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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] Mädchen entlehnt, die ihre Schwangerschaft verborgen oder bisher geleugnet hatte, als sie während eines Tanzes plötzlich entbunden ward.

Holl.: Daar ligt het, zei de meid, en haar ontviel een kind, terwijl zij danste. (Harrebomee, I, 401a.)

Lat.: Dies in lucem profert occulta.

8 Da liggt de Dreck, säd de Pap, on let dat Kind falle. - Frischbier, 469; Frischbier2, 2435.

Da liegt der Dreck, sagte der Pape, und lässt das Kind fallen.

9 Da liggt't, se(de) de Magd, as se den Bre in'n Dreck smet (schmiss). - Frommann, II, 535, 87; Eichwald, 1235; hochdeutsch bei Hoefer, 706.

10 Da ligt es, sagt ihene gute magt, do empfiel yhr das kind am tantze. - Agricola I, 106; Eyering, I, 251; Hoefer, 230; Eiselein, 430; Simrock, 6520; Reinsberg VII, 13.

Lat.: Ibi jacet, quod placet. (Seybold, 226.)

11 Do leit a, sagte die Frau am Grabe des Mannes, und schneuzte die Nase ins Grab. (Sohlland bei Löbau.)

12 Dor ligt't, säd de Diern, un dat Kind fel er in'n Danz weg. - Hoefer, 230.

13 Durch Liegen kann man nicht siegen.

Die Russen: Durch Liegen können nur Huren siegen. (Altmann VI, 487.)

14 Eher liegen als biegen.

Eher zu Grunde gehen all nachgeben.

Frz.: Il rompra plutot que de plier.

15 Es liegt nicht am marren, sondern am scharren. - Lehmann, II, 137, 77.

16 Es liegt nicht an der Dicke, sonst wär' ein Saukürbis besser als eine Melone.

17 Es liegt nicht an viel Worten, sondern an viel thun. - Lehmann, II, 137, 78.

18 Es liegt viel am Ueberreden.

19 Es ligt vil dran wie gewon. - Franck, I, 148b; Lehmann, II, 137, 79.

Macht der Gewohnheit.

20 Es liit eine niene besser as i siim Bett. - Sutermeister, 138.

21 Ich hab' sie vom Liegen am Zaun curirt, sagte der Mann, da hatte er seine Tochter verheirathet.

22 Je lenger he lach, je fuler he wass. (Schwerin.) - Firmenich, I, 70, 5; Raabe, 185; für Schwaben; Birlinger, 1093.

Zu langes Schlafen macht träge.

23 Lass liegen, was du nicht heben kannst.

Holl.: Dat te zwaar is, laat liggen. (Bohn I, 303.)

24 Lass liegen, was nicht dein ist, sonst stirbst du, ehe du krank wirst. (Ostpreuss.)

25 Lass liegen, was nicht dein ist, wenn's auch nicht mein ist.

26 Liegen ist der Lebern gesund. - Agricola II, 88.

27 Liegt einer im Bette bei einer im Kloster, so beten sie schwerlich das Paternoster.

"Es steht nicht vorauszusetzen und ist nicht zu verlangen, dass wenn einer mit einer allein in der Sofaecke sitzt, einer mit einer ein Vaterunser bete." (Deutsche Romanzeitung, 1865, S. 646.)

Lat.: Solus cum sola non praesumitur orare Pater noster.

28 Ligest du, so gehet jederman fürüber. - Henisch, 1431, 54; Petri, II, 440.

29 Ligt er, so gibt er; leg' er nit, so geb er nit. - Franck, II, 37b; Eyering, III, 379; Lehmann, 825, 7 u. 936, 21; Gruter, I, 55; Eiselein, 430; Faselius, 21; Simrock, 6521.

Wird vom Baume gesagt.

30 Man liegt nirgends besser als in seinem Bett.

31 Man liegt, wie man sich gebettet hat.

32 Man ligt senffter auff eim wasen, dann auff eim seidin bett. - Franck, I, 117b; Lehmann, II, 402, 23.

33 Man ligt senffter auff einer banck, dann auff eim purpurbett. - Franck, I, 117b; Lehmann, II, 402, 22.

Man hat wenigstens nicht so viel Sorgen und darum mehr Ruhe.

Engl.: Lowly sit richly warm.

34 Viele liegen in den Zügen und ziehen doch nicht.

[Spaltenumbruch] 35 Vom Liegen rostet das Beil.

36 Wann einer ligt, will alles über ihn lauffen. -

37 War lang leit, dem Gott geit (gibt). (Franken.) - Frommann, VI, 319, 204.

38 Was lange lige blibt, rostet. (Aargau.) - Schweiz, II, 184, 17.

39 Was man liegen sieht, ist bald (leicht) gesucht.

40 Wat liggt, dat liggt (Holst.) - Schütze, III, 41.

Beim Spiel, wenn einer eine ausgespielte Karte wieder aufnehmen will.

41 Wenn einer länger liegt als sieben Stund', ist er fauler als ein Schäferhund. - Birlinger, 1093.

42 Wenn einer liegt, will jeder Ritter an ihm werden. - Eiselein, 429.

43 Wenn einer übel liegt, bettet er gern anders. - Jer. Gotthelf, Jakobs, 233.

44 Wenn 'k man eierst leg, säd' de oll Frau, un set in'n Berr. - Hoefer, 323.

45 Wenn 'k nau man eierst leg', säd' de Jung, un set in'n Berr; Moder, kamt har un stöt't mei üm. - Hoefer, 323a.

46 Wer da ligt, der ligt, dem hilffet niemand widder auff. - Agricola I, 110; Franck, II, 37b; Tappius, 162b; Petri, II, 733; Lehmann, II, 839, 237; Fischer, Psalter, 329, 1; Schottel, 1130b; Sailer, 205; Simrock, 6518.

47 Wer da ligt, vber den lauffet alle welt (iederman) hyn. - Agricola I, 111; Franck, II, 37b; Tappius, 162b; Egenolff, 48a; Eyering, III, 379 u. 469; Gruter, I, 78; Petri, II, 733; Gaal, 1106; Schottel, 1130b; Eiselein, 429; Winckler, I, 2; Sailer, 205; Simrock, 6517.

"Wer ligt vnd selb nit auffstehn kan, den vberlaufft baldt jederman." (Waldis, III, 84, 23.) Die Holländer drücken denselben Gedanken durch das Bild von den beiden Mühlsteinen aus; was auf den untern kommt, zerreibt der obere: Wie eens op den ligger raakt, de looper zal hem niet verschoonen. (Harrebomee, II, 29.)

Engl.: If a man once falls all will tread on him. (Eiselein, 429.)

Lat.: Calcat jacentem vulgus. (Faselius, 38; Eiselein, 429.)

Poln.: Jak sie pod kim noga podwinie to wszyscy na niego: bij zabij! (Lompa, 13.)

Schwed.: Den, som ligger omkull, springer hwar man öfwer. (Wensell, 18; Grubb, 145.)

48 Wer einmal ligt, ligt lang, und wird ihm angst und pang. - Chaos, 740.

49 Wer lang liggt, liggt söck warm, wer fröh opsteit, frett söck arm. - Frischbier2, 2438.

50 Wer liegt, der liegt.

In Schlesien: War de leit, dar leit. (Gomolcke, 1063; Petri, II, 782.)

Lat.: Hic most et genti, pauca at nihil addere egenti.

51 Wer liegt, kann nicht fallen. - Eiselein, 430.

52 Wer ligt, der ligt vnnd gibt ein gute Bruck. - Lehmann, 772, 7.

53 Wer ligt, der ligt, wan nur der hauff dass feld behelt. - Lehmann, 443, 124.

54 Wer nicht weiss, wie hart er liegt, schläft am besten.

Dän.: Den sover best, som ikke nemmer, hvor hardt han ligger. (Prov. dan., 522.)

55 Wer still liegt, der ist todt. - Eiselein, 430.

56 Wer unten liegt, darf nicht mucksen.

Lat.: Victi non audent hiscere. (Philippi, II, 248.)

57 Wer unten liegt, kann nicht hoch fallen.

Schwed.: Ligg dar, sa faller du intet neer. (Törning, 103.)

58 Wer unten liegt, mit dem kriegt niemand.

59 Wer wil wol ligen, der bett jm wol. (S. Betten 5.) - Franck, I, 55b; Gruter, I, 85; Petri, II, 782; Lehmann, II, 854, 389; Henisch, 340, 53; Sailer, 152 u. 269; Körte, 6729; Reinsberg III, 65.

60 Wer wol ligen wil, der bleib zu hauss. - Henisch, 340, 53; Petri, II, 782.

61 Willst du nicht liegen, so musst du dich biegen.

62 Wilt du sanfft ligen, so bett dir wol. - Franck, II, 81b; Schottel, 1115b; Sutor, 681.

*63 Alles liegen vnd gehen lassen, wie es lieget vnd gehet. - Chemnitius, III, 42.

*64 Da liegt der ganze Brast. - Frischbier2, 2431.

[Spaltenumbruch] Mädchen entlehnt, die ihre Schwangerschaft verborgen oder bisher geleugnet hatte, als sie während eines Tanzes plötzlich entbunden ward.

Holl.: Daar ligt het, zei de meid, en haar ontviel een kind, terwijl zij danste. (Harrebomée, I, 401a.)

Lat.: Dies in lucem profert occulta.

8 Da liggt de Dreck, säd de Pap, on lêt dat Kind falle.Frischbier, 469; Frischbier2, 2435.

Da liegt der Dreck, sagte der Pape, und lässt das Kind fallen.

9 Da liggt't, se(de) de Magd, as se den Brê in'n Dreck smêt (schmiss).Frommann, II, 535, 87; Eichwald, 1235; hochdeutsch bei Hoefer, 706.

10 Da ligt es, sagt ihene gute magt, do empfiel yhr das kind am tantze.Agricola I, 106; Eyering, I, 251; Hoefer, 230; Eiselein, 430; Simrock, 6520; Reinsberg VII, 13.

Lat.: Ibi jacet, quod placet. (Seybold, 226.)

11 Do leit a, sagte die Frau am Grabe des Mannes, und schneuzte die Nase ins Grab. (Sohlland bei Löbau.)

12 Dôr ligt't, säd de Diern, un dat Kind fêl êr in'n Danz weg.Hoefer, 230.

13 Durch Liegen kann man nicht siegen.

Die Russen: Durch Liegen können nur Huren siegen. (Altmann VI, 487.)

14 Eher liegen als biegen.

Eher zu Grunde gehen all nachgeben.

Frz.: Il rompra plutôt que de plier.

15 Es liegt nicht am marren, sondern am scharren.Lehmann, II, 137, 77.

16 Es liegt nicht an der Dicke, sonst wär' ein Saukürbis besser als eine Melone.

17 Es liegt nicht an viel Worten, sondern an viel thun.Lehmann, II, 137, 78.

18 Es liegt viel am Ueberreden.

19 Es ligt vil dran wie gewon.Franck, I, 148b; Lehmann, II, 137, 79.

Macht der Gewohnheit.

20 Es liit eine niene besser as i siim Bett.Sutermeister, 138.

21 Ich hab' sie vom Liegen am Zaun curirt, sagte der Mann, da hatte er seine Tochter verheirathet.

22 Je lenger he lach, je fuler he wass. (Schwerin.) – Firmenich, I, 70, 5; Raabe, 185; für Schwaben; Birlinger, 1093.

Zu langes Schlafen macht träge.

23 Lass liegen, was du nicht heben kannst.

Holl.: Dat te zwaar is, laat liggen. (Bohn I, 303.)

24 Lass liegen, was nicht dein ist, sonst stirbst du, ehe du krank wirst. (Ostpreuss.)

25 Lass liegen, was nicht dein ist, wenn's auch nicht mein ist.

26 Liegen ist der Lebern gesund.Agricola II, 88.

27 Liegt einer im Bette bei einer im Kloster, so beten sie schwerlich das Paternoster.

„Es steht nicht vorauszusetzen und ist nicht zu verlangen, dass wenn einer mit einer allein in der Sofaecke sitzt, einer mit einer ein Vaterunser bete.“ (Deutsche Romanzeitung, 1865, S. 646.)

Lat.: Solus cum sola non praesumitur orare Pater noster.

28 Ligest du, so gehet jederman fürüber.Henisch, 1431, 54; Petri, II, 440.

29 Ligt er, so gibt er; leg' er nit, so geb er nit.Franck, II, 37b; Eyering, III, 379; Lehmann, 825, 7 u. 936, 21; Gruter, I, 55; Eiselein, 430; Faselius, 21; Simrock, 6521.

Wird vom Baume gesagt.

30 Man liegt nirgends besser als in seinem Bett.

31 Man liegt, wie man sich gebettet hat.

32 Man ligt senffter auff eim wasen, dann auff eim seidin bett.Franck, I, 117b; Lehmann, II, 402, 23.

33 Man ligt senffter auff einer banck, dann auff eim purpurbett.Franck, I, 117b; Lehmann, II, 402, 22.

Man hat wenigstens nicht so viel Sorgen und darum mehr Ruhe.

Engl.: Lowly sit richly warm.

34 Viele liegen in den Zügen und ziehen doch nicht.

[Spaltenumbruch] 35 Vom Liegen rostet das Beil.

36 Wann einer ligt, will alles über ihn lauffen.

37 War lang leit, dem Gott geit (gibt). (Franken.) – Frommann, VI, 319, 204.

38 Was lange lige blibt, rostet. (Aargau.) – Schweiz, II, 184, 17.

39 Was man liegen sieht, ist bald (leicht) gesucht.

40 Wat liggt, dat liggt (Holst.) – Schütze, III, 41.

Beim Spiel, wenn einer eine ausgespielte Karte wieder aufnehmen will.

41 Wenn einer länger liegt als sieben Stund', ist er fauler als ein Schäferhund.Birlinger, 1093.

42 Wenn einer liegt, will jeder Ritter an ihm werden.Eiselein, 429.

43 Wenn einer übel liegt, bettet er gern anders.Jer. Gotthelf, Jakobs, 233.

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45 Wenn 'k nû man îerst lêg', säd' de Jung, un sêt in'n Berr; Moder, kâmt hâr un stöt't mî üm.Hoefer, 323a.

46 Wer da ligt, der ligt, dem hilffet niemand widder auff.Agricola I, 110; Franck, II, 37b; Tappius, 162b; Petri, II, 733; Lehmann, II, 839, 237; Fischer, Psalter, 329, 1; Schottel, 1130b; Sailer, 205; Simrock, 6518.

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„Wer ligt vnd selb nit auffstehn kan, den vberlaufft baldt jederman.“ (Waldis, III, 84, 23.) Die Holländer drücken denselben Gedanken durch das Bild von den beiden Mühlsteinen aus; was auf den untern kommt, zerreibt der obere: Wie eens op den ligger raakt, de looper zal hem niet verschoonen. (Harrebomée, II, 29.)

Engl.: If a man once falls all will tread on him. (Eiselein, 429.)

Lat.: Calcat jacentem vulgus. (Faselius, 38; Eiselein, 429.)

Poln.: Jak się pod kim noga podwinie to wszyscy na niego: bij zabij! (Lompa, 13.)

Schwed.: Den, som ligger omkull, springer hwar man öfwer. (Wensell, 18; Grubb, 145.)

48 Wer einmal ligt, ligt lang, und wird ihm angst und pang.Chaos, 740.

49 Wer lang liggt, liggt söck warm, wer fröh opsteit, frett söck arm.Frischbier2, 2438.

50 Wer liegt, der liegt.

In Schlesien: War de leit, dar leit. (Gomolcke, 1063; Petri, II, 782.)

Lat.: Hic most et genti, pauca at nihil addere egenti.

51 Wer liegt, kann nicht fallen.Eiselein, 430.

52 Wer ligt, der ligt vnnd gibt ein gute Bruck.Lehmann, 772, 7.

53 Wer ligt, der ligt, wan nur der hauff dass feld behelt.Lehmann, 443, 124.

54 Wer nicht weiss, wie hart er liegt, schläft am besten.

Dän.: Den sover best, som ikke nemmer, hvor hardt han ligger. (Prov. dan., 522.)

55 Wer still liegt, der ist todt.Eiselein, 430.

56 Wer unten liegt, darf nicht mucksen.

Lat.: Victi non audent hiscere. (Philippi, II, 248.)

57 Wer unten liegt, kann nicht hoch fallen.

Schwed.: Ligg dår, så faller du intet neer. (Törning, 103.)

58 Wer unten liegt, mit dem kriegt niemand.

59 Wer wil wol ligen, der bett jm wol. (S. Betten 5.) – Franck, I, 55b; Gruter, I, 85; Petri, II, 782; Lehmann, II, 854, 389; Henisch, 340, 53; Sailer, 152 u. 269; Körte, 6729; Reinsberg III, 65.

60 Wer wol ligen wil, der bleib zu hauss.Henisch, 340, 53; Petri, II, 782.

61 Willst du nicht liegen, so musst du dich biegen.

62 Wilt du sanfft ligen, so bett dir wol.Franck, II, 81b; Schottel, 1115b; Sutor, 681.

*63 Alles liegen vnd gehen lassen, wie es lieget vnd gehet.Chemnitius, III, 42.

*64 Da liegt der ganze Brast.Frischbier2, 2431.

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[[94]/0108] Mädchen entlehnt, die ihre Schwangerschaft verborgen oder bisher geleugnet hatte, als sie während eines Tanzes plötzlich entbunden ward. Holl.: Daar ligt het, zei de meid, en haar ontviel een kind, terwijl zij danste. (Harrebomée, I, 401a.) Lat.: Dies in lucem profert occulta. 8 Da liggt de Dreck, säd de Pap, on lêt dat Kind falle. – Frischbier, 469; Frischbier2, 2435. Da liegt der Dreck, sagte der Pape, und lässt das Kind fallen. 9 Da liggt't, se(de) de Magd, as se den Brê in'n Dreck smêt (schmiss). – Frommann, II, 535, 87; Eichwald, 1235; hochdeutsch bei Hoefer, 706. 10 Da ligt es, sagt ihene gute magt, do empfiel yhr das kind am tantze. – Agricola I, 106; Eyering, I, 251; Hoefer, 230; Eiselein, 430; Simrock, 6520; Reinsberg VII, 13. Lat.: Ibi jacet, quod placet. (Seybold, 226.) 11 Do leit a, sagte die Frau am Grabe des Mannes, und schneuzte die Nase ins Grab. (Sohlland bei Löbau.) 12 Dôr ligt't, säd de Diern, un dat Kind fêl êr in'n Danz weg. – Hoefer, 230. 13 Durch Liegen kann man nicht siegen. Die Russen: Durch Liegen können nur Huren siegen. (Altmann VI, 487.) 14 Eher liegen als biegen. Eher zu Grunde gehen all nachgeben. Frz.: Il rompra plutôt que de plier. 15 Es liegt nicht am marren, sondern am scharren. – Lehmann, II, 137, 77. 16 Es liegt nicht an der Dicke, sonst wär' ein Saukürbis besser als eine Melone. 17 Es liegt nicht an viel Worten, sondern an viel thun. – Lehmann, II, 137, 78. 18 Es liegt viel am Ueberreden. 19 Es ligt vil dran wie gewon. – Franck, I, 148b; Lehmann, II, 137, 79. Macht der Gewohnheit. 20 Es liit eine niene besser as i siim Bett. – Sutermeister, 138. 21 Ich hab' sie vom Liegen am Zaun curirt, sagte der Mann, da hatte er seine Tochter verheirathet. 22 Je lenger he lach, je fuler he wass. (Schwerin.) – Firmenich, I, 70, 5; Raabe, 185; für Schwaben; Birlinger, 1093. Zu langes Schlafen macht träge. 23 Lass liegen, was du nicht heben kannst. Holl.: Dat te zwaar is, laat liggen. (Bohn I, 303.) 24 Lass liegen, was nicht dein ist, sonst stirbst du, ehe du krank wirst. (Ostpreuss.) 25 Lass liegen, was nicht dein ist, wenn's auch nicht mein ist. 26 Liegen ist der Lebern gesund. – Agricola II, 88. 27 Liegt einer im Bette bei einer im Kloster, so beten sie schwerlich das Paternoster. „Es steht nicht vorauszusetzen und ist nicht zu verlangen, dass wenn einer mit einer allein in der Sofaecke sitzt, einer mit einer ein Vaterunser bete.“ (Deutsche Romanzeitung, 1865, S. 646.) Lat.: Solus cum sola non praesumitur orare Pater noster. 28 Ligest du, so gehet jederman fürüber. – Henisch, 1431, 54; Petri, II, 440. 29 Ligt er, so gibt er; leg' er nit, so geb er nit. – Franck, II, 37b; Eyering, III, 379; Lehmann, 825, 7 u. 936, 21; Gruter, I, 55; Eiselein, 430; Faselius, 21; Simrock, 6521. Wird vom Baume gesagt. 30 Man liegt nirgends besser als in seinem Bett. 31 Man liegt, wie man sich gebettet hat. 32 Man ligt senffter auff eim wasen, dann auff eim seidin bett. – Franck, I, 117b; Lehmann, II, 402, 23. 33 Man ligt senffter auff einer banck, dann auff eim purpurbett. – Franck, I, 117b; Lehmann, II, 402, 22. Man hat wenigstens nicht so viel Sorgen und darum mehr Ruhe. Engl.: Lowly sit richly warm. 34 Viele liegen in den Zügen und ziehen doch nicht. 35 Vom Liegen rostet das Beil. 36 Wann einer ligt, will alles über ihn lauffen. – 37 War lang leit, dem Gott geit (gibt). (Franken.) – Frommann, VI, 319, 204. 38 Was lange lige blibt, rostet. (Aargau.) – Schweiz, II, 184, 17. 39 Was man liegen sieht, ist bald (leicht) gesucht. 40 Wat liggt, dat liggt (Holst.) – Schütze, III, 41. Beim Spiel, wenn einer eine ausgespielte Karte wieder aufnehmen will. 41 Wenn einer länger liegt als sieben Stund', ist er fauler als ein Schäferhund. – Birlinger, 1093. 42 Wenn einer liegt, will jeder Ritter an ihm werden. – Eiselein, 429. 43 Wenn einer übel liegt, bettet er gern anders. – Jer. Gotthelf, Jakobs, 233. 44 Wenn 'k man îerst lêg, säd' de oll Frû, un sêt in'n Berr. – Hoefer, 323. 45 Wenn 'k nû man îerst lêg', säd' de Jung, un sêt in'n Berr; Moder, kâmt hâr un stöt't mî üm. – Hoefer, 323a. 46 Wer da ligt, der ligt, dem hilffet niemand widder auff. – Agricola I, 110; Franck, II, 37b; Tappius, 162b; Petri, II, 733; Lehmann, II, 839, 237; Fischer, Psalter, 329, 1; Schottel, 1130b; Sailer, 205; Simrock, 6518. 47 Wer da ligt, vber den lauffet alle welt (iederman) hyn. – Agricola I, 111; Franck, II, 37b; Tappius, 162b; Egenolff, 48a; Eyering, III, 379 u. 469; Gruter, I, 78; Petri, II, 733; Gaal, 1106; Schottel, 1130b; Eiselein, 429; Winckler, I, 2; Sailer, 205; Simrock, 6517. „Wer ligt vnd selb nit auffstehn kan, den vberlaufft baldt jederman.“ (Waldis, III, 84, 23.) Die Holländer drücken denselben Gedanken durch das Bild von den beiden Mühlsteinen aus; was auf den untern kommt, zerreibt der obere: Wie eens op den ligger raakt, de looper zal hem niet verschoonen. (Harrebomée, II, 29.) Engl.: If a man once falls all will tread on him. (Eiselein, 429.) Lat.: Calcat jacentem vulgus. (Faselius, 38; Eiselein, 429.) Poln.: Jak się pod kim noga podwinie to wszyscy na niego: bij zabij! (Lompa, 13.) Schwed.: Den, som ligger omkull, springer hwar man öfwer. (Wensell, 18; Grubb, 145.) 48 Wer einmal ligt, ligt lang, und wird ihm angst und pang. – Chaos, 740. 49 Wer lang liggt, liggt söck warm, wer fröh opsteit, frett söck arm. – Frischbier2, 2438. 50 Wer liegt, der liegt. In Schlesien: War de leit, dar leit. (Gomolcke, 1063; Petri, II, 782.) Lat.: Hic most et genti, pauca at nihil addere egenti. 51 Wer liegt, kann nicht fallen. – Eiselein, 430. 52 Wer ligt, der ligt vnnd gibt ein gute Bruck. – Lehmann, 772, 7. 53 Wer ligt, der ligt, wan nur der hauff dass feld behelt. – Lehmann, 443, 124. 54 Wer nicht weiss, wie hart er liegt, schläft am besten. Dän.: Den sover best, som ikke nemmer, hvor hardt han ligger. (Prov. dan., 522.) 55 Wer still liegt, der ist todt. – Eiselein, 430. 56 Wer unten liegt, darf nicht mucksen. Lat.: Victi non audent hiscere. (Philippi, II, 248.) 57 Wer unten liegt, kann nicht hoch fallen. Schwed.: Ligg dår, så faller du intet neer. (Törning, 103.) 58 Wer unten liegt, mit dem kriegt niemand. 59 Wer wil wol ligen, der bett jm wol. (S. Betten 5.) – Franck, I, 55b; Gruter, I, 85; Petri, II, 782; Lehmann, II, 854, 389; Henisch, 340, 53; Sailer, 152 u. 269; Körte, 6729; Reinsberg III, 65. 60 Wer wol ligen wil, der bleib zu hauss. – Henisch, 340, 53; Petri, II, 782. 61 Willst du nicht liegen, so musst du dich biegen. 62 Wilt du sanfft ligen, so bett dir wol. – Franck, II, 81b; Schottel, 1115b; Sutor, 681. *63 Alles liegen vnd gehen lassen, wie es lieget vnd gehet. – Chemnitius, III, 42. *64 Da liegt der ganze Brast. – Frischbier2, 2431.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [94]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/108>, abgerufen am 25.04.2024.