Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 55 Schmieds Hund schläft beim Amboss.

Holl.: Hij slacht de smids honden, die als de hamer meest gaat, omtrent het aanbeeld liggen en ronken. (Harrebomee, II, 277b.)

Span.: El perro del herrero duerme a las martilladas y despierta a las dentilladas. (Cahier, 3639.)

56 Schmieds Kinder fürchten 's Feuer nicht.

Lat.: Facit experientia cautos. (Sutor, 265.)

57 Schmieds Pferd und Schusters Weib gehen barfuss. - Schulfreund, 88, 121; Schmitz, 190, 110.

Schwed.: Smedens märr och skomakarens qvinna ga snarast barfotade. (Rhodin, 111.)

58 Schmieds Sohn ist der Funken gewohnt. - Henisch, 1288, 28; Simrock, 9122; Körte, 5366.

Böhm.: Kovarovy deti neboji se jisker. (Celakovsky, 222.)

Holl.: Smeets soon is der vonken wael ghewoon. (Tunn., 23, 5.)

Lat.: Natis scintilla fabrorum non nocet illa. (Fallersleben, 613; Henisch, 1288, 29.) - Scintillae non fabrorum terrent filios. (Publ. Syr.)

59 Schmieds Tochter nimmt gern einen Kohlenhändler-(träger) zum Mann.

Holl.: Zoo smids dochter niet een' van het ambacht trouwt, dan is het den minste met een' koolendraager. (Harrebomee, I, 139b.)

60 Vom rechten Schmied bekompt man den besten Beschlag. - Petri, II, 578.

61 Was dem Schmiede hilft, bringt den Schneider um. (Oberösterreich.)

62 Was der Schmied andern hämmert, kommt ihm auf den eigenen Rücken. - Parömiakon, 1381.

63 Was einem Schmiede taugt, ist nicht gut für einen Schneider. - Binder II, 723.

64 Wenn der Schmied ein Pferd sieht, denkt er auch ans Beschlagen. - Altmann VI, 496.

65 Wenn der Schmidt Funcken schlägt, so fürcht man sich doch nicht. - Lehmann, 135, 14.

Von (leeren) Drohungen.

66 Wenn der Schmied vom Gaul träumt, so träumt er auch von den Hufeisen.

67 Wenn des Schmieds Frau einen Nagel braucht, muss sie ihn beim Krämer kaufen.

In Moskau sagt man: Auf des Bäckers Tisch kommt selten Weissbrot. (Altmann V, 82.)

68 Wenn zwei Schmiede schloan, da wird was fertig. (Bunzlau.)

69 Wer beim Schmiede wohnt, gewöhnt sich ans Hämmern.

70 Wer möchte mit dem Schmiede ziehen, wo Flammen lodern und Funken sprühen.

71 Wie der Schmied, so das (Huf-)Eisen. - Altmann VI, 449.

72 Wohl dem Schmied, der auf beiden Armen schlagen (hämmern, schmieden) kann.

Böhm.: Dobre tomu kovari, jenz na obe ruce kuje. (Celakovsky, 215.)

*73 Davon ist Schmieds Katze gestorben.

Holl.: Daar is smids kat van gestorven. (Harrebomee, II, 277a.)

*74 Davör hett de Smid Tangen. - Dähnert, 434a.

Um zu sagen: Die Sache ist so schwer und gefährlich nicht, wenn man sie nur anzugreifen weiss.

*75 De Schmiede sein vu Stoahl und Eisen, aber an Schneider mag se nich. (Hirschberg.)

*76 Einem etwas vom liepeschen Schmiede erzählen. - Frischbier, 470.

Ihn mit einer Tracht Schläge ausstatten. Liepe ist ein kleiner Ort im ostpreussischen Kreise Königsberg. Die Entstehung der Redensart war nicht zu ermitteln.

*77 Es ist ein geschickter Schmied, er macht Nägel mit und ohne Kopf.

Holl.: Hij slacht den smid van Goeree, hij maakt ze met een hoofd en zonder. (Harrebomee, II, 277b.)

*78 Es ist ein guter Schmied, es fehlt ihm nur Hammer und Amboss. - Altmann V, 107.

Holl.: Ik zal u helpen, zei de smid, en hij had ijzer noch kolen. (Harrebomee, II, 277b.)


Schmiedchen.

Eh' ich zum Schmiedche geh', geh' ich zum Schmied. - Tendlau, 870.

Um zu sagen, dass man sich stets an den rechten Mann wenden müsse, der die Sache gründlich kennt und auszuführen weiss.


[Spaltenumbruch]
Schmiede.

1 In der Schmieden, Wirtsshaus vnd Bad man allzeit new Zeitung hat. - Eyering, III, 100.

2 Man muss bald vor die rechte Schmiede gehen, soll das Pferd wohl beschlagen werden. - Seybold, 529.

3 Man muss die rechte Schmiede suchen, wenn man das Pferd wohl beschlagen haben will.

Lat.: Dulcius ex ipso fonte bibuntur aquae. (Frob., 163; Philippi, I, 126.) - Res tibi quaerenda est, ubi scis hanc forte latere. (Philippi, II, 157.)

4 Man soll immer vor die rechte Schmiede gehen.

Lat.: Res tibi quaerenda est ubi scis hanc forte latere. (Binder I, 1555; II, 2961; Philippi, II, 157; Seybold, 529.)

5 Vor der rechten Schmiede wird man recht beschlagen. - Pistor., X, 38; Eiselein, 552; Simrock, 9119; Körte, 5364; Masson, 189.

Lat.: Proba materies data est, si probum adhibeas fabrum. (Plautus.) (Philippi, II, 108.)

6 Wenn man eine Schmiede verlässt, soll man erst die alte Schuld bezahlen.

Frz.: Quand on quitte un marechal, il faut payer les vieux fers. (Lendroy, 724.)

7 Wer bei der Schmiede wohnt, gewöhnt sich ans Hämmern.

8 Wer in der Schmiede nach Dingen greift, in der Apotheke kostet und in Gespensterbüchern liest, der wird viel Schaden haben.

Holl.: In een smidse wat te raken, bij apothekers wat te smaken, in een spoken-boek te lezen, kan niet dan met hinder wezen. (Harrebomee, II, 277b.)

9 Wer in die Schmiede kommt, macht sich schwarz.

Die Russen: Der Schmied, sein Amboss, sein Eisen und sein Geld, alles ist schwarz. (Altmann VI, 467.)

10 Wer vor der Schmidten ist gewest, der furcht die Funcken nicht. - Lehmann, 228, 60.

*11 Er ist (nicht) vor die rechte Schmiede gekommen (gegangen). - Eiselein, 552; Simrock, 9121; Körte, 5363; Lohrengel, I, 494.

*12 Er kann in einer Schmiede als Blasebalg dienen.

*13 I will glei vor di racht' Schmid'n genna. (Franken.) - Frommann, III, 323, 341.

*14 Si sind mit enand vor der Schmide g'sii. - Sutermeister, 104.

Vor dem Ehegericht.

*15 Voar der reachta Schmitte klaga. - Michel, 280; Nefflen, 468.

An der Stelle Hülfe und Rechtsschutz suchen, wo sie am sichersten erwartet werden darf.

*16 Zur rechten schmieden reiten. - Eyering, I, 337.


Schmiedefeuerchen.

* Dat ess wie e Schmedsfüerchen. (Bedburg.)

Um schnelle Verbreitung zu bezeichnen.


Schmiedegesell.

* Er will ein Schmiedegesell sein und fürchtet sich vor jedem Fünkelein.


Schmiedeknecht.

* Ma hat g'moint, 's wöll Schmidknecht regne. (Ulm.)


Schmiedekohle.

Wenn de Smenköln stinket un de Hanen vele raupet, sau rägent et gären. - Schambach, II, 663.

Nach Schübler's Meteorologie (S. 207) soll ein bevorstehender Regen besonders dadurch verkündigt werden, dass die Hühner bald nach Sonnenaufgang zu krähen anfangen.


Schmieden.

1 Durch Schmieden wird man ein Schmied.

Frz.: En forgeant on devient forgeron. (Lendroy, 772; Bohn I, 17; Kritzinger, 325a.)

Holl.: Al smedende wordt men een smid. (Harrebomee, II, 277a.)

2 Es ist bös schmieden, ehe man gewetzt hat. - Lehmann, II, 129, 167; Simrock, 9120.

3 Man muss schmieden, weil das Eisen glüht. - Hermann, II, 9; Zeiler, I, 371.

Holl.: Smeed het ijzer terwijl het heet is. (Bohn I, 337.)

4 Kalt schmeide ist verbote. - Sutermeister, 142.

5 Schmid, weil du bei der ess bist. - Franck, II, 92b.

6 Schmied' in der ersten Hitze! - Sutor, 748.

Lass nicht nach, eine Sache zu betreiben, so lange die Umstände günstig sind.

[Spaltenumbruch] 55 Schmieds Hund schläft beim Amboss.

Holl.: Hij slacht de smids honden, die als de hamer meest gaat, omtrent het aanbeeld liggen en ronken. (Harrebomée, II, 277b.)

Span.: El perro del herrero duerme á las martilladas y despierta á las dentilladas. (Cahier, 3639.)

56 Schmieds Kinder fürchten 's Feuer nicht.

Lat.: Facit experientia cautos. (Sutor, 265.)

57 Schmieds Pferd und Schusters Weib gehen barfuss.Schulfreund, 88, 121; Schmitz, 190, 110.

Schwed.: Smedens märr och skomakarens qvinna gå snarast barfotade. (Rhodin, 111.)

58 Schmieds Sohn ist der Funken gewohnt.Henisch, 1288, 28; Simrock, 9122; Körte, 5366.

Böhm.: Kovářovy dĕti nebojí se jisker. (Čelakovsky, 222.)

Holl.: Smeets soon is der vonken wael ghewoon. (Tunn., 23, 5.)

Lat.: Natis scintilla fabrorum non nocet illa. (Fallersleben, 613; Henisch, 1288, 29.) – Scintillae non fabrorum terrent filios. (Publ. Syr.)

59 Schmieds Tochter nimmt gern einen Kohlenhändler-(träger) zum Mann.

Holl.: Zoo smids dochter niet een' van het ambacht trouwt, dan is het den minste met een' koolendraager. (Harrebomée, I, 139b.)

60 Vom rechten Schmied bekompt man den besten Beschlag.Petri, II, 578.

61 Was dem Schmiede hilft, bringt den Schneider um. (Oberösterreich.)

62 Was der Schmied andern hämmert, kommt ihm auf den eigenen Rücken.Parömiakon, 1381.

63 Was einem Schmiede taugt, ist nicht gut für einen Schneider.Binder II, 723.

64 Wenn der Schmied ein Pferd sieht, denkt er auch ans Beschlagen.Altmann VI, 496.

65 Wenn der Schmidt Funcken schlägt, so fürcht man sich doch nicht.Lehmann, 135, 14.

Von (leeren) Drohungen.

66 Wenn der Schmied vom Gaul träumt, so träumt er auch von den Hufeisen.

67 Wenn des Schmieds Frau einen Nagel braucht, muss sie ihn beim Krämer kaufen.

In Moskau sagt man: Auf des Bäckers Tisch kommt selten Weissbrot. (Altmann V, 82.)

68 Wenn zwei Schmiede schloan, da wird was fertig. (Bunzlau.)

69 Wer beim Schmiede wohnt, gewöhnt sich ans Hämmern.

70 Wer möchte mit dem Schmiede ziehen, wo Flammen lodern und Funken sprühen.

71 Wie der Schmied, so das (Huf-)Eisen.Altmann VI, 449.

72 Wohl dem Schmied, der auf beiden Armen schlagen (hämmern, schmieden) kann.

Böhm.: Dobře tomu kováři, jenž na obĕ ruce kuje. (Čelakovsky, 215.)

*73 Davon ist Schmieds Katze gestorben.

Holl.: Daar is smids kat van gestorven. (Harrebomée, II, 277a.)

*74 Davör hett de Smid Tangen.Dähnert, 434a.

Um zu sagen: Die Sache ist so schwer und gefährlich nicht, wenn man sie nur anzugreifen weiss.

*75 De Schmiede sein vu Stoahl und Eisen, aber an Schneider mag se nich. (Hirschberg.)

*76 Einem etwas vom liepeschen Schmiede erzählen.Frischbier, 470.

Ihn mit einer Tracht Schläge ausstatten. Liepe ist ein kleiner Ort im ostpreussischen Kreise Königsberg. Die Entstehung der Redensart war nicht zu ermitteln.

*77 Es ist ein geschickter Schmied, er macht Nägel mit und ohne Kopf.

Holl.: Hij slacht den smid van Goeree, hij maakt ze met een hoofd en zonder. (Harrebomée, II, 277b.)

*78 Es ist ein guter Schmied, es fehlt ihm nur Hammer und Amboss.Altmann V, 107.

Holl.: Ik zal u helpen, zei de smid, en hij had ijzer noch kolen. (Harrebomée, II, 277b.)


Schmiedchen.

Eh' ich zum Schmiedche geh', geh' ich zum Schmied.Tendlau, 870.

Um zu sagen, dass man sich stets an den rechten Mann wenden müsse, der die Sache gründlich kennt und auszuführen weiss.


[Spaltenumbruch]
Schmiede.

1 In der Schmieden, Wirtsshaus vnd Bad man allzeit new Zeitung hat.Eyering, III, 100.

2 Man muss bald vor die rechte Schmiede gehen, soll das Pferd wohl beschlagen werden.Seybold, 529.

3 Man muss die rechte Schmiede suchen, wenn man das Pferd wohl beschlagen haben will.

Lat.: Dulcius ex ipso fonte bibuntur aquae. (Frob., 163; Philippi, I, 126.) – Res tibi quaerenda est, ubi scis hanc forte latere. (Philippi, II, 157.)

4 Man soll immer vor die rechte Schmiede gehen.

Lat.: Res tibi quaerenda est ubi scis hanc forte latere. (Binder I, 1555; II, 2961; Philippi, II, 157; Seybold, 529.)

5 Vor der rechten Schmiede wird man recht beschlagen.Pistor., X, 38; Eiselein, 552; Simrock, 9119; Körte, 5364; Masson, 189.

Lat.: Proba materies data est, si probum adhibeas fabrum. (Plautus.) (Philippi, II, 108.)

6 Wenn man eine Schmiede verlässt, soll man erst die alte Schuld bezahlen.

Frz.: Quand on quitte un maréchal, il faut payer les vieux fers. (Lendroy, 724.)

7 Wer bei der Schmiede wohnt, gewöhnt sich ans Hämmern.

8 Wer in der Schmiede nach Dingen greift, in der Apotheke kostet und in Gespensterbüchern liest, der wird viel Schaden haben.

Holl.: In een smidse wat te raken, bij apothekers wat te smaken, in een spoken-boek te lezen, kan niet dan met hinder wezen. (Harrebomée, II, 277b.)

9 Wer in die Schmiede kommt, macht sich schwarz.

Die Russen: Der Schmied, sein Amboss, sein Eisen und sein Geld, alles ist schwarz. (Altmann VI, 467.)

10 Wer vor der Schmidten ist gewest, der furcht die Funcken nicht.Lehmann, 228, 60.

*11 Er ist (nicht) vor die rechte Schmiede gekommen (gegangen).Eiselein, 552; Simrock, 9121; Körte, 5363; Lohrengel, I, 494.

*12 Er kann in einer Schmiede als Blasebalg dienen.

*13 I will glei vor di racht' Schmid'n genna. (Franken.) – Frommann, III, 323, 341.

*14 Si sind mit enand vor der Schmide g'sii.Sutermeister, 104.

Vor dem Ehegericht.

*15 Voar der reachta Schmitte klaga.Michel, 280; Nefflen, 468.

An der Stelle Hülfe und Rechtsschutz suchen, wo sie am sichersten erwartet werden darf.

*16 Zur rechten schmieden reiten.Eyering, I, 337.


Schmiedefeuerchen.

* Dat ess wie e Schmedsfüerchen. (Bedburg.)

Um schnelle Verbreitung zu bezeichnen.


Schmiedegesell.

* Er will ein Schmiedegesell sein und fürchtet sich vor jedem Fünkelein.


Schmiedeknecht.

* Ma hat g'moint, 's wöll Schmidknecht regne. (Ulm.)


Schmiedekohle.

Wenn de Smênköln stinket un de Hanen vele raupet, sau rägent et gären.Schambach, II, 663.

Nach Schübler's Meteorologie (S. 207) soll ein bevorstehender Regen besonders dadurch verkündigt werden, dass die Hühner bald nach Sonnenaufgang zu krähen anfangen.


Schmieden.

1 Durch Schmieden wird man ein Schmied.

Frz.: En forgeant on devient forgeron. (Lendroy, 772; Bohn I, 17; Kritzinger, 325a.)

Holl.: Al smedende wordt men een smid. (Harrebomée, II, 277a.)

2 Es ist bös schmieden, ehe man gewetzt hat.Lehmann, II, 129, 167; Simrock, 9120.

3 Man muss schmieden, weil das Eisen glüht.Hermann, II, 9; Zeiler, I, 371.

Holl.: Smeed het ijzer terwijl het heet is. (Bohn I, 337.)

4 Kalt schmîde ist verbote.Sutermeister, 142.

5 Schmid, weil du bei der ess bist.Franck, II, 92b.

6 Schmied' in der ersten Hitze!Sutor, 748.

Lass nicht nach, eine Sache zu betreiben, so lange die Umstände günstig sind.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0143" n="[137]"/><cb n="273"/>
55 Schmieds Hund schläft beim Amboss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij slacht de smids honden, die als de hamer meest gaat, omtrent het aanbeeld liggen en ronken. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 277<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: El perro del herrero duerme á las martilladas y despierta á las dentilladas. (<hi rendition="#i">Cahier, 3639.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">56 Schmieds Kinder fürchten 's Feuer nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Facit experientia cautos. (<hi rendition="#i">Sutor, 265.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Schmieds Pferd und Schusters Weib gehen barfuss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schulfreund, 88, 121; Schmitz, 190, 110.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Smedens märr och skomakarens qvinna gå snarast barfotade. (<hi rendition="#i">Rhodin, 111.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Schmieds Sohn ist der Funken gewohnt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1288, 28; Simrock, 9122; Körte, 5366.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Ková&#x0159;ovy d&#x0115;ti nebojí se jisker. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 222.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Smeets soon is der vonken wael ghewoon. (<hi rendition="#i">Tunn., 23, 5.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Natis scintilla fabrorum non nocet illa. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 613; Henisch, 1288, 29.</hi>) &#x2013; Scintillae non fabrorum terrent filios. (<hi rendition="#i">Publ. Syr.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">59 Schmieds Tochter nimmt gern einen Kohlenhändler-(träger) zum Mann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zoo smids dochter niet een' van het ambacht trouwt, dan is het den minste met een' koolendraager. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 139<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Vom rechten Schmied bekompt man den besten Beschlag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 578.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">61 Was dem Schmiede hilft, bringt den Schneider um.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">62 Was der Schmied andern hämmert, kommt ihm auf den eigenen Rücken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1381.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">63 Was einem Schmiede taugt, ist nicht gut für einen Schneider.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Binder II, 723.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">64 Wenn der Schmied ein Pferd sieht, denkt er auch ans Beschlagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 496.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">65 Wenn der Schmidt Funcken schlägt, so fürcht man sich doch nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 135, 14.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von (leeren) Drohungen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">66 Wenn der Schmied vom Gaul träumt, so träumt er auch von den Hufeisen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">67 Wenn des Schmieds Frau einen Nagel braucht, muss sie ihn beim Krämer kaufen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Moskau sagt man: Auf des Bäckers Tisch kommt selten Weissbrot. (<hi rendition="#i">Altmann V, 82.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">68 Wenn zwei Schmiede schloan, da wird was fertig.</hi> (<hi rendition="#i">Bunzlau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">69 Wer beim Schmiede wohnt, gewöhnt sich ans Hämmern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">70 Wer möchte mit dem Schmiede ziehen, wo Flammen lodern und Funken sprühen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">71 Wie der Schmied, so das (Huf-)Eisen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 449.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">72 Wohl dem Schmied, der auf beiden Armen schlagen (hämmern, schmieden) kann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Dob&#x0159;e tomu ková&#x0159;i, jen&#x017E; na ob&#x0115; ruce kuje. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 215.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*73 Davon ist Schmieds Katze gestorben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daar is smids kat van gestorven. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 277<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*74 Davör hett de Smid Tangen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 434<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen: Die Sache ist so schwer und gefährlich nicht, wenn man sie nur anzugreifen weiss.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*75 De Schmiede sein vu Stoahl und Eisen, aber an Schneider mag se nich.</hi> (<hi rendition="#i">Hirschberg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*76 Einem etwas vom liepeschen Schmiede erzählen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 470.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn mit einer Tracht Schläge ausstatten. Liepe ist ein kleiner Ort im ostpreussischen Kreise Königsberg. Die Entstehung der Redensart war nicht zu ermitteln.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*77 Es ist ein geschickter Schmied, er macht Nägel mit und ohne Kopf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij slacht den smid van Goeree, hij maakt ze met een hoofd en zonder. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 277<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*78 Es ist ein guter Schmied, es fehlt ihm nur Hammer und Amboss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann V, 107.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ik zal u helpen, zei de smid, en hij had ijzer noch kolen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 277<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmiedchen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Eh' ich zum Schmiedche geh', geh' ich zum Schmied.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 870.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen, dass man sich stets an den rechten Mann wenden müsse, der die Sache gründlich kennt und auszuführen weiss.</p><lb/>
        </div>
        <cb n="274"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmiede.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 In der Schmieden, Wirtsshaus vnd Bad man allzeit new Zeitung hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, III, 100.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Man muss bald vor die rechte Schmiede gehen, soll das Pferd wohl beschlagen werden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Seybold, 529.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Man muss die rechte Schmiede suchen, wenn man das Pferd wohl beschlagen haben will.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dulcius ex ipso fonte bibuntur aquae. (<hi rendition="#i">Frob., 163; Philippi, I, 126.</hi>) &#x2013; Res tibi quaerenda est, ubi scis hanc forte latere. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 157.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Man soll immer vor die rechte Schmiede gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Res tibi quaerenda est ubi scis hanc forte latere. (<hi rendition="#i">Binder I, 1555; II, 2961; Philippi, II, 157; Seybold, 529.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Vor der rechten Schmiede wird man recht beschlagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pistor., X, 38; Eiselein, 552; Simrock, 9119; Körte, 5364; Masson, 189.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Proba materies data est, si probum adhibeas fabrum. (<hi rendition="#i">Plautus.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 108.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Wenn man eine Schmiede verlässt, soll man erst die alte Schuld bezahlen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Quand on quitte un maréchal, il faut payer les vieux fers. (<hi rendition="#i">Lendroy, 724.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Wer bei der Schmiede wohnt, gewöhnt sich ans Hämmern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Wer in der Schmiede nach Dingen greift, in der Apotheke kostet und in Gespensterbüchern liest, der wird viel Schaden haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: In een smidse wat te raken, bij apothekers wat te smaken, in een spoken-boek te lezen, kan niet dan met hinder wezen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 277<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Wer in die Schmiede kommt, macht sich schwarz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Der Schmied, sein Amboss, sein Eisen und sein Geld, alles ist schwarz. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 467.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Wer vor der Schmidten ist gewest, der furcht die Funcken nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 228, 60.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Er ist (nicht) vor die rechte Schmiede gekommen (gegangen).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 552; Simrock, 9121; Körte, 5363; Lohrengel, I, 494.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*12 Er kann in einer Schmiede als Blasebalg dienen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*13 I will glei vor di racht' Schmid'n genna.</hi> (<hi rendition="#i">Franken.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 323, 341.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Si sind mit enand vor der Schmide g'sii.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 104.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Vor dem Ehegericht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Voar der reachta Schmitte klaga.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Michel, 280; Nefflen, 468.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">An der Stelle Hülfe und Rechtsschutz suchen, wo sie am sichersten erwartet werden darf.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 Zur rechten schmieden reiten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, I, 337.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmiedefeuerchen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dat ess wie e Schmedsfüerchen.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Um schnelle Verbreitung zu bezeichnen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmiedegesell.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er will ein Schmiedegesell sein und fürchtet sich vor jedem Fünkelein.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmiedeknecht.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ma hat g'moint, 's wöll Schmidknecht regne.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmiedekohle.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wenn de Smênköln stinket un de Hanen vele raupet, sau rägent et gären.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 663.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Nach <hi rendition="#i">Schübler's Meteorologie (S. 207)</hi> soll ein bevorstehender Regen besonders dadurch verkündigt werden, dass die Hühner bald nach Sonnenaufgang zu krähen anfangen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmieden.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Durch Schmieden wird man ein Schmied.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: En forgeant on devient forgeron. (<hi rendition="#i">Lendroy, 772; Bohn I, 17; Kritzinger, 325<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Al smedende wordt men een smid. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 277<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Es ist bös schmieden, ehe man gewetzt hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 129, 167; Simrock, 9120.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Man muss schmieden, weil das Eisen glüht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hermann, II, 9; Zeiler, I, 371.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Smeed het ijzer terwijl het heet is. (<hi rendition="#i">Bohn I, 337.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Kalt schmîde ist verbote.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 142.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Schmid, weil du bei der ess bist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 92<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Schmied' in der ersten Hitze!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 748.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Lass nicht nach, eine Sache zu betreiben, so lange die Umstände günstig sind.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[137]/0143] 55 Schmieds Hund schläft beim Amboss. Holl.: Hij slacht de smids honden, die als de hamer meest gaat, omtrent het aanbeeld liggen en ronken. (Harrebomée, II, 277b.) Span.: El perro del herrero duerme á las martilladas y despierta á las dentilladas. (Cahier, 3639.) 56 Schmieds Kinder fürchten 's Feuer nicht. Lat.: Facit experientia cautos. (Sutor, 265.) 57 Schmieds Pferd und Schusters Weib gehen barfuss. – Schulfreund, 88, 121; Schmitz, 190, 110. Schwed.: Smedens märr och skomakarens qvinna gå snarast barfotade. (Rhodin, 111.) 58 Schmieds Sohn ist der Funken gewohnt. – Henisch, 1288, 28; Simrock, 9122; Körte, 5366. Böhm.: Kovářovy dĕti nebojí se jisker. (Čelakovsky, 222.) Holl.: Smeets soon is der vonken wael ghewoon. (Tunn., 23, 5.) Lat.: Natis scintilla fabrorum non nocet illa. (Fallersleben, 613; Henisch, 1288, 29.) – Scintillae non fabrorum terrent filios. (Publ. Syr.) 59 Schmieds Tochter nimmt gern einen Kohlenhändler-(träger) zum Mann. Holl.: Zoo smids dochter niet een' van het ambacht trouwt, dan is het den minste met een' koolendraager. (Harrebomée, I, 139b.) 60 Vom rechten Schmied bekompt man den besten Beschlag. – Petri, II, 578. 61 Was dem Schmiede hilft, bringt den Schneider um. (Oberösterreich.) 62 Was der Schmied andern hämmert, kommt ihm auf den eigenen Rücken. – Parömiakon, 1381. 63 Was einem Schmiede taugt, ist nicht gut für einen Schneider. – Binder II, 723. 64 Wenn der Schmied ein Pferd sieht, denkt er auch ans Beschlagen. – Altmann VI, 496. 65 Wenn der Schmidt Funcken schlägt, so fürcht man sich doch nicht. – Lehmann, 135, 14. Von (leeren) Drohungen. 66 Wenn der Schmied vom Gaul träumt, so träumt er auch von den Hufeisen. 67 Wenn des Schmieds Frau einen Nagel braucht, muss sie ihn beim Krämer kaufen. In Moskau sagt man: Auf des Bäckers Tisch kommt selten Weissbrot. (Altmann V, 82.) 68 Wenn zwei Schmiede schloan, da wird was fertig. (Bunzlau.) 69 Wer beim Schmiede wohnt, gewöhnt sich ans Hämmern. 70 Wer möchte mit dem Schmiede ziehen, wo Flammen lodern und Funken sprühen. 71 Wie der Schmied, so das (Huf-)Eisen. – Altmann VI, 449. 72 Wohl dem Schmied, der auf beiden Armen schlagen (hämmern, schmieden) kann. Böhm.: Dobře tomu kováři, jenž na obĕ ruce kuje. (Čelakovsky, 215.) *73 Davon ist Schmieds Katze gestorben. Holl.: Daar is smids kat van gestorven. (Harrebomée, II, 277a.) *74 Davör hett de Smid Tangen. – Dähnert, 434a. Um zu sagen: Die Sache ist so schwer und gefährlich nicht, wenn man sie nur anzugreifen weiss. *75 De Schmiede sein vu Stoahl und Eisen, aber an Schneider mag se nich. (Hirschberg.) *76 Einem etwas vom liepeschen Schmiede erzählen. – Frischbier, 470. Ihn mit einer Tracht Schläge ausstatten. Liepe ist ein kleiner Ort im ostpreussischen Kreise Königsberg. Die Entstehung der Redensart war nicht zu ermitteln. *77 Es ist ein geschickter Schmied, er macht Nägel mit und ohne Kopf. Holl.: Hij slacht den smid van Goeree, hij maakt ze met een hoofd en zonder. (Harrebomée, II, 277b.) *78 Es ist ein guter Schmied, es fehlt ihm nur Hammer und Amboss. – Altmann V, 107. Holl.: Ik zal u helpen, zei de smid, en hij had ijzer noch kolen. (Harrebomée, II, 277b.) Schmiedchen. Eh' ich zum Schmiedche geh', geh' ich zum Schmied. – Tendlau, 870. Um zu sagen, dass man sich stets an den rechten Mann wenden müsse, der die Sache gründlich kennt und auszuführen weiss. Schmiede. 1 In der Schmieden, Wirtsshaus vnd Bad man allzeit new Zeitung hat. – Eyering, III, 100. 2 Man muss bald vor die rechte Schmiede gehen, soll das Pferd wohl beschlagen werden. – Seybold, 529. 3 Man muss die rechte Schmiede suchen, wenn man das Pferd wohl beschlagen haben will. Lat.: Dulcius ex ipso fonte bibuntur aquae. (Frob., 163; Philippi, I, 126.) – Res tibi quaerenda est, ubi scis hanc forte latere. (Philippi, II, 157.) 4 Man soll immer vor die rechte Schmiede gehen. Lat.: Res tibi quaerenda est ubi scis hanc forte latere. (Binder I, 1555; II, 2961; Philippi, II, 157; Seybold, 529.) 5 Vor der rechten Schmiede wird man recht beschlagen. – Pistor., X, 38; Eiselein, 552; Simrock, 9119; Körte, 5364; Masson, 189. Lat.: Proba materies data est, si probum adhibeas fabrum. (Plautus.) (Philippi, II, 108.) 6 Wenn man eine Schmiede verlässt, soll man erst die alte Schuld bezahlen. Frz.: Quand on quitte un maréchal, il faut payer les vieux fers. (Lendroy, 724.) 7 Wer bei der Schmiede wohnt, gewöhnt sich ans Hämmern. 8 Wer in der Schmiede nach Dingen greift, in der Apotheke kostet und in Gespensterbüchern liest, der wird viel Schaden haben. Holl.: In een smidse wat te raken, bij apothekers wat te smaken, in een spoken-boek te lezen, kan niet dan met hinder wezen. (Harrebomée, II, 277b.) 9 Wer in die Schmiede kommt, macht sich schwarz. Die Russen: Der Schmied, sein Amboss, sein Eisen und sein Geld, alles ist schwarz. (Altmann VI, 467.) 10 Wer vor der Schmidten ist gewest, der furcht die Funcken nicht. – Lehmann, 228, 60. *11 Er ist (nicht) vor die rechte Schmiede gekommen (gegangen). – Eiselein, 552; Simrock, 9121; Körte, 5363; Lohrengel, I, 494. *12 Er kann in einer Schmiede als Blasebalg dienen. *13 I will glei vor di racht' Schmid'n genna. (Franken.) – Frommann, III, 323, 341. *14 Si sind mit enand vor der Schmide g'sii. – Sutermeister, 104. Vor dem Ehegericht. *15 Voar der reachta Schmitte klaga. – Michel, 280; Nefflen, 468. An der Stelle Hülfe und Rechtsschutz suchen, wo sie am sichersten erwartet werden darf. *16 Zur rechten schmieden reiten. – Eyering, I, 337. Schmiedefeuerchen. * Dat ess wie e Schmedsfüerchen. (Bedburg.) Um schnelle Verbreitung zu bezeichnen. Schmiedegesell. * Er will ein Schmiedegesell sein und fürchtet sich vor jedem Fünkelein. Schmiedeknecht. * Ma hat g'moint, 's wöll Schmidknecht regne. (Ulm.) Schmiedekohle. Wenn de Smênköln stinket un de Hanen vele raupet, sau rägent et gären. – Schambach, II, 663. Nach Schübler's Meteorologie (S. 207) soll ein bevorstehender Regen besonders dadurch verkündigt werden, dass die Hühner bald nach Sonnenaufgang zu krähen anfangen. Schmieden. 1 Durch Schmieden wird man ein Schmied. Frz.: En forgeant on devient forgeron. (Lendroy, 772; Bohn I, 17; Kritzinger, 325a.) Holl.: Al smedende wordt men een smid. (Harrebomée, II, 277a.) 2 Es ist bös schmieden, ehe man gewetzt hat. – Lehmann, II, 129, 167; Simrock, 9120. 3 Man muss schmieden, weil das Eisen glüht. – Hermann, II, 9; Zeiler, I, 371. Holl.: Smeed het ijzer terwijl het heet is. (Bohn I, 337.) 4 Kalt schmîde ist verbote. – Sutermeister, 142. 5 Schmid, weil du bei der ess bist. – Franck, II, 92b. 6 Schmied' in der ersten Hitze! – Sutor, 748. Lass nicht nach, eine Sache zu betreiben, so lange die Umstände günstig sind.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/143
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [137]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/143>, abgerufen am 25.04.2024.