Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 129 Wenn's im Märzen donnert, wird's im April (Maien) schneien. (S. Donner 12 u. 17.) - Simrock, 6853; Boebel, 81; Orakel, 360.

In Venetien heisst es: Wenn der März nicht märzt, denkt der April arg. In Frankreich: Wenn der März den April macht, macht April den März. In Spanien: Wenn der März mait, märzt der Mai. (Reinsberg VIII, 97.)

130 Wer im März keine Strümpfe hat, muss barfuss gehen.

131 Wer nicht stirbt im Mertzen, der hat zu sorgen im April. - Petri, II, 626.

132 Wer zwischen März und April am Leben ist, der mag Kukuk singen.

Frz. Schweiz: Intre Ma et Avri tsanta, cou cou, sche te vi. (Schweiz, II, 120, 11.)

133 Wie de Merz de Tolder1 föndt, so lod er d' Worza. - Tobler, 145.

1) Auch Tölder, in mehrern Cantonen der Wipfel eines Baums.

134 Wie der März den Wald trifft, so verlässt er ihn. (Biberach.)

135 Wie der März die Bach findet, so verlässt er sie. (Eifel.)

136 Wie der März, so ist der ganze Sommer.

137 Wie viel im Märzen Thau vom Himmel steigen, so viel Reife sich nach Ostern zeigen, und so viel Nebel im Augstmond kommen, was du merken magst zu deinem Frommen. - Boebel, 84.

138 Wie's im März regnet, wird's im Juni wieder regnen. - Boebel, 81; Orakel, 359.

139 Windiger und dürrer März, nasser April, Mai windig und zwischen beiden macht gutes Jahr und Weiden. - Reinsberg VIII, 13.

140 Woas d'r März ni weil, brängt ofte d'r Apreil. - Peter, 450.

Frz.: Quand Mars fait l'Avril, Avril fait le Mars. (Cahier, 1049.)


Märzbise.

Märzbise und Aprilwind machen das Land reich geschwind; Märzwind und Aprilbise sind seines Unglücks Prise.

Bys, bise, byse hier in der Bedeutung von Nord-, genauer Nordostwind, auch Byswind; italienisch bisa, französisch vent de bise; daher bisen = stark wehen. Sonst bezeichnet das Wort in der Schweiz auch den höchsten Grad der Sommerhitze, wie dichten Nebel. (Vgl. Stalder, I, 173.)

Frz. Schweiz: Bije de ma, vin d'evrie fan le vetse-she don pai. - Vin de ma bije d'evri, fanta vina dou pai. (Schweiz, II, 120, 15.)


Märzblume.

Märzblume und Frau ohne Scham gehören in einen Kram.

Haben beide nicht viel Werth. Die Dänen: Zänkische Priester, Jungfrauen ohne Scham und Blumen im März nehmen ein elendes (schmuziges) Ende. Auch die Spanier sagen: Weder auf Blüten im März, noch auf Frauen ohne Scham soll man rechnen. (Reinsberg VIII, 104.)


Märzblut.

1 Meerzblaud nödd gud, Abbrölblaud half gud, Maiblaud ganns gud. (Trier.) - Laven, 186, 75; Firmenich III, 547, 44.

Mit Bezug auf die Blüte der Obstbäume.

2 Mertzenblut, winterschön, pfaffenstreit bleiben nicht lang. - Pauli, Schimpff, XXXVIa.


Märzenblust.

Märzenblust1 ist nicht gut, Aprilenblust halb gut, Maienblust ganz gut. - Boebel, 84.

1) Baumblüte im März.


Märzendonner.

1 Auf Märzendonner folgt ein fruchtbar Jahr; viel Frost und Regen bringt Gefahr. - Orakel, 362.

2 Märzendonner macht fruchtbar. - Simrock, 6852; Boebel, 81; Orakel, 361.


Märzenferkel.

Märzenferkel, Märzenfohlen alle Bauern haben wollen. - Boebel, 84; Orakel, 338.


Märzenfloh.

Ein Märzenfloh macht den Bauer froh.

Holl.: Eene vloo in maart is een' daalder waard. (Harrebomee, II, 393.)


[Spaltenumbruch]
Märzenflut.

Märzenfloth is sau bitter es Rahmen Roth (Russ). (Westf.) - Boebel, 85.


Märzengrün.

1 Mähzergrön es nit schön. (Köln.) - Weyden, I, 1.

2 Märtegraün dat doch (taugt) nitt; wann et nitt verfrüset, dann verdröget (vertrocknet) et. (Iserlohn.) - Firmenich, I, 185, 9; Woeste, 60, 40.

3 Märzegrün thut z' Berg und z' Thal weh. (Luzern.)

4 Märzengrün gereicht selten zum Ruhm. - Orakel, 342.

5 Märzengrün - Jungfrau kühn. - Orakel, 343.

6 Märzengrün macht die alten Leute ziehn.

7 Märzengrün soll man mit Holzschlägeln wieder in die Erde schlagen. - Boebel, 83.

Der Italiener verfährt glimpflicher gegen den März: Wenn der März nicht ansetzt, sagt er, kann der Mann nicht schneiden. Und: Im März muss man eine Kopflerche auf dem Grunde eines Saatfeldes sehen können; woraus man schliessen kann, dass er sehr wenig Märzgrün fordert. (Reinsberg VIII, 104.)

8 Märzengrün und Aprilblut thut selten gut. - Boebel, 82.

9 Märzengrün und Weibersinn ist im Handumdrehn dahin.

Die Polen: Frauengeschmack, Mädchenliebe und Märzwetter sind unbeständig.

10 Marzengrune macht nich vil ze thune. (Dessau.)

11 Märzgrun(e) kommt selten zum Ruhm(e). (Niederlausitz.)

Das Grün des März ist nicht von Dauer, denn es kommen noch Fröste.

12 Mertzengrüne, Pfaffenkiene, armer Weiber schöne wehren nicht lang. - Gruter, III, 69; Lehmann, II, 412, 64.

13 Merzegrüeni, Wyberschöni, Pfaffenübermuet thuet nie kein (selten) guet. (Solothurn.) - Schild, 48, 30; Schweiz, II, 243, 4.


Märzenkalb.

* Ein unbändiges Märzenkalb.

Vom lateinischen vitulari, nach Art der Kälber hüpfen und springen, entlehnt. (Neue Bibliothek, V, 78.)


Märzenkind.

* Es sind Märzenkinder. - Murner, Schelm., 43.

"Ich hab der märtzen kinder vil, der keiner straffen leiden will. Man sing vnd sag jn, was man will, so find man nichts das jm gefällt." (Kloster, I, 880.)


Märzenkrone.

Märzenkrone muss ausdörren oder ausfrieren. - Boebel, 83.


Märzenluft.

Märzenluft, Aprilenwind schaden manchem Mutterkind. - Simrock, 12372; Orakel, 363.


Märzennebel (s. Nebel).

1 Ein Märzennebel tragt so lang als wie ein' alte Sau. (Oberösterreich.) - Baumgarten, I, 45.

Man nimmt in Oberösterreich an, dass er in hundert Tagen zu einem Gewitter werde. In Schlesien glaubt man, dass er nach derselben Zeit starke Regengüsse zur Folge habe.

2 So viel Märzennebel, so viel Gewitter im Sommer1. (Luzern.)

1) Je nach dem hundertsten Tage danach.

3 Wenn Märzennebel hundert Tage vorüber sind, kommt Regen und Gewitterwind. - Boebel, 80.

Die Franzosen sagen: Nebel im März, da regnet's bald oder friert im Mai mehr; und derselben Ansicht sind auch die Spanier. (Reinsberg VIII, 99.) In Apulien sagt man: Märznebel schadet nicht, aber Aprilnebel trägt Brot und Wein fort. (Ausland, 1870, S. 425, 427.)


Märzenregen.

1 Auf Märzenregen bleibt der Sommer trocken und die Aehre hocken. - Boebel, 82.

2 Auf Märzenregen dürre Sommer zu kommen pflegen. (Pfalz.)

3 Märzenregen bringt keinen Segen. - Boebel, 82.

In Russland dagegen sagt man: Kein Wasser im März, kein Gras im April. Und die Schotten versichern: Märzwasser sei Maiseife werth; während wiederum die Portugiesen behaupten: Märzwasser sei schlimmer als Flecken im Tuch. Die Deutschböhmen: Viel Regen im März macht einen dürren Sommer. (Reinsberg VIII, 99.)

[Spaltenumbruch] 129 Wenn's im Märzen donnert, wird's im April (Maien) schneien. (S. Donner 12 u. 17.) – Simrock, 6853; Boebel, 81; Orakel, 360.

In Venetien heisst es: Wenn der März nicht märzt, denkt der April arg. In Frankreich: Wenn der März den April macht, macht April den März. In Spanien: Wenn der März mait, märzt der Mai. (Reinsberg VIII, 97.)

130 Wer im März keine Strümpfe hat, muss barfuss gehen.

131 Wer nicht stirbt im Mertzen, der hat zu sorgen im April.Petri, II, 626.

132 Wer zwischen März und April am Leben ist, der mag Kukuk singen.

Frz. Schweiz: Intre Mâ et Avri tsanta, cou cou, sche te vi. (Schweiz, II, 120, 11.)

133 Wie de Merz de Tolder1 föndt, so lod er d' Worza.Tobler, 145.

1) Auch Tölder, in mehrern Cantonen der Wipfel eines Baums.

134 Wie der März den Wald trifft, so verlässt er ihn. (Biberach.)

135 Wie der März die Bach findet, so verlässt er sie. (Eifel.)

136 Wie der März, so ist der ganze Sommer.

137 Wie viel im Märzen Thau vom Himmel steigen, so viel Reife sich nach Ostern zeigen, und so viel Nebel im Augstmond kommen, was du merken magst zu deinem Frommen.Boebel, 84.

138 Wie's im März regnet, wird's im Juni wieder regnen.Boebel, 81; Orakel, 359.

139 Windiger und dürrer März, nasser April, Mai windig und zwischen beiden macht gutes Jahr und Weiden.Reinsberg VIII, 13.

140 Woas d'r März ni wîl, brängt ofte d'r Aprîl.Peter, 450.

Frz.: Quand Mars fait l'Avril, Avril fait le Mars. (Cahier, 1049.)


Märzbise.

Märzbise und Aprilwind machen das Land reich geschwind; Märzwind und Aprilbise sind seines Unglücks Prise.

Bys, bise, byse hier in der Bedeutung von Nord-, genauer Nordostwind, auch Byswind; italienisch bisa, französisch vent de bise; daher bisen = stark wehen. Sonst bezeichnet das Wort in der Schweiz auch den höchsten Grad der Sommerhitze, wie dichten Nebel. (Vgl. Stalder, I, 173.)

Frz. Schweiz: Bije dé mâ, vin d'évrié fan le vetsé-she don pai. – Vin de mâ bije d'évrí, fanta vina dou paï. (Schweiz, II, 120, 15.)


Märzblume.

Märzblume und Frau ohne Scham gehören in einen Kram.

Haben beide nicht viel Werth. Die Dänen: Zänkische Priester, Jungfrauen ohne Scham und Blumen im März nehmen ein elendes (schmuziges) Ende. Auch die Spanier sagen: Weder auf Blüten im März, noch auf Frauen ohne Scham soll man rechnen. (Reinsberg VIII, 104.)


Märzblut.

1 Meerzblûd nödd gud, Abbrölblûd half gud, Maiblûd ganns gud. (Trier.) – Laven, 186, 75; Firmenich III, 547, 44.

Mit Bezug auf die Blüte der Obstbäume.

2 Mertzenblut, winterschön, pfaffenstreit bleiben nicht lang.Pauli, Schimpff, XXXVIa.


Märzenblust.

Märzenblust1 ist nicht gut, Aprilenblust halb gut, Maienblust ganz gut.Boebel, 84.

1) Baumblüte im März.


Märzendonner.

1 Auf Märzendonner folgt ein fruchtbar Jahr; viel Frost und Regen bringt Gefahr.Orakel, 362.

2 Märzendonner macht fruchtbar.Simrock, 6852; Boebel, 81; Orakel, 361.


Märzenferkel.

Märzenferkel, Märzenfohlen alle Bauern haben wollen.Boebel, 84; Orakel, 338.


Märzenfloh.

Ein Märzenfloh macht den Bauer froh.

Holl.: Eene vloo in maart is een' daalder waard. (Harrebomée, II, 393.)


[Spaltenumbruch]
Märzenflut.

Märzenfloth is sau bitter es Rahmen Roth (Russ). (Westf.) – Boebel, 85.


Märzengrün.

1 Mähzergrön es nit schön. (Köln.) – Weyden, I, 1.

2 Märtegraün dat doch (taugt) nitt; wann et nitt verfrüset, dann verdröget (vertrocknet) et. (Iserlohn.) – Firmenich, I, 185, 9; Woeste, 60, 40.

3 Märzegrün thut z' Berg und z' Thal weh. (Luzern.)

4 Märzengrün gereicht selten zum Ruhm.Orakel, 342.

5 Märzengrün – Jungfrau kühn.Orakel, 343.

6 Märzengrün macht die alten Leute ziehn.

7 Märzengrün soll man mit Holzschlägeln wieder in die Erde schlagen.Boebel, 83.

Der Italiener verfährt glimpflicher gegen den März: Wenn der März nicht ansetzt, sagt er, kann der Mann nicht schneiden. Und: Im März muss man eine Kopflerche auf dem Grunde eines Saatfeldes sehen können; woraus man schliessen kann, dass er sehr wenig Märzgrün fordert. (Reinsberg VIII, 104.)

8 Märzengrün und Aprilblut thut selten gut.Boebel, 82.

9 Märzengrün und Weibersinn ist im Handumdrehn dahin.

Die Polen: Frauengeschmack, Mädchenliebe und Märzwetter sind unbeständig.

10 Marzengrune macht nich vil ze thune. (Dessau.)

11 Märzgrun(e) kommt selten zum Ruhm(e). (Niederlausitz.)

Das Grün des März ist nicht von Dauer, denn es kommen noch Fröste.

12 Mertzengrüne, Pfaffenkiene, armer Weiber schöne wehren nicht lang.Gruter, III, 69; Lehmann, II, 412, 64.

13 Merzegrüeni, Wyberschöni, Pfaffenübermuet thuet nie kein (selten) guet. (Solothurn.) – Schild, 48, 30; Schweiz, II, 243, 4.


Märzenkalb.

* Ein unbändiges Märzenkalb.

Vom lateinischen vitulari, nach Art der Kälber hüpfen und springen, entlehnt. (Neue Bibliothek, V, 78.)


Märzenkind.

* Es sind Märzenkinder.Murner, Schelm., 43.

„Ich hab der märtzen kinder vil, der keiner straffen leiden will. Man sing vnd sag jn, was man will, so find man nichts das jm gefällt.“ (Kloster, I, 880.)


Märzenkrone.

Märzenkrone muss ausdörren oder ausfrieren.Boebel, 83.


Märzenluft.

Märzenluft, Aprilenwind schaden manchem Mutterkind.Simrock, 12372; Orakel, 363.


Märzennebel (s. Nebel).

1 Ein Märzennebel tragt so lang als wie ein' alte Sau. (Oberösterreich.) – Baumgarten, I, 45.

Man nimmt in Oberösterreich an, dass er in hundert Tagen zu einem Gewitter werde. In Schlesien glaubt man, dass er nach derselben Zeit starke Regengüsse zur Folge habe.

2 So viel Märzennebel, so viel Gewitter im Sommer1. (Luzern.)

1) Je nach dem hundertsten Tage danach.

3 Wenn Märzennebel hundert Tage vorüber sind, kommt Regen und Gewitterwind.Boebel, 80.

Die Franzosen sagen: Nebel im März, da regnet's bald oder friert im Mai mehr; und derselben Ansicht sind auch die Spanier. (Reinsberg VIII, 99.) In Apulien sagt man: Märznebel schadet nicht, aber Aprilnebel trägt Brot und Wein fort. (Ausland, 1870, S. 425, 427.)


Märzenregen.

1 Auf Märzenregen bleibt der Sommer trocken und die Aehre hocken.Boebel, 82.

2 Auf Märzenregen dürre Sommer zu kommen pflegen. (Pfalz.)

3 Märzenregen bringt keinen Segen.Boebel, 82.

In Russland dagegen sagt man: Kein Wasser im März, kein Gras im April. Und die Schotten versichern: Märzwasser sei Maiseife werth; während wiederum die Portugiesen behaupten: Märzwasser sei schlimmer als Flecken im Tuch. Die Deutschböhmen: Viel Regen im März macht einen dürren Sommer. (Reinsberg VIII, 99.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0256" n="[242]"/><cb n="483"/>
129 Wenn's im Märzen donnert, wird's im April (Maien) schneien.</hi> (S. Donner  12 u.  17.) &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 6853; Boebel, 81; Orakel, 360.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Venetien heisst es: Wenn der März nicht märzt, denkt der April arg. In Frankreich: Wenn der März den April macht, macht April den März. In Spanien: Wenn der März mait, märzt der Mai. (<hi rendition="#i">Reinsberg VIII, 97.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">130 Wer im März keine Strümpfe hat, muss barfuss gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">131 Wer nicht stirbt im Mertzen, der hat zu sorgen im April.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 626.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">132 Wer zwischen März und April am Leben ist, der mag Kukuk singen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz. Schweiz</hi>: Intre Mâ et Avri tsanta, cou cou, sche te vi. (<hi rendition="#i">Schweiz, II, 120, 11.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">133 Wie de Merz de Tolder<hi rendition="#sup">1</hi> föndt, so lod er d' Worza.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tobler, 145.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Auch Tölder, in mehrern Cantonen der Wipfel eines Baums.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">134 Wie der März den Wald trifft, so verlässt er ihn.</hi> (<hi rendition="#i">Biberach.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">135 Wie der März die Bach findet, so verlässt er sie.</hi> (<hi rendition="#i">Eifel.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">136 Wie der März, so ist der ganze Sommer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">137 Wie viel im Märzen Thau vom Himmel steigen, so viel Reife sich nach Ostern zeigen, und so viel Nebel im Augstmond kommen, was du merken magst zu deinem Frommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 84.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">138 Wie's im März regnet, wird's im Juni wieder regnen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 81; Orakel, 359.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">139 Windiger und dürrer März, nasser April, Mai windig und zwischen beiden macht gutes Jahr und Weiden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Reinsberg VIII, 13.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">140 Woas d'r März ni wîl, brängt ofte d'r Aprîl.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, 450.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Quand Mars fait l'Avril, Avril fait le Mars. (<hi rendition="#i">Cahier, 1049.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Märzbise.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Märzbise und Aprilwind machen das Land reich geschwind; Märzwind und Aprilbise sind seines Unglücks Prise.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bys, bise, byse hier in der Bedeutung von Nord-, genauer Nordostwind, auch Byswind; italienisch bisa, französisch vent de bise; daher bisen = stark wehen. Sonst bezeichnet das Wort in der Schweiz auch den höchsten Grad der Sommerhitze, wie dichten Nebel. (Vgl. <hi rendition="#i">Stalder, I, 173.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz. Schweiz</hi>: Bije dé mâ, vin d'évrié fan le vetsé-she don pai. &#x2013; Vin de mâ bije d'évrí, fanta vina dou paï. (<hi rendition="#i">Schweiz, II, 120, 15.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Märzblume.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Märzblume und Frau ohne Scham gehören in einen Kram.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Haben beide nicht viel Werth. Die Dänen: Zänkische Priester, Jungfrauen ohne Scham und Blumen im März nehmen ein elendes (schmuziges) Ende. Auch die Spanier sagen: Weder auf Blüten im März, noch auf Frauen ohne Scham soll man rechnen. (<hi rendition="#i">Reinsberg VIII, 104.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Märzblut.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Meerzblûd nödd gud, Abbrölblûd half gud, Maiblûd ganns gud.</hi> (<hi rendition="#i">Trier.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Laven, 186, 75; Firmenich III, 547, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit Bezug auf die Blüte der Obstbäume.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Mertzenblut, winterschön, pfaffenstreit bleiben nicht lang.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pauli, Schimpff, XXXVI<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Märzenblust.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Märzenblust<hi rendition="#sup">1</hi> ist nicht gut, Aprilenblust halb gut, Maienblust ganz gut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 84.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Baumblüte im März.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Märzendonner.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Auf Märzendonner folgt ein fruchtbar Jahr; viel Frost und Regen bringt Gefahr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Orakel, 362.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Märzendonner macht fruchtbar.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 6852; Boebel, 81; Orakel, 361.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Märzenferkel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Märzenferkel, Märzenfohlen alle Bauern haben wollen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 84; Orakel, 338.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Märzenfloh.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Ein Märzenfloh macht den Bauer froh.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Eene vloo in maart is een' daalder waard. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 393.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <cb n="484"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Märzenflut.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Märzenfloth is sau bitter es Rahmen Roth (Russ).</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 85.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Märzengrün.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Mähzergrön es nit schön.</hi> (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Weyden, I, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Märtegraün dat doch (taugt) nitt; wann et nitt verfrüset, dann verdröget (vertrocknet) et.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 185, 9; Woeste, 60, 40.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Märzegrün thut z' Berg und z' Thal weh.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Märzengrün gereicht selten zum Ruhm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Orakel, 342.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Märzengrün &#x2013; Jungfrau kühn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Orakel, 343.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Märzengrün macht die alten Leute ziehn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Märzengrün soll man mit Holzschlägeln wieder in die Erde schlagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 83.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Italiener verfährt glimpflicher gegen den März: Wenn der März nicht ansetzt, sagt er, kann der Mann nicht schneiden. Und: Im März muss man eine Kopflerche auf dem Grunde eines Saatfeldes sehen können; woraus man schliessen kann, dass er sehr wenig Märzgrün fordert. (<hi rendition="#i">Reinsberg VIII, 104.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Märzengrün und Aprilblut thut selten gut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 82.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Märzengrün und Weibersinn ist im Handumdrehn dahin.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Polen: Frauengeschmack, Mädchenliebe und Märzwetter sind unbeständig.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Marzengrune macht nich vil ze thune.</hi> (<hi rendition="#i">Dessau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Märzgrun(e) kommt selten zum Ruhm(e).</hi> (<hi rendition="#i">Niederlausitz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Das Grün des März ist nicht von Dauer, denn es kommen noch Fröste.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Mertzengrüne, Pfaffenkiene, armer Weiber schöne wehren nicht lang.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 69; Lehmann, II, 412, 64.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Merzegrüeni, Wyberschöni, Pfaffenübermuet thuet nie kein (selten) guet.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schild, 48, 30; Schweiz, II, 243, 4.</hi></p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Märzenkalb.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Ein unbändiges Märzenkalb.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Vom lateinischen vitulari, nach Art der Kälber hüpfen und springen, entlehnt. (<hi rendition="#i">Neue Bibliothek, V, 78.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Märzenkind.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Es sind Märzenkinder.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Murner, Schelm., 43.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ich hab der märtzen kinder vil, der keiner straffen leiden will. Man sing vnd sag jn, was man will, so find man nichts das jm gefällt.&#x201C; (<hi rendition="#i">Kloster, I, 880.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Märzenkrone.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Märzenkrone muss ausdörren oder ausfrieren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 83.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Märzenluft.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Märzenluft, Aprilenwind schaden manchem Mutterkind.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 12372; Orakel, 363.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Märzennebel</hi> (s.  Nebel).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Ein Märzennebel tragt so lang als wie ein' alte Sau.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Baumgarten, I, 45.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Man nimmt in Oberösterreich an, dass er in hundert Tagen zu einem Gewitter werde. In Schlesien glaubt man, dass er nach derselben Zeit starke Regengüsse zur Folge habe.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 So viel Märzennebel, so viel Gewitter im Sommer<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Je nach dem hundertsten Tage danach.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Wenn Märzennebel hundert Tage vorüber sind, kommt Regen und Gewitterwind.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 80.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Franzosen sagen: Nebel im März, da regnet's bald oder friert im Mai mehr; und derselben Ansicht sind auch die Spanier. (<hi rendition="#i">Reinsberg VIII, 99.</hi>) In Apulien sagt man: Märznebel schadet nicht, aber Aprilnebel trägt Brot und Wein fort. (<hi rendition="#i">Ausland, 1870, S. 425, 427.</hi>)</p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Märzenregen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Auf Märzenregen bleibt der Sommer trocken und die Aehre hocken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 82.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Auf Märzenregen dürre Sommer zu kommen pflegen.</hi> (<hi rendition="#i">Pfalz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Märzenregen bringt keinen Segen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 82.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Russland dagegen sagt man: Kein Wasser im März, kein Gras im April. Und die Schotten versichern: Märzwasser sei Maiseife werth; während wiederum die Portugiesen behaupten: Märzwasser sei schlimmer als Flecken im Tuch. Die Deutschböhmen: Viel Regen im März macht einen dürren Sommer. (<hi rendition="#i">Reinsberg VIII, 99.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[242]/0256] 129 Wenn's im Märzen donnert, wird's im April (Maien) schneien. (S. Donner 12 u. 17.) – Simrock, 6853; Boebel, 81; Orakel, 360. In Venetien heisst es: Wenn der März nicht märzt, denkt der April arg. In Frankreich: Wenn der März den April macht, macht April den März. In Spanien: Wenn der März mait, märzt der Mai. (Reinsberg VIII, 97.) 130 Wer im März keine Strümpfe hat, muss barfuss gehen. 131 Wer nicht stirbt im Mertzen, der hat zu sorgen im April. – Petri, II, 626. 132 Wer zwischen März und April am Leben ist, der mag Kukuk singen. Frz. Schweiz: Intre Mâ et Avri tsanta, cou cou, sche te vi. (Schweiz, II, 120, 11.) 133 Wie de Merz de Tolder1 föndt, so lod er d' Worza. – Tobler, 145. 1) Auch Tölder, in mehrern Cantonen der Wipfel eines Baums. 134 Wie der März den Wald trifft, so verlässt er ihn. (Biberach.) 135 Wie der März die Bach findet, so verlässt er sie. (Eifel.) 136 Wie der März, so ist der ganze Sommer. 137 Wie viel im Märzen Thau vom Himmel steigen, so viel Reife sich nach Ostern zeigen, und so viel Nebel im Augstmond kommen, was du merken magst zu deinem Frommen. – Boebel, 84. 138 Wie's im März regnet, wird's im Juni wieder regnen. – Boebel, 81; Orakel, 359. 139 Windiger und dürrer März, nasser April, Mai windig und zwischen beiden macht gutes Jahr und Weiden. – Reinsberg VIII, 13. 140 Woas d'r März ni wîl, brängt ofte d'r Aprîl. – Peter, 450. Frz.: Quand Mars fait l'Avril, Avril fait le Mars. (Cahier, 1049.) Märzbise. Märzbise und Aprilwind machen das Land reich geschwind; Märzwind und Aprilbise sind seines Unglücks Prise. Bys, bise, byse hier in der Bedeutung von Nord-, genauer Nordostwind, auch Byswind; italienisch bisa, französisch vent de bise; daher bisen = stark wehen. Sonst bezeichnet das Wort in der Schweiz auch den höchsten Grad der Sommerhitze, wie dichten Nebel. (Vgl. Stalder, I, 173.) Frz. Schweiz: Bije dé mâ, vin d'évrié fan le vetsé-she don pai. – Vin de mâ bije d'évrí, fanta vina dou paï. (Schweiz, II, 120, 15.) Märzblume. Märzblume und Frau ohne Scham gehören in einen Kram. Haben beide nicht viel Werth. Die Dänen: Zänkische Priester, Jungfrauen ohne Scham und Blumen im März nehmen ein elendes (schmuziges) Ende. Auch die Spanier sagen: Weder auf Blüten im März, noch auf Frauen ohne Scham soll man rechnen. (Reinsberg VIII, 104.) Märzblut. 1 Meerzblûd nödd gud, Abbrölblûd half gud, Maiblûd ganns gud. (Trier.) – Laven, 186, 75; Firmenich III, 547, 44. Mit Bezug auf die Blüte der Obstbäume. 2 Mertzenblut, winterschön, pfaffenstreit bleiben nicht lang. – Pauli, Schimpff, XXXVIa. Märzenblust. Märzenblust1 ist nicht gut, Aprilenblust halb gut, Maienblust ganz gut. – Boebel, 84. 1) Baumblüte im März. Märzendonner. 1 Auf Märzendonner folgt ein fruchtbar Jahr; viel Frost und Regen bringt Gefahr. – Orakel, 362. 2 Märzendonner macht fruchtbar. – Simrock, 6852; Boebel, 81; Orakel, 361. Märzenferkel. Märzenferkel, Märzenfohlen alle Bauern haben wollen. – Boebel, 84; Orakel, 338. Märzenfloh. Ein Märzenfloh macht den Bauer froh. Holl.: Eene vloo in maart is een' daalder waard. (Harrebomée, II, 393.) Märzenflut. Märzenfloth is sau bitter es Rahmen Roth (Russ). (Westf.) – Boebel, 85. Märzengrün. 1 Mähzergrön es nit schön. (Köln.) – Weyden, I, 1. 2 Märtegraün dat doch (taugt) nitt; wann et nitt verfrüset, dann verdröget (vertrocknet) et. (Iserlohn.) – Firmenich, I, 185, 9; Woeste, 60, 40. 3 Märzegrün thut z' Berg und z' Thal weh. (Luzern.) 4 Märzengrün gereicht selten zum Ruhm. – Orakel, 342. 5 Märzengrün – Jungfrau kühn. – Orakel, 343. 6 Märzengrün macht die alten Leute ziehn. 7 Märzengrün soll man mit Holzschlägeln wieder in die Erde schlagen. – Boebel, 83. Der Italiener verfährt glimpflicher gegen den März: Wenn der März nicht ansetzt, sagt er, kann der Mann nicht schneiden. Und: Im März muss man eine Kopflerche auf dem Grunde eines Saatfeldes sehen können; woraus man schliessen kann, dass er sehr wenig Märzgrün fordert. (Reinsberg VIII, 104.) 8 Märzengrün und Aprilblut thut selten gut. – Boebel, 82. 9 Märzengrün und Weibersinn ist im Handumdrehn dahin. Die Polen: Frauengeschmack, Mädchenliebe und Märzwetter sind unbeständig. 10 Marzengrune macht nich vil ze thune. (Dessau.) 11 Märzgrun(e) kommt selten zum Ruhm(e). (Niederlausitz.) Das Grün des März ist nicht von Dauer, denn es kommen noch Fröste. 12 Mertzengrüne, Pfaffenkiene, armer Weiber schöne wehren nicht lang. – Gruter, III, 69; Lehmann, II, 412, 64. 13 Merzegrüeni, Wyberschöni, Pfaffenübermuet thuet nie kein (selten) guet. (Solothurn.) – Schild, 48, 30; Schweiz, II, 243, 4. Märzenkalb. * Ein unbändiges Märzenkalb. Vom lateinischen vitulari, nach Art der Kälber hüpfen und springen, entlehnt. (Neue Bibliothek, V, 78.) Märzenkind. * Es sind Märzenkinder. – Murner, Schelm., 43. „Ich hab der märtzen kinder vil, der keiner straffen leiden will. Man sing vnd sag jn, was man will, so find man nichts das jm gefällt.“ (Kloster, I, 880.) Märzenkrone. Märzenkrone muss ausdörren oder ausfrieren. – Boebel, 83. Märzenluft. Märzenluft, Aprilenwind schaden manchem Mutterkind. – Simrock, 12372; Orakel, 363. Märzennebel (s. Nebel). 1 Ein Märzennebel tragt so lang als wie ein' alte Sau. (Oberösterreich.) – Baumgarten, I, 45. Man nimmt in Oberösterreich an, dass er in hundert Tagen zu einem Gewitter werde. In Schlesien glaubt man, dass er nach derselben Zeit starke Regengüsse zur Folge habe. 2 So viel Märzennebel, so viel Gewitter im Sommer1. (Luzern.) 1) Je nach dem hundertsten Tage danach. 3 Wenn Märzennebel hundert Tage vorüber sind, kommt Regen und Gewitterwind. – Boebel, 80. Die Franzosen sagen: Nebel im März, da regnet's bald oder friert im Mai mehr; und derselben Ansicht sind auch die Spanier. (Reinsberg VIII, 99.) In Apulien sagt man: Märznebel schadet nicht, aber Aprilnebel trägt Brot und Wein fort. (Ausland, 1870, S. 425, 427.) Märzenregen. 1 Auf Märzenregen bleibt der Sommer trocken und die Aehre hocken. – Boebel, 82. 2 Auf Märzenregen dürre Sommer zu kommen pflegen. (Pfalz.) 3 Märzenregen bringt keinen Segen. – Boebel, 82. In Russland dagegen sagt man: Kein Wasser im März, kein Gras im April. Und die Schotten versichern: Märzwasser sei Maiseife werth; während wiederum die Portugiesen behaupten: Märzwasser sei schlimmer als Flecken im Tuch. Die Deutschböhmen: Viel Regen im März macht einen dürren Sommer. (Reinsberg VIII, 99.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/256
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [242]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/256>, abgerufen am 19.04.2024.