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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] *6 Er schnappt danach wie ein Fisch nach Wasser.

Holl.: Hij snakt ernaar als een vischje naar het water. (Harrebomee, II, 441a.)

*7 Er schnappt danach wie eine Maus nach Speck.

Holl.: Hij hapt als eene muis naar het spek. (Harrebomee, II, 284b.)

*8 Er schnappt nach dem Bettzipfel. (Köthen.)

Wenn jemand vor Müdigkeit gähnt.

*9 Hei schnappet na dem Ei un lätt de Gans fleigen.

*10 Lass nicht schnappen, Lepsch (s. d.).

*11 Schnapp, un he harr et weg. - Eichwald, 1763.


Schnapper.

* Es steht auf dem Schnapper. - Sutor, 265.

Wer den günstigen Augenblick abwartet, wird's erreichen.

Lat.: Semper tibi pendat hamus. (Sutor, 265.)


Schnapphahn.

1 Der Schnapphahn hat's besser als der Bettelmann.

Span.: Mas vale salto de mata que riego de hombres buenos. (Don Quixote.)

2 Schnaphanen, die alle Wege, Stege, Halt vnd Vnterschleiff wissen, geben gute Hauptleute auff der Grenze. - Petri, II, 530.

*3 Auf Schnapphahns Weise. - Eiselein, 553.

Schnapphahn, ein Räuber, Buschklepper. (Dähnert, 437a.)


Schnapphans.

* Es ist (ein) Schnapphans von Jena.

Vgl. Vulpius, Curiositäten, VII, 524, wo sich auf Tafel 15 eine Abbildung des Schnapphans befindet. In neuester Zeit hat auch das Daheim (Leipzig 1873, Nr. 1, S. 15) eine Abbildung des jenaer Schnapphans gebracht, und zwar in Gesellschaft des Püsterich in Sondershausen. In dem Distichon von den sieben Wundern Jenas ist der Schnapphans einfach der Kopf (Caput) genannt.


Schnappsack.

*1 Dos is in Abraham's Schnoppsok gspoziad. (Steiermark.) - Firmenich, II, 766, 54.

Das ist in Abraham's Schnappsack spaziert, d. h. unterschlagen worden.

*2 Einem in den Schnappsack sehen.

Aehnlich in der Herzegowina, Hausfreund, XVI, 495, 146.


Schnapps.

* Schnopps, woar a drinne. - Gomolcke, 879.


Schnaps.

1 Der Schnaps ist ein Spitzbube, man weiss nicht, wenn er sich ins Haus schleicht.

2 Es fallen mehr durch Schnäps' als durch Pistolen.

3 Zu danziger Schnaps und thorner Pfefferkuchen muss man noch warschauer Schuhe und krakauer Mädchen sich suchen.

Poln.: Gdanska gorzalka, torunski piernik, krakowska panna, warszawski trzewik. (Lipinski, 60.)


Schnäpschen.

De en Söpk'n drinkt, et is nett so god, as of he in de Büxe pisst, erst is 't warm un hernast is 't kold. - Schlingmann, 1244.


Schnapsen.

Wo man schnapst, ist der Beutel leer. - Schweiz, 192, 102.


Schnapsflasche.

Die Schnapsflasche verdirbt Magen und Geldtasche.


Schnapsglas.

In't Snappsglas versupt mehr as to See.


Schnarchen.

*1 A schnorcht wie a Waldesel. - Robinson, 428; Gomolcke, 209.

Eine breslauer Kräuterin in der Schilderung einer Dienstmagd: "Wenn ich ihr woas soite, brummt' se immer wie a Zedelbar. Darnauch war se auch keimal zu dersatigen und froass wie a garberhund; wenn se 's aubends sulde spinnen, schlief se bald e und schnarchte wie a Waldesel; lete ma woas hi, su musste sie zu irste alles beschnaupern." (Keller, 166a.)

*2 Hei snoerket äs en Bar. (Westf.)

*3 Schnarchen als ob Erbsen kochten.

*4 Schnarchen as wan ma Lad'n schneiden1 thät. (Oberösterreich.)

1) In der Sägemühle. - Sehr stark schnarchen.

*5 Schnarchen wie ein Mertzengaul. - Mathesy, 215a.

[Spaltenumbruch]


Schnarcher.

Ein schnarcker find allzeit seinen Meister. - Petri, II, 224.


Schnarchlen.

* Er schnarchlet wie ein Rübehengst. - Sutermeister, 60.


Schnarrwachtel.

Wie viel mal die Schnarrwachtel (zur Zeit der Roggenblüte hintereinander) ruft, so viel Gulden kostet (in dem Jahre) der Roggen. (Ermland.)


Schnartzgelten.

* Es ist geschnartzgelt1. - Simplicissimi Galgenmännlein.

1) D. i. auf ein Holz gesetzt, in die Luft geschlagen.


Schnater.

*1 De Schnater steit hum net stille. - Kern, 548.

Von einem Schwätzer. Schnater steht für Mund.

*2 De Snater steeit em nich en Ogenblick. - Eichwald, 1764.


Schnattern.

*1 Se snatern as de Göse. - Dähnert, 4372.

*2 Se snatert as en Ant. - Schütze, III, 322.


Schnatterbretlein.

* A eis ofs Schnoat'rbratla kumma. (Oesterr.-Schles.) Peter, I, 446 u. 452.

Er hat zu Ende gewirthschaftet, es ist bald aus mit ihm. Ich kenne weder Wort noch Redensart; in der angeführten Quelle finden sich leider keine sprachlichen Erläuterungen. Ich habe nur aus dem angegebenen Sinne der Redensart geschlossen, dass darunter das Bret gemeint sein werde, das bei einem Leiterwagen rückwärts vorspringt, eine Latte, auf welcher das Wagengerüst befestigt ist und die wegen des schnatternden Geräusches, das sie bei schnellem Fahren veranlasst, die Schnättrer genannt wird. (Vgl. Frommann, III, 299.) Wer nun vom Wagen so weit zurückgekommen ist, dass er blos noch auf der letzten Spitze dieses Schnatterbrets steht, hat nicht mehr weit zum Untensein.


Schnätz.

Schnätz und Späck sei 'n guete Schläck. (Bern.) - Zyro, 115.


Schnätzeln.

* Si hend ne g'schnätzlet. - Sutermeister, 94.


Schnauben.

1 Et gaid, dat et sniuwed, sach de Junge, doa räit hä opper Suege. (Hemer in der Grafschaft Mark.) - Frommann, III, 260, 29.

2 Wer zu hart schnaubet, der locket Blut heraus. - Pauli, Postilla, 99a.

*3 Er schnaubt als wenn man nasses Stroh ins Feuer legt.

Wenn sich jemand gewaltig aufbläst. In Aegypten sagt man: Es ist das Schnauben des Stalles. Man denkt dabei an die dort wegen ihrer Unverschämtheit berüchtigten Stallknechte oder an Pferde, die gern schnaubend, die Nasenlöcher aufblasend, aus dem Stalle kommen, viel Muth und Kraft versprechend, aber bald darauf erschöpft sind. (Burckhardt, 374.)

Lat.: Ne crepita quidem digiti dignam. (Philippi, II, 11.)

*4 Er schnaubt wie ein fettes Schwein.

*5 Er schnaubt wie ein preussischer Soldat.

So sagt man in Litauen von jemand, der von einer so ungewöhnlichen Körperdicke ist, dass er auch nicht den vor ihm liegenden Boden zu erblicken vermag und dabei die Luft in ziemlich unartikulirten Tönen von sich stösst. Freilich hat das Sprichwort dabei nicht die jetzigen preussischen Soldaten im Auge, sondern jene alten, die nach kriegerischer Unthätigkeit an körperlichem Umfange gewannen, mit hochgeröthetem Angesicht, gewaltigem, von Kartoffeln und Bier aufgetriebenem Unterleibe und den Haslinger in der Rechten schwingend, wohl geeignet waren, dem leichtfüssigen schlanken Litauer Stoff zu einem Sprichwort zu liefern. (Wurzbach I, 17.)

*6 Ohne schnaubens und bartwischens. - Grimmelshausen, Springinsfeld.

*7 Schnauben wie ein pinzgauer Bauer. (Oberösterreich.) - Baumgarten.

Holl.: Hij snuift gelijk een ketter. ( Harrebomee, I, 397a.)


Schnauern.

* Schnauern wie der Igel unterm Birnhaufe. (Oberösterreich.)


Schnaufen.

1 Das geht, dass es schnauft, sagte der Bauer, und ritt auf der Sau.

[Spaltenumbruch] *6 Er schnappt danach wie ein Fisch nach Wasser.

Holl.: Hij snakt ernaar als een vischje naar het water. (Harrebomée, II, 441a.)

*7 Er schnappt danach wie eine Maus nach Speck.

Holl.: Hij hapt als eene muis naar het spek. (Harrebomée, II, 284b.)

*8 Er schnappt nach dem Bettzipfel. (Köthen.)

Wenn jemand vor Müdigkeit gähnt.

*9 Hei schnappet na dem Ei un lätt de Gans fleigen.

*10 Lass nicht schnappen, Lepsch (s. d.).

*11 Schnapp, un he harr et weg.Eichwald, 1763.


Schnapper.

* Es steht auf dem Schnapper.Sutor, 265.

Wer den günstigen Augenblick abwartet, wird's erreichen.

Lat.: Semper tibi pendat hamus. (Sutor, 265.)


Schnapphahn.

1 Der Schnapphahn hat's besser als der Bettelmann.

Span.: Mas vale salto de mata que riego de hombres buenos. (Don Quixote.)

2 Schnaphanen, die alle Wege, Stege, Halt vnd Vnterschleiff wissen, geben gute Hauptleute auff der Grenze.Petri, II, 530.

*3 Auf Schnapphahns Weise.Eiselein, 553.

Schnapphahn, ein Räuber, Buschklepper. (Dähnert, 437a.)


Schnapphans.

* Es ist (ein) Schnapphans von Jena.

Vgl. Vulpius, Curiositäten, VII, 524, wo sich auf Tafel 15 eine Abbildung des Schnapphans befindet. In neuester Zeit hat auch das Daheim (Leipzig 1873, Nr. 1, S. 15) eine Abbildung des jenaer Schnapphans gebracht, und zwar in Gesellschaft des Püsterich in Sondershausen. In dem Distichon von den sieben Wundern Jenas ist der Schnapphans einfach der Kopf (Caput) genannt.


Schnappsack.

*1 Dos is in Abraham's Schnoppsok gspoziad. (Steiermark.) – Firmenich, II, 766, 54.

Das ist in Abraham's Schnappsack spaziert, d. h. unterschlagen worden.

*2 Einem in den Schnappsack sehen.

Aehnlich in der Herzegowina, Hausfreund, XVI, 495, 146.


Schnapps.

* Schnopps, woar a drinne.Gomolcke, 879.


Schnaps.

1 Der Schnaps ist ein Spitzbube, man weiss nicht, wenn er sich ins Haus schleicht.

2 Es fallen mehr durch Schnäps' als durch Pistolen.

3 Zu danziger Schnaps und thorner Pfefferkuchen muss man noch warschauer Schuhe und krakauer Mädchen sich suchen.

Poln.: Gdanska gorzalka, toruński piernik, krakowska panna, warszawski trzewik. (Lipiński, 60.)


Schnäpschen.

De en Söpk'n drinkt, et is nett so god, as of he in de Büxe pisst, êrst is 't warm un hernast is 't kold.Schlingmann, 1244.


Schnapsen.

Wo man schnapst, ist der Beutel leer.Schweiz, 192, 102.


Schnapsflasche.

Die Schnapsflasche verdirbt Magen und Geldtasche.


Schnapsglas.

In't Snappsglas versupt mehr as to See.


Schnarchen.

*1 A schnorcht wie a Waldesel.Robinson, 428; Gomolcke, 209.

Eine breslauer Kräuterin in der Schilderung einer Dienstmagd: „Wenn ich ihr woas soite, brummt' se immer wie a Zedelbar. Darnauch war se auch keimal zu dersatigen und froass wie a garberhund; wenn se 's aubends sulde spinnen, schlief se bald ê und schnarchte wie a Waldesel; lete ma woas hi, su musste sie zu irste alles beschnaupern.“ (Keller, 166a.)

*2 Hei snoerket äs en Bar. (Westf.)

*3 Schnarchen als ob Erbsen kochten.

*4 Schnarchen as wan ma Lad'n schneiden1 thät. (Oberösterreich.)

1) In der Sägemühle. – Sehr stark schnarchen.

*5 Schnarchen wie ein Mertzengaul.Mathesy, 215a.

[Spaltenumbruch]


Schnarcher.

Ein schnarcker find allzeit seinen Meister.Petri, II, 224.


Schnarchlen.

* Er schnarchlet wie ein Rübehengst.Sutermeister, 60.


Schnarrwachtel.

Wie viel mal die Schnarrwachtel (zur Zeit der Roggenblüte hintereinander) ruft, so viel Gulden kostet (in dem Jahre) der Roggen. (Ermland.)


Schnartzgelten.

* Es ist geschnartzgelt1.Simplicissimi Galgenmännlein.

1) D. i. auf ein Holz gesetzt, in die Luft geschlagen.


Schnater.

*1 De Schnater steit hum nêt stille.Kern, 548.

Von einem Schwätzer. Schnater steht für Mund.

*2 De Snater steît em nich ên Ogenblick.Eichwald, 1764.


Schnattern.

*1 Se snatern as de Göse.Dähnert, 4372.

*2 Se snatert as en Ânt.Schütze, III, 322.


Schnatterbretlein.

* A îs ofs Schnoat'rbrâtla kumma. (Oesterr.-Schles.) Peter, I, 446 u. 452.

Er hat zu Ende gewirthschaftet, es ist bald aus mit ihm. Ich kenne weder Wort noch Redensart; in der angeführten Quelle finden sich leider keine sprachlichen Erläuterungen. Ich habe nur aus dem angegebenen Sinne der Redensart geschlossen, dass darunter das Bret gemeint sein werde, das bei einem Leiterwagen rückwärts vorspringt, eine Latte, auf welcher das Wagengerüst befestigt ist und die wegen des schnatternden Geräusches, das sie bei schnellem Fahren veranlasst, die Schnättrer genannt wird. (Vgl. Frommann, III, 299.) Wer nun vom Wagen so weit zurückgekommen ist, dass er blos noch auf der letzten Spitze dieses Schnatterbrets steht, hat nicht mehr weit zum Untensein.


Schnätz.

Schnätz und Späck sî 'n guete Schläck. (Bern.) – Zyro, 115.


Schnätzeln.

* Si hend ne g'schnätzlet.Sutermeister, 94.


Schnauben.

1 Et gaid, dat et sniuwed, sach de Junge, doa räit hä opper Suege. (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 260, 29.

2 Wer zu hart schnaubet, der locket Blut heraus.Pauli, Postilla, 99a.

*3 Er schnaubt als wenn man nasses Stroh ins Feuer legt.

Wenn sich jemand gewaltig aufbläst. In Aegypten sagt man: Es ist das Schnauben des Stalles. Man denkt dabei an die dort wegen ihrer Unverschämtheit berüchtigten Stallknechte oder an Pferde, die gern schnaubend, die Nasenlöcher aufblasend, aus dem Stalle kommen, viel Muth und Kraft versprechend, aber bald darauf erschöpft sind. (Burckhardt, 374.)

Lat.: Ne crepita quidem digiti dignam. (Philippi, II, 11.)

*4 Er schnaubt wie ein fettes Schwein.

*5 Er schnaubt wie ein preussischer Soldat.

So sagt man in Litauen von jemand, der von einer so ungewöhnlichen Körperdicke ist, dass er auch nicht den vor ihm liegenden Boden zu erblicken vermag und dabei die Luft in ziemlich unartikulirten Tönen von sich stösst. Freilich hat das Sprichwort dabei nicht die jetzigen preussischen Soldaten im Auge, sondern jene alten, die nach kriegerischer Unthätigkeit an körperlichem Umfange gewannen, mit hochgeröthetem Angesicht, gewaltigem, von Kartoffeln und Bier aufgetriebenem Unterleibe und den Haslinger in der Rechten schwingend, wohl geeignet waren, dem leichtfüssigen schlanken Litauer Stoff zu einem Sprichwort zu liefern. (Wurzbach I, 17.)

*6 Ohne schnaubens und bartwischens.Grimmelshausen, Springinsfeld.

*7 Schnauben wie ein pinzgauer Bauer. (Oberösterreich.) – Baumgarten.

Holl.: Hij snuift gelijk een ketter. ( Harrebomée, I, 397a.)


Schnauern.

* Schnauern wie der Igel unterm Birnhaufe. (Oberösterreich.)


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1 Das geht, dass es schnauft, sagte der Bauer, und ritt auf der Sau.

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[[144]/0150] *6 Er schnappt danach wie ein Fisch nach Wasser. Holl.: Hij snakt ernaar als een vischje naar het water. (Harrebomée, II, 441a.) *7 Er schnappt danach wie eine Maus nach Speck. Holl.: Hij hapt als eene muis naar het spek. (Harrebomée, II, 284b.) *8 Er schnappt nach dem Bettzipfel. (Köthen.) Wenn jemand vor Müdigkeit gähnt. *9 Hei schnappet na dem Ei un lätt de Gans fleigen. *10 Lass nicht schnappen, Lepsch (s. d.). *11 Schnapp, un he harr et weg. – Eichwald, 1763. Schnapper. * Es steht auf dem Schnapper. – Sutor, 265. Wer den günstigen Augenblick abwartet, wird's erreichen. Lat.: Semper tibi pendat hamus. (Sutor, 265.) Schnapphahn. 1 Der Schnapphahn hat's besser als der Bettelmann. Span.: Mas vale salto de mata que riego de hombres buenos. (Don Quixote.) 2 Schnaphanen, die alle Wege, Stege, Halt vnd Vnterschleiff wissen, geben gute Hauptleute auff der Grenze. – Petri, II, 530. *3 Auf Schnapphahns Weise. – Eiselein, 553. Schnapphahn, ein Räuber, Buschklepper. (Dähnert, 437a.) Schnapphans. * Es ist (ein) Schnapphans von Jena. Vgl. Vulpius, Curiositäten, VII, 524, wo sich auf Tafel 15 eine Abbildung des Schnapphans befindet. In neuester Zeit hat auch das Daheim (Leipzig 1873, Nr. 1, S. 15) eine Abbildung des jenaer Schnapphans gebracht, und zwar in Gesellschaft des Püsterich in Sondershausen. In dem Distichon von den sieben Wundern Jenas ist der Schnapphans einfach der Kopf (Caput) genannt. Schnappsack. *1 Dos is in Abraham's Schnoppsok gspoziad. (Steiermark.) – Firmenich, II, 766, 54. Das ist in Abraham's Schnappsack spaziert, d. h. unterschlagen worden. *2 Einem in den Schnappsack sehen. Aehnlich in der Herzegowina, Hausfreund, XVI, 495, 146. Schnapps. * Schnopps, woar a drinne. – Gomolcke, 879. Schnaps. 1 Der Schnaps ist ein Spitzbube, man weiss nicht, wenn er sich ins Haus schleicht. 2 Es fallen mehr durch Schnäps' als durch Pistolen. 3 Zu danziger Schnaps und thorner Pfefferkuchen muss man noch warschauer Schuhe und krakauer Mädchen sich suchen. Poln.: Gdanska gorzalka, toruński piernik, krakowska panna, warszawski trzewik. (Lipiński, 60.) Schnäpschen. De en Söpk'n drinkt, et is nett so god, as of he in de Büxe pisst, êrst is 't warm un hernast is 't kold. – Schlingmann, 1244. Schnapsen. Wo man schnapst, ist der Beutel leer. – Schweiz, 192, 102. Schnapsflasche. Die Schnapsflasche verdirbt Magen und Geldtasche. Schnapsglas. In't Snappsglas versupt mehr as to See. Schnarchen. *1 A schnorcht wie a Waldesel. – Robinson, 428; Gomolcke, 209. Eine breslauer Kräuterin in der Schilderung einer Dienstmagd: „Wenn ich ihr woas soite, brummt' se immer wie a Zedelbar. Darnauch war se auch keimal zu dersatigen und froass wie a garberhund; wenn se 's aubends sulde spinnen, schlief se bald ê und schnarchte wie a Waldesel; lete ma woas hi, su musste sie zu irste alles beschnaupern.“ (Keller, 166a.) *2 Hei snoerket äs en Bar. (Westf.) *3 Schnarchen als ob Erbsen kochten. *4 Schnarchen as wan ma Lad'n schneiden1 thät. (Oberösterreich.) 1) In der Sägemühle. – Sehr stark schnarchen. *5 Schnarchen wie ein Mertzengaul. – Mathesy, 215a. Schnarcher. Ein schnarcker find allzeit seinen Meister. – Petri, II, 224. Schnarchlen. * Er schnarchlet wie ein Rübehengst. – Sutermeister, 60. Schnarrwachtel. Wie viel mal die Schnarrwachtel (zur Zeit der Roggenblüte hintereinander) ruft, so viel Gulden kostet (in dem Jahre) der Roggen. (Ermland.) Schnartzgelten. * Es ist geschnartzgelt1. – Simplicissimi Galgenmännlein. 1) D. i. auf ein Holz gesetzt, in die Luft geschlagen. Schnater. *1 De Schnater steit hum nêt stille. – Kern, 548. Von einem Schwätzer. Schnater steht für Mund. *2 De Snater steît em nich ên Ogenblick. – Eichwald, 1764. Schnattern. *1 Se snatern as de Göse. – Dähnert, 4372. *2 Se snatert as en Ânt. – Schütze, III, 322. Schnatterbretlein. * A îs ofs Schnoat'rbrâtla kumma. (Oesterr.-Schles.) Peter, I, 446 u. 452. Er hat zu Ende gewirthschaftet, es ist bald aus mit ihm. Ich kenne weder Wort noch Redensart; in der angeführten Quelle finden sich leider keine sprachlichen Erläuterungen. Ich habe nur aus dem angegebenen Sinne der Redensart geschlossen, dass darunter das Bret gemeint sein werde, das bei einem Leiterwagen rückwärts vorspringt, eine Latte, auf welcher das Wagengerüst befestigt ist und die wegen des schnatternden Geräusches, das sie bei schnellem Fahren veranlasst, die Schnättrer genannt wird. (Vgl. Frommann, III, 299.) Wer nun vom Wagen so weit zurückgekommen ist, dass er blos noch auf der letzten Spitze dieses Schnatterbrets steht, hat nicht mehr weit zum Untensein. Schnätz. Schnätz und Späck sî 'n guete Schläck. (Bern.) – Zyro, 115. Schnätzeln. * Si hend ne g'schnätzlet. – Sutermeister, 94. Schnauben. 1 Et gaid, dat et sniuwed, sach de Junge, doa räit hä opper Suege. (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 260, 29. 2 Wer zu hart schnaubet, der locket Blut heraus. – Pauli, Postilla, 99a. *3 Er schnaubt als wenn man nasses Stroh ins Feuer legt. Wenn sich jemand gewaltig aufbläst. In Aegypten sagt man: Es ist das Schnauben des Stalles. Man denkt dabei an die dort wegen ihrer Unverschämtheit berüchtigten Stallknechte oder an Pferde, die gern schnaubend, die Nasenlöcher aufblasend, aus dem Stalle kommen, viel Muth und Kraft versprechend, aber bald darauf erschöpft sind. (Burckhardt, 374.) Lat.: Ne crepita quidem digiti dignam. (Philippi, II, 11.) *4 Er schnaubt wie ein fettes Schwein. *5 Er schnaubt wie ein preussischer Soldat. So sagt man in Litauen von jemand, der von einer so ungewöhnlichen Körperdicke ist, dass er auch nicht den vor ihm liegenden Boden zu erblicken vermag und dabei die Luft in ziemlich unartikulirten Tönen von sich stösst. Freilich hat das Sprichwort dabei nicht die jetzigen preussischen Soldaten im Auge, sondern jene alten, die nach kriegerischer Unthätigkeit an körperlichem Umfange gewannen, mit hochgeröthetem Angesicht, gewaltigem, von Kartoffeln und Bier aufgetriebenem Unterleibe und den Haslinger in der Rechten schwingend, wohl geeignet waren, dem leichtfüssigen schlanken Litauer Stoff zu einem Sprichwort zu liefern. (Wurzbach I, 17.) *6 Ohne schnaubens und bartwischens. – Grimmelshausen, Springinsfeld. *7 Schnauben wie ein pinzgauer Bauer. (Oberösterreich.) – Baumgarten. Holl.: Hij snuift gelijk een ketter. ( Harrebomée, I, 397a.) Schnauern. * Schnauern wie der Igel unterm Birnhaufe. (Oberösterreich.) Schnaufen. 1 Das geht, dass es schnauft, sagte der Bauer, und ritt auf der Sau.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [144]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/150>, abgerufen am 25.04.2024.