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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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Pferdearbeit.

1 Pferdearbeit und Zeisig(Spatzen-)futter. - Simrock, 440; Körte, 4784; Braun, I, 3296.

*2 Doss ies rechte Pfarde Arbt. - Robinson, 531.

*3 Es ist eine Pferdearbeit.

Im Harz: Pfararbt. (Lohrengel, II, 164.) Sehr schwere. (S. Rossarbeit.)

Holl.: Dat is paarden-arbeid. - Het is paardenwerk. (Harrebomee, II, 161a u. 163a.)


Pferdecur.

* Es ist eine Pferdecur.

Frz.: C'est une medecine de cheval.


Pferdedoctor.

* Es ist ein Pferdedoctor.

Es ist damit ein Schmied gemeint, weil dieser früher, in manchen Gegenden noch jetzt die kranken Pferde behandelt.

Engl.: A horse-doctor. (Bohn II, 65.)


Pferdedreck.

1 Der Pferdsdreck schrie mit aller stimmen: wie thun wir Aepffel einherschwimmen. - Eyering, I, 510 u. 530.

2 Der Pferdsdreck vnter den öpffeln schwimbt. - Henisch, 745, 44.

*3 Dei ment ok, Perdsdreck öss sein Broder. (Ostpreuss.) - Frischbier, 863; Frischbier2, 2920.

Von einem Hochmüthigen.

*4 Ma könde Pfarde Dr.. miedem draschen. - Robinson, 709; Gomolcke, 737.


Pferdeeier.

*1 A kon Pfarde Eere assen, wenn ich mit annem Hüneree muss verlieb nahmen. - Robinson, 725; Gomolcke, 154.

Auch Niederdeutsch: He kann wel Per(de)eier eten, wenn ander Lü(de) Hönereier et't. (Frommann, V, 525, 639; Kern, 809; Bueren, 607; Eichwald, 438; Hauskalender, III.)

*2 Er kann Pferdeeier essen, wo unsereins mit Hühnereiern fürlieb nehmen muss. - Simrock, 1880.

In Ostfriesland: He kann wol Perdeier eten, wenn anner Lüh Höhnereier eten. (Hauskalender, III.)


Pferdefeige.

* Ja, Pferdefeigen und Rossäpfel. (S. Kirschkuchen 2.)

Ironisch als Zurückweisung eines Verlangens. Perdefigen un Rossäppel gelobt man unartigen Kindern zum Geschenk. (Dähnert, 346b.)


Pferdefischer.

* Pferdefischer und Buschklepper. - Schottel, 1117a.


Pferdefleisch.

1 Det Pärfleisch is det düerste Fleisch. - Schambach, II, 707.

Pferde kosten beim Ankauf und in der Unterhaltung mehr als andere Hausthiere.

Holl.: Paardenvleesch is duur vleesch, en toch wil niemand het eeten. (Harrebomee, II, 166.)

2 Pferdefleisch - thewer Fleisch. - Oec. rur., X, 362.

3 Pferdefleisch und Pferdeschweiss sind des Bauern bester Mist.

Holl.: Paardenvleesch en paarden zweet is des landbouwers beste mest. (Harrebomee, II, 166a.)


Pferdefuss.

1 Pferdefüssen muss man aus dem Wege gehen.

Lat.: Procul a pedibus equinis. (Tappius, 196a; Erasmus, 830.)

2 Pferdefüssen, Wolfszähnen, Katzenklauen und Spielershänden ist niemals zu trauen. - Chaos, 288.

Holl.: Paardenvoet, wolfstand, hoerenaars een dobbelaarshand zijn niet te betrouwen. (Harrebomee, II, 166a.)


Pferdehandel.

1 Bei Pferdehandel und Rinderkauf thu' Augen oder Beutel auf.

2 Im Pferdehandel gilt keine Freundschaft. - Fr. Reuter, Ut mine Stromtid, II, 135.

*3 Das ist kein Pferdehandel (Pferdekauf, - tausch).

Hast du's genommen, so musst du's behalten.

Dän.: Det er ei heste-bytte. (Prov. dan., 287.)


Pferdehändler.

1 De Pfarhändler sein Schälke, is ne wuhr?

So fragt man in der Oberlausitz, um sein Mistrauen (ironisch) auszudrücken.

2 Wer sich verlässt auf eines Pferdehändlers Gewissen, der wird beim Einkauf beschissen.

Frz.: Il demande au maquignon l'age du cheval. (Cahier, 2674.)


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Pferdehuf.

Einem Pferdehuf und einem Hundezahn traut kein kluger Mann.

Engl.: Trust not a horse's heel nor a dog's tooth. (Bohn II, 104.)

Lat.: Ab equinis pedibus procul recede.


Pferdekarte.

* A hot an Pferdekoarte. (S. Handöchslein.) - Gomolcke, 1165.


Pferdekauf.

Beim Pferdekauf thu' hübsch die Augen auf (oder: heisst es: Augen auf!).

Schwed.: Hästekjöp behöfver ögon. (Grubb, 363.)


Pferdekerl.

* Doas is a schlechter Pfardekall, dar ne stahl'n koan. (Schles. Riesengebirge.)

Man drückt damit die Fürsorge des Knechts oder Kutschers für die ihm übergebenen Pferde aus, welche eher die Grenze des Erlaubten, wo sich Gelegenheit findet, überschreiten, als die Thiere nothleiden lassen würde. Ich habe es nur im unschuldigen Sinne anwenden hören, wo ein Kutscher dem andern Heu, Hafer, Wasser, was dessen Pferde übriggelassen hatten, für die seinigen wegstipitzte, auch in dessen Gegenwart.


Pferdekind.

Perkinnern un Tiewenkinnern is nit te truggen. (Sauerland.)


Pferdekuttel.

1 Pferdekutteln sind keine Feigen.

Holl.: Paardenkeutels zijn geene vijgen. (Harrebomee, II, 166a.)

*2 Er lässt sich keine Pferdekutteln für Feigen verkaufen.

Holl.: Hij laat zich geene paardenkeutels voor vijgen in de hand stoppen. (Harrebomee, II, 164b.)

*3 Me soll'n mit Peärküttel däut scheiten. (Sauerland.)


Pferdelast.

* Eine Pferdelast tragen.

Holl.: Hij draagt paardenlast. (Harrebomee, II, 163b.)


Pferdeleder.

Perdsledder öss dürer als Kohledder. - Frischbier2, 2922.

Die Bauern sagen, um ihrer Wohlhabenheit Ausdruck zu geben: Mit Pferden zu fahren ist theurer, als in Schuhen zu gehen.


Pferdeliebe.

* Dat öss e Perdslew möt de Benke om en Hals. (Königsberg.) - Frischbier2, 2923.


Pferdemist.

Der Pferdemist will immer mit unter den Aepfeln sein. - Petri, II, 104.


Pferdeschinder.

* 'T is en Pierschinner.

Wie in Rostock früher die Stadtsoldaten wegen ihrer rothen Jacken Krebse genannt wurden, so führten (oder führen?) die Studenten im Munde der Strassenjugend den Namen Pierschinner, auch Kaldunenslucker. (Buch der Welt, Stuttgart 1872, Nr. 5.)


Pferdeschweiss.

Pferdeschweiss ist der beste Dünger für Buchweizen.

Holl.: Het zweet van de paarden is de beste mest voor de boekweit. - In paardenvleesch is het goed boekweit telen. (Harrebomee, II, 163b u. 165a.)


Pferdeschwitzen.

No Perdeschweiten un Ruiens Hinken un Frauenslui Kneisten (Aechzen, Seufzen) darf man nit no wuier seihen. (Sauerland.)


Pferdestehlen.

* Das kommt gleich nach dem Pferdestehlen. (Rottenburg.)


Pferdlein.

1 Ein klein Pferdlein kan man nicht reiten, noch für Karch vnnd Wagen spannen; doch beists vnd schmeists mehr vmb sich als ein gross Ross. - Lehmann, 427, 9.

*2 Das ist ein Pferdlein unsers Lehrers Moses.

D. i. ein Jude. Jüdisch-deutsch in Warschau: Mojsche-Rabbejnüs Ferdl. Scherzhafte Bezeichnung für Bekenner des mosaischen Gesetzes.

*3 Me muess 'z Färli aluege und nit der Trog. - Sutermeister, 148.


Pfiff.

1 Auf Pfiffe folgen Griffe.

Der schlaueste Betrüger entgeht dem Arm der Gerechtigkeit nicht.

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Pferdearbeit.

1 Pferdearbeit und Zeisig(Spatzen-)futter.Simrock, 440; Körte, 4784; Braun, I, 3296.

*2 Doss ies rechte Pfarde Arbt.Robinson, 531.

*3 Es ist eine Pferdearbeit.

Im Harz: Pfararbt. (Lohrengel, II, 164.) Sehr schwere. (S. Rossarbeit.)

Holl.: Dat is paarden-arbeid. – Het is paardenwerk. (Harrebomée, II, 161a u. 163a.)


Pferdecur.

* Es ist eine Pferdecur.

Frz.: C'est une médecine de cheval.


Pferdedoctor.

* Es ist ein Pferdedoctor.

Es ist damit ein Schmied gemeint, weil dieser früher, in manchen Gegenden noch jetzt die kranken Pferde behandelt.

Engl.: A horse-doctor. (Bohn II, 65.)


Pferdedreck.

1 Der Pferdsdreck schrie mit aller stimmen: wie thun wir Aepffel einherschwimmen.Eyering, I, 510 u. 530.

2 Der Pferdsdreck vnter den öpffeln schwimbt.Henisch, 745, 44.

*3 Dei mênt ôk, Perdsdreck öss sîn Broder. (Ostpreuss.) – Frischbier, 863; Frischbier2, 2920.

Von einem Hochmüthigen.

*4 Ma könde Pfarde Dr.. miedem draschen.Robinson, 709; Gomolcke, 737.


Pferdeeier.

*1 A kon Pfarde Eere assen, wenn ich mit annem Hüneree muss verlieb nahmen.Robinson, 725; Gomolcke, 154.

Auch Niederdeutsch: He kann wel Per(de)eier êten, wenn ander Lü(de) Hönereier et't. (Frommann, V, 525, 639; Kern, 809; Bueren, 607; Eichwald, 438; Hauskalender, III.)

*2 Er kann Pferdeeier essen, wo unsereins mit Hühnereiern fürlieb nehmen muss.Simrock, 1880.

In Ostfriesland: He kann wol Pêrdeier eten, wenn anner Lüh Höhnereier eten. (Hauskalender, III.)


Pferdefeige.

* Ja, Pferdefeigen und Rossäpfel. (S. Kirschkuchen 2.)

Ironisch als Zurückweisung eines Verlangens. Pêrdefigen un Rossäppel gelobt man unartigen Kindern zum Geschenk. (Dähnert, 346b.)


Pferdefischer.

* Pferdefischer und Buschklepper.Schottel, 1117a.


Pferdefleisch.

1 Det Pärfleisch is det düerste Fleisch.Schambach, II, 707.

Pferde kosten beim Ankauf und in der Unterhaltung mehr als andere Hausthiere.

Holl.: Paardenvleesch is duur vleesch, en toch wil niemand het eeten. (Harrebomée, II, 166.)

2 Pferdefleisch – thewer Fleisch.Oec. rur., X, 362.

3 Pferdefleisch und Pferdeschweiss sind des Bauern bester Mist.

Holl.: Paardenvleesch en paarden zweet is des landbouwers beste mest. (Harrebomée, II, 166a.)


Pferdefuss.

1 Pferdefüssen muss man aus dem Wege gehen.

Lat.: Procul a pedibus equinis. (Tappius, 196a; Erasmus, 830.)

2 Pferdefüssen, Wolfszähnen, Katzenklauen und Spielershänden ist niemals zu trauen.Chaos, 288.

Holl.: Paardenvoet, wolfstand, hoerenaars een dobbelaarshand zijn niet te betrouwen. (Harrebomée, II, 166a.)


Pferdehandel.

1 Bei Pferdehandel und Rinderkauf thu' Augen oder Beutel auf.

2 Im Pferdehandel gilt keine Freundschaft.Fr. Reuter, Ut mine Stromtid, II, 135.

*3 Das ist kein Pferdehandel (Pferdekauf, - tausch).

Hast du's genommen, so musst du's behalten.

Dän.: Det er ei heste-bytte. (Prov. dan., 287.)


Pferdehändler.

1 De Pfârhändler sein Schälke, is ne wuhr?

So fragt man in der Oberlausitz, um sein Mistrauen (ironisch) auszudrücken.

2 Wer sich verlässt auf eines Pferdehändlers Gewissen, der wird beim Einkauf beschissen.

Frz.: Il demande au maquignon l'âge du cheval. (Cahier, 2674.)


[Spaltenumbruch]
Pferdehuf.

Einem Pferdehuf und einem Hundezahn traut kein kluger Mann.

Engl.: Trust not a horse's heel nor a dog's tooth. (Bohn II, 104.)

Lat.: Ab equinis pedibus procul recede.


Pferdekarte.

* A hot an Pferdekoarte. (S. Handöchslein.) – Gomolcke, 1165.


Pferdekauf.

Beim Pferdekauf thu' hübsch die Augen auf (oder: heisst es: Augen auf!).

Schwed.: Hästekjöp behöfver ögon. (Grubb, 363.)


Pferdekerl.

* Doas is a schlechter Pfardekall, dar ne stahl'n koan. (Schles. Riesengebirge.)

Man drückt damit die Fürsorge des Knechts oder Kutschers für die ihm übergebenen Pferde aus, welche eher die Grenze des Erlaubten, wo sich Gelegenheit findet, überschreiten, als die Thiere nothleiden lassen würde. Ich habe es nur im unschuldigen Sinne anwenden hören, wo ein Kutscher dem andern Heu, Hafer, Wasser, was dessen Pferde übriggelassen hatten, für die seinigen wegstipitzte, auch in dessen Gegenwart.


Pferdekind.

Pêrkinnern un Tiewenkinnern is nit te truggen. (Sauerland.)


Pferdekuttel.

1 Pferdekutteln sind keine Feigen.

Holl.: Paardenkeutels zijn geene vijgen. (Harrebomée, II, 166a.)

*2 Er lässt sich keine Pferdekutteln für Feigen verkaufen.

Holl.: Hij laat zich geene paardenkeutels voor vijgen in de hand stoppen. (Harrebomée, II, 164b.)

*3 Me soll'n mit Peärküttel däut scheiten. (Sauerland.)


Pferdelast.

* Eine Pferdelast tragen.

Holl.: Hij draagt paardenlast. (Harrebomée, II, 163b.)


Pferdeleder.

Pêrdsledder öss dürer als Kohledder.Frischbier2, 2922.

Die Bauern sagen, um ihrer Wohlhabenheit Ausdruck zu geben: Mit Pferden zu fahren ist theurer, als in Schuhen zu gehen.


Pferdeliebe.

* Dat öss e Pêrdslew möt de Bênke om en Hals. (Königsberg.) – Frischbier2, 2923.


Pferdemist.

Der Pferdemist will immer mit unter den Aepfeln sein.Petri, II, 104.


Pferdeschinder.

* 'T is en Pierschinner.

Wie in Rostock früher die Stadtsoldaten wegen ihrer rothen Jacken Krebse genannt wurden, so führten (oder führen?) die Studenten im Munde der Strassenjugend den Namen Pierschinner, auch Kaldunenslucker. (Buch der Welt, Stuttgart 1872, Nr. 5.)


Pferdeschweiss.

Pferdeschweiss ist der beste Dünger für Buchweizen.

Holl.: Het zweet van de paarden is de beste mest voor de boekweit. – In paardenvleesch is het goed boekweit telen. (Harrebomée, II, 163b u. 165a.)


Pferdeschwitzen.

No Perdeschwéiten un Ruiens Hinken un Frauenslui Kneisten (Aechzen, Seufzen) darf man nit no wuier séihen. (Sauerland.)


Pferdestehlen.

* Das kommt gleich nach dem Pferdestehlen. (Rottenburg.)


Pferdlein.

1 Ein klein Pferdlein kan man nicht reiten, noch für Karch vnnd Wagen spannen; doch beists vnd schmeists mehr vmb sich als ein gross Ross.Lehmann, 427, 9.

*2 Das ist ein Pferdlein unsers Lehrers Moses.

D. i. ein Jude. Jüdisch-deutsch in Warschau: Mojsche-Rabbejnüs Ferdl. Scherzhafte Bezeichnung für Bekenner des mosaischen Gesetzes.

*3 Me muess 'z Färli aluege und nit der Trog.Sutermeister, 148.


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[[661]/0675] Pferdearbeit. 1 Pferdearbeit und Zeisig(Spatzen-)futter. – Simrock, 440; Körte, 4784; Braun, I, 3296. *2 Doss ies rechte Pfarde Arbt. – Robinson, 531. *3 Es ist eine Pferdearbeit. Im Harz: Pfararbt. (Lohrengel, II, 164.) Sehr schwere. (S. Rossarbeit.) Holl.: Dat is paarden-arbeid. – Het is paardenwerk. (Harrebomée, II, 161a u. 163a.) Pferdecur. * Es ist eine Pferdecur. Frz.: C'est une médecine de cheval. Pferdedoctor. * Es ist ein Pferdedoctor. Es ist damit ein Schmied gemeint, weil dieser früher, in manchen Gegenden noch jetzt die kranken Pferde behandelt. Engl.: A horse-doctor. (Bohn II, 65.) Pferdedreck. 1 Der Pferdsdreck schrie mit aller stimmen: wie thun wir Aepffel einherschwimmen. – Eyering, I, 510 u. 530. 2 Der Pferdsdreck vnter den öpffeln schwimbt. – Henisch, 745, 44. *3 Dei mênt ôk, Perdsdreck öss sîn Broder. (Ostpreuss.) – Frischbier, 863; Frischbier2, 2920. Von einem Hochmüthigen. *4 Ma könde Pfarde Dr.. miedem draschen. – Robinson, 709; Gomolcke, 737. Pferdeeier. *1 A kon Pfarde Eere assen, wenn ich mit annem Hüneree muss verlieb nahmen. – Robinson, 725; Gomolcke, 154. Auch Niederdeutsch: He kann wel Per(de)eier êten, wenn ander Lü(de) Hönereier et't. (Frommann, V, 525, 639; Kern, 809; Bueren, 607; Eichwald, 438; Hauskalender, III.) *2 Er kann Pferdeeier essen, wo unsereins mit Hühnereiern fürlieb nehmen muss. – Simrock, 1880. In Ostfriesland: He kann wol Pêrdeier eten, wenn anner Lüh Höhnereier eten. (Hauskalender, III.) Pferdefeige. * Ja, Pferdefeigen und Rossäpfel. (S. Kirschkuchen 2.) Ironisch als Zurückweisung eines Verlangens. Pêrdefigen un Rossäppel gelobt man unartigen Kindern zum Geschenk. (Dähnert, 346b.) Pferdefischer. * Pferdefischer und Buschklepper. – Schottel, 1117a. Pferdefleisch. 1 Det Pärfleisch is det düerste Fleisch. – Schambach, II, 707. Pferde kosten beim Ankauf und in der Unterhaltung mehr als andere Hausthiere. Holl.: Paardenvleesch is duur vleesch, en toch wil niemand het eeten. (Harrebomée, II, 166.) 2 Pferdefleisch – thewer Fleisch. – Oec. rur., X, 362. 3 Pferdefleisch und Pferdeschweiss sind des Bauern bester Mist. Holl.: Paardenvleesch en paarden zweet is des landbouwers beste mest. (Harrebomée, II, 166a.) Pferdefuss. 1 Pferdefüssen muss man aus dem Wege gehen. Lat.: Procul a pedibus equinis. (Tappius, 196a; Erasmus, 830.) 2 Pferdefüssen, Wolfszähnen, Katzenklauen und Spielershänden ist niemals zu trauen. – Chaos, 288. Holl.: Paardenvoet, wolfstand, hoerenaars een dobbelaarshand zijn niet te betrouwen. (Harrebomée, II, 166a.) Pferdehandel. 1 Bei Pferdehandel und Rinderkauf thu' Augen oder Beutel auf. 2 Im Pferdehandel gilt keine Freundschaft. – Fr. Reuter, Ut mine Stromtid, II, 135. *3 Das ist kein Pferdehandel (Pferdekauf, - tausch). Hast du's genommen, so musst du's behalten. Dän.: Det er ei heste-bytte. (Prov. dan., 287.) Pferdehändler. 1 De Pfârhändler sein Schälke, is ne wuhr? So fragt man in der Oberlausitz, um sein Mistrauen (ironisch) auszudrücken. 2 Wer sich verlässt auf eines Pferdehändlers Gewissen, der wird beim Einkauf beschissen. Frz.: Il demande au maquignon l'âge du cheval. (Cahier, 2674.) Pferdehuf. Einem Pferdehuf und einem Hundezahn traut kein kluger Mann. Engl.: Trust not a horse's heel nor a dog's tooth. (Bohn II, 104.) Lat.: Ab equinis pedibus procul recede. Pferdekarte. * A hot an Pferdekoarte. (S. Handöchslein.) – Gomolcke, 1165. Pferdekauf. Beim Pferdekauf thu' hübsch die Augen auf (oder: heisst es: Augen auf!). Schwed.: Hästekjöp behöfver ögon. (Grubb, 363.) Pferdekerl. * Doas is a schlechter Pfardekall, dar ne stahl'n koan. (Schles. Riesengebirge.) Man drückt damit die Fürsorge des Knechts oder Kutschers für die ihm übergebenen Pferde aus, welche eher die Grenze des Erlaubten, wo sich Gelegenheit findet, überschreiten, als die Thiere nothleiden lassen würde. Ich habe es nur im unschuldigen Sinne anwenden hören, wo ein Kutscher dem andern Heu, Hafer, Wasser, was dessen Pferde übriggelassen hatten, für die seinigen wegstipitzte, auch in dessen Gegenwart. Pferdekind. Pêrkinnern un Tiewenkinnern is nit te truggen. (Sauerland.) Pferdekuttel. 1 Pferdekutteln sind keine Feigen. Holl.: Paardenkeutels zijn geene vijgen. (Harrebomée, II, 166a.) *2 Er lässt sich keine Pferdekutteln für Feigen verkaufen. Holl.: Hij laat zich geene paardenkeutels voor vijgen in de hand stoppen. (Harrebomée, II, 164b.) *3 Me soll'n mit Peärküttel däut scheiten. (Sauerland.) Pferdelast. * Eine Pferdelast tragen. Holl.: Hij draagt paardenlast. (Harrebomée, II, 163b.) Pferdeleder. Pêrdsledder öss dürer als Kohledder. – Frischbier2, 2922. Die Bauern sagen, um ihrer Wohlhabenheit Ausdruck zu geben: Mit Pferden zu fahren ist theurer, als in Schuhen zu gehen. Pferdeliebe. * Dat öss e Pêrdslew möt de Bênke om en Hals. (Königsberg.) – Frischbier2, 2923. Pferdemist. Der Pferdemist will immer mit unter den Aepfeln sein. – Petri, II, 104. Pferdeschinder. * 'T is en Pierschinner. Wie in Rostock früher die Stadtsoldaten wegen ihrer rothen Jacken Krebse genannt wurden, so führten (oder führen?) die Studenten im Munde der Strassenjugend den Namen Pierschinner, auch Kaldunenslucker. (Buch der Welt, Stuttgart 1872, Nr. 5.) Pferdeschweiss. Pferdeschweiss ist der beste Dünger für Buchweizen. Holl.: Het zweet van de paarden is de beste mest voor de boekweit. – In paardenvleesch is het goed boekweit telen. (Harrebomée, II, 163b u. 165a.) Pferdeschwitzen. No Perdeschwéiten un Ruiens Hinken un Frauenslui Kneisten (Aechzen, Seufzen) darf man nit no wuier séihen. (Sauerland.) Pferdestehlen. * Das kommt gleich nach dem Pferdestehlen. (Rottenburg.) Pferdlein. 1 Ein klein Pferdlein kan man nicht reiten, noch für Karch vnnd Wagen spannen; doch beists vnd schmeists mehr vmb sich als ein gross Ross. – Lehmann, 427, 9. *2 Das ist ein Pferdlein unsers Lehrers Moses. D. i. ein Jude. Jüdisch-deutsch in Warschau: Mojsche-Rabbejnüs Ferdl. Scherzhafte Bezeichnung für Bekenner des mosaischen Gesetzes. *3 Me muess 'z Färli aluege und nit der Trog. – Sutermeister, 148. Pfiff. 1 Auf Pfiffe folgen Griffe. Der schlaueste Betrüger entgeht dem Arm der Gerechtigkeit nicht.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [661]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/675>, abgerufen am 25.04.2024.