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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 40 Man muss machen, dass mans laden vnd tragen kan. - Lehmann, 508, 6.

41 Me muess immer mache, dass d' Chile z' mitz im Dorf bleibt1. - Sutermeister, 148.

1) Man soll stets so verfahren, dass die Kirche in der Mitte des Dorfs bleibt.

42 'S macht nichts hat schon viele ins Grab gelegt. (Oberösterreich).

43 Selber g'macht, selber g'ha. (Solothurn.) - Schild, 68, 137.

Eigenes Verschulden.

44 So wird's gemacht, wer nicht stirbt, wird geschlacht't. (Pommern.)

45 Was gemacht werden kann, wird gemacht.

Redensart der Handelsleute und Krämer.

46 Was machen wir, backen wir, oder fressen wir den Teig so. (Schreibershau.)

"Wenn man in einer Angelegenheit unschlüssig ist; z. B. legen wir Berufung ein, oder lassen wir es bei dem vorliegenden Erkenntniss bewenden."

47 Was man macht, muss man aus ganzem Holze machen.

D. h. gut, gründlich, ordentlich.

Böhm.: Rovne kovano, brzo zbrouseno. (Celakovsky, 131.)

48 Was man macht, soll man gut (recht) machen.

Lat.: Oportet testudinis carnes aut edere, aut non edere. (Binder I, 1297; II, 2427; Philippi, II, 74; Seybold, 417.)

49 Was man nicht gut machen kann, soll man nicht verschlimmern.

50 Was man selber machen kann, muss man nicht von andern verlangen.

Frz.: Ne charge pas autrui de ce que tu peux faire. (Cahier, 153.)

51 Was will ich machen? Wenn ich bergauf und bergab laufe, ich kann es nicht ändern.

52 Wat man mak, mutt man gud maken. (Rendsburg.)

53 Wer es macht wie ander Leüth, der narret nicht. - Lehmann, 852, 1.

54 Wer etwas besser machen will, als es sein soll, der verschlimmert's nur.

55 Wer kans machen, das es yederman gefalle! - Tappius, 209a; Henisch, 1416, 28.

Lat.: Ne Jupiter quidem omnibus placet. - Nemo invenitur, qui satis faciat omnibus. - Nemo placet omnibus unquam. - Nemo unus ex sententia omnium fecerit. (Henisch, 1416, 29.)

56 Wer lang macht, cha's nid wohl. (Luzern.) - Schweiz, II, 243, 42.

57 Wer macht, dass andere machen, macht auch.

Frz.: Assez fait qui fait faire. (Leroux, II, 175.)

58 Wer macht, was er soll, dem geht es immer wohl.

Span.: Manda y hazlo, y quitar te has de cuidado. (Cahier, 3529.)

59 Wer nichts aus sich macht, der ist nichts. - Ramann, II, Pred., II, 17; Steiger, 268; Körte, 6739.

60 Wer nix aus sich macht, wird ausgelacht. (Deisslingen.) - Birlinger, 360.

61 Wers gut macht, der hats gut vnd hats auch gut zu verantworten. - Henisch, 1796, 46.

62 Wer's machen kann, der kann befehlen. - Reinsberg II, 105.

63 Wie es einer macht, so findt ers; macht ers gut, so findt ers gut; macht ers anders, so findt ers auch anders. - Henisch, 1099, 61; Petri, II, 789.

64 Wie man's macht, so ist's, hat der Schneider g'sagt, da hat er 's Hosenthürlein hinten hingemacht. (Franken.) - Hoefer, 948.

65 Wie man's macht, so schmeckt's.

Holl.: Maect men wel, so smaect wel. (Tunn., 16, 21.)

Lat.: Gustus laudatur esce, bene quando paratur. (Fallersleben, 468.)

66 Wie me's macht, se hed me's. (Luzern.)

67 Wie's einer macht, so geht's ihm. - Sprichwörterschatz, 171.

68 Wir künden nit machen, das es jederman gefall. - Nas, 409b.

*69 A macht's, wei ma's (man es) hoan weil. - Robinson, 780.

[Spaltenumbruch] *70 Da kann man nichts machen, wo nichts verrissen ist. (Nürtingen.)

*71 Da machen wir's noch einmal wie der buchner Pfarr'. (Thüringen.)

Diese Redensart ist mir aus Thüringen mit folgender Erläuterung zugegangen. Der buchner (ob Bucha bei Ziegenrück?) Pfarrer war ein sehr origineller Mann. Ueber die Entstehung des obigen Sprichworts wird erzählt: Ein starker Gewitterguss hatte die über den Bach führenden Stege hinweggeschwemmt, sodass der Pastor zur Verrichtung einer bevorstehenden Taufhandlung nicht hinüber, aber auch die Pathen nirgends herüber konnten. Da liess der Pfarrer eine Handspritze holen und bedeutete die Pathen, so nahe als möglich zu treten und den Kopf des Täuflings zu entblössen. Mit der Spritze in der Hand verrichtete der Geistliche die erforderlichen Formalitäten und sprach dann über den Bach auf den Täufling spritzend: "Ich taufe dich im Namen des Vaters (erster Spritzstrahl) und des heiligen Geistes (zweiter Spritzstrahl), Amen." Da riefen die Pathen: "Herr Pfarrer, Sie haben den Sohn vergessen." "Na", erwiderte dieser, "das schadet nichts; da machen wir's noch einmal." Und die Ceremonie wurde wiederholt. Seit dieser Zeit ist diese Redensart sprichwörtlich geworden. - Sollte sich nicht aus einer dortigen Ortschronik oder einer andern Localschrift über das Wann, wie über den Vorgang selbst, Näheres mittheilen lassen?

*72 Dar is nicks bi to maken. - Dähnert, 295a.

Dabei ist nichts zu gewinnen.

*73 Daraut is nicks to maken. - Dähnert, 295a.

Es kann daraus nichts Ordentliches werden. Auch: Es ist darauf kein Gewicht zu legen.

*74 Das ist gemacht von zwölf bis Mittag. (Wien.)

*75 Der macht's wie der ulmer Kuhhirt. - Birlinger, 499.

Der abdankte, bevor er abgedankt wurde.

*76 Du makst di bi Mandschein on bi Dag noch beter. (Königsberg.)

*77 Er kans machen wie mans haben wil. - Eyering, II, 379.

*78 Er machet lang daran, es wirt gut werden. - Agricola I, 658; Lehmann, II, 134, 33.

*79 Er macht eine kleine Sache so gross wie die Nürnberger einen Dukaten.

Von unnöthigen Weitläufigkeiten.

*80 Er macht es lelum polelum. (Poln.)

Wenn jemand etwas nachlässig oder mit Unlust macht; auch von gutmüthigen und anhänglichen Personen, die aber fahrlässig in ihren Verrichtungen sind. Lelum polelum ist wahrscheinlich eine häufig wiederholte Stelle eines alten polnischen Opferliedes, denn Lel und Polel waren in Polen und Russland die Gottheiten der Liebe und Ehre. (Vgl. darüber ausführlich Wurzbach I, 152 fg.)

*81 Er macht es wie der heilige Cyprian, den Reichen stiehlt er das Leder und macht den Armen Schuhe.

Gewöhnlich wird dies Verfahren dem heiligen Crispin zugeschrieben; da diese Methode wohlzuthun aber sehr bequem ist, so erscheint es nicht unmöglich, dass sich die Heiligen derselben allgemein bedienen.

*82 Er macht es wie die Eier, die auslaufen.

*83 Er macht keine todten Leute.

Spott der hamburger Unterklasse bei Zänkereien und Prügeleien.

*84 Er macht nichts und zerbricht nichts.

*85 Er macht si füecht. - Sutermeister, 68.

Tritt mit viel Selbstgefühl auf.

*86 Er macht si so breit wie e Wannemacher. - Sutermeister, 68.

*87 Er macht si stettig, wie 's Ankema's Esel. - Sutermeister, 68.

*88 Er macht, was er cha, es thuet ke Hex mehr. (Luzern.)

*89 Er macht's nümme lang. - Sutermeister, 106.

Von jemand, dessen Lebens-, oder auch geschäftliches Ende nahe bevorsteht.

*90 Er macht's wie auf dem krakauer Markt. (S. Gebot 25.) - Reinsberg VI, 77.

Er bietet die Sache so hoch, dass er die Hälfte herunterlassen kann oder muss.

*91 Er macht's wie das Wachs in der Sonne.

*92 Er macht's wie de Schwob sim Chüeli, wo-n er's am Morge ug'fueteret ausg'lo hät: i gib der nuiz, de host mer au nuiz gie. - Sutermeister, 44.


[Spaltenumbruch] 40 Man muss machen, dass mans laden vnd tragen kan.Lehmann, 508, 6.

41 Me muess immer mache, dass d' Chile z' mitz im Dorf blîbt1.Sutermeister, 148.

1) Man soll stets so verfahren, dass die Kirche in der Mitte des Dorfs bleibt.

42 'S macht nichts hat schon viele ins Grab gelegt. (Oberösterreich).

43 Selber g'macht, selber g'ha. (Solothurn.) – Schild, 68, 137.

Eigenes Verschulden.

44 So wird's gemacht, wer nicht stirbt, wird geschlacht't. (Pommern.)

45 Was gemacht werden kann, wird gemacht.

Redensart der Handelsleute und Krämer.

46 Was machen wir, backen wir, oder fressen wir den Teig so. (Schreibershau.)

„Wenn man in einer Angelegenheit unschlüssig ist; z. B. legen wir Berufung ein, oder lassen wir es bei dem vorliegenden Erkenntniss bewenden.“

47 Was man macht, muss man aus ganzem Holze machen.

D. h. gut, gründlich, ordentlich.

Böhm.: Rovnĕ kováno, brzo zbroušeno. (Čelakovsky, 131.)

48 Was man macht, soll man gut (recht) machen.

Lat.: Oportet testudinis carnes aut edere, aut non edere. (Binder I, 1297; II, 2427; Philippi, II, 74; Seybold, 417.)

49 Was man nicht gut machen kann, soll man nicht verschlimmern.

50 Was man selber machen kann, muss man nicht von andern verlangen.

Frz.: Ne charge pas autrui de ce que tu peux faire. (Cahier, 153.)

51 Was will ich machen? Wenn ich bergauf und bergab laufe, ich kann es nicht ändern.

52 Wat man mâk, mutt man gud maken. (Rendsburg.)

53 Wer es macht wie ander Leüth, der narret nicht.Lehmann, 852, 1.

54 Wer etwas besser machen will, als es sein soll, der verschlimmert's nur.

55 Wer kans machen, das es yederman gefalle!Tappius, 209a; Henisch, 1416, 28.

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56 Wer lang macht, cha's nid wohl. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 42.

57 Wer macht, dass andere machen, macht auch.

Frz.: Assez fait qui fait faire. (Leroux, II, 175.)

58 Wer macht, was er soll, dem geht es immer wohl.

Span.: Manda y hazlo, y quitar te has de cuidado. (Cahier, 3529.)

59 Wer nichts aus sich macht, der ist nichts.Ramann, II, Pred., II, 17; Steiger, 268; Körte, 6739.

60 Wer nix aus sich macht, wird ausgelacht. (Deisslingen.) – Birlinger, 360.

61 Wers gut macht, der hats gut vnd hats auch gut zu verantworten.Henisch, 1796, 46.

62 Wer's machen kann, der kann befehlen.Reinsberg II, 105.

63 Wie es einer macht, so findt ers; macht ers gut, so findt ers gut; macht ers anders, so findt ers auch anders.Henisch, 1099, 61; Petri, II, 789.

64 Wie man's macht, so ist's, hat der Schneider g'sagt, da hat er 's Hosenthürlein hinten hingemacht. (Franken.) – Hoefer, 948.

65 Wie man's macht, so schmeckt's.

Holl.: Maect men wel, so smaect wel. (Tunn., 16, 21.)

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66 Wie me's macht, se hed me's. (Luzern.)

67 Wie's einer macht, so geht's ihm.Sprichwörterschatz, 171.

68 Wir künden nit machen, das es jederman gefall.Nas, 409b.

*69 A macht's, wî ma's (man es) hoan wîl.Robinson, 780.

[Spaltenumbruch] *70 Da kann man nichts machen, wo nichts verrissen ist. (Nürtingen.)

*71 Da machen wir's noch einmal wie der buchner Pfarr'. (Thüringen.)

Diese Redensart ist mir aus Thüringen mit folgender Erläuterung zugegangen. Der buchner (ob Bucha bei Ziegenrück?) Pfarrer war ein sehr origineller Mann. Ueber die Entstehung des obigen Sprichworts wird erzählt: Ein starker Gewitterguss hatte die über den Bach führenden Stege hinweggeschwemmt, sodass der Pastor zur Verrichtung einer bevorstehenden Taufhandlung nicht hinüber, aber auch die Pathen nirgends herüber konnten. Da liess der Pfarrer eine Handspritze holen und bedeutete die Pathen, so nahe als möglich zu treten und den Kopf des Täuflings zu entblössen. Mit der Spritze in der Hand verrichtete der Geistliche die erforderlichen Formalitäten und sprach dann über den Bach auf den Täufling spritzend: „Ich taufe dich im Namen des Vaters (erster Spritzstrahl) und des heiligen Geistes (zweiter Spritzstrahl), Amen.“ Da riefen die Pathen: „Herr Pfarrer, Sie haben den Sohn vergessen.“ „Na“, erwiderte dieser, „das schadet nichts; da machen wir's noch einmal.“ Und die Ceremonie wurde wiederholt. Seit dieser Zeit ist diese Redensart sprichwörtlich geworden. – Sollte sich nicht aus einer dortigen Ortschronik oder einer andern Localschrift über das Wann, wie über den Vorgang selbst, Näheres mittheilen lassen?

*72 Dâr is nicks bi to mâken.Dähnert, 295a.

Dabei ist nichts zu gewinnen.

*73 Darût is nicks to mâken.Dähnert, 295a.

Es kann daraus nichts Ordentliches werden. Auch: Es ist darauf kein Gewicht zu legen.

*74 Das ist gemacht von zwölf bis Mittag. (Wien.)

*75 Der macht's wie der ulmer Kuhhirt.Birlinger, 499.

Der abdankte, bevor er abgedankt wurde.

*76 Du makst di bi Mandschîn on bi Dag noch beter. (Königsberg.)

*77 Er kans machen wie mans haben wil.Eyering, II, 379.

*78 Er machet lang daran, es wirt gut werden.Agricola I, 658; Lehmann, II, 134, 33.

*79 Er macht eine kleine Sache so gross wie die Nürnberger einen Dukaten.

Von unnöthigen Weitläufigkeiten.

*80 Er macht es lelum polelum. (Poln.)

Wenn jemand etwas nachlässig oder mit Unlust macht; auch von gutmüthigen und anhänglichen Personen, die aber fahrlässig in ihren Verrichtungen sind. Lelum polelum ist wahrscheinlich eine häufig wiederholte Stelle eines alten polnischen Opferliedes, denn Lel und Polel waren in Polen und Russland die Gottheiten der Liebe und Ehre. (Vgl. darüber ausführlich Wurzbach I, 152 fg.)

*81 Er macht es wie der heilige Cyprian, den Reichen stiehlt er das Leder und macht den Armen Schuhe.

Gewöhnlich wird dies Verfahren dem heiligen Crispin zugeschrieben; da diese Methode wohlzuthun aber sehr bequem ist, so erscheint es nicht unmöglich, dass sich die Heiligen derselben allgemein bedienen.

*82 Er macht es wie die Eier, die auslaufen.

*83 Er macht keine todten Leute.

Spott der hamburger Unterklasse bei Zänkereien und Prügeleien.

*84 Er macht nichts und zerbricht nichts.

*85 Er macht si füecht.Sutermeister, 68.

Tritt mit viel Selbstgefühl auf.

*86 Er macht si so breit wie e Wannemacher.Sutermeister, 68.

*87 Er macht si stettig, wie 's Ankemâ's Esel.Sutermeister, 68.

*88 Er macht, was er cha, es thuet ke Hex mehr. (Luzern.)

*89 Er macht's nümme lang.Sutermeister, 106.

Von jemand, dessen Lebens-, oder auch geschäftliches Ende nahe bevorsteht.

*90 Er macht's wie auf dem krakauer Markt. (S. Gebot 25.) – Reinsberg VI, 77.

Er bietet die Sache so hoch, dass er die Hälfte herunterlassen kann oder muss.

*91 Er macht's wie das Wachs in der Sonne.

*92 Er macht's wie de Schwôb sim Chüeli, wo-n er's am Morge ug'fueteret ûsg'lo hät: i gib der nuiz, de host mer au nuiz gie.Sutermeister, 44.


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[[151]/0165] 40 Man muss machen, dass mans laden vnd tragen kan. – Lehmann, 508, 6. 41 Me muess immer mache, dass d' Chile z' mitz im Dorf blîbt1. – Sutermeister, 148. 1) Man soll stets so verfahren, dass die Kirche in der Mitte des Dorfs bleibt. 42 'S macht nichts hat schon viele ins Grab gelegt. (Oberösterreich). 43 Selber g'macht, selber g'ha. (Solothurn.) – Schild, 68, 137. Eigenes Verschulden. 44 So wird's gemacht, wer nicht stirbt, wird geschlacht't. (Pommern.) 45 Was gemacht werden kann, wird gemacht. Redensart der Handelsleute und Krämer. 46 Was machen wir, backen wir, oder fressen wir den Teig so. (Schreibershau.) „Wenn man in einer Angelegenheit unschlüssig ist; z. B. legen wir Berufung ein, oder lassen wir es bei dem vorliegenden Erkenntniss bewenden.“ 47 Was man macht, muss man aus ganzem Holze machen. D. h. gut, gründlich, ordentlich. Böhm.: Rovnĕ kováno, brzo zbroušeno. (Čelakovsky, 131.) 48 Was man macht, soll man gut (recht) machen. Lat.: Oportet testudinis carnes aut edere, aut non edere. (Binder I, 1297; II, 2427; Philippi, II, 74; Seybold, 417.) 49 Was man nicht gut machen kann, soll man nicht verschlimmern. 50 Was man selber machen kann, muss man nicht von andern verlangen. Frz.: Ne charge pas autrui de ce que tu peux faire. (Cahier, 153.) 51 Was will ich machen? Wenn ich bergauf und bergab laufe, ich kann es nicht ändern. 52 Wat man mâk, mutt man gud maken. (Rendsburg.) 53 Wer es macht wie ander Leüth, der narret nicht. – Lehmann, 852, 1. 54 Wer etwas besser machen will, als es sein soll, der verschlimmert's nur. 55 Wer kans machen, das es yederman gefalle! – Tappius, 209a; Henisch, 1416, 28. Lat.: Ne Jupiter quidem omnibus placet. – Nemo invenitur, qui satis faciat omnibus. – Nemo placet omnibus unquam. – Nemo unus ex sententia omnium fecerit. (Henisch, 1416, 29.) 56 Wer lang macht, cha's nid wohl. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 42. 57 Wer macht, dass andere machen, macht auch. Frz.: Assez fait qui fait faire. (Leroux, II, 175.) 58 Wer macht, was er soll, dem geht es immer wohl. Span.: Manda y hazlo, y quitar te has de cuidado. (Cahier, 3529.) 59 Wer nichts aus sich macht, der ist nichts. – Ramann, II, Pred., II, 17; Steiger, 268; Körte, 6739. 60 Wer nix aus sich macht, wird ausgelacht. (Deisslingen.) – Birlinger, 360. 61 Wers gut macht, der hats gut vnd hats auch gut zu verantworten. – Henisch, 1796, 46. 62 Wer's machen kann, der kann befehlen. – Reinsberg II, 105. 63 Wie es einer macht, so findt ers; macht ers gut, so findt ers gut; macht ers anders, so findt ers auch anders. – Henisch, 1099, 61; Petri, II, 789. 64 Wie man's macht, so ist's, hat der Schneider g'sagt, da hat er 's Hosenthürlein hinten hingemacht. (Franken.) – Hoefer, 948. 65 Wie man's macht, so schmeckt's. Holl.: Maect men wel, so smaect wel. (Tunn., 16, 21.) Lat.: Gustus laudatur esce, bene quando paratur. (Fallersleben, 468.) 66 Wie me's macht, se hed me's. (Luzern.) 67 Wie's einer macht, so geht's ihm. – Sprichwörterschatz, 171. 68 Wir künden nit machen, das es jederman gefall. – Nas, 409b. *69 A macht's, wî ma's (man es) hoan wîl. – Robinson, 780. *70 Da kann man nichts machen, wo nichts verrissen ist. (Nürtingen.) *71 Da machen wir's noch einmal wie der buchner Pfarr'. (Thüringen.) Diese Redensart ist mir aus Thüringen mit folgender Erläuterung zugegangen. Der buchner (ob Bucha bei Ziegenrück?) Pfarrer war ein sehr origineller Mann. Ueber die Entstehung des obigen Sprichworts wird erzählt: Ein starker Gewitterguss hatte die über den Bach führenden Stege hinweggeschwemmt, sodass der Pastor zur Verrichtung einer bevorstehenden Taufhandlung nicht hinüber, aber auch die Pathen nirgends herüber konnten. Da liess der Pfarrer eine Handspritze holen und bedeutete die Pathen, so nahe als möglich zu treten und den Kopf des Täuflings zu entblössen. Mit der Spritze in der Hand verrichtete der Geistliche die erforderlichen Formalitäten und sprach dann über den Bach auf den Täufling spritzend: „Ich taufe dich im Namen des Vaters (erster Spritzstrahl) und des heiligen Geistes (zweiter Spritzstrahl), Amen.“ Da riefen die Pathen: „Herr Pfarrer, Sie haben den Sohn vergessen.“ „Na“, erwiderte dieser, „das schadet nichts; da machen wir's noch einmal.“ Und die Ceremonie wurde wiederholt. Seit dieser Zeit ist diese Redensart sprichwörtlich geworden. – Sollte sich nicht aus einer dortigen Ortschronik oder einer andern Localschrift über das Wann, wie über den Vorgang selbst, Näheres mittheilen lassen? *72 Dâr is nicks bi to mâken. – Dähnert, 295a. Dabei ist nichts zu gewinnen. *73 Darût is nicks to mâken. – Dähnert, 295a. Es kann daraus nichts Ordentliches werden. Auch: Es ist darauf kein Gewicht zu legen. *74 Das ist gemacht von zwölf bis Mittag. (Wien.) *75 Der macht's wie der ulmer Kuhhirt. – Birlinger, 499. Der abdankte, bevor er abgedankt wurde. *76 Du makst di bi Mandschîn on bi Dag noch beter. (Königsberg.) *77 Er kans machen wie mans haben wil. – Eyering, II, 379. *78 Er machet lang daran, es wirt gut werden. – Agricola I, 658; Lehmann, II, 134, 33. *79 Er macht eine kleine Sache so gross wie die Nürnberger einen Dukaten. Von unnöthigen Weitläufigkeiten. *80 Er macht es lelum polelum. (Poln.) Wenn jemand etwas nachlässig oder mit Unlust macht; auch von gutmüthigen und anhänglichen Personen, die aber fahrlässig in ihren Verrichtungen sind. Lelum polelum ist wahrscheinlich eine häufig wiederholte Stelle eines alten polnischen Opferliedes, denn Lel und Polel waren in Polen und Russland die Gottheiten der Liebe und Ehre. (Vgl. darüber ausführlich Wurzbach I, 152 fg.) *81 Er macht es wie der heilige Cyprian, den Reichen stiehlt er das Leder und macht den Armen Schuhe. Gewöhnlich wird dies Verfahren dem heiligen Crispin zugeschrieben; da diese Methode wohlzuthun aber sehr bequem ist, so erscheint es nicht unmöglich, dass sich die Heiligen derselben allgemein bedienen. *82 Er macht es wie die Eier, die auslaufen. *83 Er macht keine todten Leute. Spott der hamburger Unterklasse bei Zänkereien und Prügeleien. *84 Er macht nichts und zerbricht nichts. *85 Er macht si füecht. – Sutermeister, 68. Tritt mit viel Selbstgefühl auf. *86 Er macht si so breit wie e Wannemacher. – Sutermeister, 68. *87 Er macht si stettig, wie 's Ankemâ's Esel. – Sutermeister, 68. *88 Er macht, was er cha, es thuet ke Hex mehr. (Luzern.) *89 Er macht's nümme lang. – Sutermeister, 106. Von jemand, dessen Lebens-, oder auch geschäftliches Ende nahe bevorsteht. *90 Er macht's wie auf dem krakauer Markt. (S. Gebot 25.) – Reinsberg VI, 77. Er bietet die Sache so hoch, dass er die Hälfte herunterlassen kann oder muss. *91 Er macht's wie das Wachs in der Sonne. *92 Er macht's wie de Schwôb sim Chüeli, wo-n er's am Morge ug'fueteret ûsg'lo hät: i gib der nuiz, de host mer au nuiz gie. – Sutermeister, 44.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [151]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/165>, abgerufen am 25.04.2024.