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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] Dän.: Falsk roes er spot. (Prov. dan., 153.) - Halvt at rose er halvt at skield. (Bohn II, 373; Prov. dan., 480.)

Frz.: Un mauvais eloge vaut un grand blame. (Masson, 235.)

29 Fremd Lob ist wahr und dauert über ein Jahr. - Simrock, 6552.

Mhd.: Lop von lantliuten sol nieman verkinten. (Lanzelet.) (Zingerle, 93.)

Lat.: Landet te os alienum. (Egeria, 121.)

30 Fremd Lob klingt, eigen (Freundes) Lob hinkt.

Böhm.: Lepe jest od jineho chvalenu byti. - Libezneji se chvala z cizich ust slycha, nezli z vlastnich dmycha. (Celakovsky, 102.)

Poln.: Chwaly wlasnej cudnej cudzych ust sluchac niz ja swa geba dmuchac. (Celakovsky, 103.)

31 Fremdes Lob und Brot schmecket besser als das eigene. - Chaos, 368.

32 Freundes Lob hinkt, Feindes (fremdes) Lob klingt.

33 Gross Lob ist nicht immer gross Ehr'.

Dän.: Ofte fanget stort loff liden ere. (Prov. dan., 173.)

34 Halbes Lob hat wenig Werth, es ist ein Thor, der es begehrt.

35 Im Lob, das einer selbst sich singt, er's immer nur zu Miston bringt.

36 Kein grösseres Lob für eine Frau, als dass sie nicht sei eine gelehrte Sau.

Die Chinesen sagen: Man kann die Vorzüge eines Frauenzimmers nicht besser rühmen, als wenn man sagt, dass sie nicht gelehrt sei.

37 Lautes Lob und Tadel im geheim ist dem Freunde süss wie Honigseim.

38 Lob bessert den Meister und verdirbt den Lehrjungen. - Altmann VI, 462.

39 Lob, das man nicht verdient, ist Spott.

It.: La vera lode adorna, quella che non e vera, riprende. (Pazzaglia, 201, 6.)

Schwed.: Alt lofligit är intet altijd ährligit. (Törning, 6.)

40 Lob erhält mancher todte Mann, der es im Leben nie gewann. - Braun, I, 2365.

41 Lob erhebt die Klugen und benebelt die Narren. - Welt und Zeit, V, 340, 190.

It.: La lode giova al savio e nuoce molto al pazzo. (Cahier, 2969.)

42 Lob eygenes Munds stinckt. - Lehmann, II, 375, 112; Eiselein, 531.

43 Lob folgt den Wercken. - Lehmann, 468, 4.

44 Lob gewinnt Liebe.

Frz.: Mieux vaut louer que redarguer (critiquer). (Leroux, II, 263.)

45 Lob in die Augen soll nicht viel taugen.

Böhm.: Kdyz te v oci chvali, boj se nachyliti mysli. (Celakovsky, 42.)

Poln.: Kto w oczy chwali, strzez sie nachylic mysli. (Celakovsky, 43.)

46 Lob ist dem Guten ein Sporn, dem Bösen ein Dorn.

Böhm.: Chvala k dobremu podnet. (Celakovsky, 104.)

Poln.: Chwala popudka do dobrego. (Celakovsky, 104.)

47 Lob ist dem Guten eine Ehre, dem Bösen eine Schande.

48 Lob ist der Tugend Lohn. - Petri, II, 441.

49 Lob ist eine wohlfeile Münze, die man den Todten ins Grab gibt.

It.: La lode nascer deve quando e morto chi si ha da lodare. (Pazzaglia, 201, 3.)

50 Lob ist leicht zu gewinnen, aber Tadel noch viel leichter.

Dän.: Man fanger ofte lof for lidet, og last for halve mindre. (Prov. dan., 156 u. 389.)

51 Lob ist leichter zu erlangen als zu erhalten, denn es will immer wie ein Fewer geschürt sein. - Lehmann, 490, 40; Körte, 3932; Simrock, 6539; Braun, I, 2359.

52 Lob ist nicht allezeit angenehm. - Lehmann, 489, 17.

Wenn der Fuchs das Gansfleisch lobt, so können die Gänse keine Freude darüber haben.

Dän.: Roos er ei altid vel hört. (Prov. dan., 480.)

53 Lob ist Wind, verfliegt geschwind.

"Lob ist der angenehmste aller Balsamdüfte, allein es nimmt, wie alle starken Wohlgerüche, den Kopf ein."

Mhd.: Ein swacher lober truget dich stritst dau auf seinen kloben. (Müglin.) (Zingerle, 94.) - Entlentez lop gat [Spaltenumbruch] dicke wider erdachtiu hochvartvallet nider. (Boner.) (Zingerle, 94.)

It.: Le lodi humane sono cose vane. (Pazzaglia, 201, 7.)

54 Lob kitzelt jedem in den Ohren.

"Wir hängen die Perle des Lobes ins Ohr, nicht in den Mund." (Menzel, Streckverse, 16.)

Böhm.: Chvala nejprijemnejsi pisnika. (Celakovsky, 102.)

It.: La lode giova al savio, ed al matto noce. (Pazzaglia, 201, 2.)

Lat.: Est nimium rarus qui laudis non sit avarus. (Egeria, 61.)

Poln.: Piosnka najprzyjemniejsza kazdemu, gdy go chwala. - (Celakovsky, 102.)

55 Lob kommt nicht aus Feindesmund. - Eiselein, 431.

56 Lob macht den Guten besser, den Bösen schlimmer. - Winckler, XIX, 61.

Engl.: Praise does a wise man good, but a fool harm. (Gaal, 1108.)

It.: Loda il buono, e diverra migliore loda il cattivo, diventera peggiore. (Pazzaglia, 201, 13.) - Loda il matto, e fa l' saltare; se non e matto, il farai diventare. (Gaal, 1108.)

57 Lob macht den Guten nicht besser, Tadel den Schlimmen schlimmer.

Die Russen: Lob hilft dem Guten nicht, und schadet dem Schlimmen. (Altmann VI, 432.)

Dän.: Roos giör en god bedre, og last en ond vaerse. (Prov. dan., 479.)

58 Lob macht einen Anfang zur Freundschaft. - Körte, 3921; Simrock, 6535.

59 Lob macht Freunde.

Dän.: Lov baner veyen til venskab. (Prov. dan., 390; Bohn II, 385.)

60 Lob macht künstler. - Franck, I, 127b; Lehmann, II, 375, 111; Petri, II, 141; Gruter, I, 55; Latendorf II, 21; Braun, I, 2300; Körte, 3934.

Wirkt auch anregend auf den Schriftsteller.

Lat.: Laus (honos) alit artes. (Cicero.) (Frob., 365; Schonheim H, 15; Philippi, I, 182.) - Scribentem juvat ipse favor, minuitque laborem. (Ovid.) (Binder I, 1604; II, 3052.)

61 Lob macht nicht gross und Tadel nicht klein.

Lob und Tadel können eben beide verderblich wirken. Einen solchen Fall hat Börne (Ges. Schriften, VII, 299) im Auge, wenn er sagt: "Mit der einen Seite bratet er im Feuer des Lobes, mit der andern friert er im Froste des Tadels."

Dän.: Af roos, saasom af skyggen bliver man hverken större eller mindre. (Prov. dan., 480.)

62 Lob macht nicht satt.

Die Serben: Leeres Lob füllt die Taschen nicht. (Reinsberg IV, 79.)

Böhm.: Chvala a nic, vse jedno. - Chvala kosile nespravi. (Celakovsky, 106.)

63 Lob macht rührige Hand.

"Der Weihrauch des Lobes treibt das Dampfschiff junger Genies." (Menzel, Streckverse, 19.)

Dän.: Ingen lov intet liv. (Prov. dan., 390.)

64 Lob nach dem Tode ist Gesang der Nachtigall.

65 Lob ohne Mass hat keine Ehre. - Körte, 3930 u. 4942; Simrock, 6541.

66 Lob treibt den Mann zu grossen Thaten an.

Lat.: Immensum gloria calcar habet. (Sutor, 323.)

67 Lob und Ehr' veralten sehr.

68 Lob und faule Leut' treffen (begegnen) sich zu keiner Zeit.

Dän.: Lov og löshed komme aldrig samma. (Prov. dan., 390.)

69 Lob und Kohl schmecken wohl, aber sie blähen.

Böhm.: Lidska chvala te nenadymej. (Celakovsky, 102.)

Poln.: Chwala sie ludzka nieunos. (Celakovsky, 102.)

70 Lob und Ohrfeigen sind verschiedene Dinge.

Aber mitunter sieht das Lob aus wie eine Ohrfeige, ja man würde in gewissen Fällen eine Ohrfeige dem Lobe vorziehen. - Lessing wünscht in seinem Tagebuch, er hätte alles Lob über seine Schriften in einem Buch beisammen, aber in einem andern allen Tadel, den er erfahren; das eine sollte ihn ermuthigen, das andere vor Uebermuth schützen. Der Schauspieler Borchers hatte alle Sinngedichte gegen sich, sowie alle Kritiken seines Spiels sorgfältig gesammelt und gesondert gebunden. (Bresl. Erzähler, 1801, S. 530.)

Böhm.: Marna chvala i pieciwalkem pohne. (Celakovsky, 102.)

Lat.: Hipponacteum praeconium. (Cicero.) (Philippi, I, 177.)

Poln.: Prozna chwala i piecucha ruszy. (Celakovsky, 102.)

71 Lob vom eigenen Munde wird bös zu aller Stunde. - Eiselein, 431.

72 Lob wird manchem todten Mann, der Lob im Leben nie gewann. - Simrock, 6537.

[Spaltenumbruch] Dän.: Falsk roes er spot. (Prov. dan., 153.) – Halvt at rose er halvt at skiełd. (Bohn II, 373; Prov. dan., 480.)

Frz.: Un mauvais éloge vaut un grand blâme. (Masson, 235.)

29 Fremd Lob ist wahr und dauert über ein Jahr.Simrock, 6552.

Mhd.: Lop von lantliuten sol nieman verkinten. (Lanzelet.) (Zingerle, 93.)

Lat.: Landet te os alienum. (Egeria, 121.)

30 Fremd Lob klingt, eigen (Freundes) Lob hinkt.

Böhm.: Lépe jest od jiného chválenu býti. – Líbeznĕji se chvála z cizích úst slýchá, nežli z vlastních dmýchá. (Čelakovsky, 102.)

Poln.: Chwały własnĕj cudnéj cudzych ust sluchać niž ją swą gębą dmuchać. (Čelakovsky, 103.)

31 Fremdes Lob und Brot schmecket besser als das eigene.Chaos, 368.

32 Freundes Lob hinkt, Feindes (fremdes) Lob klingt.

33 Gross Lob ist nicht immer gross Ehr'.

Dän.: Ofte fanget stort loff liden ere. (Prov. dan., 173.)

34 Halbes Lob hat wenig Werth, es ist ein Thor, der es begehrt.

35 Im Lob, das einer selbst sich singt, er's immer nur zu Miston bringt.

36 Kein grösseres Lob für eine Frau, als dass sie nicht sei eine gelehrte Sau.

Die Chinesen sagen: Man kann die Vorzüge eines Frauenzimmers nicht besser rühmen, als wenn man sagt, dass sie nicht gelehrt sei.

37 Lautes Lob und Tadel im geheim ist dem Freunde süss wie Honigseim.

38 Lob bessert den Meister und verdirbt den Lehrjungen.Altmann VI, 462.

39 Lob, das man nicht verdient, ist Spott.

It.: La vera lode adorna, quella che non è vera, riprende. (Pazzaglia, 201, 6.)

Schwed.: Alt lofligit är intet altijd ährligit. (Törning, 6.)

40 Lob erhält mancher todte Mann, der es im Leben nie gewann.Braun, I, 2365.

41 Lob erhebt die Klugen und benebelt die Narren.Welt und Zeit, V, 340, 190.

It.: La lode giova al savio e nuoce molto al pazzo. (Cahier, 2969.)

42 Lob eygenes Munds stinckt.Lehmann, II, 375, 112; Eiselein, 531.

43 Lob folgt den Wercken.Lehmann, 468, 4.

44 Lob gewinnt Liebe.

Frz.: Mieux vaut louer que redarguer (critiquer). (Leroux, II, 263.)

45 Lob in die Augen soll nicht viel taugen.

Böhm.: Když tĕ v oči chválí, boj se nachýliti mýsli. (Čelakovsky, 42.)

Poln.: Kto w oczy chwali, strzež się nachylić myśli. (Čelakovsky, 43.)

46 Lob ist dem Guten ein Sporn, dem Bösen ein Dorn.

Böhm.: Chvála k dobrému podnĕt. (Čelakovsky, 104.)

Poln.: Chwała popudka do dobrego. (Čelakovsky, 104.)

47 Lob ist dem Guten eine Ehre, dem Bösen eine Schande.

48 Lob ist der Tugend Lohn.Petri, II, 441.

49 Lob ist eine wohlfeile Münze, die man den Todten ins Grab gibt.

It.: La lode nascer deve quando è morto chi si hà da lodare. (Pazzaglia, 201, 3.)

50 Lob ist leicht zu gewinnen, aber Tadel noch viel leichter.

Dän.: Man fanger ofte lof for lidet, og last for halve mindre. (Prov. dan., 156 u. 389.)

51 Lob ist leichter zu erlangen als zu erhalten, denn es will immer wie ein Fewer geschürt sein.Lehmann, 490, 40; Körte, 3932; Simrock, 6539; Braun, I, 2359.

52 Lob ist nicht allezeit angenehm.Lehmann, 489, 17.

Wenn der Fuchs das Gansfleisch lobt, so können die Gänse keine Freude darüber haben.

Dän.: Roos er ei altid vel hørt. (Prov. dan., 480.)

53 Lob ist Wind, verfliegt geschwind.

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Mhd.: Ein swacher lober truget dich stritst dû ûf sînen kloben. (Müglin.) (Zingerle, 94.) – Entlêntez lop gât [Spaltenumbruch] dicke wider erdâchtiu hôchvartvallet nider. (Boner.) (Zingerle, 94.)

It.: Le lodi humane sono cose vane. (Pazzaglia, 201, 7.)

54 Lob kitzelt jedem in den Ohren.

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Böhm.: Chvála nejpříjemnĕjší písnika. (Čelakovsky, 102.)

It.: La lode giova al savio, ed al matto noce. (Pazzaglia, 201, 2.)

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Poln.: Piosnka najprzyjemniejsza každemu, gdy go chwalą. – (Čelakovsky, 102.)

55 Lob kommt nicht aus Feindesmund.Eiselein, 431.

56 Lob macht den Guten besser, den Bösen schlimmer.Winckler, XIX, 61.

Engl.: Praise does a wise man good, but a fool harm. (Gaal, 1108.)

It.: Loda il buono, e diverrà migliore loda il cattivo, diventerà peggiore. (Pazzaglia, 201, 13.) – Loda il matto, e fa l' saltare; se non è matto, il farai diventare. (Gaal, 1108.)

57 Lob macht den Guten nicht besser, Tadel den Schlimmen schlimmer.

Die Russen: Lob hilft dem Guten nicht, und schadet dem Schlimmen. (Altmann VI, 432.)

Dän.: Roos giør en god bedre, og last en ond værse. (Prov. dan., 479.)

58 Lob macht einen Anfang zur Freundschaft.Körte, 3921; Simrock, 6535.

59 Lob macht Freunde.

Dän.: Lov baner veyen til venskab. (Prov. dan., 390; Bohn II, 385.)

60 Lob macht künstler.Franck, I, 127b; Lehmann, II, 375, 111; Petri, II, 141; Gruter, I, 55; Latendorf II, 21; Braun, I, 2300; Körte, 3934.

Wirkt auch anregend auf den Schriftsteller.

Lat.: Laus (honos) alit artes. (Cicero.) (Frob., 365; Schonheim H, 15; Philippi, I, 182.) – Scribentem juvat ipse favor, minuitque laborem. (Ovid.) (Binder I, 1604; II, 3052.)

61 Lob macht nicht gross und Tadel nicht klein.

Lob und Tadel können eben beide verderblich wirken. Einen solchen Fall hat Börne (Ges. Schriften, VII, 299) im Auge, wenn er sagt: „Mit der einen Seite bratet er im Feuer des Lobes, mit der andern friert er im Froste des Tadels.“

Dän.: Af roos, saasom af skyggen bliver man hverken større eller mindre. (Prov. dan., 480.)

62 Lob macht nicht satt.

Die Serben: Leeres Lob füllt die Taschen nicht. (Reinsberg IV, 79.)

Böhm.: Chvála a nic, vše jedno. – Chvála košile nespraví. (Čelakovsky, 106.)

63 Lob macht rührige Hand.

„Der Weihrauch des Lobes treibt das Dampfschiff junger Genies.“ (Menzel, Streckverse, 19.)

Dän.: Ingen lov intet liv. (Prov. dan., 390.)

64 Lob nach dem Tode ist Gesang der Nachtigall.

65 Lob ohne Mass hat keine Ehre.Körte, 3930 u. 4942; Simrock, 6541.

66 Lob treibt den Mann zu grossen Thaten an.

Lat.: Immensum gloria calcar habet. (Sutor, 323.)

67 Lob und Ehr' veralten sehr.

68 Lob und faule Leut' treffen (begegnen) sich zu keiner Zeit.

Dän.: Lov og løshed komme aldrig samma. (Prov. dan., 390.)

69 Lob und Kohl schmecken wohl, aber sie blähen.

Böhm.: Lidská chvála tĕ nenadýmej. (Čelakovsky, 102.)

Poln.: Chwałą się ludzką nieunoś. (Čelakovsky, 102.)

70 Lob und Ohrfeigen sind verschiedene Dinge.

Aber mitunter sieht das Lob aus wie eine Ohrfeige, ja man würde in gewissen Fällen eine Ohrfeige dem Lobe vorziehen. – Lessing wünscht in seinem Tagebuch, er hätte alles Lob über seine Schriften in einem Buch beisammen, aber in einem andern allen Tadel, den er erfahren; das eine sollte ihn ermuthigen, das andere vor Uebermuth schützen. Der Schauspieler Borchers hatte alle Sinngedichte gegen sich, sowie alle Kritiken seines Spiels sorgfältig gesammelt und gesondert gebunden. (Bresl. Erzähler, 1801, S. 530.)

Böhm.: Marna chvála i pieciwálkem pohne. (Čelakovsky, 102.)

Lat.: Hipponacteum praeconium. (Cicero.) (Philippi, I, 177.)

Poln.: Próžna chwała i piecucha ruszy. (Čelakovsky, 102.)

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[[102]/0116] Dän.: Falsk roes er spot. (Prov. dan., 153.) – Halvt at rose er halvt at skiełd. (Bohn II, 373; Prov. dan., 480.) Frz.: Un mauvais éloge vaut un grand blâme. (Masson, 235.) 29 Fremd Lob ist wahr und dauert über ein Jahr. – Simrock, 6552. Mhd.: Lop von lantliuten sol nieman verkinten. (Lanzelet.) (Zingerle, 93.) Lat.: Landet te os alienum. (Egeria, 121.) 30 Fremd Lob klingt, eigen (Freundes) Lob hinkt. Böhm.: Lépe jest od jiného chválenu býti. – Líbeznĕji se chvála z cizích úst slýchá, nežli z vlastních dmýchá. (Čelakovsky, 102.) Poln.: Chwały własnĕj cudnéj cudzych ust sluchać niž ją swą gębą dmuchać. (Čelakovsky, 103.) 31 Fremdes Lob und Brot schmecket besser als das eigene. – Chaos, 368. 32 Freundes Lob hinkt, Feindes (fremdes) Lob klingt. 33 Gross Lob ist nicht immer gross Ehr'. Dän.: Ofte fanget stort loff liden ere. (Prov. dan., 173.) 34 Halbes Lob hat wenig Werth, es ist ein Thor, der es begehrt. 35 Im Lob, das einer selbst sich singt, er's immer nur zu Miston bringt. 36 Kein grösseres Lob für eine Frau, als dass sie nicht sei eine gelehrte Sau. Die Chinesen sagen: Man kann die Vorzüge eines Frauenzimmers nicht besser rühmen, als wenn man sagt, dass sie nicht gelehrt sei. 37 Lautes Lob und Tadel im geheim ist dem Freunde süss wie Honigseim. 38 Lob bessert den Meister und verdirbt den Lehrjungen. – Altmann VI, 462. 39 Lob, das man nicht verdient, ist Spott. It.: La vera lode adorna, quella che non è vera, riprende. (Pazzaglia, 201, 6.) Schwed.: Alt lofligit är intet altijd ährligit. (Törning, 6.) 40 Lob erhält mancher todte Mann, der es im Leben nie gewann. – Braun, I, 2365. 41 Lob erhebt die Klugen und benebelt die Narren. – Welt und Zeit, V, 340, 190. It.: La lode giova al savio e nuoce molto al pazzo. (Cahier, 2969.) 42 Lob eygenes Munds stinckt. – Lehmann, II, 375, 112; Eiselein, 531. 43 Lob folgt den Wercken. – Lehmann, 468, 4. 44 Lob gewinnt Liebe. Frz.: Mieux vaut louer que redarguer (critiquer). (Leroux, II, 263.) 45 Lob in die Augen soll nicht viel taugen. Böhm.: Když tĕ v oči chválí, boj se nachýliti mýsli. (Čelakovsky, 42.) Poln.: Kto w oczy chwali, strzež się nachylić myśli. (Čelakovsky, 43.) 46 Lob ist dem Guten ein Sporn, dem Bösen ein Dorn. Böhm.: Chvála k dobrému podnĕt. (Čelakovsky, 104.) Poln.: Chwała popudka do dobrego. (Čelakovsky, 104.) 47 Lob ist dem Guten eine Ehre, dem Bösen eine Schande. 48 Lob ist der Tugend Lohn. – Petri, II, 441. 49 Lob ist eine wohlfeile Münze, die man den Todten ins Grab gibt. It.: La lode nascer deve quando è morto chi si hà da lodare. (Pazzaglia, 201, 3.) 50 Lob ist leicht zu gewinnen, aber Tadel noch viel leichter. Dän.: Man fanger ofte lof for lidet, og last for halve mindre. (Prov. dan., 156 u. 389.) 51 Lob ist leichter zu erlangen als zu erhalten, denn es will immer wie ein Fewer geschürt sein. – Lehmann, 490, 40; Körte, 3932; Simrock, 6539; Braun, I, 2359. 52 Lob ist nicht allezeit angenehm. – Lehmann, 489, 17. Wenn der Fuchs das Gansfleisch lobt, so können die Gänse keine Freude darüber haben. Dän.: Roos er ei altid vel hørt. (Prov. dan., 480.) 53 Lob ist Wind, verfliegt geschwind. „Lob ist der angenehmste aller Balsamdüfte, allein es nimmt, wie alle starken Wohlgerüche, den Kopf ein.“ Mhd.: Ein swacher lober truget dich stritst dû ûf sînen kloben. (Müglin.) (Zingerle, 94.) – Entlêntez lop gât dicke wider erdâchtiu hôchvartvallet nider. (Boner.) (Zingerle, 94.) It.: Le lodi humane sono cose vane. (Pazzaglia, 201, 7.) 54 Lob kitzelt jedem in den Ohren. „Wir hängen die Perle des Lobes ins Ohr, nicht in den Mund.“ (Menzel, Streckverse, 16.) Böhm.: Chvála nejpříjemnĕjší písnika. (Čelakovsky, 102.) It.: La lode giova al savio, ed al matto noce. (Pazzaglia, 201, 2.) Lat.: Est nimium rarus qui laudis non sit avarus. (Egeria, 61.) Poln.: Piosnka najprzyjemniejsza každemu, gdy go chwalą. – (Čelakovsky, 102.) 55 Lob kommt nicht aus Feindesmund. – Eiselein, 431. 56 Lob macht den Guten besser, den Bösen schlimmer. – Winckler, XIX, 61. Engl.: Praise does a wise man good, but a fool harm. (Gaal, 1108.) It.: Loda il buono, e diverrà migliore loda il cattivo, diventerà peggiore. (Pazzaglia, 201, 13.) – Loda il matto, e fa l' saltare; se non è matto, il farai diventare. (Gaal, 1108.) 57 Lob macht den Guten nicht besser, Tadel den Schlimmen schlimmer. Die Russen: Lob hilft dem Guten nicht, und schadet dem Schlimmen. (Altmann VI, 432.) Dän.: Roos giør en god bedre, og last en ond værse. (Prov. dan., 479.) 58 Lob macht einen Anfang zur Freundschaft. – Körte, 3921; Simrock, 6535. 59 Lob macht Freunde. Dän.: Lov baner veyen til venskab. (Prov. dan., 390; Bohn II, 385.) 60 Lob macht künstler. – Franck, I, 127b; Lehmann, II, 375, 111; Petri, II, 141; Gruter, I, 55; Latendorf II, 21; Braun, I, 2300; Körte, 3934. Wirkt auch anregend auf den Schriftsteller. Lat.: Laus (honos) alit artes. (Cicero.) (Frob., 365; Schonheim H, 15; Philippi, I, 182.) – Scribentem juvat ipse favor, minuitque laborem. (Ovid.) (Binder I, 1604; II, 3052.) 61 Lob macht nicht gross und Tadel nicht klein. Lob und Tadel können eben beide verderblich wirken. Einen solchen Fall hat Börne (Ges. Schriften, VII, 299) im Auge, wenn er sagt: „Mit der einen Seite bratet er im Feuer des Lobes, mit der andern friert er im Froste des Tadels.“ Dän.: Af roos, saasom af skyggen bliver man hverken større eller mindre. (Prov. dan., 480.) 62 Lob macht nicht satt. Die Serben: Leeres Lob füllt die Taschen nicht. (Reinsberg IV, 79.) Böhm.: Chvála a nic, vše jedno. – Chvála košile nespraví. (Čelakovsky, 106.) 63 Lob macht rührige Hand. „Der Weihrauch des Lobes treibt das Dampfschiff junger Genies.“ (Menzel, Streckverse, 19.) Dän.: Ingen lov intet liv. (Prov. dan., 390.) 64 Lob nach dem Tode ist Gesang der Nachtigall. 65 Lob ohne Mass hat keine Ehre. – Körte, 3930 u. 4942; Simrock, 6541. 66 Lob treibt den Mann zu grossen Thaten an. Lat.: Immensum gloria calcar habet. (Sutor, 323.) 67 Lob und Ehr' veralten sehr. 68 Lob und faule Leut' treffen (begegnen) sich zu keiner Zeit. Dän.: Lov og løshed komme aldrig samma. (Prov. dan., 390.) 69 Lob und Kohl schmecken wohl, aber sie blähen. Böhm.: Lidská chvála tĕ nenadýmej. (Čelakovsky, 102.) Poln.: Chwałą się ludzką nieunoś. (Čelakovsky, 102.) 70 Lob und Ohrfeigen sind verschiedene Dinge. Aber mitunter sieht das Lob aus wie eine Ohrfeige, ja man würde in gewissen Fällen eine Ohrfeige dem Lobe vorziehen. – Lessing wünscht in seinem Tagebuch, er hätte alles Lob über seine Schriften in einem Buch beisammen, aber in einem andern allen Tadel, den er erfahren; das eine sollte ihn ermuthigen, das andere vor Uebermuth schützen. Der Schauspieler Borchers hatte alle Sinngedichte gegen sich, sowie alle Kritiken seines Spiels sorgfältig gesammelt und gesondert gebunden. (Bresl. Erzähler, 1801, S. 530.) Böhm.: Marna chvála i pieciwálkem pohne. (Čelakovsky, 102.) Lat.: Hipponacteum praeconium. (Cicero.) (Philippi, I, 177.) Poln.: Próžna chwała i piecucha ruszy. (Čelakovsky, 102.) 71 Lob vom eigenen Munde wird bös zu aller Stunde. – Eiselein, 431. 72 Lob wird manchem todten Mann, der Lob im Leben nie gewann. – Simrock, 6537.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [102]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/116>, abgerufen am 20.04.2024.