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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] Ihre. Neu aufgelegt ward diese Predigt 1831. - Auf der hintern Seite des Roland zu Bremen war ehemals gemalt zu sehen ein Löwe und ein Hund im Streit um einen Knochen mit der Unterschrift: Eenen jeden dat syne. Es ist bekanntlich auch die Devise des preussischen Schwarzen Adlerordens.

Engl.: Every one his own, is fair. - Give every one his due.

Frz.: Chascung a son tour. (Leroux, II, 196.)

It.: Egli e ragion che Berto bea. - Tutti il suo, cosi va bene.

Lat.: Cuique suum. (Gaal, 961; Eiselein, 566; Wiegand, 330; Faselius, 249; Egeria, 291.)

8 Jedem das Seine ist nicht zu viel. - Körte, 3156; Simrock, 5214.

Frz.: Chacun le sien, n'est pas trop. (Leroux, II, 163; Gaal, 961.) - A tout seigneur tout honneur. (Masson, 311.)

9 Jedem das Seine, sagte der Bauer, da ass er dem Kinde den Brei auf. - Hoefer, 189.

Holl.: Dat smaakt, zei de boer, en hij at de pap van zijn kind op. (Harrebomee, I, 69.)

10 Jedem das Seine, so bleibt die Freundschaft frisch.

Holl.: Elk het zijne houdt de beste vriendschap. (Harrebomee, II, 415a.)

11 Jedem das Seine, wenn ich nur erst mein Geld habe.

12 Jedem et sing, dann hät der Düvel niks. (Köln.) - Weyden, IV, 14; für die Grafschaft Mark: Woeste, 77, 299; hochdeutsch bei Simrock, 5215.

In Bedburg: Jiddem et Senk, dann hät der Düvel nex. Aber sollte, wenn jeder das Seine bekommt, nicht auch der Teufel das Seine kriegen?

Dän.: Naar enhver faaer sit, faaer fanden intet. (Bohn I, 391.)

13 Jedem ist das Seine lieb.

Böhm.: Kazdemu sve i nemyte bilo. - Svuj sveho zeli. (Celakovsky, 245 u. 396.)

Frz.: Chacun ayme le sien. - Chacun ayme mieux le sien petit, que il ad en pais sanz doutance qu'autrui richesse a mesestance. (Leroux, II, 196.)

Lat.: Meus mihi, suus cuique carus est. (Plautus.) (Philippi, I, 249.)

14 Jeder hält das Seine für schön.

Lat.: Suum cuique pulchrum. (Tappius, 81a; Philippi, II, 208.)

15 Jeder kann mit dem Seinen thun, was er will.

Lat.: Rei suae quilibet est moderator. (Seybold, 525.)

16 Jeder mag das Seine frei brauchen und besitzen. - Graf, 93, 152.

Altfries.: Eyn iewelick man mac syn selues vry braken ende besitten. (Richthofen, 34.)

17 Jeder soll das seine thun, so wird es wol im Hause stan. - Lehmann, 752, 56.

Lat.: Tu praesens cura, Domino permitte futura. (Binder I, 1768; II, 3355; Seybold, 612.)

18 Jeder soll mit dem Seinen zufrieden sein.

Lat.: Esto quod es; quod sunt alii, sine quemlibet esse; quod non es, nolis; quod potes esse, velis. (Seybold, 152.)

19 Jeder treibe das Seine und lass andern das Ihre.

Lat.: Arma magis, quam jura, milites nosse debent. (Seybold, 36.)

Port.: Cada hum trate de si, e deixe os outros. (Bohn I, 271.)

20 Jeder warte des Seinen und gaffe nicht auf andere.

Frz.: L'on n'aura ja a faire que pour le sien. (Leroux, II, 254.)

21 Jedermann nutzt wohl das Seine. - Graf, 93, 156.

Mhd.: Eyn ydirmann nuzit wol daz sine. (Daniels, 431, 6.)

Dän.: Hver gjör sig sit det nyttigste, han kand. (Prov. dan., 233.)

22 Jidem et Sin, mar voerers et ek min. (Deutz.)

23 Lass jedem das Seine, so behältst du das Deine.

Dän.: Lad du enhver beholde sit, saa beholder du og dit. (Prov. dan., 370.)

Engl.: Leave to every one what is his own, and thou wilt keep what is thine.

24 Lass jedem das Seine und bewahre das Deine. - Petri, II, 433.

25 Lass jeden für das Seine sorgen, bezahlt er nicht, so mag er borgen. - Petri, II, 433.

26 Wenn ein jeder das seine kriegt (weg), so bleibt dem Teuffel ein Dreck. - Petri, III, 13.

27 Wenn jeder nach dem Seinen greift, so kommen die Hände zusammen.

Frz.: En gardant le sien on fait guerre a autruy. (Leroux, II, 218.)

28 Wer das sein nit kündig helt zu rath, der wirt nit reich, sein wirt nit rath. - Franck, II, 52a.

[Spaltenumbruch] 29 Wer das Seine bald verzehrt, sein Freud in Leid sich bald verkehrt. - Chaos, 677.

30 Wer das seine bestelt, der ist kein Narr. - Petri, II, 689.

31 Wer das Seine erhält, verliert nichts.

Frz.: Qui a le sien rien ne perd. (Leroux, II, 290.)

32 Wer das Seine nicht bewacht, wird, wenn's verloren, nur verlacht.

Poln.: Kijem tego, co nie pilnuje swego. (Lompa, 15.)

33 Wer das Seine vergeudet hat, der muss die Geissel essen.

34 Wer das Seine verprasst, fällt andern zur Last.

Dän.: Naar hver beholder sit, saa faaer fanden intet. (Prov. dan., 155.)

Frz.: Qui le sien gaste, a l'autrui tend. (Cahier, 801.)

Lat.: Quae tua sunt, agas. (Tertius.) (Eiselein, 566.)

35 Wer das Seine verthut vorm Tod, kommt hernach in bittre Noth.

Frz.: Qui donne le sien avant mourir bientost s'appreste a moult souffrir. (Leroux, II, 296.)

36 Wer das Seine wohl behut, ist auch treu in fremdem Gut.

Frz.: Qui le sien garde assant l'autruy. (Leroux, II, 300.)

37 Wer das Seine wohl verwahrt, dem bleibt manche Sorg' erspart.

Port.: Minha arca cerrada, minha alma sa. (Bohn I, 283.)

38 Wer das Seine zu Rathe hält, weiss den Sparpfennig zu finden.

39 Wer mit dem Seinen fertig ist, zu spät die letzten Tropfen misst.

40 Wo man das Seine findet, kann man es wieder nehmen.

Frz.: On reprend son bien par tout ou on le trouve. (Kritzinger, 687a.)

*41 Er trägt all das Seine bei sich.

Frz.: Le porte tout quant et moy, quant tout mon bien est dedans moy.

Lat.: Omnia mea mecum porto. (Bovill, II, 31.)

*42 Het iederman das sein, so werest wol so arm als ein anderer. - Franck, II, 88a; Sailer, 122; Simrock, 5216; Körte, 3161.

*43 Sich an dem Seinen genügen lassen. - Eyering, III, 303.

*44 Sich von dem Seinen nähren.

Lat.: Suo succo victitare. (Seybold, 590.)


Seinen (die).

1 Den Seinen gibt's Gott im Schlaf (schlafend). - Gaal, 1366; Braun, I, 3880; Dove, 533.

Frz.: Les biens viennent en dormant a ceux que Dieu aime. (Gaal, 1366.)

2 Einem jeden sind die seinen lieb. - Petri, II, 177.

3 Jeder halte sich zu den Seinen. - Gaal, 964.

4 Jeder mag den Seinen strafen. - Graf, 42, 151.

Mhd.: Ouch mac eyn iclichen den synen straafen. (Grimm, Weisth., I, 710.)

5 Jeder soll für die Seinen sorgen.

"Ein jeder soll von Rechts wegen die Seinen trachten zu verpflegen."

Lat.: Suos quisque debet tueri. (Seybold, 590.)

6 Wer den Seinen nicht beisteht, wird Fremden nicht helfen.

Port.: Quem mal quer os seus, no querra bem os alheius. (Bohn I, 145.)

7 Wer die Seinen nicht versorgt, ist ärger als ein Heide.

Böhm.: Zvon klepa: Svym ne cizim! svym ne cizim! (Celakovsky, 271.)

Frz.: L'en doit tousjours bien faire aux siens. (Leroux, II, 253.)

Span.: Quien de los suyos se alexa, Dios le dexa. (Zeiller.)

8 Wer unter den Seinen ist, der ist daheim.

It.: Legami mani e piei, e gettami tra' miei. (Bohn I, 108.)


Seinesgleichen.

1 Jeder messe sich mit seinesgleichen.

Wenn auch nicht gerade in dem Sinne, wie es der Beherrscher von Kan in Afrika that, der über 2000 Seelen gebot, aber sich dennoch Sultan nennen liess und sich bei einem Kaufmann nach dem Wohlbefinden der Sultane von Marokko, Konstantinopel und Indien erkundigte, indem er sagte: "Wir sind gewohnt uns stets nach dem Wohlsein von unsers Gleichen zu erkundigen." So entstand die sprichwörtliche Redensart in der Berberei: Er erkundigt sich nach seinesgleichen,

[Spaltenumbruch] Ihre. Neu aufgelegt ward diese Predigt 1831. – Auf der hintern Seite des Roland zu Bremen war ehemals gemalt zu sehen ein Löwe und ein Hund im Streit um einen Knochen mit der Unterschrift: Eenen jeden dat syne. Es ist bekanntlich auch die Devise des preussischen Schwarzen Adlerordens.

Engl.: Every one his own, is fair. – Give every one his due.

Frz.: Chascung à son tour. (Leroux, II, 196.)

It.: Egli è ragion che Berto bea. – Tutti il suo, così va bene.

Lat.: Cuique suum. (Gaal, 961; Eiselein, 566; Wiegand, 330; Faselius, 249; Egeria, 291.)

8 Jedem das Seine ist nicht zu viel.Körte, 3156; Simrock, 5214.

Frz.: Chacun le sien, n'est pas trop. (Leroux, II, 163; Gaal, 961.) – A tout seigneur tout honneur. (Masson, 311.)

9 Jedem das Seine, sagte der Bauer, da ass er dem Kinde den Brei auf.Hoefer, 189.

Holl.: Dat smaakt, zei de boer, en hij at de pap van žijn kind op. (Harrebomée, I, 69.)

10 Jedem das Seine, so bleibt die Freundschaft frisch.

Holl.: Elk het zijne houdt de beste vriendschap. (Harrebomée, II, 415a.)

11 Jedem das Seine, wenn ich nur erst mein Geld habe.

12 Jedem et sing, dann hät der Düvel niks. (Köln.) – Weyden, IV, 14; für die Grafschaft Mark: Woeste, 77, 299; hochdeutsch bei Simrock, 5215.

In Bedburg: Jiddem et Senk, dann hät der Düvel nex. Aber sollte, wenn jeder das Seine bekommt, nicht auch der Teufel das Seine kriegen?

Dän.: Naar enhver faaer sit, faaer fanden intet. (Bohn I, 391.)

13 Jedem ist das Seine lieb.

Böhm.: Každému své i nemyté bílo. – Svůj svého želí. (Čelakovsky, 245 u. 396.)

Frz.: Chacun ayme le sien. – Chacun ayme mieux le sien petit, que il ad en pais sanz doutance qu'autrui richesse à mésestance. (Leroux, II, 196.)

Lat.: Meus mihi, suus cuique carus est. (Plautus.) (Philippi, I, 249.)

14 Jeder hält das Seine für schön.

Lat.: Suum cuique pulchrum. (Tappius, 81a; Philippi, II, 208.)

15 Jeder kann mit dem Seinen thun, was er will.

Lat.: Rei suae quilibet est moderator. (Seybold, 525.)

16 Jeder mag das Seine frei brauchen und besitzen.Graf, 93, 152.

Altfries.: Eyn iewelick man mac syn selues vry braken ende besitten. (Richthofen, 34.)

17 Jeder soll das seine thun, so wird es wol im Hause stan.Lehmann, 752, 56.

Lat.: Tu praesens cura, Domino permitte futura. (Binder I, 1768; II, 3355; Seybold, 612.)

18 Jeder soll mit dem Seinen zufrieden sein.

Lat.: Esto quod es; quod sunt alii, sine quemlibet esse; quod non es, nolis; quod potes esse, velis. (Seybold, 152.)

19 Jeder treibe das Seine und lass andern das Ihre.

Lat.: Arma magis, quam jura, milites nosse debent. (Seybold, 36.)

Port.: Cada hum trate de si, e deixe os outros. (Bohn I, 271.)

20 Jeder warte des Seinen und gaffe nicht auf andere.

Frz.: L'on n'aura jà à faire que pour le sien. (Leroux, II, 254.)

21 Jedermann nutzt wohl das Seine.Graf, 93, 156.

Mhd.: Eyn ydirmann nuzit wol daz sine. (Daniels, 431, 6.)

Dän.: Hver gjør sig sit det nyttigste, han kand. (Prov. dan., 233.)

22 Jidem et Sin, mar voerers et ek min. (Deutz.)

23 Lass jedem das Seine, so behältst du das Deine.

Dän.: Lad du enhver beholde sit, saa beholder du og dit. (Prov. dan., 370.)

Engl.: Leave to every one what is his own, and thou wilt keep what is thine.

24 Lass jedem das Seine und bewahre das Deine.Petri, II, 433.

25 Lass jeden für das Seine sorgen, bezahlt er nicht, so mag er borgen.Petri, II, 433.

26 Wenn ein jeder das seine kriegt (weg), so bleibt dem Teuffel ein Dreck.Petri, III, 13.

27 Wenn jeder nach dem Seinen greift, so kommen die Hände zusammen.

Frz.: En gardant le sien on fait guerre à autruy. (Leroux, II, 218.)

28 Wer das sein nit kündig helt zu rath, der wirt nit reich, sein wirt nit rath.Franck, II, 52a.

[Spaltenumbruch] 29 Wer das Seine bald verzehrt, sein Freud in Leid sich bald verkehrt.Chaos, 677.

30 Wer das seine bestelt, der ist kein Narr.Petri, II, 689.

31 Wer das Seine erhält, verliert nichts.

Frz.: Qui a le sien rien ne perd. (Leroux, II, 290.)

32 Wer das Seine nicht bewacht, wird, wenn's verloren, nur verlacht.

Poln.: Kijem tego, co nie pilnuje swego. (Lompa, 15.)

33 Wer das Seine vergeudet hat, der muss die Geissel essen.

34 Wer das Seine verprasst, fällt andern zur Last.

Dän.: Naar hver beholder sit, saa faaer fanden intet. (Prov. dan., 155.)

Frz.: Qui le sien gaste, à l'autrui tend. (Cahier, 801.)

Lat.: Quae tua sunt, agas. (Tertius.) (Eiselein, 566.)

35 Wer das Seine verthut vorm Tod, kommt hernach in bittre Noth.

Frz.: Qui donne le sien avant mourir bientost s'appreste à moult souffrir. (Leroux, II, 296.)

36 Wer das Seine wohl behut, ist auch treu in fremdem Gut.

Frz.: Qui le sien garde assant l'autruy. (Leroux, II, 300.)

37 Wer das Seine wohl verwahrt, dem bleibt manche Sorg' erspart.

Port.: Minha arca cerrada, minha alma sã. (Bohn I, 283.)

38 Wer das Seine zu Rathe hält, weiss den Sparpfennig zu finden.

39 Wer mit dem Seinen fertig ist, zu spät die letzten Tropfen misst.

40 Wo man das Seine findet, kann man es wieder nehmen.

Frz.: On reprend son bien par tout où on le trouve. (Kritzinger, 687a.)

*41 Er trägt all das Seine bei sich.

Frz.: Le porte tout quant et moy, quant tout mon bien est dedans moy.

Lat.: Omnia mea mecum porto. (Bovill, II, 31.)

*42 Het iederman das sein, so werest wol so arm als ein anderer.Franck, II, 88a; Sailer, 122; Simrock, 5216; Körte, 3161.

*43 Sich an dem Seinen genügen lassen.Eyering, III, 303.

*44 Sich von dem Seinen nähren.

Lat.: Suo succo victitare. (Seybold, 590.)


Seinen (die).

1 Den Seinen gibt's Gott im Schlaf (schlafend).Gaal, 1366; Braun, I, 3880; Dove, 533.

Frz.: Les biens viennent en dormant à ceux que Dieu aime. (Gaal, 1366.)

2 Einem jeden sind die seinen lieb.Petri, II, 177.

3 Jeder halte sich zu den Seinen.Gaal, 964.

4 Jeder mag den Seinen strafen.Graf, 42, 151.

Mhd.: Ouch mac eyn iclichen den synen straafen. (Grimm, Weisth., I, 710.)

5 Jeder soll für die Seinen sorgen.

„Ein jeder soll von Rechts wegen die Seinen trachten zu verpflegen.“

Lat.: Suos quisque debet tueri. (Seybold, 590.)

6 Wer den Seinen nicht beisteht, wird Fremden nicht helfen.

Port.: Quem mal quer os seus, no querrá bem os alheius. (Bohn I, 145.)

7 Wer die Seinen nicht versorgt, ist ärger als ein Heide.

Böhm.: Zvon klepá: Svým ne cizím! svým ne cizím! (Čelakovsky, 271.)

Frz.: L'en doit tousjours bien faire aux siens. (Leroux, II, 253.)

Span.: Quien de los suyos se alexa, Dios le dexa. (Zeiller.)

8 Wer unter den Seinen ist, der ist daheim.

It.: Legami mani e piei, e gettami tra' miei. (Bohn I, 108.)


Seinesgleichen.

1 Jeder messe sich mit seinesgleichen.

Wenn auch nicht gerade in dem Sinne, wie es der Beherrscher von Kan in Afrika that, der über 2000 Seelen gebot, aber sich dennoch Sultan nennen liess und sich bei einem Kaufmann nach dem Wohlbefinden der Sultane von Marokko, Konstantinopel und Indien erkundigte, indem er sagte: „Wir sind gewohnt uns stets nach dem Wohlsein von unsers Gleichen zu erkundigen.“ So entstand die sprichwörtliche Redensart in der Berberei: Er erkundigt sich nach seinesgleichen,

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[[263]/0269] Ihre. Neu aufgelegt ward diese Predigt 1831. – Auf der hintern Seite des Roland zu Bremen war ehemals gemalt zu sehen ein Löwe und ein Hund im Streit um einen Knochen mit der Unterschrift: Eenen jeden dat syne. Es ist bekanntlich auch die Devise des preussischen Schwarzen Adlerordens. Engl.: Every one his own, is fair. – Give every one his due. Frz.: Chascung à son tour. (Leroux, II, 196.) It.: Egli è ragion che Berto bea. – Tutti il suo, così va bene. Lat.: Cuique suum. (Gaal, 961; Eiselein, 566; Wiegand, 330; Faselius, 249; Egeria, 291.) 8 Jedem das Seine ist nicht zu viel. – Körte, 3156; Simrock, 5214. Frz.: Chacun le sien, n'est pas trop. (Leroux, II, 163; Gaal, 961.) – A tout seigneur tout honneur. (Masson, 311.) 9 Jedem das Seine, sagte der Bauer, da ass er dem Kinde den Brei auf. – Hoefer, 189. Holl.: Dat smaakt, zei de boer, en hij at de pap van žijn kind op. (Harrebomée, I, 69.) 10 Jedem das Seine, so bleibt die Freundschaft frisch. 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(Prov. dan., 233.) 22 Jidem et Sin, mar voerers et ek min. (Deutz.) 23 Lass jedem das Seine, so behältst du das Deine. Dän.: Lad du enhver beholde sit, saa beholder du og dit. (Prov. dan., 370.) Engl.: Leave to every one what is his own, and thou wilt keep what is thine. 24 Lass jedem das Seine und bewahre das Deine. – Petri, II, 433. 25 Lass jeden für das Seine sorgen, bezahlt er nicht, so mag er borgen. – Petri, II, 433. 26 Wenn ein jeder das seine kriegt (weg), so bleibt dem Teuffel ein Dreck. – Petri, III, 13. 27 Wenn jeder nach dem Seinen greift, so kommen die Hände zusammen. Frz.: En gardant le sien on fait guerre à autruy. (Leroux, II, 218.) 28 Wer das sein nit kündig helt zu rath, der wirt nit reich, sein wirt nit rath. – Franck, II, 52a. 29 Wer das Seine bald verzehrt, sein Freud in Leid sich bald verkehrt. – Chaos, 677. 30 Wer das seine bestelt, der ist kein Narr. – Petri, II, 689. 31 Wer das Seine erhält, verliert nichts. Frz.: Qui a le sien rien ne perd. (Leroux, II, 290.) 32 Wer das Seine nicht bewacht, wird, wenn's verloren, nur verlacht. Poln.: Kijem tego, co nie pilnuje swego. (Lompa, 15.) 33 Wer das Seine vergeudet hat, der muss die Geissel essen. 34 Wer das Seine verprasst, fällt andern zur Last. Dän.: Naar hver beholder sit, saa faaer fanden intet. (Prov. dan., 155.) Frz.: Qui le sien gaste, à l'autrui tend. (Cahier, 801.) Lat.: Quae tua sunt, agas. (Tertius.) (Eiselein, 566.) 35 Wer das Seine verthut vorm Tod, kommt hernach in bittre Noth. Frz.: Qui donne le sien avant mourir bientost s'appreste à moult souffrir. (Leroux, II, 296.) 36 Wer das Seine wohl behut, ist auch treu in fremdem Gut. Frz.: Qui le sien garde assant l'autruy. (Leroux, II, 300.) 37 Wer das Seine wohl verwahrt, dem bleibt manche Sorg' erspart. Port.: Minha arca cerrada, minha alma sã. (Bohn I, 283.) 38 Wer das Seine zu Rathe hält, weiss den Sparpfennig zu finden. 39 Wer mit dem Seinen fertig ist, zu spät die letzten Tropfen misst. 40 Wo man das Seine findet, kann man es wieder nehmen. Frz.: On reprend son bien par tout où on le trouve. (Kritzinger, 687a.) *41 Er trägt all das Seine bei sich. Frz.: Le porte tout quant et moy, quant tout mon bien est dedans moy. Lat.: Omnia mea mecum porto. (Bovill, II, 31.) *42 Het iederman das sein, so werest wol so arm als ein anderer. – Franck, II, 88a; Sailer, 122; Simrock, 5216; Körte, 3161. *43 Sich an dem Seinen genügen lassen. – Eyering, III, 303. *44 Sich von dem Seinen nähren. Lat.: Suo succo victitare. (Seybold, 590.) Seinen (die). 1 Den Seinen gibt's Gott im Schlaf (schlafend). – Gaal, 1366; Braun, I, 3880; Dove, 533. Frz.: Les biens viennent en dormant à ceux que Dieu aime. (Gaal, 1366.) 2 Einem jeden sind die seinen lieb. – Petri, II, 177. 3 Jeder halte sich zu den Seinen. – Gaal, 964. 4 Jeder mag den Seinen strafen. – Graf, 42, 151. Mhd.: Ouch mac eyn iclichen den synen straafen. (Grimm, Weisth., I, 710.) 5 Jeder soll für die Seinen sorgen. „Ein jeder soll von Rechts wegen die Seinen trachten zu verpflegen.“ Lat.: Suos quisque debet tueri. (Seybold, 590.) 6 Wer den Seinen nicht beisteht, wird Fremden nicht helfen. Port.: Quem mal quer os seus, no querrá bem os alheius. (Bohn I, 145.) 7 Wer die Seinen nicht versorgt, ist ärger als ein Heide. Böhm.: Zvon klepá: Svým ne cizím! svým ne cizím! (Čelakovsky, 271.) Frz.: L'en doit tousjours bien faire aux siens. (Leroux, II, 253.) Span.: Quien de los suyos se alexa, Dios le dexa. (Zeiller.) 8 Wer unter den Seinen ist, der ist daheim. It.: Legami mani e piei, e gettami tra' miei. (Bohn I, 108.) Seinesgleichen. 1 Jeder messe sich mit seinesgleichen. Wenn auch nicht gerade in dem Sinne, wie es der Beherrscher von Kan in Afrika that, der über 2000 Seelen gebot, aber sich dennoch Sultan nennen liess und sich bei einem Kaufmann nach dem Wohlbefinden der Sultane von Marokko, Konstantinopel und Indien erkundigte, indem er sagte: „Wir sind gewohnt uns stets nach dem Wohlsein von unsers Gleichen zu erkundigen.“ So entstand die sprichwörtliche Redensart in der Berberei: Er erkundigt sich nach seinesgleichen,

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [263]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/269>, abgerufen am 28.03.2024.