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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] - Een kring om de maan kan wel vergaan; maar een kring om de zon geeft water in de ton. - Een kring om de maan kondigt ons den storm aan. (Harrebomee, I, 451a.)

13 Ein Ring von Eysen der zerspringt, so jemand jhn mit G'walt anzwingt. - Beeren, 39.

14 Enge Ringe sind Fesseln.

15 In einen goldenen Ring passen keine Kieselsteine. - Altmann VI, 410.

16 Mag der Ring verloren gehn, wann nur der Finger bleibt. - Gryphius, 45.

17 Man muss nicht zu enge Ringe tragen.

Man muss sich nicht in Verhältnisse einzwängen, einlassen, die unsere ganze Freiheit vernichten.

Frz.: Anneau trop etroit, ne le mets a ton doigt. (Cahier, 109.)

It.: Non ti metter in dito anello troppo stretto. (Bohn I, 115.)

18 Mancher trägt Ringe an den Fingern, die er an den Füssen tragen soll. - Petri, II, 453.

19 Mit einem versprochenen Ringe kann man nicht viel Staat machen.

Die Russen: Der Ring, den ich morgen bekommen soll, ziert heute meine Hand nicht. (Altmann VI, 420.)

20 Mit Ringen ist nicht gut spielen.

21 Ring an Ring macht das Panzerhemd.

22 Ring vnd edelstein haben grosse krafft, wenn man sie tregt, denn wenn einer gnug gessen vnnd getruncken hat, so vergeht hunger vnnd durst davon. - Lehmann, 425, 51.

23 Ringe an den feusten vnd kein bereiter heller darzu, ist des Teuffels arschwisch. - Henisch, 284, 25.

24 Was hilft ein goldener Ring in der Nase? - Simrock, 8471.

25 Wenn der Ring an einem ort entzwey ist, so ist es nicht mehr ein Ring. - Petri, II, 637.

26 Wenn man dir einen Ring gibt, so halte den Finger hin.

Span.: Cuando te dieren el anillo, pon el dedillo. (Bohn I, 244.)

27 Wie der Ring, so das Ding. - Wurzbach II, 296.

Man hat auf verschiedene Weise diese Redensart zu erklären gesucht. Am Rande einer Chronik der Stadt Bingen, die der Maler Joh. Scholl (1630-35) schrieb und der er die Satzungen anhängte, nach denen die Vermögensverhältnisse der Eheleute geordnet wurden, hatte er die Bemerkung hinzugefügt, dass man aus den Trauringen das Vermögen der Eheleute beurtheilen könne. Der Arme trage keinen, der Handwerker einen silbernen, der Reiche einen einfachen goldenen und die Rathsherren u. s. w. goldene mit Steinen besetzte Ringe. So wie der Ring, so war das Geding. Dies ist eine Herleitung. In der Mitte des Marktes zu Bingen befand sich ehemals ein grosser Stein mit einem breiten Halseisen, an welchem Wild- und andere Diebe geschlossen öffentlich ausgestellt wurden. Der Stein hiess insgemein nur der "Ring", und je nach dem Vergehen musste der Bestrafte irgendein "Ding", eine Axt, Bassgeige, einen Krebs u. s. w. in der Hand halten. Wofür die Strafe des Ringes, danach die Wahl des Dinges. Eine juridische Deutung findet man noch bei Wurzbach a. a. O. (S. Ringlich.)

*28 Das ist wie ein goldener Ring in einem Schweinsrüssel.

Holl.: Dat is een gouden ring in een' varkens snuit. (Harrebomee, II, 222b.)

*29 Den Ring davontragen.

So viel wie: den Preis.

Frz.: Emporter la bague. (Kritzinger, 51b.)

*30 Ein goldener Ring in der Nase. - Körte, 5078a.

*31 Ein goldener Ring in die Nase eines Schweins.

In dem Sinne: Perlen vor die Säue.

Lat.: Annulus aureus in naribus suis. (Philippi, I, 33.)

*32 Einem einen Ring durch die Nase ziehen. - Eiselein, 529.

" ... Und hat ihm Gott einen Ring in die Nasen gelegt." (Gottfr., 1006b.)

Holl.: Iemand een' ring door den neus steken. (Harrebomee, II, 222b.)

*33 Einer einen Ring darauf geben.

Zur Bekräftigung eines Eheversprechens.

Frz.: Donner une bague a quelqu'une au nom du mariage. (Kritzinger, 51b.)

*34 Er hat den Ring in den Ohren.

Ist gefangen.

[Spaltenumbruch] *35 Er hat einen zu engen Ring an den Finger gesteckt.

Er hat sich zu tief eingelassen, hat eine Misheirath gethan.

*36 Er hat noch den Ring vom Scheissjahre am Fidle. (Rottenburg.)

Er ist noch zu jung, ein Grünschnabel, eine Rotznase.

*37 Er mag den Ring mit Ehren am ersten Finger tragen.

Holl.: Er mag den ring mit eeren aan den voorsten vinger dragen. (Harrebomee, II, 222b.)

*38 Er nimmt e-n-am Ringe. (S. Nehmen 114.) (Solothurn.) - Schild, 89, 360; Sutermeister, 106.

Er bezwingt ihn.

*39 Er wird den Ring an der Thür lassen. - Eiselein, 529.

Verarmt davongehen.

*40 Mit in den Ring stippen. - Theatrum Diabolorum, 476a.

D. h. mitmachen, thun wie die andern.

*41 Ring a, Ring ab. (Bern.) - Zyro, 107.

So leicht und mühelos, wie man einen Ring ansteckt und wieder abnimmt.

*42 Trag's einmal um den Ring herum.

Guter Rath in Breslau, wenn jemand klagt, dass das Essen zu heiss ist.

*43 Zieh den Ring (der Stadt) an, so laufen dir die Gassen nach. (Breslau.)

Scherzhafte Antwort auf die Frage: Was soll ich anziehen.

*44 Zieh' ock a Ring an und schlepp' de Gassen anoach. (Landeshut.)

Antwortet man putzsüchtigen Mädchen auf die Frage: Was soll ich anziehen? (Schles. Provinzialbl., 1871, S. 437.)


Ring (Adj.).

Ring1 derzun, ring dervo, seit de Kisteträger über d' Hulfegg, wenn er z' Obig sis Trägerlöhnli dure butzt. - Sutermeister, 46.

1) Ring ist die Stammform des hochdeutschen gering, leicht, die sich in der Schweiz selbständig erhalten hat und in vielen Verbindungsformen vorkommt, als ringswohl = wahrscheinlich, gar leichtlich, das wird sich rings wohl machen; ringhirtig = leicht zu füttern, ringsinnig = leichtsinnig u. s. w. (Vgl. Stalder, II, 277.)


Ringelchen.

E jed Räinjeltchen fäinjt se Fäinjerchen. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 356.

Jedes Ringelchen findet sein Fingerchen.


Ringeltaube.

1 Ringeltauben schiesst man nicht alle Tage.

Man hat nicht immer Gelegenheit, einen ausserordentlichen Vortheil zu erhalten.

*2 Dat seid Ringeldouwen, dei schütt me nit alle Dage. (Marsberg.) - Firmenich, I, 321, 14; für Iserlohn: Woeste, 88, 165.

Von etwas, das sich selten ereignet.

*3 Dat sind Rengeldüvcher. (Bedburg.)

Seltenheiten.

*4 'Ne Ringeldiuve scheiten. (Soest.) - Firmenich, I, 349, 47.


Ringen.

1 Darnach man ringt, das gelingt. - Lehmann, 801, 35; Schottel, 1114a.

2 Ein jeder ringt nach dem, was ihm behagt.

Lat.: Ad suum quemque quaestum aequum est esse calidum. (Seybold, 11.)

3 Emsiges Ringen führt zum Gelingen.

4 Erst gerungen, dann gesungen.

5 Es ist böss ringen mit einem starcken Narren. - Petri, II, 257; Lehmann, II, 129, 164.

6 Man muss nicht danach ringen, was uns kann Schaden bringen.

Lat.: Quaerere ne tentes, quod reperisse piget, quod invenisse piget, ne quaeras. (Seybold, 469.)

7 Ring, so gelingt dirs. - Franck, II, 37a.

"Würts dir nit alles, so wirt dir doch ein teyl."

8 Ringe mit keinem Trunkenen.

9 Ringe nicht nach Gewalt. - Petri, II, 514.

10 Ringen thut gewinnen. - Gruter, III, 76; Lehmann II, 535, 29.

[Spaltenumbruch] – Een kring om de maan kan wel vergaan; maar een kring om de zon geeft water in de ton. – Een kring om de maan kondigt ons den storm aan. (Harrebomée, I, 451a.)

13 Ein Ring von Eysen der zerspringt, so jemand jhn mit G'walt anzwingt.Beeren, 39.

14 Enge Ringe sind Fesseln.

15 In einen goldenen Ring passen keine Kieselsteine.Altmann VI, 410.

16 Mag der Ring verloren gehn, wann nur der Finger bleibt.Gryphius, 45.

17 Man muss nicht zu enge Ringe tragen.

Man muss sich nicht in Verhältnisse einzwängen, einlassen, die unsere ganze Freiheit vernichten.

Frz.: Anneau trop étroit, ne le mets à ton doigt. (Cahier, 109.)

It.: Non ti metter in dito anello troppo stretto. (Bohn I, 115.)

18 Mancher trägt Ringe an den Fingern, die er an den Füssen tragen soll.Petri, II, 453.

19 Mit einem versprochenen Ringe kann man nicht viel Staat machen.

Die Russen: Der Ring, den ich morgen bekommen soll, ziert heute meine Hand nicht. (Altmann VI, 420.)

20 Mit Ringen ist nicht gut spielen.

21 Ring an Ring macht das Panzerhemd.

22 Ring vnd edelstein haben grosse krafft, wenn man sie tregt, denn wenn einer gnug gessen vnnd getruncken hat, so vergeht hunger vnnd durst davon.Lehmann, 425, 51.

23 Ringe an den feusten vnd kein bereiter heller darzu, ist des Teuffels arschwisch.Henisch, 284, 25.

24 Was hilft ein goldener Ring in der Nase?Simrock, 8471.

25 Wenn der Ring an einem ort entzwey ist, so ist es nicht mehr ein Ring.Petri, II, 637.

26 Wenn man dir einen Ring gibt, so halte den Finger hin.

Span.: Cuando te dieren el anillo, pon el dedillo. (Bohn I, 244.)

27 Wie der Ring, so das Ding.Wurzbach II, 296.

Man hat auf verschiedene Weise diese Redensart zu erklären gesucht. Am Rande einer Chronik der Stadt Bingen, die der Maler Joh. Scholl (1630-35) schrieb und der er die Satzungen anhängte, nach denen die Vermögensverhältnisse der Eheleute geordnet wurden, hatte er die Bemerkung hinzugefügt, dass man aus den Trauringen das Vermögen der Eheleute beurtheilen könne. Der Arme trage keinen, der Handwerker einen silbernen, der Reiche einen einfachen goldenen und die Rathsherren u. s. w. goldene mit Steinen besetzte Ringe. So wie der Ring, so war das Geding. Dies ist eine Herleitung. In der Mitte des Marktes zu Bingen befand sich ehemals ein grosser Stein mit einem breiten Halseisen, an welchem Wild- und andere Diebe geschlossen öffentlich ausgestellt wurden. Der Stein hiess insgemein nur der „Ring“, und je nach dem Vergehen musste der Bestrafte irgendein „Ding“, eine Axt, Bassgeige, einen Krebs u. s. w. in der Hand halten. Wofür die Strafe des Ringes, danach die Wahl des Dinges. Eine juridische Deutung findet man noch bei Wurzbach a. a. O. (S. Ringlich.)

*28 Das ist wie ein goldener Ring in einem Schweinsrüssel.

Holl.: Dat is een gouden ring in een' varkens snuit. (Harrebomée, II, 222b.)

*29 Den Ring davontragen.

So viel wie: den Preis.

Frz.: Emporter la bague. (Kritzinger, 51b.)

*30 Ein goldener Ring in der Nase.Körte, 5078a.

*31 Ein goldener Ring in die Nase eines Schweins.

In dem Sinne: Perlen vor die Säue.

Lat.: Annulus aureus in naribus suis. (Philippi, I, 33.)

*32 Einem einen Ring durch die Nase ziehen.Eiselein, 529.

„ ... Und hat ihm Gott einen Ring in die Nasen gelegt.“ (Gottfr., 1006b.)

Holl.: Iemand een' ring door den neus steken. (Harrebomée, II, 222b.)

*33 Einer einen Ring darauf geben.

Zur Bekräftigung eines Eheversprechens.

Frz.: Donner une bague à quelqu'une au nom du mariage. (Kritzinger, 51b.)

*34 Er hat den Ring in den Ohren.

Ist gefangen.

[Spaltenumbruch] *35 Er hat einen zu engen Ring an den Finger gesteckt.

Er hat sich zu tief eingelassen, hat eine Misheirath gethan.

*36 Er hat noch den Ring vom Scheissjahre am Fidle. (Rottenburg.)

Er ist noch zu jung, ein Grünschnabel, eine Rotznase.

*37 Er mag den Ring mit Ehren am ersten Finger tragen.

Holl.: Er mag den ring mit eeren aan den voorsten vinger dragen. (Harrebomée, II, 222b.)

*38 Er nimmt e-n-am Ringe. (S. Nehmen 114.) (Solothurn.) – Schild, 89, 360; Sutermeister, 106.

Er bezwingt ihn.

*39 Er wird den Ring an der Thür lassen.Eiselein, 529.

Verarmt davongehen.

*40 Mit in den Ring stippen.Theatrum Diabolorum, 476a.

D. h. mitmachen, thun wie die andern.

*41 Ring a, Ring ab. (Bern.) – Zyro, 107.

So leicht und mühelos, wie man einen Ring ansteckt und wieder abnimmt.

*42 Trag's einmal um den Ring herum.

Guter Rath in Breslau, wenn jemand klagt, dass das Essen zu heiss ist.

*43 Zieh den Ring (der Stadt) an, so laufen dir die Gassen nach. (Breslau.)

Scherzhafte Antwort auf die Frage: Was soll ich anziehen.

*44 Zieh' ock a Ring an und schlepp' de Gassen anoach. (Landeshut.)

Antwortet man putzsüchtigen Mädchen auf die Frage: Was soll ich anziehen? (Schles. Provinzialbl., 1871, S. 437.)


Ring (Adj.).

Ring1 derzun, ring dervo, seit de Kisteträger über d' Hulfegg, wenn er z' Obig sis Trägerlöhnli dure butzt.Sutermeister, 46.

1) Ring ist die Stammform des hochdeutschen gering, leicht, die sich in der Schweiz selbständig erhalten hat und in vielen Verbindungsformen vorkommt, als ringswohl = wahrscheinlich, gar leichtlich, das wird sich rings wohl machen; ringhirtig = leicht zu füttern, ringsinnig = leichtsinnig u. s. w. (Vgl. Stalder, II, 277.)


Ringelchen.

E jed Räinjeltchen fäinjt se Fäinjerchen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 356.

Jedes Ringelchen findet sein Fingerchen.


Ringeltaube.

1 Ringeltauben schiesst man nicht alle Tage.

Man hat nicht immer Gelegenheit, einen ausserordentlichen Vortheil zu erhalten.

*2 Dat seid Ringeldouwen, dei schütt me nit alle Dage. (Marsberg.) – Firmenich, I, 321, 14; für Iserlohn: Woeste, 88, 165.

Von etwas, das sich selten ereignet.

*3 Dat sind Rengeldüvcher. (Bedburg.)

Seltenheiten.

*4 'Ne Ringeldiuve schéiten. (Soest.) – Firmenich, I, 349, 47.


Ringen.

1 Darnach man ringt, das gelingt.Lehmann, 801, 35; Schottel, 1114a.

2 Ein jeder ringt nach dem, was ihm behagt.

Lat.: Ad suum quemque quaestum aequum est esse calidum. (Seybold, 11.)

3 Emsiges Ringen führt zum Gelingen.

4 Erst gerungen, dann gesungen.

5 Es ist böss ringen mit einem starcken Narren.Petri, II, 257; Lehmann, II, 129, 164.

6 Man muss nicht danach ringen, was uns kann Schaden bringen.

Lat.: Quaerere ne tentes, quod reperisse piget, quod invenisse piget, ne quaeras. (Seybold, 469.)

7 Ring, so gelingt dirs.Franck, II, 37a.

„Würts dir nit alles, so wirt dir doch ein teyl.“

8 Ringe mit keinem Trunkenen.

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[[845]/0859] – Een kring om de maan kan wel vergaan; maar een kring om de zon geeft water in de ton. – Een kring om de maan kondigt ons den storm aan. (Harrebomée, I, 451a.) 13 Ein Ring von Eysen der zerspringt, so jemand jhn mit G'walt anzwingt. – Beeren, 39. 14 Enge Ringe sind Fesseln. 15 In einen goldenen Ring passen keine Kieselsteine. – Altmann VI, 410. 16 Mag der Ring verloren gehn, wann nur der Finger bleibt. – Gryphius, 45. 17 Man muss nicht zu enge Ringe tragen. Man muss sich nicht in Verhältnisse einzwängen, einlassen, die unsere ganze Freiheit vernichten. Frz.: Anneau trop étroit, ne le mets à ton doigt. (Cahier, 109.) It.: Non ti metter in dito anello troppo stretto. (Bohn I, 115.) 18 Mancher trägt Ringe an den Fingern, die er an den Füssen tragen soll. – Petri, II, 453. 19 Mit einem versprochenen Ringe kann man nicht viel Staat machen. Die Russen: Der Ring, den ich morgen bekommen soll, ziert heute meine Hand nicht. (Altmann VI, 420.) 20 Mit Ringen ist nicht gut spielen. 21 Ring an Ring macht das Panzerhemd. 22 Ring vnd edelstein haben grosse krafft, wenn man sie tregt, denn wenn einer gnug gessen vnnd getruncken hat, so vergeht hunger vnnd durst davon. – Lehmann, 425, 51. 23 Ringe an den feusten vnd kein bereiter heller darzu, ist des Teuffels arschwisch. – Henisch, 284, 25. 24 Was hilft ein goldener Ring in der Nase? – Simrock, 8471. 25 Wenn der Ring an einem ort entzwey ist, so ist es nicht mehr ein Ring. – Petri, II, 637. 26 Wenn man dir einen Ring gibt, so halte den Finger hin. Span.: Cuando te dieren el anillo, pon el dedillo. (Bohn I, 244.) 27 Wie der Ring, so das Ding. – Wurzbach II, 296. Man hat auf verschiedene Weise diese Redensart zu erklären gesucht. Am Rande einer Chronik der Stadt Bingen, die der Maler Joh. Scholl (1630-35) schrieb und der er die Satzungen anhängte, nach denen die Vermögensverhältnisse der Eheleute geordnet wurden, hatte er die Bemerkung hinzugefügt, dass man aus den Trauringen das Vermögen der Eheleute beurtheilen könne. Der Arme trage keinen, der Handwerker einen silbernen, der Reiche einen einfachen goldenen und die Rathsherren u. s. w. goldene mit Steinen besetzte Ringe. So wie der Ring, so war das Geding. Dies ist eine Herleitung. In der Mitte des Marktes zu Bingen befand sich ehemals ein grosser Stein mit einem breiten Halseisen, an welchem Wild- und andere Diebe geschlossen öffentlich ausgestellt wurden. Der Stein hiess insgemein nur der „Ring“, und je nach dem Vergehen musste der Bestrafte irgendein „Ding“, eine Axt, Bassgeige, einen Krebs u. s. w. in der Hand halten. Wofür die Strafe des Ringes, danach die Wahl des Dinges. Eine juridische Deutung findet man noch bei Wurzbach a. a. O. (S. Ringlich.) *28 Das ist wie ein goldener Ring in einem Schweinsrüssel. Holl.: Dat is een gouden ring in een' varkens snuit. (Harrebomée, II, 222b.) *29 Den Ring davontragen. So viel wie: den Preis. Frz.: Emporter la bague. (Kritzinger, 51b.) *30 Ein goldener Ring in der Nase. – Körte, 5078a. *31 Ein goldener Ring in die Nase eines Schweins. In dem Sinne: Perlen vor die Säue. Lat.: Annulus aureus in naribus suis. (Philippi, I, 33.) *32 Einem einen Ring durch die Nase ziehen. – Eiselein, 529. „ ... Und hat ihm Gott einen Ring in die Nasen gelegt.“ (Gottfr., 1006b.) Holl.: Iemand een' ring door den neus steken. (Harrebomée, II, 222b.) *33 Einer einen Ring darauf geben. Zur Bekräftigung eines Eheversprechens. Frz.: Donner une bague à quelqu'une au nom du mariage. (Kritzinger, 51b.) *34 Er hat den Ring in den Ohren. Ist gefangen. *35 Er hat einen zu engen Ring an den Finger gesteckt. Er hat sich zu tief eingelassen, hat eine Misheirath gethan. *36 Er hat noch den Ring vom Scheissjahre am Fidle. (Rottenburg.) Er ist noch zu jung, ein Grünschnabel, eine Rotznase. *37 Er mag den Ring mit Ehren am ersten Finger tragen. Holl.: Er mag den ring mit eeren aan den voorsten vinger dragen. (Harrebomée, II, 222b.) *38 Er nimmt e-n-am Ringe. (S. Nehmen 114.) (Solothurn.) – Schild, 89, 360; Sutermeister, 106. Er bezwingt ihn. *39 Er wird den Ring an der Thür lassen. – Eiselein, 529. Verarmt davongehen. *40 Mit in den Ring stippen. – Theatrum Diabolorum, 476a. D. h. mitmachen, thun wie die andern. *41 Ring a, Ring ab. (Bern.) – Zyro, 107. So leicht und mühelos, wie man einen Ring ansteckt und wieder abnimmt. *42 Trag's einmal um den Ring herum. Guter Rath in Breslau, wenn jemand klagt, dass das Essen zu heiss ist. *43 Zieh den Ring (der Stadt) an, so laufen dir die Gassen nach. (Breslau.) Scherzhafte Antwort auf die Frage: Was soll ich anziehen. *44 Zieh' ock a Ring an und schlepp' de Gassen anoach. (Landeshut.) Antwortet man putzsüchtigen Mädchen auf die Frage: Was soll ich anziehen? (Schles. Provinzialbl., 1871, S. 437.) Ring (Adj.). Ring1 derzun, ring dervo, seit de Kisteträger über d' Hulfegg, wenn er z' Obig sis Trägerlöhnli dure butzt. – Sutermeister, 46. 1) Ring ist die Stammform des hochdeutschen gering, leicht, die sich in der Schweiz selbständig erhalten hat und in vielen Verbindungsformen vorkommt, als ringswohl = wahrscheinlich, gar leichtlich, das wird sich rings wohl machen; ringhirtig = leicht zu füttern, ringsinnig = leichtsinnig u. s. w. (Vgl. Stalder, II, 277.) Ringelchen. E jed Räinjeltchen fäinjt se Fäinjerchen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 356. Jedes Ringelchen findet sein Fingerchen. Ringeltaube. 1 Ringeltauben schiesst man nicht alle Tage. Man hat nicht immer Gelegenheit, einen ausserordentlichen Vortheil zu erhalten. *2 Dat seid Ringeldouwen, dei schütt me nit alle Dage. (Marsberg.) – Firmenich, I, 321, 14; für Iserlohn: Woeste, 88, 165. Von etwas, das sich selten ereignet. *3 Dat sind Rengeldüvcher. (Bedburg.) Seltenheiten. *4 'Ne Ringeldiuve schéiten. (Soest.) – Firmenich, I, 349, 47. Ringen. 1 Darnach man ringt, das gelingt. – Lehmann, 801, 35; Schottel, 1114a. 2 Ein jeder ringt nach dem, was ihm behagt. Lat.: Ad suum quemque quaestum aequum est esse calidum. (Seybold, 11.) 3 Emsiges Ringen führt zum Gelingen. 4 Erst gerungen, dann gesungen. 5 Es ist böss ringen mit einem starcken Narren. – Petri, II, 257; Lehmann, II, 129, 164. 6 Man muss nicht danach ringen, was uns kann Schaden bringen. Lat.: Quaerere ne tentes, quod reperisse piget, quod invenisse piget, ne quaeras. (Seybold, 469.) 7 Ring, so gelingt dirs. – Franck, II, 37a. „Würts dir nit alles, so wirt dir doch ein teyl.“ 8 Ringe mit keinem Trunkenen. 9 Ringe nicht nach Gewalt. – Petri, II, 514. 10 Ringen thut gewinnen. – Gruter, III, 76; Lehmann II, 535, 29.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [845]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/859>, abgerufen am 19.04.2024.