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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 281 Wenn schon tausend Pfaffen zusammen schwören, so sind sie doch alle geschoren. - Opel, 390.

282 Wenn vnser Pfaffen einer wirdt geboren, so seyn jm drey Männer ausserkoren: einer, der jn ernehrt, der ander, so für jn zur Helle fehrt, der dritte, so jm ein Weib fürstellt; ist das nicht Wollust dieser Welt? - Theatrum Diabolorum, 422b; Zinkgref, IV, 245; Welt und Zeit, V, 84, 46.

283 Wenn, was der Pfaff redet, wahr wäre, so lebte er nicht so üppig. - Simrock, 7764.

284 Wenn's dem Pfaffen auf den Kopf tropft, so weiss er, dass es regnet.

Von sehr beschränkten Leuten, die nur das begreifen, was sie greifen. Der katholische Geistliche ist seiner Tonsur wegen empfindlicher gegen Regen als andere. Aehnlich in Warschau jüdisch-deutsch: As der Gablech (katholische Geistliche) fühlt dus Tröppel, weiss er, es regnet.

285 Wer den Pfaffen leichtlich trawt, klag nicht, wenns bald hernach jhn rawt.

Lat.: Qui credit pfaffis merito trahatur ab istis. (Zinkgref, IV, 250.)

286 Wer den Pfaffen wol thut schmieren, die Händ jhm füllt, die kist thut mehren, der ist im korb der beste haan, das Fegfewr ihm nicht schaden kan.

Lat.: Curio vult marcas, pursas exhaurit et arcas, si bursae parcas, fuge papas et patriarchas. Si dederis marcas et eis impleveris arcas, culpa solveris, neque ligatus eris. (Zinkgref, IV, 251.)

287 Wer ein Pfaffen schlagen wil, schlag jhn gar zu tod oder lass jhn vngeschlagen. - Zinkgref, IV, 245.

288 Wer einem Pfaffen glaubt, ist seiner fünf Sinne beraubt.

289 Wer Pfaff ist vorn und Laie hinten, der malt sein Korn mit allen Winden. - Eiselein, 506.

Lat.: Est qui induitur humana facie, decanus tacitae plenus versutiae, qui fraudes operit forma justitiae piumque simplici mentitur specie. (Eiselein, 505.)

290 Wer Pfaffen mästet und Schwein', dessen Gewinn ist klein.

Holl.: Domine's beroepen en varkens vet mesten, daar zit weinig voordeel op. (Harrebomee, II, 358.)

291 Wer Pfaffen oder Weiber schänd't, sich allemal die Hand verbrennt. - Eiselein, 506.

292 Wer Pfaffen vnd munnich will kauffen, der muess gegen mentz vnd trier lauffen, da gibt man vier muench vmb ein kreutzer vnd zwen pfaffen dreynn; das mag mir woll ein selzamer koufschillingk sein. - Latendorf, Jahrbuch, 267.

293 Wer von einem Pfaffen Almosen hofft, erwartet Thränen aus den Augen einer Leiche. - Schlechta, 74.

294 Wie der Pfaff, also das Volck. - Franck, Weltbuch, XXXXVII.

295 Wie der Pfaff singt, so antworten die Leute.

Böhm.: Jak knez zpiva, tak mu lid odpovida. (Celakovsky, 333.)

296 Willst dem Pfaffen Decem (oder: willst du was dem Pfaffen) schicken, so wähle Tresp' und Vogelwicken.

Meint, es sei dies eine dem, was sie nützten, entsprechende Belohnung.

297 Wo der Pfaff ist, dahin bringt man ihm das Opfer.

Böhm.: Kdyby byl knez v lese, predc se za nim nese. (Celakovsky, 336.)

298 Wo der Pfaffe ein Weihwasser hinwirft, dafür muss ihm der Herr geben. - Graf, 123, 330.

Wer sein Feld mit Weihwasser düngt, bezahlt von Rechts wegen ebenso wie der, welcher Guano verwendet.

Mhd.: Wa der pfaff das wichwasser hin wirfft da von sal ain her im geben. (Grimm, I, 240.)

299 Wo der Pfaffe herrscht, ist der Junker zur Hand. - Blätter für lit. Unterhaltung, 1863, Nr. 47.

300 Wo man dem Pfaffen schenket ein, da gibt es guten Wein.

Böhm.: Kde knezi a vozkove pivaji, tam nejlepsi pivo byva. (Celakovsky, 333.)

Poln.: Gdzie ksieza a furmani pija, tam najlepsze piwo. (Celakovsky, 333.)

[Spaltenumbruch] 301 Wo man dem Pfaffen schneidet ins Haus (Leib, Körper), da schaut auch ein Papst heraus.

302 Wo Pfaffen vnd tauben gehen aus vnd ein, da bleibt das Haus nicht rein. - H. Sachs, III, XLVI2.

303 Wozu Pfaffen und Weiber rathen, das wird nur selten gerathen.

"Dass ich das Sprichwort nicht betracht: Wenn Pfaffen und die Weibe rathen, dass solche Sachen selten gerathen." (Opel, 109, 164.)

304 Zwischen Pfaff und Büttel bildet niemand gern das Mittel.

Weg auf den Richtplatz.

Dän.: Naar praesten og bödeln samles, da gid ingen vaere den tredie. (Prov. dan., 459.)

305 Zwischen Pfaffen vnd Bawrn ist kein vnterscheit, kompt herbey der Erndenzeit.

Lat.: Clericus in messe semper vult rusticus esse. (Zinkgref, IV, 252; Loci comm., 121.)

*306 Ar frisst an Pfaff'n mit d'r Kutt'n. (Franken.) - Frommann, VI, 322, 308.

Ist sehr gefrässig.

*307 Das sollst du keinem Pfaffen dörffen beichten. - Pauli, Schimpff, LXa.

Als Drohung.

*308 Der pfaff schlegt das opffer aus. - Franck, II, 17b.

Um von etwas ironisch zu sagen, dass es nicht vorkommt, wie: die Katze mag der Fische nicht.

*309 Du gebest einn guten pfaffen, aber einn bösen propheten. - Franck, I, 52b.

*310 Er fress den pfaffen zur kirchen. (S. Magen 148.) - Franck, II, 48b.

*311 Er gäb' einen guten Pfaffen, aber einen schlechten Propheten. - Eiselein, 505; Körte, 4705b; Simrock, 8024; Braun, I, 3218.

Lat.: Est sacrificulus in pago, qui decipit rusticos. (Eiselein, 505.)

*312 Er ist ein Pfaff bis an die Zähne.

Frz.: Il est clerc jusques aux dents, il a mange son breviaire. (Leroux, II, 92.)

*313 Er ist ein Pfaff wie der von Kalenberg.

Ein Narr. (S. Listig, Schalkhaft, Theilen, Werk.)

*314 Er ist wie die Pfaffen, er segnet sich zuerst.

Holl.: Hij slacht den paap, hij zegent zich zelven eerst. (Harrebomee, II, 159b.)

*315 Es ist ihm wie einem Pfaffen am Ostertage. Simplic., Vogelnest, 497.

*316 Es steckt ihm ein Pfaff in den Händen.

Er hat eine Abneigung vor anstrengender Arbeit.

*317 Kumm dem Pfaff zur Kilchen. - Eiselein, 507.

*318 Me meint, de habest de Pfaff mit sammt der Kutt nei keit. (Ulm.)

Nämlich in den Ofen.

*319 Mir ist nicht wie dem Pfaffen am Ostertag. - Eiselein, 501; Grimmelshausen, Vogelnest, II.

So wohlgemuth, wie wenn er die Ostereier bekommt.

*320 'S ist em wie em Pfaff an Ostern. (Ulm.)

*321 Und wenn mer'sch olle Pfaffen prädigten, su gleb ich's nich. - Gomolcke, 1095; Robinson, 71; Frommann, III, 243, 52.

*322 Wir Pfaffen sind noch nie gut gewesen.

Ausspruch des Bischofs Matth. Lang von Augsburg.


Pfaffenärmel.

In Pfaffeärmel on Schaulmestersärmel ko me net genunk 'nei gesteck. (Meiningen.) - Frommann, II, 407, 4.


Pfaffenbart.

Es ist kein Pfaffenbart so weiss, er hat ein rothes Haar.

"In jeder Kirche Gottes hat der Teufel ein Altärchen, vergebt dem weissen Pfaffenbart doch auch ein rothes Härchen." (W. Müller, 11.)


Pfaffenbiss.

Ein Pfaff- vnd Wolffsbiss ist vnheilbar. - Gruter, III, 28; Lehmann, II, 149, 58.

Die Russen: Pfaffenbiss heilt schwerer als Wolfsbiss. (Altmann VI, 506.)


Pfaffenehe.

Pfaffen- und Knappenehen werden im Mai geschlossen.


Pfaffenfeuer.

Pfaffenfeuer ist Thorenwerk, es soll meist die Sonne verbrennen.


[Spaltenumbruch] 281 Wenn schon tausend Pfaffen zusammen schwören, so sind sie doch alle geschoren.Opel, 390.

282 Wenn vnser Pfaffen einer wirdt geboren, so seyn jm drey Männer ausserkoren: einer, der jn ernehrt, der ander, so für jn zur Helle fehrt, der dritte, so jm ein Weib fürstellt; ist das nicht Wollust dieser Welt?Theatrum Diabolorum, 422b; Zinkgref, IV, 245; Welt und Zeit, V, 84, 46.

283 Wenn, was der Pfaff redet, wahr wäre, so lebte er nicht so üppig.Simrock, 7764.

284 Wenn's dem Pfaffen auf den Kopf tropft, so weiss er, dass es regnet.

Von sehr beschränkten Leuten, die nur das begreifen, was sie greifen. Der katholische Geistliche ist seiner Tonsur wegen empfindlicher gegen Regen als andere. Aehnlich in Warschau jüdisch-deutsch: As der Gablech (katholische Geistliche) fühlt dus Tröppel, weiss er, es regnet.

285 Wer den Pfaffen leichtlich trawt, klag nicht, wenns bald hernach jhn rawt.

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286 Wer den Pfaffen wol thut schmieren, die Händ jhm füllt, die kist thut mehren, der ist im korb der beste haan, das Fegfewr ihm nicht schaden kan.

Lat.: Curio vult marcas, pursas exhaurit et arcas, si bursae parcas, fuge papas et patriarchas. Si dederis marcas et eis impleveris arcas, culpa solveris, neque ligatus eris. (Zinkgref, IV, 251.)

287 Wer ein Pfaffen schlagen wil, schlag jhn gar zu tod oder lass jhn vngeschlagen.Zinkgref, IV, 245.

288 Wer einem Pfaffen glaubt, ist seiner fünf Sinne beraubt.

289 Wer Pfaff ist vorn und Laie hinten, der malt sein Korn mit allen Winden.Eiselein, 506.

Lat.: Est qui induitur humana facie, decanus tacitae plenus versutiae, qui fraudes operit forma justitiae piumque simplici mentitur specie. (Eiselein, 505.)

290 Wer Pfaffen mästet und Schwein', dessen Gewinn ist klein.

Holl.: Dominé's beroepen en varkens vet mesten, daar zit weinig voordeel op. (Harrebomée, II, 358.)

291 Wer Pfaffen oder Weiber schänd't, sich allemal die Hand verbrennt.Eiselein, 506.

292 Wer Pfaffen vnd munnich will kauffen, der muess gegen mentz vnd trier lauffen, da gibt man vier muench vmb ein kreutzer vnd zwen pfaffen dreynn; das mag mir woll ein selzamer koufschillingk sein.Latendorf, Jahrbuch, 267.

293 Wer von einem Pfaffen Almosen hofft, erwartet Thränen aus den Augen einer Leiche.Schlechta, 74.

294 Wie der Pfaff, also das Volck.Franck, Weltbuch, XXXXVII.

295 Wie der Pfaff singt, so antworten die Leute.

Böhm.: Jak knĕz zpívá, tak mu lid odpovídá. (Čelakovský, 333.)

296 Willst dem Pfaffen Decem (oder: willst du was dem Pfaffen) schicken, so wähle Tresp' und Vogelwicken.

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297 Wo der Pfaff ist, dahin bringt man ihm das Opfer.

Böhm.: Kdyby byl knĕz v lese, předc se za ním nese. (Čelakovský, 336.)

298 Wo der Pfaffe ein Weihwasser hinwirft, dafür muss ihm der Herr geben.Graf, 123, 330.

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Mhd.: Wa der pfaff das wichwasser hin wirfft da von sal ain her im geben. (Grimm, I, 240.)

299 Wo der Pfaffe herrscht, ist der Junker zur Hand.Blätter für lit. Unterhaltung, 1863, Nr. 47.

300 Wo man dem Pfaffen schenket ein, da gibt es guten Wein.

Böhm.: Kde knĕží a vozkové pívají, tam nejlepší pivo bývá. (Čelakovský, 333.)

Poln.: Gdzie księża a furmani piją, tam najlepsze piwo. (Čelakovský, 333.)

[Spaltenumbruch] 301 Wo man dem Pfaffen schneidet ins Haus (Leib, Körper), da schaut auch ein Papst heraus.

302 Wo Pfaffen vnd tauben gehen aus vnd ein, da bleibt das Haus nicht rein.H. Sachs, III, XLVI2.

303 Wozu Pfaffen und Weiber rathen, das wird nur selten gerathen.

„Dass ich das Sprichwort nicht betracht: Wenn Pfaffen und die Weibe rathen, dass solche Sachen selten gerathen.“ (Opel, 109, 164.)

304 Zwischen Pfaff und Büttel bildet niemand gern das Mittel.

Weg auf den Richtplatz.

Dän.: Naar præsten og bødeln samles, da gid ingen være den tredie. (Prov. dan., 459.)

305 Zwischen Pfaffen vnd Bawrn ist kein vnterscheit, kompt herbey der Erndenzeit.

Lat.: Clericus in messe semper vult rusticus esse. (Zinkgref, IV, 252; Loci comm., 121.)

*306 Ar frisst an Pfaff'n mit d'r Kutt'n. (Franken.) – Frommann, VI, 322, 308.

Ist sehr gefrässig.

*307 Das sollst du keinem Pfaffen dörffen beichten.Pauli, Schimpff, LXa.

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*308 Der pfaff schlegt das opffer aus.Franck, II, 17b.

Um von etwas ironisch zu sagen, dass es nicht vorkommt, wie: die Katze mag der Fische nicht.

*309 Du gebest einn guten pfaffen, aber einn bösen propheten.Franck, I, 52b.

*310 Er fress den pfaffen zur kirchen. (S. Magen 148.) – Franck, II, 48b.

*311 Er gäb' einen guten Pfaffen, aber einen schlechten Propheten.Eiselein, 505; Körte, 4705b; Simrock, 8024; Braun, I, 3218.

Lat.: Est sacrificulus in pago, qui decipit rusticos. (Eiselein, 505.)

*312 Er ist ein Pfaff bis an die Zähne.

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*313 Er ist ein Pfaff wie der von Kalenberg.

Ein Narr. (S. Listig, Schalkhaft, Theilen, Werk.)

*314 Er ist wie die Pfaffen, er segnet sich zuerst.

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*315 Es ist ihm wie einem Pfaffen am Ostertage. Simplic., Vogelnest, 497.

*316 Es steckt ihm ein Pfaff in den Händen.

Er hat eine Abneigung vor anstrengender Arbeit.

*317 Kumm dem Pfaff zur Kilchen.Eiselein, 507.

*318 Me meint, de habest de Pfaff mit sammt der Kutt nei keit. (Ulm.)

Nämlich in den Ofen.

*319 Mir ist nicht wie dem Pfaffen am Ostertag.Eiselein, 501; Grimmelshausen, Vogelnest, II.

So wohlgemuth, wie wenn er die Ostereier bekommt.

*320 'S ist em wie em Pfaff an Ostern. (Ulm.)

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*322 Wir Pfaffen sind noch nie gut gewesen.

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Pfaffenbart.

Es ist kein Pfaffenbart so weiss, er hat ein rothes Haar.

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Pfaffenbiss.

Ein Pfaff- vnd Wolffsbiss ist vnheilbar.Gruter, III, 28; Lehmann, II, 149, 58.

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[[619]/0633] 281 Wenn schon tausend Pfaffen zusammen schwören, so sind sie doch alle geschoren. – Opel, 390. 282 Wenn vnser Pfaffen einer wirdt geboren, so seyn jm drey Männer ausserkoren: einer, der jn ernehrt, der ander, so für jn zur Helle fehrt, der dritte, so jm ein Weib fürstellt; ist das nicht Wollust dieser Welt? – Theatrum Diabolorum, 422b; Zinkgref, IV, 245; Welt und Zeit, V, 84, 46. 283 Wenn, was der Pfaff redet, wahr wäre, so lebte er nicht so üppig. – Simrock, 7764. 284 Wenn's dem Pfaffen auf den Kopf tropft, so weiss er, dass es regnet. Von sehr beschränkten Leuten, die nur das begreifen, was sie greifen. Der katholische Geistliche ist seiner Tonsur wegen empfindlicher gegen Regen als andere. Aehnlich in Warschau jüdisch-deutsch: As der Gablech (katholische Geistliche) fühlt dus Tröppel, weiss er, es regnet. 285 Wer den Pfaffen leichtlich trawt, klag nicht, wenns bald hernach jhn rawt. Lat.: Qui credit pfaffis merito trahatur ab istis. (Zinkgref, IV, 250.) 286 Wer den Pfaffen wol thut schmieren, die Händ jhm füllt, die kist thut mehren, der ist im korb der beste haan, das Fegfewr ihm nicht schaden kan. Lat.: Curio vult marcas, pursas exhaurit et arcas, si bursae parcas, fuge papas et patriarchas. Si dederis marcas et eis impleveris arcas, culpa solveris, neque ligatus eris. (Zinkgref, IV, 251.) 287 Wer ein Pfaffen schlagen wil, schlag jhn gar zu tod oder lass jhn vngeschlagen. – Zinkgref, IV, 245. 288 Wer einem Pfaffen glaubt, ist seiner fünf Sinne beraubt. 289 Wer Pfaff ist vorn und Laie hinten, der malt sein Korn mit allen Winden. – Eiselein, 506. Lat.: Est qui induitur humana facie, decanus tacitae plenus versutiae, qui fraudes operit forma justitiae piumque simplici mentitur specie. (Eiselein, 505.) 290 Wer Pfaffen mästet und Schwein', dessen Gewinn ist klein. Holl.: Dominé's beroepen en varkens vet mesten, daar zit weinig voordeel op. (Harrebomée, II, 358.) 291 Wer Pfaffen oder Weiber schänd't, sich allemal die Hand verbrennt. – Eiselein, 506. 292 Wer Pfaffen vnd munnich will kauffen, der muess gegen mentz vnd trier lauffen, da gibt man vier muench vmb ein kreutzer vnd zwen pfaffen dreynn; das mag mir woll ein selzamer koufschillingk sein. – Latendorf, Jahrbuch, 267. 293 Wer von einem Pfaffen Almosen hofft, erwartet Thränen aus den Augen einer Leiche. – Schlechta, 74. 294 Wie der Pfaff, also das Volck. – Franck, Weltbuch, XXXXVII. 295 Wie der Pfaff singt, so antworten die Leute. Böhm.: Jak knĕz zpívá, tak mu lid odpovídá. (Čelakovský, 333.) 296 Willst dem Pfaffen Decem (oder: willst du was dem Pfaffen) schicken, so wähle Tresp' und Vogelwicken. Meint, es sei dies eine dem, was sie nützten, entsprechende Belohnung. 297 Wo der Pfaff ist, dahin bringt man ihm das Opfer. Böhm.: Kdyby byl knĕz v lese, předc se za ním nese. (Čelakovský, 336.) 298 Wo der Pfaffe ein Weihwasser hinwirft, dafür muss ihm der Herr geben. – Graf, 123, 330. Wer sein Feld mit Weihwasser düngt, bezahlt von Rechts wegen ebenso wie der, welcher Guano verwendet. Mhd.: Wa der pfaff das wichwasser hin wirfft da von sal ain her im geben. (Grimm, I, 240.) 299 Wo der Pfaffe herrscht, ist der Junker zur Hand. – Blätter für lit. Unterhaltung, 1863, Nr. 47. 300 Wo man dem Pfaffen schenket ein, da gibt es guten Wein. Böhm.: Kde knĕží a vozkové pívají, tam nejlepší pivo bývá. (Čelakovský, 333.) Poln.: Gdzie księża a furmani piją, tam najlepsze piwo. (Čelakovský, 333.) 301 Wo man dem Pfaffen schneidet ins Haus (Leib, Körper), da schaut auch ein Papst heraus. 302 Wo Pfaffen vnd tauben gehen aus vnd ein, da bleibt das Haus nicht rein. – H. Sachs, III, XLVI2. 303 Wozu Pfaffen und Weiber rathen, das wird nur selten gerathen. „Dass ich das Sprichwort nicht betracht: Wenn Pfaffen und die Weibe rathen, dass solche Sachen selten gerathen.“ (Opel, 109, 164.) 304 Zwischen Pfaff und Büttel bildet niemand gern das Mittel. Weg auf den Richtplatz. Dän.: Naar præsten og bødeln samles, da gid ingen være den tredie. (Prov. dan., 459.) 305 Zwischen Pfaffen vnd Bawrn ist kein vnterscheit, kompt herbey der Erndenzeit. Lat.: Clericus in messe semper vult rusticus esse. (Zinkgref, IV, 252; Loci comm., 121.) *306 Ar frisst an Pfaff'n mit d'r Kutt'n. (Franken.) – Frommann, VI, 322, 308. Ist sehr gefrässig. *307 Das sollst du keinem Pfaffen dörffen beichten. – Pauli, Schimpff, LXa. Als Drohung. *308 Der pfaff schlegt das opffer aus. – Franck, II, 17b. Um von etwas ironisch zu sagen, dass es nicht vorkommt, wie: die Katze mag der Fische nicht. *309 Du gebest einn guten pfaffen, aber einn bösen propheten. – Franck, I, 52b. *310 Er fress den pfaffen zur kirchen. (S. Magen 148.) – Franck, II, 48b. *311 Er gäb' einen guten Pfaffen, aber einen schlechten Propheten. – Eiselein, 505; Körte, 4705b; Simrock, 8024; Braun, I, 3218. Lat.: Est sacrificulus in pago, qui decipit rusticos. (Eiselein, 505.) *312 Er ist ein Pfaff bis an die Zähne. Frz.: Il est clerc jusques aux dents, il a mangé son bréviaire. (Leroux, II, 92.) *313 Er ist ein Pfaff wie der von Kalenberg. Ein Narr. (S. Listig, Schalkhaft, Theilen, Werk.) *314 Er ist wie die Pfaffen, er segnet sich zuerst. Holl.: Hij slacht den paap, hij zegent zich zelven eerst. (Harrebomée, II, 159b.) *315 Es ist ihm wie einem Pfaffen am Ostertage. Simplic., Vogelnest, 497. *316 Es steckt ihm ein Pfaff in den Händen. Er hat eine Abneigung vor anstrengender Arbeit. *317 Kumm dem Pfaff zur Kilchen. – Eiselein, 507. *318 Me meint, de habest de Pfaff mit sammt der Kutt nei keit. (Ulm.) Nämlich in den Ofen. *319 Mir ist nicht wie dem Pfaffen am Ostertag. – Eiselein, 501; Grimmelshausen, Vogelnest, II. So wohlgemuth, wie wenn er die Ostereier bekommt. *320 'S ist em wie em Pfaff an Ostern. (Ulm.) *321 Und wenn mer'sch olle Pfaffen prädigten, su glêb ich's nich. – Gomolcke, 1095; Robinson, 71; Frommann, III, 243, 52. *322 Wir Pfaffen sind noch nie gut gewesen. Ausspruch des Bischofs Matth. Lang von Augsburg. Pfaffenärmel. In Pfaffeärmel on Schûlmestersärmel ko me net genunk 'nei gesteck. (Meiningen.) – Frommann, II, 407, 4. Pfaffenbart. Es ist kein Pfaffenbart so weiss, er hat ein rothes Haar. „In jeder Kirche Gottes hat der Teufel ein Altärchen, vergebt dem weissen Pfaffenbart doch auch ein rothes Härchen.“ (W. Müller, 11.) Pfaffenbiss. Ein Pfaff- vnd Wolffsbiss ist vnheilbar. – Gruter, III, 28; Lehmann, II, 149, 58. Die Russen: Pfaffenbiss heilt schwerer als Wolfsbiss. (Altmann VI, 506.) Pfaffenehe. Pfaffen- und Knappenehen werden im Mai geschlossen. Pfaffenfeuer. Pfaffenfeuer ist Thorenwerk, es soll meist die Sonne verbrennen.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [619]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/633>, abgerufen am 29.03.2024.