Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Pfampf.

* 'S ist en Pfampf. (S. Mutsch.) - Sutermeister, 57.


Pfand.

1 Auf ein fressend Pfand muss man nicht leihen.

2 Das erste Pfand das beste.

Insofern der zweite Gläubiger erst etwas erhalten kann, wenn der erste befriedigt ist.

Holl.: De eerste zijn de beste panden, niets toch gaat voor de eerste trouw. (Harrebomee, II, 170a.)

3 Däs ist 's best Pfand, däs sein Herra rettet. - Michel, 257; Nefflen, 453.

Auch in dem Sinne: in der Noth muss man auch das Unentbehrlichste oder das, was eben einen Liebhaber findet, verkaufen können.

4 Dat pant enis nicht gud, dar cyn man dat lyff to pande laten mod. - Haupt, Zeitschrift, V.

5 Ein gut Pfand ist die beste Bürgschaft.

Frz.: Mieulx vault gaige en arche que pleige en place. (Leroux, II, 263.)

6 Ein gut Pfand ist so viel werth als der Mann, der's gibt.

It.: Vi e genti da non fidarse col pegno in mano.

Port.: Do bom penhor es de mao, nenhun penhor nem fiador. (Bohn I, 275.)

7 Ein gut Pfand löst seinen Herrn.

"Bedencke das sprichwort, dass obmaln ein gutes Pfand seinen Herrn löset." (Ayrer, V, 3170, 26.)

Engl.: A fair pawn never ashamed his master. (Bohn II, 123.)

8 Ein Pfand, das frisst, bös zu nehmen ist.

Frz.: De gage qui mange nul ne s'en arrange. (Leroux, II, 97.)

It.: Pegno che mangia, nessuno lo pigli. (Pazzaglia, 273, 2.)

9 Ein Pfand, das man nicht brauchen thar, wolt ich nicht haben vmb ein Haar. - Petri, III, 5.

Lat.: Laus sordet uadij, domino quo non licet uti. (Loci comm., 96.)

10 Ein heidnisch Pfand ist besser als ein christliches Versprechen.

Dän.: Bedre tror jeg dit hedene pant end din christelige tro. (Prov. dan., 556.)

Frz.: Foi de gentilhomme, un autre gage vaut mieux. (Bohn I, 18.)

Holl.: Een pand op hand grijpt stand. (Harrebomee, II, 170b.)

Schwed.: Bättre hedna pant än christna tro. (Grubb, 68.)

11 Es ist ein böss (schlimmes) Pfand, das seinen Herrn zwinget. - Lehmann, II, 141, 135; Petri, II, 259; Körte, 4719.

Frz.: Celui a bon gage du chat, qui en tient la peau. (Körte, 4719.)

Holl.: Het is een slecht pand, dat zijnen meester begeeft. (Harrebomee, II, 170.) - Tis een quaet pant, dat sinen here beswijct.

Lat.: Laus sordet vadii, domino quo non licet uti. (Fallersleben, 670; Sutor, 657.)

12 Es ist ein gut pfand, dass seinn herrn lösst. - Franck, I, 159b; Lehmann, II, 141, 143; Körte, 4718; Simrock, 7783; Graf, 237, 95; Braun, I, 3231.

Ein bedrängter Schuldner konnte sich in Geldverlegenheit, um sich vor Personalhaft zu schützen, durch Ueberlassung anderer Sachen freimachen, wenn er seine beste Habe gibt; diese löst ihren Herrn.

13 Hat man kein Pfand, so muss man selber Pfand sein. - Graf, 237, 96.

In älterer Zeit war dies buchstäblich der Fall. Wenn nämlich das Vermögen des Schuldners zur Befriedigung des Gläubigers nicht zureichte, wurde er selbst durch richterlichen Spruch dem Gläubiger zu Hand und Halfter überliefert, um seine Schuld abzuverdienen. Dort wurde er gehalten wie ein Dienstbote; der Gläubiger konnte ihn aber auch stocken und blocken, durfte ihn aber weder kalt noch warm halten, musste ihm namentlich täglich Brot und drei Kannen Wasser geben, nach Gefangenenrecht, durfte ihn aber in keiner Weise peinigen, aber Handschellen und Fesseln durfte er ihm anlegen; denn "eine bequeme Fessel schadet niemand an seinem Leibe". (Vgl. Daniels, 358, 41.) Manchmal wurde die Schuldhaft durch den Scharfrichter vollzogen.

Mhd.: Hefft he neyn pand so schal he selven dat pand syn. (Grimm, III, 264.)

14 Kleines Pfand, grosser Gewinn.

Frz.: De petit gage gros gaynage. (Leroux, II, 97.)

15 Lebendiges Pfand zehrt mit dem, der es mahnt. - Graf, 480, 686.

Im ältern Verfahren lag der Verkauf der Pfandgegenstände dem ob, auf dessen Antrag die Pfändung erfolgt war; sie vertrat die Bezahlung, weshalb ihn auch Nutzen und Last des Gegenstandes traf. Auf Rügen: [Spaltenumbruch] De lewendige Pande teret mit dem, da se mahnet. (Normann, 94, 74.)

It.: Pegno che mangia niuno lo pigli. (Bohn I, 119.)

Port.: Penhor que come, ninguem o tome. (Bohn I, 291.)

Span.: Prenda que come, ninguno la tome. (Bohn I, 242.)

16 Man leiht auf kein Pfand mehr als es werth ist. - Altmann VI, 495.

17 Mehr (viel) Pfand, mehr (viel) Geld.

"Also geht es zu in der Welt, hast du mehr Pfand, habe ich mehr Geld." (Ayrer, IV, 2228, 24.)

18 Ohne Pfand borgt niemand im Land.

It.: Certo ch' ha poco ingegno colui ch'impresta senza pegno. (Pazzaglia, 273, 1.)

19 Ohne Pfand ist bös borgen (leihen).

20 Ohne Pfand kann man schwerlich etwas borgen. - Lehmann, II, 490, 19.

Schwed.: Punt bär penningar hem. (Grubb, 663.)

21 Pfand gibt oft Land. - Eisenhart, 319; Hertius, II, 3, 431; Petri, II, 504; Eiselein, 507; Simrock, 7782; Sailer, 255; Körte, 4717; Graf, 115, 280.

Land konnte im altdeutschen Recht fast nur im Erbgange erworben werden. (S. Eigen 7.) Wenn liegende Güter aber verpfändet waren, so konnte sie der Gläubiger für seine Ansprüche erwerben. ( S. Pfandschaft.)

Dän.: Pant giver aarsag til traette. (Prov. dan., 450.)

22 Pfand ist besser als Land.

Holl.: Pand is zekerder dan land. ( Harrebomee, II, 170b.)

23 Pfand macht freie Hand.

Wer Mittel besitzt, hat den Boden freier Wirksamkeit.

It.: Pegno in casa val meglio che credito in piazza. (Pazzaglia, 273, 3.)

24 Pfand steht sich nicht selber los. - Grimm, Weisth., III, 272; Graf, 115, 285.

Das Pfandverhältniss erlosch durch die lange Dauer desselben nicht; wie lange auch die Einlösung des Pfandguts verschoben wurde, der Pfandinhaber konnte nicht Eigenthümer desselben werden.


Pfänden.

1 Es muss sich keiner selber pfanden. - Petri, II, 290.

"Oder ein Pfand nehmen von des Schuldigers gut."

2 Jeder mag pfänden auf seinem Gute. - Graf, 116, 296.

Sagt, dass das Pfändungsrecht jedem zustehe, der einen rechtlichen Anspruch auf Nichtbeschädigung hat. Im Schwabenspiegel: Eein ieglich man mac wol phenden uf sinem gute.


Pfänder.

Wer wird den Pfänder pfänden? - Chaos, 971.


Pfandschaft.

Pfandschaft wird für fahrende Habe gehalten. - Graf, 115, 278.

Liegende Gründe waren nach altdeutschem Rechte unveräusserlich, verloren aber durch Verpfändung diese Eigenschaft; sie konnten verkauft werden wie Fahrhabe und es gingen dann die Gläubiger selbst vor den nächsten Freunden in den Kauf. "Pfandschaft für fahrend Haab gehalten wird", heisst es im ersten Artikel des Saarbrückener Landrechts. (Kamptz, III.)


Pfännchen.

Pantje warm, Pantje warm, makt mennig Hausmann arm. (Ostfries.) - Bueren, 971; Kern, 317a.

Um zu sagen: Ein Hausmann muss sich an Hausmannskost (Redelköst) und nicht an Snippsnapp-Snaren, die in Pfannen und Tiegeln gebraten werden, halten.


Pfanne.

1 De Panne schelt den Pott Schwartmiaul (Schwarzmaul). (Lippe.) - Firmenich, I, 270.

2 Der die Pfanne hält beim Stiel, kehrt sie, wohin er will. - Winckler, VI, 28.

Holl.: Die de pan bij den steel heeft, keert ze, zoo hij wil. (Harrebomee, II, 169b.)

3 Die irdene Pfanne muss dem eisernen Topfe aus dem Wege gehen.

Dän.: Leergryde baader intet af at komme i lag med kopper potte. (Bohn I, 384.)

4 Die Pfanne halt beim Stiel, den Pflug beim Sterz. - Simrock, 7784.

Holl.: Houd de pan bij den steel. (Harrebomee, II, 170a.)

5 Die Pfanne hat den Kessel nicht aufzuheben.

Die Russen: Das schwarze Pfännlein schilt die Asche ob ihrer grauen Farbe. - Die Pfanne erhebt sich über den Topf. (Altmann VI, 394 u. 409.)

6 Die Pfanne ist so schwarz als der Hafen. - Simrock, 7784.

7 Die Pfanne mit dem Riss hält oft länger als eine ganze.

[Spaltenumbruch]
Pfampf.

* 'S ist en Pfampf. (S. Mutsch.) – Sutermeister, 57.


Pfand.

1 Auf ein fressend Pfand muss man nicht leihen.

2 Das erste Pfand das beste.

Insofern der zweite Gläubiger erst etwas erhalten kann, wenn der erste befriedigt ist.

Holl.: De eerste zijn de beste panden, niets toch gaat voor de eerste trouw. (Harrebomée, II, 170a.)

3 Däs ist 's best Pfand, däs sein Herra rettet.Michel, 257; Nefflen, 453.

Auch in dem Sinne: in der Noth muss man auch das Unentbehrlichste oder das, was eben einen Liebhaber findet, verkaufen können.

4 Dat pant enis nicht gud, dar cyn man dat lyff to pande laten mod.Haupt, Zeitschrift, V.

5 Ein gut Pfand ist die beste Bürgschaft.

Frz.: Mieulx vault gaige en arche que pleige en place. (Leroux, II, 263.)

6 Ein gut Pfand ist so viel werth als der Mann, der's gibt.

It.: Vi e genti da non fidarse col pegno in mano.

Port.: Do bom penhor es de mão, nenhun penhor nem fiador. (Bohn I, 275.)

7 Ein gut Pfand löst seinen Herrn.

„Bedencke das sprichwort, dass obmaln ein gutes Pfand seinen Herrn löset.“ (Ayrer, V, 3170, 26.)

Engl.: A fair pawn never ashamed his master. (Bohn II, 123.)

8 Ein Pfand, das frisst, bös zu nehmen ist.

Frz.: De gage qui mange nul ne s'en arrange. (Leroux, II, 97.)

It.: Pegno che mangia, nessuno lo pigli. (Pazzaglia, 273, 2.)

9 Ein Pfand, das man nicht brauchen thar, wolt ich nicht haben vmb ein Haar.Petri, III, 5.

Lat.: Laus sordet uadij, domino quo non licet uti. (Loci comm., 96.)

10 Ein heidnisch Pfand ist besser als ein christliches Versprechen.

Dän.: Bedre tror jeg dit hedene pant end din christelige tro. (Prov. dan., 556.)

Frz.: Foi de gentilhomme, un autre gage vaut mieux. (Bohn I, 18.)

Holl.: Een pand op hand grijpt stand. (Harrebomée, II, 170b.)

Schwed.: Bättre hedna pant än christna tro. (Grubb, 68.)

11 Es ist ein böss (schlimmes) Pfand, das seinen Herrn zwinget.Lehmann, II, 141, 135; Petri, II, 259; Körte, 4719.

Frz.: Celui a bon gage du chat, qui en tient la peau. (Körte, 4719.)

Holl.: Het is een slecht pand, dat zijnen meester begeeft. (Harrebomée, II, 170.) – Tis een quaet pant, dat sinen here beswijct.

Lat.: Laus sordet vadii, domino quo non licet uti. (Fallersleben, 670; Sutor, 657.)

12 Es ist ein gut pfand, dass seinn herrn lösst.Franck, I, 159b; Lehmann, II, 141, 143; Körte, 4718; Simrock, 7783; Graf, 237, 95; Braun, I, 3231.

Ein bedrängter Schuldner konnte sich in Geldverlegenheit, um sich vor Personalhaft zu schützen, durch Ueberlassung anderer Sachen freimachen, wenn er seine beste Habe gibt; diese löst ihren Herrn.

13 Hat man kein Pfand, so muss man selber Pfand sein.Graf, 237, 96.

In älterer Zeit war dies buchstäblich der Fall. Wenn nämlich das Vermögen des Schuldners zur Befriedigung des Gläubigers nicht zureichte, wurde er selbst durch richterlichen Spruch dem Gläubiger zu Hand und Halfter überliefert, um seine Schuld abzuverdienen. Dort wurde er gehalten wie ein Dienstbote; der Gläubiger konnte ihn aber auch stocken und blocken, durfte ihn aber weder kalt noch warm halten, musste ihm namentlich täglich Brot und drei Kannen Wasser geben, nach Gefangenenrecht, durfte ihn aber in keiner Weise peinigen, aber Handschellen und Fesseln durfte er ihm anlegen; denn „eine bequeme Fessel schadet niemand an seinem Leibe“. (Vgl. Daniels, 358, 41.) Manchmal wurde die Schuldhaft durch den Scharfrichter vollzogen.

Mhd.: Hefft he neyn pand so schal he selven dat pand syn. (Grimm, III, 264.)

14 Kleines Pfand, grosser Gewinn.

Frz.: De petit gage gros gaynage. (Leroux, II, 97.)

15 Lebendiges Pfand zehrt mit dem, der es mahnt.Graf, 480, 686.

Im ältern Verfahren lag der Verkauf der Pfandgegenstände dem ob, auf dessen Antrag die Pfändung erfolgt war; sie vertrat die Bezahlung, weshalb ihn auch Nutzen und Last des Gegenstandes traf. Auf Rügen: [Spaltenumbruch] De lewendige Pande teret mit dem, da se mahnet. (Normann, 94, 74.)

It.: Pegno che mangia niuno lo pigli. (Bohn I, 119.)

Port.: Penhor que come, ninguem o tome. (Bohn I, 291.)

Span.: Prenda que come, ninguno la tome. (Bohn I, 242.)

16 Man leiht auf kein Pfand mehr als es werth ist.Altmann VI, 495.

17 Mehr (viel) Pfand, mehr (viel) Geld.

„Also geht es zu in der Welt, hast du mehr Pfand, habe ich mehr Geld.“ (Ayrer, IV, 2228, 24.)

18 Ohne Pfand borgt niemand im Land.

It.: Certo ch' hà poco ingegno colui ch'impresta senza pegno. (Pazzaglia, 273, 1.)

19 Ohne Pfand ist bös borgen (leihen).

20 Ohne Pfand kann man schwerlich etwas borgen.Lehmann, II, 490, 19.

Schwed.: Punt bär penningar hem. (Grubb, 663.)

21 Pfand gibt oft Land.Eisenhart, 319; Hertius, II, 3, 431; Petri, II, 504; Eiselein, 507; Simrock, 7782; Sailer, 255; Körte, 4717; Graf, 115, 280.

Land konnte im altdeutschen Recht fast nur im Erbgange erworben werden. (S. Eigen 7.) Wenn liegende Güter aber verpfändet waren, so konnte sie der Gläubiger für seine Ansprüche erwerben. ( S. Pfandschaft.)

Dän.: Pant giver aarsag til trætte. (Prov. dan., 450.)

22 Pfand ist besser als Land.

Holl.: Pand is zekerder dan land. ( Harrebomée, II, 170b.)

23 Pfand macht freie Hand.

Wer Mittel besitzt, hat den Boden freier Wirksamkeit.

It.: Pegno in casa val meglio che credito in piazza. (Pazzaglia, 273, 3.)

24 Pfand steht sich nicht selber los.Grimm, Weisth., III, 272; Graf, 115, 285.

Das Pfandverhältniss erlosch durch die lange Dauer desselben nicht; wie lange auch die Einlösung des Pfandguts verschoben wurde, der Pfandinhaber konnte nicht Eigenthümer desselben werden.


Pfänden.

1 Es muss sich keiner selber pfanden.Petri, II, 290.

„Oder ein Pfand nehmen von des Schuldigers gut.“

2 Jeder mag pfänden auf seinem Gute.Graf, 116, 296.

Sagt, dass das Pfändungsrecht jedem zustehe, der einen rechtlichen Anspruch auf Nichtbeschädigung hat. Im Schwabenspiegel: Eîn ieglich man mac wol phenden uf sinem gute.


Pfänder.

Wer wird den Pfänder pfänden?Chaos, 971.


Pfandschaft.

Pfandschaft wird für fahrende Habe gehalten.Graf, 115, 278.

Liegende Gründe waren nach altdeutschem Rechte unveräusserlich, verloren aber durch Verpfändung diese Eigenschaft; sie konnten verkauft werden wie Fahrhabe und es gingen dann die Gläubiger selbst vor den nächsten Freunden in den Kauf. „Pfandschaft für fahrend Haab gehalten wird“, heisst es im ersten Artikel des Saarbrückener Landrechts. (Kamptz, III.)


Pfännchen.

Pantje warm, Pantje warm, mâkt mennig Hûsmann arm. (Ostfries.) – Bueren, 971; Kern, 317a.

Um zu sagen: Ein Hausmann muss sich an Hausmannskost (Redelköst) und nicht an Snippsnapp-Snaren, die in Pfannen und Tiegeln gebraten werden, halten.


Pfanne.

1 De Panne schelt den Pott Schwartmiaul (Schwarzmaul). (Lippe.) – Firmenich, I, 270.

2 Der die Pfanne hält beim Stiel, kehrt sie, wohin er will.Winckler, VI, 28.

Holl.: Die de pan bij den steel heeft, keert ze, zoo hij wil. (Harrebomée, II, 169b.)

3 Die irdene Pfanne muss dem eisernen Topfe aus dem Wege gehen.

Dän.: Leergryde baader intet af at komme i lag med kopper potte. (Bohn I, 384.)

4 Die Pfanne halt beim Stiel, den Pflug beim Sterz.Simrock, 7784.

Holl.: Houd de pan bij den steel. (Harrebomée, II, 170a.)

5 Die Pfanne hat den Kessel nicht aufzuheben.

Die Russen: Das schwarze Pfännlein schilt die Asche ob ihrer grauen Farbe. – Die Pfanne erhebt sich über den Topf. (Altmann VI, 394 u. 409.)

6 Die Pfanne ist so schwarz als der Hafen.Simrock, 7784.

7 Die Pfanne mit dem Riss hält oft länger als eine ganze.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0637" n="[623]"/>
          <cb n="1245"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pfampf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* 'S ist en Pfampf.</hi> (S.  Mutsch.) &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 57.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pfand.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Auf ein fressend Pfand muss man nicht leihen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Das erste Pfand das beste.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Insofern der zweite Gläubiger erst etwas erhalten kann, wenn der erste befriedigt ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De eerste zijn de beste panden, niets toch gaat voor de eerste trouw. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 170<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Däs ist 's best Pfand, däs sein Herra rettet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Michel, 257; Nefflen, 453.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch in dem Sinne: in der Noth muss man auch das Unentbehrlichste oder das, was eben einen Liebhaber findet, verkaufen können.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Dat pant enis nicht gud, dar cyn man dat lyff to pande laten mod.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Haupt, Zeitschrift, V.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Ein gut Pfand ist die beste Bürgschaft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Mieulx vault gaige en arche que pleige en place. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 263.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Ein gut Pfand ist so viel werth als der Mann, der's gibt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Vi e genti da non fidarse col pegno in mano.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Do bom penhor es de mão, nenhun penhor nem fiador. (<hi rendition="#i">Bohn I, 275.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Ein gut Pfand löst seinen Herrn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Bedencke das sprichwort, dass obmaln ein gutes Pfand seinen Herrn löset.&#x201C; (<hi rendition="#i">Ayrer, V, 3170, 26.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: A fair pawn never ashamed his master. (<hi rendition="#i">Bohn II, 123.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Ein Pfand, das frisst, bös zu nehmen ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: De gage qui mange nul ne s'en arrange. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 97.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Pegno che mangia, nessuno lo pigli. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 273, 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Ein Pfand, das man nicht brauchen thar, wolt ich nicht haben vmb ein Haar.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, III, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Laus sordet uadij, domino quo non licet uti. (<hi rendition="#i">Loci comm., 96.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Ein heidnisch Pfand ist besser als ein christliches Versprechen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Bedre tror jeg dit hedene pant end din christelige tro. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 556.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Foi de gentilhomme, un autre gage vaut mieux. (<hi rendition="#i">Bohn I, 18.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een pand op hand grijpt stand. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 170<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Bättre hedna pant än christna tro. (<hi rendition="#i">Grubb, 68.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Es ist ein böss (schlimmes) Pfand, das seinen Herrn zwinget.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 141, 135; Petri, II, 259; Körte, 4719.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Celui a bon gage du chat, qui en tient la peau. (<hi rendition="#i">Körte, 4719.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is een slecht pand, dat zijnen meester begeeft. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 170.</hi>) &#x2013; Tis een quaet pant, dat sinen here beswijct.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Laus sordet vadii, domino quo non licet uti. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 670; Sutor, 657.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Es ist ein gut pfand, dass seinn herrn lösst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 159<hi rendition="#sup">b</hi>; Lehmann, II, 141, 143; Körte, 4718; Simrock, 7783; Graf, 237, 95; Braun, I, 3231.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein bedrängter Schuldner konnte sich in Geldverlegenheit, um sich vor Personalhaft zu schützen, durch Ueberlassung anderer Sachen freimachen, wenn er seine beste Habe gibt; diese löst ihren Herrn.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Hat man kein Pfand, so muss man selber Pfand sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 237, 96.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In älterer Zeit war dies buchstäblich der Fall. Wenn nämlich das Vermögen des Schuldners zur Befriedigung des Gläubigers nicht zureichte, wurde er selbst durch richterlichen Spruch dem Gläubiger zu Hand und Halfter überliefert, um seine Schuld abzuverdienen. Dort wurde er gehalten wie ein Dienstbote; der Gläubiger konnte ihn aber auch stocken und blocken, durfte ihn aber weder kalt noch warm halten, musste ihm namentlich täglich Brot und drei Kannen Wasser geben, nach Gefangenenrecht, durfte ihn aber in keiner Weise peinigen, aber Handschellen und Fesseln durfte er ihm anlegen; denn &#x201E;eine bequeme Fessel schadet niemand an seinem Leibe&#x201C;. (Vgl. <hi rendition="#i">Daniels, 358, 41.</hi>) Manchmal wurde die Schuldhaft durch den Scharfrichter vollzogen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Hefft he neyn pand so schal he selven dat pand syn. (<hi rendition="#i">Grimm, III, 264.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Kleines Pfand, grosser Gewinn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: De petit gage gros gaynage. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 97.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Lebendiges Pfand zehrt mit dem, der es mahnt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 480, 686.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Im ältern Verfahren lag der Verkauf der Pfandgegenstände dem ob, auf dessen Antrag die Pfändung erfolgt war; sie vertrat die Bezahlung, weshalb ihn auch Nutzen und Last des Gegenstandes traf. Auf Rügen: <cb n="1246"/>
De lewendige Pande teret mit dem, da se mahnet. (<hi rendition="#i">Normann, 94, 74.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Pegno che mangia niuno lo pigli. (<hi rendition="#i">Bohn I, 119.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Penhor que come, ninguem o tome. (<hi rendition="#i">Bohn I, 291.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Prenda que come, ninguno la tome. (<hi rendition="#i">Bohn I, 242.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Man leiht auf kein Pfand mehr als es werth ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 495.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Mehr (viel) Pfand, mehr (viel) Geld.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Also geht es zu in der Welt, hast du mehr Pfand, habe ich mehr Geld.&#x201C; (<hi rendition="#i">Ayrer, IV, 2228, 24.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Ohne Pfand borgt niemand im Land.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Certo ch' hà poco ingegno colui ch'impresta senza pegno. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 273, 1.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Ohne Pfand ist bös borgen (leihen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Ohne Pfand kann man schwerlich etwas borgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 490, 19.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Punt bär penningar hem. (<hi rendition="#i">Grubb, 663.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Pfand gibt oft Land.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eisenhart, 319; Hertius, II, 3, 431; Petri, II, 504; Eiselein, 507; Simrock, 7782; Sailer, 255; Körte, 4717; Graf, 115, 280.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Land konnte im altdeutschen Recht fast nur im Erbgange erworben werden. (S.  Eigen 7.) Wenn liegende Güter aber verpfändet waren, so konnte sie der Gläubiger für seine Ansprüche erwerben. ( S.  Pfandschaft.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Pant giver aarsag til trætte. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 450.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Pfand ist besser als Land.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Pand is zekerder dan land. ( <hi rendition="#i">Harrebomée, II, 170<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Pfand macht freie Hand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer Mittel besitzt, hat den Boden freier Wirksamkeit.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Pegno in casa val meglio che credito in piazza. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 273, 3.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Pfand steht sich nicht selber los.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Grimm, Weisth., III, 272; Graf, 115, 285.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das Pfandverhältniss erlosch durch die lange Dauer desselben nicht; wie lange auch die Einlösung des Pfandguts verschoben wurde, der Pfandinhaber konnte nicht Eigenthümer desselben werden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pfänden.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Es muss sich keiner selber pfanden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 290.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Oder ein Pfand nehmen von des Schuldigers gut.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Jeder mag pfänden auf seinem Gute.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 116, 296.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sagt, dass das Pfändungsrecht jedem zustehe, der einen rechtlichen Anspruch auf Nichtbeschädigung hat. Im <hi rendition="#i">Schwabenspiegel:</hi> Eîn ieglich man mac wol phenden uf sinem gute.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pfänder.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wer wird den Pfänder pfänden?</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Chaos, 971.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pfandschaft.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Pfandschaft wird für fahrende Habe gehalten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 115, 278.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Liegende Gründe waren nach altdeutschem Rechte unveräusserlich, verloren aber durch Verpfändung diese Eigenschaft; sie konnten verkauft werden wie Fahrhabe und es gingen dann die Gläubiger selbst vor den nächsten Freunden in den Kauf. &#x201E;Pfandschaft für fahrend Haab gehalten wird&#x201C;, heisst es im ersten Artikel des Saarbrückener Landrechts. (<hi rendition="#i">Kamptz, III.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pfännchen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Pantje warm, Pantje warm, mâkt mennig Hûsmann arm.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 971; Kern, 317<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen: Ein Hausmann muss sich an Hausmannskost (Redelköst) und nicht an Snippsnapp-Snaren, die in Pfannen und Tiegeln gebraten werden, halten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pfanne.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 De Panne schelt den Pott Schwartmiaul (Schwarzmaul).</hi> (<hi rendition="#i">Lippe.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 270.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Der die Pfanne hält beim Stiel, kehrt sie, wohin er will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, VI, 28.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die de pan bij den steel heeft, keert ze, zoo hij wil. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 169<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Die irdene Pfanne muss dem eisernen Topfe aus dem Wege gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Leergryde baader intet af at komme i lag med kopper potte. (<hi rendition="#i">Bohn I, 384.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Die Pfanne halt beim Stiel, den Pflug beim Sterz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 7784.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Houd de pan bij den steel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 170<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Die Pfanne hat den Kessel nicht aufzuheben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Das schwarze Pfännlein schilt die Asche ob ihrer grauen Farbe. &#x2013; Die Pfanne erhebt sich über den Topf. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 394 u. 409.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Die Pfanne ist so schwarz als der Hafen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 7784.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Die Pfanne mit dem Riss hält oft länger als eine ganze.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[623]/0637] Pfampf. * 'S ist en Pfampf. (S. Mutsch.) – Sutermeister, 57. Pfand. 1 Auf ein fressend Pfand muss man nicht leihen. 2 Das erste Pfand das beste. Insofern der zweite Gläubiger erst etwas erhalten kann, wenn der erste befriedigt ist. Holl.: De eerste zijn de beste panden, niets toch gaat voor de eerste trouw. (Harrebomée, II, 170a.) 3 Däs ist 's best Pfand, däs sein Herra rettet. – Michel, 257; Nefflen, 453. Auch in dem Sinne: in der Noth muss man auch das Unentbehrlichste oder das, was eben einen Liebhaber findet, verkaufen können. 4 Dat pant enis nicht gud, dar cyn man dat lyff to pande laten mod. – Haupt, Zeitschrift, V. 5 Ein gut Pfand ist die beste Bürgschaft. Frz.: Mieulx vault gaige en arche que pleige en place. (Leroux, II, 263.) 6 Ein gut Pfand ist so viel werth als der Mann, der's gibt. It.: Vi e genti da non fidarse col pegno in mano. Port.: Do bom penhor es de mão, nenhun penhor nem fiador. (Bohn I, 275.) 7 Ein gut Pfand löst seinen Herrn. „Bedencke das sprichwort, dass obmaln ein gutes Pfand seinen Herrn löset.“ (Ayrer, V, 3170, 26.) Engl.: A fair pawn never ashamed his master. (Bohn II, 123.) 8 Ein Pfand, das frisst, bös zu nehmen ist. Frz.: De gage qui mange nul ne s'en arrange. (Leroux, II, 97.) It.: Pegno che mangia, nessuno lo pigli. (Pazzaglia, 273, 2.) 9 Ein Pfand, das man nicht brauchen thar, wolt ich nicht haben vmb ein Haar. – Petri, III, 5. Lat.: Laus sordet uadij, domino quo non licet uti. (Loci comm., 96.) 10 Ein heidnisch Pfand ist besser als ein christliches Versprechen. Dän.: Bedre tror jeg dit hedene pant end din christelige tro. (Prov. dan., 556.) Frz.: Foi de gentilhomme, un autre gage vaut mieux. (Bohn I, 18.) Holl.: Een pand op hand grijpt stand. (Harrebomée, II, 170b.) Schwed.: Bättre hedna pant än christna tro. (Grubb, 68.) 11 Es ist ein böss (schlimmes) Pfand, das seinen Herrn zwinget. – Lehmann, II, 141, 135; Petri, II, 259; Körte, 4719. Frz.: Celui a bon gage du chat, qui en tient la peau. (Körte, 4719.) Holl.: Het is een slecht pand, dat zijnen meester begeeft. (Harrebomée, II, 170.) – Tis een quaet pant, dat sinen here beswijct. Lat.: Laus sordet vadii, domino quo non licet uti. (Fallersleben, 670; Sutor, 657.) 12 Es ist ein gut pfand, dass seinn herrn lösst. – Franck, I, 159b; Lehmann, II, 141, 143; Körte, 4718; Simrock, 7783; Graf, 237, 95; Braun, I, 3231. Ein bedrängter Schuldner konnte sich in Geldverlegenheit, um sich vor Personalhaft zu schützen, durch Ueberlassung anderer Sachen freimachen, wenn er seine beste Habe gibt; diese löst ihren Herrn. 13 Hat man kein Pfand, so muss man selber Pfand sein. – Graf, 237, 96. In älterer Zeit war dies buchstäblich der Fall. Wenn nämlich das Vermögen des Schuldners zur Befriedigung des Gläubigers nicht zureichte, wurde er selbst durch richterlichen Spruch dem Gläubiger zu Hand und Halfter überliefert, um seine Schuld abzuverdienen. Dort wurde er gehalten wie ein Dienstbote; der Gläubiger konnte ihn aber auch stocken und blocken, durfte ihn aber weder kalt noch warm halten, musste ihm namentlich täglich Brot und drei Kannen Wasser geben, nach Gefangenenrecht, durfte ihn aber in keiner Weise peinigen, aber Handschellen und Fesseln durfte er ihm anlegen; denn „eine bequeme Fessel schadet niemand an seinem Leibe“. (Vgl. Daniels, 358, 41.) Manchmal wurde die Schuldhaft durch den Scharfrichter vollzogen. Mhd.: Hefft he neyn pand so schal he selven dat pand syn. (Grimm, III, 264.) 14 Kleines Pfand, grosser Gewinn. Frz.: De petit gage gros gaynage. (Leroux, II, 97.) 15 Lebendiges Pfand zehrt mit dem, der es mahnt. – Graf, 480, 686. Im ältern Verfahren lag der Verkauf der Pfandgegenstände dem ob, auf dessen Antrag die Pfändung erfolgt war; sie vertrat die Bezahlung, weshalb ihn auch Nutzen und Last des Gegenstandes traf. Auf Rügen: De lewendige Pande teret mit dem, da se mahnet. (Normann, 94, 74.) It.: Pegno che mangia niuno lo pigli. (Bohn I, 119.) Port.: Penhor que come, ninguem o tome. (Bohn I, 291.) Span.: Prenda que come, ninguno la tome. (Bohn I, 242.) 16 Man leiht auf kein Pfand mehr als es werth ist. – Altmann VI, 495. 17 Mehr (viel) Pfand, mehr (viel) Geld. „Also geht es zu in der Welt, hast du mehr Pfand, habe ich mehr Geld.“ (Ayrer, IV, 2228, 24.) 18 Ohne Pfand borgt niemand im Land. It.: Certo ch' hà poco ingegno colui ch'impresta senza pegno. (Pazzaglia, 273, 1.) 19 Ohne Pfand ist bös borgen (leihen). 20 Ohne Pfand kann man schwerlich etwas borgen. – Lehmann, II, 490, 19. Schwed.: Punt bär penningar hem. (Grubb, 663.) 21 Pfand gibt oft Land. – Eisenhart, 319; Hertius, II, 3, 431; Petri, II, 504; Eiselein, 507; Simrock, 7782; Sailer, 255; Körte, 4717; Graf, 115, 280. Land konnte im altdeutschen Recht fast nur im Erbgange erworben werden. (S. Eigen 7.) Wenn liegende Güter aber verpfändet waren, so konnte sie der Gläubiger für seine Ansprüche erwerben. ( S. Pfandschaft.) Dän.: Pant giver aarsag til trætte. (Prov. dan., 450.) 22 Pfand ist besser als Land. Holl.: Pand is zekerder dan land. ( Harrebomée, II, 170b.) 23 Pfand macht freie Hand. Wer Mittel besitzt, hat den Boden freier Wirksamkeit. It.: Pegno in casa val meglio che credito in piazza. (Pazzaglia, 273, 3.) 24 Pfand steht sich nicht selber los. – Grimm, Weisth., III, 272; Graf, 115, 285. Das Pfandverhältniss erlosch durch die lange Dauer desselben nicht; wie lange auch die Einlösung des Pfandguts verschoben wurde, der Pfandinhaber konnte nicht Eigenthümer desselben werden. Pfänden. 1 Es muss sich keiner selber pfanden. – Petri, II, 290. „Oder ein Pfand nehmen von des Schuldigers gut.“ 2 Jeder mag pfänden auf seinem Gute. – Graf, 116, 296. Sagt, dass das Pfändungsrecht jedem zustehe, der einen rechtlichen Anspruch auf Nichtbeschädigung hat. Im Schwabenspiegel: Eîn ieglich man mac wol phenden uf sinem gute. Pfänder. Wer wird den Pfänder pfänden? – Chaos, 971. Pfandschaft. Pfandschaft wird für fahrende Habe gehalten. – Graf, 115, 278. Liegende Gründe waren nach altdeutschem Rechte unveräusserlich, verloren aber durch Verpfändung diese Eigenschaft; sie konnten verkauft werden wie Fahrhabe und es gingen dann die Gläubiger selbst vor den nächsten Freunden in den Kauf. „Pfandschaft für fahrend Haab gehalten wird“, heisst es im ersten Artikel des Saarbrückener Landrechts. (Kamptz, III.) Pfännchen. Pantje warm, Pantje warm, mâkt mennig Hûsmann arm. (Ostfries.) – Bueren, 971; Kern, 317a. Um zu sagen: Ein Hausmann muss sich an Hausmannskost (Redelköst) und nicht an Snippsnapp-Snaren, die in Pfannen und Tiegeln gebraten werden, halten. Pfanne. 1 De Panne schelt den Pott Schwartmiaul (Schwarzmaul). (Lippe.) – Firmenich, I, 270. 2 Der die Pfanne hält beim Stiel, kehrt sie, wohin er will. – Winckler, VI, 28. Holl.: Die de pan bij den steel heeft, keert ze, zoo hij wil. (Harrebomée, II, 169b.) 3 Die irdene Pfanne muss dem eisernen Topfe aus dem Wege gehen. Dän.: Leergryde baader intet af at komme i lag med kopper potte. (Bohn I, 384.) 4 Die Pfanne halt beim Stiel, den Pflug beim Sterz. – Simrock, 7784. Holl.: Houd de pan bij den steel. (Harrebomée, II, 170a.) 5 Die Pfanne hat den Kessel nicht aufzuheben. Die Russen: Das schwarze Pfännlein schilt die Asche ob ihrer grauen Farbe. – Die Pfanne erhebt sich über den Topf. (Altmann VI, 394 u. 409.) 6 Die Pfanne ist so schwarz als der Hafen. – Simrock, 7784. 7 Die Pfanne mit dem Riss hält oft länger als eine ganze.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/637
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [623]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/637>, abgerufen am 25.04.2024.