Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 13 Neider sind wie Rost am Eisen, der macht, dass das Messer nicht schneidet.

Der Neidische gönnt andern selbst das nicht, was er nicht bekommen oder gebrauchen kann. (S. Hund 181.) Die Russen: Die Neider gleichen oft den Fliegen, die sich auf faule Geschwüre setzen. (Altmann VI, 440.)

14 Neider verfolgen Hofgesinde, hohe Berge überwehen Winde. - Simrock, 7484.

15 Sind der Neider noch so viel, es geschieht doch, was Gott will. - Körte, 4517.

16 Wer kein neyder hat, der hat kein Glück. - Lehmann, 545, 23; Simrock, 7487.

17 Wer keinen Neider (oder feind) hat, dem gehets vbel. - Lehmann, 546, 32.

Mhd.: Er ist unwerth, swer vor nide ist behuot. (Blicker.) (Zingerle, 109.)

Dän.: Avind-syge og aergierige höre gierne tales ilde om andre. - Haver man ingen avinds-maend, da gaaer ham ilde; haver man for mange, da gaaer det ham end verre. (Prov. dan., 42.)

18 Wer Neider hat, hat Brot; wer keine hat, hat Noth.

19 Wer nicht hat Neider, der braucht Mitleider.

Dän.: Avind var aldrig god talmand. (Bohn I, 348.)

Lat.: Male cum eo agitur, qui caret invidis. (Binder I, 931; II, 1764; Seybold, 293.)


Neidesgefahr.

Neidesgefahr plagt die Tugend immerdar. - Parömiakon, 104.


Neidhammel.

1 Der Neidhammel trägt seine Strafe auf dem Rücken.

*2 Ein Neidhammel sein. - Herberger, Hertzpostille, I, 864.


Neidhart.

1 Den neidthart frist sein eygen neid. - Franck, I, 82b; Petri, II, 79.

Mhd.: So haben die rät den Neithart, derselb der wüstet an aller stat alle rät, hör ich sagen. (Vintler.) (Zingerle, 27.)

Böhm.: Zavistnik schne od toho, vidi-li zdar u koho. (Celakovsky, 109.)

Holl.: De nijdige kwelt zich zelven het meest. (Harrebomee, II, 127b.)

It.: Gli invidi si consumano della prosperita (virtu) altrui.

2 Der neidhart frist das best. - Eyering, I, 524; Egenolff, 326a; Gruter, I, 61; Schottel, 1114a; Petri, II, 492.

Lat.: Malevolus semper sua natura vescitur. (Publ. Syr.) (Philippi, I, 238.) - Optima cibus invidiae. (Egeria, 326a.)

3 Der neidhart ist gestorben, hat aber vil brüder hinder jm gelassen. - Franck, II, 89b; Lehmann, II, 426, 72; Winckler, XV, 54; Sailer, 106; Simrock, 7474.

Holl.: De nijdige is gestorven, maar heeft veel broeders achter gelaaten. (Harrebomee, II, 127b.)

It.: L'invidioso e morto ma ha lisciato molti fratelli vivi. (Pazzaglia, 185, 12.)

4 Der Neidhart mag die Wahrheit anfechten, aber nimmermehr obliegen. - Petri, II, 103.

5 Der neidhart richt eim andern eine fallen vnnd fellt selbs drein. - Franck, I, 73b; Gruter, I, 61; Egenolff, 333b; Henisch, 988, 37; Petri, II, 103.

Dän.: Avindsfuld gnaver paa andre, men saarer sig selv. (Prov. dan., 112.)

6 Der neidthart zeucht nur bei grossen herren ein. - Franck, I, 57b; Petri, II, 103; Simrock, 7476; Sutor, 573; Körte, 4521.

Lat.: Foelicitatis comes invidia. (Franck, I, 57b.) - Summa petit livor. (Ovid.) (Binder II, 3236.)

7 Gedenk, dass der Neidthardt noch lebet. - (Wachter.)

8 Hüte dich für dem Neidhart, er lest nimmer sein böse art. - Petri, II, 388.

9 Je mehr man dem Neidhart Gutes thut, desto schlimmer wird er.

10 Lieber Neidhart! ist dir's möglich, so wandle dich; wandelst du dich nicht, so thue, was du willst, ich achte dein nicht.

It.: All' invidia il miglior castigo e il disprezzo.

11 Neidhard ist fleissiger Haussvätter nachbar. - Lehmann, 544, 4.

Lat.: Dum canis os rodit, socium, quem diligit, odit. (Chaos, 407.)

[Spaltenumbruch] 12 Neidhard neidet sich selbst. - Schottel, 1114a.

13 Neidhart ärgert sich (oder: kann's nicht leiden), dass die Sonne ins Wasser scheint. - Simrock, 7475; Körte, 4522; Lohrengel, I, 540.

14 Neidhart, böser Art. - Grubb, 9.

Der Neid ist stets das Zeichen einer schlechten Gemüthsart.

Lat.: Invidia tacite, sed inimice irascitur. (Publ. Syr.) (Philippi, I, 208.)

15 Neidhart, eigennutz, junger raht, Jerusalem, Troja, Rom verstöret hat, Hochmuth auch wol dabey staht. - Petri, II, 492; Henisch, 830, 34.

16 Neidhart gibt nur Hundshaar in Eintrag. (S. Neider 4.) - Eiselein, 491.

Dän.: Avinds-gave til det onde, som Saul gav David Michol. (1 Sam., 18, 21.) - Naar der bröd i den eene haand, og en steen i den anden. (Prov. dan., 42.)

17 Neidhart hat zu Hof Freitafel.

Lat.: Nostra placent nobis, plus aliena nobis. (Chaos, 407.)

18 Neidhart legt nichts aus zum Besten, sondern zum Bösesten.

Böhm.: Zavistnik tupic a ze cti lupic. (Celakovsky, 109.)

Dän.: Foruretied mand glemmer undertiden; men avindfuld aldrig. (Prov. dan., 189.)

19 Neidhart meint, wenn der Nachbar ein Bein bricht, er könne besser gehen.

Dän.: Avindsfuld meener at hans naboes skade er sit gavn. (Prov. dan., 42.)

20 Neidhart sich selbst übel ward. - Eiselein, 491.

21 Neidhart und Herr von Hassen wohnen in allen Gassen.

22 Neidhart und Scharrhans sind Brüder.

Frz.: Envie passe avarice. (Bohn I, 17.)

23 Neidhart's Auge macht aus Mücken Elefanten.

Die Russen: Der Neidische sieht auch mit den Ohren. (Altmann V, 120.)

24 Neidhart's Meisterstück ist Falschheit, List und Trug.

25 Neidhart's Muth (Gemüth) hasst, was andern wohlthut.

Dän.: Avindsfuld hader uder aarsag. (Prov. dan., 42.)

26 Neydhart hasst nur die Tagvögel. - Lehmann, II, 426, 71; Petri, II, 492; Sailer, 176; Simrock, 7477; Eiselein, 491.

27 Neydthart verkaufft, wenn es genug gilt, vnd nicht, wenn es der arme nicht erleyden oder vergelten mag. - Wachter.

28 Und wären der Neidhart noch so viel, so geschieht doch, was Gott haben will. - Hertz, 16.

29 Wenn auch Neidhart stirbt, der Neid lebt fort.

Holl.: De nijdigaard moge sterven, maar de nijd is daarom niet gestorven. (Harrebomee, II, 127b.)

30 Wenn der Neidhart einen könt im Leffel erseuffen, er neme keinen Zuber dazu. - Petri, II, 637.

31 Wenn Neidharts Brüder alle krank würden, so wäre die ganze Welt ein Spital. - Chaos, 405.

32 Wo Neidhart gehet im Rath, da gehet Vngunst vnd Hass gern mit. - Petri, II, 814.

*33 Dass dich der Neidhard schänd. - Schöpf, 464.

Eine Schimpf- oder Fluchformel.

*34 Er ist ein Neidhart. - Braun, I, 3010.


Neidisch.

* Er ist neidisch wie ein Hund.

Auf der Insel Sardinien sagt man von neidischen Frauen: La mama de Sanctu Pedru. Auf Grund einer apokryphischen Legende ist nämlich die Mutter des heiligen Petrus in den übeln Ruf des Neides gekommen. (Vgl. Festgebräuche in Oberitalien von Reinsberg in den Hausblättern, Stuttgart 1865, S. 302.)


Neidischer.

1 Der Neidische ist eine Fledermaus, die das Licht nicht sehen kann. - Parömiakon, 2809.

2 Der Neidische ist eine Uhr mit einer steten Unruhe. - Parömiakon, 2808.

"Das hat der Neidige; eines andern Glück ist ihm ein Strick, der ihn würget; eines andern Würde ist ihm eine Bürde, die ihn drückt; eines andern Ehr' ist ihm eine Beschwer, die ihn beisset." (Abraham a Sancta-Clara, Huy und Pfuy der Welt.)

3 Der Neidische ist sein eigener Henker. - Simrock, 7468; Gaal, 1210; Masson, 261.

[Spaltenumbruch] 13 Neider sind wie Rost am Eisen, der macht, dass das Messer nicht schneidet.

Der Neidische gönnt andern selbst das nicht, was er nicht bekommen oder gebrauchen kann. (S. Hund 181.) Die Russen: Die Neider gleichen oft den Fliegen, die sich auf faule Geschwüre setzen. (Altmann VI, 440.)

14 Neider verfolgen Hofgesinde, hohe Berge überwehen Winde.Simrock, 7484.

15 Sind der Neider noch so viel, es geschieht doch, was Gott will.Körte, 4517.

16 Wer kein neyder hat, der hat kein Glück.Lehmann, 545, 23; Simrock, 7487.

17 Wer keinen Neider (oder feind) hat, dem gehets vbel.Lehmann, 546, 32.

Mhd.: Er ist unwerth, swer vor nide ist behuot. (Blicker.) (Zingerle, 109.)

Dän.: Avind-syge og ærgierige høre gierne tales ilde om andre. – Haver man ingen avinds-mænd, da gaaer ham ilde; haver man for mange, da gaaer det ham end verre. (Prov. dan., 42.)

18 Wer Neider hat, hat Brot; wer keine hat, hat Noth.

19 Wer nicht hat Neider, der braucht Mitleider.

Dän.: Avind var aldrig god talmand. (Bohn I, 348.)

Lat.: Male cum eo agitur, qui caret invidis. (Binder I, 931; II, 1764; Seybold, 293.)


Neidesgefahr.

Neidesgefahr plagt die Tugend immerdar.Parömiakon, 104.


Neidhammel.

1 Der Neidhammel trägt seine Strafe auf dem Rücken.

*2 Ein Neidhammel sein.Herberger, Hertzpostille, I, 864.


Neidhart.

1 Den neidthart frist sein eygen neid.Franck, I, 82b; Petri, II, 79.

Mhd.: So haben die rät den Neithart, derselb der wüstet an aller stat alle rät, hör ich sagen. (Vintler.) (Zingerle, 27.)

Böhm.: Závistnik schne od toho, vidí-li zdar u koho. (Čelakovský, 109.)

Holl.: De nijdige kwelt zich zelven het meest. (Harrebomée, II, 127b.)

It.: Gli invidi si consumano della prosperità (virtù) altrui.

2 Der neidhart frist das best.Eyering, I, 524; Egenolff, 326a; Gruter, I, 61; Schottel, 1114a; Petri, II, 492.

Lat.: Malevolus semper sua natura vescitur. (Publ. Syr.) (Philippi, I, 238.) – Optima cibus invidiae. (Egeria, 326a.)

3 Der neidhart ist gestorben, hat aber vil brüder hinder jm gelassen.Franck, II, 89b; Lehmann, II, 426, 72; Winckler, XV, 54; Sailer, 106; Simrock, 7474.

Holl.: De nijdige is gestorven, maar heeft veel broeders achter gelaaten. (Harrebomée, II, 127b.)

It.: L'invidioso è morto mà hà lisciato molti fratelli vivi. (Pazzaglia, 185, 12.)

4 Der Neidhart mag die Wahrheit anfechten, aber nimmermehr obliegen.Petri, II, 103.

5 Der neidhart richt eim andern eine fallen vnnd fellt selbs drein.Franck, I, 73b; Gruter, I, 61; Egenolff, 333b; Henisch, 988, 37; Petri, II, 103.

Dän.: Avindsfuld gnaver paa andre, men saarer sig selv. (Prov. dan., 112.)

6 Der neidthart zeucht nur bei grossen herren ein.Franck, I, 57b; Petri, II, 103; Simrock, 7476; Sutor, 573; Körte, 4521.

Lat.: Foelicitatis comes invidia. (Franck, I, 57b.) – Summa petit livor. (Ovid.) (Binder II, 3236.)

7 Gedenk, dass der Neidthardt noch lebet. – (Wachter.)

8 Hüte dich für dem Neidhart, er lest nimmer sein böse art.Petri, II, 388.

9 Je mehr man dem Neidhart Gutes thut, desto schlimmer wird er.

10 Lieber Neidhart! ist dir's möglich, so wandle dich; wandelst du dich nicht, so thue, was du willst, ich achte dein nicht.

It.: All' invidia il miglior castigo è il disprezzo.

11 Neidhard ist fleissiger Haussvätter nachbar.Lehmann, 544, 4.

Lat.: Dum canis os rodit, socium, quem diligit, odit. (Chaos, 407.)

[Spaltenumbruch] 12 Neidhard neidet sich selbst.Schottel, 1114a.

13 Neidhart ärgert sich (oder: kann's nicht leiden), dass die Sonne ins Wasser scheint.Simrock, 7475; Körte, 4522; Lohrengel, I, 540.

14 Neidhart, böser Art.Grubb, 9.

Der Neid ist stets das Zeichen einer schlechten Gemüthsart.

Lat.: Invidia tacite, sed inimice irascitur. (Publ. Syr.) (Philippi, I, 208.)

15 Neidhart, eigennutz, junger raht, Jerusalem, Troja, Rom verstöret hat, Hochmuth auch wol dabey staht.Petri, II, 492; Henisch, 830, 34.

16 Neidhart gibt nur Hundshaar in Eintrag. (S. Neider 4.) – Eiselein, 491.

Dän.: Avinds-gave til det onde, som Saul gav David Michol. (1 Sam., 18, 21.) – Naar der brød i den eene haand, og en steen i den anden. (Prov. dan., 42.)

17 Neidhart hat zu Hof Freitafel.

Lat.: Nostra placent nobis, plus aliena nobis. (Chaos, 407.)

18 Neidhart legt nichts aus zum Besten, sondern zum Bösesten.

Böhm.: Závistnik tupič a ze cti lupič. (Čelakovský, 109.)

Dän.: Foruretied mand glemmer undertiden; men avindfuld aldrig. (Prov. dan., 189.)

19 Neidhart meint, wenn der Nachbar ein Bein bricht, er könne besser gehen.

Dän.: Avindsfuld meener at hans naboes skade er sit gavn. (Prov. dan., 42.)

20 Neidhart sich selbst übel ward.Eiselein, 491.

21 Neidhart und Herr von Hassen wohnen in allen Gassen.

22 Neidhart und Scharrhans sind Brüder.

Frz.: Envie passe avarice. (Bohn I, 17.)

23 Neidhart's Auge macht aus Mücken Elefanten.

Die Russen: Der Neidische sieht auch mit den Ohren. (Altmann V, 120.)

24 Neidhart's Meisterstück ist Falschheit, List und Trug.

25 Neidhart's Muth (Gemüth) hasst, was andern wohlthut.

Dän.: Avindsfuld hader uder aarsag. (Prov. dan., 42.)

26 Neydhart hasst nur die Tagvögel.Lehmann, II, 426, 71; Petri, II, 492; Sailer, 176; Simrock, 7477; Eiselein, 491.

27 Neydthart verkaufft, wenn es genug gilt, vnd nicht, wenn es der arme nicht erleyden oder vergelten mag.Wachter.

28 Und wären der Neidhart noch so viel, so geschieht doch, was Gott haben will.Hertz, 16.

29 Wenn auch Neidhart stirbt, der Neid lebt fort.

Holl.: De nijdigaard moge sterven, maar de nijd is daarom niet gestorven. (Harrebomée, II, 127b.)

30 Wenn der Neidhart einen könt im Leffel erseuffen, er neme keinen Zuber dazu.Petri, II, 637.

31 Wenn Neidharts Brüder alle krank würden, so wäre die ganze Welt ein Spital.Chaos, 405.

32 Wo Neidhart gehet im Rath, da gehet Vngunst vnd Hass gern mit.Petri, II, 814.

*33 Dass dich der Neidhard schänd.Schöpf, 464.

Eine Schimpf- oder Fluchformel.

*34 Er ist ein Neidhart.Braun, I, 3010.


Neidisch.

* Er ist neidisch wie ein Hund.

Auf der Insel Sardinien sagt man von neidischen Frauen: La mama de Sanctu Pedru. Auf Grund einer apokryphischen Legende ist nämlich die Mutter des heiligen Petrus in den übeln Ruf des Neides gekommen. (Vgl. Festgebräuche in Oberitalien von Reinsberg in den Hausblättern, Stuttgart 1865, S. 302.)


Neidischer.

1 Der Neidische ist eine Fledermaus, die das Licht nicht sehen kann.Parömiakon, 2809.

2 Der Neidische ist eine Uhr mit einer steten Unruhe.Parömiakon, 2808.

„Das hat der Neidige; eines andern Glück ist ihm ein Strick, der ihn würget; eines andern Würde ist ihm eine Bürde, die ihn drückt; eines andern Ehr' ist ihm eine Beschwer, die ihn beisset.“ (Abraham a Sancta-Clara, Huy und Pfuy der Welt.)

3 Der Neidische ist sein eigener Henker.Simrock, 7468; Gaal, 1210; Masson, 261.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0511" n="[497]"/><cb n="993"/>
13 Neider sind wie Rost am Eisen, der macht, dass das Messer nicht schneidet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Neidische gönnt andern selbst das nicht, was er nicht bekommen oder gebrauchen kann. (S.  Hund 181.) Die Russen: Die Neider gleichen oft den Fliegen, die sich auf faule Geschwüre setzen. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 440.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Neider verfolgen Hofgesinde, hohe Berge überwehen Winde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 7484.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Sind der Neider noch so viel, es geschieht doch, was Gott will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 4517.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Wer kein neyder hat, der hat kein Glück.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 545, 23; Simrock, 7487.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Wer keinen Neider (oder feind) hat, dem gehets vbel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 546, 32.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Er ist unwerth, swer vor nide ist behuot. (<hi rendition="#i">Blicker.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 109.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Avind-syge og ærgierige høre gierne tales ilde om andre. &#x2013; Haver man ingen avinds-mænd, da gaaer ham ilde; haver man for mange, da gaaer det ham end verre. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 42.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Wer Neider hat, hat Brot; wer keine hat, hat Noth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Wer nicht hat Neider, der braucht Mitleider.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Avind var aldrig god talmand. (<hi rendition="#i">Bohn I, 348.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Male cum eo agitur, qui caret invidis. (<hi rendition="#i">Binder I, 931; II, 1764; Seybold, 293.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Neidesgefahr.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Neidesgefahr plagt die Tugend immerdar.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 104.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Neidhammel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Der Neidhammel trägt seine Strafe auf dem Rücken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Ein Neidhammel sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, Hertzpostille, I, 864.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Neidhart.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Den neidthart frist sein eygen neid.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 82<hi rendition="#sup">b</hi>; Petri, II, 79.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: So haben die rät den Neithart, derselb der wüstet an aller stat alle rät, hör ich sagen. (<hi rendition="#i">Vintler.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 27.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Závistnik schne od toho, vidí-li zdar u koho. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 109.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De nijdige kwelt zich zelven het meest. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 127<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Gli invidi si consumano della prosperità (virtù) altrui.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Der neidhart frist das best.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, I, 524; Egenolff, 326<hi rendition="#sup">a</hi>; Gruter, I, 61; Schottel, 1114<hi rendition="#sup">a</hi>; Petri, II, 492.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Malevolus semper sua natura vescitur. (<hi rendition="#i">Publ. Syr.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, I, 238.</hi>) &#x2013; Optima cibus invidiae. (<hi rendition="#i">Egeria, 326<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Der neidhart ist gestorben, hat aber vil brüder hinder jm gelassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 89<hi rendition="#sup">b</hi>; Lehmann, II, 426, 72; Winckler, XV, 54; Sailer, 106; Simrock, 7474.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De nijdige is gestorven, maar heeft veel broeders achter gelaaten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 127<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: L'invidioso è morto mà hà lisciato molti fratelli vivi. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 185, 12.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Der Neidhart mag die Wahrheit anfechten, aber nimmermehr obliegen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 103.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Der neidhart richt eim andern eine fallen vnnd fellt selbs drein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 73<hi rendition="#sup">b</hi>; Gruter, I, 61; Egenolff, 333<hi rendition="#sup">b</hi>; Henisch, 988, 37; Petri, II, 103.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Avindsfuld gnaver paa andre, men saarer sig selv. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 112.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Der neidthart zeucht nur bei grossen herren ein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 57<hi rendition="#sup">b</hi>; Petri, II, 103; Simrock, 7476; Sutor, 573; Körte, 4521.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Foelicitatis comes invidia. (<hi rendition="#i">Franck, I, 57<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>) &#x2013; Summa petit livor. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 3236.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Gedenk, dass der Neidthardt noch lebet.</hi> &#x2013; (<hi rendition="#i">Wachter.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Hüte dich für dem Neidhart, er lest nimmer sein böse art.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 388.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Je mehr man dem Neidhart Gutes thut, desto schlimmer wird er.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Lieber Neidhart! ist dir's möglich, so wandle dich; wandelst du dich nicht, so thue, was du willst, ich achte dein nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: All' invidia il miglior castigo è il disprezzo.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Neidhard ist fleissiger Haussvätter nachbar.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 544, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dum canis os rodit, socium, quem diligit, odit. (<hi rendition="#i">Chaos, 407.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="994"/>
12 Neidhard neidet sich selbst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1114<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Neidhart ärgert sich (oder: kann's nicht leiden), dass die Sonne ins Wasser scheint.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 7475; Körte, 4522; Lohrengel, I, 540.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Neidhart, böser Art.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Grubb, 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Neid ist stets das Zeichen einer schlechten Gemüthsart.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Invidia tacite, sed inimice irascitur. (<hi rendition="#i">Publ. Syr.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, I, 208.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Neidhart, eigennutz, junger raht, Jerusalem, Troja, Rom verstöret hat, Hochmuth auch wol dabey staht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 492; Henisch, 830, 34.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Neidhart gibt nur Hundshaar in Eintrag.</hi> (S.  Neider 4.) &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 491.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Avinds-gave til det onde, som Saul gav David Michol. (<hi rendition="#i">1 Sam., 18, 21.</hi>) &#x2013; Naar der brød i den eene haand, og en steen i den anden. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 42.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Neidhart hat zu Hof Freitafel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nostra placent nobis, plus aliena nobis. (<hi rendition="#i">Chaos, 407.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Neidhart legt nichts aus zum Besten, sondern zum Bösesten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Závistnik tupi&#x010D; a ze cti lupi&#x010D;. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 109.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Foruretied mand glemmer undertiden; men avindfuld aldrig. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 189.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Neidhart meint, wenn der Nachbar ein Bein bricht, er könne besser gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Avindsfuld meener at hans naboes skade er sit gavn. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 42.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Neidhart sich selbst übel ward.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 491.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Neidhart und Herr von Hassen wohnen in allen Gassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Neidhart und Scharrhans sind Brüder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Envie passe avarice. (<hi rendition="#i">Bohn I, 17.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Neidhart's Auge macht aus Mücken Elefanten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Der Neidische sieht auch mit den Ohren. (<hi rendition="#i">Altmann V, 120.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Neidhart's Meisterstück ist Falschheit, List und Trug.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">25 Neidhart's Muth (Gemüth) hasst, was andern wohlthut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Avindsfuld hader uder aarsag. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 42.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Neydhart hasst nur die Tagvögel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 426, 71; Petri, II, 492; Sailer, 176; Simrock, 7477; Eiselein, 491.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Neydthart verkaufft, wenn es genug gilt, vnd nicht, wenn es der arme nicht erleyden oder vergelten mag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wachter.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Und wären der Neidhart noch so viel, so geschieht doch, was Gott haben will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hertz, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">29 Wenn auch Neidhart stirbt, der Neid lebt fort.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De nijdigaard moge sterven, maar de nijd is daarom niet gestorven. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 127<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Wenn der Neidhart einen könt im Leffel erseuffen, er neme keinen Zuber dazu.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 637.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Wenn Neidharts Brüder alle krank würden, so wäre die ganze Welt ein Spital.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Chaos, 405.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Wo Neidhart gehet im Rath, da gehet Vngunst vnd Hass gern mit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 814.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*33 Dass dich der Neidhard schänd.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schöpf, 464.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine Schimpf- oder Fluchformel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*34 Er ist ein Neidhart.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 3010.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Neidisch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er ist neidisch wie ein Hund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auf der Insel Sardinien sagt man von neidischen Frauen: La mama de Sanctu Pedru. Auf Grund einer apokryphischen Legende ist nämlich die Mutter des heiligen Petrus in den übeln Ruf des Neides gekommen. (Vgl. <hi rendition="#i">Festgebräuche in Oberitalien von Reinsberg in den Hausblättern, Stuttgart 1865, S. 302.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Neidischer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Der Neidische ist eine Fledermaus, die das Licht nicht sehen kann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2809.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Der Neidische ist eine Uhr mit einer steten Unruhe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2808.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Das hat der Neidige; eines andern Glück ist ihm ein Strick, der ihn würget; eines andern Würde ist ihm eine Bürde, die ihn drückt; eines andern Ehr' ist ihm eine Beschwer, die ihn beisset.&#x201C; (Abraham a Sancta-Clara, Huy und Pfuy der Welt.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Der Neidische ist sein eigener Henker.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 7468; Gaal, 1210; Masson, 261.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[497]/0511] 13 Neider sind wie Rost am Eisen, der macht, dass das Messer nicht schneidet. Der Neidische gönnt andern selbst das nicht, was er nicht bekommen oder gebrauchen kann. (S. Hund 181.) Die Russen: Die Neider gleichen oft den Fliegen, die sich auf faule Geschwüre setzen. (Altmann VI, 440.) 14 Neider verfolgen Hofgesinde, hohe Berge überwehen Winde. – Simrock, 7484. 15 Sind der Neider noch so viel, es geschieht doch, was Gott will. – Körte, 4517. 16 Wer kein neyder hat, der hat kein Glück. – Lehmann, 545, 23; Simrock, 7487. 17 Wer keinen Neider (oder feind) hat, dem gehets vbel. – Lehmann, 546, 32. Mhd.: Er ist unwerth, swer vor nide ist behuot. (Blicker.) (Zingerle, 109.) Dän.: Avind-syge og ærgierige høre gierne tales ilde om andre. – Haver man ingen avinds-mænd, da gaaer ham ilde; haver man for mange, da gaaer det ham end verre. (Prov. dan., 42.) 18 Wer Neider hat, hat Brot; wer keine hat, hat Noth. 19 Wer nicht hat Neider, der braucht Mitleider. Dän.: Avind var aldrig god talmand. (Bohn I, 348.) Lat.: Male cum eo agitur, qui caret invidis. (Binder I, 931; II, 1764; Seybold, 293.) Neidesgefahr. Neidesgefahr plagt die Tugend immerdar. – Parömiakon, 104. Neidhammel. 1 Der Neidhammel trägt seine Strafe auf dem Rücken. *2 Ein Neidhammel sein. – Herberger, Hertzpostille, I, 864. Neidhart. 1 Den neidthart frist sein eygen neid. – Franck, I, 82b; Petri, II, 79. Mhd.: So haben die rät den Neithart, derselb der wüstet an aller stat alle rät, hör ich sagen. (Vintler.) (Zingerle, 27.) Böhm.: Závistnik schne od toho, vidí-li zdar u koho. (Čelakovský, 109.) Holl.: De nijdige kwelt zich zelven het meest. (Harrebomée, II, 127b.) It.: Gli invidi si consumano della prosperità (virtù) altrui. 2 Der neidhart frist das best. – Eyering, I, 524; Egenolff, 326a; Gruter, I, 61; Schottel, 1114a; Petri, II, 492. Lat.: Malevolus semper sua natura vescitur. (Publ. Syr.) (Philippi, I, 238.) – Optima cibus invidiae. (Egeria, 326a.) 3 Der neidhart ist gestorben, hat aber vil brüder hinder jm gelassen. – Franck, II, 89b; Lehmann, II, 426, 72; Winckler, XV, 54; Sailer, 106; Simrock, 7474. Holl.: De nijdige is gestorven, maar heeft veel broeders achter gelaaten. (Harrebomée, II, 127b.) It.: L'invidioso è morto mà hà lisciato molti fratelli vivi. (Pazzaglia, 185, 12.) 4 Der Neidhart mag die Wahrheit anfechten, aber nimmermehr obliegen. – Petri, II, 103. 5 Der neidhart richt eim andern eine fallen vnnd fellt selbs drein. – Franck, I, 73b; Gruter, I, 61; Egenolff, 333b; Henisch, 988, 37; Petri, II, 103. Dän.: Avindsfuld gnaver paa andre, men saarer sig selv. (Prov. dan., 112.) 6 Der neidthart zeucht nur bei grossen herren ein. – Franck, I, 57b; Petri, II, 103; Simrock, 7476; Sutor, 573; Körte, 4521. Lat.: Foelicitatis comes invidia. (Franck, I, 57b.) – Summa petit livor. (Ovid.) (Binder II, 3236.) 7 Gedenk, dass der Neidthardt noch lebet. – (Wachter.) 8 Hüte dich für dem Neidhart, er lest nimmer sein böse art. – Petri, II, 388. 9 Je mehr man dem Neidhart Gutes thut, desto schlimmer wird er. 10 Lieber Neidhart! ist dir's möglich, so wandle dich; wandelst du dich nicht, so thue, was du willst, ich achte dein nicht. It.: All' invidia il miglior castigo è il disprezzo. 11 Neidhard ist fleissiger Haussvätter nachbar. – Lehmann, 544, 4. Lat.: Dum canis os rodit, socium, quem diligit, odit. (Chaos, 407.) 12 Neidhard neidet sich selbst. – Schottel, 1114a. 13 Neidhart ärgert sich (oder: kann's nicht leiden), dass die Sonne ins Wasser scheint. – Simrock, 7475; Körte, 4522; Lohrengel, I, 540. 14 Neidhart, böser Art. – Grubb, 9. Der Neid ist stets das Zeichen einer schlechten Gemüthsart. Lat.: Invidia tacite, sed inimice irascitur. (Publ. Syr.) (Philippi, I, 208.) 15 Neidhart, eigennutz, junger raht, Jerusalem, Troja, Rom verstöret hat, Hochmuth auch wol dabey staht. – Petri, II, 492; Henisch, 830, 34. 16 Neidhart gibt nur Hundshaar in Eintrag. (S. Neider 4.) – Eiselein, 491. Dän.: Avinds-gave til det onde, som Saul gav David Michol. (1 Sam., 18, 21.) – Naar der brød i den eene haand, og en steen i den anden. (Prov. dan., 42.) 17 Neidhart hat zu Hof Freitafel. Lat.: Nostra placent nobis, plus aliena nobis. (Chaos, 407.) 18 Neidhart legt nichts aus zum Besten, sondern zum Bösesten. Böhm.: Závistnik tupič a ze cti lupič. (Čelakovský, 109.) Dän.: Foruretied mand glemmer undertiden; men avindfuld aldrig. (Prov. dan., 189.) 19 Neidhart meint, wenn der Nachbar ein Bein bricht, er könne besser gehen. Dän.: Avindsfuld meener at hans naboes skade er sit gavn. (Prov. dan., 42.) 20 Neidhart sich selbst übel ward. – Eiselein, 491. 21 Neidhart und Herr von Hassen wohnen in allen Gassen. 22 Neidhart und Scharrhans sind Brüder. Frz.: Envie passe avarice. (Bohn I, 17.) 23 Neidhart's Auge macht aus Mücken Elefanten. Die Russen: Der Neidische sieht auch mit den Ohren. (Altmann V, 120.) 24 Neidhart's Meisterstück ist Falschheit, List und Trug. 25 Neidhart's Muth (Gemüth) hasst, was andern wohlthut. Dän.: Avindsfuld hader uder aarsag. (Prov. dan., 42.) 26 Neydhart hasst nur die Tagvögel. – Lehmann, II, 426, 71; Petri, II, 492; Sailer, 176; Simrock, 7477; Eiselein, 491. 27 Neydthart verkaufft, wenn es genug gilt, vnd nicht, wenn es der arme nicht erleyden oder vergelten mag. – Wachter. 28 Und wären der Neidhart noch so viel, so geschieht doch, was Gott haben will. – Hertz, 16. 29 Wenn auch Neidhart stirbt, der Neid lebt fort. Holl.: De nijdigaard moge sterven, maar de nijd is daarom niet gestorven. (Harrebomée, II, 127b.) 30 Wenn der Neidhart einen könt im Leffel erseuffen, er neme keinen Zuber dazu. – Petri, II, 637. 31 Wenn Neidharts Brüder alle krank würden, so wäre die ganze Welt ein Spital. – Chaos, 405. 32 Wo Neidhart gehet im Rath, da gehet Vngunst vnd Hass gern mit. – Petri, II, 814. *33 Dass dich der Neidhard schänd. – Schöpf, 464. Eine Schimpf- oder Fluchformel. *34 Er ist ein Neidhart. – Braun, I, 3010. Neidisch. * Er ist neidisch wie ein Hund. Auf der Insel Sardinien sagt man von neidischen Frauen: La mama de Sanctu Pedru. Auf Grund einer apokryphischen Legende ist nämlich die Mutter des heiligen Petrus in den übeln Ruf des Neides gekommen. (Vgl. Festgebräuche in Oberitalien von Reinsberg in den Hausblättern, Stuttgart 1865, S. 302.) Neidischer. 1 Der Neidische ist eine Fledermaus, die das Licht nicht sehen kann. – Parömiakon, 2809. 2 Der Neidische ist eine Uhr mit einer steten Unruhe. – Parömiakon, 2808. „Das hat der Neidige; eines andern Glück ist ihm ein Strick, der ihn würget; eines andern Würde ist ihm eine Bürde, die ihn drückt; eines andern Ehr' ist ihm eine Beschwer, die ihn beisset.“ (Abraham a Sancta-Clara, Huy und Pfuy der Welt.) 3 Der Neidische ist sein eigener Henker. – Simrock, 7468; Gaal, 1210; Masson, 261.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/511
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [497]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/511>, abgerufen am 28.03.2024.