Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 18 Wenn es bei Sonnenschein regnet, so kommt ein Schneider in den Himmel. - Simrock, 8291.

19 Wenn es bei Sonnenschein regnet, so schlägt der Teufel seine Grossmutter; er lacht und sie weint. - Simrock, 8289.

20 Wer bei Sonnenschein reist, braucht keine Laterne.

*21 Den Sonnenschein verbieten.

*22 Er kann beim hellen Sonnenschein hinters Licht führen.

*23 Schade, dass Sonnenschein Schaden dran thut.

Wurde in Bezug auf Regenwetter in der Gegend von Altena gehört.


Sonnenschieber.

* Es ist ein Sonnenschieber. (S. Krebstränker.)


Sonnenschirm.

* Sie trägt den Sonnenschirm, um nicht weiss zu werden.

Von Mädchen mit dunkler Hautfarbe.


Sonnenschuss.

* Den Sonnenschuss haben.


Sonnenstein.

*1 Der spielt ein Viertel vom Sonnenstein. - Klix, 84.

*2 Er kann stets auf den Sonnenstein wandern.


Sonnenstich.

* Er hat den Sonnenstich.

Es wirbelt bei ihm im Kopfe.

Holl.: Hij heeft den zonnesteek. (Harrebomee, II, 507a.)


Sonnenstrahl.

1 Der Sonnenstrahl bleibt rein, wenn er auch fällt auf schmuzigen Stein.

Frz.: Le soleil ne salit point ses rayons, quoiqu'ils tombent dans la boue.

2 Ein Sonnenstrahl macht keinen Tag.

3 Ein Sonnenstrahl zündet nicht.

4 Sonnenstrahlen trocknen die Strassen und bleiben rein.

5 Wo ein Sonnenstrahl hinreicht, schickt Gott keine Donnerkeile.

*6 Der will auf Sonnenstrahlen reiten. - Sailer, 89.

Unmögliches thun, wie der, so über seinen Schatten springen oder Wasser aus dem Schnee drücken und den Schnee behalten will.


Sonnentag.

Nicht jeder Sonnentag ist ein Sonntag.

Die Russen: Aus jedem Sonnentag einen Sonntag machen. (Altmann VI, 522.)


Sonnenuhr.

1 Die Sonnenuhr zählt die heitern Stunden nur. - Eiselein, 571; Simrock, 9601; Braun, I, 159.

2 Ich bringe hier die Sonnenuhr, sagte Hans, als man sich darüber stritt, welche von ein paar Uhren richtig zeige.

Holl.: Ik moet eens zien, hoe laat het is, zei Jan Uurwerk, en hij zette het naaikussen zijner vrouw in de zon. (Harrebomee, II, 507a.)

*3 Er ist eine Sonnenuhr, die nur zeigt, so lange die Sonne scheint. - Sailer, 165; Simrock, 9600.

"Von denen, die nur unsere Freunde sind, so lange es uns wohlgeht. Auch Günstlinge sind Sonnenuhren; man richtet sich nach ihnen, so lange die Sonne des Thrones sie beleuchtet und sieht sie nicht an, sobald sie ihnen ihre Strahlen entzieht." (Fr. Schulz, Aphorismen, 15.)


Sonnenvogel.

Ich bin der Sonnenvogel, der Regen macht mich nicht nass. (Surinam.)

Von Leuten, von denen alles abläuft, wie Wasser von der Gans; die sich aus nichts etwas machen.


Sonnenwarm.

Sonnenwarm macht niemand irre. - Simrock, 9590a.


Sonnenwende.

Nach Sonnenwende wächst das Getreide auch Nachts. - Baumgarten, 49.


Sonnenwendetag.

Der Sunnawendtag bricht (sticht) ön Keo'n (Korn) d' Wurz'n a, und da Petarstag macht eams e'st ga. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 49.


Sonntag.

1 All Dage is kein Sonndag. (Oldenburg.) - Firmenich, I, 232, 28.

[Spaltenumbruch] 2 Alle Dag Sinndag on ön e Mödd noch e Höllgedag. - Frischbier2, 3536.

3 Am Sinndag grawe öss kein Sünd, denn öck heww e Kreiz väre on e Kreiz hinge. (Elbing.) - Frischbier2, 3535.

Es ist der Spaten mit der Krücke und der Rücken gemeint.

4 Am Sonntag bet' und sing', am Werktag schaff' dein Ding'. - Simrock, 9595a.

5 Am Sonntag pflücken die Hexen solsequium, am Montag lunaria (Mondviole), am Dienstag verbena, am Mittwoch mercurialis (Bingelkraut), am Donnerstag barba Jovis (Donnersbart), am Freitag capelli Veneris (Frauenhaar) und am Sonnabend mischen sie die höllische Salbe. - Illustr. Zeitung, Nr. 1381, S. 9.

Unter Angabe über die Bereitung der Hexensalbe.

6 Am Sonntag schaffen ist besser als am Werktag gaffen.

Dän.: Heller-dags syssel er mangen saa behagelig som uge-dags arbeyde. (Prov. dan., 278.)

7 Auf den Sonntag folgt gern der blaue Montag.

Frz.: Il n'y a pas de bonne fete, sans lendemain. (Lendroy, 1594.)

8 Auf fette Sonntage folgen magere Montage.

9 Der Sonntag ist mein, den lass' ich mir nicht nehmen.

10 Der Sonntag regiert die Woche.

11 Ein fetter (guter) Sonntag will einen guten Montag haben.

Böhm.: Tucna nedele rada po mastnem pondelku se ohlizi. (Celakovsky, 59.)

12 Es ist kein Sonntag so quad, die Sonne scheint früh und spat.

Holl.: Geen zaturdag zoo kwaad, of de zon schijnt vroeg of laat. (Harrebomee, II, 493a.)

13 Es ist nicht alle Tage Sonntag (Kirmes, Feiertag). - Gaal, 1411.

Ein jüdisch-deutsches Sprichwort in Warschau enthält die Hoffnung auf einen so allgemeinen Festtag: Alle Jumim-tojwim (Feiertage) waren butel (aufgehoben) sein, nar Purim wett (wird) bleiben. Zur Zeit des Messias heisst es, werden alle Feiertage aufgehoben werden und nur der Freudentag Purim wird bestehen.

Frz.: Ce n'est pas tous les jours fete. (Kritzinger, 310b.)

Lat.: Non semper erit aestas. - Non semper Saturnalia sunt. (Philippi, II, 49.)

Poln.: Nie zawsze swietego Jana. (Masson, 311.)

14 Et äs nit alen Dach Sangtich. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 702.

"Solche Leute, die also gesinnet sind, gehören meistens in die Klasse derer, die gern wollten, dass alle Tage Sonntag wäre." (Keller, 161a.)

15 Et es net ömmer Sonnig (Sonntag). (S. Fangtag 2, Fischtag Nachtr., Fleischtag, Jahrmarkt 7 u. 14, Kirchweihe 7 und Kirmes 6.) (Siegen.) - Firmenich, I, 519, 3; für Ovelgönne: Firmenich, III, 24, 12.

16 Et is nich alle Dage Sunndag. - Schambach, II, 187.

Einmal, um zu sagen, dass man nicht immer gut und bequem leben und nicht stets Glück haben könne, weil der Sonntag als ein glücklicher Tag gilt. Daher Sonntagskinder.

17 Et öss nich alle Dag Sinndag, et kömmt ok emol e Fierdag (Hölgedag). - Frischbier2, 3537.

18 Ist's drei Sonntag vor Sanct-Jakob schön, wird gut Korn getragen auf die Böhn (Böden).

19 Ohne Sonntag kein Werktag.

20 Sonndag, kömste morgen, wie gern woll ek dech fieren. (Meurs.) - Firmenich, I, 404, 259; hochdeutsch bei Simrock, 9598.

D. i. Sonntag, kommst du morgen, wie gern wollen wir dich feiern. So sagt man zu Mädchen, welche vorgeben, nicht heirathen zu wollen.

21 Sonntag ist der Mädchen Tag, Montag und Dienstag ein Raubmörder, Mittwoch eine gute Frau, Donnerstag der Fleischtag, Freitag - Hungertag, Samstag der Kränze Tag.

22 Sonntags Regen und Montags gut, regnet es die Woche genug. (Euskirchen.) - Boebel, 125.


[Spaltenumbruch] 18 Wenn es bei Sonnenschein regnet, so kommt ein Schneider in den Himmel.Simrock, 8291.

19 Wenn es bei Sonnenschein regnet, so schlägt der Teufel seine Grossmutter; er lacht und sie weint.Simrock, 8289.

20 Wer bei Sonnenschein reist, braucht keine Laterne.

*21 Den Sonnenschein verbieten.

*22 Er kann beim hellen Sonnenschein hinters Licht führen.

*23 Schade, dass Sonnenschein Schaden dran thut.

Wurde in Bezug auf Regenwetter in der Gegend von Altena gehört.


Sonnenschieber.

* Es ist ein Sonnenschieber. (S. Krebstränker.)


Sonnenschirm.

* Sie trägt den Sonnenschirm, um nicht weiss zu werden.

Von Mädchen mit dunkler Hautfarbe.


Sonnenschuss.

* Den Sonnenschuss haben.


Sonnenstein.

*1 Der spielt ein Viertel vom Sonnenstein.Klix, 84.

*2 Er kann stets auf den Sonnenstein wandern.


Sonnenstich.

* Er hat den Sonnenstich.

Es wirbelt bei ihm im Kopfe.

Holl.: Hij heeft den zonnesteek. (Harrebomée, II, 507a.)


Sonnenstrahl.

1 Der Sonnenstrahl bleibt rein, wenn er auch fällt auf schmuzigen Stein.

Frz.: Le soleil ne salit point ses rayons, quoiqu'ils tombent dans la boue.

2 Ein Sonnenstrahl macht keinen Tag.

3 Ein Sonnenstrahl zündet nicht.

4 Sonnenstrahlen trocknen die Strassen und bleiben rein.

5 Wo ein Sonnenstrahl hinreicht, schickt Gott keine Donnerkeile.

*6 Der will auf Sonnenstrahlen reiten.Sailer, 89.

Unmögliches thun, wie der, so über seinen Schatten springen oder Wasser aus dem Schnee drücken und den Schnee behalten will.


Sonnentag.

Nicht jeder Sonnentag ist ein Sonntag.

Die Russen: Aus jedem Sonnentag einen Sonntag machen. (Altmann VI, 522.)


Sonnenuhr.

1 Die Sonnenuhr zählt die heitern Stunden nur.Eiselein, 571; Simrock, 9601; Braun, I, 159.

2 Ich bringe hier die Sonnenuhr, sagte Hans, als man sich darüber stritt, welche von ein paar Uhren richtig zeige.

Holl.: Ik moet eens zien, hoe laat het is, zei Jan Uurwerk, en hij zette het naaikussen zijner vrouw in de zon. (Harrebomée, II, 507a.)

*3 Er ist eine Sonnenuhr, die nur zeigt, so lange die Sonne scheint.Sailer, 165; Simrock, 9600.

„Von denen, die nur unsere Freunde sind, so lange es uns wohlgeht. Auch Günstlinge sind Sonnenuhren; man richtet sich nach ihnen, so lange die Sonne des Thrones sie beleuchtet und sieht sie nicht an, sobald sie ihnen ihre Strahlen entzieht.“ (Fr. Schulz, Aphorismen, 15.)


Sonnenvogel.

Ich bin der Sonnenvogel, der Regen macht mich nicht nass. (Surinam.)

Von Leuten, von denen alles abläuft, wie Wasser von der Gans; die sich aus nichts etwas machen.


Sonnenwarm.

Sonnenwarm macht niemand irre.Simrock, 9590a.


Sonnenwende.

Nach Sonnenwende wächst das Getreide auch Nachts.Baumgarten, 49.


Sonnenwendetag.

Der Sunnawendtag bricht (sticht) ön Keo'n (Korn) d' Wurz'n a, und da Petarstag macht eams e'st ga. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 49.


Sonntag.

1 All Dage is kîn Sonndag. (Oldenburg.) – Firmenich, I, 232, 28.

[Spaltenumbruch] 2 Alle Dag Sinndag on ön e Mödd noch e Höllgedag.Frischbier2, 3536.

3 Am Sinndag grawe öss kein Sünd, denn öck heww e Krîz väre on e Krîz hinge. (Elbing.) – Frischbier2, 3535.

Es ist der Spaten mit der Krücke und der Rücken gemeint.

4 Am Sonntag bet' und sing', am Werktag schaff' dein Ding'.Simrock, 9595a.

5 Am Sonntag pflücken die Hexen solsequium, am Montag lunaria (Mondviole), am Dienstag verbena, am Mittwoch mercurialis (Bingelkraut), am Donnerstag barba Jovis (Donnersbart), am Freitag capelli Veneris (Frauenhaar) und am Sonnabend mischen sie die höllische Salbe.Illustr. Zeitung, Nr. 1381, S. 9.

Unter Angabe über die Bereitung der Hexensalbe.

6 Am Sonntag schaffen ist besser als am Werktag gaffen.

Dän.: Heller-dags syssel er mangen saa behagelig som uge-dags arbeyde. (Prov. dan., 278.)

7 Auf den Sonntag folgt gern der blaue Montag.

Frz.: Il n'y a pas de bonne fête, sans lendemain. (Lendroy, 1594.)

8 Auf fette Sonntage folgen magere Montage.

9 Der Sonntag ist mein, den lass' ich mir nicht nehmen.

10 Der Sonntag regiert die Woche.

11 Ein fetter (guter) Sonntag will einen guten Montag haben.

Böhm.: Tučná nedĕle ráda po mastném pondĕlku se ohlíží. (Čelakovsky, 59.)

12 Es ist kein Sonntag so quâd, die Sonne scheint früh und spat.

Holl.: Geen zaturdag zoo kwaad, of de zon schijnt vroeg of laat. (Harrebomée, II, 493a.)

13 Es ist nicht alle Tage Sonntag (Kirmes, Feiertag).Gaal, 1411.

Ein jüdisch-deutsches Sprichwort in Warschau enthält die Hoffnung auf einen so allgemeinen Festtag: Alle Jumim-tojwim (Feiertage) waren butel (aufgehoben) sein, nar Purim wett (wird) bleiben. Zur Zeit des Messias heisst es, werden alle Feiertage aufgehoben werden und nur der Freudentag Purim wird bestehen.

Frz.: Ce n'est pas tous les jours fête. (Kritzinger, 310b.)

Lat.: Non semper erit aestas. – Non semper Saturnalia sunt. (Philippi, II, 49.)

Poln.: Nie zawsże świętego Jana. (Masson, 311.)

14 Et äs nit alen Dâch Sangtich. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 702.

„Solche Leute, die also gesinnet sind, gehören meistens in die Klasse derer, die gern wollten, dass alle Tage Sonntag wäre.“ (Keller, 161a.)

15 Et es net ömmer Sonnig (Sonntag). (S. Fangtag 2, Fischtag Nachtr., Fleischtag, Jahrmarkt 7 u. 14, Kirchweihe 7 und Kirmes 6.) (Siegen.) – Firmenich, I, 519, 3; für Ovelgönne: Firmenich, III, 24, 12.

16 Et is nich alle Dâge Sunndag.Schambach, II, 187.

Einmal, um zu sagen, dass man nicht immer gut und bequem leben und nicht stets Glück haben könne, weil der Sonntag als ein glücklicher Tag gilt. Daher Sonntagskinder.

17 Et öss nich alle Dag Sinndag, et kömmt ok emol e Fierdag (Hölgedag).Frischbier2, 3537.

18 Ist's drei Sonntag vor Sanct-Jakob schön, wird gut Korn getragen auf die Böhn (Böden).

19 Ohne Sonntag kein Werktag.

20 Sonndag, kömste morgen, wie gêrn woll ek dech fieren. (Meurs.) – Firmenich, I, 404, 259; hochdeutsch bei Simrock, 9598.

D. i. Sonntag, kommst du morgen, wie gern wollen wir dich feiern. So sagt man zu Mädchen, welche vorgeben, nicht heirathen zu wollen.

21 Sonntag ist der Mädchen Tag, Montag und Dienstag ein Raubmörder, Mittwoch eine gute Frau, Donnerstag der Fleischtag, Freitag – Hungertag, Samstag der Kränze Tag.

22 Sonntags Regen und Montags gut, regnet es die Woche genug. (Euskirchen.) – Boebel, 125.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0320" n="[314]"/><cb n="627"/>
18 Wenn es bei Sonnenschein regnet, so kommt ein Schneider in den Himmel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 8291.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Wenn es bei Sonnenschein regnet, so schlägt der Teufel seine Grossmutter; er lacht und sie weint.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 8289.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Wer bei Sonnenschein reist, braucht keine Laterne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*21 Den Sonnenschein verbieten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*22 Er kann beim hellen Sonnenschein hinters Licht führen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*23 Schade, dass Sonnenschein Schaden dran thut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wurde in Bezug auf Regenwetter in der Gegend von Altena gehört.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sonnenschieber.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Es ist ein Sonnenschieber.</hi> (S.  Krebstränker.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sonnenschirm.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Sie trägt den Sonnenschirm, um nicht weiss zu werden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Mädchen mit dunkler Hautfarbe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sonnenschuss.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Den Sonnenschuss haben.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sonnenstein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Der spielt ein Viertel vom Sonnenstein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 84.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Er kann stets auf den Sonnenstein wandern.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sonnenstich.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er hat den Sonnenstich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es wirbelt bei ihm im Kopfe.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft den zonnesteek. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 507<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sonnenstrahl.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Der Sonnenstrahl bleibt rein, wenn er auch fällt auf schmuzigen Stein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le soleil ne salit point ses rayons, quoiqu'ils tombent dans la boue.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Ein Sonnenstrahl macht keinen Tag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Ein Sonnenstrahl zündet nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Sonnenstrahlen trocknen die Strassen und bleiben rein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Wo ein Sonnenstrahl hinreicht, schickt Gott keine Donnerkeile.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Der will auf Sonnenstrahlen reiten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 89.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Unmögliches thun, wie der, so über seinen Schatten springen oder Wasser aus dem Schnee drücken und den Schnee behalten will.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sonnentag.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Nicht jeder Sonnentag ist ein Sonntag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Aus jedem Sonnentag einen Sonntag machen. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 522.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sonnenuhr.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Die Sonnenuhr zählt die heitern Stunden nur.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 571; Simrock, 9601; Braun, I, 159.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Ich bringe hier die Sonnenuhr, sagte Hans, als man sich darüber stritt, welche von ein paar Uhren richtig zeige.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ik moet eens zien, hoe laat het is, zei Jan Uurwerk, en hij zette het naaikussen zijner vrouw in de zon. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 507<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Er ist eine Sonnenuhr, die nur zeigt, so lange die Sonne scheint.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 165; Simrock, 9600.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Von denen, die nur unsere Freunde sind, so lange es uns wohlgeht. Auch Günstlinge sind Sonnenuhren; man richtet sich nach ihnen, so lange die Sonne des Thrones sie beleuchtet und sieht sie nicht an, sobald sie ihnen ihre Strahlen entzieht.&#x201C; (<hi rendition="#i">Fr. Schulz, Aphorismen, 15.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sonnenvogel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ich bin der Sonnenvogel, der Regen macht mich nicht nass.</hi> (<hi rendition="#i">Surinam.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Leuten, von denen alles abläuft, wie Wasser von der Gans; die sich aus nichts etwas machen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sonnenwarm.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Sonnenwarm macht niemand irre.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 9590<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sonnenwende.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Nach Sonnenwende wächst das Getreide auch Nachts.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Baumgarten, 49.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sonnenwendetag.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Der Sunnawendtag bricht (sticht) ön Keo'n (Korn) d' Wurz'n a, und da Petarstag macht eams e'st ga.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Baumgarten, 49.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sonntag.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 All Dage is kîn Sonndag.</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 232, 28.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="628"/>
2 Alle Dag Sinndag on ön e Mödd noch e Höllgedag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3536.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Am Sinndag grawe öss kein Sünd, denn öck heww e Krîz väre on e Krîz hinge.</hi> (<hi rendition="#i">Elbing.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3535.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist der Spaten mit der Krücke und der Rücken gemeint.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Am Sonntag bet' und sing', am Werktag schaff' dein Ding'.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 9595<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Am Sonntag pflücken die Hexen solsequium, am Montag lunaria (Mondviole), am Dienstag verbena, am Mittwoch mercurialis (Bingelkraut), am Donnerstag barba Jovis (Donnersbart), am Freitag capelli Veneris (Frauenhaar) und am Sonnabend mischen sie die höllische Salbe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Illustr. Zeitung, Nr. 1381, S. 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Unter Angabe über die Bereitung der Hexensalbe.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Am Sonntag schaffen ist besser als am Werktag gaffen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Heller-dags syssel er mangen saa behagelig som uge-dags arbeyde. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 278.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Auf den Sonntag folgt gern der blaue Montag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il n'y a pas de bonne fête, sans lendemain. (<hi rendition="#i">Lendroy, 1594.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Auf fette Sonntage folgen magere Montage.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Der Sonntag ist mein, den lass' ich mir nicht nehmen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Der Sonntag regiert die Woche.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Ein fetter (guter) Sonntag will einen guten Montag haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Tu&#x010D;ná ned&#x0115;le ráda po mastném pond&#x0115;lku se ohlí&#x017E;í. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 59.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Es ist kein Sonntag so quâd, die Sonne scheint früh und spat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Geen zaturdag zoo kwaad, of de zon schijnt vroeg of laat. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 493<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Es ist nicht alle Tage Sonntag (Kirmes, Feiertag).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gaal, 1411.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein jüdisch-deutsches Sprichwort in Warschau enthält die Hoffnung auf einen so allgemeinen Festtag: Alle Jumim-tojwim (Feiertage) waren butel (aufgehoben) sein, nar Purim wett (wird) bleiben. Zur Zeit des Messias heisst es, werden alle Feiertage aufgehoben werden und nur der Freudentag Purim wird bestehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Ce n'est pas tous les jours fête. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 310<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Non semper erit aestas. &#x2013; Non semper Saturnalia sunt. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 49.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Nie zaws&#x017C;e &#x015B;wi&#x0119;tego Jana. (<hi rendition="#i">Masson, 311.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Et äs nit alen Dâch Sangtich.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 702.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Solche Leute, die also gesinnet sind, gehören meistens in die Klasse derer, die gern wollten, dass alle Tage Sonntag wäre.&#x201C; (<hi rendition="#i">Keller, 161<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Et es net ömmer Sonnig (Sonntag).</hi> (S.  Fangtag 2, Fischtag Nachtr.,  Fleischtag, Jahrmarkt  7 u.  14,  Kirchweihe 7 und  Kirmes 6.) (<hi rendition="#i">Siegen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 519, 3;</hi> für Ovelgönne: <hi rendition="#i">Firmenich, III, 24, 12.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Et is nich alle Dâge Sunndag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 187.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Einmal, um zu sagen, dass man nicht immer gut und bequem leben und nicht stets Glück haben könne, weil der Sonntag als ein glücklicher Tag gilt. Daher Sonntagskinder.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Et öss nich alle Dag Sinndag, et kömmt ok emol e Fierdag (Hölgedag).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3537.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Ist's drei Sonntag vor Sanct-Jakob schön, wird gut Korn getragen auf die Böhn (Böden).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Ohne Sonntag kein Werktag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Sonndag, kömste morgen, wie gêrn woll ek dech fieren.</hi> (<hi rendition="#i">Meurs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 404, 259;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Simrock, 9598.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. Sonntag, kommst du morgen, wie gern wollen wir dich feiern. So sagt man zu Mädchen, welche vorgeben, nicht heirathen zu wollen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Sonntag ist der Mädchen Tag, Montag und Dienstag ein Raubmörder, Mittwoch eine gute Frau, Donnerstag der Fleischtag, Freitag &#x2013; Hungertag, Samstag der Kränze Tag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Sonntags Regen und Montags gut, regnet es die Woche genug.</hi> (<hi rendition="#i">Euskirchen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 125.</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[314]/0320] 18 Wenn es bei Sonnenschein regnet, so kommt ein Schneider in den Himmel. – Simrock, 8291. 19 Wenn es bei Sonnenschein regnet, so schlägt der Teufel seine Grossmutter; er lacht und sie weint. – Simrock, 8289. 20 Wer bei Sonnenschein reist, braucht keine Laterne. *21 Den Sonnenschein verbieten. *22 Er kann beim hellen Sonnenschein hinters Licht führen. *23 Schade, dass Sonnenschein Schaden dran thut. Wurde in Bezug auf Regenwetter in der Gegend von Altena gehört. Sonnenschieber. * Es ist ein Sonnenschieber. (S. Krebstränker.) Sonnenschirm. * Sie trägt den Sonnenschirm, um nicht weiss zu werden. Von Mädchen mit dunkler Hautfarbe. Sonnenschuss. * Den Sonnenschuss haben. Sonnenstein. *1 Der spielt ein Viertel vom Sonnenstein. – Klix, 84. *2 Er kann stets auf den Sonnenstein wandern. Sonnenstich. * Er hat den Sonnenstich. Es wirbelt bei ihm im Kopfe. Holl.: Hij heeft den zonnesteek. (Harrebomée, II, 507a.) Sonnenstrahl. 1 Der Sonnenstrahl bleibt rein, wenn er auch fällt auf schmuzigen Stein. Frz.: Le soleil ne salit point ses rayons, quoiqu'ils tombent dans la boue. 2 Ein Sonnenstrahl macht keinen Tag. 3 Ein Sonnenstrahl zündet nicht. 4 Sonnenstrahlen trocknen die Strassen und bleiben rein. 5 Wo ein Sonnenstrahl hinreicht, schickt Gott keine Donnerkeile. *6 Der will auf Sonnenstrahlen reiten. – Sailer, 89. Unmögliches thun, wie der, so über seinen Schatten springen oder Wasser aus dem Schnee drücken und den Schnee behalten will. Sonnentag. Nicht jeder Sonnentag ist ein Sonntag. Die Russen: Aus jedem Sonnentag einen Sonntag machen. (Altmann VI, 522.) Sonnenuhr. 1 Die Sonnenuhr zählt die heitern Stunden nur. – Eiselein, 571; Simrock, 9601; Braun, I, 159. 2 Ich bringe hier die Sonnenuhr, sagte Hans, als man sich darüber stritt, welche von ein paar Uhren richtig zeige. Holl.: Ik moet eens zien, hoe laat het is, zei Jan Uurwerk, en hij zette het naaikussen zijner vrouw in de zon. (Harrebomée, II, 507a.) *3 Er ist eine Sonnenuhr, die nur zeigt, so lange die Sonne scheint. – Sailer, 165; Simrock, 9600. „Von denen, die nur unsere Freunde sind, so lange es uns wohlgeht. Auch Günstlinge sind Sonnenuhren; man richtet sich nach ihnen, so lange die Sonne des Thrones sie beleuchtet und sieht sie nicht an, sobald sie ihnen ihre Strahlen entzieht.“ (Fr. Schulz, Aphorismen, 15.) Sonnenvogel. Ich bin der Sonnenvogel, der Regen macht mich nicht nass. (Surinam.) Von Leuten, von denen alles abläuft, wie Wasser von der Gans; die sich aus nichts etwas machen. Sonnenwarm. Sonnenwarm macht niemand irre. – Simrock, 9590a. Sonnenwende. Nach Sonnenwende wächst das Getreide auch Nachts. – Baumgarten, 49. Sonnenwendetag. Der Sunnawendtag bricht (sticht) ön Keo'n (Korn) d' Wurz'n a, und da Petarstag macht eams e'st ga. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 49. Sonntag. 1 All Dage is kîn Sonndag. (Oldenburg.) – Firmenich, I, 232, 28. 2 Alle Dag Sinndag on ön e Mödd noch e Höllgedag. – Frischbier2, 3536. 3 Am Sinndag grawe öss kein Sünd, denn öck heww e Krîz väre on e Krîz hinge. (Elbing.) – Frischbier2, 3535. Es ist der Spaten mit der Krücke und der Rücken gemeint. 4 Am Sonntag bet' und sing', am Werktag schaff' dein Ding'. – Simrock, 9595a. 5 Am Sonntag pflücken die Hexen solsequium, am Montag lunaria (Mondviole), am Dienstag verbena, am Mittwoch mercurialis (Bingelkraut), am Donnerstag barba Jovis (Donnersbart), am Freitag capelli Veneris (Frauenhaar) und am Sonnabend mischen sie die höllische Salbe. – Illustr. Zeitung, Nr. 1381, S. 9. Unter Angabe über die Bereitung der Hexensalbe. 6 Am Sonntag schaffen ist besser als am Werktag gaffen. Dän.: Heller-dags syssel er mangen saa behagelig som uge-dags arbeyde. (Prov. dan., 278.) 7 Auf den Sonntag folgt gern der blaue Montag. Frz.: Il n'y a pas de bonne fête, sans lendemain. (Lendroy, 1594.) 8 Auf fette Sonntage folgen magere Montage. 9 Der Sonntag ist mein, den lass' ich mir nicht nehmen. 10 Der Sonntag regiert die Woche. 11 Ein fetter (guter) Sonntag will einen guten Montag haben. Böhm.: Tučná nedĕle ráda po mastném pondĕlku se ohlíží. (Čelakovsky, 59.) 12 Es ist kein Sonntag so quâd, die Sonne scheint früh und spat. Holl.: Geen zaturdag zoo kwaad, of de zon schijnt vroeg of laat. (Harrebomée, II, 493a.) 13 Es ist nicht alle Tage Sonntag (Kirmes, Feiertag). – Gaal, 1411. Ein jüdisch-deutsches Sprichwort in Warschau enthält die Hoffnung auf einen so allgemeinen Festtag: Alle Jumim-tojwim (Feiertage) waren butel (aufgehoben) sein, nar Purim wett (wird) bleiben. Zur Zeit des Messias heisst es, werden alle Feiertage aufgehoben werden und nur der Freudentag Purim wird bestehen. Frz.: Ce n'est pas tous les jours fête. (Kritzinger, 310b.) Lat.: Non semper erit aestas. – Non semper Saturnalia sunt. (Philippi, II, 49.) Poln.: Nie zawsże świętego Jana. (Masson, 311.) 14 Et äs nit alen Dâch Sangtich. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 702. „Solche Leute, die also gesinnet sind, gehören meistens in die Klasse derer, die gern wollten, dass alle Tage Sonntag wäre.“ (Keller, 161a.) 15 Et es net ömmer Sonnig (Sonntag). (S. Fangtag 2, Fischtag Nachtr., Fleischtag, Jahrmarkt 7 u. 14, Kirchweihe 7 und Kirmes 6.) (Siegen.) – Firmenich, I, 519, 3; für Ovelgönne: Firmenich, III, 24, 12. 16 Et is nich alle Dâge Sunndag. – Schambach, II, 187. Einmal, um zu sagen, dass man nicht immer gut und bequem leben und nicht stets Glück haben könne, weil der Sonntag als ein glücklicher Tag gilt. Daher Sonntagskinder. 17 Et öss nich alle Dag Sinndag, et kömmt ok emol e Fierdag (Hölgedag). – Frischbier2, 3537. 18 Ist's drei Sonntag vor Sanct-Jakob schön, wird gut Korn getragen auf die Böhn (Böden). 19 Ohne Sonntag kein Werktag. 20 Sonndag, kömste morgen, wie gêrn woll ek dech fieren. (Meurs.) – Firmenich, I, 404, 259; hochdeutsch bei Simrock, 9598. D. i. Sonntag, kommst du morgen, wie gern wollen wir dich feiern. So sagt man zu Mädchen, welche vorgeben, nicht heirathen zu wollen. 21 Sonntag ist der Mädchen Tag, Montag und Dienstag ein Raubmörder, Mittwoch eine gute Frau, Donnerstag der Fleischtag, Freitag – Hungertag, Samstag der Kränze Tag. 22 Sonntags Regen und Montags gut, regnet es die Woche genug. (Euskirchen.) – Boebel, 125.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/320
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [314]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/320>, abgerufen am 19.04.2024.