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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 27 Wenn de Leferke vor Lechtmess singt, mutt se na Lechtmess peipen. - Kern, 749 u. 1189.

Wenn das Wetter vor Lichtmess zu schön ist, kommt gewöhnlich noch schlechtes Wetter nach. Wenn es zu kalt ist, verwandelt sich das Singen der Lerche in ein blosses Piepen.

28 Wenn die Lerche hoch fliegt und lange hoch oben singt, so verkündet sie schönes Wetter. - Reinsberg VIII, 59.

29 Wenn die Lerche zu hoch fliegt, frisst sie der Habicht. - Altmann VI, 462.

30 Wer hat die Lerche geschlagen?

Wenn ein Schade geschehen ist, will's niemand gethan haben.

Holl.: Raet wie stoot den leweric so?

Lat.: Cui culpa est imputanda? - Dic mihi sub cauda quis te percussit alauda? (Fallersleben, 607.)

31 Wo die Lerche ist, da ist der Kuckuk auch gern. - Luther's Tischr., 327a; Petri, II, 802.

32 Wo Lerchen singen, hört man Krähen nicht.

*33 Dat geit net as de Leferkes, in en Nacht fett un mager (?). - Kern, 750.

*34 Die gebratenen Lerchen sollen ihm ins Maul fallen.

*35 Die gebratenen Lerchen werden ihm nicht in den Mund fliegen.

Engl.: The larks fall there ready roasted. (Bohn II, 168.)

Holl.: De gebraden leeuweriken komen u niet in den mond vliegen. (Harrebomee, II, 14.)

It.: Vi se legano le viti con le salsiccie.

*36 Die Lerchen mit dem Lichte fangen.

Frz.: Briller des alouettes.

*37 Eine Lerche schiessen.

Trunken, beim Gehen schiefe Linien beschreiben.

*38 Er will die Lerche singen lehren. - Altmann VI, 474.

*39 Hij let an Lask üütjfle an wol en Gus wedder ha. (Amrum.) - Haupt, VIII, 359, 138.

Er lässt eine Lerche fliegen und will eine Gans wiederhaben.


Lerchenfeld.

* Er ist im Lerchenfelde.

Im Irrthnm.


Lerchengesang.

Der Lercheg'sang weckt di vom Winterschlaf. Bis wacker, füer Mist vff Feld und Acker. (Solothurn.) - Schild, 103, 38.


Lerchenkopf.

Ein subtiler Lerchen Kopff vnd grober Sew Kopff sind weit vnterschieden. - Petri, II, 228.


Lergesch.

* Et äs e Lergesch. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 32, 20.

Ein langer, lümmelhafter Mensch.


Lernen.

1 As (wenn) dü lernst, Chasergüt. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Wortspiel mit Chaser = Schwein, und dem Zeitworte chasern = wiederholen.

2 Bat me lärt hiät, dat friet' iäm kain Brot af. (Iserlohn.) - Woeste, 72, 184.

3 Bei was man ist, das lernt man. - Blass, 7.

4 Besser gar nicht gelernt als unrecht.

5 Besser ist es, einer lerne, dass man jhm hofire, denn dass er andern eins auffpfeiffen vnd auff dem gelechter ein pösslein reissen müsse. - Petri, II, 37.

6 Besser nichts lernen, denn böss lernen. - Henisch, 323, 14; Petri, II, 39.

7 Das Lernen hat kein Narr erfunden. - Mayer, II, 27; Simrock, 6352; Braun, I, 2242; Reinsberg VII, 100.

8 Der lernt nichts, der nach seinem Kopf will gelehrt werden.

Sowie der Kranke nicht zur Gesundheit gelangt, der nach seinem Gefallen will curirt sein.

9 Durch Lernen wird man zum Meister.

Frz.: En apprenant l'on devient maistre. (Leroux, II, 100.)

10 Ein yeder lern sein Lection, so wird es wohl im Hause stohn. - Petri, II, 201.

11 Er lernt, dass ihm der Kopf raucht.

Strengt den Kopf sehr an durch Lernen.

Frz.: Il se casse la tete a apprendre.

[Spaltenumbruch] 12 Es ist allezeit gut lernen. - Lehmann, II, 128, 141.

13 Es lernet sich wol, wenn einer die Füess vnter sein aigen Tisch stecket. - Henisch, 1324, 1.

14 Es lernt sich selber, dass die Kühe gebären Kälber.

15 Es will alles gelernt sein.

16 Es wollte mancher wol was lernen, aber das Schulgeld reut ihn.

Lat.: Scire volunt omues, mercedem solvere nemo. (Juvenal.) (Binder I, 1599; II, 3046; Philippi, II, 170; Seybold, 543.)

17 Ginge das Lernen ein wie der Wein, es würde jeder wollen gelehret sein.

Lat.: Scire volunt omnes, studiis incumbere pauci. (Binder I, 1600; II, 3047; Seybold, 544.)

18 Ham skal liar, so laang üüs'm lewwet. (Amrum.) - Haupt, VIII, 368, 292.

Auf Sylt: En mut liar sa lung lewwed.

19 Je länger man lernt, je weiter man kommt, sagte Töffel, und er konnte ausrechnen, wie viel Beine in ein Paar Strümpfe gehören.

Holl.: Die lang leert, die veel leert, zei de mooije breister, en zij wist uit te cijferen, hoeveel steken er in een paar kousen gaan. (Harrebomee, I, 444a.)

20 Je mehr man lernet, je mehr man thun muss. - Petri, II, 395.

21 Lange gelernet ist übel gelernet. - Petri, II, 431; Henisch, 1457, 36.

22 Lehr nebes, so chast nebes. - Tobler, 296.

Lerne was, so kannst du was.

23 Leicht gelernt, schwer abgewöhnt.

Von Unarten.

24 Ler wat, so kannst du wat. - Bueren, 796; Hauskalender, I.

25 Lere wat, so west du wat; still wat, so hast du wat; awer lat elk dat Sine. - Eichwald, 1170.

26 Lern', als lebst du immerfort, und leb', als müsstest du morgen fort. - Caspari, 16.

27 Lern es in der Jugend, so kannstu es im Alter. - Lehmann, II, 378, 36.

28 Lern nicht zu viel, du must sonst viel thun. - Petri, III, 9.

29 Lern vor selbst, ehe du ander lehrest. - Petri, II, 428.

30 Lern, was du bist vnd werden wirst. - Petri, I, 71.

31 Lerne dich selbst kennen. - Müller, 56, 1.

32 Lerne jung, das dir alt nütz. - Franck, I, 159a.

Mhd.: Empsleiches lernen daz ist guot, unstates allen schaden tuot. (Ring.) (Zingerle, 88.)

33 Lerne mit fleiss, so wirst du weiss. - Henisch, 1139, 59; Petri, II, 436.

34 Lerne, so kannst du was vergessen. - Mayer, II, 27; Simrock, 6350; Braun, I, 2243; Reinsberg VII, 100.

35 Lerne viel, sage wenig, höre alles. - Winckler, XIII, 54.

36 Lerne vnd höre viel, rede wenig. - Lehmann, II, 378, 35.

37 Lerne was, so kannst du was. - Petri, II, 437; Lehmann, II, 378, 33; Gaal, 1086; Körte, 3771; Simrock, 6309; Braun, I, 2239.

"Stiehl dir was, so hast du was, aber lass jedem das Seine", setzt man in manchen Gegenden hinzu, wo Handwerker und Künstler das Bedürfniss der Fortbildung fühlen. In Pommern: Lere wat, so wettstu wat. (Dähnert, 274a.)

Lat.: Discat, qui nescit, nam sic sapientia crescit. (Gaal, 1086.)

Schwed.: Lär nagot so westu nagot. (Grubb, 486.)

Ung.: Tanuly tino, okör lesz beloled. (Gaal, 1086.)

38 Lernen, fragen, repetiren, thut dich in kunst vnd weissheit füren.

Lat.: Discere, quaerere, saepe reuoluere sit tibi cura: Haec tria sunt uia qua sapientia sit ualitura. (Loci comm., 48.)

39 Lernen führt zum Wissen und Wissen zum Geniessen.

Frz.: Par scavoir vient avoir. (Leroux, II, 278.)

40 Lernen hat eine bittere Wurzel, aber es trägt süsse Frucht.

Böhm.: Uceni koren horky, ale plod sladky. (Celakovsky, 216.)

[Spaltenumbruch] 27 Wenn de Leferke vor Lechtmess singt, mutt se na Lechtmess pîpen.Kern, 749 u. 1189.

Wenn das Wetter vor Lichtmess zu schön ist, kommt gewöhnlich noch schlechtes Wetter nach. Wenn es zu kalt ist, verwandelt sich das Singen der Lerche in ein blosses Piepen.

28 Wenn die Lerche hoch fliegt und lange hoch oben singt, so verkündet sie schönes Wetter.Reinsberg VIII, 59.

29 Wenn die Lerche zu hoch fliegt, frisst sie der Habicht.Altmann VI, 462.

30 Wer hat die Lerche geschlagen?

Wenn ein Schade geschehen ist, will's niemand gethan haben.

Holl.: Raet wie stoot den leweric so?

Lat.: Cui culpa est imputanda? – Dic mihi sub cauda quis te percussit alauda? (Fallersleben, 607.)

31 Wo die Lerche ist, da ist der Kuckuk auch gern.Luther's Tischr., 327a; Petri, II, 802.

32 Wo Lerchen singen, hört man Krähen nicht.

*33 Dat geit net as de Leferkes, in ên Nacht fett un mager (?).Kern, 750.

*34 Die gebratenen Lerchen sollen ihm ins Maul fallen.

*35 Die gebratenen Lerchen werden ihm nicht in den Mund fliegen.

Engl.: The larks fall there ready roasted. (Bohn II, 168.)

Holl.: De gebraden leeuweriken komen u niet in den mond vliegen. (Harrebomée, II, 14.)

It.: Vi se legano le viti con le salsiccie.

*36 Die Lerchen mit dem Lichte fangen.

Frz.: Briller des alouettes.

*37 Eine Lerche schiessen.

Trunken, beim Gehen schiefe Linien beschreiben.

*38 Er will die Lerche singen lehren.Altmann VI, 474.

*39 Hij lêt an Lask üütjfle an wol en Gus wedder hâ. (Amrum.) – Haupt, VIII, 359, 138.

Er lässt eine Lerche fliegen und will eine Gans wiederhaben.


Lerchenfeld.

* Er ist im Lerchenfelde.

Im Irrthnm.


Lerchengesang.

Der Lercheg'sang weckt di vom Winterschlaf. Bis wacker, füer Mist vff Feld und Acker. (Solothurn.) – Schild, 103, 38.


Lerchenkopf.

Ein subtiler Lerchen Kopff vnd grober Sew Kopff sind weit vnterschieden.Petri, II, 228.


Lergesch.

* Et äs e Lergesch. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 20.

Ein langer, lümmelhafter Mensch.


Lernen.

1 As (wenn) dü lernst, Chasergüt. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Wortspiel mit Chaser = Schwein, und dem Zeitworte chasern = wiederholen.

2 Bat me lärt hiät, dat friet' iäm kain Brot af. (Iserlohn.) – Woeste, 72, 184.

3 Bei was man ist, das lernt man.Blass, 7.

4 Besser gar nicht gelernt als unrecht.

5 Besser ist es, einer lerne, dass man jhm hofire, denn dass er andern eins auffpfeiffen vnd auff dem gelechter ein pösslein reissen müsse.Petri, II, 37.

6 Besser nichts lernen, denn böss lernen.Henisch, 323, 14; Petri, II, 39.

7 Das Lernen hat kein Narr erfunden.Mayer, II, 27; Simrock, 6352; Braun, I, 2242; Reinsberg VII, 100.

8 Der lernt nichts, der nach seinem Kopf will gelehrt werden.

Sowie der Kranke nicht zur Gesundheit gelangt, der nach seinem Gefallen will curirt sein.

9 Durch Lernen wird man zum Meister.

Frz.: En apprenant l'on devient maistre. (Leroux, II, 100.)

10 Ein yeder lern sein Lection, so wird es wohl im Hause stohn.Petri, II, 201.

11 Er lernt, dass ihm der Kopf raucht.

Strengt den Kopf sehr an durch Lernen.

Frz.: Il se casse la tête à apprendre.

[Spaltenumbruch] 12 Es ist allezeit gut lernen.Lehmann, II, 128, 141.

13 Es lernet sich wol, wenn einer die Füess vnter sein aigen Tisch stecket.Henisch, 1324, 1.

14 Es lernt sich selber, dass die Kühe gebären Kälber.

15 Es will alles gelernt sein.

16 Es wollte mancher wol was lernen, aber das Schulgeld reut ihn.

Lat.: Scire volunt omues, mercedem solvere nemo. (Juvenal.) (Binder I, 1599; II, 3046; Philippi, II, 170; Seybold, 543.)

17 Ginge das Lernen ein wie der Wein, es würde jeder wollen gelehret sein.

Lat.: Scire volunt omnes, studiis incumbere pauci. (Binder I, 1600; II, 3047; Seybold, 544.)

18 Ham skal liar, so laang üüs'm lewwet. (Amrum.) – Haupt, VIII, 368, 292.

Auf Sylt: En mut liar sa lung lewwed.

19 Je länger man lernt, je weiter man kommt, sagte Töffel, und er konnte ausrechnen, wie viel Beine in ein Paar Strümpfe gehören.

Holl.: Die lang leert, die veel leert, zei de mooije breister, en zij wist uit te cijferen, hoeveel steken er in een paar kousen gaan. (Harrebomée, I, 444a.)

20 Je mehr man lernet, je mehr man thun muss.Petri, II, 395.

21 Lange gelernet ist übel gelernet.Petri, II, 431; Henisch, 1457, 36.

22 Lehr nebes, so chast nebes.Tobler, 296.

Lerne was, so kannst du was.

23 Leicht gelernt, schwer abgewöhnt.

Von Unarten.

24 Lêr wat, so kannst du wat.Bueren, 796; Hauskalender, I.

25 Lêre wat, so wêst du wat; still wat, so hast du wat; awer lat elk dat Sine.Eichwald, 1170.

26 Lern', als lebst du immerfort, und leb', als müsstest du morgen fort.Caspari, 16.

27 Lern es in der Jugend, so kannstu es im Alter.Lehmann, II, 378, 36.

28 Lern nicht zu viel, du must sonst viel thun.Petri, III, 9.

29 Lern vor selbst, ehe du ander lehrest.Petri, II, 428.

30 Lern, was du bist vnd werden wirst.Petri, I, 71.

31 Lerne dich selbst kennen.Müller, 56, 1.

32 Lerne jung, das dir alt nütz.Franck, I, 159a.

Mhd.: Empsleiches lernen daz ist guot, unstâtes allen schaden tuot. (Ring.) (Zingerle, 88.)

33 Lerne mit fleiss, so wirst du weiss.Henisch, 1139, 59; Petri, II, 436.

34 Lerne, so kannst du was vergessen.Mayer, II, 27; Simrock, 6350; Braun, I, 2243; Reinsberg VII, 100.

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„Stiehl dir was, so hast du was, aber lass jedem das Seine“, setzt man in manchen Gegenden hinzu, wo Handwerker und Künstler das Bedürfniss der Fortbildung fühlen. In Pommern: Lere wat, so wettstu wat. (Dähnert, 274a.)

Lat.: Discat, qui nescit, nam sic sapientia crescit. (Gaal, 1086.)

Schwed.: Lär något so westu något. (Grubb, 486.)

Ung.: Tanúly tinó, okör lesz belőled. (Gaal, 1086.)

38 Lernen, fragen, repetiren, thut dich in kunst vnd weissheit füren.

Lat.: Discere, quaerere, saepe reuoluere sit tibi cura: Haec tria sunt uia qua sapientia sit ualitura. (Loci comm., 48.)

39 Lernen führt zum Wissen und Wissen zum Geniessen.

Frz.: Par sçavoir vient avoir. (Leroux, II, 278.)

40 Lernen hat eine bittere Wurzel, aber es trägt süsse Frucht.

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[[19]/0033] 27 Wenn de Leferke vor Lechtmess singt, mutt se na Lechtmess pîpen. – Kern, 749 u. 1189. Wenn das Wetter vor Lichtmess zu schön ist, kommt gewöhnlich noch schlechtes Wetter nach. Wenn es zu kalt ist, verwandelt sich das Singen der Lerche in ein blosses Piepen. 28 Wenn die Lerche hoch fliegt und lange hoch oben singt, so verkündet sie schönes Wetter. – Reinsberg VIII, 59. 29 Wenn die Lerche zu hoch fliegt, frisst sie der Habicht. – Altmann VI, 462. 30 Wer hat die Lerche geschlagen? Wenn ein Schade geschehen ist, will's niemand gethan haben. Holl.: Raet wie stoot den leweric so? Lat.: Cui culpa est imputanda? – Dic mihi sub cauda quis te percussit alauda? (Fallersleben, 607.) 31 Wo die Lerche ist, da ist der Kuckuk auch gern. – Luther's Tischr., 327a; Petri, II, 802. 32 Wo Lerchen singen, hört man Krähen nicht. *33 Dat geit net as de Leferkes, in ên Nacht fett un mager (?). – Kern, 750. *34 Die gebratenen Lerchen sollen ihm ins Maul fallen. *35 Die gebratenen Lerchen werden ihm nicht in den Mund fliegen. Engl.: The larks fall there ready roasted. (Bohn II, 168.) Holl.: De gebraden leeuweriken komen u niet in den mond vliegen. (Harrebomée, II, 14.) It.: Vi se legano le viti con le salsiccie. *36 Die Lerchen mit dem Lichte fangen. Frz.: Briller des alouettes. *37 Eine Lerche schiessen. Trunken, beim Gehen schiefe Linien beschreiben. *38 Er will die Lerche singen lehren. – Altmann VI, 474. *39 Hij lêt an Lask üütjfle an wol en Gus wedder hâ. (Amrum.) – Haupt, VIII, 359, 138. Er lässt eine Lerche fliegen und will eine Gans wiederhaben. Lerchenfeld. * Er ist im Lerchenfelde. Im Irrthnm. Lerchengesang. Der Lercheg'sang weckt di vom Winterschlaf. Bis wacker, füer Mist vff Feld und Acker. (Solothurn.) – Schild, 103, 38. Lerchenkopf. Ein subtiler Lerchen Kopff vnd grober Sew Kopff sind weit vnterschieden. – Petri, II, 228. Lergesch. * Et äs e Lergesch. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 20. Ein langer, lümmelhafter Mensch. Lernen. 1 As (wenn) dü lernst, Chasergüt. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Wortspiel mit Chaser = Schwein, und dem Zeitworte chasern = wiederholen. 2 Bat me lärt hiät, dat friet' iäm kain Brot af. (Iserlohn.) – Woeste, 72, 184. 3 Bei was man ist, das lernt man. – Blass, 7. 4 Besser gar nicht gelernt als unrecht. 5 Besser ist es, einer lerne, dass man jhm hofire, denn dass er andern eins auffpfeiffen vnd auff dem gelechter ein pösslein reissen müsse. – Petri, II, 37. 6 Besser nichts lernen, denn böss lernen. – Henisch, 323, 14; Petri, II, 39. 7 Das Lernen hat kein Narr erfunden. – Mayer, II, 27; Simrock, 6352; Braun, I, 2242; Reinsberg VII, 100. 8 Der lernt nichts, der nach seinem Kopf will gelehrt werden. Sowie der Kranke nicht zur Gesundheit gelangt, der nach seinem Gefallen will curirt sein. 9 Durch Lernen wird man zum Meister. Frz.: En apprenant l'on devient maistre. (Leroux, II, 100.) 10 Ein yeder lern sein Lection, so wird es wohl im Hause stohn. – Petri, II, 201. 11 Er lernt, dass ihm der Kopf raucht. Strengt den Kopf sehr an durch Lernen. Frz.: Il se casse la tête à apprendre. 12 Es ist allezeit gut lernen. – Lehmann, II, 128, 141. 13 Es lernet sich wol, wenn einer die Füess vnter sein aigen Tisch stecket. – Henisch, 1324, 1. 14 Es lernt sich selber, dass die Kühe gebären Kälber. 15 Es will alles gelernt sein. 16 Es wollte mancher wol was lernen, aber das Schulgeld reut ihn. Lat.: Scire volunt omues, mercedem solvere nemo. (Juvenal.) (Binder I, 1599; II, 3046; Philippi, II, 170; Seybold, 543.) 17 Ginge das Lernen ein wie der Wein, es würde jeder wollen gelehret sein. Lat.: Scire volunt omnes, studiis incumbere pauci. (Binder I, 1600; II, 3047; Seybold, 544.) 18 Ham skal liar, so laang üüs'm lewwet. (Amrum.) – Haupt, VIII, 368, 292. Auf Sylt: En mut liar sa lung lewwed. 19 Je länger man lernt, je weiter man kommt, sagte Töffel, und er konnte ausrechnen, wie viel Beine in ein Paar Strümpfe gehören. Holl.: Die lang leert, die veel leert, zei de mooije breister, en zij wist uit te cijferen, hoeveel steken er in een paar kousen gaan. (Harrebomée, I, 444a.) 20 Je mehr man lernet, je mehr man thun muss. – Petri, II, 395. 21 Lange gelernet ist übel gelernet. – Petri, II, 431; Henisch, 1457, 36. 22 Lehr nebes, so chast nebes. – Tobler, 296. Lerne was, so kannst du was. 23 Leicht gelernt, schwer abgewöhnt. Von Unarten. 24 Lêr wat, so kannst du wat. – Bueren, 796; Hauskalender, I. 25 Lêre wat, so wêst du wat; still wat, so hast du wat; awer lat elk dat Sine. – Eichwald, 1170. 26 Lern', als lebst du immerfort, und leb', als müsstest du morgen fort. – Caspari, 16. 27 Lern es in der Jugend, so kannstu es im Alter. – Lehmann, II, 378, 36. 28 Lern nicht zu viel, du must sonst viel thun. – Petri, III, 9. 29 Lern vor selbst, ehe du ander lehrest. – Petri, II, 428. 30 Lern, was du bist vnd werden wirst. – Petri, I, 71. 31 Lerne dich selbst kennen. – Müller, 56, 1. 32 Lerne jung, das dir alt nütz. – Franck, I, 159a. Mhd.: Empsleiches lernen daz ist guot, unstâtes allen schaden tuot. (Ring.) (Zingerle, 88.) 33 Lerne mit fleiss, so wirst du weiss. – Henisch, 1139, 59; Petri, II, 436. 34 Lerne, so kannst du was vergessen. – Mayer, II, 27; Simrock, 6350; Braun, I, 2243; Reinsberg VII, 100. 35 Lerne viel, sage wenig, höre alles. – Winckler, XIII, 54. 36 Lerne vnd höre viel, rede wenig. – Lehmann, II, 378, 35. 37 Lerne was, so kannst du was. – Petri, II, 437; Lehmann, II, 378, 33; Gaal, 1086; Körte, 3771; Simrock, 6309; Braun, I, 2239. „Stiehl dir was, so hast du was, aber lass jedem das Seine“, setzt man in manchen Gegenden hinzu, wo Handwerker und Künstler das Bedürfniss der Fortbildung fühlen. In Pommern: Lere wat, so wettstu wat. (Dähnert, 274a.) Lat.: Discat, qui nescit, nam sic sapientia crescit. (Gaal, 1086.) Schwed.: Lär något so westu något. (Grubb, 486.) Ung.: Tanúly tinó, okör lesz belőled. (Gaal, 1086.) 38 Lernen, fragen, repetiren, thut dich in kunst vnd weissheit füren. Lat.: Discere, quaerere, saepe reuoluere sit tibi cura: Haec tria sunt uia qua sapientia sit ualitura. (Loci comm., 48.) 39 Lernen führt zum Wissen und Wissen zum Geniessen. Frz.: Par sçavoir vient avoir. (Leroux, II, 278.) 40 Lernen hat eine bittere Wurzel, aber es trägt süsse Frucht. Böhm.: Učení kořen hořký, ale plod sladký. (Čelakovský, 216.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [19]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/33>, abgerufen am 19.04.2024.