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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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13 Ein Mohr will den andern weiss waschen. - Simrock, 7058a.

14 Ein Mor schwärtzt den andern nicht, sagt ein Nonn vnter des Münchs Kutte. - Lehmann, 327, 30; Simrock, 7060; Klosterspiegel, 35, 7.

15 Ein schwarzer Mohr ist besser als ein weisser Teufel.

Dän.: Tit önsker een sig en sort morinde, i steden for en hvid dievelinde. (Prov. dan., 447.)

16 Einen Mohren bleicht man nicht weiss; und ein Wolf verliert wol das Haar, aber die Naupen (Tücke) nicht. - Lohrengel, I, 207.

17 Einen Mohren erkennt man am Gesicht und einen Narren an seiner Rede. - Winckler, XIV, 15; Petri, II, 179.

Dän.: Det er godt at kiende en blaa mand paa sin hud. (Prov. dan., 72.)

18 Einen Mohren kann man nicht weiss waschen. (S. Esel 460.) - Müller, 10, 7; Simrock, 7058; Reinsberg VI, 34 u. 92; Parömiakon, 2525; Schlechta, 346.

"Einen Mohren weiss zu waschen, ist ein hoffnungsloser Versuch; aber es ist eine noch seltsamere Unternehmung, ihn dadurch weiss zu waschen, dass man ihm eine neue schwarze Haut gibt." (B. Macaulay's Kl. gesch. und biograph. Schriften, Leipzig 1851, II, 416.) Die Russen: Ein Mohr bleibt Mohr, wenn er sich auch unter die Weissen mischt. (Altmann VI, 421.)

Engl.: There is no washing a black moor white.

Lat.: Aethiops non albescit. (Erasm., 471; Seybold, 14; Binder I, 28; II, 96; Philippi, I, 14.) - Nec pardus mutat varietates nec Aethiops pellam suam.

Schwed.: Korpen blir ej hwitare, fastän man twaler honom. (Marin, 18.)

Span.: Jurado ha el vano de negro no hacer blanco. (Bohn I, 325.)

19 Einen Mohren waschen ist umsonst waschen. - Parömiakon, 468.

20 Einen Mohren weiss waschen (wollen), ist vergeblich. - Körte, 4278.

"Vmbsonst ein schwartzen moren wescht." (Waldis, IV, 95, 177.)

Engl.: He washes the Ethiopian. (Bohn II, 65.)

Holl.: Het is dan murian geschuurd. (Bohn I, 223.)

Lat.: Aethiopem dealbare (lavare). (Froberg, 15; Wiegand, 455; Faselius, 8; Philippi, I, 14; Hauer, L.)

21 Kein Mohr wird weiss. - Gaal, 1150.

Engl.: Black will take no other hue. (Gaal, 1150.)

Holl.: Zal ook een Moorman zijne huid veranderen? (Harrebomee, II, 102a.)

22 Man kann einen Mohren lange hauen, bis er weisse Flecke bekommt.

23 Moren werden nimmer weiss. - Franck, II, 58b; Lehmann, II, 406, 95; Körte2, 5363.

Mhd.: Des mores haut unsanfte lat ir swarze varwe die si hat. (Freidank.) (Zingerle, 103.)

Lat.: Aethiops non dealbavit. (Franck, II, 58a; Tappius, 62a; Erasm., 471; Gaal, 1150.)

24 Obschon zwen Moren zusammen kommen, so schwertzt doch keiner den andern nicht. - Lehmann, 149, 134.

25 Wä ass Mohr is gebur'n, an dem is all 't Waschen verlur'n. - Schlingmann, 1029.

26 Wenn du auch dein Lebelang einen Mohren badest, wirstu jhn doch nicht können weiss waschen. - Mathesy, 131b; Petri, II, 666; Henisch, 170, 51.

27 Wenn man auch durch den Mohren predigte ein Loch, seine Schwärze behält er doch.

28 Wenn man auch wäscht den Mohr, er bleibt wie zuvor. - Parömiakon, 478.

29 Wenn sich Mohren baden, wird das Wasser nicht schwarz.

30 Wer einen Mohren wäscht, verliert Mühe und Seife.

Es verlohnt der Mühe nicht, einen dummen oder halsstarrigen Menschen belehren zu wollen. Die Russen: Wenn man einen Mohren auch weiss färben wollte, er bliebe doch ein Mohr. (Altmann VI, 508; Reinsberg IV, 35.) Wenn man den Mohren auch schinden wollte, es würde ihm keine weisse Haut wachsen. (Altmann VI, 421.)

Holl.: Die eenen moor wil wasschen, verliest zijne moeite. (Harrebomee, II, 102a.)

It.: Chi lava il capo all' asino, perde il sapone.

31 Wer von einem Mohren wohl bedient sein will, der muss ihn wohl speisen, viel arbeiten lassen und tüchtig prügeln. - Berckenmeyer.


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*32 Das heisst einen Mohren1 (weiss) waschen. - Parömiakon, 2694; Braun, I, 2743.

1) Oder Araber, Aethiopier, wie andere Völker sagen. (Reinsberg IV, 34.)

Holl.: Het is den moriaan gewaschen. (Harrebomee, II, 102a.)

Lat.: Nigrum dealbare parietem. (Bovill, II, 4.)

*33 Dir wird Mohr was machen. (Nürtingen.)

*34 Eher könnte man einen Mohren weiss waschen. - Parömiakon, 2450.

*35 Er hat ein Mohren gebadet. - Lehmann, 776, 1.

*36 Er hat Mohren.

Studentenausdruck für: Angst, Furcht.

*37 Wenn der Mohr weiss werden wird. - Parömiakon, 510.

D. h. nie.


Möhre.

*1 De Murre (Mohrrübe) wore sauer. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 325, 248.

*2 Iss ene Mehre in der glüende Asche gebroten, so wird dich der Schwingel wul vergihn. (Schles.) - Palm, 58, 5.

Andr. Gryphius lässt es in seinem Verliebten Gespens als Recept gegen Liebesschmerzen ausgeben.


Mohrenkind.

Mohrenkinder sind schwarz. - Altmann VI, 497.


Mohrenland.

In Mohrenland ist schwarz galant.

Der Teufel erscheint daher dort weiss.

Dän.: I Morland er de sorte de smukkeste. (Prov. dan., 521.)


Mohrenwäsche.

* Mohrenwäsche halten.

Von erfolgloser Arbeit.


Mohrin.

Ist die Mohrin auch schwarz, ihre Milch ist weiss. - Altmann VI, 438.


Moi.

1 Moi gahn un wahren1, satt eten im sparen. - Bueren, 890; Kern, 1468.

1) Geputzt gehen und die Kleider schonen. - Eine goldene Regel für bürgerliche Familien, die in Ostfriesland den Kindern schon frühzeitig eingeschärft wird.

2 Moi1 in 't Wark un lelk2 in de Kark. - Bueren, 874; Hauskalender, III.

1) Schön, hübsch; sück mooi maken = sich schmücken; 't Wöär makt sück mooi = es wird gutes Wetter; mooi gehn = schön gekleidet.

2) Bösartig, hässlich, holländisch leelijk, zusammengezogen aus leed-lijk; leed = leid, Angst, alles Böse. (Vgl. Stürenburg, 134a u. 152b.)

*3 De is nett so moj as'n Bauren(Jöden-)braut. - Kern, 132; Hauskalender, IV.

Wer sich sehr bunt, aber geschmacklos aufgeputzt hat.

*4 He is so moj' as 'n Pus1. - Kern, 817; Hauskalender, III.

1) Lockname der Katze.


Moigkeit.

Man kann von de Moigkeit (Schönheit) nich satt weren. - Weserzeitung, 4057; Goldschmidt, 116.


Mojcher.

A Mojcher-Sfurim (Buchhändler) is kein Lamden (Gelehrter), a Chalphen (Wechsler) is kein Ojscher (reicher Mann), ün a Kwures-Jüd (Todtengräber) is kein Zaddik (frommer Mann, Gerechter). (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Nicht immer lässt sich eine Person nach dem Berufe beurtheilen. Der Buchhändler, obwol er viel mit Büchern zu thun hat, ist nicht immer gelehrt; der Wechsler, so viel er von Geldsorten und Werthpapieren redet, nicht stets reich; und der Todtengräber, der das "Memento mori" allzeit vor Augen hat, selten genug fromm.


Mola.

Wenn d' Mola pluggid, so geds guet Wetter. - Tobler, 321.

Wenn der Salamander sich hören lässt, so gibt's gut Wetter.


Molch.

* Er ist ein bunter Molch.

"Eissleben möchte man billig einen bunten Molch heissen." (Luther's Tischr., 339b.)


Molde.

Baust mich in d' Molde, ich lass dir's nicht unvergolde, sagt das Korn zum Bauer. (Oberösterreich.)


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13 Ein Mohr will den andern weiss waschen.Simrock, 7058a.

14 Ein Mor schwärtzt den andern nicht, sagt ein Nonn vnter des Münchs Kutte.Lehmann, 327, 30; Simrock, 7060; Klosterspiegel, 35, 7.

15 Ein schwarzer Mohr ist besser als ein weisser Teufel.

Dän.: Tit ønsker een sig en sort morinde, i steden for en hvid dievelinde. (Prov. dan., 447.)

16 Einen Mohren bleicht man nicht weiss; und ein Wolf verliert wol das Haar, aber die Naupen (Tücke) nicht.Lohrengel, I, 207.

17 Einen Mohren erkennt man am Gesicht und einen Narren an seiner Rede.Winckler, XIV, 15; Petri, II, 179.

Dän.: Det er godt at kiende en blaa mand paa sin hud. (Prov. dan., 72.)

18 Einen Mohren kann man nicht weiss waschen. (S. Esel 460.) – Müller, 10, 7; Simrock, 7058; Reinsberg VI, 34 u. 92; Parömiakon, 2525; Schlechta, 346.

„Einen Mohren weiss zu waschen, ist ein hoffnungsloser Versuch; aber es ist eine noch seltsamere Unternehmung, ihn dadurch weiss zu waschen, dass man ihm eine neue schwarze Haut gibt.“ (B. Macaulay's Kl. gesch. und biograph. Schriften, Leipzig 1851, II, 416.) Die Russen: Ein Mohr bleibt Mohr, wenn er sich auch unter die Weissen mischt. (Altmann VI, 421.)

Engl.: There is no washing a black moor white.

Lat.: Aethiops non albescit. (Erasm., 471; Seybold, 14; Binder I, 28; II, 96; Philippi, I, 14.) – Nec pardus mutat varietates nec Aethiops pellam suam.

Schwed.: Korpen blir ej hwitare, fastän man twåler honom. (Marin, 18.)

Span.: Jurado ha el vano de negro no hacer blanco. (Bohn I, 325.)

19 Einen Mohren waschen ist umsonst waschen.Parömiakon, 468.

20 Einen Mohren weiss waschen (wollen), ist vergeblich.Körte, 4278.

„Vmbsonst ein schwartzen moren wescht.“ (Waldis, IV, 95, 177.)

Engl.: He washes the Ethiopian. (Bohn II, 65.)

Holl.: Het is dan murian geschuurd. (Bohn I, 223.)

Lat.: Aethiopem dealbare (lavare). (Froberg, 15; Wiegand, 455; Faselius, 8; Philippi, I, 14; Hauer, L.)

21 Kein Mohr wird weiss.Gaal, 1150.

Engl.: Black will take no other hue. (Gaal, 1150.)

Holl.: Zal ook een Moorman zijne huid veranderen? (Harrebomée, II, 102a.)

22 Man kann einen Mohren lange hauen, bis er weisse Flecke bekommt.

23 Moren werden nimmer weiss.Franck, II, 58b; Lehmann, II, 406, 95; Körte2, 5363.

Mhd.: Des môres hût unsanfte lât ir swarze varwe die si hat. (Freidank.) (Zingerle, 103.)

Lat.: Aethiops non dealbavit. (Franck, II, 58a; Tappius, 62a; Erasm., 471; Gaal, 1150.)

24 Obschon zwen Moren zusammen kommen, so schwertzt doch keiner den andern nicht.Lehmann, 149, 134.

25 Wä ass Mohr is gebur'n, an dem is all 't Waschen verlur'n.Schlingmann, 1029.

26 Wenn du auch dein Lebelang einen Mohren badest, wirstu jhn doch nicht können weiss waschen.Mathesy, 131b; Petri, II, 666; Henisch, 170, 51.

27 Wenn man auch durch den Mohren predigte ein Loch, seine Schwärze behält er doch.

28 Wenn man auch wäscht den Mohr, er bleibt wie zuvor.Parömiakon, 478.

29 Wenn sich Mohren baden, wird das Wasser nicht schwarz.

30 Wer einen Mohren wäscht, verliert Mühe und Seife.

Es verlohnt der Mühe nicht, einen dummen oder halsstarrigen Menschen belehren zu wollen. Die Russen: Wenn man einen Mohren auch weiss färben wollte, er bliebe doch ein Mohr. (Altmann VI, 508; Reinsberg IV, 35.) Wenn man den Mohren auch schinden wollte, es würde ihm keine weisse Haut wachsen. (Altmann VI, 421.)

Holl.: Die eenen moor wil wasschen, verliest zijne moeite. (Harrebomée, II, 102a.)

It.: Chi lava il capo all' asino, perde il sapone.

31 Wer von einem Mohren wohl bedient sein will, der muss ihn wohl speisen, viel arbeiten lassen und tüchtig prügeln.Berckenmeyer.


[Spaltenumbruch]

*32 Das heisst einen Mohren1 (weiss) waschen.Parömiakon, 2694; Braun, I, 2743.

1) Oder Araber, Aethiopier, wie andere Völker sagen. (Reinsberg IV, 34.)

Holl.: Het is den moriaan gewaschen. (Harrebomée, II, 102a.)

Lat.: Nigrum dealbare parietem. (Bovill, II, 4.)

*33 Dir wird Mohr was machen. (Nürtingen.)

*34 Eher könnte man einen Mohren weiss waschen.Parömiakon, 2450.

*35 Er hat ein Mohren gebadet.Lehmann, 776, 1.

*36 Er hat Mohren.

Studentenausdruck für: Angst, Furcht.

*37 Wenn der Mohr weiss werden wird.Parömiakon, 510.

D. h. nie.


Möhre.

*1 De Murre (Mohrrübe) wôre sauer. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 325, 248.

*2 Iss êne Mehre in der glüende Asche gebroten, so wird dich der Schwingel wul vergihn. (Schles.) – Palm, 58, 5.

Andr. Gryphius lässt es in seinem Verliebten Gespens als Recept gegen Liebesschmerzen ausgeben.


Mohrenkind.

Mohrenkinder sind schwarz.Altmann VI, 497.


Mohrenland.

In Mohrenland ist schwarz galant.

Der Teufel erscheint daher dort weiss.

Dän.: I Morland er de sorte de smukkeste. (Prov. dan., 521.)


Mohrenwäsche.

* Mohrenwäsche halten.

Von erfolgloser Arbeit.


Mohrin.

Ist die Mohrin auch schwarz, ihre Milch ist weiss.Altmann VI, 438.


Môi.

1 Môi gâhn un wahren1, satt êten im sparen.Bueren, 890; Kern, 1468.

1) Geputzt gehen und die Kleider schonen. – Eine goldene Regel für bürgerliche Familien, die in Ostfriesland den Kindern schon frühzeitig eingeschärft wird.

2 Môi1 in 't Wark un lelk2 in de Kark.Bueren, 874; Hauskalender, III.

1) Schön, hübsch; sück mooi maken = sich schmücken; 't Wöär mâkt sück mooi = es wird gutes Wetter; mooi gehn = schön gekleidet.

2) Bösartig, hässlich, holländisch leelijk, zusammengezogen aus leed-lijk; leed = leid, Angst, alles Böse. (Vgl. Stürenburg, 134a u. 152b.)

*3 De is nett so moj as'n Bûren(Jöden-)brût.Kern, 132; Hauskalender, IV.

Wer sich sehr bunt, aber geschmacklos aufgeputzt hat.

*4 He is so moj' as 'n Pus1.Kern, 817; Hauskalender, III.

1) Lockname der Katze.


Moigkeit.

Man kann von de Moigkeit (Schönheit) nich satt wêren.Weserzeitung, 4057; Goldschmidt, 116.


Mojcher.

A Mojcher-Sfurim (Buchhändler) is kein Lamden (Gelehrter), a Chalphen (Wechsler) is kein Ojscher (reicher Mann), ün a Kwures-Jüd (Todtengräber) is kein Zaddik (frommer Mann, Gerechter). (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Nicht immer lässt sich eine Person nach dem Berufe beurtheilen. Der Buchhändler, obwol er viel mit Büchern zu thun hat, ist nicht immer gelehrt; der Wechsler, so viel er von Geldsorten und Werthpapieren redet, nicht stets reich; und der Todtengräber, der das „Memento mori“ allzeit vor Augen hat, selten genug fromm.


Mola.

Wenn d' Mola pluggid, so geds guet Wetter.Tobler, 321.

Wenn der Salamander sich hören lässt, so gibt's gut Wetter.


Molch.

* Er ist ein bunter Molch.

„Eissleben möchte man billig einen bunten Molch heissen.“ (Luther's Tischr., 339b.)


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Baust mich in d' Molde, ich lass dir's nicht unvergolde, sagt das Korn zum Bauer. (Oberösterreich.)


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[[347]/0361] 13 Ein Mohr will den andern weiss waschen. – Simrock, 7058a. 14 Ein Mor schwärtzt den andern nicht, sagt ein Nonn vnter des Münchs Kutte. – Lehmann, 327, 30; Simrock, 7060; Klosterspiegel, 35, 7. 15 Ein schwarzer Mohr ist besser als ein weisser Teufel. Dän.: Tit ønsker een sig en sort morinde, i steden for en hvid dievelinde. (Prov. dan., 447.) 16 Einen Mohren bleicht man nicht weiss; und ein Wolf verliert wol das Haar, aber die Naupen (Tücke) nicht. – Lohrengel, I, 207. 17 Einen Mohren erkennt man am Gesicht und einen Narren an seiner Rede. – Winckler, XIV, 15; Petri, II, 179. Dän.: Det er godt at kiende en blaa mand paa sin hud. (Prov. dan., 72.) 18 Einen Mohren kann man nicht weiss waschen. (S. Esel 460.) – Müller, 10, 7; Simrock, 7058; Reinsberg VI, 34 u. 92; Parömiakon, 2525; Schlechta, 346. „Einen Mohren weiss zu waschen, ist ein hoffnungsloser Versuch; aber es ist eine noch seltsamere Unternehmung, ihn dadurch weiss zu waschen, dass man ihm eine neue schwarze Haut gibt.“ (B. Macaulay's Kl. gesch. und biograph. Schriften, Leipzig 1851, II, 416.) Die Russen: Ein Mohr bleibt Mohr, wenn er sich auch unter die Weissen mischt. (Altmann VI, 421.) Engl.: There is no washing a black moor white. Lat.: Aethiops non albescit. (Erasm., 471; Seybold, 14; Binder I, 28; II, 96; Philippi, I, 14.) – Nec pardus mutat varietates nec Aethiops pellam suam. Schwed.: Korpen blir ej hwitare, fastän man twåler honom. (Marin, 18.) Span.: Jurado ha el vano de negro no hacer blanco. (Bohn I, 325.) 19 Einen Mohren waschen ist umsonst waschen. – Parömiakon, 468. 20 Einen Mohren weiss waschen (wollen), ist vergeblich. – Körte, 4278. „Vmbsonst ein schwartzen moren wescht.“ (Waldis, IV, 95, 177.) Engl.: He washes the Ethiopian. (Bohn II, 65.) Holl.: Het is dan murian geschuurd. (Bohn I, 223.) Lat.: Aethiopem dealbare (lavare). (Froberg, 15; Wiegand, 455; Faselius, 8; Philippi, I, 14; Hauer, L.) 21 Kein Mohr wird weiss. – Gaal, 1150. Engl.: Black will take no other hue. (Gaal, 1150.) Holl.: Zal ook een Moorman zijne huid veranderen? (Harrebomée, II, 102a.) 22 Man kann einen Mohren lange hauen, bis er weisse Flecke bekommt. 23 Moren werden nimmer weiss. – Franck, II, 58b; Lehmann, II, 406, 95; Körte2, 5363. Mhd.: Des môres hût unsanfte lât ir swarze varwe die si hat. (Freidank.) (Zingerle, 103.) Lat.: Aethiops non dealbavit. (Franck, II, 58a; Tappius, 62a; Erasm., 471; Gaal, 1150.) 24 Obschon zwen Moren zusammen kommen, so schwertzt doch keiner den andern nicht. – Lehmann, 149, 134. 25 Wä ass Mohr is gebur'n, an dem is all 't Waschen verlur'n. – Schlingmann, 1029. 26 Wenn du auch dein Lebelang einen Mohren badest, wirstu jhn doch nicht können weiss waschen. – Mathesy, 131b; Petri, II, 666; Henisch, 170, 51. 27 Wenn man auch durch den Mohren predigte ein Loch, seine Schwärze behält er doch. 28 Wenn man auch wäscht den Mohr, er bleibt wie zuvor. – Parömiakon, 478. 29 Wenn sich Mohren baden, wird das Wasser nicht schwarz. 30 Wer einen Mohren wäscht, verliert Mühe und Seife. Es verlohnt der Mühe nicht, einen dummen oder halsstarrigen Menschen belehren zu wollen. Die Russen: Wenn man einen Mohren auch weiss färben wollte, er bliebe doch ein Mohr. (Altmann VI, 508; Reinsberg IV, 35.) Wenn man den Mohren auch schinden wollte, es würde ihm keine weisse Haut wachsen. (Altmann VI, 421.) Holl.: Die eenen moor wil wasschen, verliest zijne moeite. (Harrebomée, II, 102a.) It.: Chi lava il capo all' asino, perde il sapone. 31 Wer von einem Mohren wohl bedient sein will, der muss ihn wohl speisen, viel arbeiten lassen und tüchtig prügeln. – Berckenmeyer. *32 Das heisst einen Mohren1 (weiss) waschen. – Parömiakon, 2694; Braun, I, 2743. 1) Oder Araber, Aethiopier, wie andere Völker sagen. (Reinsberg IV, 34.) Holl.: Het is den moriaan gewaschen. (Harrebomée, II, 102a.) Lat.: Nigrum dealbare parietem. (Bovill, II, 4.) *33 Dir wird Mohr was machen. (Nürtingen.) *34 Eher könnte man einen Mohren weiss waschen. – Parömiakon, 2450. *35 Er hat ein Mohren gebadet. – Lehmann, 776, 1. *36 Er hat Mohren. Studentenausdruck für: Angst, Furcht. *37 Wenn der Mohr weiss werden wird. – Parömiakon, 510. D. h. nie. Möhre. *1 De Murre (Mohrrübe) wôre sauer. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 325, 248. *2 Iss êne Mehre in der glüende Asche gebroten, so wird dich der Schwingel wul vergihn. (Schles.) – Palm, 58, 5. Andr. Gryphius lässt es in seinem Verliebten Gespens als Recept gegen Liebesschmerzen ausgeben. Mohrenkind. Mohrenkinder sind schwarz. – Altmann VI, 497. Mohrenland. In Mohrenland ist schwarz galant. Der Teufel erscheint daher dort weiss. Dän.: I Morland er de sorte de smukkeste. (Prov. dan., 521.) Mohrenwäsche. * Mohrenwäsche halten. Von erfolgloser Arbeit. Mohrin. Ist die Mohrin auch schwarz, ihre Milch ist weiss. – Altmann VI, 438. Môi. 1 Môi gâhn un wahren1, satt êten im sparen. – Bueren, 890; Kern, 1468. 1) Geputzt gehen und die Kleider schonen. – Eine goldene Regel für bürgerliche Familien, die in Ostfriesland den Kindern schon frühzeitig eingeschärft wird. 2 Môi1 in 't Wark un lelk2 in de Kark. – Bueren, 874; Hauskalender, III. 1) Schön, hübsch; sück mooi maken = sich schmücken; 't Wöär mâkt sück mooi = es wird gutes Wetter; mooi gehn = schön gekleidet. 2) Bösartig, hässlich, holländisch leelijk, zusammengezogen aus leed-lijk; leed = leid, Angst, alles Böse. (Vgl. Stürenburg, 134a u. 152b.) *3 De is nett so moj as'n Bûren(Jöden-)brût. – Kern, 132; Hauskalender, IV. Wer sich sehr bunt, aber geschmacklos aufgeputzt hat. *4 He is so moj' as 'n Pus1. – Kern, 817; Hauskalender, III. 1) Lockname der Katze. Moigkeit. Man kann von de Moigkeit (Schönheit) nich satt wêren. – Weserzeitung, 4057; Goldschmidt, 116. Mojcher. A Mojcher-Sfurim (Buchhändler) is kein Lamden (Gelehrter), a Chalphen (Wechsler) is kein Ojscher (reicher Mann), ün a Kwures-Jüd (Todtengräber) is kein Zaddik (frommer Mann, Gerechter). (Jüd.-deutsch. Warschau.) Nicht immer lässt sich eine Person nach dem Berufe beurtheilen. Der Buchhändler, obwol er viel mit Büchern zu thun hat, ist nicht immer gelehrt; der Wechsler, so viel er von Geldsorten und Werthpapieren redet, nicht stets reich; und der Todtengräber, der das „Memento mori“ allzeit vor Augen hat, selten genug fromm. Mola. Wenn d' Mola pluggid, so geds guet Wetter. – Tobler, 321. Wenn der Salamander sich hören lässt, so gibt's gut Wetter. Molch. * Er ist ein bunter Molch. „Eissleben möchte man billig einen bunten Molch heissen.“ (Luther's Tischr., 339b.) Molde. Baust mich in d' Molde, ich lass dir's nicht unvergolde, sagt das Korn zum Bauer. (Oberösterreich.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [347]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/361>, abgerufen am 23.04.2024.