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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 65 Wenn der Schnee vergeht, wird sich's finden. - Sailer, 46; Simrock, 9144; Parömiakon, 2348.

Holl.: Dat comt al uit, dat men onder den snee bercht. (Tunn., 23, 11.)

It.: Non si puo far tanto brutto sotto la neve, che 'l sol non la discuopra. (Gaal, 1498.)

Lat.: Cocta numerabimus exta. - Quidquid nix celat, solis calor omne revelat; et quod cor claudit, lingua hoc cito pandit. (Egeria, 251; Gaal, 1498.) - Sub nive quod tegitur, dum nix perit, omne videtur. (Fallersleben, 695; Philippi, II, 203; Sutor, 97.)

66 Wenn jeder den Schnee vor seiner Thür wegfegt, so wird die ganze Strasse frei.

Holl.: Laat ieder de sneeuw voor zijne eigene deur wegvegen, en zich niet stooten aan den ijskegel van zijns nabuures dakpan. (Harrebomee, II, 279a.)

67 Wenn Schnee auf den Bergen liegt, so ist es auch im Thal kalt.

In Abyssinien sagt man: Wenn du überwintern willst, Schnee, dann falle nicht in die Thäler, sondern auf die Berge.

Frz.: Depuis qu'il y a de la neige a la montagne, aux vallees est bien froid. - Quand il neige sur les montagnes, il fait bien froid aux vallees. (Leroux, I, 72.)

68 Wer im Schnee geht, lässt auch eine Spur zurück. - Schlechta, 335.

69 Wer nach Schnee zieht, kann leicht in Koth kommen.

"Derhalben habt jhr wol fürzusehen, das wenn jhr nach Schnee ziehet, er vielleicht vergeh, ehe jhr dahin kommet." (Fischart, in Kloster, VIII, 423.)

70 Wer Schnee sä't (zieht), seh' zu, dass er nicht vergeht im Nu.

71 Wie der Schnee im Sommer vnd Regen in der Erndte, Also reymet sich dem Narren ehre nicht. - Agricola II, 194a (Blatt 86b, die Nummer 149 ist Druckfehler und sollte 194a heissen).

72 Wo der Schnee am meisten getreten ist, da schmilzt ihn die Sonne nicht bald.

73 Wo ist der Schnee, der für 'nem Jahr lag. - Petri, II, 806.

Dän.: Borte er den snee der faldt i fior. (Prov. dan., 516.)

74 Wo Schnee dauert, zerfliesst auch die Butter nicht.

Wo das Schwächere sich hält, da kann auch das Schwache bestehen.

*75 Das ist alter Schnee.

Eine alte Geschichte, längst bekannte Sache.

Frz.: Neiges d'Antan. (Leroux, I, 72.)

*76 Den schne im ofen backen (dörren). - Franck, II, 13; Tappius, 15a; Schottel, 1115b; Sailer, 300; Sutor, 993; Altmann VI, 518.

Zur Ergänzung von Aal 21, Eule 77, Frosch 87 und Krebs 39.

Engl.: Carry coals to Newcastle. - He roasts snow in a furnace. (Bohn II, 65.) - The devil rebukes him. - To pour water in a sieve. - To wash a black-moor white.

Frz.: Battre l'eau. - Chercher une aiguille dans une botte de foin. - Donner un coup d'epee dans l'eau. - Faire de la bouillie pour les morts. - Mesurer les sauts des puces. - Ne faire que de l'eau claire. - Piler l'eau dans un mortier. - Porter de l'eau a la riviere. - Porter lanterne a midi. - S'amuser a la moutarde. - Se battre de la chape a l'eveque. - Se confesser au renard. - Traire les boucs. - Travailler pour le roi de Prusse.

It.: Disputar dell' ombra dell' asino. - Far la zuppa nel paniere. - Far un buco nell' acqua. - Pestar l'acqua nel mortajo. - Seminar nell' arena. (Masson, 324.)

Lat.: Actam rem agere. - Bovi clitellas imponere. - Cribro aquam haurire. - Croesi pecuniae teruncium addere. - De asini umbra disceptare. - De lana caprina rixari. - Imbrem in cribrum gerere. - Litus arare. - Noctuas Athenas portare. - Sidera coelo addere. (Masson, 324.)

Poln.: Groch na sciane rzucac. - Kozla doie prozno. - Sitem wode czerpac.

*77 Den Schnee des vorigen Jahres suchen. - Altmann VI, 514.

Lat.: Anni nioes praeteriti. (Bovill, I, 57.)

*78 Den Schnee für Salz verkaufen wollen. - Altmann VI, 520.

*79 Den Schnee selchen. - Chaos, 393.

Selchen, in einigen Gegenden, wie Baiern, Oesterreich, soviel als im Rauche trocknen, dörren, geniessbar machen, räuchern. Fleisch selchen, daher geselchtes Fleisch. Der Selcher, nach Berndt auch einer, der Fleisch einsalzt. (Vgl. Campe, Wb., IV, 411a.) Die Russen: Den Schnee weiss färben wollen. (Altmann VI, 516.)

Lat.: Exurere mare. - Mare exhauris. (Philippi, I, 241; Erasm., 410; Seybold, 296.)

[Spaltenumbruch] *80 Dei (dich) söll d'r Schnee on'zünd'n. - Frommann, IV, 323, 343.

Eine scherzhafte Verwünschung in Franken.

*81 Doat äs zejorig Schnei. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 328, 12.

Das ist vorjähriger Schnee, eine abgethane Sache, eine alte Geschichte. (S. Kraut 85.)

*82 Einem Schnee für Baumwolle verkaufen.

*83 Er hat Schne (im Ofen) gedörrt vnnd vor Saltz verkaufft. (S. Salat 24.) - Lehmann, 840, 2; Körte, 5373b.

Ungegründete Beschuldigung oder gute Vertheidigung.

*84 Er will den Schnee im Ofen dörren. - Henisch, 736, 34; Körte, 5373a.

Holl.: Hij wil sneeuw in den oven bakken. (Harrebomee, II, 279a.)

*85 Es hat einen Schnee, dass die Bauern zu den Löchern 'nausscheissen. (Nürtingen.)

Die Thüren sind verschneit und verweht.

*86 Lass ein Schnee darauff fallen! - Lehmann, 804, 39.

*87 Mächt äns doach d'r Schnei v'rbrein. (Oesterr.-Schles.) - Peter, 455.

Ausruf der Verwunderung.

*88 Me muess der alt Schnee nid füre sueche. - Sutermeister, 147.

*89 Schnee nach Lappland (Spitzbergen) tragen. - Altmann VI, 512.

*90 Schwarzen Schnee suchen.

Lat.: Nix nigra. (Bovill, I, 12.)

*91 Unterm Schnee ernten (schneiden). (S. Haut 128.) - Schottel, 1121a; Sutor, 421; Körte, 5371.

*92 Vom vorjährigen Schnee reden.

Holl.: Hij praat van de sneeuw, die in het ander jaar viel. (Harrebomee, II, 279a.)

*93 Wann de schwarte Schnei fällt, un de Laus 'n Daler gelt. - Lyra, 75.

"Wannehr wird dat geschehn? Man dat schüüt nümmermehr."

*94 Wenn schwarzer Schnee fällt. - Eiselein, 553.

Ergänzend: wird dies und jenes geschehen, d. h. nie. (S. Nimmerstag.)

Lat.: Cum mula peperierit. - Cum Nibas coccyzaverit. (Seybold, 102.)

*95 Wo isch der ferndrig1 Schnee? (Solothurn.) - Schweiz, II, 72, 5.

1) Fern = vor einem Jahre. (Stalder, I, 366.)


Schneeball.

1 Der Schneeball und das böse Wort wachsen und rollen fort. - Schweiz, I, 192, 105.

2 Schneeballen fallen wol ab, aber sie flecken doch.

*3 An einem Schneeball saugen.

Holl.: Hij zuigt aan een' sneeuwbal. (Harrebomee, II, 279a.)

*4 He schit op 'n Sneball un frit en för Dörst op. - Körte, 5373c.

Er scheisst auf einen Schneeball und frisst ihn vor Durst wieder. Von einem argen Geizhals.


Schneeberger.

* Er hat ihm eine gute Prise Schneeberger gegeben.

Von scharfen Gegengründen, beissenden Antworten u. s. w.


Schneeblind.

* Er ist schneeblind wie die Hühner.


Schneefleck.

So viel Schneeflecken an Jakobi (25. Juli) noch am Pilatus zu sehen, so viel Gulden gilt das Malter Korn. (Luzern.)


Schneeflocke.

1 Der Schneeflocke gelüstet nach dem Tode.

2 Ein paar Schneeflocken machen keine Bahn.

*3 Wenn de Schneflock'n flegt. - Eichwald, 1766.


Schneeflöcklein.

Es rührt kein Schneeflöcklein das ander an, bis es auff die Erden kompt. - Petri, II, 292.

"Man pflegt zu sagen, dass kein Schneeflöcklein das andere anrüre, biss es auff die Erden kömmet." (Mathesy, 367b.)


Schneefurche.

Schneefurr - Gedeihfurr, Gefrorenfurr - Verlorenfurr. (Eifel.) - Schulfreund, 81, 6; Schmitz, 175, 10.


Schneegans.

Chömme d' Schneegens im Herbst gly zue-n-is, so git's e früeche-n und sträng Winter, göh

[Spaltenumbruch] 65 Wenn der Schnee vergeht, wird sich's finden.Sailer, 46; Simrock, 9144; Parömiakon, 2348.

Holl.: Dat comt al uit, dat men onder den snee bercht. (Tunn., 23, 11.)

It.: Non si può far tanto brutto sotto la neve, che 'l sol non la discuopra. (Gaal, 1498.)

Lat.: Cocta numerabimus exta. – Quidquid nix celat, solis calor omne revelat; et quod cor claudit, lingua hoc cito pandit. (Egeria, 251; Gaal, 1498.) – Sub nive quod tegitur, dum nix perit, omne videtur. (Fallersleben, 695; Philippi, II, 203; Sutor, 97.)

66 Wenn jeder den Schnee vor seiner Thür wegfegt, so wird die ganze Strasse frei.

Holl.: Laat ieder de sneeuw voor zijne eigene deur wegvegen, en zich niet stooten aan den ijskegel van zijns nabuures dakpan. (Harrebomée, II, 279a.)

67 Wenn Schnee auf den Bergen liegt, so ist es auch im Thal kalt.

In Abyssinien sagt man: Wenn du überwintern willst, Schnee, dann falle nicht in die Thäler, sondern auf die Berge.

Frz.: Depuis qu'il y a de la neige à la montagne, aux vallées est bien froid. – Quand il neige sur les montagnes, il fait bien froid aux vallées. (Leroux, I, 72.)

68 Wer im Schnee geht, lässt auch eine Spur zurück.Schlechta, 335.

69 Wer nach Schnee zieht, kann leicht in Koth kommen.

„Derhalben habt jhr wol fürzusehen, das wenn jhr nach Schnee ziehet, er vielleicht vergeh, ehe jhr dahin kommet.“ (Fischart, in Kloster, VIII, 423.)

70 Wer Schnee sä't (zieht), seh' zu, dass er nicht vergeht im Nu.

71 Wie der Schnee im Sommer vnd Regen in der Erndte, Also reymet sich dem Narren ehre nicht.Agricola II, 194a (Blatt 86b, die Nummer 149 ist Druckfehler und sollte 194a heissen).

72 Wo der Schnee am meisten getreten ist, da schmilzt ihn die Sonne nicht bald.

73 Wo ist der Schnee, der für 'nem Jahr lag.Petri, II, 806.

Dän.: Borte er den snee der faldt i fior. (Prov. dan., 516.)

74 Wo Schnee dauert, zerfliesst auch die Butter nicht.

Wo das Schwächere sich hält, da kann auch das Schwache bestehen.

*75 Das ist alter Schnee.

Eine alte Geschichte, längst bekannte Sache.

Frz.: Neiges d'Antan. (Leroux, I, 72.)

*76 Den schne im ofen backen (dörren).Franck, II, 13; Tappius, 15a; Schottel, 1115b; Sailer, 300; Sutor, 993; Altmann VI, 518.

Zur Ergänzung von Aal 21, Eule 77, Frosch 87 und Krebs 39.

Engl.: Carry coals to Newcastle. – He roasts snow in a furnace. (Bohn II, 65.) – The devil rebukes him. – To pour water in a sieve. – To wash a black-moor white.

Frz.: Battre l'eau. – Chercher une aiguille dans une botte de foin. – Donner un coup d'épée dans l'eau. – Faire de la bouillie pour les morts. – Mesurer les sauts des puces. – Ne faire que de l'eau claire. – Piler l'eau dans un mortier. – Porter de l'eau à la rivière. – Porter lanterne à midi. – S'amuser à la moutarde. – Se battre de la chape à l'évêque. – Se confesser au renard. – Traire les boucs. – Travailler pour le roi de Prusse.

It.: Disputar dell' ombra dell' asino. – Far la zuppa nel paniere. – Far un buco nell' acqua. – Pestar l'acqua nel mortajo. – Seminar nell' arena. (Masson, 324.)

Lat.: Actam rem agere. – Bovi clitellas imponere. – Cribro aquam haurire. – Croesi pecuniae teruncium addere. – De asini umbra disceptare. – De lana caprina rixari. – Imbrem in cribrum gerere. – Litus arare. – Noctuas Athenas portare. – Sidera coelo addere. (Masson, 324.)

Poln.: Groch na ściane rzucać. – Kozła doie próżno. – Sitem wodę czerpać.

*77 Den Schnee des vorigen Jahres suchen.Altmann VI, 514.

Lat.: Anni nioes praeteriti. (Bovill, I, 57.)

*78 Den Schnee für Salz verkaufen wollen.Altmann VI, 520.

*79 Den Schnee selchen.Chaos, 393.

Selchen, in einigen Gegenden, wie Baiern, Oesterreich, soviel als im Rauche trocknen, dörren, geniessbar machen, räuchern. Fleisch selchen, daher geselchtes Fleisch. Der Selcher, nach Berndt auch einer, der Fleisch einsalzt. (Vgl. Campe, Wb., IV, 411a.) Die Russen: Den Schnee weiss färben wollen. (Altmann VI, 516.)

Lat.: Exurere mare. – Mare exhauris. (Philippi, I, 241; Erasm., 410; Seybold, 296.)

[Spaltenumbruch] *80 Dî (dich) söll d'r Schnee on'zünd'n.Frommann, IV, 323, 343.

Eine scherzhafte Verwünschung in Franken.

*81 Doat äs zejôrig Schnî. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 328, 12.

Das ist vorjähriger Schnee, eine abgethane Sache, eine alte Geschichte. (S. Kraut 85.)

*82 Einem Schnee für Baumwolle verkaufen.

*83 Er hat Schne (im Ofen) gedörrt vnnd vor Saltz verkaufft. (S. Salat 24.) – Lehmann, 840, 2; Körte, 5373b.

Ungegründete Beschuldigung oder gute Vertheidigung.

*84 Er will den Schnee im Ofen dörren.Henisch, 736, 34; Körte, 5373a.

Holl.: Hij wil sneeuw in den oven bakken. (Harrebomée, II, 279a.)

*85 Es hat einen Schnee, dass die Bauern zu den Löchern 'nausscheissen. (Nürtingen.)

Die Thüren sind verschneit und verweht.

*86 Lass ein Schnee darauff fallen!Lehmann, 804, 39.

*87 Mächt äns doach d'r Schnî v'rbrîn. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 455.

Ausruf der Verwunderung.

*88 Me muess der alt Schnee nid füre sueche.Sutermeister, 147.

*89 Schnee nach Lappland (Spitzbergen) tragen.Altmann VI, 512.

*90 Schwarzen Schnee suchen.

Lat.: Nix nigra. (Bovill, I, 12.)

*91 Unterm Schnee ernten (schneiden). (S. Haut 128.) – Schottel, 1121a; Sutor, 421; Körte, 5371.

*92 Vom vorjährigen Schnee reden.

Holl.: Hij praat van de sneeuw, die in het ander jaar viel. (Harrebomée, II, 279a.)

*93 Wann de schwarte Schnei fällt, un de Lûs 'n Daler gelt.Lyra, 75.

„Wannehr wird dat geschehn? Man dat schüüt nümmermehr.“

*94 Wenn schwarzer Schnee fällt.Eiselein, 553.

Ergänzend: wird dies und jenes geschehen, d. h. nie. (S. Nimmerstag.)

Lat.: Cum mula peperierit. – Cum Nibas coccyzaverit. (Seybold, 102.)

*95 Wo isch der ferndrig1 Schnee? (Solothurn.) – Schweiz, II, 72, 5.

1) Fêrn = vor einem Jahre. (Stalder, I, 366.)


Schneeball.

1 Der Schneeball und das böse Wort wachsen und rollen fort.Schweiz, I, 192, 105.

2 Schneeballen fallen wol ab, aber sie flecken doch.

*3 An einem Schneeball saugen.

Holl.: Hij zuigt aan een' sneeuwbal. (Harrebomée, II, 279a.)

*4 He schit op 'n Sneball un frit ên för Dörst op.Körte, 5373c.

Er scheisst auf einen Schneeball und frisst ihn vor Durst wieder. Von einem argen Geizhals.


Schneeberger.

* Er hat ihm eine gute Prise Schneeberger gegeben.

Von scharfen Gegengründen, beissenden Antworten u. s. w.


Schneeblind.

* Er ist schneeblind wie die Hühner.


Schneefleck.

So viel Schneeflecken an Jakobi (25. Juli) noch am Pilatus zu sehen, so viel Gulden gilt das Malter Korn. (Luzern.)


Schneeflocke.

1 Der Schneeflocke gelüstet nach dem Tode.

2 Ein paar Schneeflocken machen keine Bahn.

*3 Wenn de Schneflock'n flegt.Eichwald, 1766.


Schneeflöcklein.

Es rührt kein Schneeflöcklein das ander an, bis es auff die Erden kompt.Petri, II, 292.

„Man pflegt zu sagen, dass kein Schneeflöcklein das andere anrüre, biss es auff die Erden kömmet.“ (Mathesy, 367b.)


Schneefurche.

Schneefurr – Gedeihfurr, Gefrorenfurr – Verlorenfurr. (Eifel.) – Schulfreund, 81, 6; Schmitz, 175, 10.


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Chömme d' Schneegens im Herbst gly zue-n-is, so git's e früeche-n und sträng Winter, göh

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[[148]/0154] 65 Wenn der Schnee vergeht, wird sich's finden. – Sailer, 46; Simrock, 9144; Parömiakon, 2348. Holl.: Dat comt al uit, dat men onder den snee bercht. (Tunn., 23, 11.) It.: Non si può far tanto brutto sotto la neve, che 'l sol non la discuopra. (Gaal, 1498.) Lat.: Cocta numerabimus exta. – Quidquid nix celat, solis calor omne revelat; et quod cor claudit, lingua hoc cito pandit. (Egeria, 251; Gaal, 1498.) – Sub nive quod tegitur, dum nix perit, omne videtur. (Fallersleben, 695; Philippi, II, 203; Sutor, 97.) 66 Wenn jeder den Schnee vor seiner Thür wegfegt, so wird die ganze Strasse frei. Holl.: Laat ieder de sneeuw voor zijne eigene deur wegvegen, en zich niet stooten aan den ijskegel van zijns nabuures dakpan. (Harrebomée, II, 279a.) 67 Wenn Schnee auf den Bergen liegt, so ist es auch im Thal kalt. In Abyssinien sagt man: Wenn du überwintern willst, Schnee, dann falle nicht in die Thäler, sondern auf die Berge. Frz.: Depuis qu'il y a de la neige à la montagne, aux vallées est bien froid. – Quand il neige sur les montagnes, il fait bien froid aux vallées. (Leroux, I, 72.) 68 Wer im Schnee geht, lässt auch eine Spur zurück. – Schlechta, 335. 69 Wer nach Schnee zieht, kann leicht in Koth kommen. „Derhalben habt jhr wol fürzusehen, das wenn jhr nach Schnee ziehet, er vielleicht vergeh, ehe jhr dahin kommet.“ (Fischart, in Kloster, VIII, 423.) 70 Wer Schnee sä't (zieht), seh' zu, dass er nicht vergeht im Nu. 71 Wie der Schnee im Sommer vnd Regen in der Erndte, Also reymet sich dem Narren ehre nicht. – Agricola II, 194a (Blatt 86b, die Nummer 149 ist Druckfehler und sollte 194a heissen). 72 Wo der Schnee am meisten getreten ist, da schmilzt ihn die Sonne nicht bald. 73 Wo ist der Schnee, der für 'nem Jahr lag. – Petri, II, 806. Dän.: Borte er den snee der faldt i fior. (Prov. dan., 516.) 74 Wo Schnee dauert, zerfliesst auch die Butter nicht. Wo das Schwächere sich hält, da kann auch das Schwache bestehen. *75 Das ist alter Schnee. Eine alte Geschichte, längst bekannte Sache. Frz.: Neiges d'Antan. (Leroux, I, 72.) *76 Den schne im ofen backen (dörren). – Franck, II, 13; Tappius, 15a; Schottel, 1115b; Sailer, 300; Sutor, 993; Altmann VI, 518. Zur Ergänzung von Aal 21, Eule 77, Frosch 87 und Krebs 39. Engl.: Carry coals to Newcastle. – He roasts snow in a furnace. (Bohn II, 65.) – The devil rebukes him. – To pour water in a sieve. – To wash a black-moor white. Frz.: Battre l'eau. – Chercher une aiguille dans une botte de foin. – Donner un coup d'épée dans l'eau. – Faire de la bouillie pour les morts. – Mesurer les sauts des puces. – Ne faire que de l'eau claire. – Piler l'eau dans un mortier. – Porter de l'eau à la rivière. – Porter lanterne à midi. – S'amuser à la moutarde. – Se battre de la chape à l'évêque. – Se confesser au renard. – Traire les boucs. – Travailler pour le roi de Prusse. It.: Disputar dell' ombra dell' asino. – Far la zuppa nel paniere. – Far un buco nell' acqua. – Pestar l'acqua nel mortajo. – Seminar nell' arena. (Masson, 324.) Lat.: Actam rem agere. – Bovi clitellas imponere. – Cribro aquam haurire. – Croesi pecuniae teruncium addere. – De asini umbra disceptare. – De lana caprina rixari. – Imbrem in cribrum gerere. – Litus arare. – Noctuas Athenas portare. – Sidera coelo addere. (Masson, 324.) Poln.: Groch na ściane rzucać. – Kozła doie próżno. – Sitem wodę czerpać. *77 Den Schnee des vorigen Jahres suchen. – Altmann VI, 514. Lat.: Anni nioes praeteriti. (Bovill, I, 57.) *78 Den Schnee für Salz verkaufen wollen. – Altmann VI, 520. *79 Den Schnee selchen. – Chaos, 393. Selchen, in einigen Gegenden, wie Baiern, Oesterreich, soviel als im Rauche trocknen, dörren, geniessbar machen, räuchern. Fleisch selchen, daher geselchtes Fleisch. Der Selcher, nach Berndt auch einer, der Fleisch einsalzt. (Vgl. Campe, Wb., IV, 411a.) Die Russen: Den Schnee weiss färben wollen. (Altmann VI, 516.) Lat.: Exurere mare. – Mare exhauris. (Philippi, I, 241; Erasm., 410; Seybold, 296.) *80 Dî (dich) söll d'r Schnee on'zünd'n. – Frommann, IV, 323, 343. Eine scherzhafte Verwünschung in Franken. *81 Doat äs zejôrig Schnî. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 328, 12. Das ist vorjähriger Schnee, eine abgethane Sache, eine alte Geschichte. (S. Kraut 85.) *82 Einem Schnee für Baumwolle verkaufen. *83 Er hat Schne (im Ofen) gedörrt vnnd vor Saltz verkaufft. (S. Salat 24.) – Lehmann, 840, 2; Körte, 5373b. Ungegründete Beschuldigung oder gute Vertheidigung. *84 Er will den Schnee im Ofen dörren. – Henisch, 736, 34; Körte, 5373a. Holl.: Hij wil sneeuw in den oven bakken. (Harrebomée, II, 279a.) *85 Es hat einen Schnee, dass die Bauern zu den Löchern 'nausscheissen. (Nürtingen.) Die Thüren sind verschneit und verweht. *86 Lass ein Schnee darauff fallen! – Lehmann, 804, 39. *87 Mächt äns doach d'r Schnî v'rbrîn. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 455. Ausruf der Verwunderung. *88 Me muess der alt Schnee nid füre sueche. – Sutermeister, 147. *89 Schnee nach Lappland (Spitzbergen) tragen. – Altmann VI, 512. *90 Schwarzen Schnee suchen. Lat.: Nix nigra. (Bovill, I, 12.) *91 Unterm Schnee ernten (schneiden). (S. Haut 128.) – Schottel, 1121a; Sutor, 421; Körte, 5371. *92 Vom vorjährigen Schnee reden. Holl.: Hij praat van de sneeuw, die in het ander jaar viel. (Harrebomée, II, 279a.) *93 Wann de schwarte Schnei fällt, un de Lûs 'n Daler gelt. – Lyra, 75. „Wannehr wird dat geschehn? Man dat schüüt nümmermehr.“ *94 Wenn schwarzer Schnee fällt. – Eiselein, 553. Ergänzend: wird dies und jenes geschehen, d. h. nie. (S. Nimmerstag.) Lat.: Cum mula peperierit. – Cum Nibas coccyzaverit. (Seybold, 102.) *95 Wo isch der ferndrig1 Schnee? (Solothurn.) – Schweiz, II, 72, 5. 1) Fêrn = vor einem Jahre. (Stalder, I, 366.) Schneeball. 1 Der Schneeball und das böse Wort wachsen und rollen fort. – Schweiz, I, 192, 105. 2 Schneeballen fallen wol ab, aber sie flecken doch. *3 An einem Schneeball saugen. Holl.: Hij zuigt aan een' sneeuwbal. (Harrebomée, II, 279a.) *4 He schit op 'n Sneball un frit ên för Dörst op. – Körte, 5373c. Er scheisst auf einen Schneeball und frisst ihn vor Durst wieder. Von einem argen Geizhals. Schneeberger. * Er hat ihm eine gute Prise Schneeberger gegeben. Von scharfen Gegengründen, beissenden Antworten u. s. w. Schneeblind. * Er ist schneeblind wie die Hühner. Schneefleck. So viel Schneeflecken an Jakobi (25. Juli) noch am Pilatus zu sehen, so viel Gulden gilt das Malter Korn. (Luzern.) Schneeflocke. 1 Der Schneeflocke gelüstet nach dem Tode. 2 Ein paar Schneeflocken machen keine Bahn. *3 Wenn de Schneflock'n flegt. – Eichwald, 1766. Schneeflöcklein. Es rührt kein Schneeflöcklein das ander an, bis es auff die Erden kompt. – Petri, II, 292. „Man pflegt zu sagen, dass kein Schneeflöcklein das andere anrüre, biss es auff die Erden kömmet.“ (Mathesy, 367b.) Schneefurche. Schneefurr – Gedeihfurr, Gefrorenfurr – Verlorenfurr. (Eifel.) – Schulfreund, 81, 6; Schmitz, 175, 10. Schneegans. Chömme d' Schneegens im Herbst gly zue-n-is, so git's e früeche-n und sträng Winter, göh

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [148]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/154>, abgerufen am 28.03.2024.