich, bei dem andern schlafe ich. Span.: Bueno, bueno, bueno, mas guarde Dios mi burra de su centeno. (Bohn I, 206.) 118 Es seindt nicht alle gut, die gut scheinen. – Henisch, 1794, 59; Petri, II, 294. 119 Es seindt nicht alle gut, die sich darfür aussgeben. – Henisch, 1794, 59; Petri, II, 523. 120 Es steht gut, wenn ein armer Mann Conrad heisst. – Körte, 4105. D. i. con Rath = mit Rath. 121 Es wäre alles gut, wäre kein Aber dabei. – Mayer, II, 45; Simrock, 24; Reinsberg IV, 4. 122 Es wäre alles gut, wenn nur Das und Das nicht wäre. – Pistor., III, 45. 123 Es wäre gut, wenn alle jungen Leute könnten alt werden, ehe sie jung werden, sagte der Schwabe. – Körte, 3206. 124 Es were nicht gut, wenn die Geiss ein Schwantz hett. – Lehmann, 43, 18; Eiselein, 202. 125 Es wird wieder gut, wer's erlebt. Böhm.: Bude dobře, až zlĕ vaz zlomí. – Bylo nám dobře – jen že tomu dávno; a bude zase – v: dočkáme-li se. (Čelakovsky, 199.) Poln.: Będzie dobrze, kiedy złe szyję złamie. (Čelakovsky, 199.) 126 Es wirdt nicht alles gut, was man gut maint. – Petri, II, 348; Henisch, 1711, 55. 127 Et is gued, dat de Stroete1 nit en Wiesibaum lang is; et is ment en koert Enneken, wo et gued smecket. (Westf.) 1)Stroete = Schlund, Gurgel, Hals- oder Speiseröhre; dithmarsch: Strot = Hals. 128 Et kann nit eher gut weren, et mott eher eenmol sien schlimm 'ewest. (Waldeck.) – Curtze, 353, 480. 129 Für mich gut vnd hinter mir falsch, dem gehets vber seinen eigen Halss. – Petri, II, 321; Henisch, 828, 67. 130 Gâd es et, dat de Säck än der Mil niche Mêl hun. – Schuster, 1122. Gut ist es, dass die Säcke in der Mühle kein Maul haben. 131 Gar zu gut ist halb schlimm. 132 Gar zu gut ist liederlich. – Eiselein, 263. 133 Gôd geit 't, säd Trin Têd, un lêg in'n Addelpôl (Düngergrube). (Holst.) – Schütze, II, 50; Globus, VIII, 176. Es geht gut, sagte Trine Ted, und lag in der Mistpfütze. Die Spitze des Sprichworts ist gegen diejenigen gerichtet, die auch der schlechtesten Lage noch eine einladende Seite abzugewinnen wissen, oder die immer glauben, eine Sache gut gemacht zu haben, wie schlecht sie auch ist. 134 Gôd is gôd, man (aber) alto gôd is Allermanns Narr. (Oldenburg.) – Frommann, V, 439, 502; Goldschmidt, 165; Bueren, 505; Firmenich, I, 232, 9; Eichwald, 662. 135 Gôd of dôd of de Brand derin. (Oldenburg.) – Eichwald, 663; Bueren, 506; Frommann, V, 439, 503. 136 Gôd to wêg', seggen de Güstrower, as de Lûs in't Scharf. – Hoefer, 402. 137 Gôt en schlecht es witt vanêneen1. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 77. 1)Weit voneinander. 138 Gôt of kên Geld. – Eichwald, 664. 139 Göt öss got on beter öss beter. – Frischbier2, 1402.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/95
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [89]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/95>, abgerufen am 28.03.2024.