Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Q.
Quabbe.

* Dat is as'ne Quabbe. - Dähnert, 366a.

Um etwas, z. B. Federvieh, als fett zu bezeichnen.


Quacksalber.

1 Ein Quacksalber redet nur von seinen Wundercuren.

Die Russen: Wenn des Pfeifers Sohn vor den Leuten dudelt, dann bläst er sich mehr auf als der Dudelsack. (Altmann VI, 450.)

2 Es gibt mehr Quacksalber als gute Aerzte.

"Geschickte und redliche Staatsärzte gibt es sehr wenige, aber Quacksalber eine grosse Menge. Auch hier weiss jeder Tropf wenigstens ein Hausmittel. Manche glauben sogar, man könne die tiefste Staatswunde mit Froschlaichpflaster heilen." (Welt und Zeit, V, 345, 214.)

3 Guten Morgen, College, sagte der Quacksalber zum Arzt (Doctor).

4 Wer einen Quacksalber ruft, gibt dem Tode Handgeld. - Sprichwörtergarten, 226.

Pfuscher soll es in keinem Beruf geben, so wenig pfuschende Aerzte, wie pfuschende Lehrer und Erzieher; sie sind überall gleich gefährlich.


Quacksalberei.

Quacksalberei vermeide du, denn sie führt dem Grabe zu.

Ist ein sprichwörtlich gewordener Vers aus der bekannten Hahnfibel, den man dann anzuwenden pflegt, wenn jemand durch Quacksalberei Schaden genommen hat oder sich dieser Gefahr aussetzen will.


Quad.

1 Decht jeder an sein eigen quad, er vergess eins andern missethat. - Henisch, 830, 39; Petri, II, 73.

2 De quat deit, de schuwet gern dat licht. - Lübben, Reinke de Voss, V, 25.

3 Die quaet dret, quaet ontmoet. - Horae belgicae, II, 140.

4 Es ist quad, alles zu besorgen. - Schottel, 1133b.

5 It is quad, Voss mit Vossen fangen.

6 Quad muss man mit quadem vertreiben. - Petri, II, 508.

*7 He liggt in sein Quad.

In seinem Schmuz, Unflat.

*8 Quad1 mot Quad verdreiben. (Oldenburg.) - Goldschmidt, II, 51; für Iserlohn: Woeste, 75, 257.

1) Böses, Uebles.


Quades.

'T Quade is Mester. - Stürenburg, 188a.

Das Böse siegt.


Quadrantaries.

* Es sind Quadrantaries.

"Drumb nannten die Römer lose vnd leichtfertige Leut Quadrantaries, weil der Quadrans ein geringschetzige müntz war, wie wir eine oder einen hanrey ein hellermann oder heller hören nennen." (Mathesius, Sarepta, CLXXVIa.)


Quadrat.

* All ding inn quadrant richten. - Franck, II, 96a.

D. i. in eine geschickte Ordnung bringen.


Quadratur.

* Er sucht (oder: hat gefunden) die Quadratur des Kreises.

Man gebraucht diese Redensart zur Bezeichnung einer Aufgabe, die unmöglich gelöst werden kann, wie etwa die Auffindung des Perpetuum mobile oder wie die Franzosen die Auffindung der geographischen Länge vor der scharfsinnigen. Erfindung des Hadley'schen Spiegelsextanten, unserer durch das Uhrenfegefeuer zu Greenwich gegangenen Chronometer und anderer neuen Wege der Längenmessung nannten: Trouver les longitudes sur la mer. (Vgl. Ausland, 1871, Nr. 23; Peschel, Die Theilung der Erde unter Papst Alexander VI. und Julius II.)

Frz.: C'est chercher la quadrature du cercle. (Lendroy, 289.) - Il a trouve la quadrature du cerceau. (Leroux, II, 108.)

Holl.: Het is als de quadrature van den cirkel. (Harrebomee, II, 205b.)


[Spaltenumbruch]
Quakelei.

* Es ist ungereimte Quakeley. - Grimmelshausen, Teutscher Michel.


Quaken.

Am Quaken und an der Gosch erkennt man den Frosch.

"Man sieht an Quacken vnnd der Gosch, dass du bist ein Frosch." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 355.)


Quäker.

*1 Das ist ein Quäker. - Dähnert, 366b.

So nennt man in Pommern einen Menschen, der immer anders denkt als andere Leute.

*2 Weder Quäker noch Schäker.


Qüakstert, s. Quekstert.

Qual.

1 Die kürtzest Qual die beste. - Petri, II, 135; Simrock, 8034.

Holl.: De korte kwaal is de beste. (Harrebomee, I, 461b.)

2 Lange Qual ist bitterer Tod. - Simrock, 8035; Braun, I, 3391.

Holl.: De lange kwaal verteert het leven. (Harrebomee, I, 461b.)

3 Qualen werden nicht gewogen. - Bertram, 47.


Quälen.

1 Lange quälen ist der bittere Tod.

Frz.: Qui a cau a baiser, n'a que tarder. (Kritzinger, 670a.)

2 Quäle nie ein Thier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.

3 Süh, wie hei sick quält, sär dei Bur, un hei hett 'n Aal in dei Bäk schmeten, dei sick hen un her dreiht.

4 Wat quälst du di denn um dei Rotten, hest jo kein Korn up'n Bähn. (Mecklenburg.) - Raabe, 82.

5 Wer andere quält, schläft selbst nicht gut (ruhig).

Frz.: Qui tourmente les autres, ne dort pas bien. (Bohn I, 53.)

6 Wer sich zehn Jahre quälen lässt, ist im elften der Qualen gewohnt.

*7 Er quält mich mehr wie mein Geld.

*8 Er quält sich wie die Made im Speck. (Pommern.)

*9 Ick war quält äs d' Erft in'n Pott. (Altmark.) - Danneil, 206.

Sagt jemand, der mit Arbeiten und Geschäften überhäuft ist.

*10 Was muss man sich quälen, ehe man Grossvater (Grossmutter) wird. - Frischbier2, 3042.


Qüalgeist.

* Das ist ein rechter Quälgeist. - Klix, 62.


Quälholz.

* Es ist ein rechtes Quälholz. - Frischbier2, 3043.

Z. B. ein Kind, das mit Bitten nicht aufhört. (Hennig, 201.)


Qualm.

* Viel (grossen) Qualm machen.


Qualmen.

*1 Du qualmst, als wenn ein ballscher (armer) Bauer bäckt.

Die Redensart wird auf Raucher angewandt, welche allzu grosse Dampfeswolken ausstossen, man nimmt gewöhnlich einen armen Bauer zur Vergleichung, da aber Ball (s. d.) in einem Kreise liegt, dessen Boden früher den Spitznamen: "des heiligen römischen Reichs Erzsandbüchse" führte, so ersetzte man in seiner Umgegend den "armen Bauer" durch den dasselbe sagenden Ausdruck "ballscher Bauer". Die Fortschritte des landwirthschaftlichen Betriebs sind auch an diesem Dorfe nicht spurlos vorübergegangen. Ein ballscher Bauer ist heute eine ganz achtungswerthe Person; man glaubt ihm, dass er bäckt, ohne dass er nöthig hat, durch auffallenden Qualm auf dies Ereigniss aufmerksam zu machen. (Vgl. Fr. Hasenow im Globus, 1867, S. 62.)

*2 Er qualmt wie ein Stadtsoldat.

[Spaltenumbruch]
Q.
Quabbe.

* Dat is as'ne Quabbe.Dähnert, 366a.

Um etwas, z. B. Federvieh, als fett zu bezeichnen.


Quacksalber.

1 Ein Quacksalber redet nur von seinen Wundercuren.

Die Russen: Wenn des Pfeifers Sohn vor den Leuten dudelt, dann bläst er sich mehr auf als der Dudelsack. (Altmann VI, 450.)

2 Es gibt mehr Quacksalber als gute Aerzte.

„Geschickte und redliche Staatsärzte gibt es sehr wenige, aber Quacksalber eine grosse Menge. Auch hier weiss jeder Tropf wenigstens ein Hausmittel. Manche glauben sogar, man könne die tiefste Staatswunde mit Froschlaichpflaster heilen.“ (Welt und Zeit, V, 345, 214.)

3 Guten Morgen, College, sagte der Quacksalber zum Arzt (Doctor).

4 Wer einen Quacksalber ruft, gibt dem Tode Handgeld.Sprichwörtergarten, 226.

Pfuscher soll es in keinem Beruf geben, so wenig pfuschende Aerzte, wie pfuschende Lehrer und Erzieher; sie sind überall gleich gefährlich.


Quacksalberei.

Quacksalberei vermeide du, denn sie führt dem Grabe zu.

Ist ein sprichwörtlich gewordener Vers aus der bekannten Hahnfibel, den man dann anzuwenden pflegt, wenn jemand durch Quacksalberei Schaden genommen hat oder sich dieser Gefahr aussetzen will.


Quad.

1 Decht jeder an sein eigen quad, er vergess eins andern missethat.Henisch, 830, 39; Petri, II, 73.

2 De quat deit, de schuwet gern dat licht.Lübben, Reinke de Voss, V, 25.

3 Die quaet dret, quaet ontmoet.Horae belgicae, II, 140.

4 Es ist quad, alles zu besorgen.Schottel, 1133b.

5 It is quad, Voss mit Vossen fangen.

6 Quad muss man mit quadem vertreiben.Petri, II, 508.

*7 He liggt in sîn Quâd.

In seinem Schmuz, Unflat.

*8 Quad1 môt Quad verdrîben. (Oldenburg.) – Goldschmidt, II, 51; für Iserlohn: Woeste, 75, 257.

1) Böses, Uebles.


Quades.

'T Quade is Mester.Stürenburg, 188a.

Das Böse siegt.


Quadrantaries.

* Es sind Quadrantaries.

„Drumb nannten die Römer lose vnd leichtfertige Leut Quadrantaries, weil der Quadrans ein geringschetzige müntz war, wie wir eine oder einen hanrey ein hellermann oder heller hören nennen.“ (Mathesius, Sarepta, CLXXVIa.)


Quadrat.

* All ding inn quadrant richten.Franck, II, 96a.

D. i. in eine geschickte Ordnung bringen.


Quadratur.

* Er sucht (oder: hat gefunden) die Quadratur des Kreises.

Man gebraucht diese Redensart zur Bezeichnung einer Aufgabe, die unmöglich gelöst werden kann, wie etwa die Auffindung des Perpetuum mobile oder wie die Franzosen die Auffindung der geographischen Länge vor der scharfsinnigen. Erfindung des Hadley'schen Spiegelsextanten, unserer durch das Uhrenfegefeuer zu Greenwich gegangenen Chronometer und anderer neuen Wege der Längenmessung nannten: Trouver les longitudes sur la mer. (Vgl. Ausland, 1871, Nr. 23; Peschel, Die Theilung der Erde unter Papst Alexander VI. und Julius II.)

Frz.: C'est chercher la quadrature du cercle. (Lendroy, 289.) – Il a trouvé la quadrature du cerceau. (Leroux, II, 108.)

Holl.: Het is als de quadrature van den cirkel. (Harrebomée, II, 205b.)


[Spaltenumbruch]
Quakelei.

* Es ist ungereimte Quakeley.Grimmelshausen, Teutscher Michel.


Quaken.

Am Quaken und an der Gosch erkennt man den Frosch.

„Man sieht an Quacken vnnd der Gosch, dass du bist ein Frosch.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 355.)


Quäker.

*1 Das ist ein Quäker.Dähnert, 366b.

So nennt man in Pommern einen Menschen, der immer anders denkt als andere Leute.

*2 Weder Quäker noch Schäker.


Qüakstert, s. Quekstert.

Qual.

1 Die kürtzest Qual die beste.Petri, II, 135; Simrock, 8034.

Holl.: De korte kwaal is de beste. (Harrebomée, I, 461b.)

2 Lange Qual ist bitterer Tod.Simrock, 8035; Braun, I, 3391.

Holl.: De lange kwaal verteert het leven. (Harrebomée, I, 461b.)

3 Qualen werden nicht gewogen.Bertram, 47.


Quälen.

1 Lange quälen ist der bittere Tod.

Frz.: Qui a cû à baiser, n'a que tarder. (Kritzinger, 670a.)

2 Quäle nie ein Thier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.

3 Süh, wie hei sick quält, sär dei Bur, un hei hett 'n Aal in dei Bäk schmeten, dei sick hen un her dreiht.

4 Wat quälst du di denn um dei Rotten, hest jo kein Korn up'n Bähn. (Mecklenburg.) – Raabe, 82.

5 Wer andere quält, schläft selbst nicht gut (ruhig).

Frz.: Qui tourmente les autres, ne dort pas bien. (Bohn I, 53.)

6 Wer sich zehn Jahre quälen lässt, ist im elften der Qualen gewohnt.

*7 Er quält mich mehr wie mein Geld.

*8 Er quält sich wie die Made im Speck. (Pommern.)

*9 Ick war quält äs d' Erft in'n Pott. (Altmark.) – Danneil, 206.

Sagt jemand, der mit Arbeiten und Geschäften überhäuft ist.

*10 Was muss man sich quälen, ehe man Grossvater (Grossmutter) wird.Frischbier2, 3042.


Qüalgeist.

* Das ist ein rechter Quälgeist.Klix, 62.


Quälholz.

* Es ist ein rechtes Quälholz. – Frischbier2, 3043.

Z. B. ein Kind, das mit Bitten nicht aufhört. (Hennig, 201.)


Qualm.

* Viel (grossen) Qualm machen.


Qualmen.

*1 Du qualmst, als wenn ein ballscher (armer) Bauer bäckt.

Die Redensart wird auf Raucher angewandt, welche allzu grosse Dampfeswolken ausstossen, man nimmt gewöhnlich einen armen Bauer zur Vergleichung, da aber Ball (s. d.) in einem Kreise liegt, dessen Boden früher den Spitznamen: „des heiligen römischen Reichs Erzsandbüchse“ führte, so ersetzte man in seiner Umgegend den „armen Bauer“ durch den dasselbe sagenden Ausdruck „ballscher Bauer“. Die Fortschritte des landwirthschaftlichen Betriebs sind auch an diesem Dorfe nicht spurlos vorübergegangen. Ein ballscher Bauer ist heute eine ganz achtungswerthe Person; man glaubt ihm, dass er bäckt, ohne dass er nöthig hat, durch auffallenden Qualm auf dies Ereigniss aufmerksam zu machen. (Vgl. Fr. Hasenow im Globus, 1867, S. 62.)

*2 Er qualmt wie ein Stadtsoldat.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0731" n="[717]"/>
          <cb n="1433"/>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Q.</head><lb/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Quabbe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dat is as'ne Quabbe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 366<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um etwas, z. B. Federvieh, als fett zu bezeichnen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Quacksalber.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Ein Quacksalber redet nur von seinen Wundercuren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Wenn des Pfeifers Sohn vor den Leuten dudelt, dann bläst er sich mehr auf als der Dudelsack. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 450.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Es gibt mehr Quacksalber als gute Aerzte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Geschickte und redliche Staatsärzte gibt es sehr wenige, aber Quacksalber eine grosse Menge. Auch hier weiss jeder Tropf wenigstens ein Hausmittel. Manche glauben sogar, man könne die tiefste Staatswunde mit Froschlaichpflaster heilen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Welt und Zeit, V, 345, 214.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Guten Morgen, College, sagte der Quacksalber zum Arzt (Doctor).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Wer einen Quacksalber ruft, gibt dem Tode Handgeld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 226.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Pfuscher soll es in keinem Beruf geben, so wenig pfuschende Aerzte, wie pfuschende Lehrer und Erzieher; sie sind überall gleich gefährlich.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Quacksalberei.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Quacksalberei vermeide du, denn sie führt dem Grabe zu.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist ein sprichwörtlich gewordener Vers aus der bekannten Hahnfibel, den man dann anzuwenden pflegt, wenn jemand durch Quacksalberei Schaden genommen hat oder sich dieser Gefahr aussetzen will.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Quad.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Decht jeder an sein eigen quad, er vergess eins andern missethat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 830, 39; Petri, II, 73.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 De quat deit, de schuwet gern dat licht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lübben, Reinke de Voss, V, 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Die quaet dret, quaet ontmoet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Horae belgicae, II, 140.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Es ist quad, alles zu besorgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1133<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 It is quad, Voss mit Vossen fangen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Quad muss man mit quadem vertreiben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 508.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 He liggt in sîn Quâd.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In seinem Schmuz, Unflat.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 Quad<hi rendition="#sup">1</hi> môt Quad verdrîben.</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Goldschmidt, II, 51;</hi> für Iserlohn: <hi rendition="#i">Woeste, 75, 257.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Böses, Uebles.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Quades.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">'T Quade is Mester.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Stürenburg, 188<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das Böse siegt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Quadrantaries.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es sind Quadrantaries.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Drumb nannten die Römer lose vnd leichtfertige Leut Quadrantaries, weil der Quadrans ein geringschetzige müntz war, wie wir eine oder einen hanrey ein hellermann oder heller hören nennen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Mathesius, Sarepta, CLXXVI<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Quadrat.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* All ding inn quadrant richten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 96<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. in eine geschickte Ordnung bringen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Quadratur.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er sucht (oder: hat gefunden) die Quadratur des Kreises.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Man gebraucht diese Redensart zur Bezeichnung einer Aufgabe, die unmöglich gelöst werden kann, wie etwa die Auffindung des Perpetuum mobile oder wie die Franzosen die Auffindung der geographischen Länge vor der scharfsinnigen. Erfindung des Hadley'schen Spiegelsextanten, unserer durch das Uhrenfegefeuer zu Greenwich gegangenen Chronometer und anderer neuen Wege der Längenmessung nannten: Trouver les longitudes sur la mer. (Vgl. <hi rendition="#i">Ausland, 1871, Nr. 23; Peschel, Die Theilung der Erde unter Papst Alexander VI. und Julius II.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: C'est chercher la quadrature du cercle. (<hi rendition="#i">Lendroy, 289.</hi>) &#x2013; Il a trouvé la quadrature du cerceau. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 108.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is als de quadrature van den cirkel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 205<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <cb n="1434"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Quakelei.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Es ist ungereimte Quakeley.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Grimmelshausen, Teutscher Michel.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Quaken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Am Quaken und an der Gosch erkennt man den Frosch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Man sieht an Quacken vnnd der Gosch, dass du bist ein Frosch.&#x201C; (<hi rendition="#i">Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 355.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Quäker.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Das ist ein Quäker.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 366<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">So nennt man in Pommern einen Menschen, der immer anders denkt als andere Leute.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Weder Quäker noch Schäker.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Qüakstert,</hi> s.  Quekstert.</head><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Qual.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Die kürtzest Qual die beste.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 135; Simrock, 8034.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De korte kwaal is de beste. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 461<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Lange Qual ist bitterer Tod.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 8035; Braun, I, 3391.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De lange kwaal verteert het leven. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 461<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Qualen werden nicht gewogen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bertram, 47.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Quälen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Lange quälen ist der bittere Tod.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui a cû à baiser, n'a que tarder. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 670<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Quäle nie ein Thier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Süh, wie hei sick quält, sär dei Bur, un hei hett 'n Aal in dei Bäk schmeten, dei sick hen un her dreiht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Wat quälst du di denn um dei Rotten, hest jo kein Korn up'n Bähn.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Raabe, 82.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Wer andere quält, schläft selbst nicht gut (ruhig).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui tourmente les autres, ne dort pas bien. (<hi rendition="#i">Bohn I, 53.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Wer sich zehn Jahre quälen lässt, ist im elften der Qualen gewohnt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Er quält mich mehr wie mein Geld.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 Er quält sich wie die Made im Speck.</hi> (<hi rendition="#i">Pommern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Ick war quält äs d' Erft in'n Pott.</hi> (<hi rendition="#i">Altmark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Danneil, 206.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sagt jemand, der mit Arbeiten und Geschäften überhäuft ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Was muss man sich quälen, ehe man Grossvater (Grossmutter) wird.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3042.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Qüalgeist.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Das ist ein rechter Quälgeist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 62.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Quälholz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist ein rechtes Quälholz. &#x2013; Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3043.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Z. B. ein Kind, das mit Bitten nicht aufhört. (<hi rendition="#i">Hennig, 201.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Qualm.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Viel (grossen) Qualm machen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Qualmen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1 Du qualmst, als wenn ein ballscher (armer) Bauer bäckt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Redensart wird auf Raucher angewandt, welche allzu grosse Dampfeswolken ausstossen, man nimmt gewöhnlich einen armen Bauer zur Vergleichung, da aber  Ball (s. d.) in einem Kreise liegt, dessen Boden früher den Spitznamen: &#x201E;des heiligen römischen Reichs Erzsandbüchse&#x201C; führte, so ersetzte man in seiner Umgegend den &#x201E;armen Bauer&#x201C; durch den dasselbe sagenden Ausdruck &#x201E;ballscher Bauer&#x201C;. Die Fortschritte des landwirthschaftlichen Betriebs sind auch an diesem Dorfe nicht spurlos vorübergegangen. Ein ballscher Bauer ist heute eine ganz achtungswerthe Person; man glaubt ihm, dass er bäckt, ohne dass er nöthig hat, durch auffallenden Qualm auf dies Ereigniss aufmerksam zu machen. (Vgl. <hi rendition="#i">Fr. Hasenow</hi> im <hi rendition="#i">Globus, 1867, S. 62.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Er qualmt wie ein Stadtsoldat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[717]/0731] Q. Quabbe. * Dat is as'ne Quabbe. – Dähnert, 366a. Um etwas, z. B. Federvieh, als fett zu bezeichnen. Quacksalber. 1 Ein Quacksalber redet nur von seinen Wundercuren. Die Russen: Wenn des Pfeifers Sohn vor den Leuten dudelt, dann bläst er sich mehr auf als der Dudelsack. (Altmann VI, 450.) 2 Es gibt mehr Quacksalber als gute Aerzte. „Geschickte und redliche Staatsärzte gibt es sehr wenige, aber Quacksalber eine grosse Menge. Auch hier weiss jeder Tropf wenigstens ein Hausmittel. Manche glauben sogar, man könne die tiefste Staatswunde mit Froschlaichpflaster heilen.“ (Welt und Zeit, V, 345, 214.) 3 Guten Morgen, College, sagte der Quacksalber zum Arzt (Doctor). 4 Wer einen Quacksalber ruft, gibt dem Tode Handgeld. – Sprichwörtergarten, 226. Pfuscher soll es in keinem Beruf geben, so wenig pfuschende Aerzte, wie pfuschende Lehrer und Erzieher; sie sind überall gleich gefährlich. Quacksalberei. Quacksalberei vermeide du, denn sie führt dem Grabe zu. Ist ein sprichwörtlich gewordener Vers aus der bekannten Hahnfibel, den man dann anzuwenden pflegt, wenn jemand durch Quacksalberei Schaden genommen hat oder sich dieser Gefahr aussetzen will. Quad. 1 Decht jeder an sein eigen quad, er vergess eins andern missethat. – Henisch, 830, 39; Petri, II, 73. 2 De quat deit, de schuwet gern dat licht. – Lübben, Reinke de Voss, V, 25. 3 Die quaet dret, quaet ontmoet. – Horae belgicae, II, 140. 4 Es ist quad, alles zu besorgen. – Schottel, 1133b. 5 It is quad, Voss mit Vossen fangen. 6 Quad muss man mit quadem vertreiben. – Petri, II, 508. *7 He liggt in sîn Quâd. In seinem Schmuz, Unflat. *8 Quad1 môt Quad verdrîben. (Oldenburg.) – Goldschmidt, II, 51; für Iserlohn: Woeste, 75, 257. 1) Böses, Uebles. Quades. 'T Quade is Mester. – Stürenburg, 188a. Das Böse siegt. Quadrantaries. * Es sind Quadrantaries. „Drumb nannten die Römer lose vnd leichtfertige Leut Quadrantaries, weil der Quadrans ein geringschetzige müntz war, wie wir eine oder einen hanrey ein hellermann oder heller hören nennen.“ (Mathesius, Sarepta, CLXXVIa.) Quadrat. * All ding inn quadrant richten. – Franck, II, 96a. D. i. in eine geschickte Ordnung bringen. Quadratur. * Er sucht (oder: hat gefunden) die Quadratur des Kreises. Man gebraucht diese Redensart zur Bezeichnung einer Aufgabe, die unmöglich gelöst werden kann, wie etwa die Auffindung des Perpetuum mobile oder wie die Franzosen die Auffindung der geographischen Länge vor der scharfsinnigen. Erfindung des Hadley'schen Spiegelsextanten, unserer durch das Uhrenfegefeuer zu Greenwich gegangenen Chronometer und anderer neuen Wege der Längenmessung nannten: Trouver les longitudes sur la mer. (Vgl. Ausland, 1871, Nr. 23; Peschel, Die Theilung der Erde unter Papst Alexander VI. und Julius II.) Frz.: C'est chercher la quadrature du cercle. (Lendroy, 289.) – Il a trouvé la quadrature du cerceau. (Leroux, II, 108.) Holl.: Het is als de quadrature van den cirkel. (Harrebomée, II, 205b.) Quakelei. * Es ist ungereimte Quakeley. – Grimmelshausen, Teutscher Michel. Quaken. Am Quaken und an der Gosch erkennt man den Frosch. „Man sieht an Quacken vnnd der Gosch, dass du bist ein Frosch.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 355.) Quäker. *1 Das ist ein Quäker. – Dähnert, 366b. So nennt man in Pommern einen Menschen, der immer anders denkt als andere Leute. *2 Weder Quäker noch Schäker. Qüakstert, s. Quekstert. Qual. 1 Die kürtzest Qual die beste. – Petri, II, 135; Simrock, 8034. Holl.: De korte kwaal is de beste. (Harrebomée, I, 461b.) 2 Lange Qual ist bitterer Tod. – Simrock, 8035; Braun, I, 3391. Holl.: De lange kwaal verteert het leven. (Harrebomée, I, 461b.) 3 Qualen werden nicht gewogen. – Bertram, 47. Quälen. 1 Lange quälen ist der bittere Tod. Frz.: Qui a cû à baiser, n'a que tarder. (Kritzinger, 670a.) 2 Quäle nie ein Thier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz. 3 Süh, wie hei sick quält, sär dei Bur, un hei hett 'n Aal in dei Bäk schmeten, dei sick hen un her dreiht. 4 Wat quälst du di denn um dei Rotten, hest jo kein Korn up'n Bähn. (Mecklenburg.) – Raabe, 82. 5 Wer andere quält, schläft selbst nicht gut (ruhig). Frz.: Qui tourmente les autres, ne dort pas bien. (Bohn I, 53.) 6 Wer sich zehn Jahre quälen lässt, ist im elften der Qualen gewohnt. *7 Er quält mich mehr wie mein Geld. *8 Er quält sich wie die Made im Speck. (Pommern.) *9 Ick war quält äs d' Erft in'n Pott. (Altmark.) – Danneil, 206. Sagt jemand, der mit Arbeiten und Geschäften überhäuft ist. *10 Was muss man sich quälen, ehe man Grossvater (Grossmutter) wird. – Frischbier2, 3042. Qüalgeist. * Das ist ein rechter Quälgeist. – Klix, 62. Quälholz. * Es ist ein rechtes Quälholz. – Frischbier2, 3043. Z. B. ein Kind, das mit Bitten nicht aufhört. (Hennig, 201.) Qualm. * Viel (grossen) Qualm machen. Qualmen. *1 Du qualmst, als wenn ein ballscher (armer) Bauer bäckt. Die Redensart wird auf Raucher angewandt, welche allzu grosse Dampfeswolken ausstossen, man nimmt gewöhnlich einen armen Bauer zur Vergleichung, da aber Ball (s. d.) in einem Kreise liegt, dessen Boden früher den Spitznamen: „des heiligen römischen Reichs Erzsandbüchse“ führte, so ersetzte man in seiner Umgegend den „armen Bauer“ durch den dasselbe sagenden Ausdruck „ballscher Bauer“. Die Fortschritte des landwirthschaftlichen Betriebs sind auch an diesem Dorfe nicht spurlos vorübergegangen. Ein ballscher Bauer ist heute eine ganz achtungswerthe Person; man glaubt ihm, dass er bäckt, ohne dass er nöthig hat, durch auffallenden Qualm auf dies Ereigniss aufmerksam zu machen. (Vgl. Fr. Hasenow im Globus, 1867, S. 62.) *2 Er qualmt wie ein Stadtsoldat.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/731
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [717]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/731>, abgerufen am 25.04.2024.