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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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Mops.

1 Aus einem Mops wird kein Jagd(Wind-)hund.

Frz.: D'une buse on ne saurait faire an epervier.

2 Wenn der Mops mit der Dogge aus einer Schüssel frisst, so überfüllt er sich den Magen nicht.

3 Wenn ein Mops bellt, erschrickt der Bullenbeisser nicht.

*4 Den Mops flöhen. (S. Pudel.) - Frischbier2, 2654.

Eine widerwärtige Arbeit verrichten.

*5 Er ist ein Mops für 'n Thaler. - Frischbier2, 2655.

*6 Et giff't Möps'1 up de Mütz. (Altmark.) - Danneil, 139.

1) Keile, Schläge. "Denn gifft et Möps up de Mütz." (Bornemann.)

*7 He hat Möps. - Danneil, 139b.

Er ist reich.

*8 He het Möps in'n Kopp. - Danneil, 139b.

Er hat Launen, die sich durch abstossende Antworten kundgeben.

*9 He is'n blinden Mops. - Kern, 773.

Von Kurz- oder Schwachsichtigen.

*10 Mops, wat Stärt! (Meurs.) - Firmenich, I, 400, 34.


Möpschen.

Jiä (ja), Möppelken, dada, siäd Biätermann's Junge de Kalle. (Iserlohn.) - Frommann, III, 256, 44.


Mopshund.

* Es ist ein Mopshund. - Dähnert, 312b.

Ein dummer, unfreundlicher, grober Mensch.


Mor.

* Se wellt iäm oppet Mor1 hoallen. (Iserlohn.) - Woeste, 87, 139.

1) Mor-wiärk = Magenkrampf, althochdeutsch muodar = Leib, mittelhochdeutsch muoder = Bedeckung, jetzt Mieder. - Ihn durchprügeln.


Morast.

1 Besser der eigene Morast als der fremde See. (Estland.)

2 Im Morast ist ein grosser Fuss gut, in der Kirche ein netter Schuh. (Finland.)

3 Wenn der Morast gefroren ist, so hält er sich für (Strassen-)Pflaster. - Altmann VI, 412.

4 Wer selbst in den Morast geht, dem geschieht es recht, wenn er darin stecken bleibt.


Moratz.

* He sitt vull Moratz1 bet äwer de Ohren. - Dähnert, 313a.

1) Dicker und zäher Koth. - Er ist im Kothe mitten darin; schmuzig über und über.


Mord.

1 Den Mord muss man mit Mord gelten und den Frieden nach dem Morde sühnen. (S. Mann 1648 und Mord 5-7.) - Graf, 337, 313.

Altfries.: Den moert salmen nu moert ghelden ende den vrede nae moert vorvullen. (Richthofen, 239, 15.)

2 Es bleibt kein Mord ungerochen.

"Mort blift nicht lange vorholen." (Lübben, Reinke de Vos, 5278, Oldenburg 1867.) "Sünde bleibt vngerochen nicht, Mörder werden ergriffen vnd gericht." Will sagen, dass selten ein Mord unverschwiegen bleibt. Andererseits wird über die teuflische Geschicklichkeit und die tiefe Berechnung geklagt, welche die Urheber vieler Verbrechen an den Tag legen. (Vgl. Morgenblatt, 1860, Nr. 44, S. 1056.)

Engl.: Murder will out.

Holl.: En was nie ondaet noch moort, si enmoeten comen voort. (Esmoreit, 791.) - Moord blijft geen zeven jaar verholen. - Moord blijft niet ongewroken. - Moord en brand schreeuwen. (Harrebomee, II, 102b.) - Moort en blijft niet verloren. (Tunn., 18, 13.)

Lat.: Non manet occultum, quod latro facit, nec inultum. (Loci comm., 106; Fallersleben, 516.)

3 Es bleibt kein mord verschwiegen. - Franck, I, 88a; II, 17b; Eyering, II, 476; Simrock, 7086; Graf, 305, 381; ostfriesisch bei Frommann, V, 430.

Bei Tunnicius (740): Mort en blift nicht verborgen. (Non occultantur latronum facta cruenta.) "Es ist ein alt gesprochen wort, da eyn mort die lenge nit verschwigen blipt." (Etterleyn, CXXIIIa.)

Mhd.: Ez ist ein alt gesprochen wort, selten sei verswigen mort. (Liedersaal, 160, 57.)

Dän.: Moord maa ikke dölges. (Prov. dan., 417.)

Engl.: Murder will out. (Bohn II, 118.)

Holl.: Het kwaad komt uit, al zouden het de klaaijen uitbrengen. (Harrebomee, II, 445b.) - Mort en bleef noit verholen. (Prov. comm., 516.)

Schwed.: Mord blijr sällan dölgt. (Grubb, 532.)

4 Es bleibt kein Mord verschwiegen, das Blut schreyet zu Gott. - Petri, II, 242; Simrock, 7086.

[Spaltenumbruch] 5 Mord muss man mit Mord bessern. - Graf, 337, 307.

Altfries.: Moerd schil ma mit moerd beta. (Richthofen, 27, 5.)

6 Mord muss man mit Mord kühlen. - Graf, 337, 311.

Altfries.: Moerd schil ma mey moerd kela. (Hettema, LIX, 8, 176.)

7 Mord muss man mit Mord zahlen. - Graf, 337, 312.

Vom Wiedervergeltungsrecht (Jus talionis).

Altfries.: Man sol moert mit moerde betalen. (Richthofen, 79, 2.)

8 Mord, Noth vnd fahr bringet vnzucht bar. - Petri, II, 482.

9 Wer Mord und Aufruhr hat gethan, der seh den rechten Schecher an. - Petri, I, 106.

*10 Da ist immer Mord und Todtschlag. - Klix, 46.

*11 Dat di de Mord sla. - Eichwald, 1326.

*12 Dor kann Mord un Dodslag ut entstan. - Dähnert, 312b.

Das kann bittere Feindschaft machen, schlimme Folgen haben.

*13 Es ist der reine Mord. - Frischbier2, 2656.

*14 Up Mord un Dodslag in Grönland. (Altona.) - Schütze, IV, 106.

Eine Gesundheit, welche die einander zutrinken, die beim Walfischfange in Grönland betheiligt sind.


Morden.

1 Einer mordet, der ander duld, so sind die beid an der schuld. - Petri, II, 180; Latendorf II, 12.

2 Wer trunken mordet, muss nüchtern hängen.


Mörder.

1 Es soll niemand an jhm selber zum Mörder werden. - Petri, II, 297.

2 Gegen einen gedungenen Mörder gibt es keinen Schutz. - Altmann VI, 473.

3 Grosse Mörder lassen die kleinen Mörder tödten. - Petri, II, 360.

4 Grosse Mörder vnd Strassenreuber redert man vber die Thaler. - Petri, II, 360.

5 Jeder Mörder lobt seine Keule. - Frischbier2, 2657.

6 Mörder erben nicht.

7 Ich wäre an ihm zum Mörder geworden, hätten sie mich nicht unter ihm weggezogen. - Burckhardt, 579.

Von lächerlicher Aufschneiderei.


Mordio.

* Er hat Mordio geschrien.

"Und solt ich gleich nicht mehr den Zetter und mordio schreien." (Luther's Werke, V, 350.)

Lat.: Dei hominumque opem implorare. (Chaos, 690.)


Mordshecht.

* Das ist ein Mordshecht. - Klix, 40.


Mordskerl.

* Er ist ein Mordskerl. - Frischbier2, 1957; Klix, 40.

Volksthümliche Bewunderungsformel. Ein kräftiger, entschiedener, verwegener Mensch.


Mordthat.

Kein Mordthat bleibt vnverholen. - Lehmann, II, 312, 19.


Morea.

* Wenn du nur in Morea wärest. (Rottenburg.)

Wie: Wärest du, wo der Pfeffer wächst.


Moreot.

Ein Moreot ist schlimmer als zehn Juden, ein Inselgrieche schlimmer als zehn Moreoten und ein Fanariot schlimmer als zehn Inselgriechen. (Türk.) (S. Basler 1, Genfer 2 und Jade 35.)

Fanarioten sind die vornehmen, jetzt grösstentheils nach Griechenland ausgewanderten Griechen, welche früher in Konstantinopel in Fanar zu wohnen und den fremden Gesandten in diplomatischen Angelegenheiten zu helfen pflegten. Der Hass gegen die Fanarioten trug auch dazu bei, in der Constitution von 1843 das griechische Bürgerrecht nicht auf die eingewanderten Griechen auszudehnen, sondern es auf die geborenen Griechen zu beschränken.


Mores.

1 Mit den alten Moribus vergisst man der alten Freiheit. - Opel, 391.

*2 Einem Mores lehren. - Wurstisen, CC; Mathesy, 171b; Wurzbach II, 11.

"Wenn der löw nicht dahind wer, wolt ich dich jetzt wol mores ler." (Waldis, I, 85, 12.) - "Was gelts? ich will dich mores lehren." (Ayrer, III, 1740, 2.)

Holl.: Hij zal nog anders mores moeten leeren. (Harrebomee, II, 102b.)


[Spaltenumbruch]
Mops.

1 Aus einem Mops wird kein Jagd(Wind-)hund.

Frz.: D'une buse on ne saurait faire an épervier.

2 Wenn der Mops mit der Dogge aus einer Schüssel frisst, so überfüllt er sich den Magen nicht.

3 Wenn ein Mops bellt, erschrickt der Bullenbeisser nicht.

*4 Den Mops flöhen. (S. Pudel.) – Frischbier2, 2654.

Eine widerwärtige Arbeit verrichten.

*5 Er ist ein Mops für 'n Thaler.Frischbier2, 2655.

*6 Et giff't Möps'1 up de Mütz. (Altmark.) – Danneil, 139.

1) Keile, Schläge. „Denn gifft et Möps up de Mütz.“ (Bornemann.)

*7 He hat Möps.Danneil, 139b.

Er ist reich.

*8 He het Möps in'n Kopp.Danneil, 139b.

Er hat Launen, die sich durch abstossende Antworten kundgeben.

*9 He is'n blinden Mops.Kern, 773.

Von Kurz- oder Schwachsichtigen.

*10 Mops, wat Stärt! (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 34.


Möpschen.

Jiä (ja), Möppelken, dada, siäd Biätermann's Junge de Kalle. (Iserlohn.) – Frommann, III, 256, 44.


Mopshund.

* Es ist ein Mopshund.Dähnert, 312b.

Ein dummer, unfreundlicher, grober Mensch.


Mor.

* Se wellt iäm oppet Mor1 hoallen. (Iserlohn.) – Woeste, 87, 139.

1) Mor-wiärk = Magenkrampf, althochdeutsch muodar = Leib, mittelhochdeutsch muoder = Bedeckung, jetzt Mieder. – Ihn durchprügeln.


Morast.

1 Besser der eigene Morast als der fremde See. (Estland.)

2 Im Morast ist ein grosser Fuss gut, in der Kirche ein netter Schuh. (Finland.)

3 Wenn der Morast gefroren ist, so hält er sich für (Strassen-)Pflaster.Altmann VI, 412.

4 Wer selbst in den Morast geht, dem geschieht es recht, wenn er darin stecken bleibt.


Moratz.

* He sitt vull Moratz1 bet äwer de Ohren.Dähnert, 313a.

1) Dicker und zäher Koth. – Er ist im Kothe mitten darin; schmuzig über und über.


Mord.

1 Den Mord muss man mit Mord gelten und den Frieden nach dem Morde sühnen. (S. Mann 1648 und Mord 5-7.) – Graf, 337, 313.

Altfries.: Den moert salmen nu moert ghelden ende den vrede nae moert vorvullen. (Richthofen, 239, 15.)

2 Es bleibt kein Mord ungerochen.

„Mort blift nicht lange vorholen.“ (Lübben, Reinke de Vos, 5278, Oldenburg 1867.) „Sünde bleibt vngerochen nicht, Mörder werden ergriffen vnd gericht.“ Will sagen, dass selten ein Mord unverschwiegen bleibt. Andererseits wird über die teuflische Geschicklichkeit und die tiefe Berechnung geklagt, welche die Urheber vieler Verbrechen an den Tag legen. (Vgl. Morgenblatt, 1860, Nr. 44, S. 1056.)

Engl.: Murder will out.

Holl.: En was nie ondaet noch moort, si enmoeten comen voort. (Esmoreit, 791.) – Moord blijft geen zeven jaar verholen. – Moord blijft niet ongewroken. – Moord en brand schreeuwen. (Harrebomée, II, 102b.) – Moort en blijft niet verloren. (Tunn., 18, 13.)

Lat.: Non manet occultum, quod latro facit, nec inultum. (Loci comm., 106; Fallersleben, 516.)

3 Es bleibt kein mord verschwiegen.Franck, I, 88a; II, 17b; Eyering, II, 476; Simrock, 7086; Graf, 305, 381; ostfriesisch bei Frommann, V, 430.

Bei Tunnicius (740): Môrt en blift nicht verborgen. (Non occultantur latronum facta cruenta.) „Es ist ein alt gesprochen wort, da eyn mort die lenge nit verschwigen blipt.“ (Etterleyn, CXXIIIa.)

Mhd.: Ez ist ein alt gesprochen wort, selten sî verswigen mort. (Liedersaal, 160, 57.)

Dän.: Moord maa ikke dølges. (Prov. dan., 417.)

Engl.: Murder will out. (Bohn II, 118.)

Holl.: Het kwaad komt uit, al zouden het de klaaijen uitbrengen. (Harrebomée, II, 445b.) – Mort en bleef noit verholen. (Prov. comm., 516.)

Schwed.: Mord blijr sällan dölgt. (Grubb, 532.)

4 Es bleibt kein Mord verschwiegen, das Blut schreyet zu Gott.Petri, II, 242; Simrock, 7086.

[Spaltenumbruch] 5 Mord muss man mit Mord bessern.Graf, 337, 307.

Altfries.: Moerd schil ma mit moerd beta. (Richthofen, 27, 5.)

6 Mord muss man mit Mord kühlen.Graf, 337, 311.

Altfries.: Moerd schil ma mey moerd kela. (Hettema, LIX, 8, 176.)

7 Mord muss man mit Mord zahlen.Graf, 337, 312.

Vom Wiedervergeltungsrecht (Jus talionis).

Altfries.: Man sol moert mit moerde betalen. (Richthofen, 79, 2.)

8 Mord, Noth vnd fahr bringet vnzucht bar.Petri, II, 482.

9 Wer Mord und Aufruhr hat gethan, der seh den rechten Schecher an.Petri, I, 106.

*10 Da ist immer Mord und Todtschlag.Klix, 46.

*11 Dat di de Mord sla.Eichwald, 1326.

*12 Dor kann Môrd un Dôdslag ut entstân.Dähnert, 312b.

Das kann bittere Feindschaft machen, schlimme Folgen haben.

*13 Es ist der reine Mord.Frischbier2, 2656.

*14 Up Mord un Dodslag in Grönland. (Altona.) – Schütze, IV, 106.

Eine Gesundheit, welche die einander zutrinken, die beim Walfischfange in Grönland betheiligt sind.


Morden.

1 Einer mordet, der ander duld, so sind die beid an der schuld.Petri, II, 180; Latendorf II, 12.

2 Wer trunken mordet, muss nüchtern hängen.


Mörder.

1 Es soll niemand an jhm selber zum Mörder werden.Petri, II, 297.

2 Gegen einen gedungenen Mörder gibt es keinen Schutz.Altmann VI, 473.

3 Grosse Mörder lassen die kleinen Mörder tödten.Petri, II, 360.

4 Grosse Mörder vnd Strassenreuber redert man vber die Thaler.Petri, II, 360.

5 Jeder Mörder lobt seine Keule.Frischbier2, 2657.

6 Mörder erben nicht.

7 Ich wäre an ihm zum Mörder geworden, hätten sie mich nicht unter ihm weggezogen.Burckhardt, 579.

Von lächerlicher Aufschneiderei.


Mordio.

* Er hat Mordio geschrien.

„Und solt ich gleich nicht mehr den Zetter und mordio schreien.“ (Luther's Werke, V, 350.)

Lat.: Dei hominumque opem implorare. (Chaos, 690.)


Mordshecht.

* Das ist ein Mordshecht.Klix, 40.


Mordskerl.

* Er ist ein Mordskerl.Frischbier2, 1957; Klix, 40.

Volksthümliche Bewunderungsformel. Ein kräftiger, entschiedener, verwegener Mensch.


Mordthat.

Kein Mordthat bleibt vnverholen.Lehmann, II, 312, 19.


Morea.

* Wenn du nur in Morea wärest. (Rottenburg.)

Wie: Wärest du, wo der Pfeffer wächst.


Moreot.

Ein Moreot ist schlimmer als zehn Juden, ein Inselgrieche schlimmer als zehn Moreoten und ein Fanariot schlimmer als zehn Inselgriechen. (Türk.) (S. Basler 1, Genfer 2 und Jade 35.)

Fanarioten sind die vornehmen, jetzt grösstentheils nach Griechenland ausgewanderten Griechen, welche früher in Konstantinopel in Fanar zu wohnen und den fremden Gesandten in diplomatischen Angelegenheiten zu helfen pflegten. Der Hass gegen die Fanarioten trug auch dazu bei, in der Constitution von 1843 das griechische Bürgerrecht nicht auf die eingewanderten Griechen auszudehnen, sondern es auf die geborenen Griechen zu beschränken.


Mores.

1 Mit den alten Moribus vergisst man der alten Freiheit.Opel, 391.

*2 Einem Mores lehren.Wurstisen, CC; Mathesy, 171b; Wurzbach II, 11.

„Wenn der löw nicht dahind wer, wolt ich dich jetzt wol mores ler.“ (Waldis, I, 85, 12.) – „Was gelts? ich will dich mores lehren.“ (Ayrer, III, 1740, 2.)

Holl.: Hij zal nog anders mores moeten leeren. (Harrebomée, II, 102b.)


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[[361]/0375] Mops. 1 Aus einem Mops wird kein Jagd(Wind-)hund. Frz.: D'une buse on ne saurait faire an épervier. 2 Wenn der Mops mit der Dogge aus einer Schüssel frisst, so überfüllt er sich den Magen nicht. 3 Wenn ein Mops bellt, erschrickt der Bullenbeisser nicht. *4 Den Mops flöhen. (S. Pudel.) – Frischbier2, 2654. Eine widerwärtige Arbeit verrichten. *5 Er ist ein Mops für 'n Thaler. – Frischbier2, 2655. *6 Et giff't Möps'1 up de Mütz. (Altmark.) – Danneil, 139. 1) Keile, Schläge. „Denn gifft et Möps up de Mütz.“ (Bornemann.) *7 He hat Möps. – Danneil, 139b. Er ist reich. *8 He het Möps in'n Kopp. – Danneil, 139b. Er hat Launen, die sich durch abstossende Antworten kundgeben. *9 He is'n blinden Mops. – Kern, 773. Von Kurz- oder Schwachsichtigen. *10 Mops, wat Stärt! (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 34. Möpschen. Jiä (ja), Möppelken, dada, siäd Biätermann's Junge de Kalle. (Iserlohn.) – Frommann, III, 256, 44. Mopshund. * Es ist ein Mopshund. – Dähnert, 312b. Ein dummer, unfreundlicher, grober Mensch. Mor. * Se wellt iäm oppet Mor1 hoallen. (Iserlohn.) – Woeste, 87, 139. 1) Mor-wiärk = Magenkrampf, althochdeutsch muodar = Leib, mittelhochdeutsch muoder = Bedeckung, jetzt Mieder. – Ihn durchprügeln. Morast. 1 Besser der eigene Morast als der fremde See. (Estland.) 2 Im Morast ist ein grosser Fuss gut, in der Kirche ein netter Schuh. (Finland.) 3 Wenn der Morast gefroren ist, so hält er sich für (Strassen-)Pflaster. – Altmann VI, 412. 4 Wer selbst in den Morast geht, dem geschieht es recht, wenn er darin stecken bleibt. Moratz. * He sitt vull Moratz1 bet äwer de Ohren. – Dähnert, 313a. 1) Dicker und zäher Koth. – Er ist im Kothe mitten darin; schmuzig über und über. Mord. 1 Den Mord muss man mit Mord gelten und den Frieden nach dem Morde sühnen. (S. Mann 1648 und Mord 5-7.) – Graf, 337, 313. Altfries.: Den moert salmen nu moert ghelden ende den vrede nae moert vorvullen. (Richthofen, 239, 15.) 2 Es bleibt kein Mord ungerochen. „Mort blift nicht lange vorholen.“ (Lübben, Reinke de Vos, 5278, Oldenburg 1867.) „Sünde bleibt vngerochen nicht, Mörder werden ergriffen vnd gericht.“ Will sagen, dass selten ein Mord unverschwiegen bleibt. Andererseits wird über die teuflische Geschicklichkeit und die tiefe Berechnung geklagt, welche die Urheber vieler Verbrechen an den Tag legen. (Vgl. Morgenblatt, 1860, Nr. 44, S. 1056.) Engl.: Murder will out. Holl.: En was nie ondaet noch moort, si enmoeten comen voort. (Esmoreit, 791.) – Moord blijft geen zeven jaar verholen. – Moord blijft niet ongewroken. – Moord en brand schreeuwen. (Harrebomée, II, 102b.) – Moort en blijft niet verloren. (Tunn., 18, 13.) Lat.: Non manet occultum, quod latro facit, nec inultum. (Loci comm., 106; Fallersleben, 516.) 3 Es bleibt kein mord verschwiegen. – Franck, I, 88a; II, 17b; Eyering, II, 476; Simrock, 7086; Graf, 305, 381; ostfriesisch bei Frommann, V, 430. Bei Tunnicius (740): Môrt en blift nicht verborgen. (Non occultantur latronum facta cruenta.) „Es ist ein alt gesprochen wort, da eyn mort die lenge nit verschwigen blipt.“ (Etterleyn, CXXIIIa.) Mhd.: Ez ist ein alt gesprochen wort, selten sî verswigen mort. (Liedersaal, 160, 57.) Dän.: Moord maa ikke dølges. (Prov. dan., 417.) Engl.: Murder will out. (Bohn II, 118.) Holl.: Het kwaad komt uit, al zouden het de klaaijen uitbrengen. (Harrebomée, II, 445b.) – Mort en bleef noit verholen. (Prov. comm., 516.) Schwed.: Mord blijr sällan dölgt. (Grubb, 532.) 4 Es bleibt kein Mord verschwiegen, das Blut schreyet zu Gott. – Petri, II, 242; Simrock, 7086. 5 Mord muss man mit Mord bessern. – Graf, 337, 307. Altfries.: Moerd schil ma mit moerd beta. (Richthofen, 27, 5.) 6 Mord muss man mit Mord kühlen. – Graf, 337, 311. Altfries.: Moerd schil ma mey moerd kela. (Hettema, LIX, 8, 176.) 7 Mord muss man mit Mord zahlen. – Graf, 337, 312. Vom Wiedervergeltungsrecht (Jus talionis). Altfries.: Man sol moert mit moerde betalen. (Richthofen, 79, 2.) 8 Mord, Noth vnd fahr bringet vnzucht bar. – Petri, II, 482. 9 Wer Mord und Aufruhr hat gethan, der seh den rechten Schecher an. – Petri, I, 106. *10 Da ist immer Mord und Todtschlag. – Klix, 46. *11 Dat di de Mord sla. – Eichwald, 1326. *12 Dor kann Môrd un Dôdslag ut entstân. – Dähnert, 312b. Das kann bittere Feindschaft machen, schlimme Folgen haben. *13 Es ist der reine Mord. – Frischbier2, 2656. *14 Up Mord un Dodslag in Grönland. (Altona.) – Schütze, IV, 106. Eine Gesundheit, welche die einander zutrinken, die beim Walfischfange in Grönland betheiligt sind. Morden. 1 Einer mordet, der ander duld, so sind die beid an der schuld. – Petri, II, 180; Latendorf II, 12. 2 Wer trunken mordet, muss nüchtern hängen. Mörder. 1 Es soll niemand an jhm selber zum Mörder werden. – Petri, II, 297. 2 Gegen einen gedungenen Mörder gibt es keinen Schutz. – Altmann VI, 473. 3 Grosse Mörder lassen die kleinen Mörder tödten. – Petri, II, 360. 4 Grosse Mörder vnd Strassenreuber redert man vber die Thaler. – Petri, II, 360. 5 Jeder Mörder lobt seine Keule. – Frischbier2, 2657. 6 Mörder erben nicht. 7 Ich wäre an ihm zum Mörder geworden, hätten sie mich nicht unter ihm weggezogen. – Burckhardt, 579. Von lächerlicher Aufschneiderei. Mordio. * Er hat Mordio geschrien. „Und solt ich gleich nicht mehr den Zetter und mordio schreien.“ (Luther's Werke, V, 350.) Lat.: Dei hominumque opem implorare. (Chaos, 690.) Mordshecht. * Das ist ein Mordshecht. – Klix, 40. Mordskerl. * Er ist ein Mordskerl. – Frischbier2, 1957; Klix, 40. Volksthümliche Bewunderungsformel. Ein kräftiger, entschiedener, verwegener Mensch. Mordthat. Kein Mordthat bleibt vnverholen. – Lehmann, II, 312, 19. Morea. * Wenn du nur in Morea wärest. (Rottenburg.) Wie: Wärest du, wo der Pfeffer wächst. Moreot. Ein Moreot ist schlimmer als zehn Juden, ein Inselgrieche schlimmer als zehn Moreoten und ein Fanariot schlimmer als zehn Inselgriechen. (Türk.) (S. Basler 1, Genfer 2 und Jade 35.) Fanarioten sind die vornehmen, jetzt grösstentheils nach Griechenland ausgewanderten Griechen, welche früher in Konstantinopel in Fanar zu wohnen und den fremden Gesandten in diplomatischen Angelegenheiten zu helfen pflegten. Der Hass gegen die Fanarioten trug auch dazu bei, in der Constitution von 1843 das griechische Bürgerrecht nicht auf die eingewanderten Griechen auszudehnen, sondern es auf die geborenen Griechen zu beschränken. Mores. 1 Mit den alten Moribus vergisst man der alten Freiheit. – Opel, 391. *2 Einem Mores lehren. – Wurstisen, CC; Mathesy, 171b; Wurzbach II, 11. „Wenn der löw nicht dahind wer, wolt ich dich jetzt wol mores ler.“ (Waldis, I, 85, 12.) – „Was gelts? ich will dich mores lehren.“ (Ayrer, III, 1740, 2.) Holl.: Hij zal nog anders mores moeten leeren. (Harrebomée, II, 102b.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [361]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/375>, abgerufen am 19.04.2024.